Ang Reyna Kristal von Gisi (Der Königinnen Kristall) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- "Nein", antwortete ich, "werd' ich nicht." Seine Augen funkelten mich an. „Na gut Süße, du hast es nicht anders gewollt.“ Ein Pfiff gelte durch den Raum und aus allen Ecken kamen sie auf mich zu. Ich kann noch immer nicht sagen was sie waren, aber sie waren hässlich. So hässlich das sogar die Dunkelheit vor ihnen zu weichen schien. Ein eisiger Schauer überkam mich, als die Monster direkt vor mir stehen blieben. Ihr Atem stank fieser und intensiver als alles was ich je gerochen hatte. Ihre Augen glühten gelb und aus ihren Mundwinkeln tropfte etwas Schleimiges. Sie verharrten vor mir, als würden sie auf einen Befehl warten. In ihren Augen stand die Girr nach dem Tod. Ihnen war anzusehen das sie sich nur schwer bremsen konnte und mir am liebsten sofort an die Gurgel gesprungen wären. Ich bemerkte, dass ich anfing zu zittern, aber niemals würde ich diesem absurden Deal zu stimmen. Nicht für alles Gold der Welt oder gar für mein Leben, würde ich die Verraten die mir am wichtigsten geworden waren. Niemals würde ich diesem Griesgram erzählen wo er den Kristall der Reyna finden würde, auch nicht wenn ich es wissen würde. Der Alte hatte mich entführt weil ich die Auserwählte bin, aber er wusste nicht, dass ich keinen Schimmer hatte wo das war, wonach er suchte, ich wusste nicht einmal was er von mir wollte. „Und Prinzessin? Was hältst du von meiner Armee?“ „Eine Armee nennst du das? Das sind Untote. Sie haben nur Töten im Kopf und wenn ihre Existenz davon abhängt werden sie auch dich anfallen. Du bist nur so lange ihr Meister wie du für sie nützlich bist.“ Meine Stimme zitterte und ich hoffte sehr, dass er es nicht bemerkt hatte. Ich durfte keine Schwäche zeigen. Ich musste stark bleiben. „Die Kleine hat Recht“, hörte ich eine Stimme aus der Finsternis. Es war die Stimme eines jungen Mannes, da war ich mir sicher. „Was willst du hier? Ich habe dir Verboten hier her zu kommen“, schimpfte mein Entführer. „Ach Vater, hab dich nicht so“, sagte die Stimme und gleichzeitig sprang er von oben zu uns herab. „Du weißt, dass sie recht hat. Die Armee wird dich irgendwann genauso töten wie Großvater.“ „Niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt, Mangangaso“, rief er. Die Monster wurden immer Ungeduldiger. Einige begannen bereits mit den Hufenartigen Füßen zu scharren, andere fletschten die Zähne und doppelt so viel Schleim tropfte auf den Steinboden. Nun bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun. Beinnahe panisch versuchte ich meine Fesseln zu lösen. Ich betete. In meinem ganzen Leben waren mir noch nicht so viele Stoßgebete über die Lippen gekommen. Ich seufzte leise, denn mir wurde klar, dass alles anders gekommen wäre wenn Hari noch leben würde. Hari! Natürlich, ich schämte mich, dass mir das jetzt erst eingefallen war. Ich fummelte meine Hände so zurecht das sie an meine hintere Jeanstasche kamen. Was für ein Glück das ich Matanda Babaes Rat befolgt hatte und den Stein in meiner Gesäßtasche verstaut hatte. Ich spürte wie der Stein auf meine Berührung hin reagierte. Ich fühlte die Wärme die sonst nur von Haris Körper ausgegangen war. Der Stein war wirklich ein Teil von ihm. Ein Schwung Glückshormone machten sich in mir breit. Ich könnte das alles überleben. Ja ich hatte die Hoffnung, dass ich nicht von diesen Monstern in Stücke gerissen werden würde. „Pinili“, wie ein leiser Hauch war die Stimme in meinem Kopf die meinen Namen nannte. „J- ja?