Absolute Destiny Apocalypse von eurydike ================================================================================ [Motion 11 - Orbit] ------------------- Endlich, der 11. Teil... Sorry, dass es so lange gedauert hat - aber ich hatte letzte Woche Urlaub und bin nicht zum Übersetzen gekommen... Dieses Kapitel ist speziell Tisha und Yumi gewidmet - ich hab euch lieb! ^.^ Hmmm...nun gibt's nur noch drei Teile, nachher ist Schluss...stimmt mich irgendwie traurig... Naja, viel Spass erst mal mit diesem Kapitel... ^^ [© Clees; übersetzt von eurydike] "Und?". "Was und? Er hat seitdem nicht mehr angerufen...". Die schaute müde runter auf die kleinen Kräusel, die sich über die weisse Fläche zogen. Toshiya neigte nachdenklich seinen Kopf und kippte seine Cappuccino-Tasse ganz sachte. Seinen schönen Augen sogen die Verzweiflung des Gitarristen in sich auf, der ihm gegenüber sass. "Du hättest nicht einfach auflegen sollen, ne?". "Ich will von Angesicht zu Angesicht mit ihm reden, nicht über eine Maschine! Ich weiss nicht, vielleicht hast du recht. Ich fühle mich ja auch schuldig deswegen. Wie auch immer, wie läuft's mit Ryutaro?". Toshiya nickte. Er akzeptierte den Themawechsel gerne. "Gut". Er verschränkte seine Arme, stützte sie auf den Tisch und lehnte sich mit seinem Gewicht dagegen. "Ich bin...ich bin einfach nur glücklich. Er hat mich dazu gebracht, mich zu öffnen...für so vieles. Weißt du, anstatt frustriert zu sein, kann ich ihn trösten, ihm Verständnis entgegen bringen. Bei Kyo habe ich es nicht geschafft - ich habe einfach nicht eingesehen, warum er das annahm, darum war es so schwer, damit umzugehn. Mit Ryutaro...ich kann es nicht erklären, doch es ist fast so, als ob er diesen Teil von mir geöffnet hätte. Ich denke, ich habe einen guten Einfluss auf ihn, weißt du? Und er beeinflusst mich ebenfalls". Er lächelte etwas. Die nickte und betrachtete die Bewegung in seiner Milch, als Toshiya an den Tisch stiess. "Sou desu ne...ich bin froh, dass du glücklich bist. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass du allein sein würdest, wenn all das hier ein Ende hat". Toshiya sah ihn genau an, seine Augen glänzten. "Du warst immer da, um mir zu helfen". "Ich bin keine wirklich gute Unterstützung". "Und wie kommst du mit Shinya klar?". Die nippte an seiner irdenen Tasse und setzte sie danach leise wieder ab. "Okay, okay. Ich meine, ihn glücklich zu sehn, macht es mir leichter. Es ist ja an sich nicht so, dass er mich zurückgewiesen hat, aber ich weiss, er hätte es getan. Ich...ich denke, das macht nicht viel Sinn". "Magst du Shinya immer noch?". "Ja, aber da gibt's noch jemanden...". "Kaoru". Die hob eine Braue. "Warum denkst du, es sei ein anderer Typ? Und wie kommst du ausgerechnet auf Kaoru?". Toshiya schüttelte den Kopf. "Egal, vergiss es". "Nein, sag's mir". "Uh...nein...". Die lehnte sich eindringlich nach vorne. "Toshiya, komm schon. Ich muss es wissen". Der Jüngere wurde weich und gab nach. "Die Art, wie du ihn ansiehst. Und wie er dich ansieht. Die, Kaoru will dich! Ernsthaft". Die rollte die Augen und tat so, als wären die Worte nur Unsinn. "Toshiya, wie kommst du darauf, dass Kaoru überhaupt Männer mag?". "Oh, nun komm...wenn ich auf jemanden wetten müsste, stünde Kaoru zuoberst auf meiner Lipste". "Du denkst doch sowieso, dass jeder Männer mag. Und Frauen. Und noch so einiges dazwischen". "Darum geht's nicht. Kaoru hat dich während der ganzen Aufnahmen angestarrt, und er war ziemlich am Boden zerstört, als du ihn ignoriert hast. Ist das normal?". "Könnte sein. Weißt du, Kaoru nimmt Freundschaften sehr ernst - und wir sind schon so lange beste Freunde". Toshiya schüttelte ernst den Kopf. "Uh-uh. Weißt du, woran seine Blicke mich erinnert haben?". "Woran", frage Die, der sich etwas lustig über Toshiya machte. "Daran, wie Kyo mich angesehen hat". "...". "Denk einfach nur daran, ne? Und zieh es in Betracht - Kaoru ist in Ordnung. Schwer in Ordnung. Frage dich, wo