Sasori Holmes und Dr. Deidara von Galenhilwen (wenn klassische Literatur auf Anime trifft) ================================================================================ Kapitel 7: Eine zweite Spur --------------------------- „Wie oft muss ich es Ihnen denn noch sagen? Alle Männer der Raucherclubs haben ein Alibi, alle Kolleginnen des letzten Opfers haben eines und über das erste Opfer ist noch immer nichts bekannt.“ seufzte Deidara, ein wenig genervt über die sich ständig wiederholenden Fragen seines Freundes. Seit 10 Tagen waren sie mit ihren Recherchen nicht wesentlich vorwärts gekommen, gleichwohl hatte aber auch der Täter nicht wieder zugeschlagen. Es war zum aus der Haut fahren. In der Nacht, in der sie in der Bar im Hafen spioniert hatten wurde ein weiteres Opfer getötet. Ein junger Mann in der Nähe des Buckingham Palastes. Somit hatte selbst der merkwürdige Gerichtsmediziner Hidan unfreiwillig ein wasserdichtes Alibi. Niemand aus der Nähe der Personen konnte als Verdächtiger in Frage kommen, für wenigstens einen Mord hatten sie einen Abwesenheitsnachweis. Es gab niemanden, der zu jedem Tatzeitpunkt unbeobachtet gewesen wäre, kein Angehöriger, kein Passant, einfach niemand. Der Täter blieb vollkommen verschleiert und unentdeckt. Sasori saß mit verschränkten Armen in seinem Bürostuhl und las sich die Unterlagen zum sicher hundertsten Male durch, nur um hinterher missmutig zu knurren: „Ich übersehe etwas. Es kann doch nicht sein, ich übersehe etwas von äußerster Wichtigkeit!“ Der Rothaarige stand auf und ging nervös in seinem Arbeitszimmer auf und ab, während der Blonde mit überschlagenen Beinen auf der Ecke des Schreibtisches saß und diesen mit seinem Blick verfolgte. Dass sein Freund nicht erneut in eine Depression versunken war verdankten sie vermutlich alleine der Tatsache, dass sie noch ein wenig über den blasphemischen Gott mit dem Namen Jashin herausfinden konnten. Sie erfuhren zwar lediglich, dass es sich tatsächlich um Rituale drehte, die der Unsterblichkeit dienten und das Herz und das Blut der Opfer als rituelle Übernahme der fremden Lebensenergie verspeist wurden, doch es hatte den Rothaarigen von einem emotionalen Tief bewahrt. Anders konnte Deidara das Erlebte von neulich nicht nennen, es fiel ihm nichts anderes ein. Aus Logik heraus versank man nicht in derlei niederschmetternden Gedanken. Und aus Logik heraus schalt man sich nicht immer und immer wieder, bezichtigte sich selbst nicht permanent der Unwissenheit und machte auch nicht alleine sich selbst zur verantwortlichen Person dafür, dass der Täter noch nicht gefasst werden konnte. Und obwohl diese Erkenntnis den Blonden in einer gewissen Art beruhigte, so war er sich durchaus im Klaren, gerade nun Stillschweigen über diese menschliche Entdeckung zu bewahren. Es würde seinen Freund nur unnötigerweise noch mehr in Aufruhr versetzen. Pausenlos durch das Zimmer schreitend bemerkte Sasori den Blick Deidaras durchaus auf seinem Rücken, doch er konnte diesen nicht beruhigen. Es gab nichts, was er hätte sagen können, das seinem Freund die Sorgen hatte nehmen können. Die Sorgen waren berechtigt und er wollte und konnte nicht wieder die Unwahrheit sagen, drum sagte er lieber gar nichts dazu. Vielleicht würde das eine adäquate Verhaltensweise sein, um sich der ständigen Sorgen des Blonden zu entziehen. Und selbst wenn er es gewollt oder gekonnt hätte, es war einfach nicht der rechte Augenblick für intensive Gespräche über Sorgen und Leid persönlicher Natur. Es galt einen Serientäter zu überführen. Wie grausam dieser mit ihm, Sasori, doch zu spielen schien. Vorgeführt, wie ein blutiger Anfänger fühlte sich der durchaus sehr erfahrene und erfolgreiche Ermittler. Wie ein Kind, dessen Naschwerk im obersten Fach des Schrankes versteckt lag, wohl wissend, dass es sich dort befand, aber unfähig an dieses zu gelangen. Es war beschämend. Was verband die Opfer bloß? Und was hatte Hidan in diesem