Hello Cold World von abgemeldet (Zeig mir das Licht) ================================================================================ Kapitel 14: Halloween --------------------- Auf der anderen Seite der Hängebrücke angekommen, ließ Law sein „Gepäck“ wieder hinunter. Grinsend sah er sie an. „Freche Göre, war doch halb so schlimm.“ „Halb so schlimm? Ich habe mir die fürchterlichsten Dinge ausgemalt!“, fauchte sie ihn an, er zuckte nur mit den Schultern. „Gehen wir oder willst du lieber in der Suppe schwimmen?“ „Hä? Was denn für eine Suppe?“ Plötzlich vernahmen sie Jagdschreie, was Law etwas lachen ließ. „Sag mal, du hast doch irgendwas angestellt.“, stellte Romy misstrauisch fest. „Ach was. Was denkst du denn von mir? Ich würde nie die Kannibalen auf die Stadt loslassen. Tse.“, grinste er noch breiter. „Das hast du nicht gemacht!“ „Sag ich doch.“ Law griff sich Romys rechtes Handgelenk und zog sie zum U-Boot zurück, wo sie schnell die Rampe hinaufliefen und ins Innere des U-Boots liefen. Erst dort ließ Law ihr Handgelenk wieder los, welches sie sich anschließend rieb. Musste er sie denn immer so grob hinter sich herziehen? „Reisen wir jetzt weiter?“, fragte sie nach, aber Law verneinte. „Leider müssen wir noch ein paar Tage hier ausharren. Der Logport ist noch nicht bereit. Ich rate dir, das Boot trotzdem nicht zu verlassen.“ Romy nickte und tastete sich nun selber ab. „Ich muss dringend aus diesem Fummel raus.“, flüsterte sie, doch Law hatte sie gehört. „Naja, abgesehen von dem ganzen Blut und dem Dreck, sieht es ganz hübsch aus.“, grinste der Kapitän und begab sich in seine Kajüte, dicht gefolgt von Romy. „Ich würde gerne duschen, wenn es dir nichts ausmacht.“ „Von mir aus, Blondie, ich geh nach dir, aber danach…Unterhalten wir uns.“ „Ok.“, antwortete sie und als sie die Kajüte betraten, ging sie gleich zu ihrer Tasche, um sich frische Sachen mit ins Bad zu nehmen. Schnell befreite sie sich von diesem ätzenden Stück Stoff, warf es einfach in irgendeine Ecke, in der Hoffnung, dass sich dort der Wäschehaufen befand und stellte sich vorsichtig unter die Dusche. Ihre Hand schmerzte und während das Wasser bereits auf sie einprasselte, löste sie den Verband nun selbst. Scharf zog sie die Luft ein, als das Wasser die Wunde traf. Einige Nähte hatten sich gelöst, der Schnitt war schlimmer als angenommen, es verheilte nur sehr schlecht. Sie beschloss, nachdem sie und Law geduscht und miteinander über das Geschehende gesprochen hatten, ihn zu beten, sich das nochmal anzusehen. Solange musste es so gehen. Romy genoss nun das heiße Wasser und schloss die Augen. Sie hatte kaum Erinnerungen an das Geschehende. Sie konnte sich nur noch daran erinnern, wie sie in diese Kellnerin rannte und aufgelöst, durch ihre harten Worte, aus dem Restaurant lief. Dort traf sie diesen Killian und ging mit ihm mit. Irgendwie klang seine Stimme sehr sympathisch, aber was dann geschah…Wusste sie nicht mehr. Wie sie auf diese Party kam zum Beispiel. Alles weg. Erst als die ersten Schüsse Erklangen, dieses fürchterliche, grelle Geräusch. Dieses laute. Plötzlich war alles wieder da. Aber da war noch etwas…Diese Stimme in ihrem Kopf, die sie hypnotisierte. Diese Stimme kannte sie nicht, wollte diese Stimme sie wirklich umbringen? Romy seufzte und drehte das Wasser wieder ab. Kaum lief es mal irgendwie besser, lief wieder irgendwas falsch und immer war sie es, die darunter leiden musste. Sie hatte es wirklich nicht leicht. In jeder Hinsicht. Frisch angezogen und wieder etwas entspannter, trat sie aus dem Badezimmer. „Na endlich. Ich dachte schon, du bist ertrunken.