Nachhilfe von Wolfseye (H&M) ================================================================================ Kapitel 10: Kontrolle behalten ------------------------------ Sachiko war ziemlich überrascht als die zwei zu ihr ins Wohnzimmer kamen und ihre Hausaufgaben auf den Tisch ausbreiteten. „Wollt ihr nicht oben lernen?“ „Nein, wir dachten wir könnten dir ein wenig Gesellschaft leisten. Außerdem kann man von hier aus so schön in den Garten sehen.“ sagte Michiru ihr. „Na schön, ganz wie ihr wollt. Ich will euch aber nicht stören.“ „Tust du nicht, wirklich.“ sagte Haruka. Also machten die zwei ihre Hausaufgaben während Sachiko in ihrem Buch weiter las. Wirklich auf die Hausaufgaben konnte sich aber keine von beiden Konzentrieren. Einerseits konnten sie nicht die Augen von einander lassen, andererseits mussten sie ständig über ihre Situation nachdenken. Michiru versuchte verzweifelt eine Lösung zu finden, aber sie kam immer wieder zu dem Schluss, dass es das Beste wäre es Sachiko sofort zusagen und dann die Polizei anzurufen. Und dann dachte sie darüber nach, wie sie Haruka davon überzeugen könnte. Haruka selbst hatte Zweifel, ob es wirklich so gut gewesen war Michiru ihre Gefühle zu offenbaren. Jetzt war sie zwar mit ihr zusammen und könnte gar nicht glücklicher sein, hatte aber wahnsinnige Angst er könnte es herausfinden und ihr etwas antun. Irgendwann ließ Sachiko die zwei alleine und ging in die Küche um das Abendessen vorzubereiten. Michiru hatte vom vielen Nachdenken schon Kopfschmerzen bekommen und entschloss mal eine kurze Pause einzulegen. Sie Klappte ihr Buch zu und lehnte sich in den Sessel zurück. „Hast du keine Lust mehr?“ fragte Haruka. „Irgendwie kann ich mich sowieso nicht darauf konzentrieren.“ „Ja, geht mir genauso.“ Haruka klappte ihr Buch ebenfalls zu. „Kann ich dich mal was fragen?“ fragte Michiru wenig später. „Du kannst mich fragen was immer du willst.“ „Warum macht Sachiko-san eigentlich alles selbst in diesem Haus? Ich mein, wenn sie so viel Geld besitzt könnte sie sich doch einen Koch und alles Mögliche Leisten.“ Haruka atmete einmal erleichtert aus. Sie hatte schon wieder eine Frage über ihren Vater erwartet. „Ach so. Sie kocht einfach unglaublich gerne und sie meint sie hätte ja sonst kaum noch was zu tun. Aber alles macht sie nicht selbst. Das würde sie gar nicht schaffen. Einmal in der Woche kommt eine Putzfrau und hilft meiner Mutter beim sauber machen und für den Pool und Rasen haben wir auch noch jemanden.“ „Hat sie eigentlich mal gearbeitet?“ „Ja. Sie war mal Managerin eines großen Konzerns, aber als ich geboren worden bin wollte sie nur noch Hausfrau und Mutter sein, also hat sie ihn aufgegeben. Und da sie ja sowieso genug Geld hatte, war das auch kein Problem.“ „Wann hat sie denn das ganze hier geerbt? Ich dachte erst nach dem Tod ihrer Elter ist sie so reich geworden.“ „Das stimmt auch, aber meine Mutter hat ihre Eltern schon verloren als sie neunzehn war, glaub ich. Sie sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Deswegen kann sie es auch eigentlich gar nicht leiden, dass ich Motorradrennen fahre.“ „Das kann ich gut verstehen.“ „Was machen deine Eltern eigentlich?“ „Also mein Vater ist Hotelfachmann und meine Mutter arbeitet in einer Galerie.“ „Ah, dann stellt sie auch deine Bilder aus?“ „Ja, richtig.