Love me to death von Projekt_Gemini ================================================================================ Kapitel 29: ------------ und weiter gehts^^ Nur eine halbe Stunde, nachdem Joey sich wieder in sein Zimmer zurückgezogen hatte, betrat ein überaus gut gelaunter Bakura, der entgegen seiner sonstigen Gewohnheit sogar fröhlich vor sich hinpfiff, die Küche, in der Mai sich mittlerweile ihre vierte Tasse Kaffee genehmigte. "Nanu, Bakura, so gut drauf heute morgen?", erkundigte die Blondine sich erstaunt, erntete dafür jedoch nicht das übliche Grummeln des Weißhaarigen, sondern ein breites Grinsen. "Siehst Du doch, oder?", fragte er zurück, öffnete die Kühlschranktür und nahm sich erst einmal eine Flasche Wasser heraus. Er war nach Joeys Flucht aus seinem Schlafzimmer beinahe sofort in den Trainingsraum heruntergegangen, um sich seinen Frust über die verpasste Morgennummer abzutrainieren – er hätte einfach nur ein paar Minuten eher aufwachen müssen, wie er sich ärgerlich selbst gescholten hatte –, und dieses Training hatte ihn durstig gemacht. "Das hat nicht ganz zufällig etwas damit zu tun, dass Joey sich, als er vorhin hier war, kaum auf den Beinen halten konnte, oder?", bohrte Mai weiter nach und das Grinsen des Gefragten bekam etwas Wölfisches. "Und wenn's so wäre? Das ist ja wohl meine Sache, oder?", erwiderte er, aber das Blitzen seiner Augen sprach Bände. "Der Boss bringt Dich um, wenn Du Joey beschädigst", konnte die Blondine sich nicht verkneifen zu sagen, doch das tat Bakura mit einem Schulterzucken ab. "Wofür? Ich hab nichts gemacht, was der Schmierfink nicht wollte", konterte er und schnappte sich seine Wasserflasche, um damit die Küche zu verlassen. Er brauchte jetzt eine schöne heiße Dusche, um seine Muskeln zu lockern und sich zu entspannen, und dann würde er sehen, was der Tag noch so brachte. Das Hühnchen, das er mit einem gewissen blonden Maler zu rupfen hatte, verschob er dabei auf später. Um den Pinselquäler konnte er sich auch in der kommenden Nacht noch kümmern. Sie würden ja sehen, ob der Blonde dann immer noch bei seiner Aussage – "Das ist niemals passiert und es wird auch nie wieder passieren, hörst Du?" – bleiben würde. Irgendwie, dachte der Weißhaarige noch immer grinsend, war er sich ziemlich sicher, dass Blondie seine Meinung schon noch ändern würde. "Der Boss hat sich übrigens vor zwei Stunden gemeldet", hielt Mais Stimme Bakura auf, als dieser die Küche gerade verlassen wollte. Im Türrahmen drehte er sich um und warf der Blondine einen fragenden Blick zu. "Und was heißt das für mich?", wollte er wissen und nun war es an ihr zu grinsen. "Das heißt, dass Tris und Du Yami und ihn heute Nachmittag hier am Flughafen abholen sollt. Ihre Maschine landet um zwei, also sei pünktlich. Tris weiß schon Bescheid", informierte sie ihn und der Weißhaarige nickte kurz zum Zeichen, dass er verstanden hatte, bevor er die Küche endgültig verließ, um in sein Zimmer zu gehen. Zehn Minuten später gönnte Bakura sich eine ausgiebige heiße Dusche. Dabei unterdrückte er den Impuls, nackt und nass, wie er war, die Tür zum Nebenzimmer zu öffnen und den blonden Pinselschwinger jetzt schon zur Rede zu stellen. Das konnte warten. Sollte Blondie sich ruhig in Sicherheit wiegen und glauben, dass seine Worte ihn wirklich auf Abstand hielten. Der Schmierfink würde noch früh genug merken, wie sehr er sich da täuschte. Mit sich und der Welt zufrieden ging der Weißhaarige nach dem Duschen wieder in sein Zimmer, zog sich an und beschloss