Sommerreise von DMC_Monkey (Sturkopf sucht Zuflucht) ================================================================================ Kapitel 8: "Wer kennt wen überhaupt?" ------------------------------------- "Wer kennt wen überhaupt?" „Verdammt hör doch auf mir hinterher zu rennen wie so eingetretenes Hündchen!“ „Aber du bist sauer!“ „Bin ich nicht, also lass mich endlich in Ruhe!“ Gut. Okay. Vielleicht zeigte Marsmensch richtige menschliche Emotionen, allerdings leider die Falschen. Kurz nach dem er vor mir und Josh in dem Coffeeshop stand hatte er sich umgedreht und einfach den Laden verlassen. Ohne etwas zu sagen. Selbst seine Freunde hatte er einfach stehen gelassen. Jetzt rannte ich ihm bereits eine geschlagene Stunde durch den Park hinterher. „Und warum redest du nicht mit mir?“ „Wie soll ich mit dir reden wenn ich versuche vor dir wegzulaufen?“ „Also bist du doch sauer?“ Es machte rumps. Timo war stehengeblieben und ich geradewegs in ihn hinein. Er wand sich zu mir um und hob mit einer schnellen Gestehe seine Zeigefinger „Nenn mir einen Grund warum ich wütend sein soll!“ Es war ziemlich scheiße seine Augen nicht zu sehen „Um Gottes Willen, ich habe dich gesehen wie du mit einem Typen in einem Coffeeshop rumgeknutscht hast. Aber das interessiert mich nicht, es kränkt höchstens mein Ego. Denn du bist nicht mein Freund, ich nicht deiner. Keinerlei Besitzansprüche. Also höre auf mich zu nerven!“ zum Schluss ist er immer lauter geworden „Außerdem kennst du mich doch gar nicht! Woher willst du wissen dass ich sauer bin?! Hä? Genau! Gar nicht! Wir haben und jetzt ein paar Mal gesehen! Ein paar Mal! Gut, wir haben uns geküsst, hatten eine nette Unterhaltung. Vielleicht wollte ich dich auch irgendwann einmal ins Bett bekommen, aber das ist alles! Mehr wäre auch niemals passiert!“ Da standen wir nun. Er komplett außer Atem und ich minimal verletzt. Aha, er war also doch wie Josh. Ich verschränkte meine Arme ineinander vor meiner Brust und blickte den Marsmenschen verständnislos an „Hättest du das nicht früher sagen können, dann wäre ich dir jetzt nicht unsinnigerweise hinterher gelaufen. Das hätte ich mir sparen können. Ich dachte wir wären zumindest so etwas wie Freunde. Da lag ich wohl falsch“ Timos Lippen verzogen sich grimmig „Man so hab ich das nicht gemeint. Es ist nur….Boah! Warum gerade DER!“ wieder brüllte er los und warf seine Arme in die Luft „Jeder ist besser als DER! Außerdem bin ich viel besser im Bett als DER! Ich bin ein Marsmensch! Wir vögeln genauso gut wie wir küssen können! Und wir küssen unglaublich!“ Damit hatte er ja auch recht. Er konnte gut küssen. Aber scheinbar ging unser lieber Marsmensch ziemlich an die Decke wenn sein Ego angekratzt wurde. Hätte ich nicht von ihm erwartet, musste ich schon zugeben. „Ein bisschen sensibel heute, lieber Marsmensch?“ „Du!“ „Jaaaa, ich“ „Du kannst mit dem nichts haben!“ „Aha….und warum nicht?“ „Weil ich dich als erstes gesehen habe!“ „…“ „Außerdem ist er ein Arschloch und ich bin eh viel viel besser in allem als er!“ „…Also soll ich ihn nicht mehr küssen?“ Timo blickte mich an, glaubte ich zumindest, und schnaufte aufgebracht „Genau. Ich will das nicht. Ich hab dich als erstes gesehen, nur ich darf dich küssen!“ Jetzt wo ich mir den Marsmenschen genauer anschaute fiel mir erst auf, dass er nicht nur einen Knall hatte, er war überhaupt nicht erwachsen. Er tat geradezu so als würde Josh ihm sein Eigentum wegnehmen. Doch ich fand es niedlich. Irgendwie. „Wir sind also Freunde?