deine Gefühle für ihn anfangen und aufhören". Toshiya nippte still an seinem Getränk und betrachtete Die. * * * Shinya lachte hemmungslos. "Ich weiss! Dann ruft er den Empfang an, völlig hysterisch, und die Frau sagt ihm ganz ruhig, er solle dranbleiben. Also rennt er los zur Lobby und, als die Türen sich schliessen, sieht er sie immer noch dort sitzen. Er schreit , jemand solle den Lift aufhalten und rennt wie ein Verrückter. Und das Ende der langen Geschichte: Er war erleichtert und seine Frau erfuhr nie was davon". Shinya lachte wieder, der Schalk blitzte in seinen Mandelaugen. Kyo grinste. "Lustig, ne?". "Ich lache nicht wegen der Geschichte, sondern wegen dem Reis, der dir im Gesicht klebt". Shinya schaute fröhlich zu, wie Kyo sich ganz verlegen die weissen Körner von Kinn und Lippen wischte. "Das ist gemein". "Mou...!". Sogar als Kyo ihm einen tödlichen Blick zuwarf, kicherte Shinya immer noch. Der Ausdruck des Blonden wurde sofort weicher, als Shinyas Aufmerksamkeit sich dem Kellner zuwendete, der mit dem Wechselgeld zurückkam. Der Braunhaarige murmelte ein paar Dankesworte und legte noch etwas Trinkgeld hin. Als er seine Geldbörse wegstecken wollte, bemerkte er Kyos seltsamen Blick. Er hielt ein und lächelte etwas unsicher. "Ja?". "Nichts. Ich muss nur schnell zur Toilette". Kyo schlüpfte aus dem Séparée und setzte sich dabei seinen alten Hut auf. Shinya nickte abwesend und steckte die Geldbörse zurück in seine Tasche. Er blickte auf den leeren Platz ihm gegenüber, bevor er ebenfalls aufstand. Als er am Tresen vorüberging, fiel ihm etwas auf. Ein kleines Lächeln und schon hatte er etwas zu erledigen, bevor Kyo von der Toilette zurückkam. Kyo wusch seine Hände ohne nachzudenken, rieb die pinke Seife zwischen seinen Fingern, während das Wasser darüber hinwegfloss. Seine Haut fühlte sich rau an. Er versetzte dem Metallknopf des Händetrockners einen Schlag. Während er so da stand und die Hände unter die Ströme von warmer Luft hielt, bemerkte er sein Spiegelbild im Spiegel. Dieselbe gewöhnliche Gestalt wie immer. Dieselben leicht schmuddeligen Kleider, derselbe Hut, den er schon zu La:Sadies-Zeiten hatte, dieselben grossen Augen... Aber da war etwas Seltsames... Er schaute zurück auf den metallenen Trockner, der sich gerade ausschaltete. Shinya hat so etwas Verlockendes, wenn man ihn machen lässt... Er grinste und schüttelte beim Gedanken an den Schlagzeuger leicht den Kopf. Dann bemerkte Kyo sein Gesicht, unproportioniert über der zylinderförmigen Stütze, seine Zähne zu gross geraten, zu detailliert. Das Lachen verschwand. Und ich bin immer noch hässlich... Er rieb den Rest der Feuchtigkeit an seiner Jeans ab, stiess die Tür mit seinem rechten Fuss auf und ging. Shinya runzelte innerlich Stirn, als er den ausdruckslosen, ziemlich düsteren Ausdruck auf Kyos Gesicht sah, als dieser aus der Toilette kam. So, wie er Kyo kannte, hatte dieser wohl gerade eben an etwas gedacht oder etwas gesehen, das zu einem Stimmungswechsel geführt hatte. Shinya hob leicht eine Braue und sah zu, wie der Blonde sich ungeduldig an ein paar Leuten vorbei zu ihrem Séparée drängte. Ich werde seine Stimmung einfach wieder ändern müssen... "Kyo!". Kyo entdeckte ihn, nickte und bahnte sich seinen Weg um die Tische rüber zum Ausgang. Er steckte seine Hände in die Taschen und folgte dem grösseren Musiker durch die zwei Doppeltüren. "Ne, was ist das?", fragte Kyo neugierig, seine Augen wanderten zu der Tüte in Shinyas Hand. Shinyas Lippen verzogen sich ein kleines Bisschen. "Nichts für dich, es sei denn, du schenkst mir ein Lächeln". "Shinya, das ist ja wohl das dümmste Ultimatum, das ich je gehört hab". "Ich könnte alles für dich gekauft haben, von deinem Lieblingsgebäck bis zu einem gesunden Diätmuffin. Du wirst es nie rausfinden, ausser du lachst für mich". Shinya grinste böse, sehr zufrieden mit sich selbst, als er sah, wie Kyos Stirn sich runzelte und seine Augen runter auf die Strasse blickten. Schliesslich