Wenn Träume... von abgemeldet (Musik + Gehörlos = Keine Chance?!) ================================================================================ Kapitel 1: ... aufgegeben werden! --------------------------------- //Matt? Hast du heute Morgen deine Hörgeräte rein gemacht?//, fragte ein blonder junger Mann, in Pflegeruniform. Matt McJunkins nickte abwesend. Er schob eine Haarsträhne zur Seite und gab sein Ohr frei. „Ja…“, antwortete er. Robin, der Pfleger, nahm Matt an die Hand und zog ihn sacht hinter sich her. //Wir gehen jetzt mal raus. Wird dir gut tun!//, gebärdete Robin lächelnd. //Okay, aber nur wenn ich diesmal nicht wieder Fußball spielen muss! Das letzte Mal hatten wir zwei Stunden zum Suchen gebraucht!//, antwortet der McJunkins. Robin schüttelte den Kopf und trat in den angrenzenden Park. Im Park waren viele Leute unterwegs, meistens Patienten mit oder ohne Pfleger. Matt sah sich um. Er tippte Robin auf die Schulter, deutete auf eine Schaukel und setzte sich darauf. Robin gab ihm einen sanften Schubs. „Und geht es dir besser?“ Er wusste, dass wenn er langsam und deutlich sprach, Matt ihn auch verstand. „Ja… bin trotzdem noch irgendwie traurig!“, gab Matt von sich. Robin setzte sich neben Matt auf die Schaukel. //Willst du darüber reden?// (Robin) //Na ja… es ist einfach frustrierend!// (Matt) //Warum?// //Jedes Mal wenn ich im TV auf die Musiksender komme, dann…// //Wirst du sauer, oder?// //Ja, weil ich es nicht hören kann!// //Du willst um jeden Preis die Musik hören können, was?// //Ich hab mir mal gewünscht, einer der besten Bassisten der Welt zu werden… aber ohne Gehör?// //Kann ich verstehen… ich hatte auch mal einen Traum…// Matt sah auf und in Robins Gesicht. Robin lächelte gequält. „Ich wollte damals, als Kind und auch als Jugendlicher, immer schon Pilot oder so was werden… aber…“ Robin konnte nicht aussprechen, da Matt ihm gebärdend zu verstehen gab, dass er ihn nicht verstanden hatte. Also erklärte Robin es ihm in Gebärdensprache noch mal. Matt verstand… und nickte. //Und warum hast du aufgegeben?// //Kreislauf, Höhenangst… Flugangst… das übliche eben!// Matt gab der Schaukel noch mal einen Schubs und seufzte schwer. Plötzlich drang vom Parkplatz lautes Gepolter zu ihnen. So laut, dass sogar Matt es hören konnte. Sie drehten sich um und begutachteten den Berg an Koffern, der vor ihnen lag. //Wem gehören die?//, fragte Matt. Robin zuckte mit den Schultern und ging nach vorne. „Hat sich jemand weh getan?“, rief der Pfleger. Aus dem Kofferhaufen tauchte ein Gesicht mit braunen Haaren und blauen Augen auf. „Keine Sorge… ich lebe!“ Robin reichte dem jungen Mann eine Hand und half ihm auf die Beine. Ebene dieser drehte sich wütend zum Bus. „TIM!!! SHANNI!!! Ich weiß ihr wollt vier Wochen weg, aber müsst ihr gleich eure komplette Wohnung mitnehmen???“, schimpfte er. Matt gesellte sich zu seinem Pfleger. Er zupfte Robin am Ärmel. //Was denn?// //Weißt du eigentlich wer die sind?//, gebärdete Matt aufgeregt. Robin schüttelte den Kopf. //DAS ist Jared Leto, Frontmann von 30 Seconds to Mars!!!// So aufgeregt hatte Robin seinen Schützling lange nicht gesehen. Jared kam wieder zu Robin und Matt. „Das war ja abgefahren… war das Gebärdensprache?“ Kurz darauf tauchte Tomo neben Jared auf. „Na, hab ich was verpasst?“ „Ja, die beiden hier…“ Jared zeigte auf Robin und Matt. „Um auf deine Frage zu antworten, ja es war Gebärdensprache. Matt ist taub.“, erklärte Robin, woraufhin Matt wild mit den Armen gebärdete. „Hey, keine Schimpfwörter, mein Freund!!!