“, flüsterte ich zurück. Auch wenn ich mir sicher war das ich nicht zu sprechen brauchte, um der Stimme zu antworten, kam es mir doch richtig vor. „Pinili, du hast mich gerufen?“ „Ja“, sagte ich ohne zu wissen ob die Stimme wirklich die war die ich rufen wollte. Es war nicht Haris Stimme. Es war eine Frauenstimme. „Gut. Sage mir was du dir wünscht.“ Was ich mir…? Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich. Ich versuchte mich an Matanda Babaes Worte zu erinnern, aber sie fielen mir nur Stückweise wieder ein. Irgendetwas war mit drei Wünschen und überlege gut. „So ein Mist“, dachte ich. „Also?“, sagte die Stimme. „I- ich wünsch mir ein Messer“, sagte ich leise. „Nun gut“, sagte die Stimme und aus dem Stein in meiner Hand wurde ein Messer. Vorsichtig, immer darauf bedacht keine Aufmerksamkeit zu erregen, schnitt ich die Fesseln durch. Noch immer war mein Entführer mit seinem Sohn am streiten. Mir war es recht, je weniger er mich beachtete desto einfacher konnte ich fliehen. Dachte ich. Wie durch Zauberei stand plötzlich der Junge vor mir. Mangangaso. „Du willst doch nicht etwa abhauen, oder Pinili?“ Er streckte seine Hand aus um mich zu berühren, aber ich stieß sie fort. „Na ja, du kannst es ja versuchen, du hast eh nicht genug Kraft um zu fliehen. Der einzige der von hier fliehen konnte war Hari“, Mangangaso lachte, „aber der Gute ist ja nun einmal von uns gegangen, nicht wahr? Er hat die Auserwählte ganz alleine gelassen und das obwohl sie ihn so sehr geliebt hatte.“ Mangangasos Lachen klang unerträglich in meinen Ohren. Ich wollte das nicht hören. Es war schon so nicht aushaltbar für mich, aber wenn er es so sagte war es noch viel schlimmer. Denn dann konnte ich mir nicht mehr weiß machen Hari sei nur krank. Wenn es jemand sagt, dann war es so. Hari war Tod, aber ich wollte es nicht akzeptieren. Ich konnte es nicht akzeptieren und das obwohl ich ihn selbst habe sterben sehen. Ein paar Tränen liefen mir über die Wangen. Ich biss die Zähne zusammen und berührte den Stein. Mir war soeben eingefallen was ich mir wünschen konnte. Noch bevor die Stimme etwas sagen konnte hauchte ich: „ich wünsche mir die Kraft und Stärke des Hari.“ Ich hatte es noch nicht einmal ganz ausgesprochen da füllte sich mein Körper mit einer Kraft die mir nicht gehörte und ich hatte das Gefühl Hari wäre bei mir. Mangangaso beobachtete mich, sein Lachen war verschwunden. „Was ist passiert?“ Etwas in mir ließ mich grinse und plötzlich hatte ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Alles was geschah, geschah ohne mein zu tun. Ich war im Grunde nur ein Zuschauer. „Ich kann dir sagen was passiert ist“, sagte ich, „du hast Pinili verletzt und ich werde sie nun hier rausholen, damit wenigstens sie ihrer Aufgabe nach gehen kann. Ich werde mich nicht noch einmal von dir besiegen lassen. Es mag mich mein Leben gekostet haben, aber damit soll es enden, ich will Pinilis Leben nicht in Gefahr bringen.“ „Te- tehe. Hahahaha“, Mangangaso fing an zu Lachen. Ein schallendes, lautes Lachen von dem er sich schon krümmte. „Nun gut Hari. Ha. Ich kann dich auch ein zweites Mal schlagen und dann gehört Pinili mir und mit ihr der Kristall.“ „Nein, ich werde dich nicht gewinnen lassen.