どうか 僕だけを 見つめていて von -hoshi- ================================================================================ Kapitel 11: -11- ---------------- -11- Leise vor sich hin summend schlenderte Uruha die Straße entlang zu seiner Wohnung. Er war gerade auf dem Rückweg vom Supermarkt, hatte Zutaten für ihr Abendessen besorgt. Er wollte Takanori heute mit einem wirklich schönen Festmahl überraschen, immerhin war heute der erste Verhandlungstag im Sorgerechtsstreit um Ayame. Eigentlich hatte der Student mitgehen wollen, der Anwalt hatte aber davon abgeraten und so blieb ihm nichts anderes übrig als zu Hause zu warten, bis der Manager wieder kam. „Hallo Schönheit.“ Beim Klang dieser Stimme gefror Uruha augenblicklich das Blut in den Adern und er zitterte schon bei dem Gedanken, dem anderen ins Gesicht blicken zu müssen, wenn er sich jetzt umdrehte. „Ruha, warum hast du solche Angst vor mir? Ich tu dir doch nichts.“ Jin drehte ihn grob zu sich, hatte das gleiche beängstigende Grinsen wie immer auf den Lippen. Früher hatte er gerade das ja anziehend an dem Älteren gefunden, aber mittlerweile löste es nur Panik in ihm aus. „Was… was willst du?“, brachte er leise hervor, umfasste die Einkaufstüte in seiner Hand noch enger, sodass seine Knöchel schon weiß hervortraten. Wegrennen, er sollte einfach weglaufen, aber er wusste nicht wohin. Außerdem war es sinnlos vor dem Kleineren davonzulaufen, Jin war schneller als er, das wusste er aus Erfahrung. „Dich, Ruha, nur dich.“ Jin strich mit seinen Fingern sanft über Uruhas Wange, löste in diesem nur erneut das Bedürfnis aus, zu kotzen. „Du weißt, dass du jederzeit zu mir zurückkommen kannst. Ich verzeihe dir, dass du weggelaufen bist und ich verzeihe dir auch, dass du dich auf diesen Matsumoto eingelassen hast. Du weißt, ich bin besser als er und ich würde dich nie betrügen, Ruha.“ Der Blonde hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, drückte ihm noch einen Umschlag in die Hand und war dann genauso schnell verschwunden wie er aufgetaucht war. Jin war seltsam, schon immer gewesen aber gerade hatte der Student noch mehr Angst vor seinem Ex als früher. Hastig eilte der Braunhaarige ins Haus, schloss die Tür hinter sich und war einfach nur erleichtert davon gekommen zu sein. Zwar hatte Jin ihn wirklich bei ihren letzten Begegnungen nie angegriffen, aber er wusste, dass der Kleinere gewalttätig war und das beängstigte ihn jedes Mal erneut. Aber das mit dem Umschlag war dann doch eine neue Steigerung der Seltsamkeit. Der Student hatte das ungute Gefühl, dass er den Umschlag besser nicht öffnete, aber irgendwie war er dann doch zu neugierig. Also riss er ihn hinten vorsichtig auf, nahm die Fotos heraus, die sich darin befanden. Wieso gab Jin ihm Fotos? Doch als er die Bilder genauer ansah, wusste er es und was er da zu sehen bekam, ließ sein Herz sich schmerzhaft zusammen zu ziehen. Da war Takanori vor einem Hostclub, in diesem Club und zusammen mit einem braunhaarigen Host, der sich ganz offensichtlich mehr als nur um Takanori bemühte. Und das Datum zeigte deutlich, dass die Bilder während ihrer Beziehung aufgenommen wurden und jetzt verstand er auch den Sinn hinter der Jins Aussage, er würde ihn nie betrügen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Tränen stiegen in die Augen des Braunhaarigen. Uruha wollte das nicht glauben, Takanori liebte ihn doch und er betrog ihn nicht, schon gar nicht mit einem Host. Aber diese Bilder waren leider eindeutig. Und dabei hatte er doch dieses Mal wirklich das Gefühl gehabt, jemanden gefunden zu haben, der es ernst mit ihm meinte, jemanden, mit dem er eine gemeinsame Zukunft hatte. Uruha hatte eine ganze Weile weinend auf seinem Bett gesessen, bis ihn irgendwann die sich öffnende Wohnungstür aus seiner Lethargie holte. Takanori war nach Hause gekommen, aber heute freute es den Studenten nicht. Mit dem was er jetzt von dem anderen wusste, war es ihm einfach nicht möglich, eine Beziehung mit ihm zu führen. Er könnte mit niemandem zusammen sein, der ihn schon im ersten Monat betrog. „Schatz, was ist los?