Der Vollmondfluch von Gisi ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Der Prinz stand im Innenhof und besah sich ein paar Knappen, die sich in ihrer Kampfkunst übten, als ihm das Pferd mit seinen Begleiter auffiel. „Antoinette“, sagte er und ging schnellen Schrittes auf sie zu.“ „Euer Majestät. Wir…“, Antoinette suchte verzweifelt nach Worten. „Wir fanden ihn ein wenig ab vom Dorf liegen“; half Thomas seiner Schwester und Antoinette nickte. „So, so“, sagte der Prinz. Er rief zwei der Knappen zu sich und ließ den Stallburschen zum Hofarzt bringen. „Ihr beide seht aber auch nicht gut aus“, sagte er weiter. „Es- es ist nichts. Es geht uns gut“, antwortete Antoinette. „Ich möchte trotzdem das ihr hier bleibt und es ist mir gleich was euch Leonard rät.“ Der Prinz hatte endgültige Worte gesprochen, da war sich Antoinette ganz sicher und so versuchte sie gar nicht erst zu widersprechen. Der König freute sich als er sah das er seine Magd und seinen jungen Knappen wieder hatte. Doch Antoinette war nicht mehr dieselbe wie vor ihrer Abreise. Immer wieder sah sie Madam Rozier vor ihrem inneren Auge, wie sie ihre Krallenfinger in ihre Schulter bohrte. Leonard lag seit einigen Tagen in seiner Kammer und ruhte sich aus. Er grübelte über die Dinge nach, die die Alte gesagt hatte. „Meine Rache an Maxime“ und „Du bist genauso wie deine geliebte Eleonore.“ Für was wollte sich die Alte nur Rächen und warum war er genauso wie Eleonore? Eleonore! Plötzlich war ihm in den Sinn gekommen, dass, wenn er sich schon nicht selber retten konnte, er Eleonore retten könnte. Aber auch nur dann wenn ihn sein Eindruck nicht getäuscht hatte und Eleonore ihn wirklich noch liebte. Ruckartig stand er auf. Warf sich seinen Mantel über die Schultern und rannte geradewegs Antoinette in die Arme, die vor seiner Kammertür gestanden hatte und ihm etwas zu Essen bringen wollte. „L- Leona…“ Ohne sie zu beachten war er an ihr vorbei gegangen und lief den Gang hinunter. Er nahm sich das erst beste Pferd aus dem Stall und ritt fort. Wie er erwartet hatte fand er Eleonore in der große Stadtkirche. Sie saß dort in der ersten Bank und starrte hinauf zum großen Gottesbild. „Eleonore“, flüsterte Leonard. Er wollte die ruhige Atmosphäre, die Eleonore so wichtig war, nicht zerstören. „Leonard?“ Schnell wischte sie sich Tränen aus den Augen und sie drehte sich zu ihm um. „Was machst du…“, seine Lippen legten sich auf ihre. Als er von ihr ließ sagte er: „Ich werde dich erlösen, es ist das mindeste was ich noch für dich tun kann.“ Sie sah ihn an. Freude spiegelte sich in ihrem Blick wieder und sie presste ihre Lippen wieder auf seine. Sie krallte sich in seinen Haaren fest. Einige Minuten ging es so, bis Eleonore bewegungslos und scheinbar schlafend in seinen Arm lag. Sacht legte Leonard sie auf die Kirchenbank. Es würde einige Stunden, vielleicht Tage dauern bis sie wieder zu sich kommen würde, aber er würde warten. Er setzte sich neben sie und spielte mit ihren Haaren. Es war seltsam. Noch vor einigen Tagen hätte er alles dafür getan das sie für immer bei ihm bleiben könnte und nun? Er spürte nicht mehr diese behagliche Wärme in ihrer Nähe. Dieses Verlangen, es war nicht mehr da. Nicht mehr bei Eleonore. Antoinette seufzte. Wieder war er einfach gegangen, ohne, dass er irgendetwas gesagt hatte. Konnte sie ihm überhaupt noch vertrauen. Wo war er jetzt und was wollte er tun? „Schon wieder dieser Blick“, sagte der Prinz, „ich mache mir wirklich Sorgen um dich.