Butterfly Mind von Sky- (Sequel zu Last Butterfly) ================================================================================ Kapitel 8: Agriff ----------------- Vorsichtig ging Mello voran und hielt seine Walther P-99 schussbereit, die anderen folgten dicht hinter ihm. Der Eingangsbereich war relativ schmal und auch nicht sehr groß, dafür gab es aber genug Türen, von denen sie eine aussuchen mussten. Karten oder ähnliches gab es von dem Gebäude nicht weswegen sie alles vorsichtig absuchen mussten. „Passt auf jeden Fall gut auf. Ich würde es diesem Spinner zutrauen, dass er hier Fallen eingebaut hat um uns umzubringen. Dem würde ich wirklich alles zutrauen.“ Sie begannen zu überlegen welche Tür sie nehmen sollten und entschieden sich für die rechte. Was sich ihnen bot war ein echt schräger Anblick und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Boden des Zimmers befand sich in einer Schräglage sodass der Tisch und die Stühle festgeschraubt worden waren und manche Möbel waren sogar an der Zimmerdecke befestigt worden. „Was zum Teufel…“ begann Beyond, brachte den Satz aber nicht zu Ende denn kaum setzte er einen Fuß rein, rutschte er nach hinten und hielt sich an der Wand fest. Der Boden war ziemlich glatt und rutschig und die Tür befand sich am höchsten Punkt. Aber das war nicht noch nicht alles: Die Wände und die Zimmerdecke selbst waren schräg und gab einem das Gefühl, vollkommen orientierungslos zu sein. Mello beschloss einen anderen Raum zu nehmen und entschied sich dieses Mal für die gegenüberliegende. Kaum waren sie drin, sahen sie unzählige Spiegel. Der Fußboden, die Zimmerdecke, die Wände… wirklich jeder einzelne Quadratzentimeter war mit Spiegeln versehen und als Misa einen Moment nicht aufpasste, fiel die Tür zu und ließ sich nicht mehr öffnen da hier der Türgriff fehlte. „Verdammt was machen wir jetzt?“ „Na was wohl? Die Tür suchen und wenn wir hier jeden Spiegel zerschlagen müssen.“ Vorsichtig begannen sie alle die Wände abzusuchen aber da wirklich überall etwas gespiegelt wurde, dauerte dies länger als erwartet. Misa hatte das Gefühl beobachtet zu werden und auch bei Rebirth und Matt hatten ein klaustrophobisches Gefühl. Es gab hier keine Fenster sondern nur unzählige Spiegel. Nachdem sie nach fünf Minuten immer noch erfolglos gesucht hatten, beschloss Mello die Spiegel allesamt zu zerstören und schlug mit dem Lauf seiner Pistole zu, doch ohne großartigen Erfolg. „Verdammt, die sind ganz schön stabil.“ „Sollen wir sie vielleicht kaputtschießen?“ fragte Misa, die es inzwischen aufgegeben hatte die Wand nach einem Türgriff abzusuchen. Sie holte schon ihre Waffe raus doch Matt hielt sie zurück. „Besser nicht. Wenn die Spiegel aus Panzerglas bestehen, dann kommt es zu einem Querschläger und wenn wir Pech haben, trifft es noch einen von uns.“ „Matt hat Recht“ murmelte Mello der das Spiegelglas untersuchte. „In dem Falle können wir genauso gut gegenseitig auf uns schießen. Das Risiko will ich nicht eingehen.“ Die Spiegel ließen sich nicht abnehmen, was also bedeutete dass sie mit Spiegeln suchen mussten. Schließlich hatte Rebirth eine Idee. „Wenn die Türen keine Griffe haben und sich nur von einer Seite öffnen kann, dann müssen wir abwechselnd an den Spiegeln ziehen und drücken. Irgendwo ist schon die Tür versteckt und ganz sicher ist sie da irgendwo dahinter.“ Gesagt getan und so wurde alles noch mal abgesucht und irgendwann hatte Matt Erfolg und konnte mit Mellos Hilfe schließlich die Tür öffnen. „Na also, endlich können wir raus.