Love me to death von Projekt_Gemini ================================================================================ Kapitel 19: ------------ Und hier ist auch das nächste Kapitel. Viel Vergnügen! Bakura hatte sich nach dem Mittagessen, bei dem die Sprache zufälligerweise auf das unglückselige Bild gefallen war, das sich derzeit noch immer unangetastet in seinem Schlafzimmer befand, absichtlich so weit wie möglich von der blonden Pest ferngehalten. Da Mai es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht hatte, sich ein bisschen um ihn zu kümmern, hatte der Weißhaarige auch kein schlechtes Gewissen dabei. Wenn die blonde Hexe sich unbedingt mit diesem Pinselschwinger vergnügen wollte, nur zu. Damit hatte er ganz und gar kein Problem – jedenfalls so lange nicht, wie der Schmierfink der Blondine nicht von dem Portrait erzählte. Sollte er seine Klappe nicht halten können, dann, beschloss der Weißhaarige für sich, würde er ihm mit dem größten Vergnügen persönlich den Hals umdrehen. Dem Boss gegenüber würde er behaupten, es habe sich um einen Fluchtversuch gehandelt. Damit wäre er dann auf der sicheren Seite. Dass es ihn sehr wohl störte, dass Mai und der Blonde sich augenscheinlich so gut miteinander verstanden, verdrängte Bakura, so gut es ging. Den ganzen restlichen Tag über machte er sich praktisch unsichtbar und verbarrikadierte sich geradezu im Trainingsraum. Er hoffte, wenn er sich nur genügend auslaugte, dann würde er beim Schlafengehen viel zu müde sein, um noch einmal solchen Unsinn zu träumen wie in der vergangenen Nacht. Darauf legte er nun wirklich keinen Wert. Allerdings musste der Weißhaarige, sobald er in seinem Bett lag, feststellen, dass es ihm ganz und gar nicht gut bekam, mit dem Bild in einem Raum zu sein. Mehr als eine Stunde lang wälzte er sich schlaflos hin und her, dann reichte es ihm. Grummelnd stand er wieder auf, schnappte sich einen Bademantel und ein Handtuch und stapfte nach unten in den Garten, um ein paar Runden im Pool zu drehen. Das kalte Wasser würde ihn sicher auf andere Gedanken bringen und ihm hoffentlich auch helfen, müde genug zu werden, um endlich Schlaf zu finden. Und ganz bestimmt würde es ihm helfen, nicht mehr ständig an diese blonde Pest auf zwei Beinen – zwei zugegebenermaßen wirklich tollen Beinen, die an einem ungemein knackigen Po endeten – denken zu müssen. Mit einem unwirschen Knurren entledigte Bakura sich seines Bademantels und sprang kopfüber in das kalte Wasser des Pools. Dort begann er gleich wie ein Besessener, eine Bahn nach der anderen zu schwimmen. Solange er seinen Körper auf diese gleichmäßigen, monotonen Bewegungen konzentrierte, konnte er wenigstens nicht denken. Dass er vollkommen unbekleidet war, war ihm völlig egal. Es war mitten in der Nacht und alle schliefen bereits seit Stunden, also würde ihn ganz sicher auch niemand beobachten. Wie sehr er sich da irrte, bemerkte der Weißhaarige erst, als er irgendwann aus dem Augenwinkel jemanden am Rand des Pools auf einer Liege sitzen sah. Der blonden Haare wegen ging er im ersten Moment davon aus, dass es sich um Mai handelte, aber ein weiterer Blick zeigte ihm, dass derjenige, der dort saß und ihn beobachtete, tatsächlich derjenige war, der ihn bereits den ganzen Tag über förmlich verfolgt hatte – wenn auch nicht in persona, so doch wenigstens in seinen Gedanken. Grummelnd versuchte Bakura, sich weiterhin auf seine Bahnen zu konzentrieren, doch das gelang ihm nicht mehr. Schließlich gab er einfach auf, schwamm zur Leiter hinüber und stieg aus dem Pool, um diesen blonden Pinselquäler zur Rede zu stellen. Es konnte doch nicht sein, dass er nicht einmal nachts seine Ruhe vor dieser Nervensäge hatte! Die Antwort auf seine harschen Worte, die er an den Blonden richtete, verschlug dem Weißhaarigen allerdings tatsächlich die Sprache. Vollkommen verdattert blieb er am Pool stehen, nachdem der Andere förmlich vor ihm davongerannt war. 'Äh ... Moment mal. Hab ich das richtig verstanden? Der Kerl hat noch nie nen nackten Mann gesehen? Noch nie? Ach Du heilige Scheiße!' Uh, das war nicht gut! Das war ganz und gar nicht gut, denn allein die Vorstellung, dass noch nie ein Mann den Blonden so berührt hatte, wie er selbst sich das in der letzten Nacht in seinen Träumen zusammengesponnen hatte, reichte aus, um Bakura ein Durchblutungsproblem allerersten Ranges zu verschaffen. "So eine verdammte Scheiße!", fluchte er mit einem Blick auf seine Latte, schnappte sich blitzschnell sein Handtuch und zog seinen Bademantel über, nachdem er sich das Handtuch sicherheitshalber um die Hüfte geschlungen hatte. Danach beeilte er sich, in sein Zimmer zu kommen und in seinem Bett zu verschwinden, aber das war auch keine besonders gute Idee. Die Worte des Blonden, sein peinlich berührter Gesichtsausdruck und der Gedanke, was er wohl finden würde, wenn er ihn aus seiner Kleidung befreite, hielten Bakura äußerst effektiv vom Schlafen ab – die ganze Nacht lang, so dass er am nächsten Morgen lange vor seinen Kollegen in der Küche saß und versuchte, sich mit einem oder zwei Litern Kaffee zumindest einigermaßen in Schwung zu bringen. "Du siehst ja furchtbar aus", lautete Mais Begrüßung, als sie schließlich auch in die Küche kam, um sich einen Kaffee zu holen. "Schlecht geschlafen?", erkundigte sie sich, bekam jedoch nur ein unwilliges Brummen des Weißhaarigen zur Antwort. "Nerv jemand anderen", wurde schließlich doch noch hinterhergesetzt, als die violetten Augen einfach nicht aufhören wollten, ihn fragend anzusehen. Ohne ein weiteres Wort schnappte Bakura sich seine Kaffeetasse und ging mit dieser nach oben in sein Zimmer. Heute wollte er niemanden hören oder sehen, sondern einfach nur seine Ruhe haben. Mais Aufforderung, doch eben den Blonden zum Frühstück nach unten zu schicken, überhörte er gekonnt. Auf gar keinen Fall würde er sich heute mit diesem Schmierfinken auseinandersetzen. Dazu konnte ihn höchstens der Boss zwingen, und der war – 'Zum Glück!' – nicht hier. Bis nächste Woche! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)