The lonely detective Manao 2.4 von ahaa (Die Suche nach der 0 (Teil 2)) ================================================================================ Kapitel 3: Das Finale --------------------- Nach einiger Anstrengung wurde das letzte Rätsel gefunden. "Da ist es", flüsterte Tom. "Das letzte Rätsel..." "Endlich werden wir Herrn Robertsson finden und ihn aus den Klauen des Entführers befreien", ergänzte Manao und fügte so leise hinzu, dass nur Tom ihn hören konnte: "Wenn es denn einen Täter gibt." Tom nickte mit ernstem Gesicht. Das letzte Rätsel lautete: "Ein Ort des Leidens, aber auch der Hoffnung, 0 " Die Detektive schluckten. Das Rätsel hatte es wirklich in sich! "Ich sehe hier keinen Hinweis für einen bestimmten Ort", sagte Tom. "Ich auch nicht", stimmte Manao zu, aber man sah ihm an, dass er mit den Gedanken völlig woanders war. Tom verstand, worüber er grübelte. Dies alles war ihm auch aufgefallen. 1)Frau Trapps unerklärliche Gelassenheit 2)Da sie nun die echte Bedeutung der 0 hatten, wozu ganze zehn Rätsel? 3)Wieso kennt sich der Täter so gut mit Herrn Robertssons Kindheit aus? 4)Die Tatsache, dass das Opfer Polizist war Das Nachdenken über diese vier Punkte überließ er aber Manao. Wenigstens einer musste sich um die Lösung des Rätsels kümmern. Frau Trapp fiel Manaos Schweigen nicht auf. Offenbar dachte sie, er würde intensiv über das Rätsel nachdenken. "Ich verstehe", sagte sie plötzlich. "Die Lösung ist die Kirche." Die Detektive tauten auf. Sie zweifelten nicht an der Richtigkeit. Auf dem Weg zur Kirche, in der das Opfer etwa jede zweite Woche für seinen toten Großvater betete, zischte Manao Tom etwas zu: "Wenn das was ich vermute, richtig ist, dann waren unsere ganzen Anstrengungen mit den Rätseln heute für die Katz." "Was? Wie meinst du das?" "Du bist auch ein Detektiv. Lass dir alle Fakten durch den Kopf gehen, dann vestehst du's." "Gut." Sein Blick wanderte an Manao vorbei. "Manao...", flüsterte er. "Ich denke, da gibt es nichts mehr zu verstehen..." "Hä?" Verwirrt folgte Manao dem Blick seines Kollegen, der auf Frau Trapps rechten Hosentasche ruhte. Sie war seltsam ausgebeult. "Verstehe...!" Manao schnappte nach Luft. "Das war also das Motiv!" "So", sagte Tom. "Den Fall hätten wir gelöst. Jetzt müssen wir nur noch dem Täter gegenüberstehen." Kurz vor dem Eingang zu der Kirche fasste er Frau Trapp an der Schulter und ließ sie innehalten. "Einen Moment", sagte er. "Wieso?", fragte sie. "Wir müssen doch den Täter finden! Und Sebstian!" "Kommen Sie mal mit", sagte Manao und sie gingen zusammen auf den menschenleeren Parkplatz in der Nähe der Kirche. "Was sollen wir hier?", wollte sie wissen. "Wir brauchen den Täter nicht zu finden", sagte Manao ruhig. "Was?" "Weil wir ihn schon längst haben." "Genau", sagte Tom. "Sie stecken hinter dem Ganzen, Frau Trapp!" Sie lachte laut auf. "Ich? Ich soll Sebastian entführt haben? Dann zeigen Sie mal, wo ich ihn versteckt haben soll!" "Sie haben ihn nirgendwo versteckt. Sie haben nur eine Entführung inszeniert." "Quatsch! Warum sollte ich das tun?" "Ich denke, die Erklärung liefert uns Ihre rechte Hosentasche", sagte Manao grinsend. Die Frau seufzte gespielt und nahm die Pistole heraus. "Ja, es stimmt. Mein eigentliches Ziel ist es, euch beide umzubringen. Eigentlich wollte ich nur Manao Tajima töten, aber dass er einen weiteren Detektiven bei sich hatte, kam mir nur gelegen. Ich nehme an, ihr habt das Rätsel um die 0 gelöst." "Aber natürlich", erklärte Manao lächelnd. "Man muss sich nur den Namen Sebastian Robertsson genauer ansehen, schon hat man es raus. Es geht so: man nimmt jeweils die ersten zwei Buchstaben des Vor-und des Nachnamens. Es