Orcus Dei von Lionness (eine Welt in den Schatten Rose&Scorpius by Lionness) ================================================================================ Kapitel 5: Veritas ------------------ Hi liebe Leser,... mir kam vor kurzem ein Gedanke, nicht speziell zu dieser FF sondern vielmehr zu einer anderen, als ich kein Autor sondern selber Leser war. Das leidige Thema Kommie schreiben und die Frage an mich selbst, warum ich das so schlecht kann. Mir kam eine Idee die vielleicht euch einen Ansatz verschafft und mich als Autor beschäftigt. Ich glaube wenn man weiß wo man ansetzen muss, kann man leichter seine Gedanken zusammenfassen. Mal schauen. Eine Art kleine Fragerunde. Zu jedem Kap stelle ich eine, oder zwei Fragen, die ich gerne von meinen Lesern wissen möchte und ich würde mich riesig freuen eine ehrliche Antwort zu erhalten. Antworten können auch gern im GB oder per Ens kommen um die Kommiezahl geht es hierbei nicht, sondern hilfreiche Tipps für mein Schreiben. Frage Nr 1: Seit ihr nach dem, wie ich geschrieben bekommen hatte, tollen Prolog mit dem nachfolgenden Verlauf der FF bisher zufrieden oder eher enttäuscht? Ich habe leicht die Befürchtung das es zu langweilig ist. Frage Nr 2: Findet ihr Scorpius zu weich in diesem Kapitel, oder der bisherigen FF? Auch hier plagen mich leichte Zweifel. liebe Grüße eure Lionness --------------------------------------------------------------------------------------- WAHRHEIT Wenn ein Mensch die Wahrheit wünscht, wünscht er sich im Grunde nur die gute Wahrheit. Das Schlechte soll es in seiner Welt nicht geben, doch viel zu oft, bleibt den Menschen nur Jene. Die Momente in denen dies erkannt wird sind die Schmerzhaftesten. Obwohl sie es wissen wollten, obwohl sie danach fragten, wollten sie solch eine Antwort im Grunde nicht hören. Der Moment in dem man erkennt das Nichts was man glaubte, richtig war, ist der Moment an dem der Glauben endet. Sonnenaufgang, unweit Londons Malfoy Manor... Seine Hand strich langsam und beständig durch die lange, rote Haarpracht. Immer wenn seine Fingerspitzen zärtlich die Kopfhaut streiften, kräuselte sich die Nase der jungen Frau und Scorpius sah dem Spektakel bereits seit gut zwei Stunden zu. Wieder einmal brachte Rose ihn um den Schlaf, in diesem Fall jedoch in positivem Sinne. Wie oft hatte er sich mit ihr in der Nacht verausgabt? Schmunzelnd ließ er seine Hand erstmal ruhen und beobachtete die Rothaarige dabei wie sie sich Wärme suchend an ihn schmiegte. Er hatte niemals eine Frau in sein Schlafzimmer, sein Bett gelassen und auch wenn er bei ihnen genächtigt hatte, war er direkt nach dem Akt gegangen. Nähe hatte es stets vermocht ihm den Atem zu nehmen. Leise brummend senkte er sein Gesicht in das volle Haar und zog den blumigen, milden Duft ein, welcher noch nicht vollständig von der Lust überschattet wurde. Als plötzlich ihre braunen Augen aufschlugen, sie direkt in seine sahen, blieb dem blonden Erben beinahe das Herz stehen. Dort war reine Kälte, kein Zeichen des Erkennens und ehe Scorpius dazu kam sich zu bewegen, packten ihre Hände nach seinen Schultern und rissen ihn zur rechten Seite. Die junge Frau bewies wiedermal Geschick und Kraft, in dem sie sich auf ihn rollte und noch im selben Zug nach seinem Zauberstab auf dem Nachtisch griff. „Rose?“ „Keine Bewegung.“ Automatisch gehorchte Scorpius, denn der Klang ihrer Stimme ließ keinerlei Zweifel am Ernst der Lage. Panik fraß sich in rasender Geschwindigkeit durch seine Venen, das Adrenalin brachte seine Fäuste zum Zittern, die beinahe schlapp neben ihm lagen. Die Fremde war zurück und sein wie wild schlagendes Herz brachte Angst und Sorge in seine Sinne. Für einen Moment sah er sich sterben, hilflos und verlassen in diesem Bett und ermordet von einer Frau die ihm viel mehr bedeutete als er es sich überhaupt eingestehen wollte. Seine Reflexe analysierten die Situation, er wartete auf eine Lücke in ihrer Deckung, doch sein Herz, dass setze einen Takt aus als er weiter in das dunkle Braun drang. Nur wenn er tief genug in das schöne aber kalte Braun sah, erkannte er so etwas wie Furcht dahinter. Sie verbarg Angst vor ihm und wieder einmal fragte sich Scorpius was so ein Handeln auslösen konnte. „Rose, ich bin es.“ Der Zauberstab wurde tiefer in seinen Hals gedrückt und kalt lächelnd beugte sich die Rothaarige zu ihm hinab. Ihr warmer Körper rieb über seinen Schoß, ihre Brüste pressten sich an seine nackte Brust und obwohl Scorpius es nicht wollte, erregte Rose ihn mit ihrem leicht bekleideten Körper und dem starken Auftreten. „Ich weiß sehr gut wer du bist, Scorpius Malfoy und auch was wir getan haben.“ Ihm dämmerte dass die junge Frau sich im Schlaf erinnert haben musste, denn nur diese Tatsache konnte seiner Meinung nach solch einen Charakterwechsel verursachen. „Rose, falls ich etwas getan-“ „Schweig!