Freundschaft von abgemeldet (~ Das wertvollste Gut auf der Welt ~) ================================================================================ Kapitel 12: Aoi, der Retter in der Not? --------------------------------------- Kapitel 12: Aoi, der Retter in der Not? ~ Reita ~ Ich fühle mich so wohl, wie schon lange nicht mehr. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich mich das letzte Mal so gut gefühlt habe, an einem Donnerstagmorgen. Normalerweise bin ich ja immer ein Morgenmuffel schlechthin und auch sonst nur sehr schwer genießbar, den ganzen Tag über, aber jetzt… Ich bin der Felsenfesten Überzeugung, dass der heutige Tag, eine Granate wird. Es ist aber auch so schön warm im Bett. Ich drehe mich auf die andere Seite und drücke mich an den Körper, der neben mir liegt. Mein Gesicht vergrabe ich in dem weichen Haar meines Bettnachbars und lasse dessen herrlichen Duft in meine Nase einziehen. „Ach Kai“, murmle ich noch im Halbschlaf und ziehe ihn an mich. Meine Augen sind noch immer geschlossen und ich habe auch nicht vor sie aufzumachen. Überhaupt, will ich den ganzen Tag heute hier im Bett verbringen und Kai in meinen Armen halten. Den Armen habe ich ja die letzten Wochen über, gar nicht mehr richtig beachtet und das will ich ändern, jawohl. Ich hoffe nur, er verzeiht mir meine bis heute miese Laune. Ich will ihn noch näher an mich ziehen, als ich einen lauten Schrei vernehme. Komisch, der Schrei hörte sich ganz nach Kai an, aber der liegt doch neben mir und schläft, oder? Panik erfüllt mich, denn ich ahne schlimmes. Ich öffne meine Augen und wen sehe ich neben mir? Ruki „Was zum Teufel?“ Ich schrecke hoch und löse mich von unserem Kleinen. Wieso liege ich im Bett mit Ruki und nicht… „Der Abwasch.“ So schnell ich kann, haste ich in die Küche, denn der Schrei kam eindeutig von dort und sehe Kai, wie er erstarrt in der Tür steht. Da habe ich ja wieder was angerichtet. „Verdammt.“ „Was ist denn hier passiert“, flüstert Kai vor sich hin und dreht sich zu mir um. „Kai, ich…“ versuche ich ihm eine Erklärung zu geben, aber vergebens. Sein Blick wandelt sich von schockiert auf zornig um und so… habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal war, als Aoi und Ruki total besoffen zu einer Probe erschienen sind, einen Stromausfall verursacht haben und zusätzlich noch ein paar Aufnahmen von Nightmare löschten, weil sie dachten das würde fetzig sein. Aber genug der langen Worte, Kai ist sauer, verdammt sauer und ich trage schuld daran. „Hasst du mich wirklich so sehr, dass du mir sowas hier antun musst? Was habe ich dir getan, dass du so zu mir bist. Meine Gefühle und Zuneigung dir gegenüber mit Füssen trittst und mich…“ „Das stimmt nicht“, unterbreche ich ihn. „Ich wollte doch eigentlich nur Abwaschen, um dir etwas Arbeit abzunehmen“, erkläre ich ihm das Geschehene. Ich nehme seine Hände, die zu Fäusten geballt sind in meine und hauche ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Kai, es tut mir wirklich leid. Ich weiß ich habe dich in letzter Zeit echt mies behandelt -Tora hatte mir deswegen auch gehörig den Kopf gewaschen- und gestern war es ja besonders schlimm ich weiß – Ich bin noch mal unterwegs gewesen um frische Luft zu schnappen – Mir ist klar geworden dass ich mich ändern muss wenn ich dich nicht verlieren will und… ich wollte abwaschen weil du es ja nicht geschafft hast wegen Rukis Zusammenbruch aber… plötzlich gab es einen riesigen Rums und ich bin nachsehen gegangen“, rede ich ohne Punkt und Komma, werde aber wieder ruhiger, als ich sehe, dass Kais Zorn zu verfliegen scheint. „Ruki ist aus dem Bett gefallen und hatte wohl einen Albtraum gehabt. Er tat mir leid und ich wollte für ihn da sein und da hab ich vollkommen vergessen, dass das Wasser noch lief. Ich werde mich darum kümmern, hörst du. Ich werde das ganze Wasser wegschippen und alles neu Renovieren, du wirst sehen, die Küche wird wieder wie neu aussehen, wenn ich fertig bin und… Kai?