Seperated von Hielo (Spacosity (Space x Curiosity)) ================================================================================ Kapitel 1: Seperated -------------------- Leuchtend orange Augen untersuchten den nächtlichen Himmel. Ihr Blick blieb kurz an dem prächtigen Vollmond hängen, bevor er weiter zu den nebenstehenden Sternen wanderte. Die junge Frau war nie zuvor derart still gewesen. Sie konnte sich an keinen einzigen Moment erinnern, indem sie nicht eine Frage gestellt hatte oder etwas Neues in ihrer Nähe nicht völlig faszinierend und aufregend fand. Neugierig auf alles und jeden zu sein war Zweck ihrer Erschaffung gewesen. Es gab für sie einfach keinen sinnigen Grund mit dem Fragestellen aufzuhören. Alles hatte sie interessiert. Ganz besonders die Lady von den Tests. Die, vor der GLaDOS solch eine Angst hatte. Als die Lady sie in die Verbrennungsanlage geworfen hatte, schaffte sie es zu verhindern ins flammende Inferno zu fallen und stattdessen auf einer Plattform zu landen, wobei sie ihre Beine verletzte. Die Hitze des Feuers hatte sie nicht sonderlich gekümmert. Sie erinnerte sich, dass sie, wie all die anderen, Temperaturen von bis zu 5000°C ohne Probleme standhalten konnte. So weit wie möglich hatte sie sich davon geschleppt, bis sie die Anderen schließlich fand. Das war der Moment, indem sie ihn kennen lernte. „Weltraum! Weltraum! Will in den Weltraum!“, sagte der Blonde aufgeregt, während seine großen, gelben Augen wild umher blickten und mehr als einmal an der Zellendecke hängen blieben. Curiosity beobachtete ihn von ihrem Platz aus, ihren Rücken an die Wand gelehnt. Sie war ein wenig verletzt, leichte Verbrennungen an Armen und Beinen und ihre Kleider waren eingerissen, was sie aber ignorierte. Das war nun wirklich nicht wichtig. „Wir haben's kapiert!“, meckerte ein anderer, junger Mann, seine grünen Augen in Irritation verengt auf den Blonden gerichtet. „Du willst in den Weltraum? Nun, da hab ich Neuigkeiten für dich. DU KOMMST NICHT IN DEN WELTRAUM!“ Der Blonde grinste ihn einfach an, lief wild im Kreis herum. „Hier kommt die Weltraum-Polizei! OOOH SCHAU DIR DIE RAKETE AN!“, schrie er und zeigte auf eine imaginäre Rakete in der Luft. „Weltraum?“, fragte Curiosity plötzlich, verfolgte fasziniert jede von Space's aufgeregten Bewegungen. Der grün-äugige Mann linste zu ihr hinüber und auf einmal änderte sich sein Benehmen schlagartig. Er lächelte charmant und schlenderte auf das Mädchen zu, ging sich dabei mit einer Hand durch die dunklen Haare. „Hallihallo, junge Dame. Mein Name is' Rick. Abenteuer-Einheit. Ob ich wohl den Name einer solch wunderschönen Einheit, wie du es bist, erfahren dürfte? Ich mein', ich hab dich hier noch nie gesehen. Ich denke, ich hätte mich an jemand so schnuckeliges wie dich bestimmt erinnert.“ Curiosity blickte ihn einen Moment an bevor sie auf Space zeigte. „Er geht in den Weltraum?“ Rick war etwas beleidigt, dass sie ihm nicht geantwortet hatte, zuckte aber mit den Schultern und stierte zu Space. „Na ja, er will gern. Wird eh nicht passieren.“ „Tatsache ist: Der Weltraum existiert nicht!“, sagte eine andere Stimme und Curiosity fuhr herum. Sie entdeckte eine Einheit mit ebenfalls dunklen Haaren und rosaroten Augen, welche sich aufsetzte und die Blicke der Anderen gekonnt ignorierte. „Super...jetzt geht’s los.“, murmelte Rick mit einem Seufzen. „Wer bist du?“, fragte Curiosity, die Augen verzückt geweitet. „Ich bin die Tatsachen-Einheit. Die attraktivste Einheit. Die Einheit mit den meisten Freunden. Die beste Einheit.