City of fools von Jisbon (we are forever) ================================================================================ Kapitel 2: Bland ---------------- (dt: angenhem/farblos/fad/sanft) Kurzes Vorwort: Erstens: Ich danke euch für eure Kritik und eure Unterstützung! Was Sakuras Rolle angeht, es war mir wichtig, dass sie es selbst verbockt hat, und es sich nicht um eine große Intrige handelt...Was Kunoichi-Xs (berechtigte Frage) nach den Drogen angeht: der Prolog sollte vor allem den 'medialen Abstieg' darstellen. Zuerst wurde sie ziemlich gehypt, dann kamen die ersten Negativschlagzeilen, und dann (als es aufs Ende zuging) das. Das beantwortet die Frage natürlich nicht, und ich will auch nicht zu weit vorgreifen, aber ja, das Bild war echt. Ach, und ich werde sicher in die Verlegenheit kommen, meinen ersten Flashback zu schreiben. Aber nicht in diesem Kapitel ;) Neversorry Kapitel 2: Bland „You say: Maybe I love you. But I hate who you are. Change your hopes, Leave your fears. Consider this -a possability?“ [©CherryBlossom: Love Me (If u dare)] Hinata schlug ihr Buch („Wie ich mit 10 einfachen Tricks lernte, mich selbst zu lieben“) zu und seufzte leise. Wieder ein Ratgeber, dabei brauchte sie die blöden Dinger doch gar nicht mehr. Aber es beruhigte sie. Oder vielleicht war es auch nur ein Relikt aus der Zeit, als sie diese Art Ratschläge noch gebraucht hatte. Aber das war lange her. Nachdem sie erst einmal begriffen hatte, dass sie als hässliches Entlein unter lauter Schwänen nie bemerkt werden würde (selbst wenn sie in den berühmten „Innere Werten“ ertrank)- und das erst recht nicht, wenn sie das bisschen, was sie zu bieten hatte, hinter einer Wand aus zotteligen Haaren, unmodischen Klamotten und ein paar Pickeln versteckte- ja, als sie das erst einmal kapiert hatte, war alles eigentlich ganz einfach gewesen. Anpassung hieß das Zauberwort. Und sie hatte sich in ihr neues Leben ja auch gut eingefunden. Sie war die kühle Schwarzhaarige, das Schneewittchen geworden. Manchmal schreckte die alte Hinata vor den Dingen, die sie sagte, tat oder anzog (oder dem Knopf, den sie aufließ) zurück-aber auf die hörte sie schon lange nicht mehr. Und Naruto liebte sie dafür. Was sie nicht im Griff hatte, war die Angst, dass es damit jetzt vorbei sein könnte. Ino und Sakura waren so lange beste Freundinnen gewesen, da würde sie es schwer haben, zu bestehen. War sie ein schlechter Mensch, weil sie sich wünschte, dass Sakura dort geblieben wäre, wo sie jetzt herkam? Ganz bestimmt. Und noch schlimmer traf es sie, dass sie sich eingestehen musste, dass sie sogar nach einem Weg suchte, sie wieder dorthin zu befördern. Sie hatte sich verändert. Und es machte ihr Angst festzustellen, wie sehr. War das also jetzt der Moment, wo siefeststellen musste, dass sie zu einer intriganten… intriganten. Ach, verdammt! Wo sie zu etwas geworden war, was sie ganz und gar nicht sein wollte? Sie hatte einen Platz für sich gewollt, aber nur, damit sie es leichter hatte. Nicht um jemand anderes weh zu tun. Und jetzt? „Wusste ich doch, dass ich dich hier finde.“ Sasuke ließ sich nicht anmerken, ob er Naruto gehört hatte. Er lief ein paar Meter in vollem Tempo an ihm vorbei, bevor er langsamer wurde und schließlich ganz stehen blieb. Dann erst nahm er seinen Kopfhörer aus dem Ohren und schlenderte aufreizend langsam zurück. „Geniale Schlussfolgerung, Sherlock. Ich laufe diese Runde ja auch nur jeden Abend.“ Naruto ließ sich weder davon, noch von der vorangegangenen Show beeindrucken und zündete sich in aller Seelenruhe seine Zigarette an. Sasuke runzelte angewidert die Stirn. Sie hatten zur selben Zeit angefangen (Stichwort: Jungendsünde) aber im Gegensatz zu ihm war Naruto dabeigeblieben. „Muss das sein?“ knurrte er, als ihm der Rauch in den Augen brannte. Naruto grinste unverschämt. „Warum? Angst rückfällig zu werden?