Sommerreise von DMC_Monkey (Sturkopf sucht Zuflucht) ================================================================================ Kapitel 3: "Ich Fabi, du Onkel" ------------------------------- Ja ich schäme mich dafür das es so lange gedauert hat :/ Aber ich war krank und besaß irgendwie so gar keinen Elan...ich werde versuchen mich zu bessern. Viel Spaß beim Lesen KazuWonderland ________________________________________________ „Ich Fabi du Onkel“ „Nicht Tarzan und Jane“ ____ Um Himmelswillen, warum hat mir keiner gesagt das diese Stadt so riesig war? Nun wurde mir bewusst dass ich definitiv in einer Kleinstadt lebte. Nach zwei einer Stunde Fahrtweg durch die Innenstadt und eine Viertelstunde Fußweg fand ich am Ende sogar das Fotostudie meines Onkels. Vor dem ich jetzt seit einer halben Stunde unschlüssig hin und her lief. Sollte ich es wirklich tun? War es das richtige? Würde er mich wieder wegschicken und sagen ich solle mich zu meiner Familie verziehen? Die schlimmsten Horrorszenarien spielten sich vor meinem inneren Auge ab. Zögernd drehte ich ab und lief zu dem McDonalds auf der anderen Straßenseite hinüber. Es war gut, dass der Laden von Mikey sehr Zentral gelegen war. Man hatte hier wirklich alles. Auch wenn nicht alle Läden von meinem Herzen begehrt wurden. C&A, schon bei dem Gedanken stellten sich meine Fußnägel auf und machten einen unangenehme Salto. Ich öffnete die Tür zu McDonalds – eine der beliebtesten Fast Food Ketten der Welt – und zog erst einmal den köstlichen Duft eines frisch aufgebrühten Kaffees, vermengt mit Bratenfett und Vanilleeis durch die Nase ein. Mhhh~ Ich lief ohne weitere Gedankengänge auf die Schlange hinter dem Tresen des Coffeeshopbereichs zu und stellte mich an. Mein Blick glitt durch die Menge an Leuten hier und irgendwie hatte ich ein Fünkchen Hoffnung dass irgendwo hier zwischen mein Onkel sitzen könnte. Es wäre schon praktisch gewesen, dann hätte er wenigstens kein Heimvorteil oder könnte mir vorwerfen ich würde ihn auf der Arbeit belästigen. Verdammt aber auch, warum konnte ich nicht wissen was mein Onkel für ein Mensch war? Ich hätte ja schlecht meinen Elter fragen können, von wegen: „Mum, Dad! Ich habe vor nach Hamburg zu meinem schwulen Onkel – ja deinen Bruder Mikey, lieber Vater – abzuhauen, da ich mit euch nicht mehr klarkomme! Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben wie ich sein onkelhaftes Herz gewinnen kann? Wäre echt nett und super reizend von euch“ Standgerechtes Erschießen war das Einzige was mir daraufhin einfiel! „Junger Mann sie sind dran!“ jemand tippte mir auf die Schulter, ich zuckte zusammen und warf einen verwunderten Blick über die Schuler, war ich wirklich so sehr in Gedanken versunken gewesen? Der Mann hinter mir ließ mich für kurze Zeit den Glauben an die Durchschnittlichkeit der Menschheit verlieren, er war verdammt hübsch. Sein Gesicht war ebenmäßig, er hatte eine gerade Nase, große haselnussbraune Augen mit vollen Wimpern und sein Gesicht wurde von einer tiefbraunen Mähne umrahmt. Trotz seinen, mit Sicherheit, nicht mehr jungendlichen Alter schien er nicht einmal den Ansatz eines Bartwuchses zu haben. Mein Blick wanderte tiefer. Er war höchstens etwas über 1.70 cm, sehr schlank und schmal gebaut. Zumal sein Lächeln einfach umwerfend war. Aber wenn mich nicht alles täuschte – ich warf einen Seitenblick auf eine seiner Hände – trug er einen Ehering. Einen Mann an einer Seite hätte ich mir viel besser vorstellen können. „T-Tut mir Leid“ stammelte ich und drehte mich schnell zu der Bedienung um meinen Haselnut Coffee zu bestellten. Ich machte mich nach meiner Bestellung auf die Suche nach einem freien Tisch. Ich würde jetzt noch eine Viertelstunde warten und danach diesen Laden meines Onkels räumen! Genau! Wenn ich es noch länger hinaufschob würde der Laden noch schließen. „Kann ich mich zu dir setzten? Der Rest ist alles voll“ ich erkannte die Stimme sofort, sie war sanft, höflich und durchaus sympathisch – der junge Mann von gerade eben aus der Warteschlange. Ich nickte nur „Ja klar…ähm…“ lieber den Mund halten bevor ich weiter Schwachsinn von mir gab! „Du kommst nicht von hier oder?