Sasori Holmes und Dr. Deidara von Galenhilwen (wenn klassische Literatur auf Anime trifft) ================================================================================ Kapitel 12: Die Macht der Sonne ------------------------------- ~Hallo ihr Lieben, herzlichen Dank an meine fleißige Kommi-Schreiberin ^.^ Und auch lieben Dank an alle Favoriteneinträge. Ich habe mich mit diesem Kapitel etwas schwer getan, weshalb es etwas länger gedauert hat. Trotzdem ist es, in meinen Augen, ganz gut geworden. Viel Spaß und LG Galenhilwen~ „Hättest du eventuell die Güte und würdest das Zappeln unterlassen? Wenn du damit nicht aufhörst, dann werden wir wohl nie fündig, denn jeder Mensch im Umkreis von Meilen ist vorgewarnt durch deinen permanenten Tumult.“ knurrte Sasori, der den Blonden an seiner Seite genervt anblickte. Deidara jedoch erwiderte diesen Blick und fauchte: „Es ist schlichtweg zu eng hier drin. Und mein Rücken schmerzt noch von den letzten zwei Nächten, die wir hier auf scheinbar nichts und niemanden zu warten verdammt sind.“ Die Plane über ihnen raschelte und die Bewegungen Deidaras brachten das kleine Boot gefährlich zum Wanken. Der Rothaarige verlor langsam, aber sicher seine Geduld: „Ich wiederhole mich nun wahrlich nicht gerne und das ist dir durchaus bekannt. Also... BITTE... halt endlich still. Oder wäre es dir lieber, wenn ich mich wieder AUF dich lege, statt brav NEBEN dir zu lauern?“ Keuchend strampelte der Blonde noch ein wenig herum und maulte: „Es ist nicht so, dass ich mir nicht bereits vorgestellt hätte, wie es wäre eine Nacht an deiner Seite zu verbringen, DAS jedoch ist hochgradig schwachsinnig. Leg du dich doch nach unten, viel bequemer als das hier ist es wahrlich nicht.“ Ein süffisantes Grinsen stahl sich auf Sasoris Gesicht: „Das hättest du wohl gerne. Dann würde ich nichts mehr erkennen können und du scheinst mit den Gedanken ja nun wahrlich nicht bei der Sache zu sein.“ - „Grmpf... es ist mir nicht entgangen, dass du versuchst mich aufzuziehen. Doch das lasse ich nicht zu, da ich genau weiß, dass es dir nicht anders ergeht, wie mir.“ - „So so, das weißt du also, hm? Hochinteressant, wirklich, aber absolut nebensächlich. Vergiss nicht, weshalb wir hier sind, mein Freund.“ Jetzt reichte es dem Blonden und er kniff seinem Gegenüber ungeniert in die Seite, der aufgeregt quiekte und fauchte: „Was sollte das denn bitte?“ - „Du machst dir Sorgen um mich, küsst mich, vertraust mir und erzählst von dir... un nun tust du wieder, als sei nie etwas gewesen. Ich erinnere dich schlicht daran, auf dass du es nicht zu vergessen drohst.“ Er begann zu grinsen. „Verzeih mir, aber ich bin auf den Geschmack gekommen und nicht einmal du bist in der Lage mir das wieder zu entziehen. Dafür werde ich sorgen.“ Sasori seufzte: „Es ist nicht gerade förderlich mir meine Schwäche ewig vorzuhalten, Deidara. Ich war aufgebracht, ja... Aber das hat nicht zu heißen, dass ich zu einem... emotionalen Hochleistungssportler mutiere.“ - „Wer sagt, dass ich dies von dir verlange?“ - „Na, du!“ - „Nein, das habe ich nicht. Ich möchte lediglich, dass du nicht so tust, als sei ich dir egal, obwohl wir beide wissen, dass dem nicht so ist.“ „Sei ruhig und halte endlich still. Ich wäre dir zu Dank verpflichtet, wenn wir das daheim klären könnten.“ knurrte der Rothaarige. Deidara jedoch schüttelte den Kopf: „Nein, das möchte ich nicht, denn ich bin nicht...“ Plötzlich presste Sasori den Blonden nach unten und drückte seine Hand auf den niemals still zu kriegenden Mund, ehe er raunte: „Da sind sie, schau.