Etablissement im Hafen verloren gehabt? Er schien zwar von Anfang an ein merkwürdiger Geselle zu sein, doch einerseits half er ihnen mit fachlich kompetentem Wissen, andererseits vergnügte er sich im Zentrum der Arbeiterschaft. Der Rothaarige schüttelte den Kopf, er ließ sich von Sympathien oder vielmehr Antipathien ablenken. Nur, weil der Gerichtsmediziner ein unangenehmer Geselle war und in fragwürdiger Gesellschaft seinen Feierabend verbrachte machte ihn das nicht zum Verdächtigen. Zumal er durch seine leiblichen Gelüste nun ein Alibi vorweisen konnte, hätte Sasori ihn danach gefragt. Er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Und er wusste, dass dieser kein seltener Gast im „Hering“ zu sein pflegte. Und somit stand er nach wie vor am Anfang. Er hatte Opfer mit bestimmten Merkmalen und keinen Hinweis darauf, wer diesen armen Seele des nachts auflauerte. Seufzend blieb er stehen, als er merkte, dass er sich direkt vor seinem Freund befand, der ihn mahnend ansah und den Kopf schüttelte: „Wenn Sie nicht aufhören, sich die Schuld zu geben, dann werde ich ungemütlich, mein Freund. Vergessen Sie bitte nicht, dass Sie weiter gekommen sind, als je ein Ermittler vor Ihnen in diesem Fall. Und Sie werden auch die nächsten Schritte zum Täter aufholen und wenn ich dafür ganz London befragen muss für Sie!“ Immerhin entlockte diese Aussage Sasori ein leichtes Lächeln. Er klopfte dem Blonden auf die Schulter und nickte: „Und da ich weiß, dass Sie das tatsächlich zu tun fähig wären danke ich Ihnen für die Aufmunterung. Wir können nur hoffen, dass...“ Es klopfte. Seufzend beschlich dem Rothaarigen bereits eine Ahnung, als er monoton murmelte: „Ja, bitte?“ Innerlich schmunzelte Deidara, denn das sagte sein Freund jedes Mal, wenn jemand um Einlass bat. Er hatte noch nie eine andere Formulierung aus dessen Mund vernommen. Itachi betrat das Arbeitszimmer und verneigte sich höflich: „Bitte entschuldigt die Störung, Master Sasori, Master Deidara. Der Inspektor wünscht Euch zu sprechen, er wartet im Salon.“ Die beiden Ermittler tauschten einen verheißungsvollen Blick aus, ehe sie dem Schwarzhaarigen aus dem Zimmer nach unten folgten. Der Butler verschwand in der Küche, Sasori und Deidara begrüßten Kisame, der dankend ablehnte Platz zu nehmen und erschöpft seufzte: „Ich fürchte, dafür bleibt keine Zeit, meine Herren.“ Der Rothaarige nickte: „Er hat wieder zugeschlagen...“ - „Exakt. Wir haben den Leichnam erst heute gefunden, da er erst heute Morgen von einem Anwohner entdeckt wurde.“ Er setzte ein gequältes Lächeln auf. „Ich wäre Ihnen zu Dank verpflichtet, wenn Sie mich zum Tatort begleiten würden...“ Am selbigen Fundort wurde Deidara rasch klar, weshalb die junge Frau nicht umgehend entdeckt wurde. Es war schmerzhaft auffallend, wie abseits sie in einer Sackgasse in diesem heruntergekommenen Viertel deponiert worden war. Alles andere jedoch glich den bisherigen Fällen bis ins kleinste Detail: das Symbol, die Verletzungen, der Blick, der Blutverlust, der Einstich am Hals sowie eine entwendete Locke des Haupthaares. Und doch wirkte der junge Körper noch deutlich bemitleidenswerter, lag er zwischen Abfällen und Verrottetem. Sie waren in der Wohnsiedlung, die direkt an den Hafen grenzte. Es war eine Gegend, die dem Ambiente des „Herings“ mit Leichtigkeit Konkurrenz zu bieten vermochte. An mancher Ecke wirkte sie sogar noch armseliger, als die Spelunke im Hafen. Seufzend beobachtete der Blonde seinen Freund, der in seiner gewohnt konzentrierten Art jedes Detail notierte und Pfeife rauchend immer wieder seine Runden drehte. Deidara blickte kurz zum Himmel empor, der von düsteren Wolken erobert wurde. Noch regnete es allerdings nicht wieder und der Blonde war nicht unbedingt undankbar dafür. Es hatte genug Regen in den letzten Tagen und Wochen gegeben. Dann richtete er seinen Blick wieder hinab und blieb an dem Zaun hängen, der die Sackgasse von dem trennte, was