Hell's Maria von Atobe_Keigo (Various Pairings) ================================================================================ Kapitel 3: Maria meets Demon Part II: First steps ------------------------------------------------- Autorin: Atobe_Keigo (That’s me =3) Titel der FF: Hell's Maria Kapitel: 3/? Pairing: Mhm, leichte Die x Toshiya und Die x Shinya Andeutungen Disclaimer: Dir en Grey gehört leider nicht mir und ich krieg hierfür auch kein Geld. Warnings: Gute Frage... Keine Ahnung xD' Special Thanks to: Shikihime fürs Beta lesen~ *knuffl* Musik: Queendom von Ali Project, diverses von Dir en Grey, Hizaki & Moi dix Mois My Comment: Es hat ein wenig lange gedauert... Aber von der Uni aus gab's so viel zu tun, dass es nicht früher ging. Wann das nächste Kapi kommt, weiss ich noch nicht, weil die Vorbereitungen für die AniMagic auf Hochtouren laufen und grad noch Probleme mit einem Kurs an der Uni sind. Maa, mata ne~ x3 Kommentare: Darüber freue ich mich immer und sind meine Motivation ^-^ Ansonsten viel Spass beim Lesen~~ =3 ~~~~~~~~~~~~~~ Es waren schon drei Tage vergangen, ohne dass er auch nur annähernd seinem Ziel näher gekommen war. Was konnte er bloss tun, damit er wenigstens an den Blonden herankam? Zwar hatte er schon Verschiedenes ausprobiert, aber nichts hatte geholfen. Es frustrierte ihn, dass er mit seinen Kräften nicht weiterkam. Die seufzte und fuhr sich durch die langen Haare, während er überlegte, was er als nächstes tun sollte. Nachdenklich blickte er vom Hochhaus, auf dem er gerade sass, hinunter, weil er hier besser nachdenken konnte als wenn er sich unter Menschen befand. Plötzlich erschien ein blauer Haarschopf direkt vor ihm und Die rutschte vor Schreck ein paar Zentimeter zurück. "Verdammt, Toshiya! Erschreck mich nicht so!" "Ich hab dich angesprochen, aber du hast nicht reagiert", meinte der eben Erschienene und rollte sich ganz selbst verständlich auf seinen Schoss. "Was willst du?", fragte der Rothaarige mit einem Seufzen und der andere begann zu lächeln. "Unternimm was mit mir. Es gibt noch einige Orte, die ich mir hier ansehen will, aber alleine ist das langweilig." Toshiya blickte ihn verführerisch an, aber diese Taktik zog bei ihm nicht. "Frag Kaoru. Der hat sowieso nichts Besseres zu tun." "Kao ist nirgends aufzufinden. Komm schon, du kommst doch sowieso auch nicht weiter, oder? Ein wenig Spass wirst du dir wohl gönnen können. Er rennt dir ja nicht davon, nicht wahr? Ausserdem mag ich die Menschenwelt besser kennenlernen", entgegnete der Grössere und strich Die mit seiner Hand über die Brust. Wo trieb sich sein Bruder wohl rum? Es konnte ihm eigentlich egal sein, aber er hatte sich die letzten Tage ein wenig seltsam verhalten und irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass dieser etwas ausbrütete. Die griff nach der Hand des Jüngeren, der an seiner Kleidung herumzunesteln begonnen hatte, und wollte ihm eigentlich gleich sagen, dass dieser das lassen soll, doch just in diesem Moment kam ihm eine hervorragende Idee. Das ist es, dachte er sich und sprang ohne auf den anderen zu achten einfach auf, der daraufhin natürlich beinahe vom Dach fiel. Besser kennenlernen! Vielleicht musste er sich dem Jungen auf die menschliche Art nähern und ihn kennen lernen! Dass er darauf noch nicht gekommen war... "Totchi, du bist genial!" "Ich weiss, dass ich genial bin, aber deswegen brauchst du mich nicht gleich von deinem Schoss zu werfen", murrte der blauhaarige Dämon und klopfte sich seine Kleidung ab. Diese neue Erkenntnis musste er sofort in die Tat umsetzen. Den Blonden hatte er schliesslich lange genug beobachtet, um zu wissen, wo dieser arbeitete, also konnte er ihm doch gleich einen Besuch abstatten. "Wie seh ich aus?", fragte er an seinen Freund gewandt, nachdem er sich den menschlichen Standards ein wenig angepasst hatte. "Langweilig. Du hast