“ Sie sprang mit einem Satz von ihm hinunter, hielt seinen Zauberstab jedoch weiterhin auf seine Brust gerichtet. Ihm behagte dieses Vorgehen zwar nicht, doch trotzdem glaubte ein Teil in ihm, der Weiche, dass die junge Frau ihm nichts tun würde. „Ich werde nicht schweigen. Falls ich dir zu nahe gekommen bin...dir weh getan habe, dann sei dir sicher dass ich es nicht mit Absicht getan habe. Wir sind doch so etwas wie Freunde oder?“ Er bemerkte ein Flackern und Zögern in ihrem Auftreten und setzte sich ruckartig im Bett auf, womit er sofort wieder ihren Zorn entfachte. „Beweg dich und ich werde dich töten.“ Scorpius erstarrte in seiner Bewegung, seine Gedanken begannen zu kreisen und beinahe geschockt sah er auf in die Augen von Rose. Ihre Worte waren hart, ernst und der Malfoy sah zum zweiten Mal eine Fremde, die zu allem bereit war. Einer Fremden, der er in seiner momentanen Lage nichts entgegen zu setzen hatte. Aber gleichermaßen wie die Prise Furcht, lauerte unter dieser Fassade etwas mildes, etwas verständnisvolles und selbst Scorpius war entetzt als er dies doch fast schon als Vertrauen bezeichnen musste. Ja, definitiv kam dieses Wort der grotesken Sache am Nächsten und der Blonde tat was ein Malfoy am Besten konnte -Tatsachen akzeptieren. „Ich habe dir nie etwas getan. Wenn wir keine Freunde sind, dann habe ich dich falsch eingeschätzt.“ „Da wärst du nicht der Erste. Meinen Zauberstab bitte, mir fehlen noch so einige Erinnerungen und ich denke das mein Stab sie mir wieder beschaffen kann.“ Und die höfliche Floskel klang wie ein spöttischer Gesang in seinen rauschenden Ohren, wo die Geste doch in keiner Weise ernst gemeint war. Mit der kalten Drohung im Raum und dem Fremdsein zwischen ihnen. Doch ebenso wurde dem Blonden klar das er schon längst tot wäre, dieses nutzlose Geplänkel nicht stattfinden würde, wenn sie ihn wirklich töten wollte. Erstaunt erhob sich Scorpius langsam aus dem Bett, nur in einer Boxershort bekleidet überzog seine Brust sofort eine kalte Gänsehaut und mit Verwunderung registrierte der Blonde das der Rothaarigen ihr dünnes Nachthemd anscheinend ausreichte. „Dann komm, du hättest mich wie vereinbart nur danach fragen müssen. Wir kennen uns doch jetzt eine Weile, leg den Stab weg und ich gebe dir wie versprochen deinen Zauberstab.“ „Warum sollte ich dir glauben? Alle Menschen lügen! Jetzt wo ich dich bedroht habe siehst du mich wohl mit anderen Augen?!“ Mehr eine Aussage von ihr, leblos und was als Frage begonnen hatte, endete in trostloser Resignation. „Nein, das tue ich nicht Rose. Ich habe Angst gesehen und ich glaube dass du das Vertrauen in mich verloren hast aber wenn du mir keine Chance gibst, kann ich es dir auch nicht beweisen.“ Scorpius meinte seine Worte ehrlich. Die Frau mit der er geschlafen hatte, war die Selbe welche jetzt versuchte sich mit allen Mitteln vor etwas zu schützen. Irgendjemand hatte ihr Dinge wie Sicherheit, Vertrauen und Freundschaft genommen, davon war der Malfoy fest überzeugt. Sicher, ein normaler Mann wäre in Panik verfallen, hätte sich selbst vergessen und vielleicht die Tatsachen übersehen. Doch er war Scorpius Malfoy, Auror und er sah das ihre gesamte Gestalt drohend und doch verängstigt wirkte. Vergleichbar einem verletzten Tier. Ihre Augen huschten unsicher von den hohen Gemälden zu seiner dargebotenen Hand, hin, wieder zurück und obwohl manche behaupten würden das er kein Mensch der Ruhe war, bewahrte er sie trotzdem. „Ich..weiß nicht...“ Sprach sie schließlich zögerlich und die Härte aus ihren Mundwinkeln floss dahin wie Wasser in der Mittagssonne. „Aber ich weiß es Rose, vertrau mir.“ Ihre Finger berührten die Seinen gerade, gaben den Zauberstab frei, als ein unglaublicher Lärm und ein alles einnehmendes Beben durch das hohe Herrenhaus brach. Ehe er etwas tun konnte war die Rothaarige bereits an ihm vorbei gerannt und er setzte prompt zur Verfolgung an. Nur wenige Sekunden nach ihr trat Scorpius auf den hohen Treppenabsatz und konnte zeitgleich mit ihr ansehen wie eine Gruppe in schwarzen Umhängen gekleideter die letzten Bannmale überwand. Der uralten und mächtigen Magie seiner Familie war es zu verdanken dass sie wahrscheinlich länger brauchten als üblich. Die düstere Aura welche die Unbekannten ausstrahlten wabberte wie eine Art Qualle um die Schutzzauber und schien diese immer mehr zu verschlingen. „Sie sind da.