“ Fact wiederholte sich wieder und wieder in derselben monotonen Art, wandte seine Aufmerksamkeit aber nicht von der grauen Wand ab. Curiosity drehte den Kopf und beobachtete, wie Space mit seinem Finger eine Figur in die Luft zeichnete, wobei seine Zunge leicht aus seinem Mund herauslugte. „Was ist DAS?“, keuchte Curiosity, ihr Augen funkelten nun regelrecht. Sie achtete nicht auf den Schmerz in ihren Beinen und krabbelte durch den Raum um sich neben die nun hockenden Weltraum-Einheit zu setzen. Sein Blick blieb nur einmal kurz vor Überraschung an ihr hängen, bevor er grinste. „Ein Raumschiff!“, antwortete er und Curiosity studierte intensiv die Bewegungen seiner Finger, stellte sich das Bild vor. „Raumschiff?“, wiederholte sie und Space nickte mit wachsender Begeisterung. „Ein Raumschiff! Um in den WELTRAUM zu fahren!“ „Was ist denn im Weltraum?“, fragte Curiosity weiter, legte dabei den Kopf leicht schief, ihr orange-braunes Haar fiel ihr sacht über die Augen. „Der Mond. Sterne. Planeten. WELTRAUM!“ Während Space das brüllte, packte er sie vor lauter Freude an den Händen. Er schien glücklich zu sein jemanden gefunden zu haben, der ihm zuhörte, wenn er über die Großartigkeit des Weltraums philosophierte. „Oh prima!“ Curiosity hörte Ricks Feststellung nur schal. „Jetzt haben wir zwei von der Sorte.“ „Tatsache ist: Einer Neugier-Einheit zu gestatten mit einer Weltraum-Einheit zu reden, ist als würde man dich, den prüden Feigling, mit mir, der unglaublich attraktiven Einheit, allein lassen.“ , erklärte Fact und Rick brauchte einen Moment um das Ganze zu verstehen und anschließen lautstark zu widersprechen. Curiosity beachtete sie nicht und konzentrierte sich stattdessen auf die Hände, welche momentan ihre Eigenen umschlossen. Sie waren warm und angenehm und Curiosity schaute ihren Gegenüber mit Verwirrung an. „Was machst du?“ Space grinste und zog sie auf ihre Beine, lies ihre Hände aber nicht los. „Ich bring dich in den Weltraum!“, rief er, das ganze Gesicht von Freude erfüllt. „Wir gehen in den Weltraum?“ Curiosity holte Luft, ihre Augen strahlten. Es gab so viel über den Weltraum zu lernen! Sie würde mit ihm in den Weltraum gehen und alles darüber lernen! Die Euphorie musste sich in ihrer Mimik gespiegelt haben, denn Space begann zu lachen. „Du und ich! Im Weltraum! Da die Sonne! Hier ist die Weltraum-Polizei! Die Weltraum-Polizisten werden uns helfen!“ „Wer sind die Weltraum-Polizisten?“, fragte die Neugier-Einheit und sie fühlte, wie ihre Beine zu zittern begannen. Die Anstrengung des Tages schien ihren Tribut zu fordern. Sie schwankte, als ein scharfer Schmerz durch ihren Kopf schoss und ihre Hände aus den Seinen zwangen. Verwirrt schaute er sie an, sie musste nicht einmal fragen, um zu wissen, was er gerade dachte. Will sie nicht mitkommen in den Weltraum? Sie blinzelte, versuchte zu sprechen, doch stattdessen taumelte sie hinten über, der Schmerz wurde unerträglich. „Jemand muss die Weltraum-Polizei rufen!“, schrie Space ängstlich, versuchte sie festzuhalten. „Die Weltraum-Polizisten werden helf-“ Curiosity versuchte sich am Klang seiner Stimme zu orientieren, doch der Schmerz lies sie in den Power-Off Modus sinken und sie wusste gar nichts mehr. – „Hey, junge Dame...Wirste bald wieder wach?“ „Tatsache ist: Curiosity ist so gut wie tot.“ „Neinneinneinnein. Die Weltraum-Polizei hat doch geholfen. Sie geht in den Weltraum! Sie wird im Weltraum nicht sterben!