auch schon besseren Geschmack bewiesen", erhielt er als Antwort und der Grössere änderte sein Äusseres auch gleich, wohl um ihm zu zeigen, dass er Besseres zustande brachte. "Sowas sieht doch viel besser aus!" "Du siehst aus wie eine Frau...", war Dies Kommentar zur Kleidung des Jüngeren, der seine Wangen daraufhin leicht aufblies. "Das ist stylisch!", meinte Toshiya und drehte sich einmal um sich selbst, um sein Werk zu betrachten. "Gut, dann lass uns gehen." Der Angesprochene blickte ihn fragend an. "Wohin?" "Du wolltest doch die Menschenwelt besser kennenlernen, oder nicht?" Der Blauhaarige lächelte und schien mit der Antwort schon zufrieden zu sein. Er war sich zwar nicht sicher, ob es eine gute Idee war, seinen Freund mitzunehmen, aber ein wenig Gesellschaft konnte ja nicht schaden, oder? ~*~ Einigermassen gut gelaunt ging er friedlich seinem Job nach. Er war froh, dass sich die letzten Tage nichts Schlechtes ereignet hatte. Kyo hatte keine Dummheiten mehr angestellt – was hoffentlich noch lange so blieb – und es war auch sonst nichts Spezielles mehr passiert. Wenn sein Leben immer so ausgeglichen wäre, wäre ihm das nur recht, denn er mochte es gerne ruhig. Shinya ging gerade mit dem von den Tischen abgeräumtem Geschirr zurück in die Küche und weil er nichts Besseres zu tun hatte, half er dort gleich beim Abwasch. Es hatte sich einiges gesammelt, da das Wetter heute schön war und sie viele Gäste gehabt haben. Selbst jetzt war ihr Café fast voll, vor allem die Plätze an der frischen Luft. Normalerweise erledigte die Maschine den Abwasch, aber die war zurzeit hinüber und so wurde angeordnet, dass jeder, der gerade nichts zu tun hatte, etwas mithalf. Die eine Küchenhilfe war ihm dafür sehr dankbar. Gerade als er anfangen wollte auch noch abzutrocknen, kam eine seiner Arbeitskolleginnen in den Raum und steuerte geradewegs auf ihn zu. "Shinya-kun, kannst du mir einen Gefallen tun? Bitte!" Mit fragendem Blick legte er das Geschirr zur Seite und sah seine Mitarbeiterin an, die ihn aus bittenden Augen ansah. Er mochte sie, sie war nett. "Was ist denn?" Die Antwort kam nicht sofort und sie mied vorerst auch Blickkontakt. "Würdest du meinen Tisch vielleicht übernehmen? Wenn du genug mit den anderen zu tun hast, können wir auch Tische tauschen... Aber bitte übernimm meinen." Die Worte irritierten ihn ein wenig, weil er nicht wusste, was das sollte, aber sie würde schon ihre Gründe dafür haben. "Wieso fragst du ausgerechnet mich das? Will von den anderen niemand?", erkundigte sich der Blonde freundlich und seine Gegenüber nickte, was er nun noch weniger verstand, da es offensichtlich etwas mit dem Tisch oder genauer gesagt den Leuten am Tisch zu tun haben musste. Auch mit diesem Schluss konnte er sich keinen Reim darauf machen, weshalb ihrer Arbeitskollegin niemand unter die Arme griff, immerhin gab es in diesem Lokal Regeln, die jeder Gast einzuhalten hatte. "Sind die Gäste so schlimm?" "Ich weiss nicht, aber sie sind so unheimlich und seltsam..." Shinya seufzte und drückte der anderen das Tuch zum Abtrocknen des Geschirrs in die Hand. "Gut, wenn es dir hilft, übernehm ich den Tisch, aber du trocknest solange für mich ab, in Ordnung?" Der Blonde lächelte und seine Mitarbeiterin strahlte ihn dankbar an. "Du bist wirklich der beste, Shinya-kun!" Danach begab er sich zurück in das Café, um sich um diese unheimliche Kundschaft zu kümmern. Als er den Raum betrat, blieb er sofort stehen. Zwar hatte ihm die andere nicht gesagt, welchen Tisch er bedienen musste, aber jetzt sah er das auf der Stelle. In einer Ecke am Fenster leuchteten ein feuerroter und ein blauer Haarschopf geradezu im Raum. Shinya schluckte, weil ihm diese Haarpracht irgendwie bekannt vorkam und das komische Gefühl, das ihm bei der letzten Begegnung schon auf die Seele gedrückt hatte, tat es nun wieder. Die Leute tuschelten