Winterurlaub mit ungewissen Folgen von angelic-hikaru (Heiji & Kazuha FF) ================================================================================ Special Thanks to Rika / Kirara-chan Es war an dem verschneiten Winterabend, als es begann. An diesem Abend verließ Heiji die Skihütte, die Kazuha und er gebucht hatten, und stiefelte durch den Schnee davon. Er wollte Kazuha nicht sagen, was er vorhatte. Er sagte nur, dass sie es noch früh genug erfahren werde. Natürlich malte sich Kazuha gleich aus, dass Heiji etwas super-romantisches plante! Was sonst? Sie ahnte ja nicht, was Heiji wirklich tat. Hätte sie es gewusst, hätte sie schon viel eher mit Heiji gesprochen. Doch sie wusste und ahnte nichts und ließ Heiji auch am darauffolgenden Abend aus dem Haus. Es schneite etwas stärker als am Tag davor, aber Kazuha hatte dafür gesorgt, dass Heiji schön dick eingepackt war. Sie wartete bis um 1 Uhr, und als er dann immer noch nicht wieder zurück war, legte sie sich einfach ins Bett und schlief ein. Als sie am nächsten Morgen ein wenig müde aufwachte, und auf Heijis Bett schaute, fand sie es leer, doch benutzt auf. Schnell schlüpfte sie in ihre Pantoffeln und streifte sich den Morgenmantel um, um nach Heiji zu schauen. Dieser stand in der Küche und schüttete gerade die heiße Milch in eine Tasse und mischte Kakaopulver dazu. "Guten Morgen, Kazu-chan!", begrüßte er sie lächelnd. Er rührte seine Schokolade um und nippte leicht an dem heißen Getränk. "Guten Morgen, Heiji. Bist du denn gar nicht müde? Wann bist du nach Hause gekommen?", fragte Kazuha direkt. Heiji grinste. "Ist doch egal. Willst du auch eine heiße Schokolade?" "Nein danke." Kazuha schnupperte leicht in der Luft, dann an Heijis Haaren. "Du riechst nach Rauch.", bemerkte sie und blickte ihn vorwurfsvoll an. "Gehst du doch in eine Kneipe und lässt dich vollaufen, oder was?", fragte sie dann ein wenig enttäuscht. "Aber nein. Wenn ich mich vollaufen lassen würde, würde ich doch nach Alkohol riechen.", verteidigte sich Heiji grinsend. "Dann rauchst du heimlich?" "Nein, so ein Quatsch!" "Aber du riechst nach Rauch!" Heiji seufzte. "Ja, da wo ich war, wurde geraucht. Jetzt frag aber nicht, wo und bei wem ich war. Das wird eine Überraschung!", meinte er und lächelte geheimnisvoll. Kazuha schlurfte ins Badezimmer und machte sich fertig. So sehr sie nachdachte, sie kam einfach nicht darauf, was Heiji vorhatte. Kein Wunder, wenn Heiji so gut schauspielerte, konnte Kazuha ja auch nichts von der Veränderung, die in ihm vorging, bemerken. Als die beiden gefrühstückt hatten, schlüpften sie in ihre Skianzüge, holten ihre Skier raus und fuhren mit dem Sessellift bis zur Spitze des Berges. Heute wollten die beiden mindestens drei mal von ganz oben bis ganz unten fahren. Oben angekommen schnallten sie ihre Skier an und fuhren los. Es war einfach herrlich! Der Schnee hatte aufgehört zu fallen und die Piste war frisch präpariert. Die Sonne schien angenehm warm und zusammen mit Heiji machte es Kazuha gleich 1000 mal so viel Spaß, als wenn sie mit ihren Eltern gefahren wäre. Eigentlich war es ja gar nicht geplant, dass sie mit Heiji alleine fahren würde. Ihre Eltern wollten eigentlich mit ihr ins Warme fliegen, doch sie hatte sich immer strikt geweigert, bis Heiji davon erzählte, dass er alleine zum Skifahren wollte. Kazuha