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Himitsu no Mahou

von

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Die Sonderregeln

Die Hikari waren durch die vielen erlebten Krisensituationen in der Lage, innerhalb kürzester Zeit alle Ratsmitglieder zu versammeln. Während White und Grey Green zurück ins Diesseits brachten, sorgte Shaginai dafür, dass alle anwesenden Hikari sich schnell einig wurden, dass die momentane Situation ebenfalls eine „Krise“ genannt werden konnte; jedenfalls war genauso schnell eine Ratsversammlung einberufen worden, wie es zu Kriegszeiten der Fall gewesen wäre.

Auch wenn White nichts von dem Gesprochenen hören konnte, so war ihr, als könne sie die aufgeregten Stimmen und die eiligen Schritte in den Gängen deutlich vernehmen. Ein Großteil der Ratsmitglieder war beim Familientreffen anwesend gewesen und hatte sich wahrscheinlich umgehend in den Versammlungsraum aufgemacht, jenen Versammlungsraum, in dem alle politischen Stränge des Wächtertums zusammenliefen. Und die restlichen Hikari die an dieser Versammlung nicht teilnehmen konnten, waren wohl in diesem Moment dabei, den anderen Hikari von dem eben Erlebten zu berichten.

 

Das von der unreinen Hikari.

Das von dem erneuten Gebrauch der… Sonderregeln.  

 

„Ich verstehe Großvater ja … ich sehe Greens Unreinheit ja auch, aber zur gleichen Zeit … verstehe ich ihn auch nicht.“ White hatte bis eben noch auf den Punkt gesehen, wo Green verschwunden war und sah erst jetzt zu Grey, welcher nervös die Finger ineinander verkrampft hatte. Als White ihm nicht antwortete, wandte er sich zu ihr herum:

„Ich meine, was fürchtet er an ihr? Wenn wir ihr keine Informationen zukommen lassen, dann kann sie auch diesen Halblingen keine weitergeben. Vielleicht verlieren sie dann auch irgendwann das Interesse an ihr …“

„Grey, du kennst ihre Vorhersage.“

„Ja, aber, Mutte r… glaubst du nach eurem heutigen Treffen denn wirklich, dass sie eine Gefahr für uns ist? Ich denke, Green hat überhaupt kein Interesse an dem Wächtertum. Weder positiv noch negativ. Natürlich, die Halblinge sind ein Problem … aber wenn wir Green dauerhaft von ihnen trennen könnten … wäre das keine Lösung?“ White sah in die entschlossenen, aber auch stark beunruhigten Augen ihres Sohnes; die himmelblauen Augen seines Vaters, die wohl etwas Ähnliches gesagt hätten … die das Schicksal verspottet hätten … sie kannte die Meinung dessen, den sie geliebt hatte, auch wenn er nie die Gelegenheit bekommen hatte, sie zum Ausdruck zu bringen und musste sich daher nicht die Frage stellen, was er an ihrer Stelle getan hätte. Doch sie war anders als er – und auch, wenn sie nicht länger die aktive Regime-Führerin des Wächtertums war, so hatte die Last der Verantwortung sie nachhaltig geprägt, weshalb sie durchaus in der Lage war, Shaginai zu verstehen, denn auch ihr war die Vorhersage, die die Hinrichtung ihrer Tochter als Konsequenz nach sich gezogen hatte, ins Bewusstsein gemeißelt und Greens Wesen spiegelte jene Vorhersage allzu deutlich wieder. Das Familientreffen war weitaus schlimmer verlaufen, als sie vorher befürchtet hatte.

„Ich weiß nicht, ob es eine Lösung gibt“, gab White zu, löste den besorgten Blick von Grey und sah Richtung Decke, ließ ihre Augen über die schwebenden Engel gleiten, die eifrig den Kopf zu schütteln schienen und sie mit bösen leeren Augen anstarrten:

„Ich will an eine Lösung glauben, die sich noch nicht hat finden oder erahnen lassen. Nur weiß ich nicht, ob ausgerechnet ich das Recht habe, die Macht des Schicksals anzuzweifeln.“ Mehr sagte sie nicht, denn sie wollte ihren Sohn nicht weiter belasten, doch sie wusste, dass sie, die die Gewalt des Schicksals und ihre Hilflosigkeit angesichts dessen so deutlich zu verstehen gelernt hatte, kein Recht hatte, auf eine Lösung für ihre Tochter zu hoffen. 