teilweise aufgeregt über die seltsamen Gäste und auch die anderen Kellner hielten Abstand zu dem Tisch. Nun konnte er gut verstehen, wieso niemand die Tische tauschen wollte. Zwar waren beide einigermassen normal angezogen, zumindest dieser Rothaarige. Was die Blauhaarige trug – er war sich ehrlich gesagt nicht sicher, ob es eine Frau war – war ein wenig gewöhnungsbedürftig und sicher nicht etwas, das man oft im Alltag sah, ausser vielleicht auf dem Strich oder einem... Fetischclub, aber das wusste dann wiederum Kyo besser. Mit mulmigem Gefühl begab er sich seufzend zum Tisch, da Besucher nicht warten gelassen werden sollten. "Guten Tag, haben Sie sich schon etwas ausgesucht?", fragte er freundlich und lächelte wie er es immer tat, auch wenn er jetzt am liebsten nicht gelächelt hätte. "Nicht wirklich. Die Auswahl ist gross. Gibt es irgendetwas, das empfehlenswert ist?", entgegnete der rothaarige Fremde und lächelte ihn an, wie vor wenigen Tagen auf der Strasse. Es wirkte unheimlich, aber er riss sich am Riemen und gab auf die Frage eine Antwort. Nach wenigen Worten hatten sich die beiden Gäste für etwas entschieden und er stellte schockiert fest, dass diese Frau eigentlich ein Mann war. Sachen gab’s... Froh darüber, wieder in den Hintergrund verschwinden zu können, um sich der Bestellung anzunehmen, ging er schnellen Schrittes von dem Tisch weg. "Mein Beileid, Shinya. Du bist zu freundlich, dass du mit ihr getauscht hast", meinte einer seiner Mitarbeiter und klopfte ihm leicht auf die Schulter. Der Angesprochene lächelte schwach, ehe er sich abwandte. Die Welt war wirklich klein, wenn er diesen schrägen Gestalten sogar hier begegnete. Waren das vorher nicht drei? Er konnte sich noch an einen dritten, Pinkhaarigen erinnern. Nun, es hatte ihn nicht zu interessieren und eigentlich wollte er über diese seltsamen Fremden auch gar keine Details wissen. Sein Plan, Kontakt mit dem Blonden aufzunehmen, hatte er zwar umgesetzt, aber jetzt, wo er hier mit Toshiya im Café sass und sie gerade von besagter Person bedient wurden, musste er feststellen, dass es alles andere als leicht war, etwas zwischen ihm und einem Menschen aufzubauen. Er seufzte, weil er eigentlich keine Lust auf einen langen, steinigen Weg hatte. Sein blauhaariger Begleiter hatte zwar anfangs protestiert, als sie sich nicht das ansehen gingen, was der andere wollte, aber nun blätterte dieser abermals ziemlich gutgelaunt immer wieder die Karte des Cafés durch. Schweigend sah sich Die zum wiederholten Male an diesem Ort um. Es sprach ihn zwar nicht an, aber es war überaus niedlich eingerichtet und strahlte eine recht friedliche Atmosphäre aus. Das wäre wohl nichts für seinen Bruder gewesen, der doch solche Dinge nicht ausstehen konnte. Gut, hatte sein Freund dieses Problem nicht. Toshiya konnte sich doch für beinahe alles irgendwie begeistern. "Da ist Kao." Der Ältere schreckte aus seinen Gedanken auf und blickte zum Eingang des Lokals, wo das kleine Glöckchen über der Tür soeben erklang. Das glaubte der Rothaarige jetzt nicht. Kaoru kam mit einem mysteriösen Grinsen im Gesicht auf sie zu und setzte sich frech an ihren Tisch. Nebst seinem eigenen Blick hatten auch diejenigen der anderen Besucher für einen Moment bloss an dem Pinkhaarigen gehaftet, der zugegeben ziemlich edel aussah, ganz im Gegensatz zu Toshiya. "Was machst du hier? Und vor allem, wo warst du die ganze Zeit?", wollte Die wissen und der Angesprochene lächelte bloss. "Überall und Nirgends, kleiner Bruder~." Das hiess in Kaorus Sprache so viel wie ‚Es geht dich einen feuchten Dreck an, wo ich war und was ich gemacht hab.