“ Sasuke sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Ganz sicher nicht.“ „Wo wir gerade beim schönen Thema ‘aufhören‘ sind- ich bin über deine verdammte Klampfe gestolpert.“ Sasuke behielt seinen Gesichtsausdruck bei. Er war sich ziemlich sicher die „verdammte Klampfe“ irgendwo auf dem Dachboden abgestellt zu haben. Der Teufel wusste, was Naruto da zu suchen gehabt hatte. Sah ihm ähnlich, seine Nase in Dinge zu stecken, die ihn nichts angingen. Sasuke hatte am selben Abend mit beidem-dem rauchen und dem spielen- aufgehört. Und er hatte sicher nicht vor, wider anzufangen- was Naruto zufällig auch ganz genau wusste. „ Vergiss es.“ Naruto blies eine Wolke Qualm aus. „Ich sags nicht gerne, aber du warst gut.“ Sasuke schnaubte. „Natürlich war ich das. Ich bin immer gut, sonst fange ich gar nicht erst an.“ „Wahrscheinlich hast du Ino mit deiner Bescheidenheit erobert.“ „Und du hast Hinata wahrscheinlich mit deiner Paraderolle des großen Schweigers herumgekriegt.“ Beide fingen an zu lachen. Dann wurde Sasuke schlagartig ernst, „Kalter Kaffee schmeckt immer beschissen.“ Sie schwiegen einen Moment. Naruto streckte sich. „Weise Worte. Und damit du nicht bald kalten Kaffee trinken musst, hab ich einen Rat unter Männern für dich: dieser Shikamaru baggert Ino ganz schön an.“ Sasuke lachte hart auf. Es war kein schönes Geräusch. „Na und? Wenn du die Wahl hättest, dich von mir oder ihm anfassen zu lassen, für wen würdest du dich da wohl entscheiden? Vorausgesetzt, du bist nicht völlig neben der Spur.“ Naruto gab einen Würgelaut von sich. „Fürs Kloster!“ Nach dem er sich dieses Schreckensszenario ausreichen ausgemalt hatte, gab er zu: „Okay, ich weiß was du sagen willst. Aber sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Alle sahen so fröhlich aus, so normal. Und so weit weg. Vielleicht lag es an dem, was sie während ihrer Karriere gesehen und gelernt hatte, dass sie sich hier so fehl am Platz fühlte. Oder daran, dass sie uneingeladen auf dieser Party aufgetaucht war. Okay, streng genommen war das nicht so erbärmlich, wie es klang. Das hier war nicht die Art Party, auf die man eingeladen wurde. Es war mehr ein ‘natürlich darfst du kommen, aber wenn du dich herwagst, dann sei wenigstens cool‘ Ding, offiziell getarnt als das Samstag-abendliche, “gesellige Beisammensein“, dass jedem Schüler von Ricksham zustand. Trotzig wickelte sie ihren Bolero enger um sich. Aber sie war ja eine ganze, lange Woche schon wieder ein Rickshamer, also hatte sie jedes Recht, hier zu sein. War sie denn die einzige, die das wusste? Es schien so. Sie hockte allein auf dem Rasen, in der Nähe gab es kleine zweier oder dreier Gruppen. Keine Aussätzigen, aber auch nicht cool genug, um sich ums anstandshalber brennende Lagefeuer versammeln zu dürfen. Da, wo das richtige Gedränge herrschte. Die, die im Licht stehen. These standig in the light. Hätte sie noch schreiben können, wäre das gar keine schlechte Einleitung gewesen. Ein langsames Gitarrensolo, bevor die anderen Instrumente einfielen und die melancholische Stimmung aufbrachen. Aber sie konnte nicht mehr schreiben, also brauchte sie sich über so etwas gar nicht erst den Kopf zu zerbrechen. Und so blieb ihr nur übrig festzustellen, dass die anderen sich offenbar bestens amüsierten. Sasuke füllte gerade die Plastikbecher nach, Ino lachte über etwas. Naruto zog Hinata auf seinen Schoß, diese wehrte sich zwar, lies es sich aber gefallen. Neji zündete sich eine Zigarette an und Kiba schüttelte gerade den Kopf. Wollte sie das denn sehen? Sie könnte jetzt, in diesem Moment, dabeisitzen und dazugehören, aber sie hatte ja etwas anderes gesucht. Chance vertan, okay, abgeharkt. Aber es war wie bei einem Autounfall-sie konnte einfach nicht wegsehen. Ein bisschen Selbstzerfleischung am Abend oder so-sie hatte ja gerade eh nichts Bessres zu tun. Sakura