“ Der Manager klang besorgt, kam auch direkt auf Uruha zu, um ihn in den Arm zu nehmen, aber dieser wehrte nur ab, kroch soweit wie möglich von seinem Freund weg. Er konnte jetzt nicht von ihm berührt werden, das würde er nicht aushalten. „Erklär mir das.“, hauchte er mit vom Weinen ganz angegriffener Stimme, deutete schwach auf die Bilder, die noch immer auf dem Tisch lagen. Der Manager nahm sich diese und sah sie sich an, was Uruha genau beobachtete. Er hoffte ja an Takanoris Reaktion irgendwas erkennen zu könne, wobei er auch nicht so genau wusste, was es sein sollte. „Das… das… ich kann das erklären, Schatz. Das ist nicht so wie du denkst.“ Der Kleinere sah jetzt wirklich verzweifelt aus und Uruha würde ihm ja gerne glauben, aber was gab es an den Bildern schon falsch zu verstehen? „Willst du mir erzählen, dass du nicht in dem Club warst?“ Wenn er ehrlich war, verletzte es den Studenten gerade noch mehr, dass der Manager augenscheinlich alles bestreiten wollte. Der Älter sollte jetzt wenigstens ehrlich zu ihm sein. „Nein, das heißt ja ich war da, aber nicht so wie du denkst.“ „Ach ja? Was macht man denn sonst in einem Hostclub, außer dem was ich denke?“ Es tat verdammt weh, es war eigentlich mindestens so schlimm wie die Angst, die er gehabt hatte, nachdem Maki von ihrer Beziehung erfahren hatte. Obwohl die Tatsache betrogen worden zu sein wohl doch noch ein bisschen schlimmer war. Dabei hatte Takanori doch immer so getan, als ob er Kouyou wirklich lieben würde und der Student hatte das bis eben auch geglaubt. „Sag mir nur eins ehrlich, Taka. Hast du mit diesem Kerl geschlafen.“ Der Ältere blickte ihn schockiert und vielleicht auch ein bisschen ängstlich an und als er dann langsam nickte, brach Uruhas Welt endgültig zusammen. Er war schon wieder auf jemanden reingefallen, der ihn nur ausnutzte anstatt ihn ehrlich zu lieben. „Aber nicht an diesem Abend, Kou. Nicht seit wir uns kennen.“ Die Worte des Älteren kamen bei dem Studenten schon gar nicht mehr wirklich an, Takanori hatte ihn betrogen und dabei war Uruha doch so verliebt in ihn gewesen. Ohne weitere Worte sprang er auf und stürmte aus seiner Wohnung. Er konnte jetzt nicht bei dem anderen bleiben, das ging nicht. Der Braunhaarige war eine ganze Zeit ziellos durch die Gegend gelaufen, bis er irgendwann nicht mehr konnte. Es war dunkel und ziemlich kalt und eigentlich wollte Uruha nur noch in ein Bett und schlafen. Er fühlte sich so am Ende. Aber nach Hause konnte er nicht, zu seiner Mutter auch nicht, die wohnte zu weit weg und er hatte kein Geld dabei, um eine Zugfahrt zu bezahlen. Der einzige der noch übrige blieb, war Shou und da würde er jetzt auch hingehen. Sein bester Freund hatte ihm zwar von Anfang an von der Beziehung abgeraten, aber er wusste auch, dass der größere jetzt nicht darauf rumhacken würde, dass er mal wieder Recht gehabt hatte. * Als Ruki wieder zurück in Kouyous Wohnung kam, war der Jüngere noch nicht wieder da und langsam machte der Manager sich mehr als nur ein bisschen Sorgen. Er war dem Studenten natürlich hinterher gelaufen, hatte ihn draußen aber nicht mehr gesehen und war dann wie ein Verrückter durch die Gegend gelaufen bzw. später gefahren, um den Braunhaarigen zu suchen. Die Sache mit den Bildern war einfach scheiße gelaufen