Familienbande von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: Tuntentratsch ------------------------- XII. Tuntentratsch Sie saßen im Esszimmer. Joan hatte Schokoladentorte gemacht. Gus Mund war verschmiert und er lächelte strahlend. Justin mampfte hingebungsvoll: „Die Torte ist köstlich, Mrs. Kinney.“ „Brians Lieblingstorte“, antwortete Joan, deren Augen an Gus klebten. Justin warf Brian, der da saß, als habe er einen Stock verschluckt, einen überraschten Blick zu. Brian und Schokoladentorte? Das waren ja ganz neue Seiten. Überhaupt – sich Brian in diesem kleinen, altbackenen Reihenhaus vorzustellen… Aber hier war er aufgewachsen. Joan hatte sie höflich begrüßt, das Gesicht eine glatte Maske, in die erst Bewegung gekommen war, als Gus über die Türschwelle getreten war. Gus hatte sich neugierig umgesehen, Joan „Oma“ genannt und hatte ihr Löcher in den Bauch gefragt. Justin hatte ihr einen kleinen Blumenstrauß überreicht, den er, wie abgesprochen, besorgt hatte. Es war ja gewissermaßen auch sowas wie sein Antrittsbesuch. Brian war schweigsam geblieben. Man konnte spüren, dass er auf der Hut war. Und dass dieser Ort ihm Unwohlsein verursachte. „Brian hat früher immer gerne meine Schokoladentorte gegessen. Und du magst sie auch, nicht wahr Gus?“ Gus nickte und sagte: „Die ist total lecker, Oma!“ „Ich kann Ihnen das Rezept geben, wenn Sie möchten. Ich weiß nicht, können Sie backen?“ fragte sie Justin. „Ein wenig. Meine Mutter und meine Schwester haben früher immer mit mir zusammen am Wochenende gebacken. Über das Rezept würde ich mich sehr freuen.“ Joan nickte ihm zu. Jetzt dachte sie garantiert, dass er Brians Heimchen am Herd war, dachte Justin innerlich seufzend. Aber was sollte es, mochte sie doch glauben, was sie wollte. Es ging hier weniger um ihn. Außerdem war die Torte wirklich zum Sterben lecker. „Studieren Sie eigentlich?“ fragte Joan ihn unvermittelt. „Ich habe studiert, aber nicht bis zum Ende. Ich arbeite als freischaffender Künstler.“ „Das ist bestimmt nicht leicht.“ „Ich kann mich nicht beklagen.“ „Er ist zu bescheiden“, fuhr Brian dazwischen, „er stellt in New York in einer der einflussreichsten Galerien für junge Kunst aus. Kaum jemand schafft es bis dahin.“ Justin hörte den Stolz in Brians Stimme. Und noch etwas anderes… eine Warnung. Eine Warnung an seine Mutter, ihn bloß für voll zu nehmen. Genau genommen war es ihm eigentlich egal, was Joan Kinney über ihn dachte. Aber Brian schien das wichtig zu sein. „Das ist schön… zu hören“, erwiderte Joan in einem neutralen Tonfall. „Papa“, fragte Gus, „hast du hier Mal gewohnt?“ Brian nickte: „Ja, Gus. Ich bin hier aufgewachsen.“ „Oh! Ist dein Kinderzimmer noch hier?“ „Nein, Gus“, sagte Joan, „im alten Zimmer deines Vaters wohnen jetzt John und Jack, deine Cousins.“ „Cousins? Sind sie so alt wie ich?“ „Nein, sie sind älter.“ „Sind sie zu Hause?“ „Nein, sie sind mit ihrer Mutter, deiner Tante Claire, übers Wochenende fort gefahren.“ „Schade“, sagte Gus und zog ein enttäuschtes Gesicht. Brian biss sich auf die Lippe. Eher fror die Hölle zu, bevor er Gus dieser Teufelsbrut auslieferte. „Ist denn dein Spielzeug noch hier?“ fragte er erneut seinen Vater. Brian schüttelte den Kopf. Nachdem er gegangen war, hatte Joan alles der Kirche gespendet. Das einzige, was er noch besaß, war der inzwischen uralte Teddybär, den sein Vater ihm zu seinem dritten Geburtstag geschenkt hatte und von dem er sich alberner Weise nicht hatte trennen können, als er seinem Elternhaus den Rücken zugedreht hatte. Claire hatte gesagt, dass er eher wie eine Ratte aussähe. Brian hatte ihn trotzdem geliebt. David, nach der Geschichte aus der Kinderbibelgruppe, die ihm so gefallen hatte. Er lagerte in einer versiegelten Kiste auf dem Dachboden des Lofts. Joan stand auf und holte etwas aus der Wohnzimmerkommode. „Aber schau doch hier, Gus“, sagte sie zu dem neugierig zappelnden Jungen, „hier habe ich Fotos von Br… Papa, als er so alt war wie du.