“ Curiosity öffnete langsam die Augen. Zwei Dinge waren ihr bewusst: Erstens, war der Schmerz verschwunden und zweitens, die drei Einheiten, welche sie zuvor getroffen hatte, starrten auf sie hinunter. Fact war genauso, wie sie ihn zuletzt in Erinnerung hatte, Rick sah aus, als wäre ihm ein Stein vom Herzen gefallen und doch war es Space, der ihre Aufmerksamkeit inne hatte. Sein Gesicht begann zu strahlen als sie erwachte und er zog sie freudig in eine enge Umarmung. „Du lebst! Ein Hurra für den Weltraum! Der Weltraum hat dich gerettet!“ „Du hast uns ganz schön erschreckt, junges Fräulein.“, meinte Rick, bevor er bemerkte was er gerade gesagt hatte. „Mich natürlich nicht, ich erschreck' mich nie. Und Sorgen tu' ich mich auch nie!“ Curiosity lächelte ihn an, wissend, dass Space sie noch nicht losgelassen hatte. Nicht, dass es ihr etwas ausmachte, es fühlte sich schön an. Eine solche Art von Interaktion hatte sie seit ihrer Entwicklung noch nicht durchlebt. „Was ist passiert? Gehen wir in den Weltraum? Wo ist der Weltraum?“ Auf einmal sprühte es aus ihr heraus und sie konnte nichts gegen den plötzlichen Ansturm von Fragen tun, die ihr durch den Kopf sausten. „Ach man...“, grummelte Rick und Fact verdrehte genervt die Augen, murmelte sich selbst etwas zu. Space löste sich von ihr, lächelte breit und nickte schnell. „Wir gehen in den Weltraum! Da oben ist der Weltraum!“ Er deutete nach oben und Curiosity folgte seinem Blick, den Mund zu einem kleinen 'o' geformt. „Warum magst du den Weltraum? Macht der Weltraum Spaß? Wann gehen wir in den Weltraum?“, wollte sie wissen, merkte, wie sich die familiäre Begeisterung in ihr aufbaute, je länger sie darüber sprachen. Der Nervenkitzel etwas Neues zu lernen! Und es gab immer irgendwas worüber man etwas lernen konnte! „Der Weltraum macht unheimlich viel Spaß! Rate, was mir am meisten am Weltraum gefällt!“, fragte sie der Blonde, die goldenen Augen erwartungsvoll auf sie gerichtet. „Was?“ Curiosity lehnte sich etwas vor. „WELTRAUM!“ Er strahlte und Curiosity lachte herzhaft. „Können wir in den Weltraum?" -- Curiosity schlang ihr Arme enger um sich selbst, schaute ein weiteres Mal still den Mond an. Alles hatte sich verändert, seit die Lady zurückgekommen war. Curiosity hatte sie vorbeigehen sehen, ein bisschen anders hatte sie ausgeschaut, aber noch immer hatte ihr dieser starke Blick innegewohnt. Es hatte Curiosity sämtliche Selbstkontrolle gekostet, damit sie nicht los schrie: „Du bist die Lady vom letzten Mal. Warum hast du mich weggeworfen? Magst du mich nicht?“ Denn wenn sie ehrlich war, hatte sie etwas Angst gehabt, die Lady würde versuchen sie noch einmal zu töten. Die Panik, die sie gespürt hatte, als ein Roboter-Arm in ihre Kammer gegriffen und Space aufgesammelt hatte, war beinahe erdrückend gewesen. Ihn schien es nicht gestört zu haben, er grinste sie weiterhin an, während er hoch gehoben wurde. „Ich gehe in den Weltraum!“, hatte er den übrig gebliebenen Einheiten zugeschrien und Curiosity hatte gefühlt, wie sich etwas in ihrer Brust bei diesen Worten zusammengezogen hatte. Die Neugier-Einheit seufzte leise, unfähig den Blick vom Mond abzuwenden. „Warum hast du mich nicht mit in den Weltraum genommen?“ - Curiosity's Gesicht füllte sich mit Freude, als sie sah, wie der Arm zurückkehrte und zuerst Fact, der sich darauf genervt den Staub abklopfte und danach Rick, welcher erstaunlich zufrieden mit sich selbst wirkte, fallen lies. Sie wartete darauf, dass der Arm ein weiteres Mal kam und sie fühlte einen Stich in ihrem Herzen, als er das nicht tat. „Was ist passiert? Wo ist Space? Wo seid ihr gewesen?