hatte dann sofort alles geregelt. Zum Glück hatte Heiji sowieso ein Doppelzimmer gebucht, weil er Einzelzimmer einfach für zu klein empfand. Als die beiden die lange Abfahrt hinter sich hatten, setzten sie sich in das Restaurant auf eine Bank in der Sonne. Die Cola tat Kazuha richtig gut und Heiji schien es nicht anders zu ergehen. "Das tut gut!", meinte Heiji freudig und setzte seine Sonnenbrille ab um Kazuha anzusehen. "Du hast sogar etwas mehr Farbe bekommen.", fügte er grinsend hinzu und trank von seiner Cola. "Nach den paar Tage kannst du das doch noch gar nicht so genau sagen.", wehrte Kazuha ab und schaute den anderen Skifahrern zu. "Findest du den Typen da hinten auch so süß?", fragte Kazuha nach einiger Zeit. Heiji antwortete nicht und sie drehte sich zu ihm um. Er war nicht mehr da. "Wo kann er nur hin sein?", murmelte sie und beschloss, dass ein Toilettengang sicher nicht lange dauern würde. Als Heiji nach fünf Minuten nicht wiederkam, stand sie auf und suchte die Herrentoilette auf. "Heiji? Bist du da drin?", rief sie und wartete auf seine Antwort. Plötzlich legte ihr jemand die Hand auf die Schulter. Sie zuckte zusammen und drehte sich schnell um. Heiji stand nun vor ihr und grinste sie an. "Das ist ja direkt peinlich, wenn du so laut auf der Toilette nach mir rufst!" Er grinste sie frech an und legte den Arm um sie. "Fahren wir wieder hoch?" Kazuha nickte leicht. Warum hatte Heiji den Arm um sie gelegt? Merkte er denn nicht, wie sehr er sie dadurch verunsicherte? Als sie die Abfahrt ein zweites mal gefahren waren, schlug Heiji vor, dass sie besser wieder ins Appartement zurück gehen sollte, da sich der Himmel mit grauen Wolken zuzog. Kaum waren sie in der Wohnung, fing es auch schon langsam an zu schneien. Und es schneite immer stärker. Kazuha schaltete den Fernseher ein und setzte sich gemütlich aufs Sofa. Heiji setzte sich neben sie und legte wieder den Arm um sie. Leicht errötend zwang sie sich, auf den Fernseher, und nicht Heiji, anzusehen. Sie spürte seinen Atem ganz deutlich an ihrem Hals, und wurde noch röter. Was hatte Heiji vor? Hoffentlich sah er nicht, wie rot sie war! Plötzlich spürte Kazuha, wie Heijis Lippen sanft ihren Hals berührten. Leicht schaute sie zu ihm. Sie fühlte genau, dass Heiji einen roten Fleck hinterlassen würde. Als sich Heijis Lippen von ihrem Hals lösten, lächelte sie ihn leicht an. Er erwiderte ihr Lächeln und schloss die Augen, um ihrem Mund näher zu kommen. Auch Kazuha schloss ihre Augen und wartete darauf, dass Heijis Lippen ihren Mund berührten. Doch das taten sie nicht. Als Kazuha ihre Augen leicht öffnete, war Heiji verschwunden. Das Fenster stand offen und Heijis Fußspuren im Schnee waren nicht zu übersehen. Verletzt und ein wenig beleidigte folgte Kazuha den Spuren mit ihren Augen und verlor sie irgendwo im Schneegestöber. Vorsichtig strich sie sich über den Fleck an ihrem Hals. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen, doch sie konnte beim besten Willen nicht sagen, was in Heiji gefahren war. Entschlossen zog sie ihre Schuhe an, hing sich ihre Jacke über und ging hinein ins kühle Schneewehen. Sie rannte Heijis Spur nach, damit sie ihn noch fand, bevor der Schnee die Fußstapfen versteckte. Heiji war scheinbar in den Wald gelaufen. Ohne zu zögern folgte Kazuha der Spur, auch wenn sie leicht schauderte. Sie rief nach ihm, doch es kam keine Antwort. Was sollte das eigentlich? Sie machte sich Sorgen um ihn, doch er schien das vielleicht ganz spaßig zu sehen, Kazuha so zu beunruhigen! Dann entdeckte Kazuha Heiji, der ihr den Rücken zugewandt an einem Baumstamm lehnte. Sie ging zu ihm hin und legte die Hand auf seine Schulter. "Da bist du ja, Herr Hattori!", stellte sie verärgert fest, doch sie spürte, wie er erschrocken zusammenzuckte. "Kazuha...", flüsterte er leise, ohne sie anzusehen. "Geh bitte wieder ins Haus..." Verständnislos stellte sich Kazuha vor ihn. "Warum?" Heiji schaute noch immer in den Schnee und schien kaum zu registrieren, dass Kazuha nun vor ihm stand. "Geh einfach..." "Aber...", begann sie wieder, doch sie wurde barsch unterbrochen. "Ich hab gesagt, du sollst gehen, also verschwinde endlich!" Heiji schrie sie an und blickte wütend in ihr Gesicht. "Warum sollte ich?", meinte Kazuha gekränkt. "Ich bleibe hier, bis du mir sagst, was das sollte! Einfach so abzuhauen! Was hast du dir dabei gedacht?", fragte sie trotzig und strich dabei leicht mit der Hand über den Fleck an ihrem Hals. Heiji starrte sie nur böse an. "Verschwinde..." Das waren die letzen Worte, die er nur leise geflüstert hatte, und die Kazuha von ihm gehört hatte, bevor sie sich verletzt umdrehte und zum Haus zurückrannte. Die Tränen liefen über ihre Wangen während sie durch das Schneewehen zurückrannte und, beim Haus angekommen, die Tür hinter sich schloss und sich mit dem Rücken daran gelehnt zu Boden sinken ließ. Was sollte das? Warum war Heiji so kalt und unfair zu ihr? Wie sollte sie ihn verstehen, wenn er nicht sagte, was er hatte? Wollte er sie absichtlich so verletzen, oder merkte er gar nicht, wie weh er Kazuha tat? Verzweifelt hielt sich Kazuha die Ohren zu. Sie hörte immer wieder, wie Heiji leise, aber bestimmt ,Verschwinde' flüsterte. Wie konnte er so etwas zu ihr sagen? Wollte er wirklich, dass sie verschwindet? Einfach so verschwindet? Noch nie zuvor hatte sich Kazuha so verlassen und alleine gefühlt, wie in diesem Augenblick. Als sie sich langsam wieder beruhigte, streifte sie ihre Jacke ab und zog langsam ihre Schuhe aus. Dann ging sie zu dem offenen Fenster, durch das Heiji verschwunden war - und musste wieder anfangen zu weinen. Schnell schloss sie das Fenster und warf sich aufs Sofa, um dort ihr Gesicht in das Kissen zu graben. So sehr sie auch wartete, Heiji kam an dem Abend nicht wieder nach Hause. Gegen 11 Uhr schlief Kazuha auf dem Sofa ein. Sie merkte nicht mehr, wie Heiji einige Stunden später nach Hause kam, eine Decke über sie legte und sie sanft auf die Wange küsste. "Verzeih mir, Kazu-chan.", flüsterte er ihr ins Ohr, nahm seine Tasche und verließ das Haus. Er verschwand hinter den verschneiten Nebelschwaden, ohne Kazuha Lebewohl gesagt zu haben. (Jetzt bitte DJ Mystik - "Deep in My Heart" hören. Das Lied passt meiner Meinung nach sehr gut in diesem Moment. ^_~) Kazuha wachte am nächsten Tag erst gegen Mittag auf. In der Nacht war sie von Alpträumen geplagt worden und hatte mehrmals geweint. Ihre Augen waren gerötet, als sie nach Heiji schaute. Er fand weder ihn, noch seine Anziehsachen. Nur seine Skier hatte er dagelassen. Für einen Moment stand Kazuha wie gelähmt da, als ihr klar wurde, was Sache war. Sie zwang ihre Tränen