“, murrte Law ungeduldig und schob sich an ihr vorbei in das Bad. „Schwimm nicht zu weit raus.“, konterte sie und vernahm nur noch ein „Ha, Ha“ seitens Law. Romy hatte keine Lust auf ihn zu warten und gab laut Bescheid, dass sie in den Aufenthaltsraum gehen würde. Keine Antwort, was sie dann halt als ein „Mach doch“ auffasste und verließ sogleich die Kajüte. Romy vernahm Shachis, Bepos und Penguins Stimmen, allerdings nicht in dem Aufenthaltsraum sondern in der Küche. Sie schienen sich zu amüsieren. „Hey Leute.“, machte sie auf sich aufmerksam, als sie die Küche betrat und wurde ebenfalls gleich begrüßt. „Romy, wie geht es dir?“, fragte Shachi sofort und führte sie zu ihrem Platz, wo sie sich dann setzte. „Komischerweise ganz gut. Was macht ihr hier?“ „Bepo spielt mit einem Totenschädel rum und Penguin versucht einen Kürbis auszuhüllen, um ihn dann sein Ebenbild zu verpassen.“, lachte Shachi fies. „Pass auf, du Sack!“, warnte Penguin den Koch. „Cool, darf ich dir helfen?“ Penguin sah sie verdutzt an. „Ähm…Klar warum nicht.“ Shachi hatte allerdings eine bessere Idee und rannte aus der Küche, um wenige Minuten später mit einem weiteren Kürbis in den Armen zurück zu kommen. „Hier hast du deinen eigenen Kürbis, Romy.“, grinste Shachi und stellte ihn vor der Blondine auf dem Tisch ab. „Wahnsinn danke!“, freute sie sich und stand auf. „Danke Shachi, ganz große Klasse.“, schmollte Penguin. Der Smutje grinste nur gehässig und schnitt Romy den Kürbis auf, damit sie ihn anschließend aushüllen konnte und die Innereien des Kürbisses in einen Eimer neben sich warf. „Was ist denn hier los?“ Law betrat ebenfalls frisch geduscht die Küche und sah nur die Schweinerei vor sich. Als er sah, wie Romy nach einem Messer griff und offenbar diesem dummen Kürbis ne Fratze verpassen wollte, schritt er sofort ein und nahm es ihr weg. „DAS…Lassen wir lieber.“, kommentierte er sein Handeln. „Hey, aber ich wollte dem…“ „Ja, mir ist klar, was du machen wolltest. Du willst dir wohl die Hand abschneiden.“, grinste Law. „Stell dir vor, ich kann sogar Brote schmieren. Ganz allein.“ „Happy Birthday, aber das hier ist kein Brot und das hier ist auch kein Brotmesser.“ Romy stockte. „Danke.“, sagte sie verwundert und Law hob ebenfalls verwundert eine Augenbraue. „Danke?“ „Ja, du hast mir gratuliert…“ Law runzelte die Stirn. „Moment…Heißt das du hast heute Geburtstag? An Halloween?“ Romy nickte verlegen, was der Startschuss für die anderen war, eine doppelte Party zu feiern. „Warum hast du nicht gleich was gesagt?!“, freute sich Shachi. „Ich back dir ne Torte!“ Shachi suchte sofort alles zusammen, was er für eine ordentliche Torte brauchte und fing sofort an sie zu backen. „Leute, lasst es, das ist wirklich nicht nötig.“, sagte sie schüchtern und Law konnte deutlich einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen erkennen. Er schmunzelte. „Na los, Blondie. Komm her.“ Law schob Romy vor sich und stellte sich selbst dich hinter sie. „W-Was hast du vor?