schüttelte Kyo unter seinem wachsamen Blick den Kopf und lachte. "Du bist ein Manipulator". "Ja. Also, wirst du nun lächeln?". Kyo packte seine Arme und zog ihn von der Menschenmenge weg zu dem Zaun, der Shinyas Wohnhaus umschloss. Shinya sah ihn erwartungsvoll an. Kyo zeigte seine Zähne. "Nein, nein, ich will ein Lächeln". Kyo gab nach und lächelte für ihn. Glücklich reichte Shinya ihm die Tüte und reihte sich wieder in den Menschensog ein. Der kleine Blonde öffnete sie gespannt und spähte hinein. Seine Lippen verwandelten sich in ein grosses Grinsen. Er guckte auf, ging schnell hinter dem langbeinigen Mann her und packte ihn um die Taille. "Sieht lecker aus, Shin-shin". "Nenn mich nicht so...". "Hai. Wah, Ich kann's kaum erwarten, es zu essen". Kyo grinste glücklich und spähte noch einmal in die Tüte. Seine Stimmung hatte sich augenblicklich verbessert. Wenn es einen Weg gab, Kyo zum Lachen zu bringen, dann war es, ihm etwas zu Essen zu geben. Shinya lächelte und sah zu, wie der kleine Blonde das Konfekt betrachtete, wieder aufschaute und dann anfing, vom letzten Mal zu erzählen, wo er sich sowas gekauft hatte. Er hörte nicht allzu genau zu, sondern konzentrierte sich vielmehr auf das Strahlen in Kyos dunklen Augen, auf den Wind in seinen Haaren und darauf, wie seine Wangen sich bewegten. Die kleinsten Dinge gehen ihm so nah... "Ne, Shinya?". "Hm?". "Wir sind bei deiner Wohnung". Kyo drehte sich um und blickte ihn an. Die Krempe seines scheusslichen Hutes versteckte seine Augen vor der Sonne. Shinya sah sich um und stellte fest, dass Kyo tatsächlich recht hatte. Der Schlagzeuger hielt an. Er hatte keine grosse Lust, das Zusammensein zu beenden. Kyo zögerte ebenfalls und dachte drüber nach, was er sagen sollte. Shinyas Mandelaugen betrachteten ihn eingehend. "Ich...es hat mir echt Spass gemacht mit dir, weißt du? Anstelle von jeder Menge verschissener Tage und ein paar wenigen guten, hab ich viele gute und nur ein paar wenige schlechte. Ich nehme mal an, dir geht es ähnlich, denn du hast mich noch nicht zum Teufel gejagt, also...wollen wir morgen nach der Probe was zusammen machen?", platzte Kyo raus. Der junge Schlagzeuger blinzelte, musste erst mal alles erfassen. Dann lächelte er. "Natürlich. Aber du kommst zu mir - deine Wohnung ist zu schmutzig". "Ich habe geputzt und aufgeräumt". "Dennoch...". Kyo lachte. "Du bist so pingelig". "Aa. Ich mag einfach keine Unordnung". "Naja, das schreit zum Himmel, denn ganz offensichtlich magst du mich". Shinya trat näher an ihn ran und hob eine Hand, um Kyos Wange zu berühren. Kyo stand stockstill. Seine Augen folgten den langen Fingern, als sie sich ihm näherten und sich sanft auf die Seite seines runden Gesichtes legten. Seine dunklen Augen schossen zurück und trafen auf mandelförmige. Für einen langen Moment sprachen und bewegten sie sich nicht. Dann lehnte Kyo sich impulsiv vor und hoch und presste nur für einen Augenblick seine Lippen auf die von Shinya. Für Shinya war es so, als wäre eine Ewigkeit vergangen, doch als Kyo wieder zurücktrat, erschien es ihm, als hätte der Kuss nur ein Augenzwinkern lang gedauert. Wird er rot? "Ja ne, Shin-shin. Bis morgen!". Kyo wandte sich um und verschwand in der Menge. Shinya stand noch eine Weile dort, leicht benommen. Dann ergriff ein kleines, glückliches Lächeln Kontrolle über seine vollen Lippen, und er ging langsam aber unbeschwert die Treppe zu seiner Wohnung hinauf. * * * Spritzer. Leise, unbeschreibliche Töne. Kleine, schnell nacheinander einschlagende Explosionen. Tausende von Trümmern, die sich immer wieder zu neuen Detonationen sammeln. Klebrig, glitschig sammeln sie sich, werden immer grösser. Werden zu einem Monster, das schlittert und dem bereits durchnässten Material entlangwandert. Dann ein Abgrund, und es fällt, immer tiefer, seinem unbewussten Tod entgegen. Schliesslich landet es in dunklem, nassen Violett, und vereinigt sich mit tausend anderen. Kaoru strich sich das feuchte