Hello Cold World von abgemeldet (Zeig mir das Licht) ================================================================================ Kapitel 25: Ruhe ---------------- Wenn im Advent Verlangen brennt Weil man zu lang allein gepennt Lasst bloß in Ruh den Weihnachtsmann Und fasst auch nicht das Christkind an ............................................................................................................................................... Trotz des Lärms, welcher auf dem U-Boot herrschte, war es in der Kajüte des Chirurgen still. Noch immer war Romy nicht erwacht, noch immer war sie gefangen in der Dunkelheit, traute sich nicht zurückzukommen. Ruhig atmete sie aus und ein, ihr Herz zeigte keine Anzeichen stehen zu bleiben und ihr Puls pulsierte so, wie es sein sollte. Einzig und allein ihr Fieber hinderte sie daran ihre von einem grauen Schleier umhüllten Augen zu öffnen. Zu erschöpft war ihr Körper, verlangte absolute Ruhe und lag schwer auf dem großen Bett, eingekuschelt in schwarze und gelbe Kopfkissen und zugedeckt von einer übergroßen schwarzen Decke mit dem Logo der stolzen Heartpiraten draufgestickt. Auf dem Nachttisch, neben dem Bett, stand eine Schüssel mit eiskaltem Wasser und Eiswürfeln drin, an dem Rand der Schüssel ein feuchter Lappen. Eine Kerze brannte still vor sich hin, hineingestellt in einem kleinen Kerzenständer. Das U-Boot setzte sich in Bewegung, fertig zum Abtauchen. Die Kerze fiel durch diesen Ruck aus ihrem Ständer, erlosch und landete auf dem Boden, rollte zu Romy ans Bett. Auch das Wasser in der Schüssel schwappte über. Alles geschah im Stillen. „Ich glaube wir haben viele Kannibalen auf dem Gewissen, was meint ihr, Jungs?“, grinste Law seiner Leute an, die sich alle, nachdem sie endlich wieder abgetaucht waren, in der Kombüse versammelt hatten. „Nicht nur Kannibalen.“, grinste Shachi. Nur Penguin hielt sich noch ein wenig zurück, wagte nicht seinen Mund aufzumachen aus Angst, er könnte etwas Falsches sagen. Law war sauer auf ihn, das zeigte er, indem er seinen Navigator ignorierte. Das würde sich schon wieder legen. Zumindest hoffte er das. „Bevor ich mich weiter um Blondie kümmere und vor allem duschen gehe, will ich kurz besprechen, wie es jetzt weitergeht. Diese Insel wird untergehen, der Vulkan zeigt dies eindeutig, aber das geht mir am Allerwertesten vorbei. Bis zu den Sabaodys ist es noch lange hin, was machen wir solange? Richtig. Wir werden noch einmal halt machen. Es gibt eine kleine Winterinsel namens Mistletoe Island.“, erklärte er und Penguin mischte sich ein. „Diese Insel kenne ich. Auch wenn es bisher total an uns vorbeigegangen ist, aber Weihnachten steht vor der Tür und dort gibt es einen riesen Weihnachtsmarkt und jede Menge Glühwein.“, grinste der Navigator verdächtig. „Glühwein klingt gut. Endlich mal wieder eine Winterinsel. Das hat immer sowas heimisches.“, meldete sich auch Tucker erfreut über diese Nachricht. „Euch gefällt‘s, Bepo sowieso und ich muss dorthin, weil mir die Medikamente ausgehen. Ich brauche Nachschub, sonst haben wir in der Neuen Welt schlechte Karten. Nur einer wird das nicht gefallen. Schon wieder kalt.“, grinste Law frech. „Romy.“, kam es im Chor. „Wie geht es ihr eigentlich?“, fragte Shachi nach. „Wird schon, ich mach mir da keine Sorgen. Ich hole gleich den Erste-Hilfe-Kasten, ihre Hand hat schon wieder was abbekommen. Wenn sie weiter so macht, amputiere ich sie. Nun denn, ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich hab verdammt nochmal Hunger.“ Die Crew begann zu lachen und Shachi salutierte sofort und schmollte, als die Crew beschloss in der Zeit Karten zu spielen und die Kombüse, ohne Tucker, verließ. „Ich mach uns was, Käpt‘n!“ Law nickte und sah auf die vielen Tüten, die die Jungs mitgebracht hatten. „Sagt mal, was habt ihr denn alles eingesackt?“, hakte er belustigt nach. „Klamotten, Bücher...Für Romy haben wir auch was.“, antwortete Tucker und ging zu den Tüten. „Ach ja? Naja...Und was?“ Auch wenn es ihm irgendwie nicht passte, dass sie ihr was mitgebracht hatten, so war er doch neugierig. „Ähm...Nur dies und das.“ Law hob eine Augenbraue. „Dies und das. Los raus mit der Sprache.“, befahl er gelassen. „Wir dachten, sie würde bestimmt toll darin aussehen und...Also...Da stand ganz groß *Greifen Sie zu*, da dachten wir, dass wir der Aufforderung nachkommen sollten.