Schmetterlinge im Bauch von Sakura-95 ================================================================================ Kapitel 5: Nicht immer stark sein --------------------------------- Kapitel 6 - Nicht immer stark sein Temari lauschte den Worten, die aus dem Handy kamen und ihre Augen weiteten sich erschrocken. „Nein, das kann nicht sein!“, schrie sie ins Handy. Einzelne Tränen bahnten sich einen Weg über ihr Gesicht. „Das darf nicht sein…“, murmelte sie und sackte langsam in sich zusammen. „Temari, was ist los?“ Shikamaru kniete sich zu Temari und nahm ihr das Handy ab. „Hallo? Könnten Sie vielleicht später wieder anrufen? Sabakuno-san geht es nicht so gut. - Danke, auf Wiederhören.“ Shikamaru legte das Handy auf die Bank und wandte sich wieder Temari zu. Er nahm ihren Arm und hängte ihn sich um die Schulter. Mit der anderen Hand stützt er sie und half ihr so auf. Der braunhaarige führte Temari zur Bank und setzte sich mit ihr hin. „Hey, erzähl‘ schon, was ist passiert?“, versuchte Shikamaru ein zweites Mal herauszufinden, was geschehen war. „Kankuro… er… liegt im… im… Krankenhaus… Sie wissen nicht… ob er durchkommt…“, schluchtzte Temari. Shikamaru schwieg bedrückt. Vorsichtig legte er einen Arm um die Blonde. Temari vergrub ihr Gesicht in seiner Brust und ließ ihren Tränen freien Lauf. „Ich will ihn nicht verlieren… Er und Gaara sind die einzigen Menschen, die ich noch habe… Wenn Kankuro jetzt stirbt, dann… dann… ich würde das nicht aushalten, verstehst du? Ich habe schon meine Eltern verloren, ich will nicht schon wieder einen Menschen verlieren, den ich liebe…“ „Ich verstehe dich, Temari. Ich weiß, wie schwer es ist einen Menschen zu verlieren. Ich habe es zwar noch nicht selbst erlebt, aber ein Freund von mir schon. Ich kann mir vostellen, wie schwer das für euch ist.“ Shikamaru strich Temari sanft durch die Haare. „Aber es gibt ja noch Hoffnung, dass dein Bruder überlebt. Glaub‘ daran, dass er es schaffen wird! Wenn du wirklich daran glaubst, dass es dein Bruder schaffen kann, dann wird er das. Glaub‘ einfach daran.“ Temari beruhigte sich langsam. Sie strich sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und setzte sich wieder gerade hin. „Eigentlich bin ich nicht der Typ, der weint… Normalerweise lasse ich mich nicht so gehen…“, murmelte sie leise. „Das ist schon okay. Es ist besser, alles raus zu lassen, als die Trauer in sich hinein zu fressen. Wenn man seine Emotionen rauslässt, dann geht es einem nachher viel besser. Du brauchst dich für deine Tränen nicht zu rechtfertigen“, erwiderte Shikamaru. „Warum bist du so nett zu mir?“, fragte Temari plötzlich. „Du hast doch im Moment erst recht keinen Grund dazu, mich zu trösten und so was… warum tust du es trotzdem? Ich habe es doch gar nicht verdient… Ich bin eine arrogante Zicke, ich gebe es zu! Warum hast du mich getröstet?“ „Ich weiß, dass unser Anfang nicht gerade der Beste für eine Freundschaft war, aber ich sehe, dass es dir nicht gut geht. Und trotz deiner oft nicht so netten Kommentare finde ich dich eigentlich… ganz nett. Und wenn es dir dreckig geht, dann ist es doch klar, dass ich dich nicht einfach hängen lasse. Das würde nur ein Idiot machen“, erklärte Shikamaru. „Und obwohl es manchmal ziemlich anstrengend ist, will ich kein Idiot sein.“ Ein kleines Lächeln huschte über Temaris Gesicht. „Ich habe es doch gar nicht verdient, dass du dich um mich kümmerst… Egal was du sagst, du kannst nicht leugnen, dass ich mich dir gegenüber wie eine Idiotin verhalten habe. Also hast du keinen Grund, dich mir gegenüber nicht wie ein Idiot zu verhalten. Du verstehst, was ich meine?