Am Ende des Weges... von abgemeldet (wartet auf Manche von uns, ein Happy End...) ================================================================================ Kapitel 3: IV.get dressed ------------------------- Hallo liebe Leser, heute folgt nun der 4.Teil meiner neuen Fanfic. Ich mlöchte mich herzlich bei bedanken, die mich mit ihren langen Kommentaren echt umhaut Und asnsonsten wünsche ich viel Spaß und ein schönes Wochenende ^^ GLG Deana_ Den Blick starr auf einen undefinierbaren Punkt fixiert, blickte Annemieke aus dem Fenster. So wie sie mit Lia vom Hof gefahren war, stiegen in ihr wieder die Gefühle von vormittags empor und verschlechterten ihre Laune erheblich. Fragen, die sie vorhin erfolgreich verdrängt hatten kamen ihr wieder in den Sinn und kreisten unerbittlich in ihrem Kopf umher. War es falsch ihre Eltern einzuladen? Hätte sie nicht so kopflos davon rennen sollen? Sollte sie sich der Situation stellen? „Denk niet zo veel over.“ Lias Hand legte sich auf Annemiekes Knie und streichelte beruhigend darüber. Annemieke war dankbar für diese Geste, aber am liebsten wäre sie jetzt bei Wietske gewesen und hätte in ihren Armen gelegen. „Ich weiß, aber es ist sehr schwer, nicht nachzudenken.“ Sie seufzte leise und wendete ihren Blick wieder von Lia ab, Richtung Fenster. Die Landschaft zog schnell an ihr vorbei und verwandelte sich langsam in ein typisch niederländisches Stadtbild. Im Moment war ihre Lust nach Dessous zu shoppen zweifelhaft gering, aber sie wusste sehr wohl, dass es ein Versuch war sie abzulenken und irgendwie war sie dann doch dankbar, ein bisschen Abstand zu gewinnen. Zielsicher steuerte Lia das Auto vor das kleine, aber dennoch sehr geschmackvoll wirkende Dessousgeschäft zu. Lia hätte es nie für möglich gehalten, dass es sowas hier gab, aber das Leben hielt ja ständig irgendwelche Überraschungen für die Menschen bereit. „Wie kommt es eigentlich, dass du erst heute, einen Tag vor deiner Hochzeit danach guckst?“ Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht von Annemieke. „Wietske ist furchtbar neugierig und es ist äußerst schwer etwas vor ihr zu verbergen. Ich möchte einfach, dass sie gar keine Ahnung hat. Vom Kleid bis zur Unterwäsche soll einfach alles perfekt sein.“ Sie strahlte und ihre Augen hatten einen eigentümlichen Glanz angenommen. Lia und Annemieke waren schon seit Studienzeiten befreundet, aber Lia hatte es noch nie erlebt, dass ihre Freundin so etwas für Jemand anderen empfunden hatte. Sie waren für einander da gewesen, hatten die Tränen des Anderen getrocknet und mit ihm gelacht, wenn es was zu lachen gab. Ihre Verbindung war eng und stark aber sie war ein Nichts im Vergleich zu dem was Annemieke und Wietske verband. Lia war nicht neidisch auf Wietske, aber sie musste sich eingestehen, dass wohl jeder Frau und jeder Mann gern solch eine Beziehung zu seinem Partner haben würde. Annemieke betrachtete Lia von der Seite und dann schnippte sie kurz mit dem Finger um ihre Freundin ins Hier und Jetzt zurück zu holen. „Maakt me bang, maar niet zo.“ „Sorry.“ Annemieke zog Lia an sich und strubbelte durch ihr braunes Haar. „Ich bin wirklich froh das du da bist.“ Lia lächelte und strubbelte ebenfalls durch das Haar von Annemieke. „Ich hab dir doch versprochen Brautjungfer zu sein, egal welchen Typen du heiratest.“ Sie steckte ihrer Freundin die Zunge raus und handelte sich dafür einen bösen Blick ein. „Ich heirate aber nicht irgendeinen Typen. Ich heirate die wundervollste Frau der Welt.