versuchte die Leute am Feuer mit denen zu vergleichen, die sie kannte. Hatte Kiba früher nicht mehr gegrinst? Hatte Inos Gesicht nicht früher weicher gewirkt? Und hatte Sasuke nicht früher weniger angespannt gewirkt? Und der Oscar für den erbärmlichsten Versuch, krampfhaft ein Zeichen des Unglücks bei irgendwelchen Leuten zu erkennen, die einfach nur Spaß hatten, ging ganz klar an Sakura Haruno. Freude, Verbeugung, damit-hätte-ich-ja-nie gerechnet Dankesrede. Ein ganz schöner Abstieg, wenn man beachtete, dass man ihr vor einem Dreivierteljahr noch Geld geboten hatte, damit sie auf irgendwelchen Partys auftauchte. Sie schloss die Augen und versuchte dich auf die Musik zu konzentrieren. Das Übliche halt. Nicht zu laut (Codewort: Schulveranstaltung) dafür mit einer Menge Aufrufe zum Hände heben und das Leben genießen. Ja, unbedingt. „Eine wahnsinnige Party.“ Eine anscheinend an lachen gewöhnte Stimme, jetzt aber ziemlich gelangweilt: Kiba. Begleitet wurden seine Worte von einem Plastikbecher unbekannten Inhalts, den er ihr in die Hand drückte. Sakura erinnerte sich plötzlich daran, wie Ino und sie ihn früher spöttisch einen Wiedergänger genannt hatten- weil er einfach mit allen befreundete gewesen war. Mit den Angesagten und den Uncoolen, wie der verpickelten Hinata. Sie hatte nie gewusst, was sie von ihm halten sollte und war ihm deshalb meistens aus dem Weg gegangen. „Alkohol?“ „Was sonst?“ Sie musste grinsen. Wenn das so weiterging, würde das hier die längste Unterhaltung werden, die sie seit dem Tag ihrer Ankunft geführt hatte. „Geht doch.“ Er streckte die Beine aus. Von der Seite sah sie ihn an. Er sah ganz okay aus, wenn auch auf eine etwas zerrupfte Art. Vielleicht war er immer noch ein Wiedergänger, aber er war auch der erste, der freiwillig mit ihr redete. Ein Grund mehr, ihn sympathisch zu finden. Sie nahm einen Schluck. „Du bist also heimgekehrt.“ „Stimmt wohl. Und du bist…?“ „Hier geblieben und hatte trotzdem meinen Spaß.“ Sein Blick verlor sich irgendwo beim Feuer. Er hatte bitter geklungen, aber es stand ihr nicht zu, zu fragen. Sonst wäre sie ziemlich schnell ziemlich allein. Sie schwieg also. Gelächter drang herüber und Ino beugte sich vor. Die Wand aus blondem Haar lag über Sasukes Brust. Verstehen konnte sie (zum Glück) nichts, dafür sorgte allein schon die Entfernung. „Keine Sorge, das ist keine buhu-niemand-mag-mich Geschichte.“ Aber leider eine niemand-liebt-mich Geschichte? „Dann ist es ja gut.“ Sakura stürzte den Rest ihres Bier, Cola und irgendetwas anderes, Gemisches herunter. Und schon wieder sah sie hin. Naruto warf lachend den Kopf in den Nacken, Hinata lächelte zurückhaltend. Selbes Sonnensystem, vier Planeten weiter. „Ich könnte dich jetzt küssen. Immerhin haben wir beide nichts zu tun.“ Kibas Stimme klang scherzhaft, aber einen Moment lang bildete sie sich ein, Schmerz unter der Oberfläche gespürt zu haben. Wahrscheinlich war es nur ein Alkohol bedingtes Hirngespinst. Warum also nicht? Das, was sie vielleicht mal hätte haben können, war ja anerkanntermaßen längst verloren. Wenn Sasuke wenigstens einmal zu ihr hingesehen hätte, und wenn es nicht so blamabel weh getan hätte, dass er es nicht getan hatte…dann hätte sie sich wenigstens länger einreden können, dass es ihr darauf nicht ankam. Kiba boht ihr die Möglichkeit an, sich abzulenken. So, wie sie es früher schon gemacht hatte, in der Zeit, an die sie jetzt gar nicht denken wollte. Und das hier würde auf jeden Fall viel weniger unangenehme Folgen haben. Sie schob sich ein paar Haare aus dem Gesicht und lächelte ihn zurückhaltend an. Hatte sie eigentlich jemals zu vor so lange über einen Kuss nachgedacht. „Dann sollten wir das wohl tun.“ Und Sasuke ließ den Blick schweifen. ___ So, das wars mal wieder mit der Deppenstadt. Bis demnächst! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)