Haar aus dem Gesicht. Er mochte es nicht, wenn ihm nasse Strähnen an Nacken und Kopf klebten. Er klingelte noch einmal, und dieses Mal wurde er eingelassen. Der Gitarrist machte die Tür auf und trat ein. Seine Schuhe erzeugten quietschende Geräusche auf dem schmutzigen Linoleum. Er warf einen letzten Blick zurück auf den Regen und die Dunkelheit und fragte sich, ob er wohl doch besser umkehren sollte. Kaoru seufzte und ging dann die ihm so wohlbekannte Treppe rauf. Sein Körper bewegte sich wie von selbst. Doch Kaorus Herz war draussen stehengeblieben, im strömenden Regen. KLOPF-KLOPF. "Hey". "Komm schon rein. Du bist ja klitschnass! Warte, ich hol dir ein Handtuch". Kaoru schüttelte leicht den Kopf, als er sich mit einer Hand durch das feuchte Haar fuhr. Trocken und gekleidet in eine Jogginghose von Die, schaute er den Gitarristen an. Die sass ihm gegenüber auf der kleinen Couch, seine Augen auf den Boden gerichtet, und spielte mit seinen Fingern. Es war offensichtlich, dass der Gitarrist nach einem Weg suchte, die unangenehme Stille zu unterbrechen. Kaorus Augen wanderten über Dies schlanken Körper, rauf zu seinem freundlichen Gesicht, das nun jedoch sehr ernst und überlegen wirkte. Gebräunte Haut, grosser Mund, tiefgründige Augen, gutaussehende Gesichtszüge, die man im richtigen Licht als schön bezeichnen konnte. Einzigartig und liebenswert. Da war etwas so Gewinnendes und Vertrauenswürdiges in seinem Gesicht, dass jedermann sich in seiner Gegenwart wohlfühlte. "Die...". Die schaute auf und begegnete Kaorus zusammengekniffenen Augen mit leichtem Zögern. Kaorus Körpersprache bestätigte ihm schon seine Vorahnung - Kaoru schien in ernster, depressiver und düsterer Stimmung zu sein. In einer Stimmung, in der er entschlossen war, der momentanen Situation ein Ende zu setzen - ohne Rücksicht darauf, was dabei rauskam. Kaoru, ich wünschte, dies würde nicht passieren... "Ja?". "Fangen wir damit an, was im Studio vorgefallen ist. Ich möchte wissen, warum du dich so verhalten hast". Die gänzliche Authorität in Kaorus Stimme schlug im Rothaarigen eine Saite des Widerstandes an, doch er unterdrückte den Drang. "Okay. Ich...es war einfach seltsam. Ich weiss, wir haben gesagt, es war nichts dabei, aber da war trotzdem etwas, was mir Unbehagen bereitete. Sogar mehrere Dinge. Und da war es bei weitem einfacher, dich zu meiden, als darüber nachzudenken. Und dazu kam noch, dass ich mich damit echt nicht während der Arbeit beschäftigen wollte". Kaoru nickte leicht und seufzte. "Okay. Aber was hast du dann für ein Problem damit, was wir getan haben?". "Das Problem bist du". "Wie kommt das?". Ruhig, gelöst, doch innerlich tobte der Schmerz. Die fuhr mit einer etwas sanfteren Stimme fort. "Kao...du weißt, ich bin immer dein bester Freund, durch dick und dünn, ne? Und dass du mir sehr wichtig bist, oder?". Der violetthaarige Gitarrist nickte, doch sein Herz sank in sich zusammen, als er merkte, wohin diese Diskussion führte. "Und ich weiss auch, dass du dasselbe fühlst. Gott, wir haben soviel Scheisse zusammen durchgemacht. Ich kann nicht mal in Worte fassen, wie wichtig mir unsere Frendschaft ist. Doch das bedeutet auch, dass ich die Wahrheit will. Ich erwarte von dir, dass du ehrlich bist; vor allem bei etwas, das auch mich betrifft. "Die...". "Lass mich ausreden, ne?", fuhr Die ernst fort. "Denn, wenn ich das jetzt nicht sage, werde ich wohl nicht mehr so schnell dazu fähig sein". Kaorus Augen wanderten zur Wand und dann wieder zurück zu Dies Shirt. Er nickte, mied jedoch Dies forschende Augen. Ein leicht trauriger Ausdruck wusch über sein Gesicht. Die lehnte sich vor. Er versuchte, den Mut dafür zu fassen, die entscheidende Frage zu stellen. Die Frage, die seine ganze Beziehung zu dem Mann, den er seit seiner Kindheit kannte, zerstören konnte. "Hast du damals angeboten, mit mir zu schlafen, weil es das Beste war, was wir in der Situation hätten tun können, oder war es, weil du Gefühle für mich