“ Der zur Ruhe gebrachte schaute vorsichtig auf und erblickte die verhüllten Menschen, die mit Fackeln am Rand des Hafenbeckens entlangliefen und auf das Gebäude zusteuerten, aus dem die beiden Ermittler sie beim letzten Mal heraustreten sahen. Mit konzentrierten Blicken verfolgten sie, wie die Gruppe aus gut einem Dutzend Verhüllter in diesem Gebäude verschwanden, ehe Sasori seinen Griff lockerte und augenblicklich unter der Plane hervor kletterte. Er war nicht böse darum, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und auch Deidara fühlte sich außerhalb des kleinen Bootes sichtlich wohler. Dennoch verschränkte er die Arme und raunte: „Das Glück ist dir mal wieder holder, als es dir zusteht. Glaube aber nicht, dass ich unser Gespräch vergessen werde, das werden wir so bald wie möglich fortsetzen.“ Der Rothaarige winkte ab und marschierte los: „Ja, von mir aus. Aber jetzt gib endlich Ruhe und folge mir. Genug der verschwendeten Zeit.“ Die beiden pirschten auf leisen Sohlen an das Gebäude heran. Es handelte sich um eine der vielen Lagerhallen, die den Hafen dominierten. Fensterlos ragten die Wände hoch über ihre Köpfe, von einem flachen Dach bedeckt und vor der Witterung geschützt. Sasori ging vor der Tür in die Hocke und spähte durch das Schlüsselloch. Etwas enttäuscht murmelte er mehr zu sich selbst, als zu seinem Freund: „Verflucht, nichts zu erkennen. Dann müssen wir es riskieren und uns hineinschleichen.“ - „Bist du des Wahnsinns? Was, wenn sie uns entdecken?“ Der Rothaarige erhob sich wieder und lächelte: „Das ist ganz einfach. Sind sie von hier aus nicht zu erkennen, so haben wir beim Eindringen die Tür näher bei uns, als die Verhüllten. Und im Schutze der Nacht werden sie uns nicht einholen, zumal diese Leute stets darauf bedacht sind nicht gesehen zu werden.“ - „Also mal wieder eine bloße Abwägung der Wahrscheinlichkeiten?“ - „Exakt. Sollten sie es jedoch tatsächlich auf unsere Verfolgung absehen, so haben wir noch einen letzten Trumpf, mein Lieber.“ - „Der da wäre?“ Sasori seufzte: „Schön, dann erkläre ich dir auch das noch. Falls wir sie nicht abzuschütteln fähig sind wird uns unser Weg in den 'Hering' führen. Verstehst du nun, worauf ich hinaus möchte?“ Der Blonde überlegte einen Moment, ehe er mit großen Augen aufsah und leicht den Kopf schüttelte: „Du willst mir doch nicht allen Ernstes sagen, dass du dich darauf verlässt dort auf Kakuzu und diese anderen Gestalten zu treffen?“ Der Kleinere blieb ihm eine Antwort schuldig, sondern legte grinsend seine Hand auf die Türklinke. Vorsichtig und ohne ein Geräusch zu verursachen drückte er diese hinunter und schob die sperrige Holztür nach innen. Zaghaft streckte er seinen Kopf durch den Spalt und sah sich um. Tatsächlich schimmerte der Schein der Fackeln am anderen Ende der Halle. Besser konnte es in seinen Augen nicht laufen. Leise schlich er nun ganz hinein und deutete Deidara mit einem Handzeichen an ihm zu folgen. Der Blonde betrat nun ebenfalls vorsichtig das Gebäude, schloss vorsichtig hinter sich die Tür und sah sich um. Im Halbdunkel türmten sich reihenweise Kisten übereinander. Leinen, Netze und anderes Werkzeug für die Fischerei schien hier zu lagern und dominierte das Bild. In lieblosen Haufen lagen die Fischernetze aufeinandergelegt, Planen und Bottiche, Taue und Anker lagen an den Außenwänden herum. Die Mitte wurde von hohen massiven Regalen abgeschnitten und war mit Kisten voll gestellt. Der Geruch von Salz und Fisch zog aus jedem Gegenstand, die hier lagerten und füllten die von der nachmittäglichen Sonne aufgewärmte Luft auf eine unangenehme Art und Weise. Es war stickig und warm. Doch Deidara wusste, dass ihn dies nun nicht zu stören hatte. Es gab Opfer, die man als Ermittler, und insbesondere als solcher an Sasoris Seite, erbringen musste. Die beiden pirschten sich vorwärts durch die wirren Stapel und Haufen hindurch, bis die das der Tür gegenüberliegende Ende der Halle erreicht hatten. Dort wandten sie sich nach rechts und erhaschten einen direkten Blick auf die Verhüllten, die in einem Kreis dort verharrten und leise murmelten. Einer von ihnen jedoch stand in ihrer Mitte und schien ein wenig nervös zu sein. Sasori sah seinen Freund an und flüsterte: „Versuchen wir näher heran zu kommen. Ich möchte wissen, was sie sagen.