“ fragte ich ihn lächelnd und er nickte. Wenigstens eines was jetzt geklärt war „Du bist so ein verrückter Vogel…“ Timo grinste mich an „Ich bin ja auch ein Marsmensch“ Auf jeden Fall. ~•~ Also waren wir Freunde. Aber auch Freunde konnten doch gewisse Dinge miteinander tun oder? Diese ganz besonderen gewissen Dinge. Aus irgendeinem Grund, den mir Timo nicht erläutern wollte, musste ich die Augen immer geschlossen halten sobald er die Sonnenbrille absetzte. Zugern würde ich wissen warum. Wieso war er so erpicht darauf? Aber gut, momentan hatte ich andere Probleme. Mein Handy klingelte bereits zum dritten Mal und scheinbar wollte der Anrufer auch nicht so leicht aufgeben. Schwer atmend streckte ich meinen Arm aus und versuchte mit den Fingern an mein Handy zugelangen. Ein angenehmer Schauer überkam mich und ich zog meinen Arm kurz zurück. Oh mein Gott. Ein erneuter Versuch. Diesmal kam mir allerdings jemand zuvor und schupste mein Handy einfach von der Kommode „Es soll aufhören zu nerven“ brummte die raue Stimme den jungen Mannes über mir während er erneut zärtlich in meinen Hals biss. Seine Hände wanderten über meinen Bauch hinab zu meinem Hosenbund. „T-Timo“ ich wollte die Augen öffnen doch der Dunkelhaarige legte mir seine Hand über die Augen „Nicht schummeln“ seine Lippen berührten meinen Hals und sofort glitt ich zurück in das Kissen. Warum hatte mir nie jemand gesagt wie toll so eine Zweisamkeit sein kann? Er küsste mich hinter meinem rechten Ohr und oooh ja, er hatte meine empfindlichste Stelle gefunden. Diese eine Stelle sorgte dafür dass ich dahin schmolz wie ein Eis in der Mittagssonne. Meine Hand strich über seinen Nacken, vielleicht war hier der Moment an dem ich erklären sollte: Sein Oberkörper war besser gebaut als ich es erwartet hätte. Herauskam nämlich das er bis vor ein paar Wochen noch beim Leistungsschwimmen war. Allerdings fehlte ihm durch die Ausbildung einfach die Zeit dafür. Meine Lippen suchten seine und ja, jetzt war endlich der Moment an dem wir uns richtig küssten. Nicht nur dieses fiese Küssen wie aus dem Gemeinschaftsraum. Ich griff in seine Haare zog ihn zu mir hinunter und konnte spüren wie sich eine seiner Hände in meine Hose verirrte. Wann hatte er die überhaupt geöffnet? Die Zunge meines Marsmenschen kämpfte sich erfolgreich in meinen Mund vor und stupste immer wieder auffordernd gegen meine. Ich könnte heulen vor Freude. Da beschloss ich die ersten Wege auf dem Pfad meiner Sexualität zu bewandern und bekam gleich solch ein Prachtexemplar vor die Tür gesetzt. Nur nebenbei nahm ich ein japsen war. Allerdings kam es nicht von mir und so berauschend wie Timo mich momentan küsste konnte es wohl auch kaum von ihm kommen. Also von wem kam es dann? Ich stöhnte auf. Ja, die Hand von Timo hatte ich bereits wieder verdrängt gehabt. Diese böse Hand „Oh mein Gott“ – „Nein, Timo reicht vollkommen“ „Aber ich habe doch gar nichts gesagt?“ keuchte ich gegen seine warmen Lippen und keine Sekunde später stand Timo auf „Ähm. Ich schwöre wäre Fabi schwanger geworden ich hätte mich um das Kind gekümmert!