‘ Es war doch immer dasselbe mit dem anderen, aber er hakte gar nicht erst nach. "Ich dachte, ihr habt mich vielleicht vermisst und euch zu finden war nun wirklich nicht schwer. Gib mir mal die Karte, Totchi~." Wenig später kam Shinya mit ihrer Bestellung zurück und der Blonde schien sichtlich erstaunt darüber, dass sein Bruder nun auch hier war. "Kann ich noch was bringen?", fragte der junge Mann ein wenig zögerlich und blickte unruhig zum Pinkhaarigen. Ob der Kleine wusste, dass sie keine Menschen waren? Das wäre unpraktisch, weil er nämlich nicht wusste, wie er sich diesem dann annähernd sollte. Der Älteste am Tisch klappte die Karte zu und blickte dann zu dem Blonden, um zu sagen, was er haben wollte. Dieser nickte und wollte sich abwenden, doch Kaoru hielt ihn auf. "Arbeitet dein kleiner Freund auch hier?" Fragend blickte er seinen Bruder an, allerdings fiel ihm im nächsten Moment ein, was dieser meinte und blickte dann zu ihrem Kellner, der durch die Frage ein wenig aus dem Konzept geworfen wirkte. "Äh, nein. Entschuldigen Sie mich bitte", antwortete dieser und verschwand dann schnell wieder. Der Pinkhaarige lächelte und balancierte den Salzstreuer auf einem Finger. "Wieso hast du ihn das jetzt gefragt?" "Neugier, bloss Neugier~." Die seufzte und nippte an seinem Getränk. Er musste endlich einen Weg finden, schnell Kontakt zu knüpfen. Kaorus Art war vielleicht gerade ziemlich direkt gewesen, aber vielleicht konnte er so eher eine Brücke zwischen ihnen bauen. Relativ bald kam der Blonde zurück, um seinem älteren Bruder das bestellte Getränk hinzustellen. Toshiya funkte ihm jedoch dazwischen, indem dieser gleich noch mehr bestellte. Bei der Bestellung hob der Rothaarige eine Augenbraue. Sein Freund schien ja auf den Geschmack gekommen zu sein. Auch der Blonde wirkte ein wenig überrascht, nickte jedoch und wollte gehen. "Warte mal. Du bist der Junge von diesem Strassenvorfall, oder? Du bist doch hoffentlich nicht nochmals in so eine Situation gekommen?", ergriff Die die Initiative und versuchte möglichst besorgt zu klingen. Zwar wusste er genau, was seine Zielperson die letzten Tage über gemacht hatte, aber das konnte er dieser wohl schlecht sagen. "Wie? Ja... Danke nochmals und nein, es ist zum Glück nichts mehr passiert." Danach wandte sich der Angesprochene ab. Irgendwie fühlte er sich jetzt schon einen Schritt näher am Ziel, auch wenn das albern war. Während Toshiya davon anfing zu erzählen, was dieser noch alles vorhatte, hörte er nur mit halbem Ohr zu und beobachtete unauffällig den Jungen, der immer wieder an ihnen vorbei wuselte und sich um andere Gäste kümmerte. Es war nicht zu übersehen, dass er extrem beliebt war. "Was hast eigentlich du als nächstes vor, Die?" Die Frage liess ihn wieder zu seinen beiden Begleitern sehen und er schilderte ihnen in wenigen Worten, was er als nächstes vorhatte. "Na dann, viel Erfolg, Brüderchen~." Kaoru lächelte wieder mit diesem... typischen Kaoru-Lächeln, das irgendetwas verbarg. Mittlerweile fragte er sich, ob er sich das vielleicht nicht einfach einbildete, denn der Pinkhaarige lächelte beinahe immer so. Etwas später entschieden sie sich gemeinsam dafür zu gehen, da sie hier auf diese Weise sowieso nicht mehr weiterkommen würden und der erste Schritt auf seinem Weg getan war. Jetzt musste er den Kleineren nur noch öfters treffen und langsam Kontakt aufbauen. "Wer bezahlt eigentlich von euch?", erkundigte sich der Älteste und die beiden, die deshalb mitten in der Bewegung innehielten, sahen ihn fragend an. Stimmt, hier konnte man ja nicht einfach so hinausspazieren. Aber Die besass kein Geld der Menschen, Kaoru wahrscheinlich auch nicht, so wie er ihn kannte, und Toshiya ganz bestimmt nicht. "Vielleicht sollten wir schnell welches machen", schlug er deshalb vor und sein Bruder nickte, doch bevor sie diesen Vorschlag in die Tat umsetzen konnten, legte der Blauhaarige einen kleinen Stapel Noten auf den Tisch. Die beiden Geschwister machten grosse Augen und sahen vom Geldstapel zu ihrem gemeinsamen Freund. "Wo bei Vaters Namen hast du dieses ganze Geld her?" "Ach, das hat mir so’n