Butterfly Mind von Sky- (Sequel zu Last Butterfly) ================================================================================ Epilog: Beerdigung ------------------ Am 2. August 2012 starb L Lawliet in einem kleinen Haus in einem Vorort von Winchester an einer Überdosis Morphium. Die Trauerfeier fand in einer kleinen Kirche statt, anwesend waren der Kreis der 26 welche eigentlich nur noch aus 22 bestanden, da A tot war und B nicht mehr dazugehörte, sowie die Gruppe um Mello und 2 sehr enge Bekannte und drei Außenstehende, die keine Angaben machten und anonym bleiben wollten. Auf Hesters Wunsch hin blieb der Sarg verschlossen damit niemand sah was L wirklich geschehen war und jeder hielt seine persönliche Rede. Selbst Mello hatte nicht mit einer solchen Menge an Trauergästen gerechnet und die Leute waren alle vollkommen verschieden. Politiker, prominente Künstler, Soldaten, Ärzte und anderweitig engagierte Menschen waren vertreten, sogar die Leibwache des US-Präsidenten. Trotzdem war keine Presse da, es war eine schlichte Trauerfeier wie bei ganz normalen Leuten. In einer Ecke der Kirche saßen auf der Bank niemand anderes als Shin, Seimei und Sakurako, die durch ihre Trauerkleidung vollkommen unauffällig wirkten und von kaum jemanden bemerkt wurden so als wären sie unsichtbar. Viele der Anwesenden hielten Reden und nachdem sich jeder von L verabschiedet hatte, wurde der Leichnam eingeäschert und anschließend in der Nähe des Denkmals beerdigst, wo früher das Waisenhaus gestanden hatte. Als sich die Versammlung schließlich auflöste und sich Mello und die anderen auf die Suche nach den drei machten, waren sie wie vom Erdboden verschluckt. Drei Wochen später traf sich die Gruppe gemeinsam in Winchester um L’s Grab zu besuchen. Was sie jedoch vorfanden war kein abgebrannter Fleck Erde, auf der ein Kreuz und ein Denkmal standen, sondern eine große blühende Wiese. Dort, wo vorher die Trümmer eines niedergebrannten Hauses zurückgeblieben waren, in dem unzählige Leben ihr Ende fanden, spielten jetzt Kinder aus der Nachbarschaft, pflückten Blumen und versuchten Schmetterlinge einzufangen. Und genau dort, an genau der Stelle wo das Waisenhaus stand, wuchs ein Kirschbaum empor und obwohl der Frühling längst vorbei war, blühte er in seiner ganzen Pracht auf und verbreitete einen zarten aber unverkennbaren Duft, den Mello und seine Freunde nur zu gut kannten. Es war der gleiche Duft wie der jener Kirschbäume, die im Tempel des Lebens blühten. Der Kirschbaum blühte bis zum Ende des Herbstes, als der erste Schnee fiel und war der erste Baum, der im Frühling wieder seine Blüten trug. Er wurde immer größer und verstreute seine Saat in alle Winde. In den höchsten Ästen konnte man bei Sonnenuntergang die Melodie einer Bambusflöte hören. Auch im darauf folgenden März hörte man das Lied von Bambusflöten und als es dunkel wurde, verstummte das Lied und leise Stimmen waren von der Baumkrone zu hören. „Das war eine schöne Geste von dir, diese Wiese blühen zu lassen und diesen Baum hier….“ „Ich habe lediglich die Saat gesetzt und zum Blühen gebracht. Durch die Herzenswärme der Menschen ist auch dieser Baum groß und stark geworden und verstreut seine Saat über die Winde. Mag zwar sein dass es nicht überall so schön sein wird, aber ich vertraue darauf, dass die Menschen nicht von Grund auf schlecht veranlagt sind. Und außerdem tröstet es die Seelen der armen Kinder, wenn wir diesen Ort der Trauer in einen Garten der Freude verändern.“ „Welche Seelen meinst du? Die der Verstorbenen?“ „Die der Verstorbenen und der Lebenden. Zu lange hat hier nichts gelebt und die letzten Ereignisse haben mich zum Nachdenken gebracht. Mag zwar sein dass die Menschen Eigenverantwortung lernen müssen um „erwachsen“ zu werden, aber Eltern bleiben nun mal Eltern und müssen dafür sorgen, dass ihre Kinder auf dem rechten Weg bleiben. So ist es also die Aufgabe der Götter, das Gleichgewicht zu wahren.“ „Aber hast du nicht gesagt, dass niemand das Recht hat, das Schicksal zu bestimmen und zu verändern?“ Ein kühler Wind wehte durch die Zweige und für einen kurzen Augenblick hätte man zwischen den geschlossenen Blüten die Silhouetten zweier Gestalten erkennen können. „Das schon aber du kannst einen Menschen mit einem Samenkorn vergleichen. Ich sorge dafür dass es ein Samenkorn gibt und lasse es erblühen. Aus eigener Kraft wächst er zu einem zarten Pflänzchen heran und muss versuchen, sich dem Winter und den Stürmen entgegen zu setzen. Wenn es das schafft, wird es weiter heranwachsen. Damit es nicht verkümmert, braucht es genügend Licht. Das Licht in unseren Herzen lässt uns stark werden, genauso wie die Finsternis. Ohne das eine kann das andere nicht existieren, dass ist das Gesetz der Existenz. Wir können zwar bestimmen wie die Pflanze wächst und wie groß sie werden soll, aber man soll ihr die Möglichkeit geben, aus eigener Kraft zu einem Baum zu wachsen. Genauso gut kann man die Herzen der Menschen mit diesem Baum hier vergleichen. Wir sorgen lediglich dafür, ihm genug Licht zu geben damit er nicht verkümmert aber wachsen muss er alleine. Vielleicht werden die Menschen sich selbst durch ihre Fehler eines Tages vergiften und auslöschen, aber bis dahin werde ich meine Hoffnung in jene setzen, die die Welt zum Guten verändern wollen.“ „Und außerdem kann die Welt sowieso nicht auf dem Niveau ihrer großen Männer leben“ ergänzte die andere Person und beide begannen zu lachen. Dann setzten sie wieder zum Flötenspiel an, während Glühwürmchen in Scharen durch die Luft flogen und das Lachen von Kindern zu hören war. „Eines Tages wird diese Welt eine bessere sein. Wir müssen ihm einfach vertrauen, dass er die Herzen der Menschen verstehen und ihnen den richtigen Weg zeigen wird.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)