Am Ende des Weges... von abgemeldet (wartet auf Manche von uns, ein Happy End...) ================================================================================ Kapitel 7: VIII. I tell you --------------------------- Liebe Leser, willkommen zum Dienstags-Update ^^ Mein herzlicher Dank gilt Annemie_chan, du bist supi Und viel Spaß nun beim Lesen. Liebe Grüße Deanna_ Eine Hochzeit ist nicht nur ein Fest, eine Veranstaltung zu der man seine Liebsten einlädt oder einfach nur die Verbindung zweier Parteien mit nachfolgendem Steuervorteil. Eine Hochzeit ist etwas, dass man mit Worten nicht beschreiben konnte, das nicht dem Verstand oder der Vernunft folgte. Eine Hochzeit ist das Gefühl, die eine Person gefunden zu haben und sie für immer bei sich zu haben. Seit Jahrhunderten wurden Hochzeiten zu wirtschaftlichen, kulturellen oder friedengebenden Gründen geschlossen, manchmal auch einfach nur, weil man als Ehepaar die bessere Wohnung bekam. Im Laufe der Zeit war der eigentliche Gedanke der Eheschließung verloren gegangen. Paare fuhren nach Las Vegas und schlossen für 50 Dollar im Sparpaket eine Ehe, die letztlich nicht mal 50 Stunden hielt und im Bestfall wieder annulliert werden konnte. Eine Hochzeit ist etwas Großes, etwas Romantisches, etwas magisches, es ist das deutlichste Zeichen ewiger und aufrichtiger Liebe. Zu einer Hochzeit gehörten wunderschöne Brautkleider, eine riesige Torte, atemberaubende Blumengestecke, der erste Tanz als Ehepaar, der manchmal auch so gleich der letzte im Laufe einer Ehe sein würde. Es ging dabei nicht darum, wie man seine Verwandten beeindrucken konnte, wen man nicht an einen Tisch setzen konnte, wer was trug oder eben nicht. Letztlich sollte es nur um 2 Menschen und die wahre Liebe gehen. Aber, weil das Leben sich nicht an menschliche Regeln hält, konnte einer Hochzeit schon mal Drama und viel Kummer voraus gehen. Das bedeutete aber nicht, dass man sich weniger liebte oder diese Ehe nicht genauso halten konnte, wie mit einer perfekten Hochzeit. Denn eine Ehe ist nur der Anfang von etwas Neuem, das gespannt darauf wartet entdeckt und gelebt zu werden… „Annemieke?“ Wietskes Stimme am anderen Ende der Leitung klang erstaunt, aber gleichzeitig erleichtert und überglücklich. „Hey Schatz.“ Annemieke biss sich auf die Lippen und atmete geräuschvoll ein und aus. „Ist alles in Ordnung?“ Wietske setzte sich auf ihr Bett und strich ihren Rock glatt. Sie hatte gerade nach unten gehen wollen, doch dann hatte ihr Handy geklingelt, Annemieke Stimme war erklungen und sie hatte sofort gewusst, dass etwas sein musste. „Ja…ich weiß nicht genau…Hat dein Vater schon…?“ „Ja hat er. Er wird mich an dich übergeben. Er hat mir auch von der Sache mit deinen Eltern…“ „Deswegen ruf ich nicht an.“ Wietske bekam es langsam mit der Angst zu tun, warum rief Annemieke jetzt noch an, es waren kaum noch 20 Minuten bevor sie sich auf den Weg machte und Annemieke dann etwa 10 Minuten früher fahren würde. „Was liegt dir auf dem Herzen?“ Herz, war wohl das richtige Wort. Sie musste es jetzt wissen, ganz sicher gehen, dass es nie zwischen ihnen stehen würde, dass es hier einzig und allein um ihre Liebe ging und um nichts anderes. „Geht es hier bei noch um uns?“ Wietske runzelte verwirrt die Stirn und schwieg für einen Moment in ihr Handy. Ihre Finger hatten sich in den feinen Stoff ihres Kleides gebohrt und sie fühlte wie er sich kühl und glänzend gegen ihre Fingerspitzen schmiegte. „Wietske, sag doch bitte was.“ Annemieke klang verzweifelt, den Tränen nah. „Bitte weine nicht.