ensteht Se-Ro. Was man auch als Zero lesen kann." "Zero war sein Spitzname in der Schule", entgegnete die Täterin, die Pistole immer noch auf die beiden gerichtet. "Aber wenn man erkennt, dass er die 0 ist, wie habt ihr dann durchschaut, dass ich es war und er sich nicht selbst entführt hat?" "Es war Ihr seltsames Verhalten, das uns auf die richtige Spur gebracht hat", sagte Tom. "Wenn man Ihre Gelassenheit bedenkt und die Tatsache, dass sie nicht die Polizei verständigt, sondern gleich schnurstracks zu Manao gegangen sind, muss man nur eins und eins zusammenzählen, um es zu verstehen." "Außerdem ist es schon wegen seines Berufs nicht möglich, dass er der Täter ist", ergänzte Manao. "Er ist Polizist. Ein Mensch, der das Gesetz besonders achtet. So einer würde niemals so ein Vebrechen wie eine vorgetäuschte Entführung begehen. Außerdem ist er Ihr bester Freund. Jemand mit einem Gewissen könnte so etwas seinen Freunden nicht antun, indem er sie in Angst und Schrecken versetzt wenn er vorgibt, entführt worden zu sein." "Er war mein bester Freund", sagte sie verbittert. "War? Ist er tot?" "Vor einer Woche hat er zusammen mit einem Detektiven an einem schwierigen Fall gearbeitet. Es ging um Bomben. Eine ging hoch, was seinen Tod bedeutete. Und dieser verdammte Detektiv, er hätte ihn retten können, aber nein, er ist lieber getürmt! Seit dem Tag hasste ich Detektive und beschloss, sie alle auszulöschen." "Nicht alle Detektive sind so", bemerkte Manao. "So wie Sie diesen beschrieben haben, sind nur die Wenigsten. Normalerweise tut ein Detektiv alles, um jeden zu retten ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben, nicht wahr, Tom?" "Ganz genau. Moment, ich erinnere mich! War es dieser Fall in der Zeitung letzte Woche, wo die Leiche nicht gefunden wurde?" "Ja. Warum, wusste niemand." "Ganz einfach", ertönte plötzlich eine Stimme hinter Frau Trapp. "Weil es niemals eine Leiche gegeben hat." Daraufhin trat ein Mann hinter einem Baum hervor. Er hielt eine Pistole auf Frau Trapp gerichtet. Diese sah aus, als ob sie einem Geist gegenüberstand. "Se-Sebastian...? Du lebst..?" "Wie du siehst, ja", antwortete der Mann. "Ich kam bei dem Vorfall nicht um. In der letzten Sekunde bevor die Bombe hochging, konnte ich noch fliehen. Alle waren mit dem Suchen nach meiner Leiche beschäftigt, deshalb fiel es keinem auf." "Aber wo warst du dann?", fragte sie ungläubig. "Wo warst du die ganze letzte Woche?" "Im Krankenhaus. Ich hatte einen Tag nach dem Vorfall einen Autounfall. Erst heute wurde ich wieder entlassen. Siehst du?" Er zeigte ihr seinen einbandagierten linken Arm und seine Pflaster im Gesicht. "Als ich dich heute auf der Straße mit diesen beiden gesehen hab, bin ich dir gefolgt." "Lass die Pistole sinken", fuhr er fort. "Diese beiden Detektive haben nichts mit mir zu tun. Also wirklich!", fuhr er sie an. "Dass du aus Rachegelüsten über Leichen gehen kannst, Claudia, hätte ich nie von dir erwartet. Nie!" Die Täterin ließ die Pistole los, die mit einem metallischen Geräusch zu Boden fiel. Sie schluchzte. "Ich rufe jetzt ein paar Kollegen", sagte er und zückte ein Handy. "Damit sie dich verhaften können. Für solche Vebrechen wie eine vorgetäuschte Entführung und versuchten Mord steht dir eine ordentliche Haftstrafe bevor, das kannst du mir glauben!" Als die beiden Detektive kurz vor Mitternacht wieder zu Manao nach Hause gingen, wo Tom sich für ein paar Tage einquartiert hatte, waren sie schrecklich müde. "Ich nehme mir ein paar Tage frei", sagte Manao. "Und du?" "Ja, ich auch", antwortete Tom. "So ein Fall muss erstmal verdaut werden." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)