“ Brian stöhnte innerlich. Gnade, dachte er, Gnade! Justin schaute interessiert. Wenn seine Mutter jetzt irgendwelche Brian-geht-zum-ersten-Mal-allein-aufs-Töpfchen-Bilder in die Runde werfen würde, würde er entweder sich oder alle erwachsenen Anwesenden postwendend umbringen müssen. Justin rutschte näher und lugte über Gus Kopf. Das konnte er sich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Er musste gar nicht erst hinsehen, um zu wissen, dass Brian sich in höchster Pein wand. Die Tücken von Elternbesuchen… Das erste Bild zeigte einen kleinen Jungen vor einer überdimensionalen Geburtstagstorte – eben eine jener Schokoladentorten – der glücklich lächelnd einen Fußball in den Händen hielt. Die Ähnlichkeit mit Gus war in der Tat erschreckend, kein Wunder, dass Joan an ihrem Verstand gezweifelt hatte. Justins Kehle zog sich merkwürdig zusammen. Brian schlafend in seinem Kinderbett, einen irgendwie missgeformten Teddy umklammernd. Brian bei seiner Einschulung, die Augen erstaunt weit aufgerissen. Alles sah so… friedvoll und normal aus. Die Frage blieb nur, was geschehen war, wenn der Fotoapparat nicht Sekunden erstarrter Realität aufgefangen hatte. Als diese Bilder entstanden waren, war Justin noch lange nicht geboren gewesen. Gus starrte begeistert. „Papa, das bist du!“ rief er aufgeregt. „Du, als du klein warst.“ Brian murmelte nur irgendetwas und starrte zu Boden. „Ich kann Abzüge machen lassen von den Fotos. Man kann sie ja heute mit dem Computer oder so vervielfältigen, oder? Die Drogerie unten am Einkaufszentrum bietet so etwas an“, schlug Joan vor. „Mutter, ich glaube nicht, dass…“ wehrte sich Brian. „Sie sind nicht für dich. Sie sind für Gus“, erwiderte Joan. Gus war völlig in die Betrachtung der drei Bilder versunken. Was mochte noch in jener Kiste verborgen sein, überlegte Justin. Brian als Teenager? Brian in seinem Alter? Ein Teil von ihm starb beinahe vor Neugierde. Ein anderer Teil flüsterte ihm zu, dass es besser sei, die Dinge ruhen zu lassen. Brian kniff die Lippen zusammen. „In Ordnung“, sagte er schließlich, „für Gus.“ „Danke, Oma!“ freute sich der kleine Junge. Justin wurde etwas klamm. War Brian auch so gewesen? Er musterte Joan aus dem Augenwinkel. Was hatten diese Frau – und Brians verstorbener Vater – mit ihrem Sohn angestellt? Er konnte es nur erahnen. Eine Sekunde lang spürte er kochende Wut auf Joan Kinney. Aber dann rief er sich zurück. Er kannte nur die Spitze des Eisberges über Brians komplizierte Beziehung zu seiner Mutter. Wenn Brian der Meinung war, heute hier sein zu müssen, dann würde er das wohl respektieren können, auch wenn es ihm schwer fiel, sich zurückzuhalten. Sie blieben noch eine Weile. Joan händigte Justin das Rezept aus und versprach Gus, die Kopien der Bilder gleich Morgen in Auftrag zu geben. Gegen fünf Uhr verabschiedeten sie sich. Justin und Gus war beiden ein wenig übel und sie hatten mit einem leichten Zuckerschock zu kämpfen. Brian blieb still auf der Rückfahrt. Zuhause halfen sie Gus, Ted und Emmet zu versorgen, die ebenfalls vollgefressen lethargisch aussahen. Gus stellte sich ein Märchen-Hörspiel an und machte sich daran, mit seinen Legosteinen zu spielen. „Ich kann jetzt alleine!“ wurden sie entlassen. Der Gedanke an ein Abendessen in näherer Zukunft lockte Justin ausnahmsweise ganz und gar nicht. Leise vor sich hin würgend ließ er sich aufs Bett fallen. Brian setzte sich neben ihn auf die Bettkante. „Ein weiteres Opfer von Joan Kinneys Schokoladentorte. Ihren Weg pflasterten Leichen. Fette Leichen“, kommentierte er seinen leidenden Gemahl. Justin schloss nur gequält die Augen und verdaute leidend vor sich hin. Brian streckte sich lang neben ihm aus. „Was immer du vorhast – fass mir nicht auf den Bauch!“ wehrte sich Justin. „Verdient hättest du es ja, du verfressene Flunder.“ „Oh ja, beleidigen ist gut! Das geht auch ohne Körperkontakt!“ „Was, heute Schicht im Schacht im Ehebett?“ „Sobald ich mich wieder bewegen kann, dreh ich mich auf den Bauch“, bot Justin großzügig an. „Wow, wie sexy… Wie immer ein Feuerwerk der Ideen. Aber wir könnten echt Mal wieder vor die Tür.“ „Du willst ausgehen?“ „Warum nicht? Ist doch Ewigkeiten her, seit wir die Szene von innen gesehen haben.