Silent Control von Mrs_Fantastic (Der Teufel in deinem Leben) ================================================================================ Schein der Realität ------------------- Schein der Realität Es war sehr warm, Sommer eben. Ihr war kalt, sie war die einzige, die ihren Blazer trug und ihn nicht auf den Stuhl gehängt hatte. Sakura war traurig, Sai war nicht gekommen, dabei hatte sie ihn eingeladen. Es tat ihr Leid, dass sie ihn eingeladen hatte. Sai passte hier nicht her, es war klar, dass er nicht hier erschienen war. Trotzdem war sie enttäuscht, immerhin war es ihr Schulfest. Sakura war nicht undankbar, dass war sie noch nie.Ihr wurde das gar nicht erst gelernt und sie dankte ihrer Mutter das auch. Aber wer konnte es ihr verübeln, dass sie diese Schule manchmal am liebsten verlassen würde? Sie strich ihren Rock glatt und sah sich um. Viele Stuhlreihen zogen sich über den Rasen, alle mit guten Blick auf das große Podest. Sakura mochte diese Wiese, zog sich so oft sie konnte in Freistunden hier her zurück. Das Mädchen genoss die Möglichkeiten, die ihr ihre Schule bot, aber nicht die Menschen hier. Früher war sie richtig froh an diesem Tag, immerhin war es das Schulfest. Es bedeutete, sie hatte einen ganzen Sommer lang ruhe. Zwar hatte die Haruno in den Ferien meist gejobbt aber trotzdem ging es ihr gut, da war keiner der ihr weh tat. Und nun? Nun war alles anders, nun hatte sie nicht den Unterricht, in dem Sasuke nichts tun konnte. Nicht die Zeit zum lernen und für Hausaufgaben, die er ihr lassen musste. Nun war alles anders, am Ende des Sommers sollte Sakura schon mit ihrer Mutter im Uchiha Anwesen wohnen. Sie biss sich auf die Lippe und unterdrückte die Tränen. Sah stattdessen auf zu den Personen, die auf dem Podest standen. Eine große, blonde, vollbusige Frau stand am Pult und hielt ihre gewohnte Abschlussrede. Sakura hörte ihrer Rektorin Tsunade gerne zu, sah sie schon fast wie ein Vorbild. Diese Frau hatte sehr viel erreicht, war selbstbewusst und besaß großes Durchsetzungsvermögen. All das, was Sakura nicht hatte, sich so sehr wünschte. Sie blickte weiter über das Podest. Dort standen einige Lehrer und Schüler, die als die Besten ihrer Jahrgänge ausgezeichnet wurden. Gleich war ihr Jahrgang dran und sie wusste, dass sie als Beste abgeschlossen hatte. Wie jedes Jahr, immer war sie so stolz darauf gewesen. Aber heute bedeutete es einfach nichts.“Und nun die Beste und auch die jüngste ihres Jahrgangs, Sakura Haruno“ Sie stand auf, hörte das mäßige Klatschen der Leute, früher klang es für sie wie ein großer Applaus, heute war es das, was es war. Die Rosahaarige beeilte sich nicht mal, um auf das Podest zu kommen, sondern wollte es am liebsten gar nicht geschehen lassen. Irgendwann fand sie sich neben Tsunade wieder, fühlte ihrer Hand in der ihrer Rektorin, die Urkunde und eine teure Anstecknadel, die ihr überreicht wurde. Sie zwang sich zu einem Lächeln, versuchte glücklich zu wirken, keiner merkte etwas. Sie stellte sich zu den anderen Schülern, blickte tapfer in die Kameras, die Bilder von den Ausgezeichneten schossen. Sie erkannte sogar Fugaku hinter einer Kamera. Die Bilder würden in einem Album landen, konnten immer angesehen werden. Eine schöne Erinnerung. Die Kiste war eigentlich zu schwer für sie, aber dennoch setze sie alle Kraft in sich, sie die Treppe hinauf zu befördern. Sakura hatte Angst zu stürzen, konnte die Stufen nicht sehen, aber das war ihr egal. Sie hasste die Tatsache, dass sie immer öfter in diesem Haus war, dass sie sogar ihre Sachen hier her bringen sollte. Am liebsten wäre sie abgehauen, als ihre Mutter ihr das vorschlug, aber sie wollte sie nicht enttäuschen. Und nun stand sie mit einem Karton in ihren Händen vor der Zimmertür und stieß sie mit dem Fuß leicht auf. Sie trat ein und erblickte gleich ihr gegenüber diese große Spiegelfront. „Soll ich dir helfen?