Sometimes - Love is not enough von Aoki (Sasu/Saku, Naru/Sasu, Sasu/Naru, Naru/Hina) ================================================================================ Kapitel 7: 7. ------------- "Sasuke, was ist los?", hörte ich Sakura sprechen und seufzte kurz auf. Die gesamte Woche kämpfte ich innerlich darum, meine Coolness zu bewahren. Seit sie mir eröffnet hatte, dass wir Sonntags - also heute - bei Hinata und Naruto zum Essen eingeladen waren, benahm ich mich völlig daneben. Dauernd fielen mir Gegenstände aus der Hand, oder ich war so abwesend, dass ich sogar von meiner Chefin getadelt wurde. Natürlich schob ich das alles auf die Schwangerschaft meiner Freundin, wo ich niemals gedacht hätte, diesen Umstand mal als Ausrede benutzen zu können. Was war nur aus mir geworden? Zudem hatte ich die Mühe, Naruto aus meinen Gedanken zu verbannen, wo er eigentlich konstant präsent war. Wie ein Ohrwurm, den man in seinem Kopf schallen hörte, obwohl man es gar nicht wollte. Warum fühlte ich mich so hingezogen zu einem Mann? Ich war niemals schwul oder bisexuell gewesen und wenn ich mir vorstellte, es mit einem anderen Mann zu tun, drehte sich mir der Magen um. Was war es also, dass ihn so anziehend für mich machte? "Sasuke?" Ah, stimmt, sie war ja auch noch anwesend. Davon hatte ich die vergangenen Tage kaum etwas gemerkt. Sie verhielt sich wie ein Geist, der oft unterwegs war und wenn sie Zuhause war, benahm sie sich ebenfalls seltsam. So ruhig...Als ob sie gar nicht da wäre. Eine komische Richtung, in die sich unserere Beziehung entwickelt hatte und ich war nicht glücklich mit dieser Situation. Was für eine Wendung. Nun war ich es, der nicht mehr zufrieden mit ihr war, egal wie sie sich verhielt. Diesmal war mir nichts recht, doch ich sagte nichts dazu, schließlich war ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt. "Hallo?" Noch immer war ihre Tonlage ruhig, während ich meine Augen rollte und demonstrativ laut die Luft aus meinen Lungen presste. War ich womöglich auf einen Streit aus? Vielleicht konnte man dann ja sehen, dass wir ein Miteinander hatten und nicht nur ein Nebeneinander. "Was ist denn?", fragte ich gelangweilt und sah, dass sie sich auf die Unterlippe biss. Ihre schlanken Finger krallten sich in dem Stoff ihrer Jeans fest und mein Blick fiel auf ihre Schuhe, die so gar nicht zu der Sakura von vor zwei Monaten passen wollten. Musste sie etwa jetzt schon damit anfangen, 'Omaschuhe' zu tragen? Warum war mir das nicht aufgefallen? "Naja, wir sitzen schon seit fünf Minuten im Auto..Ich dachte, wir sollten langsam mal zu Hinata und Naruto hochgehen?", stellte sie fast scheu ihre Frage und ich unterdrückte das Kribbeln, das mich befiel, als sie Narutos Namen aussprach. "Meinetwegen", entgegnete ich gelassen, auch wenn ich innerlich vor Aufregung zitterte. Meine Gefühle konnte ich dabei kaum in Worte fassen. Warum übte Naruto so eine Faszination auf mich aus? Er hatte sich seit dem Zwischenfall im Supermarkt nicht mehr gemeldet und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, müsste ich mir eingestehen, dass ich mich nach seiner Gegenwart sehnte. Nach dieser Ablenkung, seinem Lachen, seinen Witzen und.... Nein, ich durfte nicht so denken. Wann hatte ich überhaupt damit angefangen, so zu denken? Sakura war in meinen Gedanken praktisch kaum noch vorhanden. Auch die Zärtlichkeiten, die wir früher zu genüge ausgetauscht hatten, fielen aus. Immer wieder schallten Narutos Worte in meinen Gedanken wider. Mir fehlte tatsächlich etwas. Warum war es aber der Blonde, an den ich dachte, wenn ich das Verlangen auf Leidenschaft verspürte? Warum erinnerte ich mich an diese