Typ in die Hand gedrückt, nachdem ich ihm den Fick seines Lebens beschert hab", war die Antwort des Angesprochenen, der nur mit den Schultern zuckte. Manchmal war sein Freund wirklich unglaublich und nach anfänglichem Erstaunen und Seufzen, konnte er gar nicht anders als leise zu lachen. "Du überraschst mich immer wieder, Totchi~." Danach winkten sie den Blonden zu sich, damit sie sich nachher verziehen konnten. Dieser machte grosse Augen, als er das Geld sah und war noch überraschter, als Toshiya meinte, dass er alles haben konnte. "Bitte? Das ist wirklich zu viel." "Nimm schon, ich brauch das nicht." Nach einem kurzen hin und her, gab sich der Blonde jedoch geschlagen und nahm das Geld mit vielen Dankesworten an sich. "Wie heisst du eigentlich?" Der Angesprochene, der gerade das Geld in das Portemonnaie des Cafés verstaut hatte, schaute hoch und ihm direkt ins Gesicht. Die Frage schien ihm ein wenig seltsam vorzukommen, jedenfalls zeichnete sich in den Augen des Menschen Unsicherheit ab, doch nach einem kurzen Zögern antwortete er trotzdem. "Shinya." Die lächelte, weil er nun auch den Namen persönlich erfahren hatte. Nicht, dass er diesen nicht vorher schon gewusst hatte, aber wie hätte es ausgesehen, wenn er den anderen mit dessen Namen angesprochen hätte? Der Blonde neigte kurz den Kopf, ehe er sich von ihnen abwandte und sie somit auch aufstanden, um zu gehen. Erleichterung breitete sich in ihm aus, als die drei schrägen Typen endlich verschwanden. Sie machten zwar einen recht freundlichen Eindruck, zumindest zwei von denen, aber dieses beklemmende Gefühl in deren Gegenwart war einfach nicht aushaltbar. "So, wie die dich ständig beobachtet haben, scheinst du wohl genau ihr Typ gewesen zu sein, Shinya", meinte einer der älteren Mitarbeiter und lachte leise, während ihm seine dankbare Arbeitskollegin für den Gefallen um den Hals fiel. "Auch wenn ich mich von ihnen ferngehalten habe, waren es gute Kunden, nicht wahr?", meinte einer der anderen und Shinya nickte, da noch nie jemand so viel bestellt hatte wie der eine der drei und noch nie im Leben einer von ihnen so viel Trinkgeld bekommen hatte. Freundlich wie der Blonde war, teilte er das mit seinen Arbeitskollegen, denn obwohl er nicht gerade reich war, hatte er auch nicht das Bedürfnis nach so viel Geld. ~*~ Am nächsten Tag hatte er nach seiner Arbeitsschicht Kyo besuchen wollen, um mal wieder nach ihm zu sehen, weil er nichts mehr gehört hatte und er sich eben doch ständig Sorgen machte. Bei diesem zuhause stellte er schnell fest, dass sein Freund nicht da war, und Shinya seufzte. Wo war er denn nun schon wieder? Es war doch noch gar nicht Abend, also würde der Ältere vermutlich noch nicht arbeiten gegangen sein. Unruhig tigerte er durch die äusserst kleine Wohnung und blieb stehen, als er ein Zettelchen auf dem halb kaputten Wohnzimmertischchen entdeckte. Das hatte letztes Mal noch nicht da gelegen und neugierig wie er war, schaute er sich den Zettel an. Es war eine Nachricht an ihn. Sah ganz danach aus, als hätte der andere Blonde geahnt, dass er vorbeikommen würde. In der Nachricht stand, dass es ihm gut ging und er heute bereits früher aufgebrochen war, weil er noch mit einem Bekannten was trinken gehen würde. Shinya seufzte und legte den Zettel wieder zurück, doch davor kritzelte er mit dem Stift, der hier im Chaos lag, etwas unter die Nachricht, damit der Ältere wusste, dass er hier gewesen war und den Zettel gelesen hatte. Er fügte auch hinzu, dass der andere ihn anrufen sollte, wenn er Zeit hatte und dieser bloss genug essen sollte. Als er damit fertig war, musste er leise lachen, weil er sich gut vorstellen konnte, wie sein Freund darauf reagieren würde. Danach verliess er aber die Wohnung wieder und wenn er schon auf dem Heimweg war, konnte er eigentlich noch kurz in den Supermarkt ein paar Kleinigkeiten kaufen, die