Silent Control von Mrs_Fantastic (Der Teufel in deinem Leben) ================================================================================ Wie wir sind ------------ Wie wir sind Die Scheiben waren beschlagen, keiner konnte durchs Fenster sehen, sie anschauen.Ihr Körper, nass vom Wasser, war in ein Handtuch gehüllt, so als wolle es sie beschützen. Ein melancholisches Lächeln schlich sich auf Sakuras Züge, als ihr dies in den Sinn kam. Wer wollte sie schon beschützen? Sie ließ das Handtuch fallen und besah sich im Spiegel. Ihr Körper war zierlich. Sakura wäre gerne etwas kräftiger. Vielleicht wäre sie dann ja stärker. Sasuke mochte ihren Körper, sie biss sich auf die Lippe. Sie wollte ihm nicht gefallen. Wieso konnte er sie nicht einfach abartig finden und in ruhe lassen? Das Mädchen fuhr sich über die Kratzer an ihrem Körper. Die an ihren Armen und den Oberschenkeln, in der nähe ihres Intimbereiches. So würde auch im Bikini keiner sehen, was sie gemacht hatte. Sie wollte es selbst nicht mal sehen. Aber vielleicht würde Sasuke abgeschreckt sein, wenn er es sehen würde. Sie wollte sich nicht weh tun, aber es ging einfach nicht anders. Sie hatte es einfach gemacht und seit wann hatte ihr Wille etwas zu sagen? Sie seufzte, wandte den Blick ab, da sie das, was sie sah nicht mehr ertragen konnte. Schnell schlüpfte sie in ihre Unterwäsche, eigentlich war es ihr grüner Bikini, und föhnte sich die rosa Haare. Dann zog sie die kurze Hose an, die ihre Mutter ihr gekauft hatte und ein pinkes T-Shirt. Eigentlich war es vom waschen schon rosa geworden. Sie hatte auch neue Kleidungsstücke, von Fugaku. Sie waren auch sehr schön, aber Sakura wusste, dass Akira das traurig machte. Sie hatte nichts dagegen, dass der Uchiha ihr Sachen schenkte. Aber sie selbst konnte ihrer Tochter nicht ermöglichen, ihr so teure Sachen zu kaufen. Sakura wollte nicht, dass ihre Mutter deswegen traurig war, gab sie ihr doch mehr als es irgendjemand es tun könnte. Die Rosahaarige verließ nun das Badezimmer, ihr eigenes Badezimmer, und betrat ihr Zimmer. Sie war so froh gewesen, dass sie sich kein Zimmer mit Sasuke teilen musste. Sie wusste, dass ihm das nicht gefiel. Sie setzte sich aufs Bett und sah sich um, dass Zimmer war sehr schön. Schlich und modern, nicht zu groß und nicht zu klein. Es war, durch das große Fenster sehr hell. Sakura mochte das, in ihr war es schon dunkel genug. Sakura fragte sich schon so lange, wie sie das alles überstehen sollte. Sie wusste einfach nicht, wie das geschehen konnte. Das konnte doch nicht ewig so weitergehen, oder? Sie wollte das nicht, wie sollte sie das denn schaffen? Schnell stand das Mädchen auf, sie merkte, wie die Tränen in ihr aufstehen. Aber sie wurden sofort verdrängt. Sie verließ das Zimmer, trat hinaus auf den Flur, sie mochte dieses Ferienhaus. Es war nicht so groß wie das Uchihaanwesen aber trotzdem war es wunderschön. Alles war hier so hell und modern eingerichtet. Bei ihr zu hause hatten sie und ihre Mutter keine Chance gehabt, sich auszusuchen, wie sie wohnen wollen. Jetzt hatten sie die Wahl, trotzdem blieb ihr keine. Sie machte sich auf den Weg zum Esszimmer. Sie sah zu Boden, auf das schöne hellbraune Parkett, und fuhr sich durchs frisch gewaschene Haare, rieb sich den Nacken. Auch dieser wurde nicht von ihrem Schmerz verschont. Sie seufzte, wurde dann auf einmal an der Schulter gepackt. Sie zuckte zusammen. Sakura sah auf und bemerkte, dass sie fast in Sasuke rein gelaufen war. Er lächelte sie an, sie wollte es nicht erwidern. „Na Sakura? Gefällt es dir hier?