und ein bisschen hasste Ruki sich gerade auch dafür, dass er Kouyou nichts davon erzählt hatte, dass er früher was mit Reno hatte. Wenn er es vorher erklärt hätte, wäre der Student jetzt sicher nicht so ausgetickt und sie könnten einfach weiter zusammen glücklich sein. Und dann hatte er ihm noch nicht einmal die Chance gegeben, sich zu erklären. Immerhin hatte Ruki seinen Freund nie betrogen, er war nicht bei Reno gewesen seit sie zusammen waren, außer an dem einen Abend, um sich zu verabschieden. Aber er hatte den Jüngeren nie betrogen und dazu wäre er auch gar nicht in der Lage. Denn er war immerhin in den Größeren verliebt und einen Menschen, den er liebte, betrog er nicht. Er musste Kouyou unbedingt irgendwie erreichen, um ihm die Wahrheit zu sagen, denn gerade hatte er das ungute Gefühl, dass sie sich sonst trennen würden. Und das war das letzte, was Ruki wollte. Er wollte Kouyou nicht schon wieder hergeben, jetzt wo er ihn endlich für sich hatte. Das Klingeln des Telefons riss den Kleineren aus seinen Gedanken. Erst wollte er ja nicht dran gehen, schließlich war das Kouyous Haustelefon, dann entschied er sich aber trotzdem dafür abzunehmen, es könnte ja auch der Jüngere sein. „Matsumoto.“, meldete er sich. „Hallo, hier spricht Kazamasa Koharu. Ich bin der beste Freund von Kouyou. Ich wollte mit ihnen reden.“, kam es vom anderen Ende und der Ältere war doch etwas überrascht. Aber irgendwie war es doch zu erwarten gewesen, dass Kouyou in so einer Situation zu seinem besten Freund ging. „Ist Kouyou bei Ihnen?“ Als der andere bejahte, fiel zumindest schon mal ein bisschen der Last von Rukis Schultern. Also war der Jüngere schon mal in Sicherheit bei seinem Freund zu Hause und lief nicht Gefahr, irgendwelchen Perversen in die Arme zu laufen. „Kouyou hat mir von den Bildern erzählt und ich würde gerne ihre Version der Geschichte hören. Ich meine, ich bin ehrlich, ich habe nicht die höchste Meinung von ihnen, aber sie haben ihre Familie für Kou verlassen und da glaube ich irgendwie nicht, dass sie ihn die ganze Zeit betrogen haben.“ Innerlich seufzte der Manager erleichtert. Vielleicht bekam er über Kouyous Kumpel die Chance, seinem Freund die Wahrheit zu erzählen. „Ich war früher oft in dem Hostclub und der Host auf dem Bild, Reno, ich war sozusagen sein Stammkunde und ich habe auch ein paar Mal mit ihm geschlafen. Aber das war alles bevor ich Kouyou kannte. Ich war danach nur noch einmal dort, um mich bei Reno zu bedanken, dafür dass er mir geholfen hat, mich zu finden und mir den Mut gegeben hat, dass ich es bei Kouyou versuche. Ich liebe ihn wirklich.“ Der Braunhaarige erzählte dem fremden Jungen am Telefon wirklich die ganze Wahrheit, einfach weil er es gerade als einzige Chance sah, dass sein Freund erfuhr, was wirklich hinter den Fotos steckte. „Hmm.“, kam es nach einigem Schweigen vom anderen Ende der Leitung. „Naja, ich werde mal mit ihm reden.“ „Danke. Sag Kouyou, dass ich ihn liebe und ich niemanden außer ihn will.“, entgegnete er noch, bevor der andere das Gespräch beendete und Ruki somit wieder alleine in Kouyous Wohnung saß. Er war gerade wirklich der Verzweiflung nahe. Wieso passierte ihm der ganze Mist auch auf einmal? Vor einem halben Jahr war sein Leben doch noch vollkommen in Ordnung gewesen, nicht besonders erfüllend, aber wenigstens nicht dabei komplett auseinander zu fallen. Wobei sein Leben bis vor ein paar Wochen, bis zu dem Tag, an dem Maki von ihm und Kouyou erfahren hatte, eigentlich fast ideal gewesen war: er hatte seinen wunderbaren Sohn noch bei sich und mit Kouyou hatte er den tollsten Partner, den er sich wünschen konnte. Er wollte sie nicht verlieren, nicht sie