“ „Die guten alten Zeiten wieder aufleben lassen?“ fragte Justin mit einem mulmigen Gefühl. „Noch sitzen wir nicht im Rollstuhl und bekommen Flüssignahrung. Von Orgien in dunklen Gassen sollten wir allerdings die Finger lassen, sonst schnappt uns die Polizei und verpetzt uns bei der Sozialbehörde.“ „Und Orgien außerhalb dunkler Gassen?“ Brian zog die Augenbraue hoch: „Du willst wissen, ob ich dir gerade klar machen will, dass die Bareback-Phase vorbei ist?“ „Ja.“ „Von meiner Seite nicht. Der Zug ist abgefahren. Und falls sich das ändern sollte, sage ich dir das klar und deutlich. Aber ich glaube es nicht. Was sollte ich denn verpassen? Ich hatte doch schon alles, was sich dort erleben lässt, bis zum Erbrechen. Frag mich nicht, wie viele Typen mir im Laufe der Jahre einen geblasen haben oder von mir gefickt wurden. Tausende? Was wir hier laufen haben, ist neu. Und verdammt geil. Aber es wäre okay für mich, wenn du sagst, dass du noch weiter durch die Betten toben möchtest.“ Okay war übertrieben. Aber er würde es akzeptieren. Justin war jung, er hatte ein Recht darauf, Dinge auszuprobieren. Justin schaute ihn leise atmend an: „Nein danke, ich hatte auch meinen Teil. Klar war‘s auch geil. Aber sagen wir es mal so: Wirklich abendfüllend war es auch nicht. Ein bisschen wie diese mörderische Torte: unglaublich lecker, man kann einfach nicht aufhören – und irgendwann ist einem schlecht. Wenn Sexperimente, dann mit dir. Tausche Quantität gegen Qualität.“ „Dann ziehen wir also durch die Clubs und reiben diesen Versagern unter die Nase, wie geil ehelicher Sex ist?“ Justin gluckste leise auf: „Das hört sich doch nach einem Plan an.“ „Bläst du mir trotzdem wie in den öden alten Zeiten einen im Darkroom?“ „Wenn du versprichst, dabei vor Langeweile nicht einzupennen.“ „Da wirst du dich aber arg anstrengen müssen…“ ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… Craig lächelte. Justin hatte sich gemeldet. Er hatte ein paar Bestellungen durchgegeben. Danach hatten sie ein paar Minuten geplaudert. Es war nicht viel. Aber es war ein Anfang von Alltäglichkeit. ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Brandon lehnte lässig an der Bar und ließ den Blick träge schweifen. Sein Jagdrevier. Er ging die tanzende Meute durch. Hatte ich schon, hatte ich schon, geht gar nicht, zu alt, ganz okay, wenn nichts anderes ins Sicht kommt… Er stutzte. Im Zentrum der Tanzfläche tanzte Emmet, seines Zeichens berüchtigter Bottom. Emmet hatte für Brandon bislang nur äußerst reservierte Blicke übrig gehabt, die ihn nicht gerade in Versuchung geführt hatten. Aber es war nicht Emmet, an dem sein Radar hängen geblieben war, sondern sein Tanzpartner. Die blonde Bombe aus dem Diner. War das Eheleben wohl doch nicht so der Knaller, wenn der sich hier herum trieb. Justin war sein Name gewesen, erinnerte sich Brandon. Er musterte ihn. Ein geborener Tänzer, geschmeidige Bewegungen, ein gnadenloser Hüftschwung ohne einen Hauch von Exaltiertheit. Er musste die Wucht im Bett sein mit diesem Gefühl für Rhythmus und dieser… Flexibilität. Und dem Hintern eines Gottes. In den er sich heute Nacht zu versenken gedachte. „Na, genießt du die Aussicht?“ wurde er von der Seite angesprochen. Er stutzte. Kinney, na klasse. Der war doch eigentlich schon ewig weg von der Bildfläche. Okay, er hatte ihn damals bei ihrer Wette geschlagen, wenn auch knapp. Und dann hatte er noch nicht einmal seinen Gewinn haben wollen. Also er hätte sich gefickt. Sehr merkwürdige Geschichte. Nach der Explosion im Babylon war Kinney aus der Szene verschwunden. War ja sein Laden gewesen. Vielleicht hatte ihm das den Rest gegeben, er war ja nicht mehr der Jüngste. Aber heiß war er immer noch, das musste Brandon zähneknirschend eingestehen. Er trug eine gut sitzende Jeans und ein braun-violettes Hemd, das genau auf die Farbe seiner Haare abgestimmt war und dessen aufgeknöpfter Kragen mehr andeutete als zeigte. Brandon hatte sich alle Mühe gegeben, die Tricks Brian Kinney vergessen zu lassen. Er fand, dass er dabei ziemlich erfolgreich gewesen war. Dennoch fühlte er das Wispern, das durch den Raum ging, als man Kinney bemerkte. „Nicht übel“, sagte Kinney, Brandons Blick folgend. „Ist der nicht ein wenig jung für dich?