“ …was bitte? Ich beugte mich auf und blickte verwirrt zu dem Älteren. Dieser trug bereits seine Sonnenbrille und war dabei sich irgendwie verdammt lässig die Hose zu schließen. In meinem Gehirn ratterte es und ein ganz ungutes Gefühl stieg in mir auf. Vorsichtig wand ich mich zu meiner Zimmertür um und etwas Ähnliches wie Erleichterung beschlich mich. Zumindest war es nicht Mikey. Allerdings schienen die Menschen heute geradezu darauf aus zu sein mich vom küssen abzuhalten. Ein Nationalsport? „…Hey Jake…“ Der junge Mann stand blass und mit einem sprachlosen Gesichtsausdruck an meiner Tür und starrte erst Timo an und dann mich, dann holte er tief Luft „Gott sei Dank ist Mikey noch nicht da…“ Das sagte wohl bereits alles „Ähm…ich kann es erklären?“ Na ja eigentlich war es doch ganz simpel…wir wollten ja keinen Sex haben…wir wollten nur…ähm…kuscheln? Miese Ausrede. Jake wand sich ab und verlies mein Zimmer „Ich brauch jetzt einen Kaffee…“ Das war wohl mein Stichwort um mich ordentlich anzuziehen „Du und deine doofe Sonnenbrille“ brummte ich als ich aus dem Bett stieg. Wie konnte er die immer so schnell wieder aufhaben und warum war ihm das so wichtig? Gut, vielleicht sollten mich im Moment andere Dinge mehr interessieren als seine Sonnenbrille. Zum Beispiel ob Jake meinem Onkel diese Geschichte sofort auf die Nase binden würde. Seufzend schloss ich meine Hose und griff nach meinem Shirt. Was für ein seltsamer Tag. Zwei Arme umschlangen meine Hüfte und mein Marsmensch lehnte sich von hinten an mich, gab mir einen Kuss auf die Wange „Ich hätte mich um unser Kind wirklich gekümmert“ – wie kam er verdammt noch einmal auf ein Kind, doch er schien es mir erklären zu wollen. Er löste die Umarmung „Es wurde noch nicht bewiesen, dass so etwas bei Marsmenschen und richtigen Menschen nicht möglich ist!“ „Spinner…“ ~•~ Während ich auf dem Stuhl in der Küche saß lief Jake nervös auf und ab – der Marsmensch hatte sich einfach verzogen - „Wir sind uns also einig…Mikey wird erst einmal nichts erfahren. Zum Einen weil er sich viel zu große Sorgen um dich machen würde und Zweitens weil Timons Gesundheit in Gefahr wäre…“ Jake blieb stehen und schaute mich entrüstet an „Wie kommt ihr Beide nur auf die Idee…ihr kennt euch doch kaum! Ihr könnt doch nicht….oh mein Gott…nein! Pfui!“ er war so niedlich wenn er verzweifelt war „Keine Sorge Jake. Timo und ich sind nur Freunde…das Andere ist halt…ein gewisser Zusatz“ – „Ihr Beide habt wohl zu viel Fernseher geschaut….so etwas klappt nie. Fabi denk darüber nach bevor du dich da in etwas verrennst“ Wie meinte Jake das? Ich und mich in etwas verrennen? Die Regeln waren doch klar gezogen. Wir waren Freunde und küssten uns halt hin und wieder. Damit waren wir Beide einverstanden. Also keine Besitzansprüche oder ähnliches. Klang doch ganz gut. Ich verstand Jakes Sorge nicht. „War es eigentlich wirklich so schlimm?“ verwirrt blickte ich auf. Jake hatte sich mir gegenübergesetzt und mir einen Kaffee hinüber geschoben. „Na ja, die Auseinandersetzung mit deinen Eltern….“ „…meine Mutter brauch nur Zeit um es zu verkraften, aber mein Dad denkt man kann so etwas therapieren. Er will einfach nicht verstehen, dass ich so bin wie ich bin. Ich werde ihm niemals eine süße Schwiegertochter mit nachhause bringen und ihm auch keine Enkelkinder schenken. Denn so bin ich nicht. Mädchen sind nett keine Frage…aber mich in sie verlieben? Ich denke eher nicht…“ Jake seufzte mitleidig und trank einen Schluck „Vielleicht wird es irgendwann besser…ich hoffe es für dich. Ich will nicht das du ebenfalls geächtet wirst.