“, fragte er, ganz normal. Sie sah ihn mit großen Augen an, nickte dann aber. „Das freut mich“ Er legte eine Hand unter ihr Kinn. Gegen ihr schmales Gesicht wirkte seine Hand wie eine Pranke, die sich gleich in sie bohren würde. Er zog sie zu sich, küsste sie verlangend. Sakura spürte erneut die Tränen in ihr aufsteigen, drückte gegen seinen Oberkörper, wollte ihm entkommen. Doch er ließ es einfach nicht zu. „Bitte.. Sasuke..“, murmelte sie in den Kuss. Sie hörte ihn nur leise lachen. Ihr wurde kalt, sein Lachen war so kalt. Eiskalt. „Na komm, hab dich nicht so“ Er drückte sich weiter gegen sie. Sakura wich zurück, aber er folgte ihr. „Findest du mich denn so hässlich?“ Er lächelte einfältig, sie sah auf. Das Mädchen fand ihn nicht hässlich, aber er war abstoßend. Schnell wandte sie den Blick ab, sah zur Seite. Zum Ende des Gangs, dort war eine Flügeltür, die zu einem schönen und großen Balkon führte. Wie gerne sie jetzt dort wäre. Die Aussicht genießen würde, sich frei fühlen würde. Ihm machte es nichts aus, dass sie wegsah und er nahm ihre Hand. „Ich habe eine wunderbare Idee für uns zwei“ Sasuke lachte, hob ihre Hand in seiner an, betrachtete sie kurz und blickte dann zu ihr. „Heute Abend werde ich dich zu dem Ferienhaus in dem Naruto und die anderen wohnen mitnehmen. Wir lassen eine Party steigen“ Sie schluckte, wollte nicht zu irgendeiner Party. Unwillkürlich musste sie an diesen Kiba denken. Was wenn dort noch mehr Typen wie er waren? Typen, die sie nicht in ruhe ließen. Ihr womöglich auch noch weh tun würden. „Morgen, wenn wir wieder hier sind, wirst du zu unseren Eltern gehen und ihnen überglücklich erzählen, dass du nun einen Freund hast“ Er hob ihre Hand und gab einen Kuss auf ihren Handrücken. „Und zwar mich“ Sie war sich sicher, dass Sasuke das Zittern ihre Hand an seinen Lippen spüren konnte. „Und wenn ich es nicht tue?“ Sie rang nach Luft, versuchte Stärke in ihre Stimme zu legen. Es gelang ihr nicht. Sasuke belächelte sie nur. „Es gibt kein wenn nicht, Kleine Sakura“ Wie schaffte es Sasuke nur immer wieder, sie weiter in die Tiefe zu treiben? Lustlos sah sie auf ihren Teller. Fugaku hatte gegrillt, Sakura wollte aber nichts, hatte sich nur etwas Salat genommen und nicht mal den wollte sie essen. Ihre Hand zitterte immer noch. Seine Berührungen und der Kuss vorhin erschütterten sie nach wie vor. Alles was er tat war so intensiv. Sie fühlte sich wie Wasser, dass an einem großen Felsen zerschellte. An Sasuke zerschellte. „Schmeckt es dir nicht, Sakura?