“ Da die Tür recht klein und eng war, gingen sie nacheinander hinein und anschließend blieb nur noch Rebirth übrig. Er hatte der Höflichkeit halber Misa den Vortritt gelassen und die anderen sahen sich bereits den nächsten Raum an. Gerade wollte er zur Tür gehen, da schloss sich plötzlich die Tür und zu spät bemerkte er, dass sich direkt vor ihm ein großes Loch aufgetan hatte. Eine Falltür, schoss es ihm durch den Kopf und er versuchte sich irgendwo festzuhalten, doch er verlor den Halt und fiel in die Tiefe. Nebenan hörte ihn niemand schreien… Rebirth schlug hart auf dem Boden auf und verlor kurze Zeit das Bewusstsein. Er hatte sich den Kopf angeschlagen und er brauchte eine Weile um sich davon zu erholen. „Na super, ausgerechnet ich muss so viel Pech haben und als Erster in eine Falle zu gehen.“ Langsam stand er auf und stützte sich an der Wand ab. Es war ziemlich hell beleuchtet und als er sich umsah, bemerkte er dass er schon wieder in einem Raum voller Spiegel war. Jeder von ihnen hatte die Maße einer Tür und sie waren dicht nebeneinander angeordnet. Ein schmaler Durchgang schien die einzige Möglichkeit zu sehen ins Freie zu gelangen und so ging Rebirth rein bis dieser Durchgang an einer Wand endete und zu verschiedenen Seiten weiterging. Eine böse Ahnung stieg in ihm auf: Konnte es etwa sein dass dieser Raum hier ein einziges Labyrinth war? Na super, ausgerechnet in solchen Sachen war er ziemlich schlecht und hatte ein Talent dafür sich heillos in Labyrinthen zu verlaufen. Außerdem irritierten ihn die Spiegel. Manche schienen nämlich anderes wiederzuspiegeln als sie eigentlich sollten. Vor einem Spiegel blieb Rebirth stehen und bewegte seine Hand. Es dauerte ungefähr drei Sekunden, dann erwiderte sein Ebenbild die seine. Komisch, das sah ja so aus als wären das irgendwie zeitversetzte Spiegel. Gab es so etwas wirklich? Nein, es war physikalisch völlig unmöglich! Dahinter musste ein Trick stecken. Rebirth sah sich den Spiegel genauer an und bemerkte dass dieser Spiegel keiner war sondern so etwas wie ein Bildschirm. Irgendwo im Rahmen musste eine Kamera eingebaut sein, die direkt auf den spiegelgleichen Bildschirm übertrug, jedoch nicht zeitgleich. Der Effekt sollte sein, dass jeder, der ins Labyrinth ging, dadurch völlig irritiert wurde und dadurch die Konzentration verlor was zur Folge hatte, dass er sich hoffnungslos im Labyrinth verirrte. Dieser Fear verstand es wirklich die Illusion zur Perfektion zu bringen und Rebirth konnte sich gut vorstellen dass dieses Arschloch ihn von einer Kamera aus beobachtete und seinen Heidenspaß hatte. „Fear du Mistkerl!“ rief Rebirth und sah sich nach einer Kamera um. „Wenn ich dich finde dann schieß ich dir dein verdammtes Auge raus damit der Spuk ein Ende hat.“ Ach was, das hatte jetzt auch keinen Sinn. Er musste jetzt versuchen den Ausgang zu finden um Akito zu retten. Mello hatte ihnen allen ganz klar gesagt dass sie im Falle einer solchen Situation NICHT nach den anderen suchen sollten sondern sich weiterhin auf die Suche nach Fear und Akito machen. „Er wird mit so etwas rechnen und dies ausnutzen um uns auszuschalten. Deswegen dürfen wir nicht von unserem ursprünglichen Plan abweichen.