Sometimes - Love is not enough von Aoki (Sasu/Saku, Naru/Sasu, Sasu/Naru, Naru/Hina) ================================================================================ Kapitel 12: 12. --------------- Langsam wurde ich wahnsinnig. Zwei Wochen war es nun her, seit Sakura und ich dieses seltsame Gespräch an ihrem Krankenbett geführt hatten und ich fragte mich, was sich alles zwischen uns geändert hatte. Mittlerweile war sie auch schon entlassen worden und hielt sich momentan bei sich Zuhause auf, unter der strengen Aufsicht ihrer Mutter und Hinata. Wir waren seit dem Tag nicht einmal alleine miteinander. Dementsprechend wirkte sich das auch auf unsere Gespräche aus. Wir konnten gar nicht miteinander reden. Zumindest nicht über den Unfall und unseren Verlust. War ich feige, weil ich es auch nicht fertigbrachte, bei ihr zu übernachten? Die Tage auf der Arbeit erdrückten mich und die Nächte in meiner Wohnung legten ein zusätzliches Gewicht auf mein Gemüt. Wenn ich ehrlich war, verdrängte ich die ganze Sache doch ziemlich erfolgreich. Die Trauer über den Tod meines Kindes war zwar vorhanden, doch es schmerzte mich nicht so sehr wie der Fakt, dass ich der Verursacher war. Es war ein Unfall, war das, was ich mir jeden Tag selbst einredete. Die Stunden die ich in meiner Freizeit bei Sakura verbrachte, konnte ich einfach nicht dazu nutzen, dieses Thema anzusprechen. Was mich auch wunderte war, dass sie ebenfalls keine Anstalten machte, mit mir darüber zu reden. Oder überhaupt zu reden. Es war immer ich, der oberflächliche Gespräche einleitete. Sie verhielt sich merkwürdig. Zum Verrücktwerden seltsam, aber ich konnte es ihr nicht verübeln. Was hätte sie auch sagen können? Das sie niemandem davon erzählt hatte, was wirklich vorgefallen war, brachte mich zum Grübeln. Was ging in ihr vor? Wollte sie, dass ich den ersten Schritt machte? Wollte sie überhaupt noch mit mir zusammensein? Hinatas vorwurfsvolle Blicke machten es nicht gerade einfacher für mich, Sakura zu besuchen. Sie begrüßte mich so wie jeden Tag an der Haustür, da ich es ebenfalls nicht über mich brachte, den Schlüssel in meiner Tasche in das verdammte Schloss zu stecken. Ich fühlte mich nicht berechtigt dazu. "Ich will schnell einkaufen. Kannst du Sakura bitte den Tee in der Küche bringen?", sagte sie knapp und schob sich im selben Augenblick durch die Tür an mir vorbei. Sollte das bedeuten, dass ich zum ersten Mal nach so vielen Tagen wieder alleine mit meiner Freundin war? Mein kurzes Nicken hielt Hinata zwar nicht davon ab, mir nochmal einen ihrer Blicke zuzuwerfen, doch schließlich setzte sie sich in Bewegung und ich ließ hinter mir die Tür ins Schloss fallen. Noch während ich meine Schuhe auszog, dachte ich über das Gespräch mit Naruto vor zwei Wochen nach. Nach dem Krankenhausbesuch hatte er nicht aufgehört, sich um mich zu kümmern. Im Gegenteil, er hat darauf bestanden mich jeden Tag zu sehen und ich musste ehrlich zugeben, es fühlte sich gut an, dass er für mich da war. Als ich ihn allerdings darauf ansprach, was Hinata und er besprochen hatten, blockte er ab. Er sagte nur, dass es seine Sache sei und das alles geregelt war. Was war geregelt? Würde Hinata die Freundschaft akzeptieren, ohne Sakura davon zu erzählen? Schwiegen die beiden alles tot, so wie Sakura und ich? Eigentlich war es mir egal, solange er um mich herum war konnte ich wenigstens für einige Momente vergessen. Das wir mittlerweile keine körperliche Nähe mehr miteinander teilten, störte mich nicht. Schließlich ging das nicht mehr. Es wäre so falsch gewesen, dass mich schon alleine der Gedanke daran, ihn anzufassen, in