“ fragte mich der Braunhaarige und ich blickte überrascht auf. Ich hatte nicht damit gerechnet dass er ein Gespräch mit mir führen wollte. Um es zuzugeben, ich war sogar mehr als nur ein bisschen Überrascht! Ich schüttelte den Kopf „Nein, ich will einen Onkel von mir besuchen…“ „Oh, das klingt ja nett. Da wird er sich sicherlich freuen!“ wie überzeugt das von meinem Gegenüber kam. „Ist das natürlich das sich Onkels über Besuche freuen?“ „Ach Quatsch! Das trifft ja nicht auf jeden zu, aber wie kann man sich nicht freuen, wenn man so einen putzigen Neffen hat!“ „Ich bin gar nicht putzig!“ protestierte ich nun laut! Wie hörte sich das denn an, man benutzte doch bitte nicht das Wort „Putzig“ in Verbindung mit einem mittlerweile 16 Jährigen! Das war ein Adjektiv für Kindergartenkinder oder kleinen Grundschülerinnen in Rüschenoutfits! ABER nicht für mich! Ich nippte frustriert an meinem Kaffee. Vielleicht lag es ja wirklich an meinem irgendwie leicht femininen Aussehen das mich kein Mädchen wollte und ich nun vor dem Entschluss stand das Männer ja auch nicht sooooo schlecht waren. Sogar eventuell sogar ein ganz kleines bisschen besser. Ich seufzte aus tiefer Kehle als ich an die Jungen in meiner Klasse denken musste, wie sie sich nach dem Sportunterricht ihre verschwitzten Shirts vom Leib rissen. … Na ja vielleicht sollte ich versuchen mich nicht gerade auf solche Dinge zu Konzentrieren! „Ach, ich find du bist niedlich“ er lachte und erst jetzt fiel mir auf das er sich etwas heiser anhörte. „Mh, wenn du meinst, dann drück mir die Daumen das mein Onkel auch so denkt!“ „Warum sollte er nicht so denken?“ „Weil er nicht weiß das ich komme!“ „Oh… Na ja das ist schlecht, aber vielleicht sieht er es ja als eine Art Überraschungsbesuch!“ „Neeeeeeee, das würde nämlich ungefähr so klingen: Hey Onkel, du hast mich zwar das letzte Mal zu meiner Einschulung gesehen, aber hier bin ich!“ „Ähhhm…das ist dann zumindest eine gelungene Überraschung“ versuchte der Mann vor mir mich aufzumuntern. Nur funktionierte es nicht wirklich. Dennoch war er ziemlich nett. Seine Frau konnte sich sicherlich verdammt glücklich schätzen! Ein Seufzen drang über meine Lippen und mein Blick glitt aus dem Fenster geradewegs zum Fotostudio. Bald war es soweit, länger konnte ich mich sicherlich nicht mehr drücken. „Hast du denn überhaupt einen Schlafplatz wenn dein Onkel dich abweist?“ Ich schaute überrascht zu dem jungen Mann vor mir, zuckte nur hilflos mit den Schultern. Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Ob ein Minderjähriger einfach ein Hotelzimmer mieten konnte – sicherlich oder? Denn die Chance heute noch einen Zug zurück zubekommen war sicherlich nicht hoch. Ich hätte die ganze Sache vielleicht doch Durchplanen sollen. „Ne…nicht wirklich!“ „Willst du denn heute schon auf deinen Onkel treffen? Du scheinst ziemlich nervös?“ Er hatte den Punkt genau getroffen „Na ja, ein bisschen Schiss habe ich schon…“ „Dann bleibe doch noch eine Nacht bei mir, wir haben zuhause ein Gästezimmer!“ „W-Wie bitte?