“ Rebirth hatte seine Worte noch genau im Kopf und hielt es für das Beste sich auch daran zu halten. Hochkonzentriert ging der Jugendliche durchs Labyrinth und musste zugeben, dass es schwieriger war als er gedacht hätte. Wo er auch sah, waren Sackgassen und diese verdammten zeitversetzten Spiegel irritierten ihn ganz schön. Zu dumm dass er keinen Sprengstoff dabei hatte denn dann hätte es anders ausgesehen. Mal sehen, wie war er noch mal gelaufen? Geradeaus, dann links, noch mal links, geradeaus… Er gab es auf die ganze Zeit herumzuirren und überlegte sich ob es vielleicht eine Möglichkeit gab zu schummeln. Aus seiner Tasche holte er einen wasserfesten roten Stift heraus und ging noch mal den ganzen Weg zurück, bis er wieder am Anfang war. Sein Plan war, Pfeile auf dem Boden zu malen um zurückverfolgen zu können wie er gelaufen war. Vielleicht kam er ja damit weiter, er musste es einfach versuchen. Sofort malte er den ersten roten Pfeil und ging gerade aus bis er nach links abbog. Jedes Mal wenn er die Richtung wechselte, markierte er diese rot mit seinem Stift und war sich seiner Idee ziemlich sicher bis er jedoch auf das nächste Hindernis stieß: Er sah einen seiner roten Pfeile, der mit seiner Spitze auf eine Wand zeigte. „Was zum Teufel soll das denn jetzt?“ Um sicher zu gehen dass es nicht irgendein billiger Trick war stemmte sich Rebirth gegen die Wand, doch sie ließ sich keinen Zentimeter bewegen und nun stand der Jugendliche vor einem Rätsel. Warum zum Teufel zeigte sein Pfeil dorthin, wo es keinen Weg gab? Es gab nur eine Antwort darauf, die zwar absurd aber sehr bedenklich war: Hier stand aus irgendeinem Grund eine neue Wand. Konnte es etwa sein dass das Labyrinth so konstruiert worden war, dass Fear es beliebig verändern konnte? Wenn das wirklich stimmte, dann war die Idee mit den Pfeilen für die Katz und weiteres Herumirren wäre völlig sinnlos. Geschlagen lehnte sich Rebirth an eine Wand und begann zu überlegen, was er machen sollte. Wenn er Pech hatte, kam er hier erst raus, wenn die anderen Fear das Handwerk gelegt hatten oder würde hier sterben. Plötzlich hörte Rebirth Schritte, das Geräusch von Absätzen durch das Labyrinth hallen und hielt seine Beretta bereit. Das war jedenfalls nicht Misa, denn die hatte auf Mellos Anraten darauf verzichtet, weil diese zu laute Geräusche machten, es musste sich also um jemanden aus der Nightmare Mansion handeln und sicher hatte dieser nichts Gutes mit ihm vor. Die Schritte waren etwas langsam und das konnte nur bedeuten dass sich dieser Jemand sehr sicher durchs Labyrinth bewegte. Nervös sah sich Rebirth nach allen Seiten hin um und versuchte die Geräusche zu orten, doch sie schienen von überall wiederzuhallen. Seine Nackenhaare sträubten sich und er bekam eine Gänsehaut. Zwar besaß er nicht wie Rumiko die Eigenschaft, die Emotionen anderer wahrzunehmen oder wie Akito die Herzen anderer lesen zu können aber er spürte eine eiskalte Aura. Irgendjemand war gekommen, der absolut kein Gewissen hatte, keine Emotionen und keine Moral. Leise schlich Rebirth um die Ecke und versuchte zu erspähen wer auf dem Weg zu ihm sein könnte, doch da kam niemand und so beschloss er weiterhin nach einem Ausgang zu suchen. Als er um die Ecke gehen wollte sah er plötzlich jemanden, der direkt auf ihn zuging. Es war eine Frau, schätzungsweise 28 bis 30 Jahre alt die eine Dienstmädchenuniform trug. Sie hatte kurz geschnittenes schwarzes Haar welches einen leichten blauen Schimmer hatte und zwei lange dünne Strähnen, an jeder Seite einer. Ihre Augen waren bernsteinfarben und hatten keinen Ausdruck. An ihrer weißen Schürze waren Blutflecken und Rebirth ahnte, dass sie nichts Gutes im Schilde führte. Sie war gekommen um ihn zu töten…. Schnell drehte sich Rebirth um und rannte davon, er rannte so schnell ihn seine Beine trugen und bog so oft ab wie es ihm gestattet wurde und