Just a Dream.. von Varulv_x3 ================================================================================ Prolog: -------- Und da standen wir nun. Oben in meinem ehemaligen Garten. Er war nicht so sanft wie Adam es das letzte Mal war, als sie mich zurück in eine andere, sich nicht bald selbst zerstörende, Welt schickten. Eigentlich dürfte ich gar nicht mehr hier sein. Eigentlich hätte ich in der anderen Welt bleiben sollen. Dort gab es keine wirkliche Zeit, die vergeht. Man alterte und wuchs nur so lang, bis der eigene Körper ausgewachsen war. Es war inzwischen mehr als 40 Jahre her, als ich das letzte Mal hier in meinem Garten auf der Erde gestanden habe und weggeschickt wurde. Mit der Begründung, dass diese Erde bald zerstört und nicht mehr sicher sein würde. Zerstört wurde sie in den 40 Jahren meines Fernbleibens nicht, aber sie war nur noch ein trauriges und grausames Abbild ihrer selbst. Und ich war zurückgekommen um ihn noch einmal zu sehen, um Lebwohl zu sagen. Doch gefunden hatte ich ihn nicht. Ich fragte mich, was wohl aus ihm geworden war. Klar, er war ein Werwolf und zäh und würde mit sehr großer Wahrscheinlichkeit noch genauso aussehen wie vor 40 Jahren. Schließlich alterten Werwölfe nicht und konnten somit sehr alt werden. Wenn sie denn wollten. Und da war ich mir nicht mehr so sicher. Er liebte das Schöne, das Reine, genau wie ich. Doch von diesem Schönen und Reinen gab es nichts mehr auf dieser Welt. Es wurde alles zerstört. Mitten in meinen Gedanken bemerkte ich eine Bewegung im Hintergrund. Sam richtete mich gerade für meine Überwechslung aus, sodass ich nur noch den Zauber wirken musste, um wieder in die andere, inzwischen zu meiner gewordenen, Welt zu gelangen. Meine Augen waren nicht so gut wie die eines Falken. Daher erkannte ich ihn erst, als er langsam näher kam. Er sah, als ich ihn etwas besser erkennen konnte, etwas misstrauisch aus, so als ob seine Augen ihm schon zu oft diese Illusion vorgespielt hätten. Als er jedoch merkte, wie Sam mich immer noch ausrichtete, und somit auch berührte, wurde er etwas schneller und kam zu uns. Mir stiegen Tränen in die Augen, als ich seinen fassungslosen Blick sah. Aber was mir wirklich die Tränen in die Augen trieb, war, dass er gesund aussah. Er hatte diese 40 Jahre in einer so unreinen und schrecklichen Welt verbracht und es trotzdem geschafft, weiter zu leben. Auch wenn er jetzt ein wenig abgemagerter aussah, war er dennoch am Leben und ich konnte zurück in meine Welt. Als er nur noch ein paar Meter von mir entfernt war, hob ich meine Arme und ließ die Magie nach oben greifen, wo jeden Augenblick die Energiewelle vorbeiströmen würde um mich mitzunehmen. Sam war bereits aus meinem imaginären Kreis getreten, damit ich ihn nicht aus Versehen mitnahm. Er würde in unserer Welt nicht mehr überleben können, jetzt, nachdem er endgültig gebannt war. In dieser anderen Welt konnten nur Feen, wie ich eine war, Elfen und welche, die noch einen kleinen Teil des Alten Blutes hatten, die die mächtigen Feenwesen irgendwann einmal als Vorfahren hatten. Und da Feen und Elfen sich ihre Partner bevorzugt untereinander suchten, war es so gut wie unmöglich solche Wesen zu finden. Und wenn man direkt von Werwölfen ausgehen würde… Sie würden in diesem Energiestrom schreckliche Qualen erleiden und schließlich langsam sterben. Als er merkte, was ich vorhatte, weiteten sich seine Augen und er schloss die letzten paar Meter zwischen und in einer solchen Geschwindigkeit, dass ein menschliches Auge Probleme bekommen hätte, seiner Bewegung zu folgen. »Bitte…«, hörte ich ihn flüstern. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. »Bitte geh nicht wieder fort…« Langsam spürte ich, wie die Anfänge der aufkommenden Magiewelle an meiner Magie zogen. Wenn ich ihn nicht so schnell wie möglich aus meinem Kreis bekam, würde er sterben. Und so egoistisch es von mir war: Ich wollte das nicht. »Geh«, flüsterte ich, genauso leise wie er zuvor, zurück, »geh, solange es für dich noch möglich ist!« Mir liefen weitere Tränen die Wangen hinunter, nun nicht mehr Tränen der Erleichterung sondern der Angst. Wenn es mir möglich gewesen wäre, hätte ich ihn aus meinem Kreis geschubst, doch ich konnte mich nicht bewegen ohne den Kreis zu zerstören und somit für ewig hier gefangen zu sein. Und dieses Ewig würde nicht von langer Dauer sein… Ich würde einfach verblassen und sterben. »Du weißt, dass es nicht geht! Du weißt, dass du dort und ich hier nicht überleben könnten! Nicht unter diesen Umständen…« Ich schluchzte. Es würde für uns nie ein Happy End geben. Nicht letztes Mal, nicht dieses Mal, nie. »Du musst gehen, solange du…« Er unterbrach mich und umfasste mein Gesicht mit seinen Händen. »Ich werde nirgendwo ohne dich hingehen. Ich kann keine weiteren 40 Jahre darauf warten, dass ich durch Zufall mit ansehen muss, wie du verschwindest!« Auch in seinen Augen konnte ich die Furcht und den Schmerz sehen, den er fühlte, den ich fühlte. »Ich werde dich nicht einfach wieder gehen lassen.« Das Ziehen an meiner Magie wurde stärker und ich wusste, dass es nur noch wenige Augenblicke dauern würde, bis ich auf die Reise zurück in meine Welt gezogen und er sterben würde. »Du wirst sterben, wenn du nicht sofort weggehst!« Doch er sah mir nur fest in meine überquellenden Augen. »Ich bin bereit.« Ich hörte es und registrierte erst dann, dass der Energiestrom schon zu stark geworden war. »Nein…«, flüsterte ich, doch es war bereits zu spät. Mit einem Ruck zog uns die Energie in ihren Strom und ich hörte jemand schreien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)