“ flüsterte Wietske ins Telefon und hätte Annemieke am liebsten in ihre Arme geschlossen. „Natürlich geht es heute nur um uns, das ist doch unsere Hochzeit. Ich habe vor einem Jahr um deine Hand angehalten, weil ich dich liebe, weil ich mein Leben mit dir teilen möchte. Du sollst für immer das Erste sein, dass ich am Morgen erblicke und das Letzte, wenn ich am Abend meine Augen schließe. Ich heirate dich nicht, weil ich Angst habe, dass es etwas bedeutet, wenn ich es nicht tue, sondern weil ich es von ganzen Herzen will. Du bist die Liebe meines Lebens, ob nun mit Trauschein oder ohne.“ Annemieke nicke, bis ihr einfiel, dass Wietske das natürlich nicht sehen konnte. „Ich hatte Angst, es würde irgendwie zwischen uns stehen, dieses ganze hin und her, dieser Streit mit meiner Familie, dass es nicht mehr um uns ging, nur noch darum unsere Liebe noch zu festigen…“ „Annemieke unsere Liebe ist so gut, wie sie ist und der Trauschein wird nichts daran ändern. Er gibt oder nimmt dir nicht das Gefühl zu mir zu gehören. Es ist nur ein Blatt Papier. Er bedeutet nur so viel, wie du ihm Bedeutung bei misst. Also verpass dir jetzt den letzten Feinschliff, steig in 10 Minuten in das Auto und heirate mich in 40 Minuten. Dann wird alles gut, dann werde ich dich für immer beschützen…“ Annemieke fühlte, dass es die einzig richtige Entscheidung gewesen war, nochmal bei Wietske anzurufen um ihre letzten Zweifel zu beseitigen. Mit so einem flauen Gefühl im Magen hatte sie wirklich nicht heiraten wollen, das wäre einfach nicht richtig gewesen. Sie legte ihr Handy auf die Kommode, schlüpfte in ihre cremefarbenden Schuhe und betrachtete sich nochmal in dem großen Spiegel. Überrascht stellte sie fest, wie sehr ihre Augen strahlten und dass eine leichtes Lippen auf ihren Lippen lag. Es waren bei Weitem noch nicht alle Probleme aus dem Weg geräumt, aber sie fühlte sich nun leichter und befreit, fast schon Frei und Schwerelos. Sie hatte eindeutig einmal zu oft Wicked gesehen. Mit bester Laune verließ sie ihr Zimmer und traf dort auf dem Flur Anna, die noch Bonbons in ihre kleine Handtasche tat, die sie offensichtlich bei ihrem Großvater aus der Tasche geklaut hatte, denn Minzbonbons aß auch wirklich nur er. Schuldbewusst, sah Anna ihre Tante an, aber Annemieke konnte ihr gar nicht böse sein und außerdem waren es ja nur ein paar Bonbons. „Ich verrate es keinem, versprochen.“ Anna strahlte und machte dann ihre Tasche zu. „Geht es gleich los?“ Annemieke nickte und streckte ihrer kleinen Nichte ihre Hand entgegen, die in Handschuhen aus feinster Seide steckten. Anna lächelte und ging Hand in Hand die Treppe hinab. Lia und Catharina standen unten vor dem Spiegel und zupften nochmal alles zu Recht, was ihrer Meinung nach noch nicht so recht saß oder sich verschoben hatte. „Mama.“ Quietschte Anne vergnügt und sprach die letzte Treppenstufe hinab. „Ja Schatz, was ist…?“ Catharina hielt die Luft an und drehte auch Lia in Richtung Annemieke. „Wow.“ Die beiden Frauen waren sich ganz schnell einig. Sofort stürmten sie auf Annemieke zu und betrachteten sie von allen Seiten. Natürlich hatten sie das Kleid gesehen, Lia auch schon an Annemieke, aber jetzt so völlig fertig angezogen, mit der Frisur, den Schuhen und dem Schmuck, wirkte es ganz anders. Annemieke sah aus wie eine Prinzessin. „Antonia, jetzt komm, sonst fahren die Kinder ohne…“ Schlagartig blieb Cornelis stehen und betrachtete das Bild, dass seine jüngste Tochter gerade bot. Er schluckte merklich und nestelte nervös an seiner Krawatte herum. Es war solange her, dass er Annemieke im Kleid gesehen hatte, dass er fast vergessen