“ Das leise Murmeln der jungen Frau riss ihn schließlich aus seiner Trance, ohne noch länger zu zögern ergriff er die zarte Hand und lief mit ihr die lange Marmortreppe hinab, er musste sein Arbeitszimmer erreichen ehe sie ins Haus gelangen würden. Dass ihnen dies gelingen würde stand für den Blonden außer Zweifel. Wer immer die Fremden waren, sie hatten genug Kraft und was immer sie auch wollten, sie würden jegliche Magie einsetzten um es auch zu beschaffen. Kaum das sie unten auf dem festen schwarzen Boden ankamen, der letzte Glanz des alten antiken Marmors schon verblasst, hörte er bereits das unerträgliche Knistern und Fauchen wenn Magie verstarb. Diesmal war es Rose die ihn weiter antrieb und er war froh drum, denn obwohl er seelischen Schmerz durch diese rabiate Vorgehensweise der Fremden verspürte, durfte und wollte Scorpius sich vor allem nicht davon beeinflussen lassen. Schutzpatronen, Wärter der schützenden Magie gaben ihr Blut für die Sicherheit eines Anwesens und dessen Bewohner, er selbst hatte ihn geleistet als er mit 17 das alte Haus überschrieben bekommen hatte. Die Tür zum Zimmer stand offen und er hechtete mit ihr hinein, während zeitgleich der Schmerz seinen Höhepunkt erreichte, was sich in einem Stechen und Brennen äußerte, um schlussendlich zur Gänze zu erlöschen. Die Fremden hatten ihr Ziel erreicht. Ohne weiteren Gedanken reichte er Rose ihren Zauberstab, riss sie wieder herum und ignorierte die Magie welche durch die Berührung ihrer Fingerspitzen ausgelöst wurde. Vielleicht konnte er der Rothaarigen nicht trauen, doch mit dem unbekannten Feind vor der Tür, musste er Kompromisse machen, einen Handel mit ihr sich und seinen Zweifeln eingehen. Er musste Rose vertrauen. „Wir müssen ins Kaminzimmer, er hat eine direkte Verbindung offen zu meinem Büro im Ministerium.“ Gerade als sie hinaus in die linke Ecke der Eingangshalle kamen, wurden die noch eben dunklen Silhouetten klar, vier Männer mit ähnlich breiter Statur aber im unterschiedlichsten Alter. Die dunkle Aura welche vorhin noch eindrucksvoll aber nahezu verschwommen schien, war jetzt deutlich für die Anwesenden spürbar. Die Magie der Männer vereinnahmte die Halle, zog sich wie Tentakeln durch den weit gestreckten Marmor und war sicher dafür verantwortlich das der ehemalige Slytherin glaubte, die Temperatur sei soeben um zehn Grad gefallen. Scorpius Malfoy gab den Gedanken der sich in ihm ausbreitete, nämlich der von Ehrfurcht und Spannung, nur sehr ungern zu, doch ihm war trotz allem klar das er so empfand. An der Zahl waren es wirklich vier Männer die in die Mitte der Vorhalle traten, langsam ihre weiten Kapuzen sinken ließen und ihm deutlich das unterschiedliche Alter und vielleicht auch, Kraftverhältnisse offenbarten. Einerseits schienen sie gleich gefährlich wie aggressiv, doch ebenso auch vollkommen anders. Mochte die Farbpalette eine Aura Beschreibung auch bei allen gleichermaßen dunkel ausfallen, mochte doch in Scorpius Augen ein gefährlicher Unterschied zwischen Grau und tiefem Schwarz bestehen. Ganz links warf ein blonder, leicht ergrauter Mann seine Kapuze zurück um sich in der Halle umzuschauen, nur dank der Treppe konnte man sie nicht direkt erkennen während ihnen gleichzeitig ein deutlicher Anblick geboten wurde. Seine Statur war vom hohen Alter, das Scorpius auf etwa fünfzig schätzte, schon untersetzt doch die Stahl grauen Augen zeugten von Erkenntnis und Genauigkeit. Neben ihm schob sich ein breit korpulenter Kerl mit dem Kreuz eines Bären voran, während sein hell braunes Haar beinahe mehr Grau als Braun aufwies, war sein knapp geschorener Vollbart das genaue Gegenteil. Zusammen mit den ebenfalls braunen Augen mochte wahrscheinlich oft der trügerische Eindruck bei Menschen entstehen, das er neben den anderen Männern an Gefährlichkeit einbüßte, Scorpius selbst glaubte nicht daran. Interessanter für ihn war jedoch das die beiden wesentlich jüngeren Männer anscheinend das Kommando hatten, was wegen des Alters mehr als seltsam wirkte, mochten sie doch ebenfalls erst um die 26 sein, wie er selbst. Grüne Augen erforschten stumm die Höhe der Halle, ließen die vielen Brüstungen der ersten und zweiten Etage nie aus den Augen, während er mit der rechten freien Hand seinen Umhang öffnete und mit der Anderen, seiner Zauberstabhand, Jenen gleich verschwinden ließ. Das dunkle Braun seiner mittellangen Haare legte sich wild, während die weiterhin dunkle Kleidung sich an den muskulösen Körper schmiegte und dem jungen Malfoyerben beinahe über deutlich die Kampferfahrung zeigte. Wer immer er war, dieser breitschultrige Typ, zur Rechten des Letzten, auf dessen Anweisung anscheinend Alle warteten, er hatte nicht unbedingt Lust es auf einen Zweikampf mit ihm ankommen zu lassen. Noch während er Rose, stumm und ungefragt in das ohne Türen zu verschließende Kaminzimmer schob, bemerkte er eben jenen Letzten, der jetzt auch die Kapuze senkte. Stumm wies er mit den Händen Zeichen das die beiden Älteren hoch in die nächsten Stockwerke sollten. Zeitgleich setzte sich der unbekannte Braunhaarige ohne Hinweis des vermeintlichen Anführers in Bewegung und der Schwarzhaarige mit den dunkelblauen Augen setzte ihm, ohne Geräusche durch seine Bewegungen zu verursachen, nach. Sein Haar war dunkel wie die Nacht, es fiel glatt, nahezu gestriegelt über die glatte Stirn während in dem blassen Gesicht mit den aristokratischen Gesichtszügen, die leuchtend blauen Augen wohl das Prägnanteste waren. Kalte blaue Augen, die