“ Das Mädchen sah auf, in die dunklen Augen von Fugaku. Seine Augen waren so anders als die seines Sohnes. Wieso konnte Sasuke nicht so sein? „Nein, ich habe nur keinen Hunger“ „Schätzchen, iss lieber etwas, du bist doch schon so dünn“ Sakura freute sich, dass ihre Mutter sich sorgen um sie machte. Das sich überhaupt jemand sorgen machte. Das Mädchen lächelte und begann zu essen. „Ich nehme Sakura heute mit zu unserer Party, drüben bei den Jungs“ Sakura stockte, als sie die Stimme des Uchihas vernahm. Akira nickte begeistert „Das ist eine Tolle Idee, du wirst sicher viel Spaß haben und endlich mal unter Leuten sein“ Sakura wollte nicht unter Leuten sein. Oder unter Sasuke. „Aber pass auf Sakura bitte auf“ Der Uchiha nicke, lächelte Sakuras Mutter an. Sein Lächeln war so falsch, aber keiner bis auf Sakura wollte es bemerken. Sasuke würde niemals auf sie aufpassen. Er war der Erste, der sie die Klippe runter schubsen würde. Sakura sagte nichts, schob sich ein Salatblatt in den Mund und wünschte sich weg. Sie spürte auf einmal Sasukes Hand an ihrem Bein, wie er sie zärtlich streichelte. Von seiner Berührung ging ein Stromschlag aus, doch sie ließ sich nichts anmerken, aß weiter. Sakura wusste, wieso Sasuke das alles tat. Es würde leichter sein ihr weh zu tun. Es würde mehr Spaß machen. Wenn sie so taten, als wären sie ein Paar, könnte er sie vor allem demütigen, ohne das diese das auch nur ahnten. Sie in der Öffentlichkeit zu küssen, würde nicht komisch für die anderen sein, sondern süß. Und die Tatsache, dass ihr genau das weh tat, machte es für ihn zu einem wunderbar grausamen Spiel. Seine Hand schob sich weiter über ihr Bein. Sie drückte seine Hand weg, wollte nicht. Er belächelte sie nur und machte einfach weiter, diesmal ließ sie es zu, konnte ja doch nichts dagegen tun. Das Mädchen hätte nicht gedacht, dass so viele Leute da sein würden. Sakura blickte aus dem Fenster des Autos, dass Sasuke für den Urlaub gemietet hatte. Das Ferienhaus in dem Naruto und die anderen wohnten war nur ein paar Straßen weiter, viele Autos und Leute standen davor. Da Sasuke jedes Jahr mehrmals mit seinen Freunden hier her kam schien das nicht verwunderlich. Die Rosahaarige seufzte leise und schloss die Augen, wollte jetzt nicht aussteigen, sondern wieder zurückfahren. Sie wollte sich in ihrem Bett verkriechen, sich weit weg träumen. „Na komm“ Sie zuckte zusammen, als sie seinen Arm um ihre Schultern spürte und er sie an sich ran zog. „Wir werden sicher viel Spaß haben“ Er drückte ihr einen Kuss auf, sie wehrte sich nicht, wartete lieber bis es vorbei war und stieg dann schnell aus. Einige der Jugendlichen sahen Sasuke und riefen seinen Namen, um ihn zu begrüßen. Der Schwarzhaarige hob nur kurz die Hand und nickte, während er Sakura nach vorne schob. Ihre Füße fühlten sich an wie Blei. Jeder Schritt kostete Überwindung. Als Sakura durch die Tür des großen Hauses geschritten war, schloss sie die Augen und atmete einmal tief ein und aus bevor sie es wagte sich umzusehen. Es roch nach Rauch und Alkohol.Wagte es, die ganzen Leute zu betrachten. Sie schienen Spaß zu haben, lachten, flirteten. Die Rosahaarige grauste es davor, hier herum zu laufen. Hier standen so viele Menschen, sie würde die Berührung spüren, wenn jemand sich an sie vorbei drängte. Sie wollte nicht, dass man sie anfasste. Vor allem nicht so, wie Sasuke es gerade tat. Ohne Erbarmen schob er sie vor sich her, jedes Drücken gegen ihren Rücken glich einem Stromschlag. Sie keuchte, presse sich an einem Typen vorbei, der sie lüstern musterte.Genussvoll zog er an einer Zigarette, blies ihr den Rauch ins