“ Antoinette fuhr zusammen und drehte sich zum Prinzen um. „S- sie?“ Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. „Ich weiß nicht was dich und den Stallburschen so verbindet, aber wenn er dir nicht gut tut, und danach sieht es wirklich aus, dann wäre es mein größter Wunsch, wenn du einfach von ihm lassen könntest.“ „Ich kann es aber nicht“; sagte Antoinette und befreite sich aus seinem Griff. Sie sah den Prinzen an. „Ich weiß dass ich deine Gefühle nicht ändern kann“, sagte er, „aber ich glaube dass Leonard nicht der ist, für den wir ihn alle halten.“ Tief in ihrem Innern musste Antoinette dem Prinzen zustimmen. Leonard war schon lange nicht mehr der, für den sie ihn gehalten hatte. Thomas und Baptiste ließen sich in das frische Heu fallen und lachten. Soeben hatten sie ihren Schweinefüttern Wettbewerb abgeschlossen. „17 zu 23“, sagte Baptiste, „du hast schon wieder gewonnen und das wo du doch erst 7 Jahre alt bist. Ist das Erbärmlich.“ Thomas lachte. Baptiste wuschelte ihm durch die Haare. „Weißt du an wen du mich erinnerst“, sagte er, „schon seit ich dich das erste Mal gesehen hab, erinnerst du mich an den Oberst, der unten im Dorf seine Station gleich neben der Kneipe hat. Irgendwie habt ihr dieselben Haare.“ Baptiste lachte, „aber bei dir sehen sie viel süßer aus.“ Thomas lachte nicht. Er mochte nicht gerne mit irgendwelchen Soldaten verglichen werden. Er wusste, dass einer von ihnen sein Vater sein könnte. Auch wenn Antoinette ihr bestes tat um das große Geheimnis von ihm fernzuhalten, hat er längst herausgefunden was für grausame Dinge ihr und seiner Mutter wieder fahren waren. „Hey mon frére. Ist alles in Ordnung bei dir?“ „Hm?“, Thomas sah Baptiste an, „äh ja, alles klar. Lass uns weiter arbeiten. Wir müssen noch zu den Pferden.“ Thomas sprang auf seine Füße und spazierte in den nächsten Stall. Baptiste sah ihm nach. „Seltsam“, dachte er, „Antoinette ist jedenfalls nicht die einzige, die sich neben Leonard seltsam verhält. Hier stimmt doch etwas nicht.“ Es vergingen mehrer Tage, knapp eine Woche, bis Eleonore ihre Augen öffnete. „Le- Leonard, du bist ja noch da.“ Er lächelte sie an. „Natürlich, was hast du denn erwartet.“ „Wenn ich ehrlich bin, hab ich erwartet das du gleich danach wieder zum Schloss zurück kehrst.“ „Nein, so jemand bin ich nicht.“ Eleonore hob ihre Hand und berührte sein Gesicht. „Und ich dachte immer Vampire wären kalt“, sagte sie, „ich habe mich jedenfalls immer kalt gefühlt.“ Leonard nahm ihre Hand. „Dich bedrückt etwas“; sagte Eleonore, „bitte sag es mir. Ich würde dir so gerne helfen.“ „Ich weiß nicht ob du das kannst.“ „Lass es mich doch wenigstens versuchen.“ „Die Alte. Die Alte sagte ich wäre wie du warst.“ Einen Augenblick lang sah Eleonore ihn verwirrt an, dann sagte sie: „Du wie ich? Ich wüsste nur eins was uns gleich machen würde. Du hast sicherlich versucht herauszufinden was sie von Antoinette will, nicht wahr?