“ ich blickte den Mann überrascht und entsetzt zugleich an. War er die Art von Mensch die man „Gutmensch“ schimpfte oder war er einfach nur ein Typ der auf kleine Jungs stand? Hatte ich mich wohl von seinem netten und äußerst hübschen Äußeren täuschen lassen? Ich presste meine Lippen aufeinander und musterte ihn von oben bis unten erneut. Meine Eltern hatten mir immer beigebracht nie mit Fremden mitzugehen und schon gar nicht in dessen Wohnungen! Doch mein Gegenüber lachte nur und reichte mir die Hand. „Ich bin übrigens Jake! Und keine Angst, ich will dir nichts antun, ich will nur nicht dass sich ein kleiner Junge spät am Abend noch auf der Straße herumtreibt. So sicher ist Hamburg nun auch nicht“ Trotzdem war ich weiterhin skeptisch, hob nur meine Hand und ergriff die von Jake „Fabian“. Der Braunhaarige nickte „Dann ist es geklärt ich fahre dich auch morgen gerne zu deinem Onkel!“ „Danke…“ „Kein Ding, ich hätte es sonst wahrscheinlich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können dich hier allein in einer fremden Stadt umherirren zu lassen“ Ich war immer noch unsicher, man würde nicht einmal meine Leiche finden, niemand wusste dass ich hier war. Doch er wirkte wirklich nett. Irgendwie. Aber wie sagte man so schön, wer nichts wagt der nichts gewinnt? Außerdem sollte das hier nicht immerhin ein Abenteuer werden? Ich zuckte zusammen als Jake aufstand. „Dann müssen wir uns jetzt aber auf den Weg machen“ ein freundliches Lächeln „Ich muss noch das Abendessen machen!“ wie automatisch stand ich ebenfalls auf, nickte rasch und folgte Jake aus dem McDonalds. Normal war das für mich nicht, ich ging eigentlich nie mit Fremden mit! Obwohl, von guter Erziehung konnte man ja auch nicht wirklich reden wenn ich mich einfach so aus dem Staub machte ohne jemanden Bescheid zu geben. Auch wenn es durch und durch gerecht war! Meine Eltern sollten meinetwegen vor Sorge eingehen! Nun ja, irgendwie bezweifelte ich ja eh das sie sich überhaupt Sorgen machten… „Wohnst du weit von hier weg?“ ich duzte ihn jetzt einfach mal. Ein schwaches Kopfschütteln „Nein, nur zwei Straßen weiter!“ „Wohnst du hier schon lang?“ „In Hamburg? Ja. In dieser Wohnung noch nicht so lang, ich bin kurz vor meiner Hochzeit in diese Wohnung gezogen!“ er lachte leise. Scheinbar über die Erinnerungen oder ähnliches. „Mh…deine Frau ist sicherlich total hübsch!“ entfuhr es mir und Jake blieb stehen schaute mich überrascht an. „Wie kommst du denn darauf?“ „Na ja, du bist ja nicht wirklich hässlich, ganz im Gegenteil und ich denke mir immer das hübsche Menschen auch hübsche Lebenspartner haben!“ „Achso…ähm….ja ich finde meinen Lebenspartner hübsch…sehr sogar!“ Den Rest des Weges schwiegen wir. Ich wusste nicht warum aber ich hatte das Gefühl das irgendetwas Jake bedrückte. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Um Himmelswillen, war er vielleicht verwitwet? War ja alles möglich heutzutage! „Woooah! Das sieht ja toll aus!“ ich musterte die große Wohnung von oben bis unten. Sie war wunderschön möbliert, war geräumig und besaß große Fenster durch die eine Menge Licht in die Wohnung drang. SO will ich später auch einmal Leben! „Schön wenn es dir gefällt! Ich zeig dir das Gästezimmer“ er klang wirklich erfreut über meine Begeisterung. Ich folgte im mit meiner Reisetasche nur um kurz darauf wieder ins Staunen überzugehen. Verdammt! Ich dachte schon immer unsere Gästezimmer wären groß aber diesen waren auch noch liebevoll eingerichtet, nicht so karg wie bei uns Daheim! Ich war einfach hin und weg! Ich stellte die Tasche neben dem Bett ab, drehte mich ein paar Mal um mir wirklich alles ansehen zu können. Jake schritt bereits durch den Raum zum Fenster, öffnete es „Du kannst ja mit in die Küche kommen Fabi – darf ich dich so nennen? – ich dachte ich mache einfach einen Kartoffelauflauf, den isst ja eigentlich jeder oder?“ Ich nickte eifrig „Jop, Auflauf klingt klasse!“ Jake kam mir eher vor wie eine Mum als wie der Ehemann von irgendeiner Tussi!