dahinter lag. Sie wurden lediglich von zwei Seiten von Gebäuden umschlossen und irgendwie erfasste eine kindliche Neugier den Ermittler. Der Zaun war lediglich aus verwitterten Holzlatten zusammengebaut und legte an der einen oder anderen Stelle kleinere Lücken und sogar einen schmalen Durchlass frei. Ein Blick durch eine der Lücken eröffnete dem Blonden die Sicht auf eine Art Hinterhof, der von den bewohnten Häusern umschlossen wurde. Zu seiner Verwunderung tummelte sich eine Vielzahl an Männern und Frauen dort. Noch neugieriger, als ohnehin, hockte er sich vor den Durchlass und schob seinen Kopf vorsichtig hindurch. Nun konnte er alles gut überblicken. Was er sah, schien wie eine kleine eigene Gesellschaft zu sein, die auf Holzkisten oder an kleinen vermoderten Buden ihre Waren austauschten: Fisch, Gemüse, Stoffe, Kleidung, Holz, Öl, Wasser und was sonst noch so von Nöten für ein einigermaßen vernünftiges Auskommen war. Eine kleine geheime Subkultur. Mal wieder versank Deidara so in den Beobachtungen und seinen Gedanken, dass er nicht bemerkte, wie Sasori an ihn herantrat. Schelmisch lächelte der Rothaarige und sprach betont streng: „Wir sind doch nicht auf dem Spielplatz, Doktor!“ Dieser schreckte auf und stieß sich den Kopf am Holz an, ehe er jammernd die betroffene Stelle rieb und seinen Freund verärgert von unten ansah: „Danke! Das hat weh getan! Hören Sie auf so schäbig zu Grinsen, Sasori!“ - „Schon gut, ich wollte natürlich nicht, dass Sie sich weh tun. Mich hat nur interessiert, was Ihre Aufmerksamkeit so geweckt hat.“ Der Blonde rappelte sich auf und deutete mit dem Daumen auf den klapprigen Zaun: „Ich fand es faszinierend, dass dort drüben eine regelrechte Subkultur der Hafenarbeiter floriert. Sie scheinen einen eigenen kleinen Markt zu haben, auf dem sie Waren tauschen und sich vom Rest Londons völlig abschotten.“ Irgendwie weckte diese Erklärung auch Sasoris Interesse und er hockte sich an die Stelle, an der bis gerade eben noch sein Freund verweilte. Neugierig blickte er durch den Durchlass und begutachtete das Treiben eine Weile. Etwas zerknirscht verschränkte Deidara die Arme und wartete. Er durfte nicht neugierig beobachten, Sasori hingegen schien sich das Recht ungeniert herauszunehmen. Während er resignierend seufzte und feststellte, dass die Männer des Scotland Yard bereits mit dem Opfer den Tatort verlassen hatten, ertönte die Stimme des Rothaarigen: „Doktor, Sie sind ein Genie, wenngleich auch ungewollt.“ - „Wie meinen?“ - „Sie haben mich zu einer Spur geführt, mein Freund.“ Sasori zog seinen Kopf zurück und sprang lächelnd auf: „Ob Sie es glauben oder nicht, wir haben glatt einen Fluchtweg entdeckt, den der Täter genommen hat.“ Etwas verwirrt blickte Deidara auf: „Ich verstehe nicht ganz... woher wollen Sie wissen...?“ - „Schauen Sie noch einmal durch und inspizieren Sie ihre direkte Umgebung genau.“ Seufzend ging der Blonde in die Hocke. Sasori hätte es ihm doch einfach sagen können, statt dessen kroch er abermals auf dem schmutzigen Boden herum. Genervt schob er seinen Kopf durch den Spalt und tat, wie der Rothaarige es ihm aufgetragen hatte. Und tatsächlich, rasch entdeckte er, was er bei seinem ersten Blick entgangen war. Mit einer Hand griff er an das Brett, das durch die schiefe Anbringung den Spalt überhaupt zuließ. Ohne große Mühe ließ es sich so weit zur Seite schieben, dass ein ausgewachsener Mann in geduckter Haltung durch den Zaun gelangen konnte. Gefolgt von seinem Kollegen stahl Deidara sich auf die andere Seite und wartete, bis Sasori neben ihm stand und süffisant grinste: „So ist unser Täter geflohen. Das Blut am beweglichen Holzteil und die Tropfen, die sich von dieser Stelle an von diesem Ort entfernen lassen kaum einen anderen Schluss zu.“ Seine Augen funkelten aufgeregt: „Sicherlich kann es ein unglaublicher Zufall sein, allerdings...