“ Shikamaru seufzte kurz auf. „Ich sag’s dir nochmal: Mir ist es egal, wie du dich mir gegenüber verhalten hast. Vielleicht war es ja falsch und idiotisch, aber es interessiert mich nicht. Jeder Mensch macht Fehler. Und außerdem bin ich mir sicher, dass du, wenn es mir schlecht ginge, für mich dagewesen wärst, auch wenn du mich nicht ausstehen kannst. Du bist gar kein so schlechter Mensch wie du denkst.“ „Woher willst du das denn eigentlich wissen? Du kennst mich doch gar nicht so lange…“ „Ich sehe es dir an. Und glaub‘ mir, ich kenne dich lange genug, um sagen zu können, dass du kein schlechter Mensch bist.“ Temari schwieg einen Moment. „Es tut mir Leid.“ „Was?“ „Das ich mich so blöd verhalten habe, obwohl wir uns gestern eigentlich angefreundet hatten…“ „Ach, schon ok. Lass uns den Zwischenfall einfach vergessen und an dem Punkt, wo wir uns angefreundet haben, wieder neu ansetzen.“ „Gute Idee.“ Temari ließ ein wahres Lächeln auf ihrem Gesicht erscheinen, welches Shikamaru mit einem Grinsen erwiderte. „Mist!“, entfuhr es Shikamaru plötzlich bei einem Blick auf die Uhr. „Die Verhandlung hat schon begonnen!“ „Oh, verdammt!“ Temari sprang von der bank auf. „Los, komm!“ Shikamaru erhob sich ebenfalls und spurtete mit Temari zum Gerichtssaal. „Entschuldigen Sie die Verspätung, Nakito-san. Der Verkehr heute war schrecklich“, schwindelte Shikamaru, als er und Temari den Saal betraten. „Wie auch immer. Setzen Sie sich auf ihre Plätze und sorgen Sie dafür, dass sowas nicht mehr vorkommt. So, da alle nun anwesend sind, kann die Verhandlung beginnen.“ Nachdem Shikamaru die Anklagesprache vorgelesen hatte, begann die Verhandlung. Temaris Mandant war ein 30jähriger Familienvater zweier Kinder im Alter von 2 und 4. Die Klägerin war seine 24jährige Freundin. „Souta Nakamura, Sie werden beschuldigt, ihre 4jährige Tochter Yumiko in einem Lokal ausgesetzt zu haben, da Sie nicht das benötigte Geld auftreiben konnten, um beide Kinder zu versorgen. Was haben Sie dazu zu sagen?“, wollte der Richter wissen. „Ich- Ich habe meine Tochter nicht ausgesetzt! Als ich kurz auf der Toilette war und dann wieder gekommen bin, war sie verschwunden! Ich habe sie nicht absichtlich im Lokal gelassen!“, beteuerte der Angeklagte. „Warum haben Sie Ihre Tochter dann nicht als vermisst gemeldet?“, fragte Shikamaru. „ … Ich habe gedacht, dass sie irgendwann schon wieder auftauchen wird…“ „Achja? Wissen Sie eigentlich, wovon Sie gerade sprechen?! Es geht um ein 4jähriges Mädchen, dass noch keinerlei Orientierungssinn besitzt! Sie können doch nicht einfach denken, dass sie schon nach Hause findet!“ Shikamaru hatte sich von seinem Stuhl erhoben. Er war in seinem Element und nichts würde ihm verborgen bleiben. Der Angeklagte konnte nichts erwidern. Er saß schweigend auf seinem Stuhl und starrte bedrückt zu Boden. Temari musste lächeln. Sie wusste, dass sie diese Verhandlung schon verloren hatte, aber sie verspürte trotzdem nicht das Bedürfnis, sauer zu werden. Sie hatte sich damit abgefunden, dass Shikamaru alles und jeden hinter Gitter bringen würde, vorausgesetzt die Person hatte wirklich Dreck am Stecken. Temari lehnte sich zurück und genoss die Show. „I-Ich bin noch nicht bereit für den Job als Vater! Das ist mir zu viel, wissen Sie? Ich kann doch nicht wissen, dass diese Göre sich verläuft, wenn man nicht ständig um sie herum ist! Ich wollte eigentlich keine Kinder! …“ „Man sieht Ihnen an, dass Sie keine Kinder haben wollen. Sie sind verantwortungslos und anscheinend auch nicht der Hellste. Ich frage Sie jetzt noch mal: Haben Sie das Kind absichtlich ausgesetzt? Sagen Sie die Wahrheit!