“ Das Kochen hatte wirklich Spaß gemacht und ich war mir zumindest jetzt sicher, nicht bei irgendeinem Kinderschänder zu sein. Er war einfach viel zu gutmütig! Den Tisch hatte ich schon gedeckt. Für Jake, seine Frau und mich. Kinder hatte sie allem Anschein nach nicht. Nur ein Problem hatte ich definitiv. Beim vorbeigehen in Richtung Küche hatte er alle Fotos an denen wir vorbeikamen umgekippt so das ich sie nicht sehen konnte. Warum nur? Man sah sogar das neben dem Fenster eines gehangen hatte – nun stand es am Boden. Musste ich mir sorgen machen? War seine Frau vielleicht entstellt? Oder war er mit einer bekannten Terroristin zusammen – nein, ich hörte nie etwas von weiblichen Terroristen. Aber was war dann der Grund? Ein leichtes Räuspern holte mich aus meinen Gedanken. „Fabi…es gibt da eine Sache die ich dir vielleicht noch sagen sollte. Ich will nicht das du panisch die Wohnung verlässt….“ Jake schaute wirklich bedrückt. „Was denn?“ „…“ „Komm schon, so schlimm kann es doch gar nicht sein! Deine Frau kann ja wohl kaum so schlimm sein das ich schreiend davon renne!“ ich lächelte etwas schief, denn so überzeugt war ich von meinen Worten nicht. Warum machte mein Gegenüber so ein Geheimnis um seine Frau? Er schien sich nämlich wirklich ziemliche Sorgen zu machen wie ich auf sie reagieren würde. „Dir will hier niemand etwas schlimmes ja?“ fragte Jake zögernd. „Okay…?“ „Als die Sache ist ja gerade das Wort ‚Frau’“ „…“ nun war ich wirklich verwirrt. „Ich lebe mit einem Mann zusammen….“ „…wie eine WG sah das hier gar nicht aus!“ „Na ja, das ist es ja auch nicht. Ich bin mit einem Mann zusammen…“ „…“ „Fabian?“ „…“ „Ähm…“ Es machte Klick bei mir „Oh…DAS meinst du!“ Sicherlich schaute ich den Braunhaarigen momentan wie ein Auto an. Wer hätte denn bitte schön DAMIT gerechnet? Also ich nicht. Aber warte mal. Er hieß Jake, er lebte in Hamburg und das mit einem MANN?! In meinem Gedächtnis blitzte das Bild meiner Einschulungskarte wieder ein. Jake?! Neeeeee ne ne ne ne ne ne! Das war purer Zufall! Wie hoch war denn bitte schön die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann meines Onkels mich in dem McDonalds gegenüber dem Fotostudio anquatschte und mir ein Schlafplatz anbot!? Viel zu gering! …Oder? Sollte ich in Panik geraten und wie ein Irrer schreiend durch die Wohnung rennen? Ganz ruhig Fabian! Alles wird gut! Mach dir nur nicht zu viele Gedanken! „Ähm…damit kann ich leben…denke ich…“ Jake schien erleichtert „Das ist gut.“ „Ich werde damit umgehen können…hast du daher alle Bilder umgekippt?“ „Du hast das bemerkt…wie peinlich…“ „Na das war schon ziemlich Offensichtlich…“ „Ich wollte dich nicht gleich verschrecken, nicht alle Jungen in deinem Alter gehen so erwachsen damit um…“ „Ach, ich habe nichts gegen Schwule!“ Jake lächelte glücklich und warf einen Blick auf die Uhr „Wo bleibt der Idiot nur wieder!“ Ich lachte heiter und Jake schaute mich verwirrt an. Er war wirklich wie eine Mum, aber das sollte ich vielleicht lieber für mich behalten. Eventuell wäre das Gesünder für mich. Man wusste ja nie. Ich fand es immerhin auch nicht erheitern mit einem Mädchen verglichen zu werden und bis jetzt hatte jeder das auch nur einmal in seinem Leben getan! Da konnte ich wirklich komplett rot sehen! Man hörte wie das Türschloss herumgedreht wurde und mein Herz rutschte mir gewaltig in die Hose. „Mikey!“ jubelte Jake und ich fühlte mein Herz nun abwärts Richtung Socken gleiten. Also noch einmal von vorn! Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit dass ein gewisser Jake in Hamburg wohnte, mit einem Mann zusammenlebte und dieser auch noch Mikey hieß? Eigentlich standen meine Chancen, dass es nicht mein Onkel war, recht gut oder? Ich wurde immer kleiner auf meinem Küchenstuhl und meine Finger klammerten sich in die Kanten der Sitzfläche. Oh verdammte Scheiße überbacken mit Käse auf Toast!