Scorpius sofort den Eindruck vermittelten das sich kaum Leben in jener Seele verbarg. Die Statur des jungen Mannes wirkte recht schmächtig im Vergleich zu dem Braunhaarigen, doch anhand der geschmeidigen, geräuschlosen Bewegungen und dem analytischen Blick, glaubte der Malfoy auch ohne bisher von Angesicht zu Angesicht geredet haben zu müssen, dass der Mann weitaus gefährlicher war als die anderen Drei. Von dem kalten Gefühl, das sich beinahe wie Sand, rieselnd auf seinem Nacken und Rücken ablegte, riss sich der Blonde nur schwerlich los und mit einem letzten Blick konnte er sich versichern das man die Richtung zu ihnen einschlug. Scorpius hatte mit mehr Schnelligkeit, mehr Hektik gerechnet. Waren die Männer in dem Glauben er wäre nicht da? Glaubten sie das gewaltsame Sprengen der magischen Barrikaden wäre ihm entgangen? Noch während er das Flohpulver ins heiße Feuer fallen ließ, und dieses unverändert weiter züngelte, wusste der blonde junge Mann das es nicht funktionieren würde. Man hatte alle magischen Wege nach draußen versperrt. Erst jetzt wandte er sich der Rothaarigen zu und bemerkte neben ihrer Wortlosigkeit absolute Ruhe in ihrem Blick, welcher stetig auf den Flügel zur großen Halle gerichtet war. „Sie werden uns finden, weglaufen ist zwecklos.“ Ihre kalte, teilnahmslose Stimme war zurückgekehrt und bescherte ihm eine eisige Gänsehaut, welche ihm den gesamten Rücken hinab glitt. Ein knapper Wink und Dank ihr waren sie normal gekleidet, mit Umhang und allem was für eine Flucht nötig war. Ihr Zauberstab schmiegte sich an die warme Handinnenfläche, ebenso wie es sein Eigener bei ihm tat. Während er sich einen besseren Stand verschaffte, noch ehe die beiden Fremden kühn und augenscheinlich unberührt in die Räumlichkeiten traten, mochte die Rothaarige einfach nur wartend wirken, als wäre es ihr Haus und ihre Gastgeberpflicht die Fremden zu empfangen. Erst in jenem Moment wo er erneut den braunhaarigen, breitschultrigen jungen Mann und den Schwarzhaarigen mit dem toten Blick, wie er es im Stillen nennen würde, wieder sah, wurde ihm klar das er automatisch vom Schlimmsten ausgegangen war. Nicht eine Sekunde hatte er mit dem Gedanken gespielt mit den Unbekannten zu reden, noch immer war Scorpius sich sicher das Richtige getan zu haben aber die Verwunderung über sein intuitives Handeln blieb. „Dastan.“ Obwohl seine Miene den Schock nicht zeigte, glitt ihm eben jener bis ins Knochenmark, als die zarte aber kühle Stimme der Rothaarigen anscheinend den Dunkelhaarigen ansprach, welcher seinen Blick nun zu ihr schickte. „Sophie, es war schwer dich zu finden.“ Die Ruhe mit der sie sprachen rührte an Scorpius´ Wachsamkeit und noch einmal sicherte er seinen Stand, prüfte die Haltung seines Stabes und ließ dabei nie einen der drei Unbekannten aus den Augen. Selbst Rose hielt er fest, achtete auf jede Regung, welche sie jedoch keineswegs offenbarte. Ihre Haltung versprach weder Willkommen noch Abweisung und verwirrte den Malfoy damit maßlos. „Ich war verletzt,...konnte mich nicht erinnern Gebieter.“ Verblüfft durfte Scorpius nicht nur ihrer huldigen Stimme lauschen, der ehrerbietigen Ansprache, sondern wurde Zeuge wie Rose auf die Knie sank und ihre Hände in den Schoß legte. Jede Vorsicht und Gegenwehr senkte, um den Fremden namens Dastan milde zu stimmen. Dem Malfoy blieb keine Zeit zum Handeln, er stand einfach nur da, seine Knochen wie versteinert, seine Miene fest und sein Herz entsetzt. Die Frau welche er vor weniger als einem Tag mehr als nur einmal geliebt hatte, beugte sich vor einem Mann und pries ihn als ihren Gebieter. „Ein Gedächtnisverlust also, darum entgingst du dem Blick. So dann, komm zu mir und ich werde milde walten lassen mein Eigen.“ Als wäre sie ein Gegenstand, musste Scorpius stumm für sich feststellen und war plötzlich gar nicht mehr erstaunt als die Rothaarige wie aufs Wort aufstand um dem Befehl folge zu leisten. Dem Blonden schwante langsam woher das merkwürdige Verhalten der Rothaarigen in manch brenzligen Situationen kam. Wer immer der Mann nun auch war, ihm hatte er das zweite Gesicht von Rose zu verdanken. Keinen Meter vor dem Dunkelhaarigen kam sie zum Stehen, wandte dann noch einmal den Kopf um und sprach schließlich leise eine Frage, die ihn selbst nicht nur überraschte, sondern auch ehrlich brennend interessierte. Einerseits gab ihr Interesse an seinem Verbleib Hoffnung, andererseits schien Rose´ Verhalten diesen Dastan und auch den Braunhaarigen mehr als nur zu verwundern. „Was ist mit ihm Gebieter, er hat mich hier aufgenommen, lediglich seine kümmerlichen Kenntnisse der Heilmagie angewandt.“ „Liebste Sophie, willst du mir tatsächlich weiß machen dass es sich deiner Kenntnis entzieht das du es hier mit einem Malfoy zu tun hast?