Sphären katapultierte, in denen ich nicht schweben wollte. Ein unangenehmer Druck in meinem Herzen, gemischt mit dem abscheulichen Gefühl von Reue. Im Moment lebte ich mein Leben nur für den Tag, da mir nichts anderes übrig blieb. Die Zeit heilte alle Wunden? War das nicht so? Damit ich mich nicht noch länger mit meinen wirren Gedanken beschäftigen musste, machte ich mich auf den Weg in die Küche, um Sakura den Tee ins Schlafzimmer zu bringen. Sie sah zwar schon deutlich besser aus als vor zwei Wochen, doch ihre Rippenbrüche schränkten sie noch immer ziemlich stark ein. Aber auch hier würde die Zeit alle Wunden heilen, oder? Als sich unsere Blicke trafen, ließ ich beinahe die Tasse fallen. Ihr Blick war so...unbeschreiblich intensiv..Ich konnte in meinem Kopf gar nicht in Worte fassen, was für Emotionen sie mir mit ihren grünen Augen entgegen strahlte. "Wir sind allein", war das erste, was sie sagte. Und wie sie es sagte. Als hätte sie Angst davor, mit mir alleine zu sein. "Hinata ist einkaufen", erwiderte ich ruhig und stellte den Tee neben ihr auf dem Nachttisch ab. "Sakura. Ich denke, wir sollten mal..", fing ich an, wurde aber gleich von ihrer Hand unterbrochen, die sich um mein Handgelenk klammerte und fest zudrückte. Erschrocken hob ich den Kopf an. "Du willst darüber reden. Ich will nicht darüber reden. Also lass es", zischte sie und ich weitete geschockt meine Augen. Mein Mund war einen Spalt geöffnet, da mich ihre Antwort überrumpelte. Wieso wollte sie nicht darüber reden? Was wollte sie denn dann? "Was willst du dann?", hörte ich mich selbst fragen und spürte, wie sich ihre Finger von mir lösten. War das ihre Antwort? "Kannst du mich bitte festhalten?", murmelte sie stockend und brachte mein Herz damit zum Rasen. Diese Situation fühlte sich so verdammt falsch an. Ihre Augen, die Abneigung ausstrahlten und ihre Stimme, die mich fragte ob ich sie festhalten konnte. Es passte nicht zusammen, doch auch mein Körper handelte anders als mein Verstand. Langsam ließ ich mich neben ihr nieder und legte meine Arme um sie herum. Ein unangenehmes Gefühl zog in mir auf. "Sakura, bitte", versuchte ich es erneut, doch ich spürte ihre verneinende Geste, als sie ihren Kopf gegen meine Halsbeuge presste und ihn leicht schüttelte. Für einen Moment lang war ich gewillt sie von mir wegzudrücken, entschied mich aber dagegen, als ich etwas nasses auf meiner Haut spürte. Sie weinte. Völlig überfordert drückte ich sie stattdessen fester an mich. Meine Gedanken drehten sich dabei im Kreis. Wie könnten wir jemals wieder glücklich werden, nachdem was alles passiert war? Sie würde mich hassen. Sie würde in mir immer den Mann sehen, der ihr Kind getötet hat. "Warum?" Ihr Schluchzen erfüllte den ganzen Raum. "Hasst du mich?". Meine Lippen waren versiegelt. Ich konnte ihr nicht antworten. Innerlich schrie ich das Wort 'Nein', doch sie konnte es nicht hören. Ihre Fingernägel krallten sich in meine Brust. "Warum Sasuke?". Immer brüchiger hörten sich die Worte an. "Ich hasse dich. Und ich hasse es, dich immernoch zu lieben", presste sie hervor und stieß mich unsanft von sich weg. Im selben Moment stöhnte sie gequält auf. Scheinbar hatte sie ihre Rippenbrüche vergessen. "Sakura", versuchte ich sie zu beruhigen, doch sie schüttelte nur heftig ihren Kopf. Sie wollte mir nicht zuhören. Ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal, was ich hätte sagen können. Ihr Ausbruch gab mir nur einen Teil ihrer Gefühle preis, doch es reichte, um mir bewusst zu machen, wie schlecht es ihr in Wirklichkeit ging. "Geh bitte. Geh weg und lass mich in Ruhe. Ich kann im Moment nicht in deiner Nähe sein. Dein Anblick tötet mich". Unwillkürlich schluckte ich. Mein Herz raste wie verrückt. Sie ertrug meine Nähe nicht mehr. Sie wollte mich nicht um sich herum haben und es gab nichts, womit ich sie umstimmen konnte. Sie hasste mich. Sie hasste es mich zu lieben. Schließlich verließ ich ihre Wohnung noch bevor Hinata zurück kam. Alles hier erinnerte mich an die besseren Tage, die nun definitiv vorbei waren. Wenn Sakura mir noch eine Chance gab, könnten wir sie auch nutzen, ohne an unsere Fehltritte erinnert zu werden? Weder mein Kopf noch mein Herz schienen überzeugt zu sein. Es war vorbei. Das Klingeln meines Handy riss mich aus meinen Gedanken. "Ja?", sagte ich, während ich den Motor abstellte und mich abschnallte. Ich war mittlerweile bei meiner Wohnung angekommen. "Ich bin´s. Wie geht´s dir?". Narutos Stimme klang besorgt und ich war mir sicher, dass Hinata ihn angerufen hatte, um ihm von meinem feigen Abgang zu erzählen. "Sie hasst mich", erwiderte ich ruhig, auch wenn ich ziemlich aufgewühlt war. Meine Schritte hallten im Treppenhaus wider. Ich konnte hören, wie Naruto seufzte. "Kann ich vorbei kommen?", fragte er und ich nickte. Nur zu dumm, dass er es nicht sehen konnte. Demensprechend interpretierte er mein Schweigen falsch. "Wenn du nicht möchtest, ist auch okay. Ich mach mir nur einfach Sorgen um dich". "Ist gut, komm vorbei. Bis gleich", unterbrach ich ihn und legte auf, ohne seine Antwort abzuwarten. Als ich versuchte meine Tür aufzusperren, bemerkte ich das sie einen Spalt geöffnet war. Hatte ich etwa vergessen sie zu schließen? Nein, ganz sicher nicht. Ich war mir sogar sicher, sie abgeschlossen zu haben. Vorsichtig lugte ich in den Flur und mir fiel sofort das Paar Schuhe auf, das unmöglich mir gehören konnte. Zudem drang auch der penetrante Geruch von Zigarettenqualm in meine Nase. Hatte mein Bruder es wirklich gewagt bei mir einzubrechen? Wütend riss ich die Tür zum Wohnzimmer auf und erschrak bei dem Anblick Itachis. "Du reagierst nicht. Warum?". Er sah mich nicht an. Ich musterte ihn. Seine Haare waren wirr und seine Klamotten...ich glaube so hatte ich ihn zuletzt gesehen, als er damals verkatert von einer Studentenparty kam. "Dad geht es immer schlechter und du reagierst null. Liest du überhaupt was man dir schreibt?" Seine Stimme nahm einen vorwurfsvollen Ton an. War er deswegen hier? Um mir zu sagen was für ein schlechter Sohn ich war, weil ich es schon wieder geschafft hatte meinen Vater komplett zu vergessen? Ich konnte ihm nicht antworten, da ich wusste das keine Antwort mein Verhalten rechtfertigen konnte. Die Minuten vergingen schweigsam und alles was man hören konnte, war das Ticken meiner Wanduhr. Langsam drehte er seinen Kopf in meine Richtung. Er sah richtig fertig aus. Augenringe die sein blasse Haut zierten und ein Blick, den man als ausgebrannt deuten konnte. "Ich hatte nichts mit ihr", sagte er ruhig und ich wusste im ersten Moment nicht, worüber er sprach. Erst langsam dämmerte es mir und die Wut setzte augenblicklich ein. "Ich weiß", zischte ich und lief in die Küche, um mir Wasser zu holen. Mit zittrigen Fingern umfasste ich das Glas und überlegte fieberhaft, was ich sagen könnte. "Warum reagierst du dann nicht?", hörte ich ihn dicht hinter mir sprechen und meine Finger verkrampften sich. "Vielleicht weil mein Kind tot ist? Vielleicht weil meine Freundin mich hasst?" Ich wirbelte herum und sein Gesicht spiegelte Überraschung wider. "Vielleicht weil du sie bedrängt hast? Vielleicht weil alles in Ordnung wäre wenn du sie in Ruhe gelassen hättest? Vielleicht weil