“ Sie sah ihn hinter sich stehen, erschrak und stolperte nach vorne. Das Mädchen kam hart auf, er hatte sich nicht die mühe gemacht sie noch festzuhalten. Der Kartoninhalt verstreute sich auf den Boden, sie betete, dass nichts kaputt ging. Sakura sah ihre Habseligkeiten über den Boden schlittern. Es waren nicht viele. Ein paar Bücher, ein altmodisches, billiges Handy, ein paar Kleidungsstücke aus ihrem Kleiderschrank und noch ein paar andere Dinge. Das Mädchen wollte am liebsten liegen bleiben, sie hörte wie die Tür geschlossen wurde und Sasuke nach vorne ging. Bis zu dem Spiegel. Eins der Bücher war bis nach vorne gerutscht. Er sagte nichts, hob das Buch auf und blättere darin herum.Statt Wörter sah er Bilder, statt Buchstaben eine kleine Sakura und ihre Familie. Er würde einen fremden Mann auf den Bildern sehen. Sie setzte sich auf, wollte aufstehen, um ihm das Buch wegzunehmen, da drehte er sich um. „Sieh an,du hast mir etwas mitgebracht“ Wie als ginge es um ihr Leben sprang sie auf, ging auf ihn zu.“Gib es mir!“ Sie streckte die Hand nach dem Buch aus, er reagierte nicht. „Es gehört mir!“, versuchte sie es, weil Sasuke weiter darin herumblätterte, so tat als sei sie nicht da. Das Mädchen sammelte all ihren Mut und griff nach dem Album. Sie packte es, aber konnte es nicht aus seinem Griff befreien. „Das gehört mit, Kleines“ Fast schon sanft und liebevoll sah er sie bei diesen Worten an, zog das Buch mit leichtigkeit aus ihrem Griff und ließ es in seiner Hosentasche verschwinden. „Wer weiß, vielleicht bekommst du es, wenn du brav bist wieder“ Er zog sie an sich, sie spürte seine Hände auf ihrem Körper, bekam Gänsehaut. Die Haruno versuchte aus seinem Griff zu fliehen, aber es gelang ihr einfach nicht. Er war überall, sie bekam Panik. Seine Hände fuhren über ihren Rücken, immer tiefer, sie roch seinen Duft.Er war fast schon angenehm, doch nicht in dieser Situation. Sie fühlte seine Lippen an ihrem Hals, wie er sie gegen den kalten Spiegel drückte, nicht fest, aber es war unangenehm. Sie spürte seine Hand in ihren Haaren, fast schon zärtlich. Sie wusste, irgendwann würde er gnadenlos daran ziehen. Sakuras Körper begann furchtbar zu brennen, sie wollte ihn weg stoßen, aber konnte es nicht.Die Rosahaarige wimmerte auf, schloss die Augen und wünschte sich weit weit weg.Seine Berührungen waren so abstoßend! Ihr Schluchzen wurde immer lauter, das zittern in ihr wurde zu einem zappeln. Sie begann sich zu wehren, wollte sich nicht einfach so hergeben. Sie wurde lauter, bis sie fast schrie. „Nein!“Er stoppte in seinen Bewegungen, seinen Berührungen. Sie glaubte schon fast, er hörte wirklich auf, da spürte sie seine Hand fest gegen ihre Wange knallen. Das Mädchen jaulte auf, ihr Kopf wurde zur Seite geschlagen und ihr wurde schwarz vor Augen. Nur kurz, dann sah sie zwar wieder etwas, aber nur verschwommen, schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen auf und ab. Er packte ihren Kopf, zog ihn in seine Richtung, ihre grünen Augen blickten ihn glasig an. Er grinste. Er war schon wieder zu nah. „Das Album, du willst es doch wieder haben, oder?“ Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern nickte sie, wollte nichts lieber als das.“Wenn du brav bist, werde ich es dir Stück für Stück wiedergeben“ Fassungslos sah sie ihn an. Sakura fühlte sich abstoßend, sie war darauf eingegangen. Er hatte sich sogar an sein Wort gehalten. Ein Foto hatte sie bekommen, ein einziges. Es war nun verknickt und wellte sich etwas, da sie geweint hatte. Aber sie hatte es, das zählte doch, oder? Weiterhin blickte sie in die Linse von Fugakus Kamera, hielt still für die Fotos und die Rede Tsunades, die sie nun weiterfühte. Genau wie bei Sasukes befehlen. „Ich freue mich furchtbar wenn ich die Leistungen meiner Schüler betrachte und den Stolz in ihren Gesichtern sehe. Ihr Lächeln verrät mir mehr als ihre Noten und ich bin froh an diesem Lächeln teilhaben zu können. Die Jugend ist wichtig und was gibt es schöneres, als glückliche, junge Menschen?