“ stichelte Brandon. Volltreffer, in Kinneys Augen blitzte es auf. „Wir können’s ja rauskriegen“, sagte Kinney, „wie wäre es mit einer kleinen Revange?“ „Du willst wetten?“ „Warum nicht, ich pflege ja zu gewinnen.“ „Okay, gewonnen hat der, der heute Abend bei dem scharfen Knackarsch dahinten landen kann. Der Verlierer… lässt sich in der Zwischenzeit im Darkroom ficken.“ Kinney verschluckte sich fast an seinem Whiskey. „Dir ist schon klar, dass das dich treffen wird?“ fragte er grinsend. „Ich sage schon mal Alexander Bescheid, der hat immer noch eine Schwäche für dich“, entgegnete Brandon. Alexander war ein fast zwei Meter großer schwarzer Top mit einem Faible für Lederspielchen und einer berüchtigten Ausstattung. „Ich hoffe, er mag dich auch. Wahrscheinlich lieber als mich. Der steht auf blond“, erwiderte Kinney gelassen. „So wie du?“ fragte Brandon mit einem weisenden Nicken in Justins Richtung. „Kommt arg auf die Blondine an“, hielt Kinney mit einem fiesen Grinsen dagegen. Brandon löste sich von der Bar. „Mögen die Spiele beginnen!“ sagte er und stieße mit seinem Gegner an. Kinney nickte ihm zu, dann wandte er sich überraschenderweise um und verschwand in entgegengesetzter Richtung. Brandon zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen. Entweder wurde Kinney senil oder er plante irgendetwas. Er tippte auf letzteres. Der blonde Wettpokal tanzte inzwischen zufrieden lächelnd zwischen zwei Männern Mitte Dreißig, die er zu kennen schien. Ein kleiner Dunkelhaariger mit Knopfaugen und ein ausgesprochen muskelbepackter Blonder mit einer scharfen Nase. Es lag nichts Anzügliches in diesem Tanz. …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. Emmet steuerte derweil die Toiletten an. Während er sich gemütlich am Urinal erleichterte, fasste ihn jemand an die Schulter: „Hallo, schöner Mann. So einsam heute Abend?“ „Brian! Hast du noch nie etwas davon gehört, dass man pinkelnden Männer nicht auf die Schulter klopft!“ „Gewöhn dich schon mal dran, das erwartet uns alle im Alter.“ „Ich hoffe, du sprichst da nicht aus Erfahrung! Weil ich sicher bin, dass du auf deine alten Tage keine sehnsüchtige Schwäche für mich entwickelt hast, frage ich lieber gleich: Was willst du?“ „Du brichst mir das Herz, Emm. Eigentlich wollte ich dich nur darum bitten, Justin eine kleine Botschaft für mich zu überbringen.“ Emmet seufzte: „Kannst du deinen Hintern nicht selbst zu ihm rüber schwingen, ist ja kein allzu weiter Weg? Oder willst du mich für eines eurer perversen Spielchen einspannen?“ „Letzteres.“ „Habt ihr kein Schlafzimmer?“ „Beleidige mich nicht.“ „Also gut, was soll ich machen?“ Brian erzählte es ihm. Emmet verdrehte die Augen: „Du bist so ein fieser Mistsack. Aber Brandon ist in der Tat ein Stück Scheiße in zu engen Hosen. Dir ist schon klar, dass Justin dir für diese Nummer eventuell die Eier abrupfen wird?“ „Biiiiitte, Emmilein, tu’s für mich!“ flehte Brian breit grinsend und machte Kulleraugen. „Okay. Aber wenn der Schuss nach hinten losgehen sollte, hatte ich nichts damit zu tun!“ „Dein Geheimnis ist bei mir sicher.“ …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… Brandon lehnte am Rand der Tanzfläche und tastete Justin mit den Augen ab. Er fühlte so etwas wie Vorfreude. Der Kleine würde ihm gehören. Er versprach ein ganz besonderer Fick zu werden, ein Sahnebonbon inmitten der Gewöhnlichkeit. Es machte ihn etwas nervös, dass er Kinney nicht wieder zu Gesicht bekommen hatte. Was trieb der Kerl? Emmet war wieder aufgetaucht und zog Justin hinüber zur Bar. Die beiden genehmigten sich einen, während Emmet in Justins Ohr redete. Er verfolgte, wie der Blonde erst etwas verärgert das Gesicht verzog, aber dann doch lächelte. Himmel, was für ein Lächeln, was für ein Mund! Brandon konnte sich lebhaft vorstellen, was man damit alles anstellen konnte. Emmet verschwand wieder auf der Tanzfläche, während Justin weiter an seinem Drink nippte. Brandon nutzte den günstigen Augenblick. Er schob sich neben Justin. „Hi“, sagte er heiser. Justin sah zu ihm hinauf und lächelte: „Hi… Brandon, richtig?