hast?". Herausgepresst, mit zitternder Stimme. Kaorus Augen huschten durch den Raum, und er umarmte sich etwas fester. Doch er sass weiterhin schweigend da, trotz der stummen Bitte, die vom Rothaarigen ihm gegenüber ausging. Die lehnte sich vor und beobachtete Kaoru intensiv. Jetzt hat er wieder seine Maske auf. Verdammt, hör auf, dich zu verstecken, und sag's mir! Das ist nicht fair. Dein Wille ist viel stärker ist als meiner, das weißt du doch? Ja, das tust du. Doch dieses Mal kann ich dich nicht gewinnen lassen, Kaoru... Die lehnte sich weiter vor und legte behutsam eine Hand auf Kaorus Knie. Dies brachte die schmalen Augen dazu, sich ihm zuzuwenden, und er nutzte die Gelegenheit, sie gefangenzunehmen und ein weiteres Mal zu fragen. "Bitte". "Ja, habe ich", murmelte Kaoru leise. Dies tiefgründige Augen nahmen seine traurigen in Besitz. Die schluckte dies ruhig, seine Gedanken rasten wie sein Herz. Ich hatte dies erwartet, aber warum bin ich dann so unvorbereitet? "Bestürzt?", fragte Kaoru leise, Traurigkeit klang in seiner Stimme mit. "Nein. Nein, scheisse, Kaoru, es ist nur...ich weiss nicht, was ich jetzt sagen oder tun soll". "Naja, in meine Arme fallen und "Kaoru, mein Liebster" schreien wär ganz nett", antwortete der violetthaarige Mann und versuchte damit, mit einem kleinen Witz die Last der Wirklichkeit zu vertreiben. Die kicherte leise und anerkennend und setzte sich zurück. Seine Augen fielen auf seine im Schoss gefalteten Hände. Für eine Weile sassen sie in kompletter Stille da. Der Regen, der an die Fenster und aufs Dach klopfte, war das einzige Geräusch, und begleitete die Gedanken der beiden Männer - einer war besorgt, der andere sinnierte vor sich hin. Kaorus Aufmerksamkeit wandte sich wieder Die zu, seinem Langzeit-Gefährten in Elend, Musik und Freundschaft. Er versuchte, Dies Gefühle einzuschätzen, doch das ausdruckslose Gesicht und die halb geschlossenen Augen verdeckten jegliche Hinweise auf innerlich gehegte Gedanken. Das erdrücktende Gewicht des Unbekannten fiel schwer auf Kaorus Schultern, als die Zeit in endlosen Sekunden von Befangenheit verstrich. Schliesslich schien Die zu einem Entschluss gekommen zu sein; er setzte sich auf und stretchte leicht seinen Rücken. Seine Augen hoben sich und begegneten den wartenden von Kaoru. "Ich weiss, du möchtest eine Antwort, doch ich kann dir jetzt noch keine geben. Ich möchte eine Weile warten und sehen, wie ich fühle. Ich...ich kann nichts garantieren...oder sagen, es gäbe eine Chance...ich will dich nicht in die Irre führen. Ich brauche einfach etwas Zeit, um mir klar zu werden, was ich davon halten soll...und wie ich für dich fühle. Mein Kopf ist im Moment völlig leer, gomen. Ich glaube, ich bin immer noch wie betäubt." Die lächelte. Er hatte seine Unbekümmertheit wieder. Kaoru lächelte schwach zurück und nickte. "Ich verstehe, ehrlich. Lass es mich einfach wissen, wenn du soweit bist, ne? Und ignorier mich nicht!". Er lachte vor sich hin, als ob er den Schmerz lindern wollte, und Die lachte mit. "Hai, hai, oh furchtloser Leader". "Ich sollte gehen. Ich möchte nicht zu spat nachhause kommen, eine Komposition wartet noch auf mich, bevor ich schlafen gehe". Die schaute ihn voller Sorge an, und dies machte Kaorus Herz etwas leichter. "Bist du sicher? Es regnet in Strömen und es ist nicht so, dass du in der Nähe wohnst. Ich kann allenfalls auf der Couch schlafen...". Kaoru zuckte innerlich zusammen. Das tat weh. Die Couch, nicht das Bett... Äusserlich lächelte er erneut und schüttelte den Kopf. "Nah, mir ist mein Bett lieber als deins, und überhaupt hat's dort Dinge, mit denen ich arbeiten muss". Er stand auf und wandte sich Dies Zimmer zu. "Willst du sie jetzt gleich zurück?". "Nein, kein Problem, behalt sie an und ich bring dir deine trockenen Kleider morgen zur Probe mit". "Danke". "Sei nicht albern". Die grinste und erhob sich ebenfalls. Kaoru lächelte zurück. "Die, danke für dein Verständnis". "Dafür bin ich doch