* Ich hörte Geräusche die sich ganz stark nach wildem Geknutschte anhörten und ein leichter Rotschimmer legte sich auf mein Gesicht. Das war doch alles nicht war. „Ich habe gekocht!“ vernahm ich Jakes Stimme. „Mh, aber ich hätte den Nachtisch gerade viel lieber!“ der Fremde. „Nein! Nicht jetzt!“ „Warum denn? Ich finde wir haben der Dusche schon lange keinen Besuch mehr abgestattet oder wollen wir zurück ins Auto gehen?“ „Mikey!“ Jake hörte sich irgendwie verzweifelt an. „Ich weiß doch dass du es magst! Besonders hi-„ „Schluss jetzt! Wir haben Besuch!“ Stille… „Wie wir haben Besuch? Ich will Sex! Schmeiß den Besuch gefälligst raus!“ „Nein! Er schläft heute hier!“ Ich vernahm ein unzufriedenes Knurren, es war durchaus männlich und irgendwie puzzelte sich in meinem Kopf gerade das Bild eines stattlichen Hünen zusammen. Ich bekam es ganz diskret mit der Angst zu tun. Rasche Schritte näherten sich der Küche und ich musste mich zusammenreißen nicht die Flucht unter den Küchentisch zu ergreifen. Jedoch was ich dort sah war zwar mehr als nur attraktiv und schien optisch gerade zu für Jake gemacht zu sein, nur war der düstere Blick geradezu furchteinflößend. Zögernd hob ich die Hand „H-Hi?“ Ich begutachtete den Mann der am Türrahmen der Küche stand und mich fixierte. Er war ziemlich groß, strohblond, hatte markante Gesichtszüge und sehr helle blaue Augen. Er hatte einen sportlichen Körperbau –zumindest das was ich durch das weiße Hemd schätzten konnte – breite Schultern und endlos lange Beine. Er war vielleicht kein Hüne, aber verdammt nah dran. Ach ja und es war definitiv mein Onkel! Mein Onkel fuhr sich durchs Haar und ich erkannte wie Jake nun ebenfalls die Küche betrat und zurück zum Tisch lief, begann den Auflauf auf die drei Teller aufzuteilen. „Jake, musst du immer alles mitnehmen was du auf der Straße findest?“ „Ich habe ihn nicht auf der Straße gefunden sondern bei McDonalds und ‚es’ hat auch einen Namen – Fabian!“ „Trotzdem hast du ihn mitgenommen!“ „Er wusste nicht wo er schlafen sollte!“ Jake warf seinem Mann einen drohenden Blick zu. „Trotzdem!“ „Benehme dich nicht so kindisch!“ Scheinbar gab Mikey sich geschlagen oder sah einfach ein das Jake die Hosen anhatte. Er nahm auf dem leeren Stuhl platz und griff nach seinem Teller. Sein Blick glitt immer wieder zu mir. Hoffentlich erkannte er mich nicht! Ich nahm einen Schluck von dem Wasser das Jake auf den Tisch gestellt hatte. Ich wollte einfach nicht von ihm erkannt werden, denn das ich gerade in seiner Wohnung saß war einfach ein zu großer Zufall. Sonst dachte er noch es war geplant von mir oder so. „Sag mal Junge, kennen wir uns irgendwo her?“ natürlich verschluckte ich mich prompt! „Mikey!“ fauchte Jake „Du tötest den Jungen!“ der Braunhaarige lief zu mir herum und klopfte mir behutsam auf den Rücken „Atmen hörst du!“ Ich nickte angestrengt. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet! „Außerdem Mikey wie kommst du auf so einen Schwachsinn? Fabi kommt gar nicht von hier!“ „Ach nein?! Na ja, er hatte die gleiche komische Nase wie mein Bruder! Solche Nasen sind selten! Sehen aus wie kleine Schweinchen!“ „SCHWEINCHEN!?“ entfuhr es mir entrüstet „Das ist eine Stupsnase! Keine Schweinchennase!“ Mikey lachte nur als Antwort! „Arsch!“ ich war leicht hysterisch. Er lachte nur weiter! „DU!“ ich griff nach meinem Glas und schüttete ihm das Wasser ins Gesicht. Ha! Sein Blick wurde ungläubig, Mikey sprang auf und packte mich an der Hüfte, warf mich über seine Schulter. „So jetzt wanderst du über den Balkon!