“ Nach gut 10 Metern hatten sie etwa die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht und niemand nahm von den zwei Schattengestalten Kenntnis. Der Rothaarige zog Deidara hinter einem Stapel aufgehäufter Netze, hinter dem sie kniend Stellung bezogen. Das Gemurmel war nun recht deutlich zu vernehmen, auch wenn die Verhüllten in einer Sprache zu reden schienen, die Sasori nicht verstand oder spontan erkannte. Ihr Versteck bot alle nötigen Bedingungen: sie waren dem Geschehen nahe genug, um es belauschen zu können, weit genug entfernt um nicht entdeckt zu werden und verdeckt genug, um auch dann unentdeckt zu bleiben, sollte die Gruppe diesen Weg nach draußen wählen. Gebannt beobachteten sie, wie das Murmeln verstummte und die Personen, bis auf diejenige in der Mitte, einen Schritt zurück traten. Einer der Verhüllten hob bedächtig seine Arme und sprach gut hörbar mit ruhiger Stimme: „Brüder und Schwestern. Es ist mir eine Freude unser neuestes Mitglied willkommen zu heißen und in die Geheimnisse unseres Herrn, dem großen und mächtigen Jashin einzuweihen.“ Die anderen raunten im Chor: „Willkommen, Bruder.“ Der Erste sprach weiter: „Fortan wird dein Name Yoshi sein, der nur dem Gehör deiner Brüder und Schwestern gedacht ist.“ Wieder der Chor: „Willkommen, Yoshi.“ Der Erste sprach ruhig weiter: „Bruder Yoshi. Du hast dich bereit erklärt, die Lehren und die Pflichten der Jashinisten zu befolgen und zu ehren, umserem Herrn Jashin Treue zu schwören und ihm bedingungslos zu dienen. Dafür sollst du seine Stärke teilen, das Geschenk seiner Herrlichkeit erhalten: die Unsterblichkeit.“ Er pausierte kurz. „Doch noch hast du einen langen Weg vor dir, Bruder. Fortan wirst du das Sonnenlicht meiden, dich dem Schutz der Dunkelheit hingeben, auf dass der Prozess zu deiner vollständigen Aufnahme in den Kreis der Unsterblichen gütlich verlaufen mag. Licht und Tag sind unser Feind, bis wir die Sphäre absoluter Perfektion und Unantastbarkeit erreichen.“ Wieder folgte eine theatralische Sprechpause. Der Sprecher sah in die Runde und faltete die Hände vor dem Gesicht zusammen, mit dem Jashinanhänger von seinem Hals zwischen den Fingern: „Großer Jashin, heiße Bruder Yoshi willkommen und schenke ihm die Stärke, deiner würdig zu werden, wie es der große Prophet zu sein pflegt. Lasse auch ihn wachsen und gedeihen, auf dass er mit uns einst dem großen Propheten folgen wird. Großer und mächtiger Jashin, es soll dein Schaden nicht sein. Der Opfer wird es zahlreiche geben, ihr Blut wird deinen Durst stillen, ihr Fleisch denen Hunger befriedigen.“ Das Symbol in seiner Hand begann zu leuchten. Das grelle violette Licht schien sich in den Händen des Sprechers zu bündeln, der diese nun ausstreckte und den Neuling zu sich winkte. Dieser trat an den Jashinisten heran und zog seine Kapuze von seinem Kopf. Für einen Augenblick hielt Sasori den Atem an. Er kannte diesen Jungen. Es war der Knabe, den er damals im „Hering“ beobachtet hatte. Der Sprecher legte dem Jüngling die Hand mit dem fokussierten Lichtkegel auf die Stirn, die dieses Leuten umgehend zu absorbieren schien. Geradezu unheimlich violett leuchtende Adern durchzogen vom Haupt des jungen Mannes aus nach und nach den gesamten Körper, bis dieser vollständig bedeckt war. Das Leuchten erlosch und der Sprecher schien zu lächeln. Das zumindest verriet die Art, wie er seine Rede fortsetzte: „Großer mächtiger Jashin, wir danken dir für deine Obhut und legen Bruder Yoshi demütig in deine schützenden Hände. Er wird ein treuer Diener und deine Großmütigkeit nicht enttäuschen.