“ Leonard sah sie fragend an. Eleonore lachte bitter. „Vor 15 Jahren traf ich eine alte Frau. Sie meinte sie könne mir ein besseres Leben geben. Dumm, naiv und Hilfe suchend, wie ich war, traute ich ihr. Was hatte ich auch schon groß zu verlieren, dachte ich“, erneut lachte sie bitter, „damals wäre ich nicht auf die Idee gekommen, das mir mein Leben so viel bedeuten konnte. Nun, ein Jahr lebte ich mit ihr. Sie ließ mir jede Freiheit die ich mir wünschte, so lange ich einmal im Monat zu Vollmond etwas Essbares auftrieb. Und dann traf ich dich. Glaub mir. Ich habe dich mit dem ersten Lidschlag geliebt. Die erste Zeit ließ sie zu das ich dich traf, doch als ich dich auch nach drei Monaten nicht als Mahlzeit mit heim brachte, machte sie sich auf, dich zu suchen“, Eleonore stoppte in ihrer Erzählung. Sie schluckte und Tränen liefen ihr die Wangen herunter, „ ich war schwach und konnte sie nicht aufhalten, den Rest der Geschichte kennst du ja. Ich habe sie gefragt was das zu bedeuten habe das sie so hinter die her war. Du hättest ihr ja nichts getan, doch sie sagte nur, einer wie der ist ein gutes Glied in meinem Racheplan, mehr musst du nicht wissen. Bis heute habe ich nicht verstanden was sie damit meint, aber eins ist mir sicher, wenn sie Antoinette in die Finger bekommt, dann sieht es mit ihr ähnlich aus, wie mit mir.“ Leonard nahm Eleonore in den Arm. „Ich wollte dich beschützen, weißt du, ich wollte wirklich.“ „Ist gut Eleonore. Ich glaube dir. Jedes Wort glaube ich dir.“ Eleonore konnte nicht aufhören zu weinen. Sie spürte, das trotz allem was geschehen war, trotz jeder Entschuldigung und jeglicher Akzeptanz seinerseits, er nicht mehr das für sie fühlte was sie für ihn immer gefühlt hatte und noch immer fühlte. „Sag Leonard“, schluchzte sie, „sag, die Gefühle von damals, gibt es eine Chance?“ Sie drückte sich von ihm ab um ihm ins Gesicht sehen zu können. Leonard schloss die Augen. Vorsichtig schüttelte er mit dem Kopf. „Nein“, sagte er, „auch wenn ich wollte, es geht nicht mehr, aber ich bitte dich, gib jetzt nicht auf. Du hast ein neues Leben bekommen, bitte nutze es.“ Er küsste sie auf die Stirn. „Ich muss jetzt gehen. Im Schloss macht man sich sicherlich schon Sorgen um mich. Pass gut auf dich auf“ Eleonore hielt ihn fest. „Ich- ich liebe dich“, sagte sie leise, dann ließ sie seinen Arm los. Antoinette hatte die letzten Nächte sehr schlecht geschlafen. Die Erinnerungen der letzten Vollmondnacht zusammen mit den Sorgen um Leonard waren Stoff all ihrer Träume. Sie konnte längst nicht mehr behaupten, dass alles in Ordnung war. Nichts wahr mehr in Ordnung und sie hatte das Gefühl ihr Leben würde niemals mehr wieder in Ordnung sei. Sie wollte gerade ihre Kammer verlassen als sie hinter der Tür Stimmen hörte. „Leonard, schön dich auch mal wieder zu sehen. Dürfte ich erfahren wo du gewesen bist?“ „Natürlich dürfen Sie“, antwortete er, „ich habe einer sehr guten Freundin im Dorf geholfen ein besseres Leben zu führen. Es tut mir sehr leid das ich mich nicht bei Ihnen abgemeldet habe, aber dazu war keine Zeit mehr, es war sehr eilig.“ „Aha. Es ist dir aber schon bewusst das du mit einer Entschuldigung jemandem eine Menge Sorgen erspart hättest.“ Leonard schwieg. Er starrte auf seine Füße. „Ja ich weiß. Sie haben Recht. Ich möchte niemandem mehr Sorgen machen. Bitte Entschuldigen Sie mich jetzt.“ Antoinette sackte an ihrer Tür hinunter. Eine sehr gute Freundin? Wer ist diese Freundin und wie hat er ihr geholfen und bei was? Warum hatte er ihr nichts gesagt? Konnte sie wirklich nur noch dem Prinzen vertrauen? Sie wollte Leonard vertrauen, aber es fiel ihr immer schwerer. Plötzlich klopfte es an ihrer Tür. Sie wollte niemanden hereinlassen, sie wollte allein sein. „Antoinette. Ich weiß, dass du da bist. Bitte öffne die Tür.