Wächter des Lichts von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Wasser - Erwachen ---------------------------- Blind. Taub. Bewegungsunfähig. Gefühlslos. So fühlte sich Jibrils Körper an. Sie selbst wusste, dass sie wieder in ihrem Körper war. Sie konnte nichts sehen, nichts hören, sich nicht bewegen und konnte keines ihrer Gliedmaßen spüren. Die Nachwirkungen der langen Zeit der Untätigkeit ihres Körpers machten sich wohl so bemerkbar. Sechs Monate nachdem Sara ihren Körper wieder verlassen hatte, hatte sich Jibrils Körper nicht bewegt. Nicht von selbst bewegt. Ihre Augen glasig, wie die einer Puppe. Sie hörte nichts. Selbst wenn ihr jemand jetzt ein Messer in den Bauch rammen würde, würde sie es wahrscheinlich nicht spüren. Ebenfalls konnte sie nichts riechen. Nach einer längeren Zeit konnte sie das plätschern von Wasser hören. Der Engel des Wasseres vermutete sie sei in ihrem Wassergarten. Wo sonst gab es so ein plätschern von Wasser im Himmel. Nach einer Weile konnte sie auch wieder riechen. Sie roch das Wasser. Nun wusste sie genau, dass sie in ihrem Wassergarten war. Ihr Körper wurde also von jemanden hierher wieder zurück gebracht. Nach und nach kehrte nun auch langsam das Gefühl in ihren Armen und Beinen zurück. Sie spürte wieder ihren gesamten Körper, die Kleidung, welche sie anhatte. Ihr Gefühlssinn war wohl nun wieder zurück. Jibril versuchte sich auf ihre Hände zu konzentrieren und ihre Finger zu bewegen. Nur ganz schwach zuckte ihre Hand. Es würde wohl noch ein wenig dauern. Sie hoffte sich bald wieder vollständig ohne Probleme bewegen zu können. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte sie ihre Hände frei und ohne Probleme bewegen, ihre Arme ausstrecken. Doch sehen konnte sie weiterhin nichts. „Verdammt“, fluchte sie, jedoch klang es mehr nach einem krächzen. Ihre Stimmbänder waren auch nicht in bester Verfassung. Zu lange wurden sie nicht benutzt. Jibril fehlte nur noch ihre Sehkraft. Doch sie sah weiterhin nichts, nur schwarz. Und es sah nicht so aus, als ob sich das noch irgendwie in kurzer Zeit ändern würde. //Was mach ich jetzt bloß?//, überlegte sie krampfhaft. Ihr fiel im Moment nur Raphael ein, der ihr vielleicht helfen könnte, doch sie hatte keine Idee wie sie zu ihm gelangen könnte oder wie sie ihn zu sich rufen könnte. Sie konnte nicht von hier weg. Hier war sie von ihrem Element umgeben und damit sicher. Jibril wusste nicht wie lange sie dort saß und überlegte. In regelmäßigen, so glaubte sie jedenfalls, Abständen bewegte sie ihre Arme und Beine damit sie nicht einschliefen. Das fehlte ihr noch. Sie lauschte dem Wasser und atmete den frischen Geruch ein. Sie hatte es vermisst, dass gab sie freiwillig zu. Sie bewegte ihren Kopf leicht, es sah einfach so aus als ob sie ihren Blick irgendwo schweifen ließ. Doch an einer Stelle stoppte sie. Die Schwärze wich. Sie erkannte ganz langsam schemenhafte Umrisse. Unklare Formen, Farben schwer zu erkennen. Sie blinzelte ein paar mal. Die Konturen wurden langsam schärfer. Farben, wobei weiß und blau überwiegten, wurden klarer. Sie erkannte das Wasser. Und sie erkannte eine Wasserfontäne. Eine kleine, aber durchaus schöne. Als Jibril wieder klar sehen konnte stand sie langsam auf. Leicht verlor sie das Gleichgewicht, doch hielt sich an ihrem steinernem Thron fest. Als sie das Gleichgewicht fand, ging sie ein paar Schritte. Es schien ihr alles in Ordnung zu sein. Langsam schritt sie auf den Ausgang zu. Den Wassergarten würde sie vorerst wahrscheinlich nicht besuchen, wenn sie erstmal anfing einige Dinge aufzuräumen. Am Tor angekommen holte sie tief Luft. Sie versuchte sie auf das was sie erwartete psychisch vorzubereiten, doch der Engel des Wasseres wusste nicht Recht worauf sie sich eigentlich einstellen sollte. Würde sie den Himmel wieder neugeordnet vorfinden? Oder im völligen Chaos? Sie musste sich wohl auf alles, was ihr im Moment einfiel einstellen. Jibril öffnete die schweren Pforten. Es war eine Leichtigkeit für sie, denn selbst durch diese floss Wasser. Vor den Pforten waren Wachen postiert. Diese sahen den Engel des Wasseres leicht entgeistert an. Jibril schloss sie Pforten sofort, nachdem sie aus ihrem Garten getreten war. „Seit ihr vor Schreck zu Säulen geworden?