unsere Beziehung nicht im Arsch wäre, wenn du dich rausgehalten hättest?", schrie ich laut und donnerte mein Glas an die Fliesen neben ihm. Mit dem klirrenden Geräusch brach etwas in mir. Ich sah rot und stürzte mich auf ihn. Etwas überrumpelt schaffte er es nicht, meinen Angriff abzuwehren, doch er fing sich recht schnell und hielt mich fest umklammert. Mein angestrengtes Schnaufen ging in seinem Shirt unter, so nah war er mir. "Ich hatte keine Ahnung was passiert ist", flüsterte er ehrlich betroffen und drückte mich noch enger an sich, um meinem Zappeln ein Ende zu bereiten. Er sollte mich loslassen, ich wollte nicht das er mich so anfasste. Er sollte mich nicht trösten. "Natürlich nicht, du hast wichtigere Dinge zu tun, zum Beispiel mein Leben sabotieren". Ich schluchzte. Mir wurde erst jetzt bewusst, dass ich weinte. "Das ist nicht wahr. Ich wollte immer nur das Beste für dich". Auch wenn er aufgebracht klang, ließ er nicht von mir ab. Er streichelte sogar meinen Kopf. "Das Beste für mich ist das hier?", erwiderte ich leise und biss mir auf die Unterlippe. Das ekelhaft schwere Gefühl war wieder da. Tief in meinen Innerreien hatte es sich festgesetzt und nagte unermüdlich an meinem Verstand. "Es tut mir so leid Sasuke. Ich wollte nicht, dass so etwas passiert". Das wollte ich auch nicht. Das alles hier, ich wollte das nie. "Wie ist das überhaupt passiert?", fragte er nach kurzem Schweigen, aber wir waren nicht mehr allein in meiner Wohnung. "Sasuke?". Naruto war schon hier. Als ich meinen Kopf hob, sah ich, dass er im Türrahmen stand und meinen Bruder skeptisch musterte. Itachi blickte ihn über seine Schulter hinweg an, machte aber keine Anstalten von mir abzulassen. "Das ist mein Bruder", nuschelte ich und drückte mich von ihm weg. Itachi sah mich wieder an. "Ich muss zu Mum, die Ärzte sagen sie muss überwacht werden. Ihr geht es nicht gut Zurzeit. Lass uns später telefonieren, okay?" Sicherlich ging es ihr nicht gut. Ich wollte mir nicht ausmalen was passieren würde, wenn mein Vater starb. Sie würde verrückt werden. Auf seinen letzten Satz erwiderte ich nichts mehr. Itachi drehte mir den Rücken zu und verschwand keine Minute später aus meiner Wohnung. Was war das für ein seltsamer Moment zwischen uns? Ich hatte so viele Fragen, die ich nicht stellen konnte und ich glaubte, er war noch nicht bereit mir Antworten zu geben. Er war sicherlich genauso überfordert mit dieser Situation wie ich. Jetzt, nachdem er wusste das unser Kind nicht mehr lebte. "Hast du geweint?", erkundigte sich Naruto fürsorglich und streichelte über meine Wange. Der Versuch meine Mundwinkel anzuheben schlug kläglich fehl. Wortlos zog er mich aus der Küche ins Wohnzimmer und drückte mich auf das Sofa. Sofort nahm er mich in die Arme und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. "Sag mir wie ich dir helfen kann", murmelte er bittend gegen meine Haut und sein warmer Atem verpasste mir eine Gänsehaut. Seine Finger wanderten über meinen Rücken, hinunter bis zu meinem Shirt und fingen an, vorsichtig über meine nackte Haut zu streicheln. Noch ehe ich wirklich darüber nachdachte, sprach ich die Worte auch schon aus: "Verlass mich nicht". Ich fühlte mich alleine. Verlassen von meiner Mutter, die mich nie wirklich geliebt hat, im Stich gelassen von meinem Bruder, der mir in meinen Augen mein Leben immer nur erschwert hat und mein Vater, der mich verlassen würde, weil er starb. Sakura würde mich auch verlassen, denn den Schmerz den ich uns beiden zugefügt hatte, würde nicht so einfach wieder verheilen. Ich hatte uns beiden die Möglichkeit genommen, unserem Kind