“ Shikamaru durchbohrte den Angeklagten mit seinem Blick. „Ja, verdammt, ja!“, gab dieser schließlich zu. „Das ging ja schnell“, bemerkte der Richter. „Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten… Immer diese schreienden Balge, die erst was zu Essen haben wollen und dann doch auf die Toilette müssen! Ich hab’s einfach nicht mehr ertragen…“, murmelte der Angeklagte und senkte beschämt den Kopf. „So, dann hätten wir das geklärt. Ich beendete die Beweisaufnahme.“ Shikamaru verließ zufrieden den Gerichtssaal. Er holte seine Autoschlüssel raus und machte sich auf den Weg nach draußen. „Warte mal, Shikamaru!“ Shikamaru drehte sich um und entdeckte Temari. „Oh… Hey, was gibt’s?“, fragte er die Blondine, die auf ihn zukam. //Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl dabei// „Das hast du echt gut gemacht. Kankuro hat mir einen ebenbürtigen Gegner beschert!“ Temari grinste. Shikamaru blickte sie einige Sekunden verwirrt an. „Du… bist nicht sauer?“, hakte er sicherheitshalber nach. „Nein, natürlich nicht!“, erwiderte Temari. „Also, wenn ich jetzt sauer wäre, dann wäre ich wirklich dumm! Und ich habe mir vorgenommen, nicht mehr so abweisend zu Menschen zu sein, deren Charakter ich noch nicht kenne. Sonst passiert mir nochmal so was wie mit dir. Und das soll ja nicht mehr passieren.“ „Ja, das ist eine gute Idee. Und, was hast du jetzt vor?“ „Ich werde nach Konoha gehen und Kankuro beistehen. Ich will bei ihm sein, auch wenn ich ihn nicht sehen darf.“ „Oh, achso. Sag mal… wie wär’s, wenn ich dich begleiten würde?“ Temari hob überrarscht eine Augenbraue. „Wieso möchstest du denn mitkommen?“, fragte sie. „Naja, wir sind ja jetzt Freunde und du willst da bestimmt nicht alleine sein… Da habe ich mir gedacht, dass ich dich begleiten könnte“, erklärte Shikamaru. „Ja, du hast recht, alleine ist es wirklich langweilig. Na schön, komm mit! Aber wir fahren in meinem Wagen!“ Temari ging vorraus und gab Shikamaru mit einem Wink das Zeichen, mitzukommen. Der braunhaarige folgte ihr nach draußen. Sie stiegen in Temaris Wagen. Die Blonde zündete den Motor und gab Vollgas. „Du musst mir aber den Weg nach Konoha zeigen, ich weiß nicht wo das ist.“ „Ja, natürlich.“ Nachdem Temari in die Hauptstraße eingebogen war, begann Shikamaru, ihr den Weg zu erklären. Die Fahrt verlief angenehm und keiner der beiden fühlte sich unwohl. „So, jetzt musst du nur noch in diese Straße einbiegen. Dann sind wir am Konoha-Hospital“, dirigierte Shikamaru gegen Ende der Fahrt, die 2 Stunden in Anspruch genommen hatte. Temari bog in die Straße ein und suchte einen freien Parkplatz, den sie auch schnell fand. Sie und Shikamaru stiegen aus und betraten das Krankenhaus. Temari steuerte sofort auf die Rezeption zu. „Guten Tag, mein Name ist Temari Sabakuno. Mein Bruder Kankuro Sabakuno ist hier vor einigen Stunden eingeliefert worden und ich würde gerne zu ihm gehen.“ „Einen Moment, bitte…“ Die Frau an der Rezeption blätterte ihre Dokumente durch und fuhr mit den Fingern über die Eintragungen. „Sabakuno… ach, hier! Nun, es tut mir sehr Leid für Sie, aber ihr Bruder ist gerade im OP. Sie können ihn nicht besuchen.“ „Kann ich denn vor dem OP-Saal warten? Ich möchte gerne sofort erfahren, ob er durchkommt oder nicht.“ „Nun… ich kann Ihnen ja sagen, wo er sich befindet. Der OP-Saal trägt die Nummer 05.