“ „LASS MICH RUNTER!“ „Manieren bring ich dir bei!“ „JAAAAAAAAAKE!“ „DU wirst schon sehen!!!“ Ein lauter Knall ertönte. Mikey drehte sich zur Küchentür herum und ich versuchte über seine Schulter zu schauen und mich gleichzeitig irgendwo an ihm festzukrallen. Jake stand vor der Küche, hatte scheinbar die Küchentür zugeknallt um unsere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sein Blick versprach nichts Gutes! „Jetzt reicht es mir mit euch Beiden! Sofort an den Tisch mit euch!“ „A-Aber!“ „MIKEY!“ Der Blonde ließ mich hinunter und ich konnte nicht anders als ziemlich breit zu grinsen. Höhöhö. Ich hatte wohl irgendwie den Kinderbonus, beziehungsweise ich hatte die Klappe gehalten! Nun saßen wir schon 15 Minuten lang still beim Essen, Mikey und ich schaute uns immer noch an. Keiner traute sich etwas zu sagen, wahrscheinlich hätte Jake uns gleich wieder zur Sau gemacht. „Also Fabi, wie kamst du auf die Idee deinen Onkel zu besuchen?“ Jake unterbrach die Stille. „A-Also…ich habe meinen Onkel halt lange nicht mehr gesehen…“ „Und warum?“ „Ich glaube…also ich vermute weil er nichts mehr mit meinem Vater zu tun hat…“ „Oh…das ist aber schade. Wann hast du ihn denn das letzte Mal gesehen, weißt du überhaupt nicht wie er aussieht?!“ Ich nickte. Mir war diese Ausfragerei ziemlich unangenehm und ich begann erneut im Stuhl zu schrumpfen. Wie sollte ich denn bitte auf die Fragen antworten, wenn ich mich nicht verraten wollte? Das war doch beinah unmöglich oder?! Ich schob mir ein Stück des Einlaufs in den Mund, so machte mein Vater es immer wenn er keine Lust hatte mit uns zu reden, er aß einfach etwas, denn mit vollem Mund sprach man ja angeblich nicht. Etikette und so weiter. Aber Jakes Fürsorge war gerade wirklich etwas einengend! „Weist du schon wo du ihn findest?“ „Ja, ich weiß wo er arbeitet…“ „Und wo, ich fahre dich gerne morgen hin, wie vorhin schon angeboten!“ „Er arbeitet in der Nähe von McDonalds…hat dort ein Geschäft…“ „Echt?! Welches denn?“ „…“ das war einfach zu viele Fragen mit offensichtlichen Antworten. „Fabi?“ „Er ist Fotograph…“ Es war für einen Moment still am Tisch, Mikey blickte mich nachdenklich an und auch Jake schien zu überlegen. Mein einziges Glück war, dass es sicher viele Fotostudios in der Nähe gab. Hoffentlich, obwohl bei meinem Glück derzeitig. „Jake, der Kleine lügt dir gerade die Hucke voll!“ mischte sich nun der Blonde ein. „Mikey! Fabi, aber es gibt in der Nähe von McDonalds keine weiteren Fotostudios, nur das von Mikey…“ Ich nicke schwach. Mein Glück stand mir also immer noch nicht bei!!! „Wie?“ Jake schien verwirrt „Dann hast du mich doch belogen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Aber Fabi…Mikey ist der einzige Fotogra-„ Bitte, bitte, bitte nicht. „A-Aber!“ Ich hob die Hand und deutete auf Mikey „Das da ist mein Onkel“. Erneut traf Stille ein und Jake verlor jede Standhaftigkeit aus seinem Gesicht. Ja, damit hatte er wohl nicht gerechnet. Ich auch nicht, zumindest nicht damit das mich der Freund meines Onkels ansprach und mit zu sich nahm. Wer um Himmelswillen rechnete schon damit?! Das war alles leicht verkorkst! Mikey durchbrach als erstes die Ruhe: „Du bist DER Fabian? Fabian Witney?“ „Ja…“ oh Gott, ich hatte sogar leichte Angst. „…Oh man…also damit hatte ich jetzt nicht gerechnet…nicht Nase war zwar schon komisch…aber dennoch…“ Der sollte aufhören meine Nase zu mobben!!! „Und du bist dir sicher das ich dein Onkel bin? Also das du ein Witney bist?“ „Ne ich bin Jane und du bist Tarzan!“ knurrte ich leicht, worauf der Blonde nur begann brüllend zu lachen. Was hatte ich denn jetzt verpasst? Aber immerhin lebte ich noch… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)