“ „Genau. Und du bist…?“ „Justin.“ „Ach, hatten wir nicht schon mal das Vergnügen?“ heuchelte Brandon. Klar erinnerte er sich an den Namen dieses heißen Teils. „Ja, neulich vor dem Liberty-Diner.“ „Warst nicht du der mit dem Ehemann, dem er treu sein wollte? Wo steckt der denn, wenn ich fragen darf?“ „Dein Gedächtnis ist ja doch gar nicht so übel… Mein Gatte ist grad nicht in Sichtweite.“ Blondie schien nicht auf den Kopf gefallen zu sein. Gut so, denn erfahrungsgemäß stimmte es nicht, dass dumm gut fickte. „Das ist aber… bedauerlich. Und derweil… amüsierst du dich hier alleine?“ „Bisher schon. Aber das kann sich ändern.“ Brandon grinste. Na bitte. Kinney sollte schon mal mit den Dehnübungen beginnen. „Willst du noch einen?“ fragte er Justin mit Blick auf das leere Glas in seiner Hand. „Ach, warum nicht, danke. Aber ich muss aufpassen…“ „Du musst noch fahren?“ „Nö. Aber wenn ich zu viel intus habe, vergesse ich leicht meine Zurückhaltung und guten Manieren“, sagte Justin nonchalant. Emmet war unbemerkt an sie heran getreten und hatte den letzten Wortwechsel mitbekommen. Es war doch wirklich unglaublich, dachte er. Justin und Brian hatten sich wirklich verdient, ganz wie er es Papa Taylor gesagt hatte. Was der wohl zu dieser Sache sagen würde? Ob ihm klar war, was für ein Früchtchen sein Sprössling war – und das war keineswegs Brians Schuld? Gesucht und gefunden… „Äh, Justin, ich gehe nochmal eine Runde tanzen, möchtest du mit?“ „Geh nur Emm. Ich unterhalte mich hier gerade so angenehm. Ich glaube, Brandon und ich haben zahlreiche gemeinsame… Interessen.“ Justin verpasste Brandon einen seiner Killer-Augenaufschläge. Emmet trat die Flucht an. Fast tat ihm Brandon leid, auch wenn er ihn grundunsympathisch fand. Der hatte keinen blassen Schimmer, was er sich da versuchte anzulachen. Justin hatte Brian erledigt, dagegen war Brandon ein blutiger Anfänger. „Und wofür“, fragte Brandon, „interessierst du dich so?“ „Oh, alles Mögliche… Ich sauge gerne Bücher in mich hinein… Ich lecke mir die Finger nach Wissen, das in die Tiefen meines Seins vorstößt… Ich falle vor der Kunst in die Knie und lass sie ihre Wucht in mich verströmen… Eigentlich bin ich ziemlich langweilig, befürchte ich.“ Brandon starrte ihn an. Himmel, was war das denn? Justins Augen schauten ihn unschuldig an. „Oh, schon wieder leer“, stellte Justin mit enttäuschter Miene und schaute in sein Glas, „aber einen verkrafte ich bestimmt noch, oder?“ Brandon orderte nach. Justin nahm einen Schluck und leckte sich genüsslich über die Lippen. „Irgendwie schmeckt dieses Zeug immer besser, je mehr man davon trinkt. Und was machst du so?“ „Ich bin in der Werbebranche tätig. Ziemlich erfolgreich, will ich behaupten.“ Allerdings hatte er keine eigene Firma, wie Kinney – aber das konnte ja noch kommen. „Sind Werber nicht immer etwas oberflächlich? Vielleicht bin ich da ja etwas vorurteilsbehaftet, aber ich stelle mir da immer so eitle Typen in Armani-Anzügen vor, die in durch designten Lofts inmitten von Mies van der Rohe-Möbeln wohnen und sich selbst für den Nabel der Welt halten?“ Brandon schluckte leicht ertappt: „Äh, das ist nur Schein. Man muss viel von Menschen verstehen, wenn man sie davon überzeugen will, das zu kaufen, was sie kaufen sollen.“ „Aha, klingt einleuchtend. Vielleicht kannst du mir ja helfen? Ich bin gerade dabei, mir als freier Künstler einen Namen zu machen. Wie, würdest du mir raten, sollte ich mich verkaufen?“ Wieder so ein Augenaufschlag. „Uhm… kommt drauf an, wie du rüberkommen möchtest. Man muss aber auch auf Vorhandenem aufbauen, sonst wirkt man nicht authentisch.“ „Oh, das ist in der Tat schwierig, sich selbst dahin gehend einzuschätzen, was andere an einem als Vorzug wahrnehmen. Was meinst du?