“ „Drucks nicht rum, Tucker. Was habt ihr ihr geklaut?“ Tucker kratzte sich am Kopf, was Law auf die Nerven ging, weshalb er nun selbst aufstand und in die Tüte sah. Er weitete die Augen, musste allerdings anschließend wieder breit grinsen. „Vielleicht ist es besser, wenn ich die Sachen entsorge.“, sagte Tucker kleinlaut, doch Law schüttelte erneut den Kopf. „Ach, weißt du...Ich denke das werde ich aufheben.“, zwinkerte er ihm breit grinsend zu und nahm die Tüte an sich. „Ähm...Ok.“, stotterte Tucker und sah seinem Käpt‘n hinterher, der mit der Tüte aus der Tür verschwand. Shachi bekam alles genau mit und schmunzelte. „Jaja. Unser Kapitän und seine Fantasien. Wenn Romy wüsste. Hehe.“, nuschelte er leise. „Hast du was gesagt, Shachi?“, fragte Tucker. „Nein. Nichts. Rein...Gar nichts.“, grinste er und schälte nun die Kartoffeln. Verdutzt zuckte Tucker mit den Schultern und verließ die Kombüse, um zu den Anderen in den Aufenthaltsraum zu gehen. Laws Weg führte ihn zunächst in sein kleines Behandlungszimmer, wo er den Erste-Hilfe-Koffer an sich nahm. Mit dem Koffer und der Tüte bewaffnet, lief er entspannt zurück in die Kajüte. Er öffnete die Tür und sah zu der Schlafenden. Zufrieden darüber, wie ruhig sie atmete und sich völlig entspannte, beschloss er sich zunächst selbst einmal frisch zu machen. Anschließend würde er ihr eine Spritze geben müssen, die ein Fiebersenkendes Mittel enthielt. Da sie schlief, konnte sie es ja nicht trinken, also musste er improvisieren und ihr das Mittel mit einer Spritze verpassen. Offenbar träumte sie nichts, denn sonst würde sie nicht so ruhig daliegen. Er stellte den Koffer und die Tüte ab und ging zu ihr ans Bett, strich ihr über die Haare und fühlte erneut ihre Stirn. „Du musst aus den Klamotten raus.“, stellte er fest, die feucht an ihrem Körper klebten. „Gleich.“, grinste er und zog sich die Mütze vom Kopf und zog sich sogleich komplett aus, schloss die Tür zu seiner Kajüte ab und verschwand im Bad, um sich endlich die langersehnte heiße Dusche zu gönnen. Er drehte den Hahn auf und stellte das Wasser auf eine angenehm warme Stufe ein. Genüsslich schloss er die Augen, stütze sich mit seinen Händen an der kalten Duschwand ab und ließ das Wasser auf seinen Körper fallen. Das Wasser schien mit seinem schmalen, aber durchtrainierten Körper zu spielen, befreite ihn von dem getrockneten Blut, welches schuldig an ihm klebte und auch seine Wunde wurde gereinigt. Scharf zog er die Luft ein, als das reine Nass seine Wunde traf. Sie brannte wie Feuer, doch für ihn nur eine weitere Narbe von vielen. Während Law sich die Last für einen Augenblick von den Schultern spülen ließ, regte sich in seinem Bett etwas. Romys Augenlieder begannen zu zucken, sie begann schwer zu stöhnen. Ein Traum. //In mitten einer von roten Tulpen bedeckten Wiese stand sie, in einem reinen, weißen Kleid. Ihre sonst so glatt runterhängenden blonden Haare, waren nun leicht gewellt. Und...Sie konnte sehen. Ein kleiner weißer Vogel flog um sie herum und als sie ihren Arm hob, setzte sich der Vogel für einen kurzen Moment auf ihre Finger, sang ihr ein trauriges Liedchen. Romys Gesichtszüge wurden mit dem Lied immer trauriger, in ihren Augen sammelten sich Tränen. „Romy! Was hast du schon wieder gemacht! Du bist schuld, du bist immer schuld! Ich hasse dich!“ Sie sah sich nicht um, als sie die Stimme ihrer Mutter hörte, die sie anbrüllte. „Romy...“ Die Angesprochene sah auf. Diese Stimme erkannte sie ebenfalls. „Rena.“, stellte sie müde lächelnd fest und sah, wie ihre Schwester ebenfalls in einem weißen Kleid auf sie zuging. Doch plötzlich blieb Rena stehen, sah ihre kleine Schwester leer an. „Was ist?“, fragte Romy und sah an sich herunter. Blut. Ihr Kleid färbte sich blutrot, der Vogel verwandelte sich in einen Raben und biss ihr schmerzhaft in den Finger. Romy sah auf ihre Hände, an ihnen klebte das Blut der Schuld. „Was zum...“ Hilfesuchend sah sie zu ihrer hübschen, großen Schwester, die sie ausdruckslos ansah und sich umdrehte, um zu gehen. „Rena, warte!