Hände, die mich zum Höhepunkt gebracht hatten? Abermals fiel mein Blick auf Sakuras Finger. Sie waren so zart und klein. Ganz anders als das, was ich im Moment sehen oder spüren wollte. "Ich weiß, sie sind etwas angeschwollen, aber das legt sich wieder. Wollen wir jetzt hochgehen?" Stimmt. Wir saßen noch immer in meinem Wagen und ein leichtes Grinsen zierte meine Lippen, als ich ihre Worte vernahm. Sie hatte von nichts eine Ahnung. Etwas, dass mich beruhigte. Vielleicht interessierte sie sich aber auch nicht mehr für mich. Zumindest machte es mit ihrem 'Geisterverhalten' den Anschein, als ob ihr unsere Beziehung egal geworden war. Keine zwei Minuten später waren wir bereits vor der Tür oben angekommen und Sakura trug einen Kuchen, der mich schwer an die Kindheit bei meiner Oma erinnerte. 'Es gibt Kaffee und Kuchen bei Oma', äffte ich in Gedanken die Stimme meiner Mutter nach und gluckste kurz auf. Natürlich blieb mein leises Lachen Sakura nicht verborgen und sie zog ihre feingezupften Augenbrauen irritiert so zusammen, als ob sie mich fragen wollte, was mit mir los war. Diese Frage blieb allerdings aus, da Hinata uns soeben die Tür geöffnet hatte. "Schön das ihr da seid", empfing sie uns höflich und als ich in ihr hübsches Gesicht blickte, blieben die Reuegefühle gänzlich aus. Entgegen meiner Erwartungen, war da kein negatives Gefühl in mir. Lag es womöglich daran, dass die Beiden eine offene Beziehung führten und sie daran gewöhnt war, dass Naruto sie betrog? Als sich unsere Blicke trafen, meinte ich, Ablehnung in ihren Augen lesen zu können, störte mich aber nicht weiter daran und tat es Sakura gleich, indem ich eintrat und mir die Schuhe abstreifte. Vielleicht hielt mich Hinata ja für einen Betrüger, wer wusste schon, was Sakura ihr alles erzählt hatte. Nur schwer zügelte ich das Verlangen, laut loszulachen, da diese beiden Frauen einfach nur ahnungslos waren. Etwas, dass mich innerlich mit einem Machtgefühl erfüllte. Ich war einzig und allein Herr über diese Lage und niemand... Der nachfolgende Gedanke erstarb jedoch, als ich in das grinsende Gesicht von Naruto blickte. Wenn ich es genau nahm, könnte er mich jederzeit auffliegen lassen. Hatte er seiner Freundin womöglich schon davon erzählt und sie sah mich deshalb so an? Ein ungewohntes Gefühl rauschte durch meinen Körper und die Hitze die in mir aufstieg war nichts, was ich als angenehm empfand. Er hatte mich in der Hand, wenn er wollte... Während die Frauen sich am Tisch miteinander austauschten und über Sakuras Schwangerschaft redeten, huschte mein Blick immer wieder zu Naruto, der mich nicht ein einziges Mal ansah. Warum verhielt er sich so distanziert? In mir stieg das Verlangen auf, mit ihm erneut über die ganze Sache zu sprechen. Diesmal war es tatsächlich ich, der darüber reden wollte. Ich musste ihm deutlich machen, dass er schweigen musste. "Schatz, fährst du nochmal schnell zur Tankstelle? Ich hab' gestern die Milch vergessen und du weißt schon was", sagte Hinata an Naruto gewandt und ich sah, dass der Blondschopf schelmisch grinste. "Sasuke kann ja mitkommen, dann können wir Frauen ein wenig reden", fügte Sakura hinzu und augenblicklich schlug mein Herz schneller. Ich, alleine mit Naruto?! Sein Grinsen ebbte langsam ab und mir stockte der Atem, da mich ein seltsames Gefühl heimsuchte. Wollte er mich etwa meiden? 