“ Dein Arsch, dachte Brandon fast verzweifelt, dein geiler kleiner Bubble But. Aber darauf ließ sich wahrscheinlich keine Kunstkarriere aufbauen. Obwohl, wer weiß? „Um das genau einschätzen zu können, müsste ich dich… besser kennenlernen. Und vielleicht auch einen Blick auf deine Bilder werfen. Was meinst du, hier ist es sowieso zu laut, zeig sie mir doch einfach.“ „Versuchst du etwa mich abzuschleppen? Ich mag zwar beschwipst sein – aber nicht so beschwipst. Ich bin schließlich ein verheirateter Mann!“ „So war das doch gar nicht gemeint“, versuchte sich Brandon zu retten, „ich will dir wirklich nicht zu nahe treten.“ Oh doch, will ich. Justin musterte ihn misstrauisch, dann lächelte er wieder: „Tut mir leid, ich bin da etwas empfindlich. Ich hab da nur so Erfahrungen gemacht, was passieren kann, wenn man sich auf sowas einlässt…“ „Hört sich ja grauenhaft an!“ „Ich garantiere dir, wenn ich es dir erzählen würde, würdest du es wirklich grauenhaft finden. Aber wir sind ja nicht hier, um Trübsal zu blasen. Huch, Glas schon wieder leer? Na, was soll’s. Ich würde jetzt gerne eine Runde tanzen.“ Brandon schickte sich an, ihn hinüber zur Tanzfläche zu bugsieren. Weniger Unterhaltung, mehr Körperkontakt könnte seiner Sache dienlich sein, aber Justin entwischte ihm. „Oh weh – jetzt habe ich richtig einen sitzen. Aber ich sage dir eins, wenn schon tanzen, dann richtig.“ Wie ein geölter Blitz verschwand Justin und erklomm eine der Emporen, auf denen normalerweise die Go Go-Tänzer ihres Amtes walteten. Diese war gerade unbesetzt, weil der Tänzer anscheinend eine Verschnaufpause eingelegt hatte. …………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Michael, der am anderen Ende der Tanzfläche die Arme um seinen Ehemann gelegt hatte, stutzte: „Was zur Hölle geht da ab?“ „Was meinst du?“ fragte Ben, der mit ihm mit einem Lächeln auf dem Gesicht im Takt wippte. „Na, da drüben! Das ist doch Justin? Was soll das werden, die King of Babylon-Gedächtnis-Nacht?“ Ben schaute in die angegebene Richtung. Justin sprang gerade elegant an der Stange hoch und kreiste, offensichtlich alle Regeln der Schwerkraft hinter sich lassend, mit den Schenkeln festgeklammert. Die Tanzenden im Umkreis stießen einander an und begannen ihre Aufmerksamkeit auf ihn zu konzentrieren. „Lass ihn doch“, sagte Ben, „nach all dem, was hinter ihm liegt, hat er eine Runde Spaß mehr als verdient.“ „Aber als Go Go-Boy?“ wandte Michael zweifelnd ein. ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Brandon schaute fassungslos. Einerseits war es ja erfreulich, dass der Blonde offensichtlich im Begriff war, alle Hemmungen zu verlieren, andererseits fragte er sich, woher der andere das konnte. Justin gab sich nicht die Blöße, seine Klamotten von sich zu werfen – aber das war auch gar nicht nötig. Seine Bewegungen allein ließen reichlich Raum für Fantasie. Die Meute jubelte. Justin schenkte ihnen ein verhaltenes Lächeln und einen schrägen Blick, während er sich wand. Lachend verbeugte er sich schließlich und hopste genau so schnell, wie er hinauf gekommen war, wieder zurück auf die Tanzfläche. Brandon schob sich hinüber zu ihm, dass die anderen Typen, die Justin jetzt höchst interessiert musterten, Reißaus nahmen. Bevor er ihn erreicht hatte, schloss sich von hinten ein langer Arm um Justin. Kinney. „Hat dir heute schon jemand gesagt, was für ein scharfes Stück du bist?“ Was war das denn für eine plumpe Anmache? Kinney schien es echt nicht mehr drauf zu haben. Justin schob den Arm fort und sah Kinney entrüstet an: „Oh ja, mein Ehemann! Und du nimmst gefälligst deine Flossen von mir, was fällt dir ein, einfach an mir rum zu grabbeln?“ „Ich weiß auch nicht“, antwortete Brian mit einem einnehmenden Lächeln, „irgendwie hatte ich den Eindruck, dass du dafür ziemlich empfänglich sein könntest…“ „Pah, so billig bin ich nicht zu haben! Du glaubst wohl, du müsstest bloß um die Ecke kommen, und ich würde mich einfach so von dir abschleppen lassen! Bis ich mit dir nach Hause gehen, da musst du dir schon etwas anderes einfallen lassen!“ Soviel zu dem Thema, dass Justin mitspielen würde. Tat er auch – aber auf seine Weise. „Schieb ab, Kinney“, sagte Brandon, „du störst, das dürfte selbst dir nicht entgehen.