“ Die Rede endete in Beifall, Sakura klatsche brav mit. Ihr Lächeln sagte nicht annähernd das aus, was die anderen dachten. Das Geräusch der Hände war wie ein Schlag, sie zuckte jedes mal zusammen und hoffte im gleichen Moment, niemand würde es bemerken. Es bemerkte auch niemand. Sai hätte es bemerkt, aber er war nicht da. Suchend blicke sie über die Menge, als sie das Podest wieder verließ. Alle standen nun auf, gingen ins Schulgebäude, nach hause oder redeten noch mit Lehrern. Sakura hoffte immer noch Sai würde noch auftauchen. Die Menge verfloss immer mehr in Unordnung und sie fühlte sich so allein unter den ganzen Menschen. Jedes mal, wenn sie auch nur kurz berührt, am Arm gestreift wurde, wollte sie am liebsten weinen. Schreien wollte sie, als jemand ihren Arm packte und mit sich zog. Ihr Atem stockte, sie sah nur die Menschen, die hinter ihr verschwanden. Derjenige der sie zog ließ ihr nicht die Chance sich zu ihm umzudrehen. Erst als sie standen erblickte sie Sasukes Gesicht, nur kurz, sie konnte es nicht lange ertragen. Diese Selbstgefälligkeit in seinem Blick machte sie fertig. Sakura hätte ihn nicht mal ansehen müssen, wusste, dass er es war. Er ließ ihren Arm los, sie war froh darum. „Na komm, Fugaku und Akira warten“ Völlig desinteressiert ging er voran, achtete nicht mal darauf, dass sie ihm folgte denn sie würde es sowieso tun. Sie setzte einen Schritt vor den anderen, sah zu Boden, betrachtete ihre teuren Schuhe. Wie immer saß ihre Schuluniform perfekt. Sasuke vor ihr trug ganz andere Schuhe, als es überhaupt vorgeschrieben war und sein Jackett hielt er locker in der Hand, es schliff über den Boden des Pausenhofes. Sie blickte sich kurz um, in Richtung Sporthalle, dort war jetzt alles sauber und aufgeräumt. Nicht so wie sonst, man wollte einen guten Eindruck hinterlassen. Sie spürte die Arme ihrer Mutter um ihren Körper und wollte schreien, denn sie glichen Messerstichen. Dennoch blieb sie still, lächelte brav und bedankte sich für die Glückwünsche von ihrer Mutter und von Fugaku, freute sich mit ihnen. Sie bereute sofort, dass sie sich nicht freute, immerhin war dies hier ihre Chance! Sie verfloss hier in Selbstmitleid, dabei sollte sie dankbar sein genau jetzt an dieser Stelle zu stehen. Nicht jedem war das alles hier vergönnt, sie blickte in die Runde. Der Einzige, der nicht da war, war Itachi. Seine Semesterferien begannen etwas später als die von Sasuke und ihr. „Huch“ Akira sah sich um, dann zu ihrer Tochter. „Wollte Sai nicht auch kommen?“ Die Jüngere seufzte. „Ich habe ihn eingeladen, aber ich glaube er hätte sich hier nicht wohl gefühlt..“ Irgendwie war das Mädchen froh, dass sie jetzt Traurigkeit zeigen durfte, wenigstens ein bisschen. Sasuke begann zu lächeln, sie wusste, dass es kein Mitleid war, und legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie sah ihn an, er verfestigte den Griff so, dass es fast weh tat. „Nicht traurig sein, Sakura“ Je sanfter seine Stimme klang, desto härter war der Spott darin. „Wenn du willst, bringe ich dir heute den zweiten Satz des Stückes bei und nehme dich mit zu Hyuugas Abschlussparty“ Sie sah ihn entgeistert an, eine Party? Man ließ ihr nicht mal die Chance um zu widersprechen, denn sie hörte ihre Mutter begeistert in die Hände klatschen. „Das ist eine tolle Idee! Das klingt nach viel Spaß, oder Sakura?