“ Der Prinz stand vor ihrer Tür, den konnte sie schlecht draußen stehen lassen, das wusste sie. Widerwillig stand sie auf und öffnete die Kammertür. „Oh Antoinette“, sagte er, hob seine Hand und strich ihr einige Tränen fort. Antoinette sah ihn an und fiel ihm in die Arme. Der Prinz schloss seine Arme um sie. Er konnte nicht mehr sehen wie sie weinte. „Antoinette“, flüsterte er, „ lass ihn doch einfach ein Idiot sein.“ Sie weinte noch immer, doch diesmal war sie kurz davor dem Prinzen zuzustimmen. Vielleicht sollte sie Leonard wirklich vergessen. Schon bei ihrer ersten Begegnung vor 14 Jahren hatte er ihr Leben zum Schlechten gewandelt und auch jetzt war er auf dem besten Wege, dies zu wiederholen. Der Prinz sah sie an. „Denkst du wirklich darüber nach?“ Erschrocken sah sie zu ihm hoch. „I- ich, ich weiß nicht genau, aber…“ „Ich weiß nicht was in deinem Leben vorgefallen ist und ich hab auch keine Ahnung was er die bedeutet, also kann ich dir nicht sagen was richtig und was falsch ist, aber egal wie du dich entscheidest, ich werde da sein.“ Er senkte seinen Kopf und sein Gesicht war ihrem so nah, da sich ihre Nasen beinahe berührten. Vorsichtig schob Antoinette den Prinzen zur Seite. „Ich, es wäre glaube ich besser, wenn Sie jetzt gehen.“ Der Prinz nickt und ging zur Tür. „Ach eh ich es vergesse“, sagte er und drehte sich noch einmal zu ihr um, „Leonard ist wieder da.“ „Danke“, sagte Antoinette. Als sie am Abend, etwas von der Wäsche aufhängen wollte, stand Leonard schon da. Er hatte auf sie gewartet. Antoinette blieb einen Augenblick stehen, dann ging sie weiter, an ihm vorbei und begann mit ihrer Arbeit. Eine Weile lang ließ Leonard es zu, doch dann ging er auf sie zu und packte grob ihren Arm, dass einige Wäscheteile in den Dreck fielen. Sie sah auf die Kleidung am Boden, holte aus und verpasste Leonard eine Ohrfeige die sich gewaschen hatte. „Für wen hältst du dich eigentlich“, schrie sie ihn an, „du darfst mich ignorieren und mich unwissend zurück lassen, aber wenn ich dich einfach ignoriere machst du meine frische Wäsche wieder dreckig. Manchmal, nein immer wünschte ich, ich wäre dir nie begegnet. Weißt du was, würde es dich nicht geben, dann hätte ich jetzt einen reichen Vater und eine liebe Mutter und vielleicht noch ein paar Geschwister dazu. Ich war niemals sauer auf Thomas, das er lebt, aber jetzt weiß ich wen ich dafür hassen kann das er lebt. DICH!“ Mit diesen Worten drehte sie sich von ihm weg und widmete sich wieder ihrer Arbeit. Leonard hob das Hemd auf das in den Dreck gefallen war. Er erkannte sofort, dass es sich um eines seiner Hemden handelte. Sie hatte seine Kleidung gewaschen, ohne dass er sie darum gebeten hatte. Wieder wollte sie nur nett sein und er hatte mit seiner Dummheit wieder einen Streit angezettelt. „Verdammt“, fluchte er. Er war auf niemand so wütend wie auf sich selbst. Warum musste er immer so viele Dinge tun, die ihm im Nachhinein leid taten? Warum war er nur so kompliziert? Warum hatte er nicht einfach bei den Vampiren leben können. Mit Eleonore. Warum musste er so ein verdammter Dickkopf sein? Die Tränen rannen ihr erneut übers Gesicht. „Antoinette?“ Baptiste ruhige, jugendliche Stimme drang zu ihr rüber und sie drehte sich suchend zu ihm um. Jemanden wie ihn konnte sie gut gebrauchen. Ein Kind, das ihr half. Sie hatte genug von diesen „Männern“ die so stark und mutig taten. Sie stürzte in seine Arme. „Hey, hey“, sagte er, doch als er sah, dass sie weinte, ließ er den witzigen Unterton bei Seite. „Was ist passiert“, fragte er, „hat es erneut etwas mit Leonard zu tun?