zurück, zog sich schnell an und lief aus der Skihütte. Am Himmel waren nur noch wenige Wolken zu sehen und die Sonne schien schon wieder recht warm. Kazuha überlegte. Wo könnte Heiji hingegangen sein? In den Wald? Nein, das wäre unwahrscheinlich. Viel eher würde er dahin gehen, wo er an den Abenden davor war. Wenn sie doch nur wüsste, wo er immer hingegangen war... Auch in dem Dorf hatte sie keinen Erfolg. Sie zeigte das Foto herum, doch keiner hatte ihn gesehen. Auch in den Kneipen nicht. Kazuha vermutete trotz allem, was Heiji gesagt hatte, dass er sich in irgendwelchen Pubs herumgetrieben hatte. Als sie den letzten Pub verließ, den sie finden konnte, erblickte sie ihn. Er stand in einer Seitenstraße und diskutierte mit einem merkwürdig aussehenden Typen. Sie beeilte sich, die beiden zu erreichen, doch sie versteckte sich in einer Nische um der Unterhaltung zuzuhören. "Du bist verrückt!", meinte Heiji leicht aufgebracht. "Das ist Wucher!" "Na und? Bist du nun einverstanden oder nicht?", fragte der andere Mann. Heiji seufzte. "OK, hast ja gewonnen." Kazuha lugte aus ihren Versteck hervor und sah gerade noch, wie Heiji etwas hastig in seine Hosentasche stopfte. Der Mann dreht sich scheinbar zufrieden um und ging in Kazuhas Richtung. Schnell duckte sie sich wieder in die Nische und hoffte, dass der Mann sie nicht bemerken würde. Ihre Bitte wurde erhört: Der Mann lief ohne sich umzusehen an ihr vorbei und verschwand hinter einer Hausecke. Erleichtert atmete sie aus und blickte zu Heiji. Dieser hatte sich mit dem Rücken an die Hauswand gelehnt. "Scheiße!", fluchte er und rammte seine Faust an die Hauswand. "Mist..." Er betrachtete seine blutende Hand und leckte das Blut ab. Dann seufzte er abermals. "Kazuha. Wie lange willst du dich da noch verstecken? Komm endlich raus!" Erschrocken fuhr die Angesprochene zusammen. Wie hatte er bemerkt, dass sie da war? Sie kam aus ihrer Nische und stellte sich etwas zögerlich vor Heiji und schaute ihn an. Dieser erwiderte matt lächelnd ihren Blick. Er hatte leichte Augenringe und wirkte ein wenig blass, obwohl man das bei seiner dunklen Haut eigentlich nicht so genau feststellen konnte. "Und ich dachte, du findest mich hier nicht." Kazuha schaute nun enttäuscht. "Willst du mich loswerden?" "Nein, aber..." "Aber? Wenn du mir nicht sagen kannst, was los ist, dann... dann..." Sie stockte und musste feststellen, dass ihr wieder die Tränen über die Wangen liefen. "Sind wir Freunde, oder nicht?", fragte sie vorsichtig und schaute ihm in die Augen. "Ich denke schon. Trotzdem werde ich dir nicht sagen, was los ist.", antwortete Heiji abweisend und schaute zur Seite. "Verstehe. Du kannst mir nicht vertrauen. Dann gehe ich wohl besser!", meinte sie gespielt eingeschnappt. Im Inneren hätte sie Heiji dafür an die Wand klätschen können. "Warte!" Kazuha lächelte ihn an. "Wenn du mir nicht sagen kannst, was Sache ist, gehe ich!" Dann drehte sie sich um und ging. Die Tränen flossen weiter, ohne dass sie sie irgendwie aufhalten konnte. Plötzlich wurde sie von hinten gepackt. Heiji drückte sie an sich und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. "Heiji..." Kazuha wurde leicht rot. "Nimm bitte deine Hand da weg!" Heiji antwortete nicht, sondern hielt sie einfach weiter fest. Kazuha legte ihre Hände auf seine Arme, die er sanft von