'So nicht, Usuratonkachi', schallte es durch meinen Kopf und ich erhob mich noch vor ihm. Wenn ich es so sah, war es nur gut hier rauszukommen. Weg von der gespielt freundlichen Stimmung meiner Freundin, die sich auf einmal so benahm, als ob wir das Traumpaar schlechthin wären. Wortlos lief ich hinter Naruto her und auch auf dem Weg nach unten, fiel kein einziges Wort zwischen uns. Warum bedrückte es mich? Ich wollte, dass er mich wahrnahm... "Willst du nicht einsteigen?", riss mich seine Stimme aus meiner Grübellei und ich blickte ihm kurz ins Gesicht, ehe ich mich in seinem Wagen niederließ. Er drehte, nachdem er den Motor gestartet hatte, sofort das Radio laut. Womöglich, um nicht mit mir sprechen zu müssen? Wie mechanisch fuhren meine Finger zum Regler für die Lautstärke, damit er mir sein Gehör schenken musste. "Ich denke, wir sollten reden", fing ich an und blickte auf sein Profil, das starr geradeaus gerichtet war. Wollte er mich jetzt etwa ignorieren? Was war das für ein Gefühl in mir? Einerseits keimte Wut auf, auf der anderen Seite aber...Verzweiflung? Das konnte doch nicht... "Über was willst du denn reden?", fragte er beiläufig und ließ somit meine Wut noch größer werden. "Das kannst du dir doch sicher denken", knurrte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und schnaubte abfällig, ehe ich meinen Blick ebenfalls auf die Straße richtete. "Ah, darüber also. Was gibt es?", meinte er gelassen, während meine Finger sich aufgrund von seinen Worten schmerzhaft in meine schwitzigen Handflächen bohrten. Dieser verdammte Idiot. Ich brodelte regelrecht wegen seinem Verhalten und ruckte kurz darauf hoch, da er den Motor abgestellt hatte. Wo waren wir? Mitten auf einer Landstraße am Seitenrand? Fragend blickte ich in sein Gesicht und sah, dass er mir entgegen grinste. Was war denn nun los? "Warum hälst du hier?!", fragte ich aufgebracht und hatte Mühe, dass Gesagte nicht zu zischen. "Naja, du willst reden, also halte ich hier, damit wir reden können". Dieser Satz nahm mir den Wind aus den Segeln. Geschockt über die Erkenntnis, dass ich mich emotional so hochgeschaukelt hatte, weiteten sich meine Augen. 'Wer ist hier eigentlich der Idiot?', hörte ich mich in Gedanken fragen und presste meine Lippen schmerzhaft aufeinander. Warum reagierte ich so über? Schließlich war ich Derjenige, der keinen Kontakt zu ihm haben wollte, oder ihn mied. Er verhielt sich also nicht im geringsten unangebracht mir gegenüber. "Sasuke, ich weiß du bist sauer auf mich, weil ich deine Freundin nicht mag, aber ich werde meine Meinung nicht ändern, nur weil ich dich mag", sprach er weiter, da ich noch immer keinen Ton von mir gab. Dachte er wirklich, ich war sauer deswegen? Hastig schüttelte ich meinen Kopf und ließ ihn somit innehalten. "Ich bin nicht sauer auf dich. Wenn du sie nicht magst, bin ich der Letzte, der verlangen würde, dass du es doch tun sollst", entgegnete ich ruhig und blickte in seine strahlend blauen Augen. Er sollte nicht denken, dass ich ihm deswegen böse war. "Ich bin überhaupt nicht sauer. Ich will nur, dass du dicht hälst", sprudelte es aus mir heraus und ich sah, dass sein Grinsen wieder zurückgekehrt war. Dieser verdammte Idiot, was tat er mir nur an? Das mein Herz so schnell pochte, dass ich das Gefühl hatte, es könnte gleich ganz stehen bleiben, ahnte dieser blonde Idiot sicherlich nicht im entferntesten. "Sasuke, ich hab' dir schon gesagt ich werd' nichts sagen, also bleib cool", tadelte er mich scherzhaft und boxte mir spielerisch gegen die Schulter. Diese Geste war es, die mir eine imaginäre, tonnenschwere Last von den Schultern nahm. Er würde mich nicht verraten. Erleichtert darüber, stieß ich geräuschvoll die Luft aus meinem Mund und hörte kurz darauf Narutos Lachen. "Was ist denn so lustig?", fragte ich leicht angriffslustig und fixierte ihn mit meinem Todesblick. "Naja, du wirkst so erleichtert. Wenn ich wollte, könnte ich dich womöglich sogar damit erpressen", prustete