Gesicht und grinste. Sie hustete, lief schnell weiter. Sasuke, nun mit einem amüsierten Grinse auf den Lippen, folgte ihr. Bis sie schließlich in dem großen Wohnzimmer des Hauses ankamen. Dort waren ziemlich viele Leute versammelt, der Raum war auch entsprechend groß. Der Uchiha führte sie allerdings gleich zu der Sitzecke, die auf einem Flachbildfernseher ausgerichtet war, auf dem gerade ein Footballspiel lief. Sasuke drückte sie auf die Couch zwischen zwei Jungs und ließ sich ebenfalls auf einem Sessel nieder. Das Mädchen sah sich ängstlich um, beobachtete, wie Sasuke seine Clique und ein paar andere begrüßte und sich entspannt zurück lehnte. Neben ihr saß Naruto, Hinata auf seinem Schoß. Beide lachten, Sakura fand gar nicht, dass Hinata wie so ein Mädchen aussah. Die Hyuuga wirkte unschuldig und nett, wieso ließ sie sich auf so einen Umgang ein, tat so etwas? Doch das rosahaarige Mädchen hielt sich nicht besonders lange mit diesem Gedanken auf, es wunderte sie überhaupt, dass sie so viel über die Blauhaarige nachdachte. Sie sah schnell weg und blickte in die Runde, sah viele bekannte Gesichter aus Sasukes Clique und Unbekannte. Am meisten fiel ihr der Junge auf, der neben Sasuke saß, die Beine auf den kleinen Tisch vor ihm abgelegt und einer Bierflasche in der Hand. Sein Haar war etwas länger und weiß, fast schon silbern. Er sah entspannt aus, amüsiert. Seine grünen Augen blickten in die Runde, ab und zu nahm er einen Schluck von der Flasche und lachte. „Na Sakura...“ Sie schreckte auf, blickte neben sich. Gaara. „Wie geht es uns denn heute?“ Sie gab keine Antwort, er erwartete auch keine. Das Mädchen spürte seine Hand auf ihrem Knie, wie sie über ihre dünnen Beine fuhren. Sakura entdeckte den Schriftzug auf seinem Arm. Er war nicht mehr so stark wie das erste mal, als sie es gesehen hatte. Die Stiche schienen zu verheilen, trotzdem konnte sie es deutlich lesen. Diese Worte wurden nicht nur Gaara in den Arm geschrieben, auf ihrer Seele stach diese Tat ebenfalls hervor. Der Unterschied war nur, bei dem Rothaarigen neben ihr würde es verheilen. „Ach, nicht der rede Wert, es heilt“ Gaara lachte, bemerkte ihren Blick auf seinen Arm. Er hob seine Hand, ließ sie los und sie war sichtlich erleichtert. Er hob den Arm leicht in die Höhe, so als würde er die Botschaft dann besser lesen können. „Eigentlich ein Wunder, dass er es richtig geschrieben hat. Er hat sich doch schon das komplette Hirn weggekokst“ Jetzt lachte nicht nur der Sabakuno. Sakura biss sich auf die Lippe, hatte ihm aufmerksam zugehört und wollte eigentlich nichts sagen. Aber es ging nicht. „Rede nicht so über ihn!“ Ihre Hände krallten sich in das Leder der Couch, sie spürte wie schwitzig ihre Hände waren und atmete tief ein und aus. Der Rothaarige drehte sich jetzt nun sichtlich interessiert zu ihr. „Wie soll ich sonst über ihn reden? Er ist ein Versager“ Der Sabakuno lehnte sich nun zu ihr herüber und zog an dem Joint, den ihm zuvor gereicht wurde. „Aber eins muss man ihm lassen“ Er blies dem Mädchen den Rauch in das Gesicht. „Sein Stoff ist um längen besser als alles was man hier bekommt“ Sakura drehte sich weg und hustete, hörte dabei Gelächter von vielen, die in der Runde saßen. Sogar Hinata lachte. Die