“ Ich blicke ihm genau in die Augen und sehe Wasser in ihnen stehen. „Hey, das wird schon wieder, hörst du“, beruhige ich ihn. „Tut mir leid“, wispert er und lehnt sich an mich. „Ich wollte dich nicht anschreien.“ „Schon gut, ich habe es ja irgendwo verdient.“ Ich umarme ihn und dirigiere ihn dann, nach ca. 5 Minuten aus der Küche raus und setze ihn ins Wohnzimmer. Ich nehme mir eine Decke und lege sie ihm über. „Ich rufe kurz Aoi an du frage, ob wir solange, wie hier der Wasserschaden ist, bei ihm wohnen können, ok?“ „Ist gut“, murmelt Kai und legt sich auf die Couch. „Schlaf ein wenig“, hauche ich ihm ins Ohr. Ein paar Minuten bleibe ich noch bei ihm, ehe ich mich ins Schlafzimmer verziehe und Aoi anrufe. Der geht auch zum Glück schnell ran. „Ist irgendwas mit Ruki“, schleudert er mir regelrecht entgegen. Das noch nicht mal eine lumpige Begrüßung für mich drin ist, ist schon ärgerlich, irgendwie, aber ich schlucke den Ärger runter und beruhige Aoi erst mal. Nicht das der mir noch durchdreht. „Nein, es ist alles bestens, keine Sorge.“ „Da bin ich aber beruhigt.“ Er atmet erleichtert aus und fährt mich dann patzig an. „Du verdammter Idiot. Wieso benimmst du dich so komisch in letzter Zeit, hä? Ruki braucht Ruhe, damit er wieder gesund werden kann und mir um die Häuser zieht. Also wirst du Kai gefälligst mehr unter die Arme greifen, hast du mich verstanden?“ Jawohl Sir. – Ich grinse in mich hinein, typisch Aoi. „Schon gut, ich bin ja schon dabei, meine Fehler wieder gut zu machen. Also komm runter und lass mich reden.“ „Wie sprichst du…“ „Passt“, unterbreche ich ihn. „Ich sagte doch, du sollst mich reden lassen, also…“ Ich hole noch mal tief Luft und erkläre Aoi was vorgefallen ist. „Ich habe eine Überschwemmung verursacht und will nun die Küche neu renovieren und… können wir… solange bei dir unterkommen?“ Oh bitte sag ja, oh bitte sag ja. „Aber sicher doch, das ist kein Problem. Schnapp dir Kai und Ruki und bringe sie her, ich kümmere mich dann um sie, während du dich um deine Schweinerei kümmerst.“ Na Gott sei Dank. „Aoi, du bist der Beste“, schmeichle ich ihm. „Ich weiß. Wann seid ihr hier?“ „Weiß ich noch nicht. Kai hat sich gerade hingelegt und Ruki ist auch noch nicht wach, also… kann es noch ein Weilchen dauern.“ „Reita!“, fährt er mich an. „Ihr habt Wasser in der Bude und das kann noch ziemlich übel werden, wenn es nicht beseitigt wird, also schnapp dir die beiden, egal ob sie noch pennen und bringe sie zu mir, verstanden?“ Der Kerl macht mir Angst. „Ist gut, ich bringe sie sofort rum und ähm Aoi…“ „Was?“ „Kennst du jemanden, der… sich mit sowas auskennt und mir eventuell helfen könnte?“ „Aber sicher doch“, meint er mit verdammt freundlicher Stimme. „Ich habe den perfekten Kandidaten für dich. Du kannst ihn nachher sofort mitnehmen, wenn du Kai und Ruki bei mir abgegeben hast.“ „Gut danke“, meine ich zu ihm. „Ich leg jetzt auf und wecke die beiden, ok?“ „Bis gleich.“ Und schon hat er aufgelegt. Na ob das eine gute Idee war, ihn um Hilfe zu bitten? Er hat so komisch gelacht. Ich entschließe mich dazu, erst Ruki zu wecken und ihn sich fertigmachen zu lassen, damit Kai noch etwas entspannen kann. Die Sachen der beiden, die sie bestimmt brauchen werden, kann ich ja in der Zeit schon mal fertig machen, damit das auch erledigt ist. Ich schleiche mich in Rukis Zimmer und wecke ihn ganz sanft auf. Aus verschlafenen Augen sieht er mich an. „Komm, du musst aufstehen“, meine ich liebevoll zu ihm und wuschle ihm durch die Haare. „Ich bringe dich und Kai zu Aoi, weil wir hier einen Wasserschaden haben. Deine Sachen packe ich ein, während du dich kurz frisch machen gehst, ok?