“ „Vielen Dank!“ Temari nahm Shikamaru an den Arm und zog ihn zu den Aufzügen. „Also, du kennst dich hier doch ein wenig aus, oder? Wo sind die OP-Räume?“, fragte sie den braunhaarigen. „Ähm… ich glaube, im ersten Stock.“ „Gut.“ Temari stieg von Shikamaru gefolgt in den Aufzug und drückte auf die 1. Die Türen schlossen sich und der Aufzug kam in Bewegung. Als sich die Türen wieder öffneten, stürmte Temari aus dem Aufzug und schaute sich hektisch um. „Wo sind sie denn nun?“, wollte sie wissen. „Hier.“ Shikamaru deutete auf eine Tür mit der Aufschrift „OP“. Temari wirbelte herum und ging mit schhnellen Schritten auf die Tür zu. Sie öffnete die Tür und fand einen langen Flur vor. „So, die Nummer 05 müssen wir jetzt noch finden“, sagte sie und war schon wieder in Bewegung. Shikamaru hatte Mühe ihr zu folgen, da er es vorzog, gemütlich auf sein Ziel zuzugehen und nicht hektisch loszurennen, wenn es in Sicht war. „Hier, ich hab’s!“ Temari stoppte vor einer großen Tür, die mit der Nummer 05 beschriftet war. An der Tür klebte ein Aufkleber mit der Aufschrift „Nicht betreten – OP wird durchgeführt.“ Temari ließ sich auf eine nahe gelegte Bank fallen. Shikamaru setzte sich zu ihr. „Hoffentlich kommt er durch…“, murmelte Temari leise. „Natürlich wird er das! Kankuro ist stark, genau so wie du. Er wird das schon schaffen.“ Shikamaru lächelte der Blonden aufmunternd zu. „Kopf hoch, Temari.“ „Ja, du hast recht. Danke.“ Einige Ärzte und Krankenschwestern liefen den langen Korridor entlang. Sie verschwanden in anderen OP-Sälen oder Nebenräumen, aber nicht im OP-Saal 05. Von dort gingen weder Ärzte raus, noch rein. „Was machen die denn da so lange? Wir haben zwei Stunden Fahrt hinter uns und die sind immer noch nicht fertig!“, nörgelte Temari ungeduldig. „Die brauchen halt ihre Zeit. Ich weiß ja nicht, was die da machen, aber die machen das bestimmt nicht zum Spaß. Du hast selbst entschieden, dass du hier warten willst.“ „Ja, ich weiß… Aber diese Ungewissheit ist unerträglich für mich! Mein Bruder ist in Lebensgefahr und ich kann nur sitzen und beten, dass er durchkommt! Ich will jetzt Gewissheit haben!“ „Ich verstehe dich ja, Temari, aber wir können da nichts machen. Die Ärzte da drinnen tuen bestimmt ihr bestes, um deinen Bruder zu retten. Du musst auf sie vertrauen.“ Temari schwieg. Sie starrte auf den weißen Keramikboden und seufzte leise. >Bitte verlass‘ mich nicht, Kankuro< Weitere Minuten der Ungewissheit vergingen. Krankenschwestern liefen von Saal zu Saal und brachten den Ärtzen ihre Materialien. Ärzte verließen benachbarte OP-Säle und erzählten den Familien erleichtert von der geglückten Operation. Nur die Türen des OP-Saals 05 blieben geschlossen. Temari gähnte müde. Sie schloss langsam ihre Augen und lehnte ihren Kopf an Shikamarus Schulter. Einige Minuten später schlief sie friedlich vor sich hin. Shikamaru betrachtete die schlafende Temari lächelnd. //Sie sieht richtig unschuldig aus, wenn sie schläft. Niemand käme auf den Gedanken, dass sie ein gesundes Temperament hat// Eine halbe Stunde verging. Inzwischen war es schon Nachmittag. Shikamaru verspürte langsam ebenfalls Müdigkeit. Er gähnte und lehnte seinen Kopf an Temaris. Er wollte gerade die Augen schließen, als er sah, wie sich die Türen des OP-Saals 05 öffneten. Sofort war er wieder hellwach. Er hob seinen Kopf und rüttelte leicht an Temaris Schultern. „Temari, wach auf, der Arzt ist da!