machte sich bereit jederzeit Gebrauch von seiner Waffe zu machen. Eigentlich war es ihm zuwider auf einen Menschen zu schießen aber er spürte dass dieses Dienstmädchen nicht zögern würde ihn zu töten. Als er ihre Schritte näher kommen hörte, versteckte er sich um eine Ecke und wartete ab. Tatsächlich war sie nur ein paar Schritte weit von ihm entfernt und sah sich um. In der Hand hatte sie ein japanisches Schwert, ein Wakizashi wenn er sich nicht irrte und die Klinge war blank poliert so als hätte sie niemals etwas berührt. Vorsichtig entsicherte Rebirth seine Waffe und zielte, dann schoss er ihr direkt in den Kopf. Es war ein glatter Durchschuss, der den Spiegel zerspringen ließ und Blut spritzte auf das Glas. Wie eine Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hatte, fiel die Frau zu Boden und eine Blutlache breitete sich um sie aus. „Es tut mir leid Anne Caroline Hartman, aber Sie haben mir keine Wahl gelassen. Ich hoffe Sie sind jetzt an einem besseren Ort als dieser hier…“ Damit steckte Rebirth seine Waffe ein, wandte sich um und wollte gehen doch da hörte er ein gequältes Stöhnen. Nein, das konnte doch nicht sein. Schnell drehte er sich um und sah dass das Dienstmädchen Anne langsam wieder aufstand und sich mit einem Taschentuch das Blut wegtupfte. Der Name war noch zu sehen und jetzt erkannte er auch was so besonders an ihr war: Ihre Lebenszeit war unendlich! Sie war unsterblich aber wie zum Teufel war das möglich? War sie etwa auch so ein Freak wie dieser Fear? Langsam aber deutlich sichtbar konnte man erkennen, dass sich die verletzte Haut wieder regenerierte und das Schussloch verschwand. Das Blut hörte auf zu fließen und binnen kurzer Zeit war die Verletzung verschwunden. „Wie kann das sein?“ „Meine DNA trägt Teile der Quallenart Turritopsis nutricula, die biologisch unsterblich ist, da sie immer wieder ihren Lebenszyklus durchläuft. Bedeutet also dass sie im hohen Alter ihre Zellen neu umfunktioniert und somit wieder von klein auf anfängt. Bei mir ist es ein wenig anders: Mein Körper bleibt im selben Alter und reproduziert zerstörte Zellen und somit können auch abgetrennte Gliedmaßen und entnommene Organe neu wachsen. Folglich kann ich also nicht sterben solange noch Körperzellen von mir existieren. Mein Herr war es, der mich befreit und vor einem ewigen Leben in furchtbarer Qual befreit hat und mir den Namen Anne Caroline Hartman gab. Ich stehe ihm treu zu Diensten und führe jeden seiner Befehle aus, egal wie er auch lautet.“ „Was hast du mit meinen Freunden gemacht?“ „Keine Sorge, du wirst sie bald wieder sehen… und jetzt werde ich dich töten.“ Jetzt ist es endgültig aus, dachte Rebirth und rannte davon wohl wissend dass dieses Dienstmädchen dicht hinter ihm war. Jetzt bringt sie mich um und ich kann nichts dagegen tun. Fear hat mir nur nicht den Weg versperrt weil er seinen persönlichen Spaß haben will bei diesem Jagdspiel. Rauskommen würde er hier jedenfalls nicht, so viel stand fest. Gerade bog er um eine Ecke und blieb kurz stehen um kurz durchzuatmen da packte ihn plötzlich jemand von hinten und hielt ihm den Mund zu. Rebirth versuchte sich zu befreien doch wer auch immer das war, er war ziemlich kräftig. „Sei still, wir wollen euch helfen.