“ Ihre Augen weiteten sich, spielten den Menschen in diesem Raum ein Theater, dass er selbst in seiner misslichen Lage nahezu bewundern musste und wusste ganz genau das dies wohl der einzige kleine Weg war ihm zu helfen. Ein Teil von ihm sollte enttäuscht sein, er hatte seinen Job, seine Zukunft für eine Fremde aufs Spiel gesetzt und sie schien nicht bereit den selben Preis zu zahlen. Jedoch sah der Blonde ebenfalls ein das der Preis welcher ihr ´Gebieter´ womöglich fordern würde, weitaus höher ausfallen könnte. „Man hat unser Eindringen bemerkt, Auroren sind informiert. Wir sollten verschwinden.“ Mischte sich der Braunhaarige vom Rande her ins Geschehen. „Sofort Jake, erst räumen wir auf. Sophie tritt zur Seite.“ Scorpius wollte den einen Moment nutzen, einen starken Protego sprechen und sich durchs Fenster in eine heillose Flucht stürzen, doch dies wurde nichtig als Rose erneut sprach. „Wer immer er ist Gebieter, er tat nicht mehr als mir zu helfen. Lass uns von hier verschwinden, die Auroren konnten uns noch nie etwas nachweisen.“ Seine Gespür wurde hellhörig, neben der Gewissheit das die junge Frau ihn schützen wollte, mit ihren geringen Mitteln, blieb die wachsende Befürchtung das Rose recht behalten dürfte. Sie war wahrscheinlich wirklich kein guter Mensch. Dank der Vergangenheit seiner Familie und dem überlieferten Wissen seines Vaters wusste Scorpius allerdings das es viele Gesichter von Gut und Böse geben konnte. Jedoch, war er bereit heraus zu finden was sich hinter der zarten Gestalt seiner Fremden verbarg? „Er wird sterben Blume und das weißt du. Sollen die Malfoys doch ihr Leid klagen, ein Auror weniger der uns lästig werden kann.“ Der liebliche Kosename bescherte der Rothaarigen ein fast kaum wahrnehmbares Zittern und Scorpius konnte nur ahnen das jenes Wort mehr Dunkelheit barg, als er es jetzt erfassen konnte. Nur ein einziger Gedanke schoss ihm in die Sinne, ohne zu wissen warum oder woher er kam. Eine Blume war zerbrechlich. Welch ein absurder Satz, wie der Malfoy noch knapp dachte, denn nichts an der kalten Rose war zerbrechlich. Dastan hob seinen Zauberstab während Scorpius stumm seinen Protego sprach, welcher den Todesfluch sowieso nicht abhalten hätte können, allerdings wurde dies nichtig, als die Rothaarige sich zwischen die kalte Spitze und ihn, dass Ziel schob. Er konnte ihren Blick nicht sehen, doch ihr Rücken wirkte angespannt, gerade zu majestätisch und was immer dieser Dastan sah, seine kalten Augen zeigten Missfallen. Für einen Moment glaubte der Blonde die Zeit wäre stehen geblieben, ehe sich die schmalen Lippen des Schwarzhaarigen ungerührt öffneten. Seine Stimme war tief, Grabes kalt, während der Bass sich wie rauschende Wellen durch den hohen Raum schlugen und schonungslos wieder zu hallen schienen. „Du weißt das es keinen anderen Weg gibt.“ Die Drohung des Fremden war unmissverständlich und noch während der ehemalige Slytherin beschloss einen Schritt nach vorne zu unternehmen, erklang erneut Rose´ Stimme, melodisch, lieblos. „Irrtum.“ Dann brach Chaos aus, denn Rose überraschte erneut, in dem sie ohne Vorwarnung einen Expulso in die Decke schoss, welcher Jene augenblicklich zum Einsturz brachte. Noch während der Schutt hinab brach, er beinahe schon aus Reflex die Rothaarige an seine Brust zog, hörten sie lautes Gefluche, Gepolter und schließlich eine eiskalte Drohung. Seine Ohren schmerzten unter dem erduldeten Lärm, seine Lunge rebellierte bei all dem Gesteinsmehl, welches durch unbarmherzige Zermalmung entstanden war. Die kalt hissenden Worte, welche einer unheilvollen Schlange gleichkamen, verschluckte es allerdings nicht. „Das war dein Urteil Sophie, für so einen Menschen. Du bist MEIN hörst du? Ich werde dich finden ganz gleich wo du dich verbirgst. Du gehörst mir, du gehörst zu Uns und nirgends auf der Welt wirst du sicher sein. Niemand ist auf deiner Seite außer mir!“ Zwar hörte er wie Rose leise etwas murmelte, doch dies war nur halb so präsent wie der Zittern ihres warmen, zarten Körpers, der sich beinahe Schutz suchend an seinen presste. Obwohl längst verklungen, hallte die herrische, ja schon nahezu irre Stimme noch lange in seinen Gedanken nach. Schließlich, noch während das Deckengeröll mit lautem Knirschen durch Magie zur Seite flog und der Staub sich legte, zog etwas kribbelnd an ihm und sie Beide verschwanden in der Dunkelheit. ~*~ Drei Stunden später, unweit Londons Malfoy Manor... Draco Malfoy spürte schon vor seiner Ankunft mit dem Trupp Auroren, dass sie zu spät sein würden. Sein Herz setzte bei dem von Magie geöffneten Anwesen einen Schlag lang aus. Jemand hatte alle Siegel seiner Vorfahren gebrochen und es vermocht ins Innere zu gelangen. „Wir sind zu spät.“ Hörte er das erschrockene Keuchen des jungen Potters und sah sich dazu beinahe gezwungen ihm ruhig eine Hand auf die noch heile Schulter zu legen. Seine schwere Schulterverletzung war noch lange nicht geheilt und Albus sollte von ihm aus wissen, dass er nichts für die jetzige Situation konnte. Wäre der Fluch nicht so stark gewesen, wäre der junge Potter nicht so lange in der Bewusstlosigkeit geblieben, wäre...