Haruno machte das traurig und wütend zugleich. Wieso dachte sie so oft über dieses Mädchen nach und zweifelte an ihrer Persönlichkeit, wenn sie doch genau so war wie jeder hier? Sie presste die Zähne zusammen und blickte sich um. Sasuke lächelte amüsiert, gemein. Es machte ihm Spaß, dass sie sich nicht mal gegen andere wehren konnte. Auch der Junge mit den grüne Augen neben ihm zeigte ihr ein amüsiertes Lächeln. Sein Lächeln machte sie noch rasender als das Lachen von Hinata und das Lächeln von Sasuke. „Ihr habt doch keine Ahnung“, zischte sie leise, hoffte im gleichen Moment keiner würde es hören. Doch dem war nicht so. „Ach, ist das so?“ Es war Sasuke Stimme. „Klär uns doch auf“ Ihr Hände krallten sich stärker in das Leder der Couch als sie die ganzen Blicke auf sich spürte. Sakura wusste nicht was sie sagen sollte. Sie bereute, überhaupt etwas gesagt zu haben. Unruhig kaute sie auf ihrer Lippe herum, wartete, bis sie wussten, dass Sakura nichts sagen würde. Sasuke lachte und der Junge neben ihr tat es nun eben so. „Oh man, wo hast du die denn her?“ Es war das erste mal, dass der Weißhaarige etwas sagte. Seine Stimme war tief, trotzdem lässig und nicht so arrogant, wie sie es erwartete hatte. „Ihre Mutter wird meinen Vater irgendwann heiraten“ Den Spott in seiner Stimme konnte sie nicht ignorieren, hätte am liebsten die Hände auf die Ohren gepresst. Er tat so als wäre sie eine Last. Sie wollte das nicht hören, es war der Grund weshalb alles so aus dem Ruder gelaufen war. Sakura wollte ihre Mutter nicht verantwortlich machen, auch wenn es ohne sie und Fugaku nicht so gelaufen wäre. Sie spürte den Blick des Weißhaarigen deutlich auf ihr. „Und, lohnt sich das?“ Sakura musste nicht zuhören, um Sasukes Antwort zu wissen. Das Mädchen konnte nicht mehr, wollte auch nicht mehr hier sitzen und stand auf. Ging, schien erst damit Aufmerksamkeit von Naruto und Hinata zu bekommen, waren sie doch zu sehr mit sich selbst beschäftigt. So schnell sie konnte presste sie sich durch die vielen Menschen, atmete Rauch, Alkohol, Schweiß und sonstiges, was sie nicht riechen wollte ein. Sie fühlte sich erlöst, als sich ihre Lunge endlich wieder mit frischer Luft füllte Sie lief ein Stück bis zu einem ruhigen Platz etwas weg vom Haus. Seufzend lehnte sie sich an die Mauer, die das Haus an drei Seiten umzäunte. Das Mädchen sank daran herunter und schluchzte leise. Sie spürte den weichen Rasen unter ihr. Wieso musste man ihr das antun? Was hatte man davon, wenn man sie so demütigte? Sakura wollte nicht immer das Ziel sein. Nicht den Hass spüren. Tränen rannen über ihr schmales Gesicht. „Du magst Sasuke nicht besonders, oder?“ Diese Stimme ließ das Mädchen zusammen zucken. Schnell wischte sie sich die Tränen weg, wollte nicht, dass jemand sie weinen sah. Sie brauchte nicht hinzusehen um zu wissen, wer sich da gerade neben sie setzte. Sie sagte erst nichts, unterdrückte den Drang weg zurücken und damit dem beißenden Geruch seiner Kippe zu entkommen. „Ich halte es nur nicht aus, was er aus mir macht“ Sie biss sich auf die Lippe, sah auf ihr Handy. Sie hatte überlegt Sai anzurufen. Sakura wollte seine Stimme hören. Aber sie wollte ihn auch nicht stören, belasten oder in Gefahr bringen. Der