hatte, wie schön sie doch darin eigentlich war. Als Vater neigte man recht schnell dazu, seine Tochter nicht als Frau zu sehen, sondern nur als das kleine Mädchen, von früher. Er musste sich selbst wohl eingestehen, dass er noch nie eine Frau gesehen hatte, die so wunderschön ausgesehen hatte. Nicht seine eigene Frau bei der Hochzeit oder Catharina bei ihrer Hochzeit vor 6 Jahren. Annemieke glich einer Fee. Sie wirkte so zerbrechlich und gleichzeitig so stark wie eine Löwin. Für einen Moment konnte er sogar ausblenden, dass er doch eigentlich gegen die Hochzeit war und war ganz einfach mal der Vater, der er doch für seine Kinder sein sollte. Er löste sich aus seiner Starre und ging einige Schritte auf Annemieke zu. „Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie schön du bist.“ Annemieke wurde rot und räusperte sich. Damit hatte sie nun dann nicht gerechnet und eigentlich wollte sie sich darüber nicht freuen, aber jetzt in diesem Moment, war sie einfach nur froh, dass ihr Vater sie wenigstens hübsch fand. „Danke.“ gab sie klein laut zurück und ließ ihren Vater vorbei gehen. Dann hörte sie Absätze auf dem Boden klackern und im nächsten Moment kam ihre Mutter Antonia um die Ecke und blieb ebenfalls stehen, als sie ihre Tochter sah. Abschätzend musterte sie ihre Tochter und ihr Blick blieb am Hals ihrer Tochter hängen. „Das Medaillon.“ Einst hatte es ihrer Mutter gehört, ehe sie es Annemieke, damals noch ein Kind von 9 Jahren, geschenkt hatte. Antonia hatte Annemieke immer darum beneidet, sie hatte es auch immer haben wollen. Vielleicht war das auch Grund mit dafür, dass sie ihrer eigenen Tochter nie so richtig nah kam. Weil sie immer das Gefühl gehabt hatte ihre eigene Mutter liebte ihre Enkelin mehr als ihre eigene Tochter. „Ich hoffe es ist nicht schlimm, dass ich es trage.“ Antonia setzte wieder einen unterkühlten Blick auf. „Es gehört ja dir.“ Sie ging zu ihrem Mann, blieb aber nochmal kurz stehen. „Das Kleid ist schön.“ Dann ging sie zum Auto und stieg ein. Der Rest war etwas irritiert und folgte den Zweien zu den Autos. Annemieke lächelte leicht. Anscheinend besaß ihre Mutter doch noch ein Herz und mochte sie ein wenig. Ein wenig erleichtert ging sie zum Auto und stieg nach Anna ein. Aufgeregt spielte sie mit ihrer Tasche und dachte einfach nach. Wietske legte auf und steckte ihr kleines Handy in ihre Tasche. Sie würde wohl lügen, wenn sie sagte, dass sie dieser Anruf nicht verwirrt hätte. Annemieke machte sich schon wieder viel zu Viele Gedanken und das vor allem völlig unnötig. Aber Wietske hatte jetzt zu mindestens das Gefühl ihrer Verlobten ein wenig Angst genommen zu haben und das war ja die Hauptsache. „Kommst du?“ Helena lugte durch die Tür und lächelte ihre Tochter freudestrahlend an. „Du bist so schön.“ Tränen bildeten sich in ihren Augen, die sie weg zu blinzeln versuchte. Wietske fühlte sich geschmeichelt und ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Vorsichtig folgte sie ihrer Mutter, die dann hinter ihr die Treppe runter ging und ihr half, dass Kleid hoch zu halten. Auf der Veranda hörte sie erst angeregtes Tuscheln und dann angehaltenes Schweigen, dass nur von Jasper unterbrochen wurde, der Niesen musste und damit alle zum Lachen brachte. Pieter trat hervor und reichte seiner Tochter galant seine Hand. „Darf ich bitten?“ Wietske lächelte ihn an und nickte. Als er sie vorsichtig in seine Arme zog, hauchte er ihr einige Worte an das rechte Ohr. „Du siehst atemberaubend aus.“ Ihre Wangen wurden wieder warm und dann legte er ihr etwas in die Hand. „Was ist das?