er hervor und ich starrte ihn ungläubig an. Was?! "Jetzt guck nicht so doof, ich werd' natürlich nichts dergleichen machen, oder vielleicht doch?", sprach er geheimnisvoll und ich schluckte hart. "Wage es nicht", knurrte ich und packte ihn an seinem Kragen, um meine Drohung zu unterstreichen. Noch immer belustigt blickte er mich an und legte eine seiner Hände auf meine Wange. Warum zum Teufel war er nur so? Er machte mich einfach nur noch wahnsinnig. "Ich will dein Freund sein, schon vergessen? Ich verspreche dir, dass das, was zwischen uns passiert ist, auch zwischen uns bleiben wird, okay?", sagte er einfühlsam und lächelte mir entgegen, ehe seine Hand zu meiner wanderte, um sie zu umfassen. "Freunde verraten sich nicht", meinte er weiter und legte auch seine andere Hand auf meine. Dieses warme Gefühl ließ mein Herz nur noch schneller schlagen. Langsam löste er meine Finger von seinem Hemd und ich konzentrierte mich vollkommen auf diese Empfindung, die mir sagte, dass ich mehr davon wollte. Ich wollte nicht, dass er mich von sich trennte. Wenn ich noch ein bisschen weiter ging, würde er es zulassen? Meine verwirrten Gedanken lichteten sich, nachdem ich das Geräusch von dem laufenden Motor vernahm. Was war hier eben passiert? Gerade waren wir uns noch so nah, dass wir uns hätten küssen können und nun? Nun saß ich wieder im Sitz und blickte ihn abwesend an. Wollte ich ihn wirklich gerade küssen? Augenblicklich wanderten meine Augen zu seinen Lippen, die sich bewegten. Redete er etwa gerade mit mir? "Nä, Sasuke?" Ich bekam nur diesen Teil mit. Plötzlich fühlte sich meine Kehle so seltsam rau an. Hastig schluckte ich meinen Speichel herunter, um dieses unangenehme Gefühl einzudämmen. "Hörst du mir überhaupt zu?", erkundigte er sich besorgt und sah kurz zu mir rüber, ehe er seinen Blick wieder auf die Straße richtete. "Tut mir leid, ich war gerade in Gedanken", erwiderte ich ruhig und wandte meine Aufmerksamkeit nach draußen. Diese verschiedenen Gefühle erdrückten mich innerlich. "Okay, naja ich meinte, vielleicht können ja mal wieder was unternehmen, was meinst du?" Ja..Einfach so tun, als ob nichts gewesen wäre, denn so konnte ich seine Anwesenheit allein für mich beanspruchen. Warum dachte ich nur so? War meine Freundin mir so egal geworden, dass ich lieber Zeit mit Naruto verbringen wollte, als mit ihr? Die weitere Fahrt verlief ziemlich ruhig, nur ab und an versuchte der Blondschopf ein oberflächliches Gespräch zu entfachen, doch ich ließ es nicht zu. Ich fühlte mich einfach unwohl. Dieses ständige Verlangen, das nicht gestillt werden konnte, zermürbte mich einfach. Ja, ich gestand es mir ein: Ich wollte ihn. Ich wollte ihn spüren, ihn schmecken, ich wollte seine Haut streicheln, ich wollte, dass er das Selbe bei mir tat und verdammt nochmal, ich wollte mit ihm Eins werden. Die Verachtung mir selbst gegenüber hätte nicht größer sein können, doch ich ignorierte es, da sich die Erinnerungen zwischen ihm und mir einfach zu gut anfühlten. Ich wollte mehr davon und wenn sich die Möglichkeit ergeben sollte, würde ich sie sicherlich nutzen, dessen war ich mir bereits jetzt bewusst. Den restlichen Abend verbrachte ich schließlich damit, mir das Gerede von Hinata und Sakura anzuhören. Meine Gedanken kreisten dabei stets um Naruto und ich machte mir nicht einmal die Mühe, mich in ihre Gespräche mit einzubringen. Ich wurde erst wieder aufmerksam, als ich hörte, dass Sakura gemeinsam mit Hinata für eine Woche wegfliegen wollte. "Ja, also wenn es morgen losgeht, sollte ich auf jeden Fall noch packen gehen, oder meinst du, ich kann mir vor Ort was holen?", plapperte Sakura munter los und ich