“ Er legte dem Jungen seine Hand auf die Schulter. „Nun, Bruder Yoshi, die Zeit ist gekommen. Bald wirst du dein erstes Opfer bringen. Doch vergiss nie: die Sonne ist fortan dein Feind, sie wird die Zellen deines jungen Körpers zerstören, so lange du nicht die Sphäre der Perfektion erlangt hast.“ Der Jüngling verbeugte sich und sprach: „Ich werde es nicht vergessen und dem Herren ein treuer Diener sein.“ Der Erste nickte: „Unser Prophet wird Gefallen an dir finden, Bruder. Kehren wir in die Obhut seiner Herrlichkeit zurück, ehe der Tag die Nacht besiegt.“ Der Chor sprach seit längerem wieder: „Jawohl, Bruder. Ein Hoch auf Jashin und seinen Propheten.“ Die Gruppe reihte sich hintereinander auf, folgte dem Sprecher und schritt gewohnt ruhig in Deidaras und Sasoris Richtung. Der Rothaarige reagierte schnell, legte sich auf den Boden und presste sich dicht hinter den Stapel Netze. Der Blonde sah erschrocken kurz auf, ehe er von seinem Freund am Arm zu sich gezogen wurde. Etwas unbeholfen landete er auf Sasori und ließ sich nur zu gerne in eine Umarmung ziehen. Die Arme des Kleineren bedeckten seinen Kopf und drückten ihn an dessen Schulter. Deidara mochte sich gar nicht vorstellen, was mit ihnen geschehen würde, sollten diese Leute sie tatsächlich entdecken. Doch der ruhige Herzschlag seines Gegenüber schien auch ihm ein wenig die Angst und Nervosität zu nehmen. Nicht einmal einen Atemzug traute er sich zu tätigen, rührte sich nicht einen Millimeter und krallte seine Finger in den Mantel des Rothaarigen. Ja, Deidara hatte Angst und er war nicht unbedingt stolz darauf, doch er stand dazu. Eine falsche Bewegung würde sie vermutlich das Leben kosten und er war überzeugt, dass dies eine Situation war, in der auch ein Mann zu Angst fähig sein durfte. Noch hatte er nämlich nicht vor, dem sicheren Tod ins Auge zu blicken. Viel weniger noch, als früher bereits. Denn nun gab es jemanden, der ihn beschützte, ihn nicht für die Angst verurteilte und sich um ihn sorgte. Und er war nicht bereit, dies wieder aufzugeben. Nicht jetzt und nicht hier. Die Verhüllten passierten ihr Versteck. Das Flackern des Feuers drang hin und wieder durch Spalten und Ritzen, tauchte die beiden Ermittler jedoch nicht in Licht. Sie waren eins mit der Dunkelheit, hielten ihren Atem an und schlossen ihre Augen gebannt. Harrten aus, lauschten den Schritten und trauten sich erst in dem Augenblick das Öffnen ihrer Augen zu, als sie das Geräusch der sich schließenden Tür vernahmen. Sasori lockerte seinen Griff, blickte dem Blonden in die funkelnden blauen Augen und wisperte: „Alles in Ordnung, Deidara?“ Der Angesprochene nickte und fand zu seiner Atmung zurück, ehe er hauchte: „So weit man in dieser Situation davon sprechen kann, ja.“ Sasori lächelte leicht: „Wir sollten gehen...“ - „Nein.“ Er sah den Kleineren etwas betreten an und seufzte: „Noch nicht... ich habe... bitte, Sasori, halt mich noch ein wenig fest...“ Beruhigt merkte er, wie sich die Arme des Rothaarigen um seine Taille legte und ihn an dessen Körper drückten. Kein Wort mehr verließ dessen Lippen. Er zog ihn tatsächlich nicht auf, sondern kam seiner Bitte einfach nach. Erleichtert ließ Deidara seinen Kopf auf die Brust Sasoris sinken und lauschte dem leicht erhöhten Herzschlag. Nur schwerfällig hielt er sich davon ab einfach einzuschlafen, doch es war zu schön. Die Augen schloss er und wünschte sich zum ersten Mal in seinem Leben, dass ein einziger Moment ewig währen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)