“, sagte Robin. //Dann halt deine Klappe!//, fluchte Matt. „Hey, warum haben wir angehalten?“ Plötzlich gab es ein zweites Poltern, als Tim aus dem Bus gehopst kam und unsanft in dem Kofferhaufen landete. „Autsch…“, fluchte Tim. Matt half ihm wieder auf. „Danke, Kleiner!“, bedankte sich der Bassist. Matt dagegen legte fragend seinen Kopf schief. „Öhm… warum guckt er mich so komisch an?“ Jared und Tomo prusteten zeitgleich los, als sie Tims Gesichtsausdruck sahen. „Matt ist taub… er hat dich nicht verstanden… soll ich…?“ Robin wollte gerade Tims Aussage übersetzen, als: //Danke, Kleiner!// Tim selber in Gebärdensprache antwortete. Matts Kinnlade klappte nach unten, wie auch die von Jared, Tomo und Robin. //Du kannst Gebärden?//, fragte Matt erstaunt. //Zivi… im Taub-Stummen-Heim//, antwortet Tim grinsend. Robin merkte was in Matt vorging. „Wo wollt ihr eigentlich hin, dass ihr mit so viel Koffern reisen müsst?“ „Diese Frage sollen Tim und Shanni euch erklären!“ Jared winkte ab und begann, die Koffer wieder ordentlich in den Bus zu stapeln. Tomo drehte sich um und half seinem Bandleader. „Sag mal Tim… Ich hab gehört, zwei von euch sind nicht da für vier Konzerte…“ „Öhm ja, Shannon und ich, warum?“ Robin zeigte auf Matt. Diesem ging schlagartig ein Licht auf. //Warte mal! NEIN, das geht nicht! Du weißt doch das mein Gehör das nicht mitmacht!// (Matt) //Warum nicht? Wenn du doch spielen kannst, warum versuchst du es nicht hier?// (Robin) //Aber… ich kann das einfach nicht!// //Ich dachte, dass wäre dein großer Traum?// //Den hab ich vor langer Zeit schon aufgegeben und das weißt du…// Tim verfolgte das Gespräch sehr aufmerksam. //Wenn ich mich mal kurz einmischen dürfte! Um was für einen Traum geht es hier?// „Darum, dass Matt Bassist werden will… oder besser schon ist, aber… halt nicht kann!“ //Aber warum denn nicht?// //Weil es jedes Mal, wenn ich auch nur anfange zu spielen, Probleme mit meinen Hörgeräten gibt. Es gibt keine Geräte, die auf Musik eingestellt sind.// //Versteh ich nicht!// //Ich höre es nur knistern, wenn Musik läuft!// „Ach so…“, seufzte Tim. Kapitel 2: ... Gestalt annehmen ------------------------------- „Achso…“, seufzte Tim. „Na ja… vielleicht sollte das kein größeres Problem darstellen. Es gibt bestimmt Hörgeräte, die man auf Musik einstellen kann, oder?“ „Aber…“, Robin wollte proststieren. „Kein Aber! Ich bin dafür, dass ihr meinen Freund mal in Ruhe lasst!“ Tim, Robin und Matt waren so vertieft, dass sie gar nicht bemerkten, wie jemand auf sie zukam. Alle sahen in die andere Richtung…nur Matt folgte reflexbedingt. „KENNETT!!!“, brüllte Matt freudig. Dadurch erschraken Jared und Tomo, die immer noch am einpacken waren. „Der kann ja doch reden!“, stellte Tomo fest. „Hab auch nie behauptet, dass er es nicht kann! Er hört eben nur nichts. Trotz Hörgeräten!“, erklärte Robin. „Kenny!“ Angesprochener breitete die Arme aus und umarmte Matt. „Ich hab… dich ver… misst!“, sagte der McJunkins stockend. „Ich dich auch mein Kleiner!“, entgegnete Kennett. Matt kam strahlend wieder auf die kleine Gruppe zu. Jared und Tomo waren fertig und hatten sich wieder zu ihrem Bassisten gesellt. //Ist das dein Freund?//, fragte Tim. //Nein, mein BESTER Freund!//, strahlte Matt. //Matt… ich hab das eben mitbekommen. … Warum willst du denn deinen größten Traum aufgeben?// (Kennett) //Weil es doch… eh nicht klappen würde!// (Matt) //Wer bist du? Und was hast du mit dem Matt McJunkins gemacht, den ich kenne?// //Kennett… ich…// //Matt, seit wann hast du denn aufgeben? Du gibst nie auf und jetzt?