“ Am liebsten hätte der Jugendliche gefragt wer ihm denn helfen wolle doch das war ihm nicht möglich. Was ihm auffiel war dass plötzlich ein eigenartiger Geruch in der Luft lag, ein leichter Blütenduft, den er aus Japan her kannte. Ja genau, es war der Duft von Kirschblüten, jedoch anders als von denen, die er kannte. Etwa eine neue Art? Was er zudem noch bemerkte war, dass die Person traditionelle japanische Kleidung aus der Heian Zeitperiode trug, ein naturfarbener Kariginu. Er drehte den Kopf zur Seite und erkannte einen jungen Mann, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Er hatte brünettes Haar, welches sein linkes Auge verdeckte, sein rechtes Auge war leuchtend grün und er war ungefähr 25 bis 28 Jahre alt. Er lächelte Rebirth gutgelaunt an und legte einen Finger auf die Lippen. Dann ließ er von ihm ab und ging einen Schritt zurück und in dem Augenblick kam das Dienstmädchen mit dem Schwert um die Ecke und als sie Rebirth sah, wollte sie den Schlag ausführen um ihn zu töten doch da blitzte etwas auf und nur schemenhaft erkannte Rebirth eine schwarze Klinge, die direkt auf Anne Hartman gerichtet war. Der Hieb traf sie in die Taille und durchtrennte ihren Körper als wäre er aus Papier. Annes Blick war von Verwunderung gezeichnet und verstand nicht was gerade passiert war. Für Rebirth schien sich alles wie in Zeitlupe abzuspielen. Er konnte nicht erkennen wer den Hieb ausgeführt hatte doch er konnte beobachten wie Annes zerteilte Körperhälften zu Boden fielen. Es floss kein Blut, kein einziger Blutstropfen und kaum schlug ihr Kopf auf dem Boden auf, zerfiel ihr Körper zu Staub und wurde von einer leichten Brise fortgeweht. Fassungslos sah Rebirth das alles mit an und zitterte am ganzen Körper. Das war doch nicht wahr. Wie konnte ein einziger Hieb mit der Klinge einen Menschen zu Staub zerfallen lassen und das auch noch jemanden wie Anne? Nicht einmal ein Kopfschuss hatte sie getötet und sie selbst hatte gesagt dass keine Waffe der Welt sie töten könnte. Wer zum Teufel war überhaupt dieser Kerl gewesen, der ihn zur Seite genommen hatte? Rebirth wollte ihn zur Rede stellen doch als er sich umdrehte, war er spurlos verschwunden obwohl es keine Möglichkeit gab unbemerkt abzuhauen. Irgendwie war Rebirth gerade vollkommen irritiert und begann sich zu fragen, ob er nicht schon wieder in irgendeiner Illusion von Fear steckte oder von sonst wem. Alles hier wirkte so unwirklich und bizarr, dass es ihm schwer fiel es als Realität anzuerkennen. Aber der Geruch der Kirschblüten war noch nicht vergangen und auf dem Boden lagen sogar welche. Wie die hier wohl hingekommen waren? Da Rebirth sowieso keine Idee hatte, wie er aus diesem Labyrinth fliehen sollte folgte er der Spur die sich manchmal zu verlieren schien doch Rebirth fand sie schnell wieder. Als er fast zehn Minuten herumgelaufen war, stand er plötzlich vor einer Tür und genau dort endete auch die Spur der Kirschblüten. Wer auch immer das vorhin gewesen war, er hatte die Kirschblüten hinterlassen um Rebirth zu helfen. Irgendwie schien er einen geheimnisvollen Schutzengel zu haben und der hatte ihm echt aus der Patsche geholfen. Um ein Haar hätte dieses Dienstmädchen ihn noch umgebracht und dann wäre es endgültig vorbei gewesen. Das hier war ein ganz anderes Kaliber als im Kiratempel denn hier hatten sie es nicht mit gewöhnlichen Menschen zu tun sondern mit welchen, die über außergewöhnliche Kräfte verfügten. Wer weiß welche Freaks in diesem Haus noch ihr Unwesen trieben…. Hoffentlich ging es den anderen gut. Vorsichtig öffnete Rebirth die Tür und fand sich in einem kleinen weißen Zimmer wieder. Es war gerade mal so groß dass maximal sechs Leute genug Platz hatten und an jeder der vier Wände gab es eine Tür. „Oh nein, nicht schon wieder!