“, stotterte sie und verkrampfte sich etwas, als sie Law so dicht hinter sich spürte. „Du wolltest diesem Ding doch ne Fratze verpassen oder? Ich helfe dir, damit du deine Finger nicht verlierst.“, grinste er und gab ihr das Messer. Law führte ihre Rechte Hand zu dem Kürbis und ihre linke Hand ebenfalls. „Wir machen das zusammen.“, sagte er ruhig und führte ihre Hand. „Wehe du versaust es.“, drohte sie ihm, was ihn nur die Schulter zucken lies. Romy bekam eine leichte Gänsehaut im Nacken, immer dann, wenn sein Atem sie streifte. „Schön langsam.“, flüsterte er und so langsam nahm der Kürbis das gewünschte Gesicht an. Shachi bekam davon gar nichts mit, er war völlig in seinem Element versunken. Nur Penguin beobachtete die Beiden, wie sie zusammen diesen Kürbis ausstachen, während Bepo mit dem Totenschädel spielte und sogar mit ihm sprach. „Irgendwas muss in der Luft liegen. Alle benehmen sich anders. Sehr anders.“ „Wie sieht er aus?“, wollte Romy sofort wissen, als sie fertig waren mit ausstechen. Law nahm den Kürbis in seine Hände und musterte ihn abschätzend. „Hm.“ „Nun sag schon!“, verlangte sie ungeduldig. „Joa…Eine gewissen Ähnlichkeit ist da.“, grinste Law und stellte ihn wieder ab. „Eine gewissen Ähnlichkeit mit wem?“, hakte sie finsterer nach und Law lachte nur gehässig. „Vorsicht, ich hab immer noch ein Messer in der Hand, wir wollen doch nicht, dass dir fürchterliche Dinge passieren.“, grinste sie unheilvoll, was Law irgendwie reizte. „Oh, ist das eine Drohung?“, grinste Law und ging wieder einen Schritt auf sie zu. „Gib mir das Messer, du Hexe.“ „Hexe?!“ Schnell schlang Law seine Arme um die Blondine und nahm ihr das Messer wieder ab. „Das war gefährlich, ich hätte dich aufschlitzen können, du Troll.“ „Troll?!“ „Käpt’n, ich störe dich ja nur ungern, aber was zur Hölle soll ich mit dem Totenschädel machen?“, mischte sich Bepo ein. „Genug gespielt, Bepo? Bring ihn in meine Kajüte und leg ihn auf meinen Tisch. Der dient mir als Deko.“ „Aye Käpt’n.“ „Wir brauchen jetzt nur noch eine Kerze, dann können wir den Toten den Weg weisen.“, grinste Romy. „Bist du sicher, dass du das willst? Da draußen liegen genug tote, das könnte ziemlich voll werden hier.“ „Das war ekelhaft, Trafalgar.“, schmollte die Blondine und vernahm einen lauten Knall, der von draußen kam. „Was war das?“, wollte Penguin wissen. „Käpt’n, das musst du dir ansehen!“, rief Tucker vom Deck aus. „Du bleibst hier unten und Finger weg, von dem Messer.“, befahl Law Romy und begab sich mit Shachi und Penguin an Deck. Der Himmel war Feuerrot gefärbt, der Vulkan spuckte heiße Magma aus. Faszinierendes Spektakel. „Was meinst du, Käpt’n? Wird der Vulkan die ganze Insel auslöschen?“, fragte Tucker und immer mehr Crewmitglieder versammelten sich an Deck. „Möglich.“, antwortete Law und starrte weiter auf diesen Vulkan. Schade, dass Romy sich das nicht ansehen konnte, es hätte ihr vielleicht gefallen, stattdessen hockte sie nun allein in der Küche und wartete. „Hilfe!“ Eine Frau rannte auf das U-Boot zu und schrie hysterisch um Hilfe. „Käpt’n, da…“ „Jaja, das sehe ich…Und?“ „Wollen wir ihr nicht helfen? Sie ist ganz alleine.“, schoss es aus Penguin, doch Law war das eigentlich egal. Er war doch nicht das Obdachlosenasyl. „Was wenn sie verletzt ist?“ Alle starrten erwartungsvoll ihren Kapitän an, bis dieser genervt seufzte. „Na schön, holt sie an Bord. Wollen wir mal sehen.