“ Lia verzog das Gesicht gespielt genervt. „Oh bitte erspar mir die Lobeshymnen auf Wietske. Ich weiß schon, sie ist so schön, perfekt, lebenswert, kann super Küssen und der Sex…“ Annemieke hielt Lia den Mund zu. „Sei bloß nicht so fies zu mir, ich heirate Morgen.“ Annemieke öffnete die Tür und Lia tat es ihr gleich. „Erinnere mich daran, falls ich heirate, dass ich nicht so unausstehlich wie du werde.“ Annemieke schnappte nach Luft, musste dann aber Grinsen, als sie sah, dass auch Lia ein dickes Grinsen auf den Lippen trug. „Du kannst es nicht lassen oder?“ Lia harkte sich bei ihr unter und zog sie dann in das Geschäft. „Niemals.“ Lachend betraten sie das Geschäft. Annemieke hatte sich schon im Internet ein bisschen schlau gemacht und Bilder von dem Laden gesehen, aber die Realität übertraf die Bilder noch um ein Vielfaches. „Wow.“ kam es aus Beider Mund. Der kleine Laden war in sanften Tönen gestrichen und die Lichtarrangements schufen noch eine zusätzlich sehr angenehme Stimmung. Alles schien seinen Platz zu haben, es lag kein Teil rum. So klein der Laden von Draußen gewirkt hatte, so weitläufig war er im Innenraum. Leise Musik war im Hintergrund zu hören, ansonsten war es still hier und im ersten Moment war auch keine Verkäuferin zu erkennen. Annemieke und Lia bewegten sich mit solcher Ehrfurcht durch den Laden, als könnte ein Windhauch die edlen Stoffe zerstören. Die Kleidungsstücke sahen sehr teuer aus und wie geschaffen für eine Hochzeitsnacht. „Geen angst.“ Eine ältere Frau mit leicht ergrautem Haar trat aus dem Schatten und lächelte ihre Kundinnen freundlich an. Annemieke ermschrak sich so sehr, dass sie nach hinten stolperte und fast in einen Ständer mit weißen Corsagen gefallen wäre. „Alles gut Annemieke?“ Lia musterte sie besorgt und legte vorsichtshalber den Arm um ihre Freundin. „Ja.“ Sagte sie noch etwas erschrocken und streckte der Frau, ihr gegenüber die Hand, entgegen. “Goede dag.“ Sie fand endlich ihre Sprache wieder und straffte die Schulter. Irgendwie brachte diese Frau sie völlig aus dem Konzept dabei tat sie ja noch nicht einmal etwas. „Ik ben op zoek naar ondergoed.“ Die ältere Frau lächelte. „Dann sind sie bei mir genau richtig.“ „Sie sprechen Deutsch.“ „Ja, weil der Ort so dicht an der Deutschen Grenze liegt. Aber nun wollen wir mal was Passendes für sie…“ Dabei deutete sie zwischen Annemieke und Lia hin und her, Annemieke nickte ihr zu. „…suchen. Gibt es einen besonderen Anlass?“ Annemieke strahlte und kicherte verlegen. „Ich werde Morgen heiraten.“ „Hoe mooi.“ Seufzte die Frau träumerisch und zog Annemieke bestimmt weiter nach hinten in den Laden. Geschäftig ging sie hinter die Theke und zog ein Maßband hervor. „Ich muss kurz mal Maß nehmen, damit auch alles schön sitzt und genau passt.“ Die Frau schien in ihrem Beruf sehr gut aufzugehen und machte sich auch sofort an die Arbeit. Annemieke erinnerte das Ganze, an die Schneiderinnen im Theater, wenn diese Maß für ein Kostüm nahmen. Dennoch mochte Annemieke das nicht so gerne, aber es sollte später ja auch genau passen und so ließ sie die ältere Frau ohne Umschweife Maß nehmen. Diese notierte hin und wieder ein paar Zahlen, runzelte hin und wieder nachdenklich die Stirn und betrachtete Annemieke von allen Seiten. Lia, die auf einem Stuhl saß und ihren Kaffee trank, den die Verkäuferin ihr gebracht hatte, musste wegen Annemiekes Gesichtsausdruck immer wieder leise kichern. „Klaar.“ rief sie aus und schnappte sich ihren Zettel. „Sie haben wirklich sehr gute Maße, wir werden schon etwas Schönes zum Auspacken für ihren Liebsten finden.