“ „Hhmm, ich hab immer noch kein einziges deiner Bilder gesehen und ich bin inzwischen echt Neugierig, auch auf dein Violinspiel.“ „Da fällt mir ein, ich war letztens in diesem Zimmer, wo deine ganzen Pokale stehen und da stand ein umwerfender Flügel, gehört der etwa dir?“ fragte Michiru aufgeregt. „Wann warst du denn da drin, und wieso?“ „Na am Sonntag, als du spurlos verschwunden warst. Ich hab im ganzen Haus nach dir gesucht und da hab ich zufällig das Zimmer entdeckt.“ „Ach so. Ja der Flügel gehört mir.“ „Dann spielst du wirklich Klavier?“ „Ja, tu ich.“ „Du musst mir auch unbedingt was vorspielen und vielleicht können wir ja auch mal zusammen spielen.“ Michiru wurde richtig euphorisch. „Ich hab seit über einem Jahr nicht mehr drauf gespielt, vielleicht schaff ich es jetzt ja wieder, mit deiner Hilfe.“ „Wie meinst du das? Also Klavier kann ich nicht spielen. Und wieso hast du es nicht mehr geschafft?“ fragte sie verwirrt. „Ich konnte mich einfach nicht mehr darauf konzentrieren, genau wie auf die Schule nicht mehr und deshalb hab ich aufgehört. Aber aus irgendeinem Grund gibst du mir die Ruhe, um mich konzentrieren zu können.“ „Dann hat das ganze also vor ungefähr einem Jahr angefangen?“ „Ja, hat es.“ „Erzählst du es mir?“ „Ich werde es dir erzählen, aber nicht hier. Und vielleicht wär es besser, wenn wir auch in die Küche gehen. Er müsste bald von der Arbeit kommen und ich weiß nicht, ob er es so gut findet, wenn wir hier alleine rumsitzen.“ „Okay, dann helfen wir Sachiko eben beim Essen.“ sagte Michiru und stand auf. „Also du kannst ihr ja gerne helfen, aber ich werd nur zugucken.“ Haruka erhob sich auch und sie gingen gemeinsam Richtung Küche. „Du könntest deiner Mutter ruhig mal ‘n bisschen helfen und nicht so faul sein.“ „Ich bin gar nicht faul. Ich darf ihr nicht mehr beim Kochen helfen.“ „Wieso das?“ „Na, sie hat einmal versucht es mir beizubringen, ich glaub ich war vierzehn oder so und sie hat mich danach für immer aus der Küche verbannt, weil ich nur Chaos angerichtet hab. Glaub mir du solltest mich nicht in die Nähe von Essen lassen, dass ich nicht auch essen soll.“ „Und du hast es nicht mit Absicht getan?“ fragte die Künstlerin skeptisch. „Das würde ich nie tun.“ Der unschuldige Gesichtsausdruck von Haruka sprach Bände. „Du könntest wenigstens beim Tischdecken oder Aufräumen helfen.“ „Also da bin ich wirklich zu faul zu.“ „Du bist wirklich unmöglich.“ „Aber du liebst mich trotzdem.“ sagte Haruka grinsend. „Na, vielleicht überleg ich’s mir nochmal und such mir lieber jemanden mit besseren Manieren.“ erwiderte sie hochnäsig. „Hey!“ Sie gingen gerade durch den Flur und waren noch nicht bei der Küche angekommen, also noch nicht in Sachikos Seh- oder Hörweite. Haruka hielt die Violinisten plötzlich am Handgelenk fest und drängte sie in der nächsten Sekunde an die Wand. Sie lehnte sich ganz dicht zu ihr herunter und sah ihr tief in die Augen. „Das würdest du nicht.“ hauchte sie ihr entgegen. Michiru war noch etwas überrumpelt, mit solch einer Aktion hatte sie jetzt nicht gerechnet und konnte auch nicht verhindern etwas rot zu werden, fasste sich dann aber wieder. „Willst du es riskieren?“ „Also gut, ich werde helfen. Gibt es dann auch eine Belohnung dafür?“ Diese Stimme von Haruka war schon wieder so sinnlich, dass Michiru sie eigentlich nur noch Küssen wollte, aber sie wollte dieses Spiel auf keinen Fall verlieren, also riss sie sich zusammen. „Das hängt ganz davon ab, wie sehr du dich anstrengst.