“ Hari bündelte seine Magie und eröffnete das Feuer. Hari, der verstorbene Königssohn und Thronfolger des Reiches, beherrschte die Flammenmagie wie kein Zweiter in Bulaklak. Ich bekam von dem Kampf nichts mit denn Hari hatte meine Sinne verschlossen. Er wollte mich schützen. Als ich wieder zu mir kam lag ich neben einem See in der Nähe des Waldes, der zum Schloss führte. „Du bist wach. Ein Glück. Ich dachte schon ich hätte es übertrieben.“ Ich schrak auf. Hari. Es war seine Stimme, er war noch da. Er lächelte mich an, als er meinen verwirrten Blick sah. Ich sah ihn an. Es sah wie immer aus. Sein blond rotes, schulterlanges Haar fiel ihm Strähnenweise ins Gesicht und bedeckte leicht seine blau grünen Augen, die jedoch an Lebensenergie verloren hatten. Seine gold roten Gewänder, die eines Königssohnes wahrlich würdig waren, strahlten im Sonnenlicht. Und sein Lächeln, sein wunderbares Lächeln. „W- warum?“ „Du warst nach dem Kampf noch nicht wieder bei Sinnen, da erlaubte mir Pantas Tinig, die Stimme aus dem Stein, mir, mich um dich zu kümmern.“ Ich spürte wie sich meine Augen mit Tränen füllten. „Du- du wirst wieder verschwinden, nicht wahr?“ Er nickte. „Und wenn schon“, sagte er, „du bist die Pinili, die Auserwählte. Dein Leben hat so viel mehr Bedeutung als meines.“ Mir war elend. Wie konnte er nur so etwas sagen. Er wusste doch wie ich fühlte und trotzdem tat er mir so etwas an. Er kniete sich zu mir, nahm meinen Kopf in seine Hände und suchte meinen Blick. „Ich will, dass du deine Aufgabe erfüllst und dich nicht von Gefühlen ablenken lässt. Du weißt mein Tod hat nichts mit dir zu tun, sondern nur mit mir. Lediglich durch meine Unvernunft ist es dazu gekommen. Mangangaso ist nun Tod. Damit ist mein Tod gerächt. Du kannst dich nun voll und ganz auf deine Aufgabe konzentrieren.“ Er küsste mich und ich spürte wie sein Körper sich langsam auflöste. Ich wischte mir meine Tränen ab und raffte mich auf. Es war sein Wunsch, ich würde diesen Wunsch erfüllen, ganz gleich was auch geschehen würde. Ich war stark und ich wusste das Hari, wo auch immer er nun sein mochte, ein Auge auf mich haben würde und mir helfen würde. Ich folgte dem Pfad durch den Wald. Ich musste zum König und ihm berichten, dass Mangangaso tot war. Sein Vater machte mir im Grunde keine Sorgen, er war ziemlich dumm, doch wenn er sehen würde das Mangangaso Tot war, würde er Rache nehmen wollen. Der König musste geschützt werden. Ich war mir meiner Sache sicher und dachte nur an Mangangaso und seinen Vater. Was wollten die beiden nur von dem Kristall. Ich wusste nicht welchen Zweck der Ang Reyna Kristal erfüllte, war ich doch erst seit einem halben Jahr Bewohner von Bulaklak. Ein seltsamer Zufall hat mich von zu Hause, einem kleinen kaum bewohnten, deutschen Dorf, nach Bulaklak gebracht. Und nun war ich hier. Als wäre das alles nicht komisch genug gewesen, sagte man mir ich sei die Pinili, die Auserwählte. Was auch immer das heißen mag. Glücklicher weise war Hari da. Er half mir, machte mich mit dem Land und seinen Sitten bekannt, damit mir keine peinlichen Fauxpas unterlaufen würden, schließlich sollte ich die jenige sein die das Land beschützen sollte. Das Land und den Ang Reyna Kristal, den Kristall der Königin. Ich seufzte. Ich wusste noch viel zu wenig um irgendetwas zu machen und das obwohl ich schon ein halbes Jahr