bei ihm zuhause zur Neige gingen. Im Supermarkt das Nötige eingekauft, machte er sich auf den Heimweg. Er hätte einen Bus nehmen können, aber so weit war es bis zu ihm nach Hause ja nicht mehr und ein bisschen Bewegung schadete schliesslich nie. Unterwegs dachte er über die letzten Tage nach, die teilweise schon recht seltsam verlaufen waren, auch wenn es wieder ruhiger geworden war. Gestern war auch so komisch gewesen. Er wusste nicht was es war, aber er hatte so ein seltsames Gefühl, was diese drei auffälligen Fremden anging. Shinya schreckte aus seinen Gedanken hoch, als ein Wassertropfen auf ihn hinunter fiel. Der Blonde sah hoch und es folgten weitere Tropfen. Er hatte gar nicht bemerkt, wie dunkel der Himmel geworden war, aber zum Glück hatte er heute auf sein Gefühl gehört und einen Schirm eingepackt, den er nun sofort aus seiner Tasche kramte, um sich vor dem herabfallenden Regen zu schützen. Anschliessend ging er weiter, damit er rasch bei sich Daheim ankam, weil der Regen immer stärker wurde und gnadenlos auf seinen Schirm niederprasselte. Solche schnellen Wetterumschläge waren manchmal wirklich unpraktisch. Der Blonde blieb auf einmal erneut stehen, weil es ihm so war, als würde er durch das laute Rauschen des Regens noch etwas Anderes hören, etwas, das sich wie ein Wimmern anhörte. Shinya sah sich um, konnte aber nirgends etwas entdecken. So gut er konnte, versuchte er diesem Geräusch nachzugehen, das tatsächlich lauter wurde. Ein wenig irritiert blieb er vor den Müllsäcken stehen, die am Strassenrand standen. Das Wimmern kam eindeutig von hier und er ahnte nichts Gutes dabei. Es stank zwar abartig stark, aber vorsichtig schob er einige der Säcke ein wenig zur Seite. Er fand jedoch nichts, aber diesen gequälten Laut bildete er sich nicht ein. Schliesslich fiel sein Blick auf die Tonne, die zwischen all diesen Säcken stand. Vielleicht da drin? Mühsam quetschte er sich zu dieser Mülltonne und hob mit einer Hand den Deckel hoch. Jetzt war das Geheule ganz deutlich zu hören und Shinya spähte ins Innere. Erschrocken weitete er die Augen, liess den Deckel und den Schirm achtlos fallen und fischte das kleine Hündchen aus der Mülltonne, von dem das Wimmern gekommen war. Das Hündchen zitterte am ganzen Leib und schien verletzt zu sein. Es bellte ihn an und knurrte leise. Es hatte Angst. Das Hündchen biss ihn und obwohl es schmerzhaft war, blieb er ganz ruhig. "Ganz ruhig, Kleines. Ich tu dir nichts", flüsterte er beruhigend und streichelte das Tier ganz vorsichtig. Es hörte auf zu knurren und biss auch nicht mehr zu, sondern begann wieder leise zu wimmern. Wer auch immer das Hündchen in die Tonne geworfen hatte, sollte sich wirklich was schämen! Am besten er brachte es zu einem Tierarzt, denn er brachte es nicht übers Herz, das wehrlose Tier hierzulassen. Plötzlich hörte es auf zu regnen. Nein, es regnete immer noch, da es um ihn herum immer noch klar rauschte, aber es regnete nicht mehr auf ihn. Verwirrt drehte sich Shinya um und wich erschrocken zurück, als er den rothaarigen Fremden sah, dem er nun schon zum dritten Mal begegnete. Die Person lächelte ihn freundlich an und hielt ihm seinen Schirm entgegen. "Bei dem Regen solltest du dich nicht durchweichen lassen", meinte dieser nur und ein wenig zerstreut nickte der Blonde, ehe er seinen Schirm wieder entgegennahm. "Ah, danke." "Ist das dein Hund?", fragte Die den Kleineren und betrachtete das Tier. Natürlich war es nicht sein Hund, denn das hätte er mittlerweile gewusst und er hatte den Blonden bisher auch unauffällig verfolgt und ihn beobachtet. Jetzt hatte er den Augenblick passend gefunden, erneut in Kontakt mit dem Jungen zu treten, denn eine bessere Gelegenheit würde sich ihm wohl kaum in nächster Zeit bieten. "Nein, er lag in der Tonne drin. Er wurde wohl ausgesetzt und scheint verletzt zu sein..." Die Stimme des