“ sagte sie, tauchte unter Harukas Armen hinweg und ging weiter zur Küche. Dabei konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Haruka folgte ihr schmunzelnd. „Können wir dir helfen Sachiko-san?“ fragte Michiru Sachiko, nachdem sie in der Küche angekommen war. „Oh, seid ihr fertig?“ „Wohl eher kein Bock mehr.“ sagte Haruka, die auch gerade in die Küche kam. „Haruka!“ zischte Michiru und sah Haruka strafend an. „Was? Stimmt doch.“ tat sie unschuldig. Sachiko musste unweigerlich zu lachen anfangen. „Ist schon okay, du kannst mir gerne helfen Michiru-san.“ Jetzt bekam die Sportlerin einen erwarteten Blick von Michiru zugeworfen, sie ergab sich sofort, schließlich hoffte sie auf eine wundervolle Belohnung. „Und was kann ich tun?“ Sachiko ließ vor Schreck das Messer aus der Hand fallen und sah ihre Tochter mit weit aufgerissenen Augen an. „Du willst wirklich helfen?“ „Ja.“ „Das muss ein Traum sein. Also wenn das wirklich dein ernst sein sollte, kannst du ja den Tisch decken.“ sagte Sachiko und war immer noch ziemlich irritiert. „Okay.“ Haruka ging zu den Schränken und holte alles raus was sie brauchte, gefolgt von den ungläubigen Augen ihrer Mutter. Michiru musste sich ein Lachen verkneifen. Sachiko versuchte sich wieder zu fassen und hob das Messer auf und konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit. Michiru half ihr dabei. Während sie alle beschäftigt waren ging die Küchentür auf einmal auf und Keisuke kam herein. „Hallo, alle zusammen.“ Michiru konnte sehen das Haruka sich wieder völlig verkrampfte und der schöne entspannte Gesichtsausdruck zu kalt und ernst wechselte. Das ließ in Michiru einen unglaublichen Hass auf diesen Kerl aufkommen und sie musste sich wirklich zusammen reißen, das nicht auch zu zeigen. „Hallo Schatz, wie war die Arbeit?“ Sachiko war die einzige die völlig entspannt blieb und sich über seine Anwesenheit zu freuen schien nur leider bekam sie nichts davon mit. „Ach, war ganz okay. Und was war hier so los?“ „Nicht sehr viel. Ich war vorhin mal wieder einkaufen und dann haben mir die zwei hier ein bisschen gesellschafft geleistet und Hausaufgaben gemacht.“ „Ah, na das ist doch schön.“ sagte er und setzte sich an den Tisch. »Aber sicher doch!« Michiru kochte schon vor Wut. Wie konnte dieser Kerl da nur so entspannt sitzen und so tun als wäre alles in Ordnung? Haruka war jetzt leider fertig mit Tischdecken und musste sich wohl oder übel auch zu ihrem Vater an den Tisch setzen, wählte aber den von ihm am weit entferntesten Platz aus und starrte die Wand an. Die Künstlerin war jetzt nur noch damit beschäftigt die beiden aus den Augenwinkeln heraus zu beobachten. Ihr wurde richtig schlecht bei dem Gedanken, dass dieser Kerl der so viel größer war als sie und bestimmt doppelt so breit war, ihre geliebte Haruka so zugerichtet haben soll. Sie selbst wäre wahrscheinlich nach nur einem Schlag von ihm schon ohnmächtig geworden, wenn nicht sogar tot. Wie konnte Haruka das nur aushalten? „Michiru-san? Ist alles in Ordnung?“ „Äh, was?“ Michiru wendete ihren Blick vom Tisch ab und sah dann in das fragende Gesicht Sachikos, die senkte ihren Blick kurz und sah dann wieder hoch. „Na ja, wie viel kleiner möchtest du das denn noch schneiden?