hier war und so viel erlebt hatte. Das Königshaus hatte mich mit offenen Armen empfangen und war für mich da. Sie waren alle sehr lieb zu mir. Alle. Wieder seufzte ich, ich konnte meine Gedanken nicht mehr sortieren. Mir kam alles in den Sinn was in den letzten sechs Monaten geschehen war. Meine ungewollte Reise in ein unbekanntes Land, mein Dasein als Pinili, meine Liebe zu Hari und sein qualvoller Tod und meine Aufgabe, von der ich keine Ahnung hatte wie ich sie erfüllen sollte. Ich fühlte mich hilflos und auf einmal wurde mir bewusst das ich nun schon ein halbes Jahr von zu Hause weg war. Ich hatte in der vergangenen Zeit nicht einmal an meine Eltern gedacht, ich hatte nie Zeit dazu gehabt. Mir wurde auf einmal ganz anders. Ich bekam Heimweh. Müde ließ ich mich unter einem großen Baum nieder. Ich vergrub den Kopf in den Händen. Mir war zum heulen zu mute. Plötzlich bemerkte ich, dass alles Real war. Ich hatte es schon vorher gewusst, aber einfach ignoriert. Am Anfang hatte ich alles für einen Traum gehalten, dann wurde mir zum ersten Mal bewusste, dass es kein Traum war. Damals vor fünf Monaten war ich glücklich gewesen, jetzt war alles nur noch schrecklich. Ein Mädchen mit 16 Jahren sollte wirklich nicht so ein Leben haben, wie ich es hatte. Etwas Weiches, Kuscheliges streifte meinen Arm und ließ mich aufschrecken. Eine Art Eichhörnchen stand vor mir und sah mich mit seinen großen, schwarzen Augen an. Seltsamer weise trug das Eichhörnchen eine Sakkojacke und eine Melone zu dem hatte es zwei Ohrringe in seinem rechten Ohr, die das ganze noch seltsamer aussehen ließen. „Warum weinst du?“, quiekte es. Es wunderte mich kaum, dass das Tier auch noch mit mir sprechen konnte. „Nun ja mein Leben ist einfach schrecklich.“ „Und was sagt dir das dein Leben schrecklich ist?“ Ich starrte das Tierchen an und lachte ein wenig verbittert. „Nun ja. Ich bin in einem Land das ich nicht kenne, soll den Ang Reyna Kkristal beschützen von dem ich keine Ahnung habe was dieser überhaupt bewirkt und wo er versteckt ist. Ich bin die Auserwählte und hab keine Ahnung wer mich auserwählt hat und warum. Im Grunde weiß ich nicht einmal wie ich hier her gekommen bin.“ Ich machte eine Pause, dass aller schlimmste, das was mich am meisten verletzte und schwächte, konnte ich nicht sagen. Ich wollte nicht noch einmal aussprechen müssen, dass es wahr war. Ich sah das Eichhörnchen an und wartete auf eine Reaktion. Es schien über meine Worte nach zu denken. „Also wenn du willst kann ich dir helfen. Ich lebe schon geraume Zeit in Bulaklak. Ich kenn hier jeden Winkel und natürlich weiß ich auch was der Ang Reyna Kristal ist.“ „Du- du würdest mir wirklich helfen?“ „Natürlich. Du wirkst verwirrt und einsam, ich mag es nicht wenn schöne Frauen traurig drein schauen.“ Ich spürte, dass ich leicht rot wurde, hatte das Eichhörnchen mich gerade „schöne Frau“ genannt? „Ähm, okay, dann erzähl bitte was der Ang Reyna Kristal ist.