Das Märchen das kein Märchen ist~ von FunkyHeart (HaruHaru) ================================================================================ Kapitel 3: Geburtstag im Diner ------------------------------ ~Die Zeit verstreicht ohne Pause. Man verliert sich aus den Augen und findet sich wieder, ein Kreislauf den man nicht aufhalten kann. Er steht und fällt mit den Entscheidungen der Menschen.~ „Herzlichen Glückwunsch, MashMash.“, sagten wir im Chor und er pustete die Geburtstagskerzen aus. Er sah verblüfft aus. Wunderte er sich über sein Alter? Scheiße, schon 14, wo bleiben die Falten? Seine Mimik verriet irgendwie die Frage: Wo sind die Jahre geblieben? Ich zog ihn mit, während die anderen Leute anfingen den Kuchen zu schneiden und auf zu teilen. Lächelnd wand ich mich zu ihm um, als wir ein Stückchen entfernt waren vom Tisch. Aus der Jukebox dran irgendein Elvis Song. „Ich hatte keine Zeit ein Geschenk für dich zu kaufen, weil ich gerade in der Schule so viele Arbeiten schreibe. Also habe ich mir solange was Anderes überlegt.“ Ohne weiter darüber nach zu denken befreite ich ihn von der Sonnenbrille, nahm sein Gesicht in meine Hände und gab ihm einen liebevollen Kuss. Schmunzelnd stellte ich fest, dass er rot wurde und ich löste mich kurz darauf von ihm. Damit hatte er scheinbar nicht gerechnet und die neidischen Blicke der Jungs im Diner durchbohrten ihn. Ich biss mir kurz auf die Unterlippe und setzte ihm die Sonnenbrille wieder auf. „Alles Gute zum 14ten Geburtstag.“ Gekonnt warf ich mir die Haare zurück und schob ihn schnell wieder auf seinen Platz zurück, damit die anderen Jungs ihm nicht den ganzen Geburtstagskuchen wegfraßen. Ich tippte mit dem Zeigefinger kurz in die kleine Schüssel mit Sahne und steckte ihn mir dann in den Mund, wofür Oda, der Besitzer und Koch des Diners mir einen bösen Blick zu warf. Schnell verbeugte ich mich und lächelte schuldbewusst in seine Richtung. Er war immer sehr aufmerksam und gewissenhaft. Oda~san passte auf uns Alle auf, sorgte für gutes und günstiges Essen. Das Diner war so etwas wie das zweite zu Hause für die Jungs und Mädchen, die auf den Strich gingen. Aoi drückte mir einen Teller mit einem Stück Kuchen in die Finger und ich sah ihn lächelnd an. „Danke~“ Er lächelte süß zurück und grinste dann. „Ich habe es mit meinem Leben verteidigt, wehe es schmeckt dir nicht!“, mit gespielt böser Miene sah er mich an. „Außerdem hast du wieder abgenommen, etwas mehr auf den Hüften schadet dir nicht.“ Schnell setzte ich ein geschocktes Gesicht auf und musterte den Kuchen. „Mit deinem Leben verteidigt? Heißt das an diesem Stückchen klebt Blut?“, Aoi sah mich kurz erschrocken an, dann setzte er eine verschlossene, geheimnisvolle Miene auf und hauchte: „Wer weiß~“ Wir lachten und teilten uns das Stück, weil ein Anderer sich unterdessen Aoi´s Kuchen gekrallt hatte. Ich erklärte Aoi, dass alleine essen dick macht und das ich ganz toll teilen könnte. Meine zweite Familie. Mash hatte einen tollen und unbeschwerten Geburtstag, ohne Überdosis, ohne Prügelei. Heimlich beobachtete ich ihn, ich hatte noch nicht viele Worte mit ihm gewechselt, doch ich mochte ihn sehr gerne. Mir gegenüber brachte er nie viel raus, aber das machte ihn zu einem guten Zuhörer. Die Jungs fanden, dass er einfach nur ein schräger Vogel sei, ein Glasauge und diese merkwürdigen Narben, die sich an seinen Mundwinkeln entlang zogen. Er verdeckte sein Gesicht immer mit einer großen Sonnenbrille und einem Mundschutz. Früher war er bestimmt mal echt hübsch gewesen, jetzt glänzte er durch sehr extremes Selbstbewusstsein, manchmal einem losen Mundwerk, was ich nur von den Anderen wusste, mit mir redete er ja nicht viel und mit einer inneren Stärke, weshalb ich gerne mit ihm zusammen frühstückte. Meistens aber saß er schon mit einem Grüppchen am Tisch, wenn ich das Diner betrat. Am Anfang nahm ich sein Verhalten noch echt persönlich, doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran und stellte fest, dass er mit den Meisten auf ganz eigene Art und Weise redete. Zu Aoi war er ziemlich frech, Kikki ärgerte er zwar auch gerne, doch da war irgendwie auch was sehr liebevolles in dem Gekabel, zu Yoschio war er kumpelmäßig, manchmal aber auch leicht flirtend, was Yoschio aber sofort abblockte. Ich habe diesen verrückten Haufen einfach ins Herz geschlossen und ohne ihn möchte ich nicht mehr sein, auch wenn ich mit zunehmendem Alter etwas weniger ins Diner gehe. Ohne sie wäre ich nicht Die geworden, die ich heute bin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)