anderen klang irgendwie traurig. Ging ihm das etwa so an die Nerven? Es war doch bloss ein kleines Hündchen und davon starben in der Menschenwelt wohl mehr als genug an einem Tag. "Soll ich ihn mir vielleicht ansehen? Ich helfe einem Freund manchmal in seiner Tierklinik aus." Der Blonde zögerte und schien nachzudenken. "Ich kenne mich aus und ich mach’s auch umsonst", fügte Die schnell an und nach einem weiteren Zögern willigte der Kleinere schliesslich ein. Schön, dass dieser ihm die Lüge abgekauft hatte. "Wir sollten aber nicht hier im Regen stehenbleiben. Wohnst du in der Nähe? Dann können wir uns das Hündchen kurz bei dir ansehen", meinte der Rothaarige kurz darauf und der Angesprochene versteifte sich ein wenig. "Schon, aber ich halte das für keine so gute Idee... Vielleicht sollten wir zum Tierarzt gehen", antwortete ihm der Blonde und er sah Misstrauen und Unsicherheit in dessen Augen. "Die Tierpraxis hat heute leider zu und ich weiss nicht, wo sich der nächste Tierarzt befindet, aber ich begleite dich sonst dorthin." Seine Zielperson fing wieder an zu überlegen und wirkte nervös. Schliesslich gab Shinya nach, aber er sah diesem an, dass ihm unwohl dabei war. Nur ungern liess er einen Fremden zu sich nachhause, erst recht, wenn er sich in dessen Gegenwart nicht sonderlich wohlfühlte, und er wusste auch nicht, ob dieser Rothaarige die Wahrheit sprach, aber im Moment konnte er nicht anders, als ihm vorübergehend sein Vertrauen zu schenken. Mit dem Hündchen auf dem Arm, der Einkaufstasche in der Hand und dem Schirm in der anderen, setzte er sich wieder in Bewegung. Der andere ging schweigend neben ihm. Dessen pechschwarzer Schirm betonte seine feurig roten Haare noch und Shinya sah schnell weg, als der Grössere zu ihm sah. "Du findest mich unheimlich, oder?" Der Angesprochene zuckte ertappt zusammen und blickte stur auf den Boden hinunter. Der Fremde traf mit seinen Worten genau ins Schwarze, aber konnte er diesem das so offen gestehen? "Schon gut, du musst darauf nicht antworten. Viele finden mich unheimlich und ich habe deswegen auch nicht gerade viel Freunde." Der Blonde sah auf und er konnte ein schwaches, gequältes Lächeln erkennen. Schien, als hätte dieser Rothaarige auch kein so rosiges Leben, aber er äusserte sich mit keinem Wort dazu. Bis zu seiner Wohnung sprachen sie nicht mehr miteinander und dort angekommen, stellte er den Schirm neben die Haustür. Sein seltsamer Begleiter tat dasselbe und danach betraten sie seine Wohnung. Nachdem sie sich die Schuhe von den Füssen gestreift hatten, begaben sie sich zu zweit in sein Wohnzimmer. Sein Besucher sah sich neugierig um. "Nette Wohnung. Wohnst du alleine hier?", folgte kurz darauf die Frage und Shinya nickte, während er etwas unschlüssig neben dem Fremden stand. Eigentlich wollte er den Rothaarigen nicht zu lange hier haben und vielleicht kam Kyo auch noch vorbei, auch wenn er selbst nicht so recht daran glaubte. "Du willst mich nicht zu lange hier haben, nicht wahr? Dann lass uns das schnell erledigen und bring mal ein Tuch, ein Becken mit Wasser und Seife." Der Kleinere zuckte erneut zusammen. Es war fast so, als würde der andere ständig wissen, was er gerade dachte. Sah man ihm das etwa so offensichtlich an? Dennoch drückte er dem anderen das Hündchen in die Hand, damit er die Anweisungen befolgen konnte. Mit allem wieder im Wohnzimmer, wies ihn der andere an, das Hündchen erst einmal leicht zu waschen. "Pass aber auf das linke Hinterbein auf. Das scheint gebrochen zu sein." Shinya nickte und tat wie ihm geheissen, während der Blick des Rothaarigen unaufhörlich auf ihm ruhte. Irgendwie kam ihm dieses eigenartige Gefühl bekannt vor, aber er beschäftigte sich nicht weiter damit. Nachdem er das Hündchen mit äusserster Vorsicht getrocknet hatte, setzte er es auf den Wohnzimmertisch. Das Tier schien schon ein wenig Vertrauen