// „Moment, moment, moment! Matt McJunkins???“, fragte Tim plötzlich. „Kennett nickte. „Ja, wieso?“ //Du bist der Bassist von “The Gabriel`s“ gewesen, oder?//, gebärdete Tim aufgeregt. Robin überwetzte im Hintergrund für Jared und Tomo. //Woher…?//(Matt) //Du bist der Bassist, von dem man sagt er hört die Musik zwar nicht, aber er fühlt sie!// (Tim) Matt lächelte. Also gab es doch noch Leute, die die Gabbys kannten. Dann ging auch Jared ein Licht auf. „Boah, wie krass! Ich hab immer mal gehofft, dich zu treffen!“ Matt legte, wie zuvor schon bei Tim, den Kopf schief um den anderen mitzuteilen, dass er es nicht verstanden hatte. Kennett beobachtet die kleine Geste sehr genau und wurde nachdenklich. //Matt? Wann hast du deine Hörgeräte das letzte Mal einstellen lassen?// //Seit du vor anderthalb Jahren gefahren bist…//, kam es zerknirscht von dem McJunkins. „Robin?!“ Angesprochener hob abwehrend die Hände. „Er wollte nicht… und zwingen kann ich ihn ja schlecht!“ Kennett wandte sich wieder an Matt. Er legte dem McJunkins einen Arm um die Schultern. //Hopp jetzt! Wir gehen jetzt deine Hör-Helfer neu einstellen!//, befehligte Kennett und Matt folgte ihm. Jared schien immer noch wie paralysiert. „Hey!“ Tomo piekte den jüngeren Leto in die Rippen. „Was?!“, kam es erschrocken zurück. „Na, wieder anwesend?“ Jared nickte und sah zum Bus, da von diesem ein leises Poltern kam. „Tim?“ „Oh… den hab ich ganz vergessen…!“, grinste Tim und sah auch zum Bus. Shannon hatte seinen Kopf aus der Tür gesteckt und sah sich suchend um. „Tim? Kommst du mal kurz?“ „Entschuldigt mich!“ Tim machte, dass er in den Bus zu seinem Noch-Freund kam. Jared seufzte. „Die beiden… wird Zeit, dass sie die Hochzeit hinter sich bringen, was?“, fragte Jared an Tomo gewand. „Die beiden heiraten?“, kam es überrascht von Robin. „Ja, nächste Woche. Danach sind die beiden erstmal für vier Wochen in Thailand. Daher auch der Ausfall der vier Konzerte.“, erklärte Jared. „Hä? Habt ihr jede Woche ein Konzert?“ „Nein, in der Woche nach der Hochzeit, also übernächste… stehen noch vier Konzerte, danach haben wir ne ganze Weile Pause.“ „Achso…“ „Wenn es Matt glücklich macht, kann er doch auch kommen und ihr beiden auch!“, sagte Tomo und erntete einen erstaunten Blick von Robin. „Wirklich?“ Sie hatten sich nun zu dritt auf die Terrasse gesetzt und hatten dort weiter erzählt. Robin klärte Jared und Tomo noch ein bisschen über Matt auf und warum er eigentlich in dieser Psychiatrie saß. „Okay, noch mal zum mitmeißeln: Matts Eltern sind bei nem Unfall gestorben und er war daraufhin bei seinen Großeltern?“ Jared musste seine Gedanken erstmal wieder ordnen. Robin nickte. „Und durch einen Silvesterunfall hat er sein Gehör verloren?“, fragte Tomo. Wieder nickte Robin. Dann sah er sich seufzend im Park um und entdeckte Matt und Kennett, die gerade wieder erschienen. „Sind wieder da!“, rief Matt und ging zum Eingang. „Halt! Hörst du mich jetzt wieder?“, fragte Robin und lotste Matt dabei wieder in den Park. „Ja, laut und deutlich!“, entgegnete dieser. Zu Jared Tomo und Robin hatten sich auch Shannon und Tim wieder dazugesellt. „Matt ist wieder da und ihr könnt jetzt mit ihm reden!“ „Hier!“ Tim reichte Matt ein kleines Päckchen. „Was ist das?“ Matt begutachtete das Päckchen staunend. „Mach es auf!“, drängte Jared. Matt öffnete widerwillig das Papier. „OH MEIN GOTT!!! DAS IST NICHT EUER ERNST???“ Der McJunkins war aufgesprungen und bekam sogar rote Flecken im Gesicht. Robin hatte sich dadurch ziemlich erschrocken. Auch Kennett rang erschrocken nach Luft. „Ey, mach das nie wieder!