“ Jetzt hielt es Lia nicht mehr auf dem Stuhl und sie rutschte vor Lachen vom Stuhl. Die Verkäuferin betrachtete sie nachdenklich. „Einfach ignorieren.“ meinte Annemieke und folgte dem emsigen Verkäuferin noch weiter in das Innere des Ladens. „Also, an was hatten sie denn gedacht oder was gefällt ihrem Zukünftigen denn?“ Annemieke sah sich nun doch genötigt, klar zu stellen, dass sie eine Frau heiraten würde. „Also meine Verlobte, findet das mir schwarze Spitze sehr gut steht.“ Der Verkäuferin schien zuerst nicht zu merken, was Annemieke gerade gesagt hatte. „Ja das stell ich mir bei ihnen gut vor, ihre Haut hat einen schönen milchigen Ton und schwarz bildet da einen schönen Kontrast. Ihre Verlobte hat wirklich ein gutes Auge…“ Jetzt hielt die Frau inne und drehte sich leicht zu Annemieke. Diese ging im Kopf schon sämtliche Möglichkeiten durch, wie die Verkäuferin jetzt reagieren konnte. Über einfaches ignorieren bis hin zum Ladenverbot auf Lebenszeit, kam ihr so ziemlich alles in den Kopf. Aber diese Verkäuferin war immer für eine Überraschung gut. „27 Jahre verkaufe ich schon feinste Dessous, aber noch nie an eine Frau, die verlobt ist mit einer anderen Frau.“ Ein breites Lächeln schlich sich auf ihre schmalen Lippen. „Das ist aber auch aufregend.“ Annemieke und Lia sahen sich skeptisch an. „Aufregend?“ „Ja natürlich, Frauen haben ganz andere Ansprüche, es ist immer eine schöne Aufgabe, etwas zu suchen, das eine Frau glücklich macht.“ Annemieke atmete erleichtert auf. Mit einer aufgeregten Verkäuferin konnte man ja arbeiten. Sie klatschte in die Hände. „Nun aber los, wir werden sicher Zeit brauchen.“ Gesagt, getan. Mit dem Zettel in der Hand, Annemieke und Lia im Schlepptau, ging sie die Ständer entlang, hielt Kleidungsstücke hoch, klemmte sie sich unter den Arm oder hing sie wieder zurück. Ab und zu hielt sie Sachen vor Annemiekes Körper, schüttelte den Kopf und oder nickte freudig. Eine halbe Stunde später stand Annemieke in der Umkleide und war gerade dabei eine Corsage aus schwarzer Spitze anzuprobieren, die nahezu durchsichtig war und nur an den wichtigen Stelle von rötlichem Rosengesticken verdeckt wurde. Annemieke blieb fast der Atem weg, als sie die letzen Bänder geschnürt hatte und sich nun im Spiegel ansah „bin das wirklich ich?“ flüsterte sie ihrem Spiegelbild entgegen und trat dann rückwärts aus der Kabine. Alle waren sich auf der Stelle einig. „Dit is het!“ „Ich hab bestimmt alles nur noch viel schlimmer gemacht.“ Wietske schlug ihre Hände über dem Kopf zusammen und ärgerte sich maßlos über sich selbst. Warum zum Teufel hatte sie sich nicht zurück halten können und diese Sache Annemieke regeln lassen. Sie konnte ihre geliebte Freundin schließlich nicht vor allen Bösen dieser Welt schützen, egal wie sehr sie es auch wollte. „Wietske.“ Pieter legte seinen Arm, um die Schulter seiner Tochter und zog sie ein Stückchen zu ihm. „Ich finde du hast alles richtig gemacht. Jemand musste den Beiden mal sagen, dass sie ihrer Tochter mit ihrem Verhalten sehr weh tun.“ „Ach Papa ich hätte mich trotzdem nicht einmischen sollen. Was wenn sie jetzt morgen gar nicht kommen werden? Annemieke wird tot unglücklich sein und das an dem glücklichsten Tag unseres Lebens. Ich wollte alles richtig machen und hab dann alles falsch gemacht.“ Sie sank mit dem Kopf auf den Tisch und fing leise an zu weinen. Pieter wollte noch etwas sagen, aber nun mischte sich seine Frau Helena ein. „Ich glaube es ist besser wenn du gehst, Schatz. Das ist eine Sache unter Frauen.