Sometimes - Love is not enough von Aoki (Sasu/Saku, Naru/Sasu, Sasu/Naru, Naru/Hina) ================================================================================ Prolog: Der Anfang ------------------ Müde blinzelte ich und blieb einige Minuten reglos liegen, obwohl ich ein etwas drückendes Gewicht auf meinem Oberkörper ausmachen konnte. Langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite und erkannte die rosahaarige Schönheit, die noch immer im Land der Träume verweilte. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich ihren Arm von meiner Brust hob und ihr leises Seufzen vernahm. "Wie spät?", murrte sie los und ließ damit mein Schmunzeln noch etwas breiter werden. "Schlaf weiter Babe, ich muss bald los", antwortete ich leise und küsste sie sanft auf die Lippen. Sofort schlang sie ihre Arme um meinen Hals, um dieses Spiel zwischen uns zu vertiefen. "Babe, nicht", murmelte ich, ließ mich aber dennoch dazu treiben, einen wilden Zungenkampf mit ihr auszufechten. Meine 'morgendliche Erektion' machte es mir nur schwerer, ihr zu widerstehen und ich kam mit einer halben Stunde Verspätung, erschöpft bei meiner Arbeitsstelle an. Seit einem Jahr waren Sakura und ich bereits ein Paar und es könnte für mich gar nicht besser laufen. Sie war einfach meine Traumfrau, jedenfalls dachte ich das bisher immer. Wir verstanden uns blind und sie wusste genau, wie sie alles von mir bekommen konnte - natürlich nur das, was ich ihr ohnehin gerne gab. "Dafür bleibst du heute 'ne Stunde länger", riss mich die Stimme meiner Vorgesetzten aus meinen Gedanken und ich zog eine Augenbraue hoch, da ich ohnehin bis Ladenschluss bleiben würde. "Ach, vergiss das wieder, dafür kommst du morgen früher", meinte sie, als ihr anscheinend der selbe Gedanke kam wie mir zuvor. Kurz fiel mein Blick auf ihre bebenden Brüsten, die unter dieser Bluse geradezu danach schrien, begafft zu werden. "Gang drei, da hat einer 'n Gurkenglas hingeschmissen, mach das bitte weg", säuselte sie mit freundlicher Stimme, aber ich wusste es war die Rache dafür, dass ich zu spät gekommen war. "Mhmh", nuschelte ich vor mich hin und begab mich aus dem Mitarbeiterzimmer, nachdem ich meine Verkäuferkluft angezogen hatte. Im Supermarkt herrschte wie jeden Tag ein reges Treiben und ich beachtete die Leute in meiner Umgebung schon gar nicht mehr. Ab und an hörte ich einige Teenager tuscheln und als ich dann doch kurz in ihre Gesichter blickte, sah ich ihre verträumten Augen. Das waren Dinge, die mich nicht weniger interessieren konnten und als die Sauerrei im Gang beseitigt war, begab ich mich an die Kasse und zog verschiedene Produkte über den Scanner. "Haben Sie noch einen Leergutbon?", fragte ich gespielt lächelnd und sah, dass der Käufer nicht unbedingt jemand war, der gerne mit mir reden wollte. "Nein", knurrte er kurz angebunden und ließ sich von mir abkassieren. Natürlich gab es in meinem Job auch Menschen, die am liebsten ihr Nachtlager an meiner Kasse aufschlagen würden, aber zum Glück gehörten diese zur Minderheit. Immer wieder huschten meine Augen über die teure Uhr an meinem Handgelenk, welche Sakura mir zu unserem Jahrestag vor zwei Wochen geschenkt hatte und ich sehnte mich förmlich nach meiner Pause. Von vier Uhr Nachmittags, bis zwölf Uhr Abends musste ich Tag für Tag in diesem Supermarkt verbringen. Es war kein schlechtbezahlter Job, aber mein Traumberuf war es nie. Vielmehr war ich durch einen Freund hier reingeraten und auch wenn er nicht mehr in diesem Laden arbeitete, war ich geblieben. Nach vier Stunden der gewohnten