da. Denk nicht dran, ich werde auf dich zukommen, wenn ich soweit bin. Nun will ich nicht mehr drüber reden, geh schon", neckte ihn Die und drängte ihn sanft zur Tür. Kaoru kicherte und gehorchte, jedoch nicht bevor Die ihm einen Hut auf den Kopf gesetzt hatte. "Und komm ja nicht wieder, ausser du hast Bier und Nutten dabei". Kaoru nickte, der Hut rutschte ihm dabei fast ins Gesicht. Er lachte und ging winkend die Treppe runter. Die lehnte sich gegen den Türrahmen, die Arme vor seiner Brust verschränkt, und schaute der kleineren Gestalt nach, die im Treppenhaus verschwand. Er seufzte, das Lachen war auf einmal wie weggewischt. Wie genau fühle ich für ihn? Vorallem jetzt, wo ich weiss, wie es ist, auf diese Weise mit ihm zusammen zu sein. Ich will ihm nicht das Herz brechen. Uh, diese Tour wird so schwierig werden... Die schüttelte den Kopf und ging wieder rein. Er fläzte sich auf die Couch, auf der Kaoru gerade noch gesessen hatte, und schaltete den Fernseher an. Doch irgendwie fand er nichts Interessantes, und seine Gedanken wanderten zurück zu seinem liebeskranken Freund. Schliesslich gab er ein entnervtes Grunzen von sich, schnappte sich sein schnurloses Telefon und tippte die Nummer ein. * * * Kaoru starrte an die Decke über ihm. Noch keine neuen Wasserzeichen. Seine Augen drifteten zum Fenster gegenüber seinem Bett. Keine Vögel heute Nacht. Und auf einmal konnte er dem Drang nicht mehr wiederstehen und liess eine einzelne Träne seinen wässrigen Augen entrinnen und lachte. * * * "Moshi moshi". Unterdrücktes Gähnen. Shinya lächelte, seine langen Finger spielten mit bewundernswerter Gewandtheit mit einem Stift. "Shinya desu". "Oh hey". Shinya hörte zufrieden das leichte Grinsen. "Was gibt's?". "Nichts besonderes...". "Klingt spannend". Angenehme Stille. Der Braunhaarige lauschte dem schwach hörbaren Atmen. "Ich wollte dich etwas fragen". "Sou? Schiess los...". "An wen denkst du, wenn wir unsere Songs spielen?". "An wen?". "Ja". Eine Pause. Er hatte dies erwartet und horchte, wie die Atmung sich fast unmerklich änderte. "Diese Gefühle, die immer unsere Herzen erzittern liessen. Ängste, die wir nie ausgesprochen haben. Dinge, über die wir nachgedacht, aber nie getan haben. Ich glaube, ich denke nie wirklich an etwas Spezielles. Nur daran, was der Song mir bedeutet". "Für einmal bist du verständlich". "Nur weil du Shinya bist". Verspielter, ausweichender Tonfall. "Freust du dich auf morgen?". "Kommt drauf an. Welches ,morgen'?". "Hm?". "Welches ,morgen'?". "Probe". "Oh. Ja, klar. Warum zum Teufel nicht". "Darf ich dich morgen küssen?". Shinya grinste in sich rein, als er sich vorstellte, wie das Pink sich auf den runden Wangen ausbreitete. "Ich kann ganz gut atmen, danke". "Baka". Leises Lachen. "Ich will nicht zu direkt sein". "Keine Sorge - du verwirrst mich eh schon genug". "Shinya". "Hm?". "Wenn aus meiner Nase graue Haare wüchsen, meine Bauchspeicheldrüse zum Mund rausschaute und meine Augen aus ihren Höhlen träten - würdest du mich immer noch lieben?". "Ja". "Warum fragst du dann?". "...". Lächeln. "Du bist unmöglich". "Ich gebe mir Mühe. Dann bis morgen, ne? Ich geh jetzt schlafen". "Gut, du hast es nötig. Nimm diese Pillen, wenn du immer noch Probleme hast". "Aa, aa...Bai". "Ja ne". * * * "Brauchst du ein Hustenbonbon? Ich hab Kirsche und Minze". "Nah, nur etwas Wasser. Fühle mich heute etwas trocken". "Bedien dich", grinste Toshiya. "Gute Arbeit, ne? Ich glaube, wir sind gut in Form. Aber Jungs, entgegen jedwelcher vorgefassten Meinungen, wir MÜSSEN pünktlich beim Bus sein. Zugegeben, wir können nicht abfahren, bevor nicht alle dort sind, aber alle werden sich nerven, und ich denke kaum, dass euch das passt. Besonders dir, Toshiya". Toshiya zeigte ein süsses Grinsen. "Hai!". Kyo kicherte, und Die grinste. "Ja, ihr müsst echt eure Wecker stellen. Ich halte es nicht für klug, die Staff-Leute erneut zu nerven, indem ihr drei Stunden zu spät auftaucht", erklang Shinyas