“ Man sah das es ihm nicht behagte, dass er nichts für seine Kleine tun konnte, aber letztlich ergab er sich der Frauenpower von Helena sowie Eline und verschwand nach Draußen zu Jan. Helena nahm den Platz ihres Mannes ein und gab ihrer Tochter ein Taschentuch. „Wir müssen reden Wietske. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses Gespräch mal führen würde, aber nun ist es wie es ist.“ Wietske sah sie an und wischte sich die Tränen von der Wange. „Ab Morgen wirst du nicht nur Verantwortung für dein Leben tragen sondern auch für das Leben Annemieke. Alles was du nun tust hat unmittelbar Wirkung auf euch beide. Du kannst nicht mehr so kopflos durch die Welt wandeln. Und auch, wenn du denkst, das Richtige zu tun, kann das immer noch das Falsche sein.“ Helena nickte Eline zu. Diese verstand und räusperte sich, setzte an zum Sprechen. „Du möchtest Annemieke am liebsten vor der ganzen Welt beschützen und ihr alles Negative abnehmen, aber so funktioniert eine Ehe nicht. Jan hat das am Anfang auch gemacht, aber so geht das eben nicht. Ihr seid jetzt zu zweit und tragt gemeinsam Verantwortung. Ihr seid kein Einzelkämpfer mehr, sondern Teamspieler. Manchmal ist es besser etwas im Team zu machen, aber manchmal muss man seine Probleme auch allein lösen und kann nur auf die mentale Unterstützung seines Partners hoffen. Es mag sein, dass du lieber nicht mit Annemiekes Eltern hättest reden sollen, aber es ist nun zu spät, es ist geschehen. Sie wird dir nicht böse sein, aber du solltest mit ihr darüber reden ja?“ Wietske nickte nur stumm. Bisher hatte sie die Ehe so noch gar nicht gesehen. Wietske hatte gedacht es würde sich nicht viel ändern. Nun gut, Annemieke würde ihren Nachnamen tragen, es gab gewisse Steuervorteile, aber das war es so ziemlich, hatte Wietske angenommen. Jahre schon lebten sie und Annemieke zusammen, waren ein Paar, eine Einheit, aber irgendwie hatte jeder von ihnen noch immer die alleinige Verantwortung für sein Leben gehabt, aber ab Morgen war das anders. Sie würden für immer miteinander verbunden sein. Wietske hatte etwas Angst vor dem Gedanken, aber es erfüllte sie auch mit beständigem Glück, den Rest ihres Lebens, für Annemieke da zu sein. „Ich danke euch…euch beiden. Ich muss wohl zu geben, dass ich etwas blauäugig im Bezug auf die Ehe war, aber ich weiß, dass ich bereit bin, Verantwortung für uns beide zu übernehmen. Ich liebe sie mehr als mein Leben, es soll nichts zwischen uns stehen. Ich möchte mit ihr alt werden…meine Liebe…ich meine…es ist..es soll…“ „Es ist gut Wietske, du hast es verstanden und das wollten wir erreichen. Mach dir keine Sorgen. Alles wird wieder gut ja?“ dies mal war ihr Nicken schon kräftiger. „Und nun komm, lass uns zu deinem Vater gehen, bevor er vor Sorge noch meinen Mann zu Tode nervt.“ Die drei Frauen sahen sich an und mussten lachen. Nicht lange nachdem die Drei nach Draußen gegangen waren, kamen auch Lia und Annemieke wieder. Die Tüten drückte Annemieke ihrer Freundin Lia in die Hand, die gleich darauf, damit verschwand. „Na hast du mich vermisst?“ Annemieke lächelte und schloss ihre Verlobte fest in die Arme. „du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr.“ Wietske gab ihr einen sanften Kuss und hielt sie noch einen Moment an sich gedrückt. „Alles ok mit dir Schatz?“ Annemieke musterte ihre Freundin und sah einen undefinierbaren Blick in ihren Augen. „Wir müssen dringend reden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)