“, fragte Jibril leicht bissig. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn man sie regelrecht anstarrte. Bei Versammlungen ertrug sie es, schließlich war dann Aufmerksamkeit auf sie gerichtet, sobald sie sprach. Verständlich das sie jeder ansah um ihr zuzuhören. „Entschuldigt Jibril-sama. Wir werden sofort den Rat benachrichtigen. Es freut uns zutiefst, dass ihr wieder bei uns seid.“ Jibrils Augen verengten sich bei dem Wort Rat. Hatte sich ein neuer gebildet oder herrschte weiterhin der alte? „Nicht den Rat benachrichtigen. Ich werde mich so oder so dorthin begeben. Mir wäre es lieber, wenn ihr die anderen drei Elementare benachrichtigt“, beschloss sie, ihre Stimme hatte einen befehlerischen Ton. Sie duldete diesmal keine Widerrede. Dass Jibril sich zum Rat begeben würde, stimmte so aber nicht ganz. Doch das mussten die Wachen nicht wissen. „Wie ihr wünscht Jibril-sama.“ Die Wachen verbeugten sich und machten sich sofort auf den Weg. Jibril brauchte Zeit. Zeit um zu überlegen was sie tun sollte. Was sie nun tun könnte. Es sah alles sehr gut aus. Sie stand an einem großen Fenster und betrachtete was unter ihr geschah. Ihr entgingen nicht die Wachen, die praktisch an jeder Ecke postiert waren. Doch sie fragte sich, ob das Michaels Werk war oder doch der Rat dies beschlossen hatte. „Ich dachte mir, dass du nicht gleich zum Rat maschierst, Jibril“, wurde sie auf ihren Gedanken geholt. Sie zuckte kurz zusammen und erblickte vor ihr Uriel. Es war schön ein ihr allzu bekanntes Gesicht endlich wieder zu sehen. „Ist es der alte Rat oder wurde ein neuer gebildet?“, fragte sie direkt. „Teils alt, teils neu. Je nachdem wie loyal man gegenüber Sevotharte war.“ Jibril Augen verengten sich gefährlich bei dem Namen Sevotharte. Sie hatte sich einfach von ihm überlisten lassen, dann wurde sie von ihm beinahe verurteilt, als Sara in ihrem Körper war und man diese trotzdem für Jibril hielt. „Ist das Michaels Werk?“, fragte sie und deutete auf die Wachen. Uriel schüttelte den Kopf. Jibril hatte schon geahnt, dass Michael nicht an jeder Ecke Wachen postierte, nicht in dieser Ebene des Himmels. Er war lieber an der Front und machte Dämonen platt, wenn man es einfach ausdrücken wollte. „Was hast du jetzt vor?“, fragte der Engel der Erde. Jibril wusste selbst nicht womit sie anfangen sollte. „Ich weiß nicht Recht“, antwortete sie,jedoch fiel ihr zugleich etwas ein. „Kannst du mir bei etwas helfen Uriel?“ Dieser sah Jibril fragend an. Eine stumme Aufforderug damit sie weiter redete. „Es geht um Setsuna. Da er jetzt keinen Schutzengel hat, da ich ja als dieser fungierte, wollte ich für ihn einen abkommandieren.“ Uriel war ein wenig erstaunt, aber auch erfreut. Fast hätte er vergessen, wie gutmütig Jibril war. Er lächelte sie an. „Mit Vergnügen werde ich dir helfen, jedoch wird es nicht einfach, das er Alecs Wiedergeburt ist.“ Jibril protestierte mit einem Kopfschütteln. „Nein. Nicht ganz. Er ist anders als die anderen Wiedergeburten. Er ist Setsuna, nicht Alexiel.“ Der Engel der Erde verstand und nickte. Jibril hatte Recht und als Setsuna im Himmel war, hatte er s mehr als deutlich gemacht, dass er nicht Alexiel war. Er hatte es überall und allen klar gemacht, er war nicht Alexiel und wollte auch nicht so behandelt werden. Zusammen mit Uriel durchschritt sie die großen Hallen des Regierungsgebäudes. Sie erinnerte sich kaum daran, warum diese so groß sein sollten, wieso sie groß gebaut wurden. „Lange her, seit ich hier gewesen bin“, meinte Jibril leicht abwesend. Uriel bemerkte das leichte glitzern in ihren Augen. Wie ein kleines Kind freute sie sich wieder hier zu sein, zugeben würde sie es wahrscheinlich nicht. Uriel bemerkte mittlerweile wie sich ihnen jemand näherte. Michael schritt auf sie zu. Der Erdengel blieb mit Jibril stehen. Der Engel des Feuers blieb vor ihnen stehen. „Aus Nettigkeit stell ich dir meine Wachen vor deinen Garten, um deinen Körper zu beschützen und du musst sie gleich zusammnfalten“,motzte Michael Jibril an. Sie hatte von ihrem gegnerischem Element keine freudige Begrüßung erwartet, doch das kein Hallo oder ähnliches kam, sondern gleich angemotzt werden, das hatte sie nicht erwartet. „Sie haben mich angestarrt als ob ich sonst was wäre“, verteidigte sie sich. Doch dann fiel ihr was ein, was sie aus Saras Erinnerungen entnahm. „Und als Sara in meinem Körper war, konntest du dich nicht einmal an mich erinnern!