-endloses Spiel. Draco sah darin keine Relevanz und ging lieber daran den Tatsachen ins Auge zu sehen. „Komm.“ Die Auroren waren bereits ausgeschwärmt um die Umgebung und das Haus zu sichern, während er jetzt mit dem jungen Potter nach setzte, der wesentlich langsamer und angestrengter wirkte als im Vergleich zu seiner sonstigen Leichtfüßigkeit. Schon in der großen Eingangshalle roch es nach Steinschutt und Verbranntem, die riesigen Brocken lagen bis weit vor der Treppe und noch ehe ihm Jemand es sagte, erkannte Draco aus den Bruchstücken Deckenteile des Kaminzimmers. In seinen Erinnerungen hatte der Raum immer etwas Majestätisches gehabt, zumindest bis zum Alter eines Teenagers. Wahrscheinlich, so dachte er, hatte er das einstige Zimmer immer mit seinem Vater verbunden, der sich zu früheren Zeiten gern dort aufgehalten hatte und mit der Achtung zu ihm, hatte auch die Ansicht auf das Kaminzimmer gelitten. Spencer Rockstood kam in langsamen, beinahe schon gemächlichen Schritten auf ihn zu. Für Unbekannte mochte es bestimmt so wirken als interessiere den in die Jahre gekommenen Mann das ganze Anliegen nicht, doch jeder der den Auror kannte wusste es besser. Er mochte in solchen Momenten ruhig, ja beinahe schon lethargisch wirken, doch in einem Kampf wurde er zu einer wahrlichen Überraschung. „Was habt ihr entdeckt?“ „Viel Magie, mit deinem Sohn waren mindestens fünf weitere Personen anwesend. Scorpius hat sich mit einem ordentlichen Protego geschützt, wurde überraschenderweise aber nicht angegriffen, wir vermuten das eine der fünf fremden Personen die Decke zum Einsturz gebracht haben muss. Damit waren diese und dein Sohn abgeschnitten von den Anderen. Vielleicht hat ihm hier jemand geholfen.“ „Sehr wahrscheinlich sogar.“ Mischte sich Neleah Zabini in das Gespräch, eine junge Frau mit schwarzem Haar und blauen Augen. Ihre schmale, ja schon fast zu zarte Statur ließ sie an solch einem groben Schlachtfeld fehl am Platze wirken, doch Draco kannte die junge Frau schon von Kindesalter an, war sie schließlich sein Patenkind und er wusste sie sehr wohl nicht zu unterschätzen. „Genauer.“ Wies er Neleah an, die weder an seinem kühlen Ton, noch an seiner Knappheit Anstoß nahm und fort fuhr. Rockstood bemerkte mit einem Blick das er hier nicht weiter mithören sollte und verschwand wieder in den weiten des Anwesens, während er und Albus der Ausführung lauschten. „Ich habe mich oben etwas umgesehen, nach Äußerung unserer Magiesucher sind die Bänne etwa gegen sechs Uhr morgens gebrochen worden, das Bett von Scorpius war auf beiden Seiten zerwühlt, ich konnte Frauenkleidung finden. Wenn du mich fragst hatte er Besuch als sie eindrangen, vielleicht hat er es dieser Ablenkung zu verdanken das er um diese frühe Uhrzeit bereits wach war. Jedenfalls sagte man mir ebenfalls, das von Sechs bis Sieben jegliche Ausgangsmagie von den Eindringlingen gehemmt worden sei. Man hatte ihn wahrscheinlich von einer Flucht ala´ Albus abhalten wollen, wo es diesem ja schon gelungen war. Jedenfalls hat auch diese Frau, wenn wir mal annehmen das es eine war...“ Hier ließ sich Draco die Zeit sein Patenkind mit einem strafenden Blick zu bedenken, was Jene mit einem stummen Schmunzeln quittierte. „..schon gut, konnte nicht widerstehen. Also, diese Frau muss mit unbekannter Magie die Sperrung durchdrungen haben, man konnte Niemanden unter dem Schutt finden, keiner der Zauber ist verfolgbar und damit gilt Scorpius Malfoy offiziell als vermisst.“ Ihre ruhige Stimme war leiser geworden und so selten es auch war, der Malfoy bemerkte das es ihr, trotz ihrer Neckereien, viel ausmachte das sein Sohn verschwunden war. Die Beiden waren auch wie Geschwister aufgewachsen, erklärte er sich stumm und nickte den Beiden kurz zu um sich ebenfalls den Tatort anzusehen. Ein Puzzleteil stimmte hier nicht, er war sich keineswegs sicher Welches aber trotzdem war er sich gewiss dass etwas nicht ins Konzept passte. Jetzt wo er das in Schutt und Asche gelegte Zimmer sah, bemerkte Draco auch welche Frage ihn einfach nicht losließ, was hatten die Fremden hier gesucht? Das eben jene Frage schon bei Albus nicht geklärt werden konnte nagte an dem älteren Malfoy. „Ganze Arbeit hier.“ Harry Potter war hinter ihm aufgetaucht wie ein Geist, sein Haar wie immer zerwühlt vom Wind, die Brille schief und lediglich das blassere Gesicht als sonst zeigte Draco das er ebenso eine lange Nacht hatte wie sein Sohn. „Ja, auch dieses mal scheinen sie nicht bekommen zu haben was sie wollten. Scorpius ist verschwunden, die Fremden allerdings auch, niemand weiß was sie gesucht habe. Glaubst du...?“ „Wollen wir es nicht hoffen.