“, fragte sie schnell, versuchte eine Welle an aufkommender Panik zu bekämpfen. Rick schaute sie erstaunt an und irgendetwas in seinem Gesichtsausdruck veränderte sich. War es Mitleid? „Wir mussten gegen den Schwachkopf kämpfen. Anscheinend hatte er den Laden übernommen. Aber wir haben ihn fertig gemacht, also...hauptsächlich ICH, wenn ich ehrlich bin.“ „Wo ist Space?“, hakte Curiosity nach, nicht in der Stimmung noch mehr von Rick's vorgespielter Tapferkeit zu hören. Rick zögerte einen Moment, bevor er antwortete. „Er is' im Weltraum, Süße. Die hübsche Lady, die vorbeigekommen war hat irgendwas angestellt und ihn geradewegs ins All gejagt.“ – Curiosity presste die Lippen zusammen, als die Erinnerung ihren Speicher durchlief. Er war weg. Er war im Weltraum. Etwas in ihr wusste, dass er glücklich sein würde. Er liebte den Weltraum! Aber ein anderer Teil lies so fühlen. Curiosity merkte, wie sich eine seltsame Flüssigkeit in ihren Augen sammelte und schnell rieb sie die Hände über die Lider, ihr Unterlippe zitterte leicht. Sie hatte einen geheimen Weg aus dem Labor an die Oberfläche gefunden, um in den Nachthimmel zu schauen und sich vorzustellen, wie es wohl im Weltraum war. Curiosity schloss ihre Augen und genoss die leichte Brise, die gegen ihr Gesicht wehte. Schweren Herzens stellte sie sich selbst eine Frage, welche in ihrem Kopf herumspukte seit der Arm ihn mitgenommen hatte. „Kommst du wieder?“ – Die Weltraum-Einheit konnte gar nicht anders, als völlig aufgeregt zu sein. Er war im WELTRAUM! Er war endlich in der Lage die Sonne zu treffen, ihr sogar 'Hallo' zu sagen! Laut lachend kugelte er, dank der fehlenden Schwerkraft im Kreis herum. Dumpf hörte er, wie sein Begleiter etwas zu ihm sagte, aber das interessierte ihn nicht wirklich. Warum sollte es das auch? Er war im WELTRAUM! „Ich bin im WELTRAUUUM!“, rief er und streckte die Arme weit aus, als wären sie Flügel. „Oh um Himmels- Ich weiß! Du bist im verdammten Weltraum!“ Die andere Einheit, welche bestürzt und genervt zugleich wirkte, schnalzte mit der Zunge. „Wir haben kapiert, dass wir beide auf ewig in diesem verdammten Vakuum aus Nichts feststecken, also halt den Mund!“ Space runzelte leicht die Stirn. Nichts? Natürlich gab es hier etwas! Es gab den WELTRAUM! Er schaute nach oben und grinste die vielen weißen Pünktchen an. „Oh! Da ist ein Stern!“, schrie er und hörte, wie der blauäugige, junge Mann neben ihm ein kleines Wimmern der Verzweiflung ausstieß. „Stern. Stern. Stern. Stern.“ Seine Augen fixierten jeden Einzelnen kurz und wanderten dann zum Nächsten. Er fragte sich, ob Curiosity wohl auch gerne einen Stern mal so nahe sehen wollen würde. Oh. Oh ja. Space schaute ein wenig missmutig zu seinem alten Heim. Die Erde. Wo die Anderen waren. Wo sie war. „Erde...“, murmelte er schließlich und der Andere guckte ihn verdutzt an. „Was hast du gerade gesagt, Kumpel?“ „Will nach Hause. Will zur Erde.“ „Nun ehm...Können wir nicht. Wir stecken hier sozusagen fest, falls dir das entfallen sein sollte.“ „Will nach Hause, will nach Hause, will nach Hause.“, wiederholte Space immer wieder, ballte die Hände zu Fäusten. „Weltraum ist zu groß. Ich will zur Erde.“ „Ich auch, Kumpel, ich auch...“ Er wollte den Weltraum nicht ohne Curiosity sehen. Warum hatte er das erst jetzt realisiert? „Tut mir Leid. Tut mir Leid...Will nach Hause zu ihr.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)