“ Er sprach von Mikey, da war ich mir sicher. Ich wusste dass eine kleine Anzahl von Verwandten noch Kontakt zu ihm pflegten, aber die Meisten taten so als hätte er niemals existiert. „Ich will nicht zurück…kann ich nicht hierbleiben?“ „…Na ja…ich würde gerne mit deiner Mutter darüber reden. Also ob es wirklich okay für sie ist, denn einfach abzuhauen war sicherlich nicht die richtige Entscheidung. Und wenn die Ferien zu Ende sind musst du definitiv wieder nachhause. Immerhin fängt die Schule dann wieder an“ „Dann wechsele ich die Schule und bleibe bei dir und Mikey in Hamburg! Oder magst du mich nicht?“ „Jetzt komm nicht auf diese Schiene. Natürlich mag ich dich, aber du musst auch verstehen, dass das nicht so einfach ist. Wir können dich nicht einmal hier behalten. Dein Zuhause ist bei deinen Eltern und zumindest deine Mutter vermisst dich, das tun Mütter immer. Auch wenn sie es nicht immer zugeben“ „Dann telefoniere doch mit ihr, aber dann wird sie sicher ganz bald vor dieser Tür stehen und ich werde die restlichen Ferien auf der Couch eines Psycho-Doktors verbringen…“ „Lassen wir uns überraschen!“ Knallhart! Er würde mich einfach in die Höhle des Löwen schmeißen. Er wollte mich ausliefern! Verrat! Bockig verschränkte ich die Arme und lehnte mich nach hinten. Den Kaffee strafte ich mit Ignoranz – wer weiß, am Ende war dort noch Betäubungsmittel drin! Danach würde er mich zu meinen Eltern zurück schiffen! Nicht mit mir! Vielleicht sollte ich meine Sachen packen und einfach zu Timo gehen? „Und ich glaube Timon ist der selben Meinung wie ich“ konnte der Ältere Gedankenlesen? „Das denke ich wohl nicht…“ „Ach ja…meinst du nicht ich könnte ihn ein wenig besser kennen als du ihn? Du kennst ihn jetzt ein paar Tage. Mikey und ich kennen ihn seid vielen Jahren. Wir haben einiges mit ihm durch und vielleicht solltest du ihn auch einfach mal fragen was er davon hält…“ „…Ihr kennt ihn besser, weil ihr ihn länger kennt. Das macht Sinn. Ist das auch der Grund warum du meinst ich sollte mich in nichts verrennen. Weist du also etwas was ich nicht weiß und beziehst das gleich auf mich, obwohl du mich überhaupt nicht kennst?“ „Fabi…nein so war das nicht-„ „Aha, jetzt plötzlich war es wieder nicht so gemeint!“ ich stand auf „Pass mal auf, wenn du mich nicht hier haben möchtest sag es doch einfach!“ ich wusste selber nicht warum ich so überreagierte „Ruf doch gerne meine Mutter an, aber wenn sie in Hamburg ankommt, dann werde ich bereits längst aus dieser Stadt abgefahren sein!“ Damit machte ich mich auf in mein Zimmer, riss meine Reisetasche unter den Bett vor und begann meine Sachen hinein zu schmeißen. Jake betrat mein Zimmer. „Fabian, ich wollte doch nicht das du gehst, ich mache mir doch nur Sorgen…“ „Schieb dir deine Sorgen doch sonst wo hin…“ beim verlassen des Zimmers rempelte ich den Älteren an und kurz darauf verließ ich die gesamte Wohnung. ~•~ Und nun? Was sollte ich jetzt tun? Wo sollte ich hin? Zu Mikey und Jake konnte ich nicht mehr zurück, nachhause auch nicht und zu dem Marsmenschen wollte ich nicht. Denn irgendwas schien dort zu sein von dem jeder etwas wusste nur ich nicht. Gut ich kannte ihn ja wirklich kaum. Was ich von ihm kannte waren seine Qualitäten beim Küssen, welche Ausbildung er machte und das er einen verdammten Knall hatte. Ich seufzte und ließ mich auf die Bank fallen. Was sollte ich jetzt nur tun…? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)