Monotonie, wurde ich von einer Kollegin abgelöst und verschwand mit einem dankbaren Blick in Richtung Hinterausgang. Lächelnd schnappte ich mir meine Flasche Wasser und leerte sie in zügigen Schlücken. Kurz schweiften meine Augen über die untergehende Sonne am Horizont und trotz des Windes, der meine Haare umherwirbelte, war es noch immer warm. Der Klingelton in meiner Tasche verriet mir, dass Sakura den perfekten Moment genutzt hatte, um mit mir zu sprechen. "Hey Babe", antwortete ich sogleich nachdem ich abhob und stellte mein Getränk neben mir auf dem Asphalt ab. "Schatz, ich hab' dir doch erzählt, dass Hinata jetzt endlich mit Naruto hier her zieht. Sie haben eine Disco eröffnet", plapperte sie aufgeregt und ich wunderte mich nicht, dass sie gleich mit der Tür ins Haus fiel. Sie war einfach so, es war ihre Art sofort auf den Punkt zu kommen und Begrüßungen erhielt man von ihr nur selten. Schmunzelnd ließ ich meine Hand in die Hosentasche wandern und bejahte ihr Gequatsche, auch wenn es mir im Prinzip egal war, ob Hinata nun mit ihrem Freund hier her zog oder nicht. Es war schön dem Klang ihrer Stimme zu lauschen und ich fragte mich, wie sie es immer schaffte, mein Herz so in Aufruhr zu versetzen. "Auf jeden Fall, die beiden ziehen sogar in unsere Umgebung, Sasuke, ist das nicht toll? Jetzt haben wir ein Paar mit dem wir gemeinsam ausgehen können", freute sie sich und steckte mich mit ihrer Euphorie förmlich an - wenn auch aus einem anderen Grund. Alles was sie glücklich machte, erfüllte mich ebenso mit Freude. Manche würden meinen, ich sei ein liebeskranker Trottel, ich würde sagen, ich war einfach verliebt. "Das ist schön", entgegnete ich und blickte kurz auf meine Uhr. 'Mist, nur noch zehn Minuten', schallte es durch meine Gedanken und ich hörte Sakuras Stimme abwesend zu. "Also, wenn du heute Nacht nach Hause kommst, wartet eine Überraschung auf dich", hauchte sie verführerisch und ich schluckte. Was für eine Überraschung denn? "Soso", grinste ich und ich vernahm ihr kindliches Gekicher am anderen Ende der Leitung. "Ich liebe dich, fahr vorsichtig", sagte sie fürsorglich und mein Grinsen wurde nur noch breiter. Hatte ich bereits erwähnt, wie glücklich ich im Moment war? "Ich liebe dich auch", erwiderte ich und legte nach unserer Verabschiedung auf. Der Rest meiner Schicht verlief ohne große Vorkommnisse und als ich um kurz nach zwölf den Laden verließ, war es endlich dunkel geworden. Ich war ohnehin eher ein Nachtmensch und genoss diese Dunkelheit, da ich mich wohl fühlte, ein Teil von ihr zu werden. Man konnte sagen, meine Lebensgeister erwachten erst zu dieser Zeit und während ich mein Auto aufschloss, klingelte mein Handy erneut. "Na, noch einen Wunsch für meine Prinzessin?", fragte ich grinsend in den Hörer und vernahm Sakuras Schnauben. "Nenn mich nicht immer so", meckerte sie los und ich ließ mich auf dem Sitz nieder und startete den Motor. "Aber ja, ich hab' Hunger und wir haben nichts mehr da. Kannst du vielleicht..". War klar, Sakura war mal wieder zu faul um einkaufen zu gehen, also war es an mir die Nahrung zu beschaffen. Nicht das es mich störte, aber sie hatte viel Freizeit, um solche Dinge zu erledigen. "Zwei Cheeseburger, einmal große Pommes und eine Cola light", bestellte ich am Drive in eines bekannten Fastfood Restaurants und fuhr mit dem Essen nun endlich zu Sakura nach Hause. Wir wohnten nicht zusammen, hielten uns aber meist in ihrem Apartment auf. 