 

 

Das goldene, mit Flügeln verzierte Siegel rauschte hernieder und hinterließ mit der Macht eines Pistolenschusses seinen leuchtenden Abdruck auf der mit feiner Schrift ausgefüllten Akte Greens. Golden strahlte das Zeichen der Sonderregeln auf, erhellte kurzzeitig das eiserne Gesicht Shaginais, ehe sich goldene Fäden wie Ketten um das Dokument legten und es fest umschlossen, ehe es sich von selbst zusammenrollte und das Wappen der Hikari das Dokument verschloss und verschwinden ließ.

Shaginai räusperte sich und schon ertönte seine Stimme im Saal:

„Zur Wiederholung, dem allgemeinen Verständnis dienend: Mit sofortiger Wirkung sind die Sonderregeln für Kurai Yogosu Hikari Green gültig und können erst nach einem Mehrheitsbeschluss von 70% des Rates aufgehoben werden. Die Sonderregeln dienen einzig und alleine dem Schutze und Wohle des Wächtertums und verlangen eine Vollstreckung innerhalb der nächsten 365 Tage. Anders ausgedrückt verlieren die Sonderregeln nach 365 entweder ihre Gültigkeit oder es folgt unweigerlich eine sofortige Hinrichtung von Kurai Yogosu Hikari Green.

Die Sonderregeln setzen alle anderen unserer heiligen Regeln außer Kraft, doch dürfen nur wir Hikari uns diesen zunutze machen – sollten andere Wächter sich über die heiligen Regeln hinwegsetzen, werden sie nach geltendem Recht bestraft. Jede geplante Überschreitung der heiligen Regeln durch die Nutzung der Sonderregeln muss hier mit jenen, die mit ihrer Unterschrift die Sonderregeln bewirkt haben, besprochen und mit einer Mehrheit abgesegnet werden. Willkür wird nicht toleriert.“  Shaginai löste die Finger voneinander und lehnte sich in seinem Stuhl zurück:

„Ich schlage vor, dass das weitere Vorgehen sofort besprochen wird.“ Ohne weiter drumherum zu reden, verkündete Shaginai ohne einen Augenblick des Zögerns:

„Ehe Yogosu dem Wächtertum nachhaltigen Schaden zufügen kann, halte ich eine erfolgreiche Ausführung ihrer Hinrichtung für angebracht.“ Ein gedämpftes Raunen ging durch die Reihen der anderen Hikari; es gab nur sehr, sehr wenige Fälle, in denen die Hikari einen anderen Hikari zum Tode verurteilt hatten und obwohl Shaginai sie bereits einmal davon überzeugt hatte, dass dieser drastische Schritt in Greens Fall eine Notwendigkeit darstellte, so schienen sie sich jetzt nicht mehr einig zu sein. Shaginai schien das schnell zu bemerken:

„Sie hätte bereits vor 16 Jahren sterben sollen. Damals hatten wir es beschlossen, einstimmig, wie sich einige hier sicherlich noch erinnern mögen …“ Er warf Adir zu seiner Rechten einen Blick zu, welcher tatsächlich damals anwesend gewesen war und dessen Hand sich damals ebenfalls erhoben hatte, als Shaginai seine Familie gefragt hatte, ob sie für die Hinrichtung eines Kindes stimmen würden, das gerade mal zwei Tage auf der Welt gewesen war. Doch obwohl Adir damals zu denjenigen gehört hatte, sah Shaginai ihm deutlich an, dass er ihn kein weiteres Mal würde überzeugen können.