“ Rebirth öffnete jede Tür und dahinter sah es immer gleich aus. Ein weißer Raum mit vier Türen. Irgendwie nahm der ganze Alptraum kein Ende und wenn man glaubte man hätte alles überstanden, dann kam was Neues. Aber dieses Mal hatte Rebirth einen Plan, der ihn sicher weiterbringen würde. Er markierte diesen Raum mit einer 1 und ging geradeaus. Mit dieser Taktik sollte er es dieses Mal schaffen denn hier ließen sich die Wände ganz sicher nicht verschieben. Nach und nach suchte er die Räume ab, musste aber feststellen dass es manchmal Türen gab, die sich nur von einer Seite her öffnen ließen oder überhaupt nicht zu öffnen waren. Dann aber hörte er hinter einer solchen verschlossenen Tür jemanden und es klang so als sei dieser schwer verletzt. Vielleicht war es ja einer von den anderen? Laut hämmerte er mit der Faust gegen die Tür. „Hey, ist da jemand?“ „Rebirth, bist du das?“ Es war Matts Stimme aber er schien nicht derjenige zu sein, der verletzt war. „Ich öffne die Tür jetzt mit einem Schuss. Passt also auf!“ Mit drei Schüssen gelang es Rebirth das Schloss zu zerstören und er war froh dass es eine einfache Holztür war denn sonst hätte er sie nicht so einfach öffnen können. Mit einem kräftigen Tritt gelang es ihm sie zu öffnen und sah Matt der gerade dabei war den schwer verletzten Beyond Birthday zu versorgen. „Wie schlimm ist es?“ „Nun ja, ich hab zwar die Blutung erst mal stoppen können aber er muss schleunigst in ein Krankenhaus. Irgend so ein psychopathisches Dienstmädchen hat ihn mit einem Schwert attackiert und ihm böse mitgespielt. Bin zufällig hierher gekommen nachdem ich ebenfalls durch eine Falltür gerasselt bin. Da war so ne Wendeltreppe die sich als ziemlich clever getarnte Rolltreppe entpuppt hat und die nur pro Schritt reagiert. Hat mich ganz schön was an Zeit gekostet das Teil auszutricksen und als ich dann hier gelandet bin, hab ich nur noch gesehen wie Beyond von einem Dienstmädchen mit nem Schwert angegriffen wurde und voll einen auf Kill Bill gemacht hat. Ich hab ihr einen Kopfschuss verpasst und bin mit Beyond dann in einen anderen Raum geflohen. Wenig später bist du hier aufgekreuzt.“ „Mich hat sie auch angegriffen. Sie hat gesagt dass sie ein Experiment sei und durch rapide Zellenregeneration nicht sterben kann. Ich hab nur noch die Flucht ergriffen und bin dann plötzlich an einen echt seltsamen Typen geraten.“ „Wie seltsam?“ fragte Beyond mit gequälter Stimme und presste seine Hände auf die Stelle, wo das Schwert ihn verletzt hatte. Rebirth versuchte passende Worte für eine Beschreibung zu finden. „Nun ja, er trug einen Kariginu, graugrün und darunter weiß. Er hatte brünettes Haar und sein linkes Auge war verdeckt. Er sagte zu mir dass er mir helfen wolle und hat mich festgehalten, dann kam plötzlich das Dienstmädchen um die Ecke und ich sah nur noch wie eine schwarze Klinge aufblitzte und sie in der Mitte zerteilte. Als sie zu Boden stürzte, zerfiel sie einfach zu Staub und der Kerl war auch weg. Dafür lagen aber Kirschblüten am Boden, die mich aus dem komischen Labyrinth herausgeführt haben, in dem ich gefangen war. Nun bin ich hier und hab echt keinen Plan was hier gespielt wird. Kann es sein dass wir schon wieder in einer Illusion von Fear gelandet sind?“ Da wusste selbst Matt keinen Rat aber im Moment war Beyonds Verletzung wichtiger. „Ich bleib bei ihm und hab auch schon Mello über das Funkgerät bescheid gegeben. Er und Misa versuchen gerade das Rätsel um die Türen ins Nichts zu lösen.“ „Wie jetzt?