“ Erschrocken sah Michiru vor sich auf die Arbeitsplatte. Sie hatte tatsächlich die Paprika, die sie eigentlich in Scheiben schneiden sollte komplett zerhackt. „Oh Gott, tut mir wirklich leid.“ „Na ja, schon in Ordnung. Ich denke wir können sie trotzdem noch verwenden.“ Michiru versuchte sich jetzt mehr auf ihre Arbeit zu konzentrieren, sah aber dennoch regelmäßig zu den beiden am Tisch sitzenden. Keisuke hatte sich inzwischen eine Zeitung geschnappt und las seelenruhig in dieser, während Haruka immer noch verbissen die Wand anstarrte. Als die zwei Frauen endlich fertig mit dem Essen waren setzten auch sie sich an den Tisch. Von Keisuke kam ein überfreundliches "Das sieht ja wundervoll aus" und "Einen guten Appetit" was Michiru gänzlich den Appetit verderben ließ. Mühsam zwängte sie sich was von dem Essen runter. „Sag mal Haruka, wann gehst du eigentlich mal wieder zum Training? Du bist ja nur noch hier.“ fragte Keisuke während des Essens. „Das hängt davon ab, wann ich wieder hingehen darf.“ sagte sie kühl. „Hä, wie meinst du das?“ „Ich habe Haruka eine kleine Auszeit vergönnt, da sie so schlecht in der Schule geworden ist.“ schaltete sich Sachiko ein. „Du hast ihr das Training verboten? Aber die Saison fängt doch bald an! Wie konnte ihr Trainer das zulassen?“ Man sah Keisuke an, dass er überhaupt nicht begeistert davon war. „Der Trainer meinte es wäre gar nicht schlecht, wenn sie mal ein bisschen Pause macht, da sie die Zeit davor schon wie eine besessene Trainiert hat. Ach, und er hat irgendwas von einem neuen Motor gesagt den sie einbauen wollen und noch irgendwas Mechanisches. Ich hab nicht alles verstanden, was er da erzählt hat.“ „Na, dann okay. Aber sobald die Technischen Sachen geregelt sind geht Haruka wieder zum Training, so was wie letztes Jahr darf nicht noch einmal passieren. Du hättest wirklich gewinnen können, wenn du dich mehr auf dein Training konzentriert hättest.“ Haruka versuchte wirklich mit aller Gewalt ruhig zu bleiben und weiter auf ihr Essen zu starren. „Keisuke, du solltest Haruka nicht so unter Druck setzen. Sie hat wirklich ihr Bestes gegeben und ich bin wirklich froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Mir wäre es lieber sie würde überhaupt nicht mehr fahren.“ Michiru kam nicht wirklich mit, bei dem Gespräch, sah aber dass ihre Freundin sichtlich um Fassung rang. „Darf ich fragen was passiert ist?“ fragte sie vorsichtig. „Oh, sie hätte beinahe die Meisterschaft gewonnen, aber dann ist sie im Letzten rennen gestürzt und nur zweite geworden. Dieses Jahr darf dir das aber nicht passieren und deswegen gehst du so schnell wie möglich wieder zum Training!“ bestimmte Keisuke. »Dieser Kerl ist echt das letzte! Wie kann er nur verlangen, dass sie zum Training gehen soll? Mit den Verletzungen die sie hat, darf sie frühestens in ein paar Wochen wieder Motorrad fahren! Und er weiß doch, dass sie Verletzt ist!