“ „In Ordnung“, sagte das Eichhörnchen und kletterte auf meine Knie. „Also das Ang Reyna Kristal, also der Königinnen Kristall ist ein Stein der schon seit Jahrhunderten existiert. Damals, als Bulaklak zu einem eigenen Land wurde und sich von den umliegenden Staaten frei machte, war die Spitze der Armee, also der Anführer der Soldaten, eine Frau namens Maganda. Maganda war die schönste Frau, die bekannt war. Die Könige der umliegenden Länder wollten Maganda zu ihrer Gattin. Nicht nur weil sie das Schönste war was sie je erblickt hatten, sondern um ihre Armee aus Freiheitskämpfern zu schwächen. Wahrscheinlich ist dir klar, dass eine Armee ohne Anführer zu keiner Tat mehr fähig ist. Maganda aber hatte längst begriffen was die Könige vor hatten und wiedersetzte sich den Bitten. Einer der Könige ließ sie nicht damit durch. Er schickte einen Spion hinter ihr her, der sie auf Schritt und Tritt beobachten sollte. Dieser Spion fand heraus das Maganda zu einem ihrer Soldaten eine sehr enge Bindung hatte. Also ließ der König diesen Soldaten entführen. Maganda tat alles um ihren Geliebten zu retten und willigte in die Ehe mit dem König ein. Daraufhin ließ dieser, hinterhältig wie er war, den Soldaten töten und nahm sich Maganda zur Frau. Doch Maganda gehorchte ihm nicht und war nicht die Ehefrau die der König sich gewünscht hatte, also speerte er sie ein. Da nicht einmal sein Plan mit den Friedenskämpfern funktioniert hatte, weil Maganda früh genug einen Nachfolger erwählt hatte, wurde er sehr wütend. Er verwandelte Maganda in einen Kristall und vergrub ihn in Bulaklak. Bulaklak, heißt im Ganzen übrigens Maganda ang Bulaklak, was in deiner Sprache so viel wie wunderschöne Blume heißt. An der Stelle and der der Kristall vergraben wurde, wurde später das Schloss errichtet. In den Schlosskatakomben sind schon viele Menschen auf der Suche nach dem Kristall gestorben, denn er ist so gut geschützt, dass nur die Kraft der Maganda ihn finden und erlösen kann. Und bevor du fragst wie das gehen soll musst du wissen, das Maganda ein Kind hatte. Eine Tochter. Diese kam zur Welt bevor Maganda geheiratet hatte. Sie versteckte das Kind bei ihrem Bruder, doch dieser Bruder wurde nie wieder gesehen. Viele gehen davon aus, dass er gestorben sei und die unbekannte Tochter entweder auch gestorben ist oder gar nicht existiert hat. Nur ein paar, und dazu zählt auch Matanda Babae, glauben das Magandas Bruder in eine fremde Welt geflohen ist und das die Tochter eines Tages als Auserwählte zurück kommt.“ Das Eichhörnchen machte eine Pause und sah mich an, als wartete es auf eine Reaktion meinerseits. „Also ist diese Maganda meine Mutter?“, fragte ich und schüttelte gleich wieder den Kopf, „nein, sie ist nicht meine Mutter, meine Mutter heißt Langit.“ Das Eichhörnchen starrte mich. „W- was ist denn?“ „Na ja nichts, nur ist Langit nicht ein komischer Name für eine wie dich? Langit bedeutet übersetzt Himmel, es ist kein Wort aus eurer Sprache. Es ist einer unserer Namen.“ Nie zuvor war mir das aufgefallen. Langit. Für mich war das einfach immer der Name meiner Mutter gewesen aber jetzt wo das Eichhörnchen es sagte. „Du, Eichhörnchen. Was passiert wenn ich Maganda erlöse?“ „Zu erst mal ich heiße nicht Eichhörnchen, mein Name ist Sir Ardilya und ich bin ein Skip.“ „Auch gut Sir Ardilya und was ist nun?“ Ardilya lächelte, sofern man das lächeln nennen konnte. „Du hast deine Aufgabe verstanden. Wenn Maganda wieder unter uns ist, ist Bulaklak für immer in Sicherheit. So, also warum sitzt du noch rum? Auf zum Schloss.“ Ich nickte. „Ja, ich danke dir Sir Ardilya. Möchtest du mich nicht vielleicht begleiten?“ „Liebend gern Pinili.