“, fauchte Robin. „Ist das… wirklich euer… Ernst?“ Jared grinste und auch Tim konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. „Sonst hätten wir dir das nicht gegeben, oder?“, lächelte Tomo. Kennett war nun neugierig geworden und beugte sich über Matts Schulter. „Was ist das?“, fragte er. Matt sah ihn lächelnd an. „Das Plektrum, was Tim beim letzten Konzert benutzt hat!“ „Damit aus deinem Traum vielleicht ja doch noch was wird.“, sagte Tim. „Und dann haben wir noch eine Überraschung für dich!“, mischte sich Jared ein. Matt sah erwartend auf. „Ihr seid zu Shannons und Tims Hochzeit eingeladen!“ Jetzt stand Matt Erstaunen ins Gesicht geschrieben. „Und das Beste zum Schluss! Du wirst Tim die nächsten vier Konzerte vertreten!“, sagte Shannon grinsend und sah dann Tim an. Für Matt gab es kein Halten mehr. Er sprang auf und fiel Shannon und Tim gleichzeitig um den Hals. Danach mussten auch Tomo und Jared die Umarmung über sich ergehen lassen. „Ich danke euch!“ „Dann sehen wir uns nächste Woche in L.A. zur Hochzeit!“, lächelte Jared und verabschiedete sich von Matt. Auch Tim verabschiedete sich von dem McJunkins. //Und wenn du Probleme hast, dann sag den Jungs einfach Bescheid.//, sagte Tim noch. Matt nickte. Als der Bus fünf Minuten später das Gelände verließ, rollten Matt Tränen über die Wangen. „Matt? … Das ist doch kein Grund zum Heulen. Du müsstest jetzt hysterisch durch die Gegend hüpfen!“, sagte Kennett und lächelte ihn aufmunternd an. „Ich… weiß!“, entgegnete Matt und lächelte. „Danke, Kenny!“ „Keine Ursache! … und jetzt erzähl ich dir was mir so alles passiert ist, okay?“ „Auf jeden fall!“, grinste Matt und legte einen Arm um Kennetts Hüfte. Kennett legte seinen Arm um Matts Schultern und ging mit Matt wieder in das Gebäude. Robin lächelte gequält hinterher. „Das kann ja heiter werden… Wenn das mal nicht nach hinten losgeht!“ Kapitel 3: ... den Bach runter gehen ------------------------------------ Kapitel 3: „… den Bach runter gehen“ „Ich kann´s echt immer noch nicht fassen! Dass ich mit euch auftreten darf ist echt unglaublich!“ Begeistert lief Matt im Tourbus von 30 Seconds to Mars auf und ab. Kennett musste schmunzeln. SO begeistert hatte er seinen besten Freund noch nie gesehen. „Hey, jetzt komm mal wieder runter, Kleiner!“, kam es hinter Matt von Jared. Plötzlich ruckelte es und der Bus stoppte. Jared kippte nach vorne und riss dabei Matt mit zu Boden. Es klapperte kurz, danach war alles still. „Hast du dir wehgetan?“, fragte Tomo, der das alles gesehen hatte und nun Matt half. Matt schüttelte den Kopf und griff sich an sein rechtes Ohr. Seine Augen wurden vor Schreck immer größer und als er an sein linkes Ohr fasste waren alle Zweifel ausgeräumt. „Matt, was ist?“, fragte Jared. „Meine Hörgeräte… raus gefallen!“ Kennett sprang sofort auf und half Matt beim Suchen. Auch Jared und Tomo stellten den ganzen Sitzbereich auf den Kopf. Wenig später fand Tomo die Geräte und hielt sie hoch. „Hab sie!“ Kennett nahm sie und steckte sie wieder vorsichtig in Matts Ohren. „Danke, Kenny!“ „Keine Ursache! Wie lange brauchen wir eigentlich noch? Ich möchte Matt nicht unbedingt solchen langen Fahrten aussetzen!“ Tomo zuckte mit den Schultern. „Ich frag mal!“, sagte Jared und ging nach vorn zum Fahrer. Matt, Kennett und Tomo saßen jetzt allein da. „Sag mal… Kannst du uns nicht auch Gebärdensprache beibringen?“, fragte Tomo. „Was soll euch das denn bitteschön bringen?