belehrende Stimme. "Mou, ich hab doch gesagt, der Zug hatte Verspätung!". "Was hast du in dem kleinen, abgelegenen Vorort eigentlich gemacht?". "Die-chan, ich hab mir meine Mandeln von einem sehr...". "Ich will diese Geschichte nicht schon wieder hören!". Kaoru lachte und schnitt Toshiyas Hentai-Stimme ab. "Also, alles was ich zu sagen habe ist, seid pünktlich, seid bereit zur Abfahrt, und am Schluss werde ich zählen, ob alle da sind". "Ja, Anke-sama", fiel Kyo sarkastisch ein. "Ehm...hat irgendwer die neue Gameboy-Version von ,Tekken 5'?". * * * Ein. Aus. Ein. Aus. Blasen. Herumwirbelndes, sich drehendes Violett im Dunkeln. Undeutliches, pulsierendes Schwarz, übergreifend auf silberne Strahlen und Violett. Sich veränderndes, willkürliches Flimmern, eingewebt in die sich bewegende Masse. Eine zärtliche Berührung, sanft und leer, vergangen, bevor man sich daran erinnern kann. Trost, so scheint es, ist fliessend und unsicher in Zeiten wie diesen - jedoch nicht ohne Erwartung und kurzzeitiger Erfüllung. Einheit, das Gefühl von Anpassung. Einigkeit und Unklarheit, ein gesichtsloser Teil eines formlosen Puzzles, geregelt durch namenlose Nervenzellen. Äther und arsenhaltige Flüssigkeit tropfen von den Eiern von Glühwürmchen in die Tiefe. Ein Windstoss, energisches Ausscheiden von Violett und mehr glühende Tropfen. Ein endgültiges Zucken und verfemte, orange Flocken schliessen sich ihren Grabbrüdern an. Kyo starrte in den Himmel und versuchte herauszufinden, wie er genau fühlte und was dies bedeuten würde. Die schwarz geschminkten Lippen pressten sich einen Moment zusammen. Seine Gedanken irrten umher, er versuchte, dem Entschluss seines Herzens auszuweichen. Gab es einen Grund, ängstlich oder vorsichtig zu sein? Er verlagerte sein leichtes Gewicht auf seinen linken Fuss, die Kälte störte ihn nicht. Es wurde nun bei Nacht schon extrem kalt, doch ihn belasteten andere Dinge. Besonders jene, die einen Einfluss auf die diese Woche startende Tour haben würden - eine Tour, die mehrere Woche dauern und in Studio-Lives und Interviews übergehen würde. Der kleine Blonde seufzte. In solch stressigen Zeiten wünschte er sich, sein Kopf würde in einen Schraubstock passen, und eine überaus gütige Seele würde diesen anziehen. Fest. Wenn er sein Bühnen-Makeup trug, fühlte er sich wesentlich entspannter, selbstsicherer und stärker. Wahrscheinlich war es dieses gottähnliche Gefühl, das ihn durchströhmte, wenn er Tausende mit nur seiner Stimme und seinen Worten rumkommandierte, das seine Sicherheit auf einen einigermassen angemessenen Stand brachte. Oder vielleicht war es auch einfach nur die Anonymität, die ihn zu dieser Verwegenheit verleitete. Es konnte aber genauso gut sein, dass es half, eine Maske zu tragen, sei sie nun abwischbar oder nicht. Dies mochte erklären, warum er sie nun trug, offstage. Hör auch zu labern, du lenkst mich ab! [/i| Kyos ruhelose Gedanken hielten inne und liessen sich auf dem momentan wichtigsten Thema nieder. Seine grossen, dunken und unbeschreiblich süssen Augen schauten auf zum pulsierenden Dreiviertel-Mond. Getränkt in das sanfte Licht schien seine kleine Gestalt in der nächtlichen Luft zu schweben. Verführerisch und dennoch einschüchternd umschlang die Abendbrise seinen Körper, während er in sich ging und in sich hineinhorchte. Kann ich glücklich sein? Er war beinahe zu skeptisch, wollte die Antwort nicht hören. Karrierenmässig hatten sich seine Träume erfüllt. Was das Familienleben anging, lagen die Dinge so, wie sie nun mal lagen, und sie würden sich nicht ändern - es spielte ihm so oder so keine Rolle. Seine Kindheit, alleine verbracht, weg von Zuhause, nahm er als Rechtfertigung für seine Wut und seine Leistungen. Sollte er also nicht glücklich sein? Nein. Egal, wie viele Fremde einen lieben, man wird trotzdem ganz schnell daran erinnert, dass man für sie ebenfalls ein Fremder ist. Niemand kennt einen. Niemand hört zu, durchschaut einen oder kümmert sich um einen. Und