beide. Ruki hatte noch zwei Stunden einfach so in Kouyous Wohnung gesessen und im Stillen darauf gehofft, dass der Student doch noch zurückkam, aber das war natürlich nicht geschehen. Mittlerweile zweifelte er ganz stark daran, dass er heute noch wieder kommen würde, also war er baden gegangen und hatte sich bettfertig gemacht. Immerhin musste er morgen arbeiten und es war schon nach Mitternacht. Kaum hatte der Ältere sich ins Bett gelegt, klingelte es dann doch an der Tür und blitzschnell schlüpfte der Braunhaarige unter der Decke hervor und rannte zur Tür. Das war sicher Kouyou, denn er hatte ja keinen Schlüssel bei seiner Flucht mitgenommen. Also riss der Manager die Tür auf, erstarrte aber sofort als er die Person davor erkannte. „Jin.“, knurrte Ruki, bereitete sich instinktiv schon darauf vor den Größeren anzugreifen. Natürlich nur um sich zu verteidigen. Auch wenn er nicht wenig Lust dazu hätte, den Kerl zu verprügeln für das, was er Kouyou angetan hatte. „Matsumoto.“, kam es ebenso wenig begeistert von dem Blonden, der Ruki im nächsten Moment gewaltsam in die Wohnung zurückschubste. Der Manager stolperte rückwärts, war zwar auf so etwas in der Art vorbereitet gewesen, aber dass der Größere so stark und so brutal war, hatte er dann doch nicht erwartet. „Du hast Ruha sehr weh getan. Ich mag es gar nicht, wenn man meiner Schönheit weh tut.“ „Du bist hier der einzige, der Kouyou weh getan hat.“, zischte Ruki ob dieser Unterstellung. Natürlich war Kouyou wegen den Fotos sicher verletzt, aber Ruki hatte ihm nie absichtlich weh getan und schon gar nicht hatte er ihn verprügelt. Der braunhaarige ging noch ein paar Schritte nach hinten, da Jin noch immer auf ihn zuschritt. Ein wenig seltsam fand er die Situation gerade ja schon und etwas unsicher war er sich dann doch, ob es nicht noch gefährlich werden könnte. „Ich habe Ruha nie wehgetan, wenn er es nicht verdient hatte.“ Bei diesen Worten war der Manager dann trotz aller vorsichtig versucht, dem Größeren eins runterzuhauen. Es war einfach widerlich, wie Jin auch noch behauptete, der Student hätte es verdient. „Du hast mir Ruha weggenommen und das werde ich nicht zu lassen.“ „Du bist selbst schuld, dass er dich verlassen hat. Und wenn du mich fragst, war seine Entscheidung richtig.“ Der Braunhaarige stoppte kurz, baute sich jetzt doch ein bisschen vor dem anderen auf, langsam wurde es ihm nämlich zu viel, was der andere hier ablieferte. Nicht auszudenken, was wäre, wenn Kouyou jetzt zurückkommen würde und Jin hier vorfand. Der Student würde wahrscheinlich keine ruhige Nacht mehr verbringen können. Der Blonde schien aber kein bisschen beeindruckt von Rukis neuer Verteidigungshaltung, machte nur noch ein paar Schritte auf ihn zu, bevor er langsam etwas aus seiner Tasche zog, den Kleineren nur fies angrinste. „Du hast ihn mir weggenommen, Matsumoto und dafür werde ich dich töten.“ tbc ----------------------------------------------------------------------------------------------- Ja, es geht endlich mal weiter... ich hoffe, es sind nicht zu viele Rechtschreibfehler drin, hatte es irgendwie ein bisschen eilig gerade^-^ @ Astrido: dankeschön^-ja, aber es ist auch schwer sich gegen Uruha zu entscheiden, immerhin ist er tollxD @ Toffelchan: Ja, eben wie könnte man sich auch gegen Uruha entscheiden^-^... naja, jetzt steht ihnen doch noch was im Weg, Jin wollte auch nochmal vorkommen @ Lucel: Und der böse Jin ist nochmal aufgetauchtxD das Sorgerecht ist dann leider nicht mehr das einzige Problem, aber es wäre ja auch blöd, wenn Jin einfach verschwunden wäre ohne ein großes Finale^-^ Hosted by Animexx e.V. 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