“ „Nehmen wir mal an, nach den Auftritten gehörst du zu uns, dann müssen wir doch mit dir kommunizieren können, oder?“, erklärte der Milicevic weiter. „Du meinst also… wenn es, mal angenommen, so laut ist, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht…, dass man dann trotzdem miteinander reden kann?“ „Genau!“ „Klar, warum nicht?“ Matt strahlte vor sich hin. „Hey, Jay! Matt bringt uns Gebärdensprache bei!“, rief Tomo seinem Kollegen zu, der gerade wieder den Sitzbereich kam. „Hört sich klasse an… wann fangen wir an?“, war Jareds einfache Gegenfrage. Shannon und Tim hatten sich der kleinen Runde angeschlossen. „Am besten sofort!“ Matt war begeistert. Endlich nahm ihn mal jemand ernst. Die Fahrt sollte noch drei Stunden dauern, weshalb alle zusammen saßen und die Gebärdensprache lernten. [1] Da Tim die Gebärdensprache ja schon konnte, war dies das geringere Übel. Shannon und Tomo lernten die grundlegendsten Begriffe sehr schnell. Nur Jared hatte am Anfang so seine lieben Probleme. Doch auch er meisterte schnell die ersten Begriffe. Als sie ankamen, stieg er auch als erstes aus. Matt stieg auch aus und betrachtete das Gebäude vor sich. Plötzlich wurde er nervös. Er krallte sich an Kennetts Arm. „Was hast du denn?“ „Angst?“, war die vage Antwort von Matt. „Wovor denn?“ Matt zuckte mit den Schultern. Sie betraten das Gebäude. Jared wollte ihrem Manager schonend den Ausfall von Shannon und Tim beibringen, da dieser noch gar nichts von den Plänen seiner Band wusste. Jeder in der Agentur wusste, das Shannon und Tim ein Paar waren. Tomo führte Matt und Kennett derweil im Gebäude rum. Später saßen Tomo, Matt, Kennett, Shannon und Tim im Foyer. „SHANNON! TOMO! TIM!“ Die drei zuckten zusammen. „Das ist nicht euer Ernst, oder? Das hätte ich vor allem nicht von dir erwartet, Tim!“ Der Manager kam wütend angelaufen. Er fuchtelte wild mit den Händen. „Wovon sprechen sie?“ Tim stand die Verwirrung förmlich ins Gesicht geschrieben. „Von dir und Shannon! Nicht, dass ich was gegen eure Beziehung hätte, aber… hättet ihr die Hochzeit nicht auf nach die Tour verschieben können? Und wer sind die beiden überhaupt?“ „So… jetzt mal tief ein- und ausatmen! Setzen sie sich!“ Shannon beruhigte den Manager wieder einigermaßen. „Also… nein, die Hochzeit lässt sich leider nicht mehr verschieben! Und für Ersatz ist doch schon gesorgt!“ „Wer?“ „Braxton hat mir persönlich versprochen für mich einzuspringen!“ „Na und für Tim?“ „ER!“ Plötzlich zeigten fünf Finger auf Matt. „Wer bist du?“, fragte der Manager. „Matt McJunkins!“, antwortete Angesprochener. „Aha… kommst du denn überhaupt mit dem ganzen Tourstress klar?“ „Ich bin mit Stress praktisch groß geworden! Keine Sorge, das schaff ich schon!“ Dann wurde der Manager stutzig. „Und was sind das da?“, fragte er und zeigte auf Matts Ohren. „Hörgeräte… wieso?“, fragte Tomo. „Keine Sorge…“, fing Jared an. „… er kann spielen!“, beendeten Tim und Shannon den Satz. „Und das sogar total gut!“, pflichtete Kennett bei. „Ich will aber nicht dafür verantwortlich sein, wenn ihm deswegen etwas passiert!“ „Das soll was heißen?“, hakte Jared nach. „Er wird nicht spielen!“, sagte der Manager unbeeindruckt. „WAS???“, kam es von allen geschockt. Hier eine kurze Erklärung: [1] – ich weiß zwar nicht wie lange es dauert die Grundkenntnisse der Gebärdensprache zu lernen, deshalb hab ich mich an meinem Lerntempo orientiert! gglg Saani Kapitel 4: ... eine zweite Chance bekommen ------------------------------------------ Kapitel 4: „… eine zweite Chance bekommen“ „WAS???