runzelte die Stirn, da sie noch nie so spontan gewesen war, wenn es um unsere Unternehmungen ging. "Klar, wir haben genügend Auswahl. Der Jet steht morgen am Flughafen, also brauchst du nicht einmal ein Ticket und in der Hotelsuite ist genügend Platz für uns beide", flötete Hinata gut gelaunt und ich schüttelte innerlich meinen Kopf darüber. "Das ist doch okay für dich Sasuke, oder?", fragte mich meine Partnerin und strahlte mir dabei entgegen. Auch wenn ich über ihre Entscheidung genervt war, es würde ohnehin nichts bringen, meine ehrliche Meinung zu sagen. "Natürlich", erwiderte ich darauf gelassen und setzte mein falsches Lächeln auf. Sollte sie doch fliegen, dann hatte ich meine Ruhe und konnte mich anderen Dingen zuwenden. Wie auf´s Stichwort fiel mein Blick auf den leicht grinsenden Naruto und ich hätte schwören können, er las gerade meine Gedanken. Die Hitze die dabei in mir aufstieg, fühlte sich unbeschreiblich geil an. Wenn ich so darüber nachdachte, konnte ich Sakura sogar dankbar sein, oder? Wann hatte ich eigentlich damit angefangen, so über die Sache zwischen Naruto und mir zu denken? Der nächste Tag brach für mich ziemlich früh an, da ich von Sakuras Gepolter geweckt wurde. Sie war wohl gerade dabei zu packen und ich grummelte verstimmt, da ich über eine andere Art des 'Wachmachens' sicherlich erfreuter gewesen wäre. Seufzend richtete ich mich auf und musterte meine Freundin dabei, wie sie hektisch ihre Sachen zusammen suchte. "Hey Schatz", meinte sie im vorbeigehen und wühlte erneut in ihrem Kleiderschrank herum. Meinte sie nicht gestern noch, dass sie sich vor Ort etwas besorgen wollte? "Sag mal, ist es wirklich okay für dich, dass ich fliege?", fragte sie nebenbei und ich hörte es rascheln. Sollte ich nun ehrlich sein und ihr sagen, dass mich ihr Verhalten abnervte, oder sollte ich einfach schweigen und sie gewähren lassen? Eigentlich hatte ich auf Zickenterror am Morgen keine Lust, deshalb entschied ich mich für Variante zwei. "Klar, wenn du auf dich aufpasst und auf unser Baby, dann kannst du dir ruhig etwas Gutes tun". Die Stelle mit dem Kind stimmte sogar, da ich auf keinen Fall wollte, dass unserem Baby etwas zustieß. Natürlich wollte ich auch nicht, dass Sakura etwas passierte, aber komischerweise hatte das ungeborene Baby die höchste Priorität für mich. "Awww, du bist so süß", stieß sie hervor, stand auf und warf sich auf mich herauf. Konnte sie nicht immer so gut gelaunt und voller Leben sein? Sie war mir wirklich ein Rätsel... "Sasuke, dass wird toll. Ich werde gucken, ob ich einen schönen Anzug für dich finde", redete sie weiter und küsste mich kurz auf die Lippen. Wofür eigentlich einen Anzug? Ich trug so etwas gar nicht...Wollte sie vielleicht damit andeuten, dass sie mich noch immer heiraten wollte? Trug man da nicht normalerweise einen Smoking? Wo war da eigentlich der Unterschied? So viele Gedanken schon früh am Morgen waren absolut nichts, womit ich mich anfreunden wollte. Zwei Stunden später, war ich mit Sakura am Flughafen angekommen und wartete schon fast sehnsüchtig darauf, dass Hinata endlich kam, um mir meine aufgeregte Freundin abzunehmen. Sie hatte unentwegt davon geschwärmt, wie schön sie es fand, endlich mal auf einer Modenschau sein zu dürfen. Ich konnte diese Leidenschaft einfach nicht teilen. Was fanden die Frauen nur daran, sich teilweise magersüchtige Models anzusehen, die mit seltsam aussehenden Kleidern über einen Steg liefen? "Ah, da seid ihr ja!", brüllte Sakura und ich zuckte erschrocken zusammen, da ich mir in Gedanken gerade ausgemalt hatte, wie eines der Models auf ihren hochhackigen Schuhen ausrutschte. Moment, sagte sie gerade 