« Michiru hatte ihr Essen inzwischen ganz von sich geschoben und tippte unruhig mit dem Finger auf den Tisch herum und sah diesen Keisuke finster an, der aber nichts davon mitbekam da er sich wieder seinem Essen zugewandt hatte. Nach dem Essen verschwand Keisuke direkt in sein Arbeitszimmer und die drei Frauen blieben allein zurück. Die Künstlerin konnte praktisch spüren wie Haruka sich wieder entspannte und entspannte sich auch etwas. Sie halfen noch beim Aufräumen und gingen dann wieder ins Wohnzimmer, um einen neuen Versuch mit den Hausaufgaben zu starten. Sachiko leistete ihnen auch wieder Gesellschaft aber zu ihrem Unglück kam auch Keisuke nach einiger Zeit dazu und setzte sich vor den Fernseher. Zum Glück saß Keisuke mit dem Rücken zu ihnen und Sachiko hatte sich inzwischen neben ihn gesetzt. Reden war wohl zu gefährlich, also nahm Michiru einen leeren Zettel zur Hand und schrieb Haruka etwas drauf. Glaubst du er lässt uns nach oben gehen? Ich halt das hier drin echt nicht mehr aus! Auf jeden Fall nicht zusammen! Aber ich würd auch gern abhauen. Und wenn wir nach einander gehen? Ich wollte sowieso noch meine Eltern anrufen. In der zwischen Zeit könntest du doch schon mal hoch gehen, oder? Klingt gar nicht schlecht. Aber er wird später bestimmt noch mal bei mir reingucken, ob ich auch wirklich noch da, und vor allem alleine bin! Dann werden wir uns heute nicht mehr sehen? Ich könnte ja zu dir kommen, sobald er bei mir war. Ich glaub nicht, dass er zweimal bei mir kontrolliert. Okay, so machen wir’s! Ich werd dann jetzt meine Eltern anrufen. Du gehst nach oben und sobald ich fertig bin komm ich nach und wir sehen uns dann nachher, ja? Von Haruka kam ein zufriedenes Nicken und Michiru stand auf. „Sachiko-san, darf ich nochmal euer Telefon benutzen? Ich würd ganz gern noch mal bei meinen Eltern anrufen.“ „Aber natürlich. Und du brauchst nicht jedes Mal zu fragen. Du kannst das Telefon jederzeit benutzen.“ „Okay, danke.“ Michiru ging zum Telefon herüber und fing an zu telefonieren. Ein paar Minuten wartete Haruka noch dann stand sie ebenfalls auf. „Ich bin fertig mit mein Aufgaben und geh jetzt schlafen, okay? „Jetzt schon? Willst du nicht noch auf Michiru-san warten? Dann könnt ihr noch was zusammen machen.“ fragte Sachiko. Haruka musste keine Gedanken lesen können, um zu wissen was ihr Vater jetzt gerade Dachte. Die Warnung war ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben. „Ähm, nein. Ich bin ziemlich müde, deswegen geh ich lieber schlafe, also bis Morgen.“ „Na schön. Ich wünsch dir eine Gute Nacht.“ Haruka kramte die Bücher (und den Zettel) zusammen und verschwand dann nach oben. Michiru musste ihrer Mutter und dieses Mal auch ihrem Vater, der im Hintergrund mit zuhören schien, wieder alles haargenau erzählen. Aber Michiru ließ wieder so einiges weg, was sie dieses Mal nur zu gerne erzählt hätte. Nach einer halben Stunde legte sie endlich wieder auf und ging zu den anderen beiden zurück. „Wo ist denn Haruka? Ist sie schon nach oben gegangen?“ „Ja, sie war müde und ist schon schlafen gegangen.“ „Oh, ach so. Na, dann werd ich jetzt auch nach oben gehen und euch nicht weiter stören.“ „Du kannst gerne bleiben, wenn du noch nicht müde bist. Du störst uns wirklich nicht.“ sagte Sachiko. „Nein, danke. Ich wollte sowieso noch eins meiner Bilder fertig malen.“ „Na, dann wünsch ich dir schon mal eine Gute Nacht.“ „Wünsch ich euch auch, danke.“ Das "euch" hätte sie am liebsten weggelassen, aber es sollte ja nichts auffallen also sagte sie es doch. Die Künstlerin ging dann auch aus dem Zimmer und so schnell wie möglich die Treppen rauf. Im Flur wartete, zu ihrer großen Überraschung Haruka an ihrer Tür lehnend auf sie. „Was machst du denn hier? Ich dachte wir treffen uns erst nachher?