“ Wies Harry ihn gleich ab und entlockte ihm damit beinahe ein Knurren, sie sprachen schon seit sehr langer Zeit nicht über das Thema und dem Malfoy behagte das ganz gewiss nicht. „Wenn es die Orcus sind Harry haben sie so eben einen Angriff auf meine Familie verübt, sollte ich nicht Gewissheit haben ob der Rest meiner Familie noch in Sicherheit ist? Oder sollen wir es für deinen Jagdtrieb mal wieder riskieren?“ Draco spürte das er zu weit gegangen war, sowohl Neleah als Albus standen mittlerweile im Türrahmen und hatten wahrscheinlich mehr mitbekommen als gut für sie war, ebenso ballte der einstige Held bereits vehement seine Fäuste. „Wage es jetzt nicht mir Vorwürfe zu machen solange du in dieser Situation steckst und ich deine Objektivität anzweifeln muss, ich will das nur hören wenn ich dich dann auch ohne Probleme dafür zur Rechenschaft ziehen kann. Vergiss nicht, ich habe sie auch verloren, mehr noch, ich habe sie Beide verloren.“ Damit wandte sich der Potter einfach von ihm ab und Draco verstand das im Stillen, es war nicht sein Recht ihn anzuklagen, auch wenn sein Herz das immer noch wollte. Selbst nach all den Jahren gab es Tage wo er diese Person um Rat gefragt hätte, um Hilfe gebeten hätte, dieser eine Mensch der ihm nach dem Krieg eine Welt gezeigt hatte die noch immer einen Platz für ihn hatte. Malfoys hatten nur wenige Freunde und er lebte mit der Schuld das er nicht in der Lage gewesen war diesen zu schützen als es darauf ankam. Waren dafür nicht Freunde da, um sich zu beschützen? Die Wahrheit war wohl schlicht, er hatte vor über zwanzig Jahren versagt und diese Buße würde er weitertragen, ohne Chance es je gut machen zu können. Ein Stück weit hasste er den Potter auch dafür,... dass er eine solche Gelegenheit erhalten hatte und ihm blieb die Schuld. „Hier stimmt trotzdem etwas nicht, was haben diese Leute gesucht?“ Bemüht ruhig und in alter Manier, sprach Draco den Potter an und dieser zeigte seine, schon immer korrekte Art, in dem er das voran gegangene Gespräch einfach vergaß. „Ich weiß was du meinst, wenn wir wüssten was sie suchen, hätten wir vielleicht einen Vorteil oder zumindest einen Ausgleich.“ Sie Beide hörten das leise Stöhnen wahrscheinlich gleichzeitig, denn ihre Köpfe fuhren synchron zu dem jungen Potter um, welcher sein dunkles Haar zerwühlte und dabei schon den Blick senkte. „Albus?“ Harry schritt energisch an ihm vorbei und Draco folgte in geringem Abstand, wollte er die Wahrheit überhaupt hören? Vielleicht hatten ihre beiden Söhne sich auch einfach in Schwierigkeiten manövriert. Warum hatte Potter Senior aber auch nie danach gefragt weshalb sie unbedingt zum Manor eilen sollten und dann auch noch mit einem ganzen Schwadron Auroren. „Okay, rastet nicht aus weil ich es verheimlicht habe, ja? Es war ein Versprechen an Scorpius und ich halte solche immer.“ Draco der für solch ein Getänzel um die heiße Kürbispastete keine Zeit hatte, schnitt dem jungen Mann barsch das Wort ab, dies brachte ihm zwar böse Blicke von Harry, dieser schwieg aber trotzdem. „Hör auf abzulenken und komm zum Punkt.“ „Vor einigen Wochen, in der Nacht zum ersten Urlaubstag von Scorpius gab es einen Vorfall in der Preadstreet. Eventuell habt ihr davon gehört, vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls kam es in jener Nacht wohl zu einem Duell zwischen Unbekannten, Auroren und einigen Anderen, niemand weiß mehr worum es ging. In diesem Gerangel wurde der offizielle Kamin getroffen und dieser wählte den bis dato verschlossenen Sims im Manor an. Obwohl ich nichts genaueres weiß, hat mir Scorpius bestätigt das Jemand durch diesen zu ihm gelangt ist.“ Die Ausführungen erstarben und noch ehe Draco dazu kam etwas zu sagen, oder der Potter den Mund öffnen konnte, sprach Neleah einen Gedanken aus der unheimlich und einleuchtend gleichermaßen sein konnte. „Was ist wenn jene Frau mit der Scorpius sein Bett teilt diese Person war? Eventuell war das kein Angriff auf die Familie Malfoy oder Scorpius im Speziellen. Vielleicht suchen die Männer, Magier oder was auch immer nach ihr.“ „Wenn dem so ist, dann wird Scorpius sie sicher nicht kampflos hergeben.“ Überrascht sahen sowohl sein Patenkind als auch die beiden Potters ihn an, seine leisen Worte waren eigentlich nur Gedanken die er an sich selbst sprach, doch jetzt sah er sich gezwungen es zu erklären. „Scorpius neigt nicht zu Nähe, sollte er die Frau wirklich all die Zeit hier bei sich behalten haben und auch mit ihr sein Bett teilen, dann wird er sehr sicher mehr empfinden als wahrscheinlich gut für ihn ist.“ Betretenes Schweigen war die Folge, in dem Draco Zeit fand diese Eventualität zu bedenken, sollte sein Sohn wirklich Gefühle für die Frau haben, würde ihn nichts davon abhalten sie auch zu schützen, ganz egal vor was, ganz egal vor wem. Sehr beunruhigende Neuigkeiten wie der Malfoy fand. ~*~ Etwa eine Stunde zuvor, eine Gasse in London... Ihre Wunde am Oberkörper, genauer unter der zweiten Rippe war wieder aufgegangen, wahrscheinlich durch die hektischen Bewegungen der Flucht. Rose gab ein leises Stöhnen von sich als sie versuchte einen sicheren Stand nach der harten Landung zu vollziehen und registrierte wie Scorpius sich schneller aufraffte. Wenige Sekunden später fand sie sich an die Wand gepresst wieder und unterdrückte ein schmerzvolles Zischen nur mit Mühe, das Grau seiner Augen funkelte lodernd und sie bemühte sich nicht einmal seinen Zorn zu mildern. „Was geht hier vor? Wer waren diese Kerle?