Projekt - „25 Gefühle“ von KatieBell (Kleine aber feine OneShots rund um die Zaubererwelt) ================================================================================ Kapitel 5: 05 - Neid -------------------- 05 - Neid Neid. Ein grässliches Wort. Es bedeutet vieles. Unter anderem wie jemand anderes etwas besitzt, was man selbst nie haben wird. Manchmal, oder sehr oft fühlte er sich so. Besonders wenn er über die Flure das 'Goldene Trio' herum stiefeln sah. Glücklich wie es schien. Sie nahmen sich an den Händen, umarmten sich, lachten zusammen. Draco hasste es. In ihm schob sich immer wieder die Galle hoch. Das Bittere an der Sache, das sein Hals immer wieder brannte. Das Gefühl nicht loszuwerden. Rechts neben ihm grunzte Crabbe. Ein weiteres Mal kam die gelbe Magensäure in seinem Hals hoch. Links stand auch Goyle, der ebenso sein Gesicht verzerrte und offenbar auch los grunzen wollte. Beide sahen was er nun auch endlich sah. Draco seufzte. Das 'Goldene Trio' kam gerade aus dem Verwandlungsklassenzimmer. Wie immer, ...eng beisammen. Goyle grinste hämisch und stieß sein Ellenbogen gegen Dracos Arm. Crabbe lachte ebenso wie der Andere und sie beobachteten wie die Drei auf sie zu kamen. Kurz bevor die Gryffindors sahen, wer ihnen im Weg stand, setzte Draco seine allbekannte Mimik auf und lächelte gehässig. Natürlich kam es, wie es kommen musste und Dracos Gorillas stießen sie mit einem gezielten Ellenbogenschlag die drei auseinander. Laute Stimmen ertönten und die zwei Slytherins lachten über die Dämlichkeit der Hermione Granger. Sie stürzte auf den Boden und ihre gesamten Bücher lagen quer verteilt auf dem Korridor. „Malfoy!“, rief Potter erzürnt. „Was los, Potter?!“, stieß er zurück. „Kannst du deine Gorillas nicht in Zaum halten?“ Draco lachte. Egal was die beiden anstellten, er würde dafür immer verantwortlich gemacht. Nur weil sie immer in seiner Nähe waren? War er ein Babysitter?! „Potter, ist das mein Problem, wenn du dich nicht behaupten kannst?“ Sein Erzfeind schnaubte böse aus, doch anstatt ihn zu attackieren, half er seiner Freundin wieder auf die Beine. Mit Argusaugen sah er zu, wie das Brillengesicht das Schlammblut aufhalf und wie Weaslebee ihre Sachen aufhob und sie zurück in die Tasche schob. Etwas murmelte der Rotschopf noch vor sich hin, aber er verstand seine Worte nicht. War vielleicht auch besser so. Nachdem sie nun alle drei wieder standen und Granger den nicht vorhanden Staub von ihrer Kleidung klopfte, sah Draco zu Crabbe und Goyle. Er überlegte und wieder kam der Gedanken, das sie nie so sein würden, wie Potter und Weasley. Sie beiden würden sich eher aus dem Staub machen, sollte er am Boden liegen – Was natürlich nicht passieren würde. Es war nur so ein Gedanke... Rotschopf wie auch Potter liefen in einem großen Bogen um die Slytherins herum, bevor sie ihren direkten Weg zu ihrer nächsten Schulstunde folgten. Crabbe und Goyle lachten und pfiffen ihnen hinterher. Besonders grölten sie, als Granger sich noch einmal umdrehte. „Lasst den Quatsch. Wir müssen weiter.“, sagte Draco ausgedehnt und sah wie sie sich etwas nervös zu ihm wandten. Die beiden waren nicht seine Kameraden. Keine Kollegen, keine Bekannten. Und schon gar nicht seine Freunde. Er hatte niemanden, den ihn vielleicht bedauern würde. Er hatte keinen, den er wirklich etwas anvertrauen konnte. Ja, er war in gewissermaßen neidisch auf Potter und seinem Anhängsel. Den sie hatten sich und er hatte niemanden. Es waren nur seine Gorillas, die aus Angst ihm folgten, nicht aus Treue und Freundlichkeit. So straffte er seine Schultern und lief einfach, ohne auf die beiden zu warten, den Gang weiter hinauf. Stets auf der Suche nach wahren Freunden. __________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)