'ihr'? Ein Blick in die Richtung in die meine Freundin gerade lief, bestätigte meine Vermutung. Sicherlich, warum sollte Naruto nicht dabei sein, schließlich wollte er sich auch von seiner Freundin verabschieden, oder? Sein Lächelndes Gesicht traf mich mit solch einer Intensität, dass mir augeblicklich heiß wurde. Mit seiner bloßen Anwesenheit schaffte er es, die verschiedensten Gefühle in mir hervorzurufen und er ahnte es wahrscheinlich noch nicht einmal. Der Abschied zwischen Sakura und mir fiel nicht so herzlich aus, wie die Verabschiedung zwischen Naruto und Hinata, aber diese Tatsache war für mich nicht schlimm. Vielmehr störte es mich, dass Hinata Diejenige war, die den Blondschopf voller Leidenschaft küsste. 'Einfach nur verrückt', schimpften mich meine Gedanken und ich schnaubte abfällig, nachdem sie sich nach zwei Minuten Zungenakrobatik, noch immer nicht voneinander gelöst hatten. War das etwa Eifersucht? Niemals, dass konnte nicht sein. Wieso sollte ich auch eifersüchtig sein, schließlich waren sie zusammen und auch ich war vergeben. Außerdem, ich war doch Derjenige, der Naruto abgewiesen hatte... "Nun kommt schon, ihr seid nur eine Woche getrennt, wir müssen los", murrte Sakura angesäuert und ich war ihr dankbar dafür. Sie fand es wahrscheinlich peinlich, oder? Sie wusste sicherlich nicht, warum ich so genervt war... Ich wollte dieses Gefühl nicht länger verspüren. "Jaja, ist ja schon gut", erwiderte Hinata mit geröteten Wangen und Naruto grinste wie immer nur sein typisch breites Grinsen. Dieser Idiot. Man sollte ihm verbieten, so eine Wirkung auf mich zu haben. Nachdem wir die beiden Frauen zum Gate begleitet hatten, schlenderte ich gemeinsam mit Naruto nach draußen in Richtung Parkplatz. "Hey Teme, wenn du Lust hast, können wir uns ja heute Abend 'ne Pizza bestellen und uns 'nen geilen Horrofilm bei mir reinziehen, wie wär´s?", fragte er mit wackelnden Augenbrauen und ich lächelte. Er wollte mich also auch um sich herum haben, mh? "Klar, aber erst heute Nacht, hab' bis zwölf Schicht", antwortete ich, nachdem wir bei meinem Auto angekommen waren. "Gut, dann ist es abgemacht. Kannst du vielleicht das Bier mitbringen? Ich besorg' die Pizza", grinste er mir entgegen und ich nickte daraufhin nur. Ich sah ihm noch nach, als er sich lässig auf seinen Wagen zubewegte und verfolgte jede Bewegung von ihm aufmerksam. Zu fasziniert war ich von seinem Wesen, obwohl ich es eigentlich gar nicht sein durfte. War das vielleicht der Grund, warum ich ihn wollte? Weil es verboten war? Schon alleine der Gedanke daran, heute Nacht alleine mit ihm in seiner Wohnung zu sein, ließ das Blut in meinem Körper angeregt durch meine Venen rauschen. Als ich am Abend im Supermarkt stand, herrschte wie immer voller Betrieb und ich war erfreut über diese Ablenkung. Noch lange hatte ich über Naruto und Sakura nachgedacht und war zu dem Entschluss gekommen, dass ich von einer Affäre gar nicht mehr abgeneigt war. Es war ein Kick, der mir etwas geben konnte. Ich hätte gute Laune, wäre sexuell nicht mehr frustriert und könnte mich demnach auch besser um meine Freundin und ihre Bedürfnisse kümmern, oder? 'Eine lächerliche Ausrede, notgeiler Bock', schimpfte mich meine innere Stimme und ich lachte freudlos auf, während ich Waren einsortierte. Ja, vielleicht war es nur mein Vorteil, aber ich hatte die Grenze schließlich schon einmal überschritten, also würden ein paar Mal mehr nicht weiter ins Gewicht fallen... Mit diesem Gedanken und einem Sixpack Bier, fuhr ich schließlich nach Schichtende zu Naruto und war gespannt, wie diese Nacht zwischen uns enden würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)