“ Der Angesprochene ignorierte ihn, sondern musterte weiterhin ihre knackige Trophäe mit einem Augenausdruck, der wahrscheinlich auch Eis hätte schmelzen lassen. „Mmm, soso“, sagte er nur mit tiefer warmer Stimme, „was müsste ich denn so tun, damit du mit mir nach Hause gehst?“ Justin schaute ihn mit hochgezogener Augenbraue an: „Mach dir Mal keine Hoffnungen. Ich steh nicht so auf diese Aufreißer-Typen, ich mag es eher sensibel… und häuslich… ein bisschen Romantik kann auch nicht schaden…“ „So mit langen Gesprächen, Ehegelöbnis in Kanada und Kuschelabenden am Kamin?“ „Ja, so ein richtiger Softie, da fahr ich total drauf ab!“ „Ist dein Ehemann auch so einer?“ mischte sich Brandon ein. „Aber total!“ strahlte Justin. „Er ist so lieb! Er ist so süß! Total niedlich! Er hat sogar schon mal Pfannkuchen für mich gemacht!“ Kinney biss sich von innen auf die Lippen. „Und das findest du toll?“ fragte Brandon entgeistert. Es wollte ihm nicht in den Kopf, warum sich Justin für so einen Langweiler begeistern sollte. Vielleicht war er reich, irgend so ein Sugar Daddy? Der Blonde fiel ja total ins Beuteschema solcher Typen. Aber warum ließ er sich dann nicht schon längst von ihm vögeln, wenn er einen angegrauten Schnarchsack zu Hause hatte? „Oh ja, mein Mann ist ja so ganz anders als die Typen hier… Er hat Tiefgang, er ist aufrecht, er ist herzensgut – er würde niemals hinter meinem Rücken irgendwelche krummen Touren starten, nicht wahr?“ „Du bringst mich echt ins Grübeln“, sagte Kinney nachdenklich, „also, wenn ich irgendwann Mal vom Wahnsinn überkommen werden sollte und das dringende Bedürfnis fühle zu heiraten, was käme da denn in Frage…“ Justin starrte ihn aufmerksam an. „Also, ich denke, erst einmal müsste er dumm wie Bohnenstroh sein und mir niemals Widerworte geben… Dann ein total scharfes Flittchen, immer willig, völliger Bottom, versteht sich… Kochen und putzen sollten zu seinen Hobbys zählen… Und Blond müsste schon sein, ohne hier jemandem zu nahe treten zu wollen…“ „Igitt“, sagte Justin, „also wir beide kommen garantiert nie auf einen Nenner. Was ist mit dir?“ wandte er sich an Brandon. „Genau, Brandon, erzähl uns deine geheimsten Sehnsüchte!“ schloss sich Kinney an. „Äh, also übers Heiraten habe ich mir ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken gemacht. Aber man kann ja nie wissen…“ Brandon fragte sich, wie er in diese Diskussion geraten war. Kinney grinste ihn an: „Dein Wort in Gottes Ohr.“ „Also, ich schwing jetzt noch eine Runde das Tanzbein mit Emmet. Ihr beiden könnt euch ja derweil weiter über die Mysterien der Ehe austauschen“, sagte Justin, tauchte unter ihnen weg und entfernte sich. Brandon war versucht, hinter ihm her zu eilen, dann rief er sich zur Raison. Er rannte keinem Typen hinterher, egal wie scharf der sein mochte. Auch wenn sein Arsch auf dem Spiel stand. Was er nicht tat, er war schon ganz gut dran gewesen. Bis Kinney aufgetaucht war – aber das war ja auch der Witz bei der Sache. Kinney machte auch keine Anstalten, hinter Justin her zu setzten. Stattdessen nickte er Brandon süffisant grinsend zu und entschwand in Richtung Raucherbereich. Brandon starrte ihm misstrauisch hinterher. Kinney schien nicht sonderlich besorgt darüber zu sein, dass sein Arsch heute noch vor aller Augen fällig sein würde. Justin hatte ja ziemlich deutlich gemacht, was er von Kinney hielt. Aber er musste ihn ja nicht mögen, um ihm die Kehrseite hinzuhalten. Er ging hinüber zur Bar, den Eingang zur Raucherlounge im Blick behaltend. Nicht dass Kinney noch an ihm vorüber schlich und zum Frontalangriff überging. Aus dem Augenwinkel sah er Justin mit Emmet tanzen. Woher mochten die beiden sich kennen? Aber Justin war früher wohl in der Szene aktiv gewesen, daher wahrscheinlich. Brandon orderte einen Drink. „Na“, sagte Steve, der Barkeeper, zu ihm, der trotz aller Gerüchte über seinen Berufsstand eine fürchterliche Tratschtante war, „dabei eine weitere Kerbe im Ehebett Taylor-Kinney zu werden?“ „Was?