“ Wenn man gerne am Abgrund stand, dann schon. Die Angesprochene nickte und ihr lächeln war fast so groß wie ihr Leid. „Ja, ich freue mich schon total“ Sie lachte, es klang abartig in ihren Ohren. ++++ Sakura stieg aus dem Auto, der schwarze Mustang von Sasuke, und blickte sich um. Sie stand vor einem großen Haus, so eins indem sie bald auch wohnen würde. Laute Musik dröhnte aus dem Gebäude und sie sah viele bunte Lichter. Sie war gar nicht weit gefahren, das Haus stand in der selben Gegend wie das Uchiha Anwesen und eigentlich hätten sie und Sasuke laufen können, aber das war anscheinend nicht die Art, wie man sich hier verhielt. Immerhin mussten die Leute ihren Protz ja auch zeigen, sie sah noch mal kurz zu dem teuren Auto aus dem sie gekommen war und lief dann neben Sasuke zu dem Haus. Die Musik wurde lauter je näher sie kam und sie konnte sogar einige Leute erkennen, die vor dem Anwesen standen und sich unterhielten, dabei tranken und rauchten. Das Mädchen bekam Angst, fühlte sich unwohl, wollte nicht auf diese Party. Sie gehörte doch gar nicht zu den Menschen, die dort feierten, wollte auch gar nicht feiern. Sie stand vor der Tür, die Leute die draußen standen sahen sie an. Schon hier sah sie, dass sie sich ganz anderes gekleidet hatte, als die ganzen Mädchen hier. Während diese in auffallenden Partykleidern herumliefen, trug sie eine einfach Jeans und einen Dreiviertelpullover. So würde sich wenigstens keiner für sie interessieren, das war gut. Der Uchiha stand hinter ihr, die Tür wurde geöffnet und Sasuke drückte sie ins Haus. Widerwillig ging sie vor ihm her, versuchte seiner Berührung zu entfliehen. In dem Haus kam ihr erstmal eine riesen Wärme und Rauch entgegen und sie verstand, warum die Kleider der Mädchen so kurz waren und die Jungs nur T-Shirts trugen. Es war richtig heiß, fast schon schwül durch die ganzen Leute. Die Luft war stickig und sie wollte am liebsten gleich wieder nach draußen gehen. Sasuke drückte sie, so als hätte er ihre Gedanken erfasst, weiter nach vorne. Sie sah über ihrer Schulter, sein Blick glitt prüfend durch den Raum. Er war groß und glich fast einem Club. Es gab sogar eine Bar und in ganz weit links sah sie das es dort auch mehrere Toiletten und Partyräume gab, als es für ein normales Familienhaus vorgesehen war. Anscheinend wurde hier oft gefeiert. Sakura merkte, dass einige Leute sie ansahen. Einige Mädchen sahen nur kurz zu ihr und wandten den Blick auch gleich wieder ab. Sie sahen die Haruno nicht als Konkurrenz, eher als fehl am Platz, vor allem weil sie bei Sasuke stand. Einige Jungs blieben länger an ihrer Erscheinung hängen, immerhin war sie nicht hässlich. Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrem Arm, feste, sehr feste. Sie keuchte auf, spürte Sasuke dann ganz nah an ihr, sie bekam Angst. Er lachte leise. „Ich werde jetzt meinen Spaß haben und du wirst es nicht wagen dieses Haus zu verlassen ehe ich es dir erlaube, verstanden?“ „Ja Sasuke“ Nicht in der Lage etwas zu tun oder sich zu bewegen ließ sie den Kuss zu, den er auf ihren Hals setzte. Wie Säure ätzen seine Lippen in ihre Haut. „Viel Spaß, kleine Sakura“ Dann war er weg, ließ sie allein. Ihr wurde heiß aber wusste nicht, wohin sie gehen sollte. Die Musik war laut, der Bass war heftig. Sie spürte ihn in ihrem ganzen Körper vibrieren. „Na Süße?“ Die Rosahaarige erschrak, als sie plötzlich jemand dicht neben sich spürte. Sie blickte in braune Augen. Ein Junge grinste sie breit und überheblich an, sie wusste nicht, was sie sagen sollte. „Hey...“ Sie war sich nicht sicher, ob er sie gehört hatte. „Hast du Lust etwas zu trinken?“ Auch wenn der Drang danach groß war, verneinte sie. Der Junge grinste und legte einen Arm um sie, sie zuckte zusammen. „Ach, na komm schon. Wie heißt du denn?