Weißhaarige seufzte entspannt, ging nicht auf ihre Aussage ein, sie war froh darum. „Ich bin Riku“, stellte er sich stattdessen vor. Das Mädchen mochte seinen Namen, er klang so frei. „Sakura“, flüstere sie, war sich nicht sicher, ob er sie gehört hatte. Nun schwiegen de beiden. Auch wenn der Junge neben ihr gemein zu ihr war, sie ausgelacht hatte, war sie froh darüber, dass er hier war. Es half gegen den Gedanken anzukämpfen, dass sie bald Sasukes Freundin sein würde. „Gaara hat vorhin von Sai gesprochen, hab ich recht?“ Eine überraschte Sakura sah Riku an. „Woher kennst du Sai?“ Er lächelte. „Sasuke hat mir von ihm erzählt. Er verkauft guten Stoff“ Sie sagte nichts, mochte es nicht, dass er nur auf sein Dealer Dasein reduziert wurde. „Oder nicht?“, hakte der Junge nach. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich nehme keine Drogen“ Riku schien sichtlich verwundert. „Er ist ein Dealer, ihr seid Freunde aber du nimmst nichts?“ Sie schüttelte den Kopf. „Sai würde das nie mit mir machen“ Sie sah auf ihr Handy. „Nie“ Ihre Stimme war nun leiser. Riku blickte sie verwirrt an, schien so ein Verhalten nich zu kennen. „Seid ihr zusammen?“ Nun war es Sakura, die verwirrt schaute. „Nein... er ist nur der Einzige, den ich habe“ Und sie wusste, sie war die Einzige, die er hatte. „Er ist immer für mich da, beschützt mich und ist ehrlich. Er...“ Sie beendete den Satz nicht, musste es auch nicht. Riku nickte und lächelte. Er schnippte die Asche an seiner Zigarette weg und beobachtete, wie sie ins Gras fiel und mit dem letzten Rest ihrer Hitze einige Grashalme verbrannten. „Ich schätze jeder braucht diesen einen Menschen, der ehrlich zu dir sein kann“ Sakura musste lächeln, sie hätte nicht gedacht, dass sie das heute tun würde. „Hast du so einen Menschen?“ „Ich suche noch“ Der Weißhaarige lächelte weiterhin, was die Aussage nicht ganz so traurig machte, wie sie tatsächlich war. Sakura beobachtete Riku. Äußerlich wirkte er wie Sasuke. Gefährlich, erwachsener als er sollte und etwas arrogant. Er sah stark aus, er könnte sie beschützen. Oder zerbrechen. Genau wie Sasuke. Kurz fragte sie sich, ob der Uchiha so einem Menschen wie sie hatte. Wie Sai. Sie glaubte es nicht wirklich. Naruto vielleicht? Sie war sich nicht sicher. „Du bist wie Sasuke, oder?“, traute sich das Mädchen zu fragen. „Sasuke ist blutrünstig. Ich bin kein Sadist“ „Aber du verletzte andere Menschen“ „Wenn sie es verdient haben“ Er wirkte nun verspannt. „Wer entscheidet das?“ Die Haruno wollte nicht, dass Riku anderen etwas tat. „Ich entscheide das“ „Aber das ist nicht richtig“ Genau wie Sasuke nicht über sie richten durfte, durfte Riku auch nicht über andere richten. „Ich habe in meinem Leben selten das Richtige getan“ Er stand auf, sie folgte seinem Beispiel. Sie sah zu ihm auf, er musste in etwa so groß sein wie Sasuke. „Dann fang damit an“ Das Mädchen wunderte sich, dass sie so offen mit Riku reden konnte, obwohl er doch ihrem Peiniger so ähnlich war. Riku lächelte, liebevoll. Sie mochte es. Er versenkte, nun deutlich entspannter, die Hände in den Hosentaschen. „Das ist nicht leicht“ Sie spürte seinen Blick auf ihr. Er war ich lüstern oder fordernd, so wie sie diese Blicke sonst kannte. Riku sah sie einfach nur. „Würdest du es tun, wenn es leicht wäre?