Zwei Leben, zwei Welten? von Auryn-chan (Eine AkuRoku FF) ================================================================================ Getrennt -------- Roxas POV Seid vier Tagen war ich nun schon hier, und wollte einfach nur wieder nach Hause. Ich vermisste meine Freunde Hayner, Pence und Olette doch am meisten vermisste ich Axel. Tagsüber war ich mit meinen Eltern am Strand, doch während sie sich mit anderen Gästen des Hotels unterhielten oder im Meer schwammen, saß ich auf meiner Liege im Schatten und hörte Musik. Doch selbst meine Lieblingslieder konnten mich nie lange davon abhalten, über Axel nachzudenken. Das war doch nicht mehr normal. Klar, Hayner, Pence und Olette würde ich auch gerne widerstehen, doch die zwei Wochen Sommerurlaub hatte ich die letzten Jahre ja auch Problemlos überstanden. Meistens hatte ich mich schnell mit einigen Jugendlichen in den Hotels angefreundet und die Zeit war wie im Flug vergangen, sodass ich schneller wieder Zuhause saß als mir lieb war. Doch dieses Jahr war es anders. Dabei kannte ich Axel doch erst seid März. Also erst seid ungefähr vier Monaten. Verrückte Welt. Dennoch, in diesen vier Monaten waren wir beste Freunde geworden. Bei Axel fühlte ich mich Wohl. Wenn wir zusammen unterwegs waren war ich einfach froh. So hatte ich mich gegenüber Hayner Pence oder Olette noch nie gefühlt. Da war so ein wohliges kribbeln in meinem Bauch… Empfand ich für ihn etwa mehr als nur Freundschaft? Nein! Das konnte, und durfte, nicht sein! Ich zerbrach mir den gesamten Urlaub den Kopf darüber. Dann, an sechsten Ferientag, hatte mich ein Junge in meinem Alter angesprochen ob wir nicht Freunde seien wollten, eigentlich hatte ich keine Lust, aber in der Hoffnung doch noch etwas Spaß zu haben stimmte ich zu. Tatsächlich lenkte er mich ein wenig ab. Als ich an einem Abend mit ihm in der hoteleigenen Disko war überrollten mich meine Gefühle jedoch von neuem. Während er auf der Tanzfläche sämtliche Mädchen antanzte und heftig flirtete saß ich nur auf einem Hocker an der Bar und starrte abwesend in der Gegend herum. Warum hätte ich es Kevin, so hieß der Junge, auch gleichtun sollen? Ich wollte nichts von den Mädchen. Irgendwann kam er kurz zu mir rüber, setzte sich neben mich und fragte ob ich mich denn heute auch noch mal amüsieren wollte. Ich zuckte mit den Schultern und sagte lediglich dass ich einfach nicht in der Stimmung war und Jemanden bei mir Zuhause vermissen würde. Wahrscheinlich dachte er ich hätte eine Freundin oder so, denn er verzog sich wieder auf die Tanzfläche und ließ mich von da an in Ruhe. Die restlichen Tage fingen auch noch meine Eltern an zu nerven, als ich die Zeit nur noch damit verbrachte, in unserem Hotelzimmer rumzuhängen. Warum hatte ich Axel nicht mein Handy gegeben? Dann hätte ich über Papas Handy mit ihm schreiben können. Mist. Ich dachte immer mehr über Axel nach. So schlimm hatte ich noch nie jemanden vermisst. Da war doch irgendwas anders sein als bei anderen… Wenn ich an Axel dachte kribbelte es so seltsam. Bisher hatte ich immer gedacht, ich würde mich bei Axel einfach nur Wohlfühlen weil wir so viel Lustiges zusammen unternahmen. Mit ihm konnte ich mehr lachen als mit Hayner, Pence und Olette zusammen. Auch wenn er anders als andere Jugendliche war. Oder vielleicht gerade deswegen? Dann, am