„Und da sie eigentlich schon längst hätte tot sein sollen, schlage ich vor, dass wir diesen Fehler wieder gutmachen, indem wir ihre Hinrichtung zu Ende bringen. Sang und klanglos.“ Genau wie Shaginai es vermutet hatte, war es Adir, der sich zuerst gegen ihn stellte:

„Du hast es gerade gesagt, Shaginai: Die Sonderregeln, die damals eine Hinrichtung möglich gemacht haben, sind nur 365 Tage wirksam, womit die damals erreichte Einstimmigkeit hinfällig ist. Du kannst dich daher nicht auf einen 16 Jahre alten Beschluss beziehen, der obendrein in tiefem Schock und unter dem Einfluss starker Beunruhigung zustande gebracht wurde.“

„Sie hätte bereits tot sein müssen! Es ist nur einem überaus dummen und bedauerlichen Fehler zu verdanken, dass Yogosu es nicht ist und nur deswegen müssen wir uns mit diesem unliebsamen Thema beschäftigen, anstatt uns wichtigeren Dingen zuzuwenden“, antwortete Shaginai aufgebracht und löste Gemurmel und Genicke aus, welches jedoch von der Faust Seigi unterbrochen wurde.

Alle blickten zu ihm, sahen, wie er sich über seinen Tisch gelehnt hatte und ihnen einer nach dem anderen in die weißen Augen starrte:

„Ihr wart euch alle zu fein, eure weißen Hände mit Kinderblut dreckig zu machen und habt mir diese profane Aufgabe untergejubelt, obwohl ich auch nicht sonderlich von ihr begeistert war! Aber ich hätte die Aufgabe ausgeführt, wenn da nicht dieser Dämon dazwischengefunkt hätte! Also wenn ihr euch weiter beklagen wollt, dann bringt das nächste Kind gefälligst selbst um.“

„Dämon?“, wiederholte Shaginai und Buchstabe für Buchstabe hatten sich seine Augenbrauen weiter zu einem skeptischen Bogen verformt:

Dämon? Du hast nie einen Dämon erwähnt!“ Man sah Shaginai an, dass er kurz davor war, Seigi wütend anzuschreien und dass er sich zusammenreißen musste, es nicht zu tun, was ihm schwerfiel, besonders als Seigi so tat, als hätte er gar nichts gesagt.

„Wie kommt es, dass du nie die Anwesenheit eines Dämons zu Protokoll gegeben hast?!“  Anstatt Seigi die Möglichkeit zu geben, sich zu verteidigen, mischte sich nun auch Mary ein:

„Was war das für ein Dämon?“ Es war nicht Seigi, der ihr antwortete, sondern Hizashi:

„Es kann sich nur um einen handeln, da nur ein einziger Dämon nicht vom Sicherheitssystem des Tempels erfasst wird, da ihm als einzigem bis jetzt bekannten magischen Wesen eine Aura fehlt.“

„Es war Nocturn.“

Alle blickten zu White, welche gerade den Raum betreten und eben diese Worte gesagt hatte, ehe sie nun ihren Platz aufsuchte – doch noch ehe sie sich setzen konnte, ertönte Shaginais schneidende Stimme:

Wusstest du das?“ White sah nicht auf, als sie antwortete:

„Nein, darüber besaß ich bis jetzt keine Kenntnis. Aber wie Hizashi-san schon erwähnte, wird nur ein Dämon nicht vom Sicherheitssystem erkannt, weshalb es sich um jenen Dämon handeln muss. Außerdem ist es ja auch naheliegend, immerhin haben er und ich uns einige Stunden nach der geplanten Hinrichtung gegenseitig in einem Kampf getötet.“ White hatte diese Worte so monoton und gefühllos ausgesprochen, als handele es sich um etwas so Belangloses wie das Wetter des nächsten Tages und nicht um ihren eigenen Tod.