'Wie ein Ehepaar', hörte ich mich in Gedanken sagen und lachte einmal kurz auf. Für eine Hochzeit war es noch zu früh, oder? Würde ich Sakura denn heiraten wollen? War so etwas überhaupt wichtig, wenn man sich liebte? Mit fünfundzwanzig Jahren machte man sich darüber keine Gedanken, sagte ich mir zumindest. Als die Haustür ins Schloss fiel, wunderte ich mich über den penetranten Duft von Räucherstäbchen und Duftkerzen. Ich war kein sonderlicher Fan von Gerüchen und Sakura wusste das eigentlich. "Was ist denn nun los?", murmelte ich leise und streifte meine Schuhe ab, während der Autoschlüssel auf der Kommode im Flur landete. "Sakura?", rief ich etwas lauter und öffnete die Tür zum Schlafzimmer, da ich sie nirgends in der Wohnung ausmachen konnte. Tatsächlich lag meine Göttin in scharfen Dessous auf dem Doppelbett und grinste mir verführerisch entgegen. "Ich bin hier", raunte sie mir zu und ich stellte die Tüte mit ihrem Essen auf dem Tisch neben ihr ab. "Ich seh' schon", lächelte ich nicht minder verführerisch und hechtete mit einem kleinen Sprung auf die Matratze, sodaß ich über sie gebeugt lag. "Warte, nicht so hastig", sagte sie leise und drückte mit ihren Händen gegen meine Schultern. Wollte sie etwa, dass ich sie nur betrachte? Mein Hunger war geweckt, sie war einfach nur heiß in meinen Augen und gierig ließ ich meine Hände über ihre glatten Oberschenkel wandern. "Warum nicht? Das mit dem Essen war nur ein Vorwand, oder?", fragte ich siegessicher und richtete mich auf. Sie tat das Selbe und saß mir im Schneidersitz gegenüber, die Hände ineinander gefaltet. Sie wirkte ein wenig verspannt, aber ich achtete nicht wirklich darauf, da mich ihre geöffneten Schenkel zu sehr ablenkten. "Naja, schon, aber ich muss dir etwas wichtiges sagen", druckste sie herum und skeptisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe. "Was is los?", fragte ich misstrauisch, da ich diese Art von ihr nicht kannte. Ich ging nicht davon aus, dass sie sich von mir trennen wollte, sonst würde sie mich nicht in Dessous empfangen, oder? "Also, es geht darum. Weißt du, seit zwei Wochen bin ich überfällig, naja und ich habe einen Test gemacht", erzählte sie weiter und blickte mich abwartend an. Test? Überfällig? In dem Moment verstand ich nur Bahnhof. War sie etwa krank? "Bist du krank?", fragte ich besorgt und rutschte näher an sie heran. Ihre Brauen verzogen sich augenblicklich und sie sah mich entgeistert an. "Wieso krank? Seit wann ist man krank, wenn man schwanger ist?", fragte sie so, als ob ich ein Vollidiot wäre. Eigentlich wollte ich zu einer schnippischen Antwort ansetzen, hielt dann aber doch inne und ließ ihre Worte revue passieren. Schwanger? Sie war schwanger? "Du bist schwanger", hauchte ich tonlos und fühlte mich wie von einem Truck überrollt. "Ja, ist das nicht wundervoll Sasuke? Wir bekommen ein Baby", rief sie euphorisch und klammerte sich um meinen Hals. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie redete unentwegt auf mich ein, jedoch nahm ich ihre Worte nur am Rande wahr. Mein Mund war einen Spalt geöffnet und ich versuchte, meine Gefühle zu ordnen. Wenn sie schwanger war, musste das Kind von mir sein. Sie trug neues Leben in sich, welches von mir abstammte? Ich wusste nicht, für welche Gefühle ich mich entscheiden sollte. Einerseits war ich glücklich, auf der anderen Seite fühlte ich mich nicht bereit für ein Kind. Eigentlich wollte ich nie Kinder und Sakura ebenso wenig. Was hatte ihre Meinung dazu geändert? Fühlte man auf einmal anders, wenn man Leben in sich trug? "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", sagte ich leise und ignorierte die Tatsache, dass