hinten um ihren Hals gelegt hatte. "Wenn du jetzt verschwindest, verzeihe ich dir das nie.", sagte sie bestimmt und schaute leicht zu Heiji. Dieser lächelte leicht, doch seine Augen waren hinter seinem Pony verborgen. "Kazuha... Das war wohl vorerst das letzte Mal, dass ich dich... in meinen Armen gehalten habe." Er küsste sie wieder sanft am Hals. "Vergiss mich nicht, meine kleine Kazu-chan..." Mit diesen Worten ließ er Kazuha los und rannte durch die Gasse davon. "HEIJI!" So laut sie auch rief, Heiji drehte sich nicht mehr um. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihn verlieren würde. Für immer. Sie erinnerte sich an das, was Ran ihr von Shinichi erzählt hatte. Shinichi war verschwunden und bisher noch nicht wieder aufgetaucht. Er hatte nur ein paar mal angerufen. Doch es war anders. Kazuhas Gefühl sagte ihr, dass sie Heiji niemals wiedersehen, geschweige denn hören würde. "DU TROTTEL!!", rief sie laut. Heiji musste das gehört haben, auch wenn er schon am anderen Ende der Gasse angelangt war. Verwirrt ging sie durchs Dorf und suchte sich eine freie Bank, auf die sei sich setzte. Was sollte das alles? Was verheimlichte Heiji ihr? War er etwa abhängig? Na klar! Was hätte er sonst von dem schrägen Typen bekommen sollen? Ein paar Tränen tropften herunter. Schnell rieb sie sich die Augen trocken. Jetzt war nicht die Zeit zu weinen. Sie musste handeln und dafür sorgen, dass Heiji nicht auf Abwege geriet! Entschlossen stand sie auf und lief durch die Gasse, die Heiji entlanggelaufen war. Hier war es schmutzig, ein wenig matschig und vor allem unheimlich! Trotz allem ging sie weiter und gelangte schließlich auf einen mittelgroßen Innenhof. Ihre Blicke schweiften über die ein wenig heruntergekommen Häuser und blieben schließlich auf einem Hausdach haften. Dort oben standen drei Gestalten, in schwarze Mäntel gehüllt. Sie unterhielten sich wohl sehr lebhaft, denn einer gestikulierte wild mit den Armen und wich dann ein paar Schritte zurück. Der Größere der anderen beiden holte etwas hervor und ein Schuss erscholl. Der Mann, der eben zurückgewichen war, fiel mit einem Schmerzensschrei rückwärts zu Boden. Die anderen beiden verließen wohl das Dach, denn sie verschwanden aus Kazuhas Blickwinkel. Erst jetzt fiel Kazuha ein, dass es vielleicht gefährlich werden könnte, wenn sie noch länger so offensichtlich hier herumstehen würde. Was, wenn Heiji was passiert war? Wenn er mit diesen unheimlich Gestalten zu tun gehabt hätte, hätte er was gesagt. Schnell ging sie in die nächste Gasse. Dort fand sie auf dem Boden Heijis Capi, die er verloren haben musste. Kazuha betrachtete sie genauer und entdeckte ein paar Blutspritzer, die unten an dem Sonnenschutz der Capi klebten. Heiji musste verletzt worden sein! Sie schaute sich nach Spuren um, doch hier war der Schnee schon fast zur Gänze weggetaut und sie konnte keine frischen Fährten erkennen. Und was, wenn Heiji... erschossen wurde? Nein! das konnte nicht sein! Nicht Heiji!! Das durfte nicht sein! Keuchend lief sie die enge Gasse entlang. Erschöpft stützte sie sich an eine Hauswand und rang nach Luft. Und was, wenn Heiji gar nicht hier langgelaufen war? Sie seufzte. Was sollte sie nur tun? Verkrampft hielt sie die Capi in ihren Händen und starrte auf die Blutflecken. Wohin führte diese Gasse hier überhaupt? War es