“ Riku schüttelte mit dem Kopf. „Da bist du ja“ Sakura zuckte zusammen, Riku blieb ruhig. Das Mädchen verspannte sich merklich, während der junge Mann neben ihr begrüßend die Hand hob. „Uchiha, gehst du schon?“ Der Schwarzhaarige grinste seinen Kumpel an. „Natürlich nicht, vielleicht bleibe ich über Nacht hier“ Dann sah er in die grünen Augen von Sakura. „Wir“ Der Haruno wurde so furchtbar kalt, als sie seine Worte hörte. Riku blickte kurz auf sein Handy, schien eine Nachricht bekommen zu haben und steckte es dann wieder in die Hosentasche. „Ich muss dann wieder rein, wir sehen uns“, sagte er zu Sakura. Er schien nicht zu merken, wie angespannt die Rosahaarige war, vielleicht war es ihm auch einfach egal oder er wollte es nicht bemerken. Sie nickte, schenke ihm ein gequältes Lächeln und sah zu Boden, um ihre Enttäuschung zu verbergen. Sasuke grinste, als Riku an ihm vorbei lief und kam auf Sakura zu.“Riku ist ein netter Kerl, nicht wahr?“ Er kam dem Mädchen so nah, dass er eine ihrer rosa Strähnen zwischen die Finger nehmen konnte. Sie wagte es immer noch nicht, ihn anzusehen. „Netter als du“ Sie sah auf, wollte es vermeiden aber spuckte diese Worte gerade zu aus. Er lächelte sie nur an. „Das denkst du“ Ihr Blick wurde nun verwirrt, dann etwas sauer. Sie schlug seine Hand weg. „Er tut mir nicht so Dinge an wie du sie mir antust!“, sagte sie trotzig, fast schon wütend. Für einen kurzen Moment stockte sie, war sich sicher, er würde sie für ihre Worte bestrafen. Doch er tat es nicht, er lächelte weiter. Irgendwie demütigte sie das noch mehr, sie sah wieder auf den Boden. Betrachtete das Gras unter ihr. Es war saftig grün, nicht so strohig wie das Gras in ihrem alten Viertel, wenn man denn mal welches sah. „Vielleicht dir nicht“ Sakura sah auf, schien nicht zu verstehen. Sasuke lachte leise, nahm ihre Hände und zog sie ein wenig zu sich. Das Mädchen wehrte sich nicht mal. „Sai ist nett zu dir, nicht wahr?“ Sie nickte. „Ja... aber was hat das-“ „Aber anderen dreht er seinen Stoff an, zerstört damit ihre Leben oder tut so Sachen wie bei Gaara. Du bist wahrscheinlich die Einzige, die er damit verschont“ Er grinste, spottend. „Warum er das tut ist mir ein Rätsel, bei dir könnte er all das mit Leichtigkeit tun“ Sasuke machte eine kurze Pause. „So wie jeder es könnte“ Die Haruno musste schluchzen und wollte ihre Hände von seinen wegziehen, aber er ließ es nicht. „Riku ist genauso, es gibt Menschen denen er weh tut. Anderen eben nicht“ Er packte ihren Nacken, zog sie an sich. Sie spürte wie seine Hand feste in ihren Nacken packte, ihre Schnittwunden schmerzten. Sie keuchte leise, sah auf in seine grausamen schwarzen Augen. „Und was mich angeht. Ich mache nicht mit jedem das, was ich mit dir mache. Ich verletze nicht jeden Menschen so. Nur dich“ Er packte sie fester, zog sich an sie ran, Sakura befürchtete, er würde die feinen Schnitte aufreißen. „Genau wie du es tust“ Sie hörte sich selbst schreien und erst dann spürte sie, wie sich seine Fingernägel in ihren Nacken vergruben. Er wusste es. ++++ Keiner von uns ist nur gut oder nur böse. Das Leben ist eine Grauzone. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)