“, kam es von allen geschockt. „Aber…“ Matt stockte. Shannon schien einen Schalter für seine Gefühle zu haben. Er wurde wütend. „Sie haben ihn ja nicht mal spielen gehört!“ „Du etwa?“, fragte der Manager. „Nein, das nicht! Aber ich weiß von zuverlässigen Personen, dass er gut ist! Sehr gut sogar! Wie sonst wären Ashes Divide so weit gekommen?“ Der Manager sah Shannon erstaunt an. Dann hielt Shannon kurz die Luft an um sie dann hörbar wieder auszuatmen. Er sah hinter sich, als er ein ersticktes Schluchzen hörte. „Matt?“, fragte Jared und wollte gerade einen Arm um den jüngeren legen, als dieser aufstand. „Wenn sie der Meinung sind…“, sagte Matt sauer und rannte aus dem Studio. „MATT!“ Kennett hastete ihm hinterher. „Sie sind echt scheiße, wissen sie das?“ Shannon war richtig sauer geworden. Auch Jared wurde zornig. „Sie sind gefeuert! So jemanden, der nur Vorurteile hat, brauchen wir echt nicht!“ Der Manager, oder besser Ex-Manager, sah Jared verwirrt an. „Aber… du kannst doch… nicht…“ „UND OB ER DAS KANN!!!“,, schrie Shannon jetzt. Tim legte den beiden eine Hand auf die Schulter. „Jetzt kommt mal wieder runter… Wir nehmen Matt einfach mit, ob es ihm passt oder nicht!“, sagte Tomo. „Ich hasse sie!“, fauchte Jared und verließ wütend das Studio. Davor saß Matt, hockend an die Wand gelehnt und schluchzte. Kennett hatte einen Arm um ihn gelegt. „Matt… las dich nicht unterkriegen! Wir schaffen das!“ //Ich will nicht mehr! Mein ganzes Leben ist der absolute Reinfall!// „Wir geben nicht auf, Kleiner!“ Tim legte eine Hand auf Matts Schulter und sah ihn aufmunternd an. Kennett schien in dem Moment ein Licht aufzugehen. //Ich hab eine Idee… Wie wäre es, wenn wir die Gabbys wieder zusammen rufst?// //Und was soll mir das bringen?// Kennett grinste. //Mit The Gabriels… mit ihnen zeigen wir dem Manager was du drauf hast!// //Aber…// Matt wollte gerade erwidern. //Und wehe du hast jetzt Widerworte!// Kennett drückte Matt sein Handy in die Hand. „Aber ich kann nicht!“, schluchzte Matt. „Gotteswillen!“, seufzte der Bonder, nahm das Handy und wählte. Es tutete. „Ja, Gambert?“ (Jules) „Ich weiß, dass du Gambert heißt!“ (Kennett) „Kenny?“ „Wer sonst, Santa?“ „Ein Arsch wie eh und je…“ „Laber nicht! Wir brauchen Hilfe!“ „Wieso wir? Wer ist denn bei dir?“ „Ich…“ (Matt) „Mattie?“ „Jepp!“ „Schießt los… was braucht ihr?“ „Alle Gabbys… zum nächsten Konzi von 30 Seconds to Mars!“, erklärte Kennett. „Also soll ich Nate und Eli kontaktieren?“ (Jules) „Bitte?“ (Matt) „Dankeschön?“ (Kennett) „Okay, ich meld mich, wenn ich die beiden am Phone hab!“, sagte Jules und legte auf. „Und? War das jetzt so schwer?“ Matt schüttelte den Kopf. Nein, es war nicht schwer seine Freunde anzurufen… Matt hatte Angst vor den Jungs von 30 Seconds to Mars zu versagen. „Wer sind The Gabriels?“, fragte Jared. „Eine ehemalige Schülerband, mit großem Erfolg!“, erklärte Shannon. „Moment! DIE Gabriels???“, hakte Jared nach und sah Matt an. Matt nickte. „Das ist freaky…“, murmelte Jared. „Warum habt ihr euch eigentlich getrennt?“, war da Tims Frage. „Weil… es Differenzen zwischen mir und Nate gab.“, erklärte Matt. „Die beiden haben sich über die Musik gestritten und zukünftige Projekte. Das alles ist so ausgeartet, dass wir gesagt haben, wir machen kreative Pause!“, fuhr Kennett fort. „Und wie hat Matt das verkraftet?“, fragte jetzt Tomo. „Harte Dinge… Nate hat ihm harte Dinge an den Kopf geworfen…“ Matt sah wütend auf. „Beschimpft hat er mich! So richtig!“, schmetterte Matt zurück. „Ich bin sicher, er wird dir trotzdem helfen wollen. Du kennst Nate. Mal so, mal so!