niemand will einen... Aber... Kyo sah ein, dass es nach Jahre dauerndem Selbsthass, Unglauben und geringem Selbstbewusstsein schwierig war, einen Keim zum Blühen zu bringen. Eine Idee, ein Gedanke, Hoffnung und Vertrauen. Vorallem Vertrauen. Doch wie es schien, war Vertrauen diese Nacht überflüssig. Alles, was es brauchte, war Neugier und Mut. Viel viel Mut. Der kleine Sänger seufzte noch einmal. Seine Gedanken waren nicht sehr ergiebig, doch mit ihnen verging die Zeit und gestatteten ihm für einen Moment die Befreiung von seinen Sorgen. Ganz schön komisch, wenn man bedachte, dass dies alles war, worauf er sich konzentrierte... "Oh, hey. Ich hab dich nicht so früh erwartet. Du solltest echt damit aufhören, es ist scheusslich für deine Lungen und deinen Hals. Das gilt übrigens auch für mich". Kyo warf einen Blick auf die Zigarette in seiner Hand und zuckte die Schultern. Er liess den Glimmstengel zu Boden fallen und drückte ihn schnell mit seinem Schuh aus. "Wollte nur die Zeit töten". "Verstehe. Komm schon rein - es wird ganz schön kalt in der Nacht. Du holst dir noch ne Erkältung, und Kaoru würde uns nie verzeihen, ne?". Ein sanftes, wärmendes Lächeln. "Aa, aa. Shinya...". "Hm?". Kyo sah erneut rauf zum Himmel, und Shinya folgte seinem Blick. "Als ich heute Nachmittag zu meinem Auto ging, sah ich einen Wagen an mir vorbeifahren. Er raste vorbei und wenn ich nicht angehalten hätte, wäre ich ganz schön aufgeschmissen gewesen. Alles, woran ich denken konnte, war: ,Seine Windschutzscheibe muss voller toter Käfer und Därme sein. Schränkt das die Sicht nicht sehr ein?'. Findest du das seltsam?". "Wenn es von dir kommt - nein. Komm rauf, ich wärme uns ne heisse Schokolade in der Mikrowelle". Shinya löste sich aus seiner Haltung und machte die Tür auf. Kyo schweig und bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick, bevor er die Tritte raufstieg und durch die ihm aufgehaltene Tür eintrat. Der Schlagzeuger folgte ihm, sein sanfter, feuchter Atem wärmte Kyos Nacken. * * * Es liess ziemlich tief blicken, doch es war etwas, das hatte gehört und gesagt werden müssen. ~ ~ ~ "Sou? Klingt für mich, als hättest du ein Problem". "Nicht unwahr". "Und wie wirst du mit ihm während der Tour umgehn?". "Du kennst ihn. Ich werde nie so genau wissen, was sich hinter diesen Augen abspielt". "Wer tut das schon?". "Genau". Seufzen. "Schau mal, er ist wenigstens ehrlich, ne? Du wirst es wissen, wenn es ihn belastet - shit, wenn überhaupt einer von uns ihn durchschaut, dann bist es DU". "Er ist nicht einfach zu verstehen". "Genausowenig die Bibel, aber es gibt immer noch Leute, die sie lesen. Also musst du dran bleiben und nicht schwächeln". "Gomen...ich bin einfach nur müde...und diese ganze Sache...". "Lass nur...also bist du dir einigermassen sicher?". "Ich denke schon. Nur...eine Beziehung mit einem Mann ? Das hatte ich noch nie. Ich versuche, mich immer noch an die Vorstellung zu gewöhnen, dass ich sowas mit nem Typen getan habe, und dann erst noch mit meinem besten Freund". "Mach kein Dilemma draus. Was passiert ist, ist passiert. Konzentriere dich auf das Jetzt. Und überhaupt, das Geschlecht ist unwichtig, wenn die Gefühle echt sind". "Ist es für dich so?". "Ich sehe ihn nicht als ,weiblich' oder ,männlich'". "Ich glaube, ich weiss, was du meinst". "Also, was hält dich denn dann noch auf?". "Angst". "Baka! Du weisst doch, dass du nicht zurückgewiesen wirst!". "Das ist es nicht". "Was dann?". "Ich hab Angst, dass, wenn ich das hier kaputtmache, ich die Chance vergeben habe, für den Rest meines Lebens glücklich zu sein". "Bist du tatsächlich so unsicher?". "Ich tendiere dazu, die falschen Dinge zur falschen Zeit mit den falschen Leuten zu tun". "Wer tut das nicht?". "Ich wünschte, du wüsstest auch nur die Hälfte davon...". ~ ~ ~ Flammen breiteten sich auf dem weissen Laken aus. Tiefgründige Augen blinzelten. Der Schlaf war weit weit entfernt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)