nicht besser, wenn sie wieder zurück zum Haus ging? Am besten, sie rief jemanden an, mit dem sie reden konnte. Das Problem war nur: Sie hatte ihr Handy in der Hütte vergessen. Also ging sie die Gasse zurück und überquerte den Hof. Plötzlich fiel wieder ein Schuss. Kazuha blickte nach oben zum Dach. Dort oben standen wieder die beiden schwarzen Gestalten. Und noch jemand, der eine Pistole in der Hand hielt, stand vor ihnen. Der kleinere, dünnere der Männer in Schwarz blickte hinunter in die Tiefe - und erblickte Kazuha. Diese starrte ein wenig hilflos nach oben. Ihre Gedanken schienen sich immer mehr zu verwirren. Der Mann, der sie erblickt hatte, zeigte jetzt auf sie und wieder fiel ein Schuss. Der Mann prallte gegen das Geländer und hielt sein Bein fest. Doch der Größere zögerte keine Sekunde und schoss seinerseits auf die Person, die die beiden ersten Schüsse abgelassen hatte. Ein Schrei hallte durch den gesamten Innenhof. Heiji! Es war Heiji! Kazuha wich ein paar Schritte zurück. Was sollte sie jetzt machen? Der Größere hatte sich nun zu ihr gedreht und zielte von oben aus auf sie herab. Dann drückte er ab. Kazuha stand unbeweglich da. Sie war wie gelähmt. Der Schuss verfehlte sie um Haaresbreite. Ein paar Millimeter weiter nach links, und die Kugel hätte ihren Kopf getroffen. Heiji stürzte sich auf den großen Mann und riss ihn mit sich zu Boden. Was genau geschah, konnte Kazuha nicht erkennen, doch nach einigen Sekunden sah sie, wie der Große Heiji über das Geländer legte und ihn hinunterstieß. Kazuha sah genau, dass Heiji sie anblickte. Er lächelte. Kazuha kullerten schon wieder die Tränen über die Wangen. Und bewegen konnte sie sich auch nicht. Wieder fiel ein Schuss. Kazuha schrie, so laut sie nur konnte! Als Kazuha die Augen wieder öffnete, schien helles Licht in ihre Augen. Sie setzte sich auf und fand sich in einem Krankenhaus wieder. Verwirrt schaute sie sich um und entdeckte Heiji in dem Bett neben ihr. Er war an die verschiedensten Geräte angeschlossen, die in regelmäßigen Abständen Pieptöne von sich gaben. Kazuha stand auf und ging zu seinem Bett. Er hatte einen Verband um den Kopf und um Schulter und Brust. Als sie über seine Wange strich, spürte sie, dass sie noch warm war. Wie war das möglich? Er war doch von oben heruntergestürzt und war noch am Leben? Nicht dass sie etwas dagegen hätte, im Gegenteil, sie war sogar sehr froh und erleichtert, doch das war überhaupt nicht möglich! "Heiji?" Sie nahm seine Hand. "Heiji, wach auf...", flüsterte sie leise, setzte sich auf sein Bett und beugte sich leicht über ihn. Langsam öffnete er die Augen und schaute Kazuha ein wenig durcheinander an. "Wo..." "In einem Krankenhaus, denke ich mal.", antwortete sie, noch ehe Heiji seine Frage beenden konnte. Kazuha viel ihm ohne Vorwarnung um den Hals. Heiji kniff die Augen zusammen, legte aber die Arme um sie. "Was hast du dir nur dabei gedacht?", fragte sie. "Ich dachte mir, ich sollte dein Leben nicht auch noch unnötig in Gefahr bringen." "Ach, aber du darfst deines gefährden?" Kazuha schaute Heiji an, und bemerkte, dass sie ihm wehtat. Schnell ließ sie ihn los. "Entschuldige..." "Schon gut. Ist nicht so schlimm. Ich muss mich entschuldigen. Ich war unvorsichtig und habe es so weit kommen lasse, dass auf dich geschossen wurde. Mein Fehler. Ich hätte