“ Sie spürte seinen Blick auf ihr. „Sa.. Sakura“ Er sah sie immer noch an, beugte sich zu ihr herunter, sie konnte den Alkohol an seinem Mund riechen. „Ich bin Kiba!“ Er lachte, sie wollte seine Nähe nicht. Sie hatte das Gefühl gleich auszurasten, jeden Moment zu hyperventilieren. Sie wollte ihn am liebsten anschreien, aber was sollte sie schon sagen? Das sie nicht angefasst werden wollte, weil sie mit ihrem Körper nicht mehr klar kam? Weil sie vergewaltigt wurde? Tränen stiegen ihr in die Augen, sie begannen zu glitzern und es sah fast schon schön aus, aber das waren sie nicht. „Na komm schon.. Sakura..“ Kiba presste sie näher an sich, lege die andere Hand um ihre Hüfte. Er war ungefähr so groß wie Sasuke es war, wirkte noch lange nicht so gefährlich aber was bedeutete das schon? „Bitte...“ Die Rosahaarige wollte ihn weg drücken, er grinste schelmisch. „Entspann dich, komm, wir besorgen dir einen Cocktail und es geht dir gleich wieder gut“ Ohne das das Mädchen etwas tun konnte, wurde sie von ihm mitgeschleift, er ging zur Bar, sie wollte nicht. Panisch blickte sie sich um. Da war die Bar, auf die sie zusteuerten; die Türe, die sie nicht benutzen durfte; die Tanzfläche, auf der viele ihren Spaß hatten und das Sofa. Augenblicklich blieb sie stehen, wie gebannt blickte sie auf das Sofa. Betrachtete den Jungen, der fast schon sanft einen Arm um ein Mädchen gelegt hatte. Ein charmantes Lächeln prange auf seinem Gesicht, sie sah dort selten eins und wenn war es nicht so wie jetzt. Wie in Trance löste sie sich aus dem Griff des fremden Jungens, drücke sich von ihm weg, er konnte nicht schnell genug reagieren, da war sie schon weg. Die Rosahaarige ging auf den Jungen zu, sie konnte schon das Lachen des Mädchens hören. Ihr Haar war blond, sie legte ihren Kopf an seine Schulter und streichelte über seine Brust. Er trug ein einfaches schwarzes T-Shirt, sie spielte mit den Fingerspitzen an seinem Kragen herum und schien ihm irgendetwas zu erzählen. Er hörte ihr zu, sie wusste, dass er das gut konnte. Sakura kam näher, sah an den Leuten vorbei. Erkannte seinen Griff in die Hosentasche, die bunte Pille in seiner Hand. Sie erstarrte, beobachtete wie er sich zu dem Mädchen, es war sehr hübsch, herunter beugte. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr, hielt dabei die Pille vor ihre Nase. Die Blondine sah erst etwas skeptisch aus, doch auf seine Worte hin lächelte sie und griff nach dem kleinen Ding in seiner Hand, er lächelte. Sakura sah gar nicht mehr zu, wie das Mädchen die Pille einschmiss, sondern setzte sich in Bewegung. Einige Leute standen ihr im Weg, es war schwer für sie sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, doch sie schaffte es, irgendwie. „Sai...“ Sie stand vor ihm, blickte ihn an, dann das Mädchen. Sie lächelte zufrieden und genoss den Arm, den Sai um sie gelegt hatte. Sie schien sich geborgen zu fühlen, Sakura würde sich auch gerne so fühlen. Der Braunhaarige sah auf. „Sakura“ Er schien nicht überrascht, aber sie wusste, dass er es war. „Wer ist das, Sai?“, fragte das Mädchen sofort, er sah sie nicht an, löste den Arm um sie. „Meine Schwester“ Er stand auf. „Ich bin gleich wieder da, warte auf mich, okay Süße?“ Nun lächelte er das Mädchen an, sie kicherte und nickte. Die Haruno folgte dem Braunhaarigen zu den Toiletten, wie immer waren die Damenkabinen alle überfüllt und einige Mädchen standen Schlange, während die Jungsklos fast leer waren. Sai zog sie mit zu sich in den Raum. Ihr war das unangenehm, sie lehnte sich gegen das Waschbecken. Nicht mal einen halben Meter von ihr entfernt war eine kleine geflieste Mauer, sie ging ihr etwa bis zum Hals, auf deren anderen Seite Sai stand. Sie hörte wie er den Reißverschluss einer Hose öffnete und sich erleichterte. Die Röte stieg ihr ins Gesicht, sie konnte nichts sehen, dennoch war es ihr total peinlich. „Hat er dich mitgeschleppt?