“ Kennett legte einen Arm um Matt und sah ihn tröstend an. „Kenny? Was wenn er mir nicht helfen WILL?“ „Er muss… du kennst doch Jules und Eli… wenn die stur bleiben muss er sich fügen.“ Matt grinste, als er an die Dickköpfe Jules und Eliah dachte. „Siehst du? Schon besser!“ Shannon, Tim, Jared und Tomo schreckten plötzlich zusammen, als Matts Handy klingelte. „Warum ruft der Depp bei dir an?“, fragte kennett leise. Matt zuckte mit den Schultern und reichte Kennett das Handy. „Ja? Bei McJunkins?“ „Kenny? Ich will aber Matt haben!“, sagte die Stimme am anderen Ende. Kennett stellte auf laut, damit Matt es hören konnte. „Wer nervt?“, fragte Matt grinsend. „Mattie? Ich bin´s Nate…“ Matt sah erschrocken auf. „Wenn du mich jetzt wieder mit Beleidigungen zudröhnen willst, dann hast du dich aber getäuscht!“ (Matt) „Ich will mich entschuldigen, du Depp!“ (Nate) „Warum?“ „Weil… okay von vorne! Julie hat vorhin angerufen und mich gefragt ob ich dir helfe, weil du da ein Problem hast!“ „Ja, und?“ Es klickte kurz und noch jemand hing in der Leitung. „Hey Leute!“ „Eli… wie schön dich zu hören!“ (Matt) „Ich hab von deinem Problem gehört, Mattie!“ (Eli) Es klickte noch mal und diesmal kam Jules noch mit dazu. „So Jungs… ich denke wir sind wieder komplett!“ (Jules) „Also dann!“ (Nate) „Auf geht´s!“ (Eli) „Matt! JETZT WIRD GEROCKT!!!“ (Jules, Nate und Eli) Kapitel 5: ... eine Hemmschwelle haben -------------------------------------- Kapitel 5: „… eine Hemmschwelle haben“ „Matt! JETZT WIRD GEROCKT!!!“ (Jules, Nate und Eli) „Danke Jungs!“ Matt wischte sich eine Freudenträne aus den Augen. „Ihr seid echt die besten!“ „Das wissen wir! Gibt es noch was, was wir nicht wissen?“ (Nate) „Idiot!“ (Matt) „Haha!“ (Eli) „Halt die Klappe, Eli!“ (Jules) Kennett musste schmunzeln… Ja, das war definitiv seine alte Band. Nathan, das Kerlchen zum Pferde stehlen. Eliah, der aufgeweckte Drummer. Jules, der Problemlöser. Matt, der Junge mit dem strahlenden Lächeln. Und er selbst: Kennett, der Typ der alles schmunzelnd beobachtet. Als das Telefonat beendet war, sah Matt die 30STM-Jungs an. „Sagt mal… wieso seid ihr ausgerechnet bei mir vor der Anstalt gelandet?“ Jared überlegte. „Wenn ich mich recht erinnere hatten wir ne Panne… und noch dazu verfahren!“ „Achso…“ „Matt, können wir?“, fragte Jared und reichte Matt eine Hand. „Bin soweit!“ „Na dann! Herzlich Willkommen bei 30 Seconds to Mars!“, rief Shannon und legte einen Arm um Matt. Dann brach es aus Matt heraus. Er schluchzte ohne Hemmungen. Kennett umarmte ihn tröstend und flüsterte ihm beruhigend zu. „Was hat er? Kennett?“, war Jareds besorgte Frage. „Er ist zwar viel Stress gewöhnt, aber SO ein Trouble hat er noch nie gehabt!“ Kennett grinste. Es passierte nicht oft, dass sein bester Freund so dermaßen heulte. Höchstens aus Traurigkeit, aber nie aus Freude. Wenn Nathan davon erfahren würde, dann würde das alles nur wieder in Streit ausarten. Das war so sicher, wie die aufgehende Sonne. Also beschloss Kennett einfach, seine Klappe zu halten. Matt beruhigte sich langsam wieder. „Also… wir nehmen euch gerne zum Konzi mit…“, bot Jared an. Matt nickte und wischte sich über sein tränennasses Gesicht. „Danke, Jungs!“, lächelte er dann. Auch Kennett war froh, dass sein Freund wieder lächelte. Sie stiegen in den Bus und fuhren zum nächsten Konzertort. Nur leider schien ihr Busfahrer eine ziemlich schlechte Orientierung zu haben. Sie landeten in einem kleinen Kaff in dem es nur ein Tankstelle und drei Häuser gab. Jared stieg aus dem Bus und schirmte erstmal seine Augen vor der Sonne ab. „Und wo, zum Teufel, sind wir nun gelandet? Reinste Wüste hier...