sich ihr Blick zu einer angesäuerten Grimasse verzog. Die Lust auf Intimitäten war mir auf jeden Fall vergangen und auch als sie sich von mir löste, achtete ich nicht auf sie. Es war zuviel auf einmal. "Was soll das heißen? Ist das alles was du dazu zu sagen hast Sasuke?", giftete sie mir entgegen und erhob sich, um sich aus dem Schrank eine Jogginhose und ein weites Hemd zu fischen. Gut, sie war eindeutig sauer auf mich. "Naja, ich dachte wir wollten keine Kinder..". Plötzlich wirkte die Stimmung in ihrem Schlafzimmer wie bei einem Begräbnis. "Freust du dich denn gar nicht? Ich dachte, du liebst mich und willst mit mir alt werden. Was meinst du, warum ich damit angefangen hab', die Pille abzusetzen? Ich wollte immer Kinder Sasuke", warf sie mir aufgebracht vor und ich schoss in die Höhe, da ich wirklich wütend wurde. "Was soll das heißen, du hast die Pille mit Absicht abgesetzt oder was?", fragte ich zornig und hob ihr Kinn an, da sie ihren Kopf schuldbewusst gesenkt hatte. "Du hast damals gesagt, du möchtest keine Kinder, warum jetzt Sakura?", knurrte ich beinahe und blickte in ihre grünen Augen. "Sasuke", sagte sie leise und löste meine Hand von ihrer Haut. "Eigentlich wollte ich schon immer Kinder, aber damals, als du gesagt hast du möchtest keine, habe ich gelogen, damit du mich interessanter findest", stammelte sie beinahe und ein feiner Stich zog sich durch meine Magengegend. Sie wollte mir gefallen? Sie hat sich für mich verstellt? Sie - die Frau die ich bewunderte? Die ich über alles liebte, wollte mir gefallen und log deswegen? Irgendwie schmerzte mich dieses Geständnis und ich ging einen Schritt zurück. "Wie kommst du darauf, dass du mir nicht gefallen könntest? Ich liebe dich und das weißt du", sagte ich ruhig und sah, dass ihre Augen kurz aufblitzten. Sie war den Tränen nahe - aber diesmal waren es keine Freudentränen. "Es tut mir leid", schniefte sie und warf sich in meine Arme. "Soll ich es wegmachen lassen?", fragte sie schluchzend und ich legte meine Hände um ihren bebenden Oberkörper. Ich wollte natürlich nicht, dass sie abtrieb, so etwas würde ich nie verlangen, schon gar nicht von ihr. "Nein Babe, es tut mir leid, ich hätte nicht so reagieren dürfen. Ich war einfach etwas überfordert von deiner Nachricht", meinte ich entschuldigend und fuhr beruhigend mit meinen Fingern über ihren Rücken. Es war mir unangenehm, sie weinen zu sehen und ich verspürte ein schlechtes Gewissen, weil ich der Auslöser für ihre Tränen war. Obwohl wir uns in dieser Nacht ausgesprochen hatten, lag ich innerlich aufgewühlt, neben ihr im Bett. Es war ein beklemmendes Gefühl tief in mir und ich wusste nicht, ob ich das Gesagte auch einhalten konnte. Ob ich mich mit der Zeit darüber freuen würde, dass wir Eltern wurden? Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt und ich ging davon aus, dass sich für mich alles zum Guten wenden würde. Ich würde dieses Kind lieben können, genauso wie ich seine Mutter liebte. 'Wir schaffen das gemeinsam', hallten meine vorhergegangenen Worte in meinen Ohren wider und ich seufzte einmal müde auf. Als ich über ihren schlafenden Körper streichelte, verfiel ich auch immer mehr in eine angenehme Ruhe und driftete komplett in einen tiefen Schlaf. Ich wollte nicht mehr nachdenken, nicht mehr fühlen. Ich würde es einfach auf mich zukommen lassen, mehr konnte ich ohnehin nicht tun. Das sich mein Leben in den nächsten Monaten grundlegend ändern würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Geringsten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)