“ „Vor ihnen und hinter ihnen gibt es sechs Türen und wenn sie zum Beispiel durch die dritte gehen, kommen sie durch eine vierte wieder raus und jeder Raum sieht absolut gleich aus mit der gleichen Anzahl von Türen.“ Seltsam, von so etwas hatte Rebirth irgendwann mal geträumt, nämlich von Türen, die in immer mehr Räume führten. Man könnte also meinen dass die Nightmare Mansion die Träume von Fear widerspiegelte, die er mit modernster Technik Realität werden ließ. Wirklich sehr faszinierend und auch ziemlich aufwendig. Überhaupt die Idee zu kommen, das ganze Haus zu einem Sammelsurium von Träumen zu machen war auf eine gewisse Art und Weise bewundernswert und es bestätigte sie alle in ihrer Vermutung, dass Fear schon seit langem nicht mehr in der Realität lebte sondern sich von ihr distanziert hat und in seine eigene Welt geflüchtet ist, die für ihn die einzige Welt darstellte, in der er sich sicher fühlte. Fear konnte nicht fassen was er da gerade gesehen hatte. Anne… irgendjemand hatte es geschafft Anne zu töten. Aber wie war das möglich? Selbst als man ihr den Kopf abgetrennt hatte, konnte sie weiterleben. Keine Waffe dieser Welt konnte sie töten… es sei denn… ja, es sei denn jemand anderes steckte dahinter, der nicht aus der Welt entstammte. Für diesen Fall kamen nur die Kami und Shinigami in Frage. Wenn das so war, dann musste er die gleiche Situation noch mal hervorrufen und dann sehen ob seine Vermutung zutraf. Zum Glück gab es mehr als nur eine Anne, die ihm zu Diensten stand. Im Labor wurde sie nämlich durch mehrere Operationen und Organentfernungen mehrfach geklont und insgesamt gab es drei Klone und bedauerlicherweise wurde Nummer 1 erledigt. Der Verlust selbst war nicht weiter tragisch aber was Fear so entsetzte war die Tatsache, dass diese Anne trotz ihrer Fähigkeiten getötet werden konnte. Er wandte sich der wahren Anne zu und legte seinen Zylinder beiseite. „Schick sofort Nummer 2 und 3 los. Nummer 3 soll sich zurückhalten und versuchen herauszufinden was es mit dem Tod der ersten zu tun hat. Und sei so lieb und bring mir einen Tee, die Lust auf Wein ist mir fürs Erste vergangen.“ „Ich werde mich darum kümmern.“ Mit einer leichten Verbeugung ging das Dienstmädchen und Fear warf mit einer Handbewegung die Sachen vom Schreibtisch und fluchte. „So ein verdammter Mist, eigentlich sollten diese Affen doch längst tot sein.“ Wieder ging der Russe auf und ab und versank wieder in Selbstgespräche wodurch er wieder zum reinen Nervenbündel wurde. Akito wollte etwas sagen doch da legte ihm plötzlich jemand eine Hand auf den Mund und signalisierte ihm still zu sein. Er konnte sich nicht umdrehen um zu erkennen wer da plötzlich im Raum stand aber es war eine eiskalte Aura, die ausströmte und bei Akito eine Gänsehaut verursachte. Es fühlte sich beinahe so an als wäre ein Shinigami im Raum aber es war jemand anderes. Ein leises Geräusch ertönte als würde jemand die Gurte durchschneiden. Doch anstatt dass sie zu Boden fielen, lösten sie sich in Staub auf und das war Akitos Chance zu fliehen. Schnell rannte er zur Tür, riss sie auf und floh hindurch. Er rannte einfach drauf los ohne zu wissen wohin aber er hoffte durch einen günstigen Zufall vielleicht auf die anderen treffen würde. Noch während er davonlief konnte er Fear nach Anne rufen hören und er schien außer sich vor Wut zu sein. Wer ihm auch immer geholfen hatte, er war kein Mensch und es war auch der gleiche, der einen dieser Anne-Klone getötet hatte. Als Akito genug gerannt war blieb er kurz stehen um zu überlegen wo er jetzt hingehen sollte. Er hatte keine Ahnung wie dieses Haus aufgebaut war und