“, maulte er. Matt kam grinsend zu ihm. „Nicht Wüste! Nathan wohnt hier zusammen mit Eliah!“, erklärte Matt. „BOAH!!! Und das sagst du mir jetzt erst...?“ Shannon legte Jared eine Hand auf die Schultern. „Wir sind doch sowieso zu spät... ob wir nun hier lang fahren und seine Freunde einsammeln, oder den anderen langen Weg gefahren wären...“ „Hast ja Recht, Shan...“, seufzte Jared ergeben. In dem Moment trat ein Rotschopf aus der Tankstelle und legte seinen Kopf fragend schief. Kennett winkte nur und der Rotschopf lachte freudig auf. „NATE!!! MATTIE UND KENNY SIND HIER!!!“, brüllte er und lief auf Matt zu um ihn stürmisch zu umarmen. Durch den Rückstoss fielen beide zu Boden, sahen sich verdattert an und lachten dann. „Definitiv immer noch unser Kind!“, grinste Kennett nur und half den beiden wieder auf die Beine. Dann kam Nathan dazu und blieb vor Matt stehen, weil er nicht wusste was er sagen sollte. Aber Matt nahm ihm die Entscheidung ab und umarmte ihn. Nathan war glücklich, dass Matt es ihm nicht übel nahm, dass er nicht wusste was er tun sollte. Aber so war Matt nun mal... ein Sonnenscheinchen! „Und? Wann geht’s los?“, grinste Eliah und schaute dann erst zu Jared und Shannon. Tim und Tomo waren im Bus geblieben, mit der Begründung es sei zu warm draußen. „Ehm... sobald ihr fertig seid nehme ich an!“, sagte Jared nur und sah zu Shannon, der mit den Schultern zuckte. „Okay... ehm Nate? Haben wir alles?“ Eliah schaute seinen Freund an und der überlegte. „Ich denke schon! Abmarsch, Sachen holen, Dawnson!“, kommandierte der Ardinia und Eliah tippte sich vielsagend an die Stirn. Nathan dagegen zeigte nur in Richtung Haus und sah ihn finster an. Der Dawnson nahm die Beine in die Hand und lief ins Haus. „Sind gleich wieder da!“, sagte Nathan noch und verschwand dann auch schnell im Haus. „Meine Chaoten... wie ich sie doch liebe!“, murmelte Kennett, was Matt zum grinsen brachte. „Ja was denn? Ist doch wahr! Ihr seid und bleibt meine kleinen Chaoten!“, erklärte Kennett. Matt nickte nur, wie um es zu bestätigen und sah dann Richtung Haus aus dem Eliah gerade mit einem Koffer ankam. „Das ist alles? Wir sind lange unterwegs, Junge!“, sagte Shannon stirnrunzelnd. „Danke, ich komm schon klar!“, gab Eliah äußerst höflich zurück. Matt lachte, was wiederum Jared und Kenneth zum Schmunzeln brachte. Auch Nathan kam jetzt aus dem Haus und stellte zwei Koffer neben dem von Eliah ab. „Na dann... auf zum Konzert würde ich sagen“, grinste der Ardinia. Jeder war sofort einverstanden und befand sich Minuten später in der Sitzecke des Busses. Lachen drang durch den Bus. Matt ging es immer besser, jetzt wo sich seine Zukunft zum Besseren wenden sollte. Dann klingelte Matts Handy. Er nahm mit einem „Ja?“ ab und wenige Sekunden später fiel seine Kinnlade zu Boden. „July... meinst du das Ernst? Du kannst das nicht ernst meinen, sag mir dass du dir gerade einen Scherz mit mir erlaubst, sag mir dass das nicht wahr ist! BITTE!“ Kenneth war sofort alarmiert als Matt anfing hysterisch zu werden. Er nahm Matt das Handy ab und stellte auf laut. „So July... jetzt erzählst du noch mal was los ist. Jetzt hören alle zu!“, sagte er und man hörte das Jules am anderen Ende der Leitung tief Luft holte. Dann hörte man eine Minute lang nichts mehr. „Ich kann beim Auftritt nicht dabei sein!“, lies er die sprichwörtliche Bombe platzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)