schneller reagieren sollen." Bedrückt lächelte Heiji sie an. "Du bist so ein Trottel! Du machst dich einfach aus dem Staub und sagst mir nicht, was los ist! Hast du diese Männer in Schwarz verfolgt, oder..." Kazuha stockte. Männer in Schwarz. Wo hatte sie das schon mal gehört? Irgendwie kam ihr das bekannt vor. "Ich war in einen wichtigen, lebensgefährlichen Fall verwickelt, den ich lösen musste! Leider habe ich jämmerlich versagt. Trotzdem habe ich ein wenig herausgefunden!" Heiji grinste zuversichtlich. "Er wird sich freuen!" "Bitte wer?" Unsicher blickte Heiji sie an. "Hab ich was gesagt?" Jetzt grinste er frech. "Kazuha, es gibt Dinge, die du wissen solltest, und auch Dinge, die du besser nicht erfahren solltest." "Oh, Dankeschön. So sehr vertraust du mir also! Dann kann ich ja gehen!" Sie stand beleidigt auf. "Und ich habe gedacht, du stirbst...", fügte sie leise und traurig hinzu. "Kazu-chan. Setz dich bitte wieder. Ich erkläre dir, wie alles abgelaufen ist." "Und das ist wirklich wahr?", hakte Kazuha ungläubig nach. "Von diesem komischen Mann hast du kein Rauschgift, sondern Informationen bekommen?" "Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich nicht rauschgiftsüchtig bin?!" "Und du hast dir ein Bungeejumpingseil um den Bauch gebunden und dieses beim Herunterfallen am Geländer befestigt? Hast du dir nicht etliche Rippen gebrochen?", fragte sie unruhig. "Weiß nicht. Solange ich mich nicht bewege, tut mir nichts weh!" Er grinste sie frech an. Plötzlich schreckte Kazuha auf. "Deine Capi! Wo ist sie?" Heiji zeigte auf den Nachttisch neben Kazuhas Bett. Sie lächelte erleichtert. "Ich werde sie waschen.", versprach sie. "Kazuha?" "Ja?" "Küss mich!" "Was?" "Küss mich!" "Du spinnst!" "Ich mein's ernst!" Kazuha beugte sich über ihn und grinste ihn an. Dann küsste sie ihn auf die Nase. "War das alles?", fragte Heiji enttäuscht. "Ja! Wenn du wieder gesund bist, überlege ich es mir ja vielleicht noch!" "Bitte... Küss mich jetzt!" Heiji sah sie fast flehend an, sodass Kazuha nicht anders konnte. Sie beugte sich tief über ihn und berührte seine Lippen. Heiji legte seine Arme um sie und die Tür wurde aufgerissen. "Heiji! Kazuha!!", brüllte Henzon Hattori durch das Zimmer und blieb abrupt stehen, als er die beiden sah. Dann grinste er. "Ach, ihr schien ja doch ganz schön fit zu sein. Ich hatte schon Befürchtungen..." Kazuha stand knallrot neben Heijis Bett und wünschte sich, sie könnte im Boden versinken. Heijis Vater legte ihr die Hand auf die Schulter. "Ihr seid ein hübsches Paar. Macht so etwas nie wieder. Hast du gehört, Heiji Hattori? Da lässt man dich schon mal mit deiner Kindergartenliebe alleine wegfahren, und du bringst dich in Gefahr, um dann ein paar Tage ohnmächtig im Bett zu verbringen!" "Ein paar Tage?", fragte Kazuha erstaunt. Es war ihr gar nicht so lange vorgekommen. Doch das war jetzt auch egal. Hauptsache, Heiji war noch am Leben und es ging ihm gut. "Krieg ich noch einen?", fragte dieser frech und zeigte auf seinen Mund. Kazuha wurde wieder rot und schielte zu Henzon. Dann grinste sie und streckte Heiji die Zunge raus. "Sobald du ohne Schmerzen aufstehen und zu mir laufen kannst, bekommst du so viele du willst!", versprach sie und lächelte Heiji an, der ihr Lächeln glücklich erwiderte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)