Für Shaginai war das ganze allerdings alles andere als ohne Bedeutung:

„Ja, dessen bin ich mir durchaus bewusst. Und bei diesem Kampf wurde Yogosu kein einziges Mal erwähnt?“

„Wenn es der Fall gewesen wäre, so hätte ich natürlich davon berichtet.“

„Und du kannst dir nicht vorstellen, dass er etwas mit Yogosus fehlgeschlagener Hinrichtung zu tun hatte?“

„Vater, das weiß ich nicht. Es wäre möglich. Aber ich bezweifle, dass er für eine solche Aktion genügend Zeit besaß.“ Zum Glück für White unterbrach Adir an dieser Stelle, weshalb Shaginai nicht sah, dass die Augen seiner Tochter kurz wegdrifteten:

„Shaginai, Seigi hat gar nicht gesagt, dass der Dämon etwas mit Green-sans Hinrichtung zu tun hatte.“ Shaginai schien es nicht zu gefallen, dass Adir Green nicht ebenfalls mit „Yogosu“ betitelte, doch begnügte sich damit, die Augen zu verengen, als er ihren Namen gesagt hatte – stattdessen wandte er sich Seigi zu, welcher eigentlich schon gehofft hatte, dass er aus dem Schneider sei; er schien nicht heiß darauf zu sein, darüber zu reden und tat dies auch erst nach Hizashis Aufforderung:

„Nun, keine Ahnung, ob dieser Dämon – Nocturn oder wie auch immer – etwas damit zu tun hatte. Wir haben nur kurz gegeneinander gekämpft und dann war er wieder verschwunden.“

„Und daraufhin?“

„Ging ich meiner eigentlichen Aufgabe nach und begab mich in das verabredete Gemach – und da war niemand. Kein Kind, niemand. Nicht einmal ein offenes Fenster; genau wie ich es zu Protokoll gegeben habe.“

„Aber die Anwesenheit des Dämons ist dir entfallen.“ Der ironische Unterton Shaginais war kaum zu überhören.

„Ich hielt es nicht für wichtig. Es hatte ja nicht direkt etwas mit der Hinrichtung zu tun.“

„Dass sich ein Dämon bei einer fehlgeschlagenen Hinrichtung in unmittelbarer Nähe aufhält „hat nichts mit der Hinrichtung zu tun“?!“

„Wie gesagt“, erwiderte Seigi mit schneidendem Unterton:

„Wenn ihr das nächste Mal ein Kind getötet sehen wollt, dann macht es selbst. Oder am besten gleich vor versammeltem Wächtertum, damit es auch ja viele Zeugen gibt.“ Shaginai war ganz offensichtlich nicht gewillt, Seigis bissigen Tonfall zu ignorieren, doch das Gespräch wurde von Mary übernommen:

„Das ist ein guter Punkt, an welchem wir das Thema wechseln können: die Wächter, die Öffentlichkeit. Die Elementarwächter wissen bereits von Yogosu und mir ist zu Ohren gekommen, dass unsere Mitwächter bereits munkeln, dass eine neue Lichtwächterin gefunden wurde – und natürlich wundern sie sich, dass wir ihre Wiederfindung publik gemacht haben.“

„Das ist doch kein Problem, was einer eventuellen Hinrichtung im Wege stehen würde“, erwiderte Hizashi, der gänzlich auf Shaginais Seite war, was Greens Hinrichtung anging:

„Yogosu besitzt keine nennenswerten Fähigkeiten und ihre Aura – nun, sie ist lachhaft. Niemand würde anzweifeln, dass sie von einem Dämon getötet wurde. Wir müssen gar nichts von irgendwelchen Halbdämonen in ihrer Nähe erwähnen. Wir führen die Hinrichtung durch, verkaufen es als tragischen Mord und dann planen Sie, Mary-san, einfach eine Ihrer so schönen Trauerfeiern und das Problem ist geklärt. Ich bin ganz Shaginais Meinung: besser wir klären dieses unliebsame Thema, bevor es sich zu dem prophezeiten Problem entwickelt …“

„Das einzige, was ich in der nächsten Zeit plane, ist eine Hochzeit, denn falls ihr es vergessen habt: Unser talentiertester Wächter feiert nächsten Monat seine Vermählung.“ Hizashi überhörte Marys ruppigen Tonfall ebenso wie ihr Argument:

„…denn es wird sich zweifelsohne zu einem Problem entwickeln, wenn sich im Volk das Gerücht verbreitet, dass die momentane Hikari Kontakt zu Dämonen pflegt – obendrein freundschaftlichen Kontakt. Nach diesem heutigen Treffen bezweifle ich, dass Yogosu sich im Volk zurückhalten wird.“

„Hizashi-sensei hat recht. Wer weiß; vielleicht wird sie versuchen, unsere Mitwächter von ihren abnormen Ideen zu überzeugen? Ich denke, so könnte man die unheilschwangere Vorhersage durchaus ebenfalls interpretieren.“ Hizashi zweifelte daran, dass das Mädchen, das er an diesem Tag kennengelernt hatte, politisches Geschick besaß; sie besaß ein vorlautes Mundwerk, kombiniert mit einem Kopf voll abnormem Unwissen, von dem sie sicherlich so schnell niemanden würde überzeugen können. Auf der anderen Seite gab es selbst in ihrer Gesellschaft dumme und leicht zu manipulierende Wächter … aber selbst bei denen zweifelte Hizashi daran, dass Green mit ihren unlogischen Gedanken Gehör finden würde. Sie waren einfach zu abstrus.

Bevor Hizashi seine Gedanken zu diesem Thema äußern konnte, kam ihm allerdings Adir mit einem Themenwechsel in die Quere: 

„Es gibt viele Arten, die Vorhersage zu interpretieren“, begann er, seine feingliedrigen Hände dazu benutzend, seine Worte zu untermauern:

„Aber würde es nicht – als ersten Schritt – genügen, Green-san vom Wächtertum zu isolieren? Wir könnten sie unter strengster Beobachtung halten, um herauszufinden, wie die Vorhersage Form annimmt. Mein Vorschlag lautet konkret, Green-san von ihrem schlechten Einfluss zu trennen. Denn eine flüchtige Freundschaft mit dem Feind, die bei Distanz in Auflösung geht, halte ich zwar für beunruhigend, aber nicht für gefährlich. Wenn wir sie beispielsweise im Tempel von allen negativen Einflüssen schützen könnten und ihr unsere Werte und unsere Lebensart beibringen würden, könnten wir sie möglicherweise von ihrem Irrglauben abbringen. Immerhin müssen wir in Betracht ziehen, dass das Mädchen sechzehn Jahre als Mensch gelebt hat... unsere Kultur ist ihr fremd. Wenn sie selbst begreift, dass sie Dämonen nicht zu ihren Freunden zählen kann, dann denke ich, dass wir und das Wächtertum die Vorhersage nicht länger fürchten müssen.“ Gemurmel brach hier und dort in den Reihen der weißen Gesichter auf; einige schienen ihrem Mithikari zuzustimmen, aber Adir sah deutlich, dass Shaginai keiner von ihnen war. Doch er hielt sich bedeckt und begnügte sich einstweilen damit, Adir mit einem finsteren Blick mitzuteilen, wie sehr er absolut nicht seiner Meinung war. Adir wusste natürlich, warum Shaginai dieses Problem, das mit so viel prophezeitem Unheil verbunden war, so schnell wie möglich klären wollte, dennoch blieb Adir bei seiner Meinung und bat um eine Abstimmung.

40% stimmten für Adirs Vorschlag, 30% enthielten sich – kein besonders gutes Ergebnis, aber dennoch ohne Zweifel eine Mehrheit, der sich Shaginai überaus widerstrebend beugte.

In den darauffolgenden Diskussionen um die praktische Ausführung hielt er sich bedeckt; erst als die Ratssitzung vorbei war und alle anderen Hikari den großen Saal bereits verlassen hatten, richtete er sich an Adir, welcher bewusst im Saal geblieben war, da er gewusst hatte, dass Shaginai sich noch einmal an ihn wenden würde – und wie immer sprach Shaginai nicht um den heißen Brei herum.

„Umso länger der Tod Yogosus hinausgezögert wird, umso mehr werden wir letzten Endes zu bereuen haben. Ich dachte, unsere Vergangenheit hätte auch dich gelehrt, dass Aufschieben nur Unheil mit sich bringt.“ Beide Hikari sahen sich kurz durchdringend in die weißen Augen, ohne die absolute Stille um sie herum zu brechen.