dann nach kurzem Nachdenken, in den Garten zu gehen und ein paar Schießübungen zu machen. In der letzten Zeit hatte er diesen Teil seines Jobs etwas vernachlässigt, also würde er die Gelegenheit nutzen und sich jetzt mal ein bisschen darum kümmern. So konnte er auch etwas Abstand zwischen seinen blonden Zimmernachbarn und sich bringen, was es ihm sicher auch erleichtern würde, sich zurückzuhalten. Immerhin war der Blonde nun mal verdammt scharf, wie er nach der letzten Nacht ja aus eigener Erfahrung wusste. Bewaffnet mit seinem persönlichen Arsenal und mit einer fröhlichen Melodie auf den Lippen, die nicht so recht zu ihm passen wollte, begab Bakura sich in den Teil des Gartens, in dem die Schießstände untergebracht waren. Dort nahm er sich seine Brille, seine Kopfhörer und machte sich dann ans Training. Dieses wurde erst Stunden später dadurch unterbrochen, dass Mai ihm von hinten auf die Schulter klopfte. "Tris wartet auf Dich", informierte sie den Weißhaarigen und drehte sich dann auf dem Absatz um, um wieder zurück ins Haus zu gehen, während Bakura noch eben seine Waffen verstaute und sich dann auf den Weg zum Wagen machte, wo Tristan schon auf ihn wartete. Ein skeptischer Blick aus hellbraunen Augen traf den Weißhaarigen, als er auf der Beifahrerseite einstieg. "Du bist heute aber verdächtig gut drauf", stellte Tristan fest und blinzelte überrascht, als Bakura ihn einfach nur angrinste. "Nicht nur gut drauf", konterte dieser, behielt aber seine Gedanken – 'Ich war letzte Nacht auch gut drin.' – für sich. Das ging zumindest im Moment noch niemanden etwas an. "Was auch immer." Tristan beschloss, dass er lieber gar nicht wissen wollte, woher die ungewöhnlich gute Laune seines weißhaarigen Kollegen rührte. Manche Dinge interessierten ihn zwar zugegebenermaßen schon, aber es war oft besser, sie nicht zu wissen. Und irgendwie war er sich ziemlich sicher, dass der Grund für Bakuras unerklärlich gute Laune zu genau diesen Dingen gehörte. Eine knappe halbe Stunde später parkte der Brünette den Wagen am Flughafen, nachdem er sich von Noah per Headset hatte informieren lassen, wo genau der Boss und Yami den Terminal verlassen würden. Im Gegensatz zu Bakura, der ausstieg, um die beiden in Empfang zu nehmen, blieb Tristan im Wagen sitzen und wartete dort einfach ab. Bakura hingegen ging seinem Boss und Yami entgegen, um sie zu begrüßen und ihnen ihr Gepäck abzunehmen. Gut, eigentlich nahm er nur das des Schwarzhaarigen, denn der Punk konnte sein Zeug seiner Meinung nach auch ganz gut alleine schleppen. Er war schließlich Bodyguard und kein Kofferträger. Sobald sowohl der Boss als auch Yami hinten im Wagen Platz genommen hatten, wollte Bakura wie auf der Hinfahrt bereits auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Ein Winken des Schwarzhaarigen ließ ihn jedoch hinten einsteigen, wo er sich gleich darauf mit grünen Augen konfrontiert fand, die ihn fragend musterten. "Irgendwelche besonderen Vorkommnisse, während wir weg waren?", kam Duke gleich zur Sache und neigte den Kopf leicht zur Seite, als der Weißhaarige nickte. "Ein Fluchtversuch von Blondie gestern Abend. Er ist bis zum Flughafen gekommen, aber Noah, Tris und Mai haben ihn wieder zurückgeholt und Mai hat ihn danach umquartiert. Er schläft jetzt im Zimmer neben meinem. Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, hatte er sich eingeschlossen, aber seine Waffen sind konfisziert und meine sind nicht in meinem Zimmer. Außerdem bezweifle ich auch, dass er noch mal versuchen wird zu fliehen." Nach diesen Worten Bakuras lehnte Duke sich in den Polstern seiner Limousine zurück und sah den Weißhaarigen aus schmalen Augen an. "Und warum wollte mein Gast bitteschön fliehen?", erkundigte er sich und Bakura zog eine Grimasse. "Keine Ahnung", antwortete er. "Ich glaub, Mai weiß mehr", schob er noch hinterher und sah nun seinerseits seinen Boss interessiert an. "Wie lief's bei Pegasus?", wollte er wissen, bekam jedoch keine Antwort. Der Schwarzhaarige wechselte einfach nur einen kurzen Blick mit seinem bunthaarigen Sitznachbarn und schwieg ansonsten einfach. Ganz offensichtlich war er nicht in der Stimmung, um darüber zu sprechen, aber im Gegensatz zu sonst ärgerte Bakura sich jetzt nicht darüber. Die vergangenen Tage – und ganz besonders die letzte Nacht – hatten ihn viel von seinem Ärger und seinem Frust vergessen lassen und inzwischen sah er das Verhältnis, das Yami und der Boss miteinander hatten, wesentlich lockerer als noch vor ein paar Tagen. Der Bunthaarige war schon lange vor ihm Bodyguard gewesen und hatte sogar, wie er wusste, für den Vater des Schwarzhaarigen gearbeitet. Eigentlich war es also nur zu verständlich, dass dieser zu dem Punk mehr Vertrauen hatte als zu ihm. Immerhin war er selbst erst seit einem knappen Jahr dabei. Logisch, dass er sich erst noch bewähren musste. Das Halten der Limousine unterbrach Bakuras Gedankengänge. Ohne auf einen Befehl zu warten, stieg er aus und hielt dem Schwarzhaarigen und auch seinem bunthaarigen Kollegen die Autotür auf, was ihm einen verwunderten Blick aus einem grünen und einem violetten Augenpaar einbrachte. Ganz offenbar, stellte Duke zufrieden fest, hatte das ernste Gespräch, das er vor seiner Abreise mit dem Weißhaarigen geführt hatte, tatsächlich geholfen. 'Was für ein Glück!' Es wäre wirklich zu schade gewesen, Bakura zu verlieren. Aber er hatte dem Weißhaarigen nun einmal gesagt, welche Konsequenzen weiteres Fehlverhalten haben würde, und er stand zu seinem Wort. Trotzdem war er insgeheim froh, dass es ganz offenbar nicht notwendig war, Bakura zu Kisaragi zurückzuschicken. "Bring Mr. James in einer halben Stunde in mein Büro, Bakura", wandte Duke sich an den Weißhaarigen und dieser nickte kurz, sagte aber nichts, was ihm einen weiteren skeptischen Blick seines Bosses einbrachte. Irgendetwas war heute anders an Bakura, aber der Schwarzhaarige wusste nicht zu sagen, was es genau war. Allerdings würde er ein Auge darauf haben, das nahm er sich fest vor. Nachdem sein Boss ihn entlassen hatte und gemeinsam mit Yami in seinen Räumlichkeiten verschwunden war – ganz offenbar hatte er beschlossen, kein Geheimnis mehr aus seinem Verhältnis mit dem Bunthaarigen zu machen –, schlenderte Bakura gemütlich in die Küche hinüber und schnappte sich eines der Sandwiches, die Noah gerade zubereitete. Den Protest des Türkishaarigen überhörend verdrückte der Weißhaarige mit Genuss das Sandwich, ging dann in sein Zimmer und machte es sich dort noch zwanzig Minuten lang bequem, bevor er sich aufraffte und an die Tür des Nebenzimmers klopfte. "Hey, Blondie, mach auf. Der Boss ist wieder da und will Dich in seinem Büro sehen", informierte er den Blonden. Dabei gab er seiner Stimme ihren üblichen grummeligen Klang und verkniff sich mühsam ein Grinsen. Blondie hatte spielen wollen, also würde er mit Blondie spielen. "Entweder, Du kommst jetzt freiwillig da raus, oder ich komm rein und hol Dich. Deine Entscheidung, Blondie!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)