“ Temari öffnete die Augen. Sie erblickte eine Person, die aus dem OP-Saal 05 zu ihnen rüberkam. Sie setzte sich wieder aufrecht hin und stand dann sofort auf, um dem Arzt entgegen zu kommen. Der Arzt war genauer genommen eine Ärztin. Ihre kurzen, rosafarbenen Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden und ihre smaragdgrünen Augen betrachteten Temari einige Sekunden. „Guten Tag, mein Name ist Temari Sabakuno. Mein Bruder Kankuro wurde hier vor einigen Stunden eingeliefert“, sprach Temari die Ärztin an. „Guten Tag, Sabakuno-san. Ich bin Sakura Haruno. Nun ja, ich habe Ihren Bruder operiert und - “, begann die Ärztin zu erzählen, wurde aber von Temari unterbrochen. „Und? Was ist mit ihm?“, fragte diese ungeduldig. „Er… liegt zurzeit leider im Koma und ist aus der Lebensgefahr noch nicht raus, aber wir werden alles mögliche tun, um ihn zu retten. Meine Assistenen versuchen gerade, ihn aus dem Koma zu holen. Wir wissen nicht, ob unsere Eingriffe Einfluss haben werden oder ob wir warten müssen, bis er von selbst wieder aufwacht. Natürlich kann es auch sein, dass er nicht mehr aufwachen wird, aber wir werden alles daran setzen, dass dies nicht passiert. Sie müssen sich leider noch gedulden, Sabakuno-san“, erklärte die Ärztin Sakura. Temari starrte bedrückt zu Boden. „Hey, Kopf hoch“, versuchte Sakura sie zu trösten. „Wir schaffen das schon, vertrauen Sie auf uns!“ Sie lächelte ihr zu. „Danke.“ Temari lächelte dankbar zurück. „Ähm… wissen Sie denn, wie der Unfall passiert ist?“ „Ihr Bruder hatte einen Autounfall. Ein außer Kontrolle geratener Lastwagen hat seinen Wagen von hinten gerammt. Die Insassen des Lastwagens befinden sich ebenfalls im OP. „Achso…“ Plötzlich wurde die Tür des OP-Saals 05 hektisch aufgerissen. „Doktor Haruno, sein Puls…!“, rief eine Frau mit langen, blonden Haaren, die zu einem Zopf zusammengebunden waren. Im Hintergrund konnte man das Pulsgerät in sehr kleinen Abständen laut piepen hören. Sakura wirbelte herum und eilte in den OP-Saal. Temari konnte gerade noch hören, wie die Blondine zu ihr sagte: „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Die anderen versuchen gerade, ihn am Leben zu halten…“ Temaris Augen füllten sich mit Tränen. Sie versuchten ihn am Leben zu halten. Das hieß, dass er womöglich doch sterben würde. Warum? Warum ausgerechnet Kankuro? Er und Gaara waren doch die einzigen Menschen, die ihr geblieben waren. Wieso musste Kankuro jetzt auch noch gehen? Das war nicht fair. Es war verdammt nochmal nicht fair. „Hey. Alles okay?“ Shikamaru hatte sich zu Temari gestellt und eine Hand auf ihre Schulter gelegt. „Er wird sterben…“, flüsterte Temari mit tränenerstickter Stimme. „Es ist nicht fair…“ „Das stimmt doch gar nicht! Es gibt noch Hoffnung für ihn. Du musst daran glauben, dass Kankuro es schaffen kann! Wenn du willst, dass er stark ist, dann musst du auch stark sein, klar?“ Temaris schaute Shikamaru eine Weile schweigend an. „Ich kann nicht immer stark sein… immer muss ich stark sein und alles können! Alle denken, ich bin gefühlskalt und kann immer stark sein, dabei bin ich auch nur ein ganz normaler Mensch…. Ich habe auch meine Schwächen… Ich will nicht immer stark sein! Ich will auch mal schwach sein dürfen….“ Shikamarus Gesichtszüge wurden sanft. „Natürlich. Du kannst nicht immer stark sein. Deshalb werde ich für dich stark sein.“ Er stellte sich Temari gegenüber und umarmte sie. Temari erwiderte die Umarmung und ließ ihren Tränen freien Lauf. „Danke“, schluchzte sie noch, bevor sie ihren Kopf in seiner Schulter vergrub. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)