“ Viele Fragen, dachte sich die junge Frau und versuchte sich erst einmal halbwegs zu entspannen, nicht auf ihren Kampfinstinkt zu hören. Der Mann vor ihr war kein Feind. Seufzend sah sie ihm ins verhärmte Gesicht und setzte schließlich leise zu einer Erklärung an, dabei huschten ihre Augen jedoch immer wieder durch die dunkle Gasse. Es war immerhin möglich das sie noch verfolgt wurden, unwahrscheinlich aber möglich. „Du hast dein Leben für mich riskiert, dass ist passiert. Ich würde mich entschuldigen das ich dich hier mit hinein gezogen habe aber die Wahrheit ist, ich kann ebenso wenig dafür wie du. Ich konnte mich ja nicht erinnern.“ „Wer waren diese Männer?“ „Eine Art Suchtrupp, wahrscheinlich dachte...Dastan das ich absichtlich verschwunden sei.“ Es war für sie merkwürdig ihren Gebieter mit Namen anzusprechen, in all den Jahren hatte sie sich das nie getraut, oder zu mindestens es nicht getan ohne bestraft zu werden. Die Wochen mit dem Malfoy hatten ihre Welt verändert, hatte sie vorher noch geglaubt nichts mehr zu haben für das es sich zu kämpfen lohnte, hatte er ihr einen Grund geliefert. „Wer ist dieser Dastan?“ „Glaub mir Scorpius das willst du nicht wissen. Wir müssen von hier verschwinden, meine Wunden sind erneut aufgerissen und ich kenne nur noch einen sicheren Ort wo man uns helfen kann.“ „Ich arbeite im Ministerium, dort ist jeder sicher.“ Rose konnte ein kaltes Lachen nicht unterdrücken und wusste gleich als ihre Zunge sich in Bewegung setzte das er sie womöglich verhaften würde. „Wenn es deinen Vater und Harry Potter nicht gäbe wäre das Ministerium schon seit Jahren von den Orcus Dei unterwandert worden. Dastan, mein Gebieter, ist Sohn des Anführers und er wird nicht eher ruhen bis er mich findet.“ Stille folgte und nur wenige Sekunden später beugte sich der Blonde tief zu ihr hinab, so nah das sie seinen Atem im Gesicht und seine Nase an der Wange spüren konnte. „Die Orcus Dei?“ „Ja.“ „Wer bist du?“ Sein Frage klang kühl, beinahe fremd für Rose, von einer Seite mit der er sie bisher noch nie bedacht hatte. Trotzdem fürchtete sie sich nicht vor ihm, nicht so wie sie es ungewollt und immer wieder bei Dastan tat. Blume, eine grausige Gänsehaut überfiel heimtückisch ihren Körper, doch sie riss sich los von den drohenden Erinnerungen bevor diese sie überwältigen konnten. „ Man nennt mich Sophie Roses, eigentlich heiß ich Rose und ich bin Mitglied der Orcus Dei, ebenso wie die anderen Männer welche in dein Haus eindrangen.“ Der Druck auf ihren Schultern wurde schmerzhaft und sie sah an seinen Gesichtszügen, die noch immer im halbdunkel der modrigen Gasse verborgen lagen, Hass auf glimmen. „Du bist Alles was ich je verabscheut habe.“ Wies er sie zurecht und Rose ertrug den Schmerz, der unbekannter Weise in ihrer Brust aufflammte still, so etwas wie Zuneigung oder mehr war ihr beinahe fremd, es gab in ihrem kalten Leben nur einen einzigen Menschen den sie schätzte. Doch das schien sich mittlerweile geändert zu haben, ihr Herz schien Platz für mehr gemacht zu haben. Bitter, Verwirrend, und eine Spur weit Angst auslösend. „Das mag sein aber wir Beide sind im Moment alles was wir haben.“ Rose versuchte ihm mit dem Satz etwas unausweichliches deutlich zu machen. Scorpius Malfoy, dieser blonde starke Mann der ihr Leben gerettet hatte und das in vielerlei Form, war in Etwas hineingezogen worden dass er nicht kontrollieren konnte. Noch während sie hier sprachen, da war sich die Rothaarige vollkommen sicher, würde ihr Gebieter die Jagd für eröffnet erklären. Eine Jagd war grausam, teuflisch und erbarmungslos, sie fand jäh ihr Ende immer nur im Tod. Seinen Namen auf der schwarzen Liste wiederzufinden war ein Todesurteil, unerbittlich und gnadenlos wurden diese Menschen gejagt, wenn nötig bis ans Ende der Welt und ganz besonders wenn man sich damit dem zukünftigen Meister beweisen könnte. Dieses Schicksal wollte sie ganz gewiss nicht für den Blonden, deshalb musste er mit ihr kommen, nur sie konnte vielleicht einen Weg finden ihn zu schützen. Denn Niemand würde Erbarmen mit ihm zeigen, ihm der die Verlobte des zukünftigen Meisters berührt hatte und Dastan wäre es gleich in welchem Sinne, lieber wäre es ihm das sie verblutete als das ein Fremder Hand an sie legte. Sie waren so gut wie verloren wenn Scorpius Malfoy nicht mit der nackten, kalten Wahrheit umgehen können würde. Der Wahrheit wie die Welt nun mal wirklich aussah, dunkel, düster, kalt und...mörderisch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)