beim Aufwachsen zuzusehen und diese Tatsachen ließen mich innerlich vereinsamen. Es verletzte mich. Die Wärme an meinem Mund holte mich wieder zurück in die Realität. Mit schockgeweiteten Augen blickte ich in tiefes blau und öffnete meine Lippen. Sofort zog sich Naruto von mir zurück. "Ich werde dich niemals verlassen". Seine Tonart löste wieder dieses Kribbeln in mir aus. Abermals legte er seine Lippen auf meine und griff mit seiner Hand in meinen Nacken, damit ich mich nicht zurückziehen konnte. Wollte ich überhaupt, dass er mich küsste? Was wollte ich überhaupt? Er sollte nicht aufhören war der Impuls, der mich ergriff. Er sollte nie wieder damit aufhören, ich brauchte ihn. Ich brauchte ihn so sehr. Schmerzhaft drückten sich seine Finger in meine Haut. Dann erkannte ich es und in dem Moment übernahm mein Herz mein Handeln. Ich gab auf und gestand es mir endlich ein. Ich liebte ihn. Diese Erkenntnis traf mich hart. Ich hatte mich wirklich in ihn verliebt. Mein Keuchen ging in seinem Mund unter, da er seine Zunge benutzte, um meine zu streichen. Zeitgleich gab es in meiner Brust eine Explosion. Es war, als würde die gesamte Spannung endlich von mir abfallen. Mein Herz hatte sich freigekämpft und gewonnen. In seiner Euphorie schlug es dreimal so schnell wie gewohnt und ich ließ zu, dass Naruto mich zurückdrängte. Wie sehr ich nach ihm verlangte bemerkte ich erst, als er grummelte, da ich mich fest in seinem Haar verkrallt hatte. "Was tun wir hier?", keuchte er atemlos, nachdem er sich von mir gelöst hatte. Seine Augen brannten sich förmlich in meine. Entschuldigend strahlten sie mir entgegen, doch ich bereute nichts. Das Einzige was ich bereute war, dass ich es nicht schon viel früher erkannt hatte. Dann hätte Sakura... Ich musste mich von ihr trennen. Jetzt konnte ich erst recht nicht mehr mit ihr zusammen sein. Allmählich wurde mir bewusst, dass sich meine Gefühle für sie schon lange geändert hatten. Schon seit dem Zeitpunkt, wo sie mich hintergangen hatte. "Ich weiß es nicht", flüsterte ich ungeachtet dessen, was mir im Kopf herumspukte. Anstatt etwas zu sagen, drängte er sich zwischen meine Beine und nahm umgehend wieder meine Lippen in Beschlag. Ob er das zwischen uns fühlen konnte? Ich wusste nicht wie lange wir uns im Rausch küssten, aber es endete abprupt, als Naruto von mir heruntergezogen wurde. Völlig schockiert starrten mir die schwarzen Augen meines Bruders entgegen. Wann war er zurückgekommen? Das ich ebenso geschockt war, konnte man mir mit Sicherheit ansehen. Mein Kopf war leergefegt. Naruto stand auf. Was passierte hier? "Was soll der Scheiß?", drang die Stimme meines Bruders an meine Ohren, doch ich war erstarrt. Er hatte mich tatsächlich erwischt. "Das geht dich wohl kaum was an", zischte Naruto zurück. Itachi antwortete nicht darauf und ließ sich völlig überfordert neben mir auf das Sofa fallen. Das Gesicht hatte er in seinen breiten Handflächen vergraben. Warum war er hier? Sofort beschlich mich ein ungutes Gefühl. Die Minuten zogen sich endlos in die Länge, da niemand etwas sagte. Naruto stand noch immer wie angewurzelt da, doch ich brachte es nicht fertig, ihn anzusehen. Stattdessen suchte ich den Blick meines Bruders und als mir seine glasigen Augen entgegen blickten, wusste ich, was er mir sagen wollte. "Sasuke, Dad ist vor einer halben Stunde gestorben". Und mit diesem Satz hatte ich das Gefühl zu fallen. In ein bodenloses Loch das sich vor mir auftat und mich ohne Vorwarnung oder der Möglichkeit auszuweichen gierig verschlang. Ich konnte nicht mehr atmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)