“, beschuldigte sie Michael. Dieser sah sie perplex an. Gedanklick fragte er sich, woher sie das wusste. Darauf war er gar nicht vorbereitet. Uriel hob fragend eine Augenbraue. Diese Tatsache war ihm unbekannt. „Und das ich so lange nicht anwesend war, ist keine Entschuldigung“, fuhr sie fort. Michael sah sie verwirrt an. War das wirklich die Jibril, die er kannte, an die er sich erinnern konnte? Das Mädchen von damals war viel höflicher, vor allem hatte sie auch vor ihm Respekt gezeigt. Nun konnte er keine Spur von Respekt in ihrer Stimme raushören. Reine Anklage hörte er. „Interessant fände ich es zu erfahren, wie du dich dran erinnern kannst“, meinte Michael misstrauisch, denn er traute ihr nicht ganz. Er hatte den Hintergedanken, dass sich möglicherweise wieder eine Seele in Jibrils Körper verirrte. Wäre ja nicht das erste Mal, dachte er sarkastisch. Die Tatsache mit den Erinnerungen interessierte auch Uriel. „Saras Erinnerungen sind auch irgendwie meine Erinnerungen“, erklärte sie. Näher drauf eingehen wollte sie nicht. „Solltest du nicht eigentlich deine Meute an der Leine halten?“, fragte der Wasserengel, wobei sie es sich nicht nahm ein wenig zu sticheln. Michael funkelte sie bedrohlich an. „Pass lieber auf, dass ich sie nicht auf dich los schicke“, zischte er und maschierte an ihr vorbei. „War er schon immer so temperamentvoll?“, fragte sie Uriel. „Nicht mehr und nicht weniger“, gab dieser zur Antwort. Jedoch hatte er auch bemerkt, dass Michael in letzter Zeit an Stimmungsschwankungen litt. „Jedoch seit Raphael im Kälteschlaf liegt, leidet er unter extremen Stimmungsschwankungen. Einen Ausbruch gab es bis jetzt jedoch nicht“, teilte er Jibril mit. „Raphael liegt im Kälteschlaf?“, fragte sie erstaunt. Die Hütern des Wassers machte sich ernsthafte Sorgen um den Hüter der Luft. „Er hat Barbiel wiederbelebt. Jedoch war es selbst angeschlagen und wurde deshalb in Kälteschlaf versetzt, damit er sich erholen kann. Es könnte noch einige Zeit dauern, bis er aufwacht. Jedoch war seine Bitte, dass Michael bei ihm ist, sobald er aufwacht. Michael hat im Moment deswegen Stress. Er pendelt zwischen Krankenhaus und seinem Hauptquartier hin und her“, erklärte der Engel der Erde. Jibril konnte nun ein wenig Michaels Verhalten nachvollziehen, jedoch akzeptieren und gutheißen würde sie es keinesfalls. Während sich die drei Elementare unterhielten wurden sie beobachtet. Keiner von ihnen bemerkte etwas, jedoch fand das Mädchen, welches sie beobachtete sehr amüsant. Doch ihre Aufmerksamkeit des Beobachtens, wurde gestört, als sich jemand bei ihr per Headset meldete. „Wo bleibst du?“ „Regierungsgebäude. Beobachte die Elementare“, antwortete das Engelsmädchen im Flüsterton. „Komm da weg! Wenn sie dich bemerken, dann ist unser Plan im Eimer!“ „Mach dir nicht in die Hosen. Sie bemerken mich schon nicht.“ „Jo...“, doch weiter hörte sie nicht, da das Mädchen das Headset ausgeschaltet hat. „Manno man, das wird noch Ärger geben“, seufzte sie leise und beobachtete die Elementare weiter. Sie mussten endlich handeln, sonst wäre es zu spät. Eine schwere Geburt. Und ich finde das es ein typisches Kaugummi-Kapitel. Es zieht sich so elendig hin. Besonders der Teil, wo Jibril erwacht. Wie sollte ich aber ihre Tatlosigkeit in den Moment anders beschreiben? In dem Kapitel befindet sich auch schon ein Hinweis auf den weiteren Verlauf der Geschichte, jedoch sehr versteckt. Wahrscheinlich aber seh ich da nur den Hinweis. Und damit meine ich nicht den letzten Teil. Ursprünglich sollte an Michaels Stelle Raphael. Aber da am Ende des Manga gesagt wurde, er würde wahrscheinlich noch um die 10 Jahre im Kälteschlaf verweilen um sich von seinen Verletzungen zu erholen, darf er noch ein wenig weiter schlafen. Ich hoffe Michael kommt nicht zu sehr OoC rüber? Aber in meiner Vorstellung verhalten sich Jibril und Michael wie Wasser und Feuer. Eben wie ihre Elemente. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)