vorletzten Urlaubstag, als ich abends in meinem Bett lag, gestand ich es mir endlich ein: Ich empfand wirklich mehr als nur Freundschaft. Viel mehr. Ich hatte mich tatsächlich in Axel… …verliebt. Diese Erkenntnis war jedoch nicht gerade erfreulich. Denn wie sollte ich ihm das weismachen? Ich meine, er sah mich ja nur als Freund, als Kumpel. Und er war ein Junge! Wäre er ein Mädchen, wären meine Chancen eine Million Mal höher. Doch das Schicksal hatte es anscheinend nicht gerade gut mit mir gemeint. Axel war ein Junge. Und das würde er auch bleiben. Das waren die harten und unvermeidbaren Fakten. Axels POV Seid Roxas weggefahren war, war ich schlecht drauf. Gut, es waren nur zwei Wochen, doch zwei Wochen konnten echt verdammt lang sein! Ich hatte mich seid Jahren nicht mehr so mies gefühlt. Auch wenn ich für Roxas nur ein Kumpel bleiben würde reichte allein seine Gesellschaft um mich glücklich zu machen. Denn mehr würde aus uns wirklich nicht werden. Damit hatte ich mich ja inzwischen abgefunden. Momentan saß ich mal wieder am Bahnhof. Was hätte ich auch sonst machen können? Ich schaute auf die große Uhr: 19.38 Uhr So langsam könnte ich mich mal auf den Rückweg machen. Also stand ich auf und ging. Noch einen Tag. Noch einen verdammten Tag. Dann kam Roxas endlich wieder. Morgen um ungefähr vier Uhr würde er wieder da sein. So hatte er es mir zumindest gesagt. Aber wahrscheinlich würde es später werden. Es waren immerhin Sommerferien und sämtliche Autobahnen waren wohl verstopft. Und außerdem musste er dann sicherlich erst einmal seinen Koffer auspacken. Also würde ich ihn erst übermorgen wieder sehen. Seufzend verschwand ich in meinem Unterschlupf und stellte meine Taschen ab. Dann suchte ich mir etwas zu Essen heraus. Doch wirklich Hunger hatte ich nicht und so aß ich nur ein Stück Brot, dann öffnete ich meinen schwarzen Rucksack und suchte mir ein anderes T-Shirt, denn mein altes hatte heute einen nicht gerade ansehnlichen Fleck bekommen den ich noch irgendwie entfernen musste. Inzwischen hatte ich aber wieder zwei T-Shirts mehr, daher musste ich mich wenigstens nicht sofort um den Fleck kümmern. Vor knapp zwei Wochen hatte mich Roxas nämlich zum Einkaufen mitgeschleift und mir zwei neue T-Shirts sowie eine neue Hose spendiert. Mir war das ganze zwar ziemlich peinlich gewesen, doch Roxas hatte mit dem Satz: „Mit den alten Sachen kannst du dich aber nicht mehr bei mir blicken lassen und basta.“, keinen Widerspruch zugelassen, auch wenn er mich dabei angegrinst und nicht angeschnauzt hatte. Schließlich fand ich das Gesuchte: Ein schlichte schwarzes Oberteil. Roxas hatte mir erst ein blaues oder kariertes kaufen wollen, doch blau war absolut nicht meine Farbe und kariert stand mir nicht. Die Hose war da schon etwas ansehnlicher. Sie war zwar ebenfalls schwarz, hatte aber viele, sehr praktische Taschen und flammenähnliche Muster an den Seiten. Roxas hatte natürlich darauf bestanden zu bezahlen und anschließen hatten wir uns sogar noch ein Eis gegönnt. Ich zog mir mein altes T-Shirt aus und schlüpfe in das neue, dann legte ich mich auf meinen Schlafsack und starrte an die Decke. Lange dachte ich noch über Roxas nach, bis ich schließlich erschöpft einschlief. Noch einen Tag. Hosted by Animexx e.V. 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