“ fragte Michiru leise. „Ich wollte aber nicht solange warten, außerdem wird er wohl noch ‘ne Zeit lang warten ehe er hochkommt. Er kann ja meine Mutter nicht so einfach da unten sitzen lassen.“ sagte Haruka weniger leise und zog Michiru sofort in ihre Arme, als die dicht genug bei ihr war, die erwiderte die Umarmung sofort und lehnte ihren Kopf gegen Harukas Brust. „Aber wir können ja schlecht rein gehen, sonst überrascht er uns noch. Und hier draußen wird er uns auch sofort sehen.“ „Ja, ich weiß. Ich wollte mich ja auch nur noch von dir verabschieden.“ „Wieso verabschieden? Wir sehen uns doch nachher wieder, oder?“ „Klar, aber ich weiß ja nicht wie lange ich noch warten muss. Deswegen wollte ich dich jetzt noch mal sehen.“ Michiru hätte dahinschmelzen können. „Oh, das ist so süß von dir. Ich vermiss dich jetzt schon.“ „Ich dich auch. Aber könntest du vielleicht etwas weniger zudrücken, du weißt doch meine Rippen.“ „Oh Gott, tut mir leid!“ Michiru war sofort zurück gesprungen. „Hey, ich hab gesagt weniger drücken, nicht komplett loslassen.“ sagte Haruka und streckte Michiru eine Hand entgegen. „Aber ich will dir nicht wehtun.“ Die Malerin ging noch einen Schritt weiter zurück und Haruka ließ den Arm wieder sinken. „Vielleicht sollten wir jetzt so wieso besser reingehen. Bevor er noch hochkommt. Ich komm aber nachher auf jeden Fall noch zu dir.“ „Ich werde darauf warten.“ Michiru ging an Haruka vorbei zu ihrer Zimmertür und wollte sie gerade öffnen, als sie die Sportlerin auf einmal wieder hinter sich spürte. „Warte. Was ist eigentlich mit meiner Belohnung? Ich hab doch so brav den Tisch gedeckt, und sogar mit Aufgeräumt.“ Michiru drehte sich um und war nur wenige Zentimeter von Harukas verführerisch blitzenden Augen entfernt. Sie musste kurz einmal schlucken dann lächelte sie. „Mhm, das hast allerdings.“ Sie legte ihre Arme wieder um Harukas Nacken und zog sie die letzten Zentimeter zu sich runter. Sofort als sich ihre Lippen berührten, verschwand alles um sie herum. Der eigentlich kurz geplante Kuss wurde immer leidenschaftlicher und als Harukas Zunge um Einlass bat, ließ sie sie gewähren, in dem sie den Mund ein wenig öffnete. Ihre Zungen spielten immer weiter miteinander und dachten gar nicht daran wieder auf zuhören. Michiru wurde immer heißer und ihr Herz raste. Auf einmal spürte sie die Tür in ihrem Rücken und Haruka noch dichter an sich. Wo sie waren hatte Michiru schon längst vergessen, doch auf einmal löste sich Haruka abrupt von ihr und ging einen Schritt zurück. „Entschuldige ... ich ... wir sollten das hier lieber nicht tun.“ sagte Haruka etwas verlegen. Michiru brauchte ein paar Sekunden um wieder zu sich zukommen. „Oh. Ähm, ja. Du hast Recht.“ Sie ging mit einem Lächeln auf die Blonde zu. „Aber du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich seh dich dann Nachher, ja?“ sagte sie und gab der Großen noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, drehte sich dann um und verschwand dann in ihr Zimmer. „Auf jeden Fall!“ sagte Haruka schon zur verschlossenen Tür und ging dann ebenfalls in ihr Zimmer, dort entledigte sie sich sofort der Schuluniform, zog sich noch ein Muskelshirt über und legte sich dann gleich ins Bett, um darauf zu warten dass ihr Vater kam, und hoffentlich gleich wieder ging, und auch nicht wieder kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)