in ihn gefasst zu haben, denn es hatte brav stillgehalten. Der Blonde sah nun erwartungsvoll zu seinem Besucher, der nickte und sich auf den Boden kniete, um sich das kleine Tier wie er auf der Strasse gesagt hatte, anzusehen. Der erwartungsvolle Blick war ja zu niedlich gewesen und Die besah sich das Hündchen, das ihn anfunkelte. Das Hinterbein war gebrochen, wie er es vorhin gesagt hatte, aber das hatte er eigentlich im Nu erledigt. "Hast du Verbandszeug und etwas zum Schienen?", fragte er den Blonden, der nur nickte und wieder im Badezimmer verschwand. Diesen Moment nutzte er aus, um das Tier zu kurieren. Der kleine Hund knurrte ihn zwar an, aber mit einem einzigen Blick hatte er das Tier wieder zum Schweigen gebracht und die Verletzung geheilt. Gerade als er damit fertig war, betrat der Kleinere den Raum wieder und gab ihm die verlangten Sachen. Zufrieden nahm er die Sachen entgegen und verband provisorisch das Bein damit. Shinya schaute ihm skeptisch dabei zu und blickte noch skeptischer auf sein Werk. "Das... reicht schon? Ich dachte, das Bein sei gebrochen?" "Das reicht, glaub mir. Ich hab das alles wirklich im Griff und das Hündchen wird schon in wenigen Tagen herumlaufen, als wäre nie etwas gewesen." Der Blonde blickte ungläubig zwischen ihm und dem Tier hin und her. "Das ist bei einem Bruch unmöglich..." "Vertrau mir einfach und du wirst sehen", meinte der Rothaarige daraufhin lediglich und stand wieder auf. "Gib auf das Hündchen einfach etwas acht, aber ich denke, bei dir ist es sowieso in guten Händen." Danach machte Die Anstalten zur Wohnungstür zu gehen, um die Wohnung zu verlassen, aber wie erwartet hielt ihn der Kleinere auf. "Warte! Ich habe mich noch gar nicht bedankt und ich weiss nicht, wie ich mich erkenntlich zeigen soll..." Der Dämon lächelte in sich hinein, weil er sich so eine Reaktion erhofft hatte. "Shinya war dein Name, oder? Du musst dich nicht erkenntlich zeigen. Ich habe das gerne getan." "Aber..." Der Blonde wusste nicht, was er tun oder sagen sollte, aber er wollte dem anderen auf jeden Fall seinen Dank erweisen. Obwohl dieser Rothaarige unheimlich war und es ihm nicht behagte, hatte er doch nicht mehr ganz so ein düsteres Bild von diesem. "Lass gut sein. Ich werde dann mal gehen, schliesslich ist dir das lieber, oder?" Der Fremde ging zu seinen Schuhen und wollte soeben in diese hineinschlüpfen. "Äh, Moment! Dein Name… Ich weiss ihn gar nicht." Der Angesprochene drehte sich um und lächelte ihn an. Er wusste zwar nicht, ob es okay war, den anderen einfach so zu duzen, aber dieser würde schon sagen, wenn er es nicht wollte. "Nenn mich einfach Die." Die? Was für ein höchst seltsamer, ungewöhnlicher Name war das denn? Vielleicht war es auch nur ein Pseudonym oder ein Spitzname, schliesslich konnte man sowas nie wissen. "Ähm, Die... Willst du vielleicht zum Essen bleiben? Ich möchte gerne meinen Dank für deine Hilfe ausdrücken und..." Vorsichtig blickte er zu seinem Gast, der zu überlegen schien und schliesslich einwilligte. Sein Gefühl sagte ihm zwar, dass es besser wäre, wenn dieser Mann seine Wohnung schnell wieder verliess, aber er würde ein schlechtes Gewissen haben, wenn er diesen einfach so ziehen lassen würde. So bekochte er sie beide mit den Einkäufen aus dem Supermarkt, während der Rothaarige seine CD Sammlung betrachtete. "Du hast ganz schön viel. Sammelst du?" Der Blonde bejahte die Frage und sie kamen dadurch auf Musik zu sprechen. Überhaupt erfuhr er Dinge von diesem Fremden, die er dem irgendwie gar nicht zugetraut hätte. So nebenbei wusste er nun auch, was die anderen beiden für Leute waren und dass sich die drei mühsam durchgeschlagen hatten, weil sie keine Eltern mehr hatten. Wirklich eine rührende Geschichte und ein interessanter Werdegang. Vielleicht hatte er Die falsch eingeschätzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)