“ Zusammen gingen wir nun zum Schloss. Ich hatte all die schrecklichen Dinge vergessen. Endlich wusste ich worin meine Aufgabe bestand. Ich hatte endlich einen Anhaltspunkt, die Schlosskatakomben. Nicht mehr allein, ging es gleich doppelt so schnell voran. Den ganzen Weg über erkläret mir Sir Ardilya alles was wir sahen oder nicht sahen, bis wie vor den großen Schlossmauern standen. Aus weißem Stein, strahlte das Schloss wie ein Stern, in mitten des dunklen Waldes. Wie das letzte Licht der Hoffnung in einem dunklen, niemals endenden Gang. Die Wachen ließen mich ohne zögern passieren. Ich war ihnen nicht mehr unbekannt. Das treiben im Innern der Mauern war geschäftig wie jeden Tag, einzig die schwarzen Fahnen, die aus den Fenstern des Rittersaals ragten deuteten an das etwas anders war. Sie sollten jeden Bewohner des Schlosses täglich daran erinnern das Hari tot war. Ardilya blieb eine weile vor den Stufen, die zum Haupttor des Schloss führten stehen und starrte auf die Fahnen. „Was ist los, Sir Ardilya?“ Ich machte mir Sorgen. Es kam mir vor als wäre alle Farbe aus seinem Fell gewichen. Er taumelte ein wenig, dann fing er sich wieder und drehte sich zu mir um. „Weißt du für wen geflaggt worden ist?“, fragte er mich. Ich senkte den Kopf, den ganzen Weg durch den Wald hatte ich nicht mehr an Hari denken müssen uns jetzt fragte er so etwas. „Ja ich weiß es“, sagte ich kurz angebunden, „für den Königssohn.“ Ardilya schluckte. „Lass uns bitte weiter gehen“, bat ich ihn und er nickte. Nun schwiegen wir uns an, bis wie im Thronsaal angekommen waren. Der König und die Königin saßen auf ihren Thronen und starrten nur so vor sich hin. Ihnen ging es wie mir, sie kamen über den Verlust nicht hinweg. „Euer Majestät“, sagte ich leise, „ich möchte ihnen berichten das Mangangaso tot ist.“ Der König sah mich an. Der Verlust seines Sohnes ließ ich nicht schlafen und die tiefen Augenringe machten ihn älter als er eigentlich war. „Wenigstens eine gute Nachricht in einer Zeit wie der diesen.“ Ich nickte. „Darf ich Sie um einen gefallen bitten Euer Majestät?“ „Immer, immer mein Kind“, sagte er. „Nun“, ich wusste nicht genau wie ich es ausdrücken sollte, „ich, ich möchte ihre Erlaubnis den Ang Reyna Kristal suchen zu dürfen. Ich weiß wo ich ihn finden kann und was er bewirkt. Sie müssen es mir nicht mehr erklären“, fügte ich hinzu als der König den Mund öffnete. „Ich weiß nicht ob ich dir diesen Wunsch erfüllen möchte. Ich habe erst vor kurzem meinen Sohn verloren, wenn die Pinili auch stirbt wäre es für ganz Bulaklak ein nicht zu verkraftender Verlust.“ Wieder nickte ich. „Ja ich weiß, dass Sie das so sehen und verstehe ihre Ansicht natürlich auch, aber ich kann meine Aufgabe nur erfüllen wenn ich Maganda befreie.“ „Liebling, sie hat Recht und es ist ihre Aufgabe, niemand sagt das sie sterben wird.“ Die Königin war auf meiner Seite, dann würde ich leichtes Spiel haben und wie zur Bestätigung meiner Gedanken nickte der König. „Gut, ich bitte dich Pinili, rette mein Land vor der endgültigen Zerstörung.“ „Ja, ich werde mein Bestes geben“, sagte ich und ich fühlte mich sehr Siegessicher. Aus den Augenwinkeln sah ich wie Ardilya starr vor dem Königspaar saß und sich nicht rührte. „Komm schon“, flüsterte ich. Als wir uns vom Thronsaal entfernt hatten blieb ich stehen. „Was ist los mit dir“, fragte ich Sir Ardilya, „seit wir das Schloss betreten haben bist du so- so seltsam. Warum?“ Hosted by Animexx e.V. 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