wo hier überhaupt eine Treppe war. Soweit er aus dem Ausblick des Fensters in Fears Büro schließen konnte befand er sich im oberen Stockwerk und nun musste er versuchen nach unten zu gelangen aber schnell merkte er wie verwinkelt dieses Haus war. Vielleicht sollte er sich irgendwo verstecken… Ja genau, Rebirth hatte ihm immer wieder gesagt dass er sich verstecken sollte wenn er in Gefahr war oder eine böse Person hinter ihm her war und niemand da war um ihm zu helfen. Aber wo könnte er sich verstecken? Er ging in einen Raum, wo mehrere Personen an einem Tisch saßen. Sie trugen recht altmodische Kleider, höchstwahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert in England und während sie sich fröhlich zu unterhalten schienen, brannte der Tisch lichterloh. Die Menschen bewegten sich nicht, schienen offensichtlich Puppen zu sein und das Feuer schien auch nicht echt zu sein sondern ein realistisch wirkendes Hologramm. Der Kerzenständer war umgefallen und die Tischdecke brannte, genauso wie die Speisen, die sie gerade aßen und manche von ihnen brannten auch an den Kleidern aber es schien sie nicht sonderlich zu kümmern. Echt unheimlich. Die Zimmerdecke war ein riesiges dreidimensionales Bild vom Himmel und man konnte das Geräusch von Möwen hören, die durch den gesamten Raum zu fliegen schienen wenn sie nicht mitten in der Bewegung eingefroren wären. Auch ein ziemlich täuschend echtes Hologramm und irgendwie sah hier alles so aus, als wäre die Zeit eingefroren worden. Dabei war das Lachen und Tuscheln der Leute sowie das Geschrei der Möwen deutlich zu hören. Da sich Akito nicht besser zu helfen wusste und Angst hatte dass gleich das Dienstmädchen reinkommen würde, versteckte er sich unter dem Tisch. Die Tür ging auf und er hörte Schritte und Stimmen. Sie kamen direkt auf ihn zu und blieben dicht am Tisch stehen. „Nimmt das hier denn gar kein Ende mehr? Ich weiß schon langsam gar nicht mehr ob wir in die richtige Richtung laufen. Und ich mache mir schreckliche Sorgen um Akito. Was ist wenn dieser Mistkerl ihm was angetan hat?“ „Mach dir mal keine Sorgen, wir schaffen das schon.“ „Aber Beyond ist schwer verletzt und Matt kann uns auch nicht mehr helfen. Was sollen wir tun?“ Es waren eindeutig die Stimmen von seiner Mutter und Mello und erleichtert darüber kam Akito unterm Tisch hervor und fiel den beiden erleichtert in die Arme. Diese waren überrascht und äußerst froh zugleich ihn zu sehen. „Akito, wie hast du es geschafft zu entkommen?“ „Jemand hat meine Fesseln durchgeschnitten und ist wieder verschwunden. Ich hab mich hier versteckt bevor diese Frau kommt und mich holt.“ Da sie Akito in Sicherheit gebracht hatten, gab Mello Rebirth über Funkgerät bescheid und ging mit Misa und den Kleinen wieder zur Tür um nach dem Ausgang zu suchen doch da stand plötzlich das Dienstmädchen auf der Schwelle und hatte Wurfmesser dabei. „Mein Herr hat mir befohlen euch zu töten und den Jungen mitzunehmen!“ sagte sie tonlos und begann auch schon das erste Messer in Misas Richtung zu werfen, da zog Mello sie beiseite und trat Anne nach hinten. Schnell schloss er die Tür und wies die anderen an, schnell zur anderen Tür zu gehen. Misa nahm ihren Sohn an die Hand und rannte los während Mello hinter ihr blieb um im Notfall Rückendeckung zu geben doch da öffnete sich auch die andere Tür und noch eine Anne kam herein. Mit zwei Pistolen zielte sie auf Misas Kopf und ihr war anzusehen dass sie nicht zögern würde, sofort zu schießen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)