“ fragte Brandon, der nur mit einem halben Ohr zu gehört hatte. „Justin und Brian. Wusste gar nicht, dass die wieder im Geschäft sind. Du solltest dir klar machen, dass die anderen gegenüber beide ziemlich aktiv sind. Könnte eine interessante Erfahrung für dich werden“, Steve grinste ihn neugierig an. „Danke für die Info“, murmelte Brandon. Innerlich kochte er. Kinney verarschte ihn. Er und die blonde Schnecke kannten sich. Oder was hatte Steve da gerade gesagt? Ehebett? „Die sind verheiratet?“ fragte er möglichst uninteressiert. „Oh ja – endlich! War ja immer ein ziemliches Hickhack mit den beiden. Stand in der Zeitung, war das Gesprächsthema! Bekommst du eigentlich gar nichts mit?“ „Tuntentratsch“, grummelte Brandon abfällig. „Naja, die sind ja schon ewig zusammen. Ausgerechnet Kinney, von dem keiner je gedacht hätte, dass der Mal eine Beziehung führen könnte, die über den Augenblick des Abspritzens hinausführt, ist einer der Wenigen, der das irgendwie gebacken bekommen hat. Witzig, man bekommt immer das, was man nicht sucht.“ In Brandon kochte es. Kinney war Justins verfickter Ehemann. Er schnappte sich sein Glas und stolzierte in den Raucherbereich. Kinney saß gemütlich in einer der Nischen und schaute ihm falsch freundlich lächelnd entgegen. „Die Wette kannst du dir in den Arsch schieben!“ zischte er Kinney an. „So wie du dir Alexanders Schwanz?“ fragte Kinney genüsslich. „Wenn schon Bottom, dann mit einem, der nicht im letzten Moment einen auf impotent macht!“ „Nana, nicht gleich persönlich werden. Du warst leider die falsche Blondine.“ „Dass du mir einen reinwürgen – oder reinwürgen lassen – willst, kann ich ja noch begreifen. Aber – du hast ihn geheiratet?! Warum? Du warst der König, du konntest jeden haben, auch in deinem fortgeschrittenen Zustand der Vergreisung! Was soll das?“ „Frag mich was anderes. Keine Ahnung, wann – oder wie – das passiert ist. Du hast dir ja inzwischen meine Krone gekrallt. Und es ist mir egal. Es ist mir einfach nur egal.“ „Und was sollte das mit der Wette?“ „Günstige Gelegenheit, mich eine Runde zu amüsieren. Und du wolltest meinem Mann an die Wäsche.“ „Eifersucht? Du hast das aus Eifersucht gemacht? Kann ich verstehen, Blondie stand durchaus auf mich.“ „Nein, hat er nicht. Ich habe ihn über Emmet informiert. Und wenn du Justin noch einmal „Blondie“ nennst, erzähle ich hier allen, du hättest Filzläuse. Und sei sicher, mir werden sie glauben.“ „Aber… er war doch total zickig zu dir? Und was war das mit Kuscheln, Romantik und dem ganzen Scheiß?“ „Die Wonnen des Ehelebens. Missbrauche deinen Ehegatten als Wetteinsatz und er wird dir nicht gerade auf den Knien danken.“ „So ein kleiner Sch…“ „Psst! Ich darf das sagen – du nicht.“ „Aber er ist schon heiß, darf ich das wenigstens sagen, ohne dass du mich als verlaust stigmatisierst?“ „Darfst du. Schauen ist erlaubt. Und ja, ist er. Wenn das einer weiß, dann ich.“ „Aber wird das nicht irgendwann total langweilig…?“ versuchte Brandon seine Welt zu ordnen. „Nein“, sagte Kinney nur, „es wird mit jedem Tag besser.“ „Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen“, sagte Brandon kopfschüttelnd. „Konnte ich auch nicht“, sagte Brian nur ruhig, „aber es ist wahr.“ „Aber dass ich mich wegen dieser Nummer hier ficken lasse, kannst du vergessen!“ …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. Brandon ließ seinen Blick über die Tanzfläche schweifen. Sein Revier. Hatte ich schon, hatte ich schon, will ich nicht, vielleicht der…? Im blitzenden Licht tanzten engumschlungen Justin und Brian, von allen Seiten Blicke auffangend, die sie nicht zu bemerken schienen. Ihr Sex-Appeal schien sich gemeinsam nicht zu verdoppeln sondern zu multiplizieren. Sie schienen völlig versunken, lächelten, küsste sich, ließen die Hände übereinander gleiten, als seien sie gerade dabei, den anderen zu verführen. Vielleicht waren sie das auch. Nach weiß der Himmel wie vielen Jahren. Kinney flüsterte irgendetwas in das Ohr des Blonden, der ihm daraufhin sein strahlendes Lächeln und einen Schlafzimmerblick schenkte. Nachdenklich sah Brandon ihnen nach, als sie in Richtung Darkroom entschwanden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)