“ Sie betrachtete das kleine Samtsäckchen und befühlte den Inhalt. „Mach es auf.“ Behutsam öffnete sie das Säckchen und zum Vorschein kam ein silbernes Armband mit einem kleinen Herzanhänger, einer Sonne und einer Erdbeere. Erstaunt betrachtete sie das feingliedrige Schmuckstück und strich mit den Fingerspitzen darüber. „Es gehörte meiner Mutter, sie hat es als 15 Jährige von meinem Vater bekommen. Kurz bevor sie starb, gab sie es mir und meinte ich sollte es meiner ersten Tochter schenken, die den heiligen Bund der Ehe eingeht und ja nun stehst du hier vor mir und wirst gleich heiraten. Es ist nun dein. Ursprünglich war nur das Herz daran befestigt, aber ich dachte als Zeichen eurer Liebe, würden eine Sonne und eine Erdbeere sehr gut passen. Und wenn irgendwann deine Tochter heiratet, dann kann sie noch etwas ran machen, je nachdem wie ihr mögt.“ Wietske strahlte und warf sich ihrem Vater an den Hals. „Dankje wel Papa.“ Pieter lächelte und es war ein einvernehmliches „ohh“ von der Veranda zu hören. Mit zitternden Fingern versuchte Wietske das Armband zu befestigen, aber es gab keine Chance, ihre Mutter half ihr und strahlte ebenfalls. „Jetzt bist du perfekt.“ flüsterte sie und drückte die Hand ihrer Tochter. Völlig überwältigt trat Wietske raus auf die Veranda zu den anderen und wurde erstaunt betrachtet. „Das Kleid ist so toll.“ Seufzte Eline träumerisch und lehnte sich gegen ihren Mann. „Du warst mindestens genauso schön bei unserer Hochzeit.“ Flüsterte er ihr zu und gab Eline dann einen Kuss. Wietske fühlte sich enorm geschmeichelt und bedankte sich brav für alle Komplimente. Pieter legte ihr, eine Jacke um die Schultern und führte sie dann richtig Tür. Suchend sah sie sich nach Levian um, den sie aber nirgends ausmachen konnte. Etwas traurig folgte sie ihrem Vater, der gerade Tür öffnete. Erschrocken sprang Levian, der gerade davor gestanden hatte zurück und hätte sich fast noch auf den Hosenboden gesetzt. Wieder stahl sich ein Lächeln auf Wietskes Gesicht. Seit er hier war, hatte Levian sich ziemlich rar gemacht und die meiste Zeit geangelt oder beim aufbaumen geholfen, wenn Wietske nicht da war. Er hob den Kopf und fuhr sich nervös durch das braune Haar. „Hey Wietske.“ Betont lässig, wie er sich immer gab, steckte er seine Hände in die Taschen seiner Stoffhose. „Hallo Levian. Ich freu mich, das du jetzt da bist.“ Er räusperte sich und versuchte Wietskes Blick auszuweichen. „Naja ist ja deine Hochzeit und ich weiß was es für dich bedeutet.“ Sein Körper entspannte sich etwas und er lächelte seine Schwester schief an. An der Hand ihres Vaters stieg sie die Treppe hinab und dann schloss sie Levian sofort in ihre Arme. Er verspannte sich wieder, aber Wietske ließ ihn nicht los. „Ich hätte es nicht schön gefunden, wenn du nicht dabei gewesen wärst und was auch immer zwischen uns steht, naja du bist noch immer mein Bruder und der wirst du auch immer bleiben, verstanden?“ Levian nickte etwas unbeholfen und befreite sich aus der Umarmung seiner großen Schwester. Der Rest folgte nun und sie verteilten sich auf die Autos. Annemieke war 10 Minuten vorher schon zum Standesamt von Molkwerum gefahren und wartete dort nur noch auf ihre Braut. Verträumt sah Wietske aus dem Fenster und betete einfach nur dafür, dass nun alles gut gehen würde und dass der Tag schön verlief. (Wem die szene mit dem Anruf und der Frage, ob es dabei noch um die beiden geht, bekannt vorkommt, dass kann daran liegen, dass ich mich dabei vom ersten Film zu "sex and the city" inspirieren lassen hab.) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)