„Shaginai, ich verstehe absolut, warum besonders dir das ein sehr wichtiges Anliegen ist, aber wir dürfen keine voreiligen Schlüsse ziehen.“ Shaginai schritt auf Adir zu, ohne den Blickkontakt abzubrechen – kein Wanken war in seinen Augen zu sehen und wie schon oft war Adir von dem unerschütterlichen Willen Shaginais, sich von seiner Vergangenheit nicht schwächen zu lassen, beeindruckt.

„Nein, Adir. Du verstehst es nicht. Ansonsten würdest du das Wächtertum nicht ein weiteres Mal einer solchen Gefahr aussetzen.“

 

 

 

 

Fertiggestellt: 01.01. 2014

 

 

 

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Keiko-maus
2014-09-22T20:00:25+00:00 22.09.2014 22:00
Shaginai, I hate you òó Böser Opa! Geh zum Psychiater, schluck Pillen oder whatever òó Oder noch besser, stirb ein zweites Mal, damit die Welt dich los ist *muhahahaha xD* Oh... *hust* Vergessen wir das xD
Dafür aber mag ich Adir und Seigi, hehe :D Finds auch toll, wie sich Adir so richtig schön auf die Seite von Green stellt und ihr eine Chance geben will :3 Weiter so!! Und Seigi, braver Junge :D Kindermord sollte Mister Miesepeter selbst ausführen xDD
Von:  Mona-Kaiba
2014-03-24T18:05:53+00:00 24.03.2014 19:05
Hoho, was ganz neues. Na denn, ich bin gespannt.

Ich weiß selbst gar nicht mehr so genau, in wie fern ich beim Original eigentlich die Sonderregeln so wirklich verstanden habe. Ich erinnere mich nur noch daran, was Inceres hinterher über dessen Legalität gesagt hat…
Kein Kommentar zu White und ihrer Einstellung.

Also, Shagilein, wenn ich die Sonderregen mal für Nicht-Hikari zusammenfassen soll: Alle machen das, was DU willst, oder? Sehr schön. Ich wünschte, mein Leben wäre auch so einfach.
Stellt sich doch die Frage, wenn die Hikari bereit waren ein Baby hinrichten zu lassen, warum zögern sie dann bei einer Jugendlichen/Jungen Frau? Jetzt müssten sie doch eigentlich weniger Skrupel haben, oder? O.o
Wieso hat Seigi nie was von Nocturn erwähnt? War er zu stolz?
„Nocturn oder wie auch immer“? Hizashi? Weißt du eigentlich, von dem du da redest? Hallo? Er ist immerhin nicht irgendein Dämon.
Hizashi… du wirst mir auf einmal elendig unsympathisch. Nicht das ich irgendeinen Hikari jemals wirklich mochte (okay, Seigi ist eigentlich in Ordnung… meistens jedenfalls), aber du wirst mir gerade noch unsympathischer. Wobei das vermutlich auf jeden zutreffen wird, der bei dieser Sache auf Shagis Seite ist.
Hochzeit? Ich bin ganz Ohr. Wer heiratet denn?
Nun gut… Adir… ich gebe zu, du sammelst gerade Pluspunkte. Ich mag deine Einstellung.
„wie sehr er absolut nicht seiner Meinung war“ XD Wenn das nicht eindeutig ist, weiß ich auch nicht.

Shagi… wirklich, lass dir endlich einen Termin beim Psychiater geben! Du hast es dringend nötig.

Also… ich weiß nicht, ob ich jetzt wirklich schlauer bin als vorher ^^‘
Von:  Vreni
2014-03-23T22:36:34+00:00 23.03.2014 23:36
Oh man, ich find deine Story immerwieder so toll! Ich frage mich wirklich wie es denn nun weitergeht.
Und es gibt so viele Fragen, von denen ich jedes Mal hoffe, dass sie vielleicht im nächsten Kapitel klarer/aufgelöst werden. Aber was ist dann? - Es wird nur noch dramatischer und die Fragezeichen werden größer und größer :D


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