“ Sie nickte. „Oh dieser Dummkopf. Was hat er diesmal angestellt? Ist im Grunde auch egal. Was er auch tut, er versucht immer alles richtig zu machen, nur macht er dabei leider meistens alles falsch. Sei ihm bloß nicht zu böse. Gerade dir versucht er alles recht zu machen. Er hat dich sehr, sehr gerne. Ich hab ihn noch nie so rackern sehen.“ Baptiste strich ihr übers Haar, „du bist ihm ungemein wichtig, auch wenn er es niemals so sagen würde.“ Antoinette seufzte, es tat gut all die guten Dinge über Leonard zu hören. „Jetzt gehst du am besten in deine Kammer und ruhst dich etwas aus. Ich melde dich bei Madam Bonbon ab. Wie findest du das.“ Wieder nickte Antoinette. Es musste das Beste sein. Nachdem Baptiste bei Madam Bonbon war, suchte er nach seinem besten Freund. „So mon ami“, sagte er. Leonard drehte sich überrascht um. „Man hast du mich erschreckt.“ „Pardon“, sagte er, „aber ich muss ein Wörtchen mit dir reden.“ Leonard zog eine Augenbraue hoch, „na dann leg mal los mon ami.“ „Du darfst einmal raten, wer eben bei mir war. Man Alter was glaubst du eigentlich wie viele Streits sie noch still erträgt. Ich sag dir was noch einmal so was und sie geht ganz zum Prinzen. In deiner Abwesenheit hat der Prinz viel mit ihr gesprochen und sie aufgebaut und jetzt bist zu gerade mal einen Tag da und was ist, sie ist jetzt schon wieder fix und fertig. Lange hält sie das nicht mehr aus und wenn ich ehrlich bin gibt es nicht mehr allzu viele die noch an dich glauben. Na ja einen Vorteil hat es für dich ja unsere Prinzessin will nichts mehr mit dir zu tun haben, sie findet es unter aller Würde, was du mit Antoinette machst und ich weiß sicher das sie da nicht die einzige ist.“ „Bist du jetzt fertig, ja?“ Leonard schien unberührt von Baptiste Worten. „Sag mal, hast du mir überhaupt zugehört?“ „Ja ich hab deinen Worten sehr wohl gelauscht, mein Freund, aber glaubst du wirklich ich wüsste das nicht alles selber. Ich fühle mich wie das letzte und ich weiß das die meisten hier auch so über mich denken. Wenn ich könnte würde ich ja alles erklären, aber die Einzige der ich alles erklären könnte und wollte, spricht nicht mehr mit mir. Ich weiß, dass ich sehr, sehr viel falsch gemacht hab. Ich habe mehr falsch gemacht als du überhaupt weißt und ich versuche jeden Tag alles besser zu machen, aber es will einfach nicht funktionieren, was ich auch mache es wird zu Pech und nicht zu Gold. Wenn du mir eine Predigt halten kannst, kannst du mir dann auch den Weg der Umkehr zeigen? Sag mir einfach was ich tun soll damit ich nicht immer im Dunkeln ende. Es geht nicht. Und jetzt? Hat es dir die Stimme verschlagen?“ Baptiste sah ihn an, „was stimmt nicht mit dir?“, fragte er kühl. „Wo ist der Leonard der nach einer durchzechte Nacht immer noch fähig war schlechte Witze zu reißen? Wo ist der Leonard der mein bester Freund war und mit dem ich Pferde hätte stehlen können? Ein halbes Jahr ist es nun fast her, dass du Antoinette das erste Mal getroffen hast und du hast dich absolut verändert. Ich erkenne nichts mehr von dem alten Leonard. Dem Starken, dem Lustigen, von dem den ich mochte und der mir alles beigebracht hat. Bonsoir.“ Baptiste drehte sich von ihm weg und ging. „Was- was zum Teufel willst du denn von mir hören!“, schrie er ihm nach. Er sackte zusammen. „Was soll ich denn noch alles tun. Auch meine Kräfte sind am Ende, ich kann doch auch nicht mehr.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)