“ Er antwortet nicht, wie zu erwarten, steht aber auf und begibt sich in Richtung Bad. *** Kai und Ruki habe ich ins Auto verfrachtet gehabt und bin dann sofort losgedüst. Zum Glück ist es nicht allzu weit, bis zu Aois Wohnung gewesen, sodass ich nun, nach einer viertelstündigen Fahrt, vor seiner Tür stehe. Er muss am Fenster gestanden und auf uns gewartet haben, denn ich habe noch nicht einmal die Klingel betätigt, da springt die Tür schon auf und Aoi fällt uns alle nacheinander um den Hals. Also das, was der heute gefrühstückt hat, will ich nicht haben. „Da seid ihr ja endlich. Kommt rein, kommt rein.“ Hyperaktiv war er ja schon immer, aber so… da macht er glatt Hiroto Konkurrenz. „Ich will gleich wieder fahren“, erkläre ich Aoi, weswegen ich ihm nur die Taschen in die Hand drücke. „Ist gut, oh und… hier… die versprochene Hilfe.“ Aoi greift kurz hinter die Tür und zerrt einen protestierenden Miyavi hervor. „Das soll ein Scherz sein, oder?“ frage ich nach, denn Miyavi, der wird mir wohl keine große Hilfe sein können. „Wieso denn“, meint Aoi ein wenig beleidigt. „Er kann echt gut mit anpacken und so jemanden brauchst du jetzt.“ „Ich will nicht“, meckert unser Paradiesvogel und will sich aus Aoi griff befreien, doch keine Chance. „Vergiss es“, meine ich nur und zeige Aoi nen Vogel. „Der kommt mir nicht ins Haus und außerdem, will ich nicht umziehen, sodass ich einen guten Packer bräuchte, sondern renovieren. Da stört der doch nur.“ „Du… wirst… ihn… mitnehmen“, schreit er mir ins Ohr. „Ich helfe dir und du hilfst mir, also…“ Mit diesen Worten, zerrt er Miyavi raus auf die Straße… und lässt mich mit ihm alleine. Grandios. „Na dann“, meine ich zu ihm. „Wiederspruch ist bei dem eh zwecklos. Komm einfach mit und wir schauen, ob wir beide das hinbekommen.“ „Der hat mich rausgeschmissen“, spricht er vor sich hin und scheint es noch nicht richtig zu glauben. „Der hat mich rausgeschmissen.“ „Ja ich weiß“, bemitleide ich ihn kurz. Wir nennen Miyavi zwar oft Paradiesvogel, aber doch nicht Papagei, also soll er gefälligst aufhören sich zu wiederholen, das nervt. „Ich sagte…“, keift er mir ins Ohr. „Der hat mich rausgeschmissen. Ein bisschen mehr Mitleid mit mir, wenn ich bitten dürfte.“ „Ist ja gut, meine Fresse.“ Warum müssen die mir immer alle ins Ohr schreien? Habe ich vielleicht ein Schild um den Hals hängen, wo drauf steht: Ich will einen Hörsturz bekommen, bitte helft mir dabei? Ich glaube nicht. Ich bugsiere Miyavi ins Auto, schnalle ihn an und steige dann auch endlich selber ein. Nachdem ich den Motor gestartet habe und um die Ecke gebogen bin, beginnt die Heulerei erneut. „Mag er mich nicht mehr?“ „Doch er hat dich noch wahnsinnig lieb“, antworte ich ihm, obwohl ich es eigentlich gar nicht will. „Aber warum schickt er mich dann ausgerechnet mit dir mit? Du bist unhöflich, frech, meist beleidigend und…“ „Schon gut, schon gut, ich habe es kapiert. Ich bin eine miese Gesellschaft.“ „Genau“, stimmt er mir zu. Der Spinnt doch. Mag sein, dass ich in letzter Zeit unausstehlich war, aber das… das muss ich mir hier wirklich nicht gefallen lassen. „Du denkst, du hast Probleme?“, schnauze ich ihn an. „Ich habe mich in den besten Freund meines Freundes verliebt. Mein bester Freund, hat sich in meinen Freund verliebt und überhaupt, steht meine Gefühlswelt gerade dermaßen Kopf, dass ich nicht mehr weiterweiß, aber nein… Miyavi geht es ja so schlecht. Weißt du was… ist lasse dich hier an der Straße raus und fahre alleine weiter. Du kannst dann ja machen was du willst, einverstanden?“ Ich fahre an den Rand, greife über Miyavi hinweg zur Tür und öffne sie ihm. „Bitte! Ich zwing dich bestimmt nicht mir zu helfen, Kais Küche wieder in Ordnung zu bringen.“ „Sorry, so habe ich das doch nicht gemeint“, entschuldigt er sich und schließt die Tür. „Natürlich helfe ich dir und… du bist auch nicht so schlimm, wie ich eben aufzählte.“ „Danke“, meine ich nur und fahre weiter. Wir sind bei Kai zu Hause angekommen und stehen vor seiner Eingangstür, als Miyavi mich daran hindert, sie aufzuschließen. „Was ist denn?“, will ich von ihm wissen. „Habe ich das vorhin richtig mitbekommen? Du bist in Ruki verknallt?“ Oh Shit – Ich verdammtes Plappermaul. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)