“ Sie nickte. „Hat er dir weh getan?“ Sie antwortete nicht, er wusste es doch auch so. Suchend kramte er mit einer Hand in seiner Hosentasche, holte ein kleines Tütchen hervor. Weißes Pulver konnte sie darin erkennen. Sai öffnete es, schien das mit einer Hand ganz gut zu können und schüttete ein wenig davon auf die Ablage der kleinen gefliesten Mauer zwischen ihm und Sakura. Das Pulver glitzerte, wie kleine Kristalle. Das Mädchen wandte den Blick ab, wollte nicht hinsehen. Sie hörte die Bankkarte, mit der er eine Linie aus dem Haufen machte, auf den Fliesen schaben. „Was hast du dem Mädchen gegeben?“ „Speed“ Er beugte sich herunter, zog die Linie und sie hörte ihn ein paar mal laut schniefen. Sie verstand nicht. „Warum?“ Er blickte sie an, heute wirkte Sai ganz anders. Fast schon so, als besäße er Emotionen. Der Braunhaarige legte den Kopf zurück, sie hörte erneut seinen Reißverschluss. „Ich bin ein Dealer, Sakura“ Er sah sie an, wie sie sich an dem Waschbecken abstützte, ihn ansah, als wäre ihr das neu. „Ich verdiene mein Geld damit, anderen ihren Kram zu besorgen. Und genau das habe ich bei ihr getan“ „Das glaube ich dir nicht!“ „Wieso nicht?“ „Sie sieht nicht so aus, als würde sie so etwas nehmen“ „Warte noch ein paar Wochen, dann wird sie es“ Sakura riss die Augen auf, sie hatte begriffen, was Sai vorhatte. „Aber Sai...“ Er ging an ihr vorbei, zum Waschbecken, sie drehte sich zu ihm. Er machte den Wasserhahn an, wusch sich die Hände. „Weißt du du nicht, was du ihr damit antust?“ Der Braunhaarige stoppte in seinem tun, sah sie an, zu ihr herunter. Seine Pupillen waren klein, wie immer. Sie sah die Augenringe an seinen Lidern, ein paar rote Punkte auf seinen Lippen. Er biss sie oft blutig, wenn er einen Horrortrip hatte. Das Wasser lief weiterhin, war das einzige Geräusch in dem Raum. Von draußen hörte man noch die Musik, aber nur gedämpft. Sie sah auf seine Arme, die ganzen Narben, die Einstiche an seinem Ellbogen.. Sie kam sich auf einmal so dumm vor, ihre Frage war so unnötig gewesen. Keiner wusste besser als er, was er da tat. Sie senkte den Blick, dachte an Sasuke und das sie Sais Schuld begleichen sollte. „Wieso hast du ihr gesagt ich sei deine Schwester?“ Sie lenkte bewusst vom Thema ab, verdrängte die Vorstellung, was aus diesem blonden Mädchen auf dem Sofa werden würde. „Es wäre nicht von Vorteil wenn sie den Verdacht haben könnte, sie sei nicht die Einzige“ Die Haruno wusste, was das bedeutete, die Blondine war also nicht die einzige, die er auf Droge brachte. Sie beobachtete, wie Sai die nassen Hände an seiner Jeans abwischte und in Richtung Tür ging. „Sai?“ Er blieb stehen. „Wieso hast du mit mir nicht das gemacht, was du jetzt mit ihr machst?“ Was war an Sakura anders, dass er sie nicht in diesen Teufelskreis gebracht hatte? Der Braunhaarige drückte die Klinke herunter, verharrte kurz in dieser Position. „Sie wird sicher ungeduldig“ Dann ging er. Sie seufzte, hätte sich denken können, dass er ihr nicht darauf antwortete. Sai tat so etwas nicht. Sie konnte froh sein, dass er ihr so viel gesagt hatte. Das Mädchen drehte sich um, stützte sich am Waschbecken ab, betrachtete sich im Spiegel. Kurz schloss sie die Augen, hörte die Tür knallen, erschrak und öffnete die Augen. Es war genau wie damals in ihrem neuen Zimmer. Sie sah schwarze Augen und schwarze Haare neben ihrem Spiegelbild. Sie fand ihren Anblick jämmerlich, wollte den Spiegel am liebsten einschlagen. „Kleine Sakura...“ Sakura verstand, warum Sai das nicht mit ihr tat. ++++ Es fickt uns beide hart, jeden auf seine Art Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)