“ Romy wollte hinterher, doch sie kam nicht voran. Was sie auch tat, ihre Beine streikten, ließen sie nicht ziehen. Alles um sie herum wurde schwarz, dunkle Wolken zogen auf, ein stürmischer Wind fegte um ihre Ohren. Wie wild begann sie sich gegen dieses Bleigefühl zu wehren. Romy schlug um sich, als sie erneut eine ihr bekannte Stimme vernahm. Sie hielt inne, hörte hin... „Kleine, wach auf. Du träumst nur...“ „Law?“// Romy schreckte mit weit aufgerissenen Augen hoch und setzte sich schwer atmend auf. „Was...Wo bin ich, was ist passiert?“, fragte sie hysterisch und drehte ihren Kopf hin und her, versuchte sich zu entspannen. „Ganz ruhig. Du hattest vermutlich einen Alptraum.“, hörte sie Laws ruhige Stimme und spürte seine Hand auf ihrer Schulter. „Ein Albtraum? Ich...“, stotterte sie. „Du hast hohes Fieber, du musst dich ausruhen.“, erklärte Law, der nur ein Handtuch um seine Lenden trug. „Hier...Trink das. Eigentlich wollte ich dir eine Spritze verpassen, aber nun bist du ja wach.“, lächelte er und hielt ihr den ekelhaften Saft entgegen. Widerwillig nahm sie es an und kniff die Augen zusammen, als sie dieses widerliche Zeugs hinunter schluckte. „Ich hasse es. Was ist mit Indira? Und wie geht es dir? Der Crew, ist mit ihr alles in Ordnung? Sag schon!", wurde sie wieder aufgeregter. „Du musst aus den Sachen raus.“, lenkte Law sie ab und drängte, dass sie aufstehen sollte. Romy zitterte, sie hatte Schüttelfrost und dennoch ließ sie sich von Law auf die Beine helfen. Sie stützte sich bei ihm ab und bemerkte noch eine andere Tatsache. „Bist du nackt?!“ Law grinste. „Ich glaub‘s ja nicht. Du lagst tot im Kühlraum, Shachi hat dich geradeso zurückholen können und dich interessiert, ob ich nackt bin? Wenn es dich stört, kannst du dir ja die Augen zuhalten.“, stichelte er die Blondine. „Haha. Du bist wiedermal so witzig,Blödmann.", schmollte sie. Romy trat etwas wackelig zurück. „Ich weiß nur noch, dass ich Penguin nach unten gefolgt bin und dann...“ „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich mir die Details gerne nicht anhören. Das macht mich wütend. Sehr sogar, also...Lass es. Vergiss es einfach.“, klang er leicht gereizt. „Das macht dich wütend? Hört sich fast so an, als hättest du dir Sorgen gemacht.“, lächelte sie ein wenig. „Sorgen? Vergiss es einfach. Du lebst, also was soll ich mir Sorgen um dich machen? Und jetzt zieh dich um.“ Romy nickte und wollte an Law vorbei an ihre Tasche, doch wie erwartet, verlor sie das Gleichgewicht. Ihr Kreislauf spielte üble Spielchen mit ihr und verbot ihr jetzt zu gehen. Law fing sie auf und verlor dabei fast sein Handtuch. „Das war knapp.“, grinste er. „Ja das war es. Beinahe wäre ich wieder hingeflogen.“, stimmte sie dem zu. „Das meinte ich nicht.“, erwiederte Law zweideutig, was Romy die Stirn runzeln ließ und sie unwillkürlich seufzen musste. „Setz dich aufs Bett. Ich such dir was raus.“, gab er Bescheid und schob Romy sachte zurück, um sich dann an ihrer Reisetasche zu vergehen. „Wollen wir mal sehen, was hast du denn hier schönes? Strickjacken, Strickjacken...Ist ja nicht auszuhalten.“ Romy legte genervt von seinen blöden Sprüchen den Kopf in den Nacken. „Unterwäsche brauchst du auch.“, fügte er hinzu und schmunzelte. „Lass mich das machen.“, motze sie etwas. „Halt den Mund.“ „Niemals.“, konterte sie sofort und rieb sich die Stirn. Heiß. Schon wieder war ihr viel zu heiß. Auch die Müdigkeit überkam sie wieder und sie hätte auf der Stelle einschlafen können. Law wühlte zu dem BH, den er rausgezogen hatte, noch das passende Höschen, was sich als schwieriger herausstellte als gedacht. Hatte sie nichts, was irgendwie mal zusammenpasste? Er musste mal dringend mit ihr shoppen gehen. Da fiel ihm wieder die Tüte ein, die die Jungs für Romy mitgebracht hatten. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Er stand auf und kippte den Inhalt der Tüte unsacht auf den Boden. „He. Das sieht schon viel besser aus.“ Lauter heißer Unterwäsche. Das gefiel ihm. Law suchte einen schwarzen Spitzen- BH und dazu das passende schwarze Höschen heraus. „Da könnte man fast auf schmutzige Gedanken kommen.“, grinste er verdächtig und sah zu Romy. Sie schlief wieder. Ein verräterisches, dreckiges Grinsen zierte noch breiter sein hübsches Gesicht. „Tja. Dann muss ich wohl selbst Hand anlegen.“ Er stand auf und trat an das Bett heran. „Es ist nur zu deinem Besten, Kleine.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)