“ Penguin rief der Frau zu. „Hey du! Komm hierher! Lauf die Rampe hoch, bevor wie sie einziehen!“ Der jungen Frau fiel ein Stein vom Herzen. Sie war ganz alleine aus der Stadt bis hierher geflüchtet und betrat nun langsam das U-Boot. „H-Hey, vielen Dank, die Kannibalen waren hinter mir her und…“ „Bist du verletzt?“, unterbrach Law sie kühl. „Nein, aber…“ „Dann geh wieder.“, sagte er forsch und wandte sich wieder ab. „Hey, du bist doch der Typ, der mit dieser Blondine im Restaurant war oder? Die, die mich umgerannt hat.“, lächelte sie plötzlich und trat näher. Law rollte mit den Augen. „Ja…Und? Was willst du?“ „Bitte, kann ich bei euch bleiben, nur bis zur nächsten Insel oder so. Ich weiß nicht wohin, ich kann nicht zurück.“, flehte die Kellnerin, was dazu führte, dass Law erneut genervt aufstöhnte. „Vergiss es. Du kannst bleiben, bis wir wieder abreisen, danach musst du selber sehen, wo du bleibst und wie du zurechtkommst.“ Die Brünette schwieg und nickte anschließend. Plötzlich brach sie allerdings ohnmächtig zusammen, das war offenbar alles einfach zu viel für sie. „Auch das noch.“, grummelte Law und befahl Bepo die Frau in sein Behandlungszimmer zu bringen. „Nur der Kreislauf.“, diagnostizierte Law, ohne sie untersucht zu haben. Romy saß noch immer in der Küche und wunderte sich langsam, wo sie denn alle blieben. Außerdem roch es so, als würde gerade etwas anbrennen. „Mist, Shachis Torte!“ Romy sprang auf, wusste allerdings nicht, wie oder was sie tun sollte. Sie verließ die Küche und rief nach Shachi, doch er hörte sie nicht. „Wo sind sie denn alle?!“ Tucker wurde auf sie aufmerksam und auch auf den Geruch. „Brennt hier grad was an?“ „Ja, Shachis Torte!“, rief sie hysterisch. „Torte? Für wen denn?“, hakte er nach und begab sich in die Küche, um dem Übel Einheit zu gebieten. „Das sollte mal ne Torte werden?“, grinste Tucker und machte sich weiter keine Sorgen. „Wo sind sie denn alle?“, wollte sie von ihm endlich wissen. Tucker antwortete. „Im Behandlungsraum. Komm ich bring dich hin.“ Tucker nahm Romy mit zu den anderen, die alle um dieser, bereits wieder aufgewachten Kellnerin standen. Tucker lies Romy los und gesellte sich ebenfalls zu ihnen, um sich diese hübsche Brünette genauer anzusehen. Da sie alle eh gerade im Behandlungsraum standen, konnte Law sich doch gleich ihre Hand mal ansehen. „Ähm…Law?“ Keine Reaktion. Romy trat näher heran und vernahm eine Frauenstimme. „Was ist hier denn überhaupt los? Wer ist da noch?“ Die neue Patientin genoss den Trubel um sie herum und besonders genoss sie es von dem Käpt’n behandelt zu werden. „Law? Könntest du dir vielleicht mal…“ „Nicht jetzt!“ „Aber…“ „Du solltest doch in der Küche bleiben!“, herrschte Law sie an, der der Kellnerin gerade eine Aufbauspritze gab. „Ja aber Shachis Tor…“ Law seufzte laut auf, was ihr zu verstehen gab, dass sie gerade unerwünscht war. So fasste sie es zumindest auf. „Tut mir leid.“, sagte sie nun leiser und wandte sich wieder zum Gehen. Offenbar war sie jetzt abgeschrieben. War ja klar, immer wenn sie dachte, jetzt könnte es besser laufen, kam wieder irgendwas dazwischen und zog sie wieder runter. Nun hieß es wieder stark sein und sich nichts anmerken lassen. Den Panzerschutz wieder rausholen, denn sie spürte, dass sie den die nächsten Tage wohl brauchen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)