“ Er deutete auf die Spuren am Holz und auf dem Boden. „Wie sie sehen können ist das Blut ebenso frisch wie das des Opfers. Es grenzt an eine Unmöglichkeit, dass sich jemand im selben Zeitrahmen hier verletzt hat, ohne entweder ein Zeuge oder der Täter zu sein.“ Er packte Deidara am Ärmel und schritt los: „Kommen Sie Doktor, finden wir heraus, wohin uns dieses Blut führen wird.“ Der Blonde spürte die argwöhnischen Blicke, die ihnen die Arbeiter zuwarfen, doch sein Freund stürmte so schnell von diesem Platz durch eine andere Seitengasse, dass sich bald niemand mehr an sie erinnerte. Der Spur durch eine Gasse folgend, die, so weit Deidara es sehen konnte, als Einzige nicht von einem Zaun versperrt wurde, erreichten Sie auf diesem Weg direkt den Hafen. Sie fanden sich zwischen Lagerhallen wieder, aus denen der übliche Lärm dröhnte, der für den Hafen Londons so typisch war. Ungeduldig verfolgten sie die Spur weiter, die sich in Sasoris Augen zielsicher durch die Gebäude schlängelte. Eines war deutlich geworden: Der Verletzte kannte sich im Hafen gut aus. Sie erreichten das Hafenbecken, vor ihnen nichts weiter als das Wasser und ein kleiner Steg, an dem mehrere kleine Holzboote angeleint waren und im Spiel der Wellen aufgeregt mit den Wogen zu tanzen schienen. Die beiden Ermittler folgten der Spur auf das Holzkonstrukt und blieben am Rand vor einem Boot stehen, zu dem die Spur führte. Konzentriert hockte Sasori sich hin und hob erwartungsvoll die Plane an, die das Innere vor Feuchtigkeit und Sonne schützen sollte. Ein lautes Seufzen ertönte und Deidara befürchtete zu wissen, was den Rothaarigen die Laune verdorben hatte: „Lassen Sie mich raten... Im Boot ist nichts zu sehen.“ - „Sie haben es erfasst, mein Freund. Verflucht. Wir waren so weit!“ Der Blonde lächelte besonnen: „Nicht aufgeben. Es sind noch drei Boote da, vielleicht haben wir doch noch Glück und es wurde schlicht an einer anderen Stelle befestigt.“ Sasori nickte, doch auch in den übrigen Nussschalen fand sich nicht ein Tropfen des erhofften Blutes. Genervt drehte der Rothaarige sich zum Ufer zurück: „Durchkämmen wir den Hafen einfach noch ein wenig, vielleicht finden wir die restliche Spur ja auch zu Fuß.“ Die Nacht war bereits hereingebrochen und der verhasste Regen hatte wieder eingesetzt, als die beiden zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrten und resignierend stehen blieben. Sasori lachte trocken: „Es ist nicht zu fassen, dass wir nichts gefunden haben. Als ob...“ Deidara stieß ihn an und deutete auf die Gasse, aus der sie am späten Morgen zum Steg gefunden hatten: „Was sind das denn für Gestalten?“ Der Rothaarige sah auf und stutzte. Etwa ein Dutzend in Kutten verhüllter Personen schritt mit Fackeln auf sie zu. Und dann blitzte etwas am Hals einer Gestalt auf. Instinktiv vermutete Sasori das richtige. Es musste sich um eine der Jashinketten handeln. Er sah Deidara besorgt an: „Die tragen das Symbol, wie die Herren aus der Bar. Wir müssen uns verstecken!“ Er zog den überrumpelten Blonden hinter sich her. Eine Flucht nach vorne war nicht mehr möglich, ohne entdeckt zu werden. Kurzerhand schob er seinen Freund unter die Plane eines der kleinen Boote und gesellte sich zu ihm. Er legte sich ob der geringen Größe des Wasserfahrzeugs auf seinen Kollegen und zog die Plane über sie beide, verschaffte sich aber durch einen kleinen Spalt Sicht auf das Ufer. Gespannt beobachtete er die Verhüllten, wie sie aus der Gasse traten und, was ihn erleichtert aufatmen ließ, abdrehten, um am Rand des Hafenbeckens aus seinem Sichtfeld zu verschwinden. Leise seufzte er: „Sie sind auf dem Weg in den stillgelegten Teil des Hafens, wir sollten sie verfolgen, Deidara.“ Etwas verwirrt, dass er keine Antwort bekam, sah er zu seinem Freund hinab, der ihn aus weit aufgerissenen Augen anstarrte und völlig verkrampft dalag. Besorgt tippte Sasori ihm auf die Schulter: „Doktor? Alles in Ordnung?“ Deidara war allen Mächten dieser Welt dankbar, dass es zu dunkel war, um dem Rothaarigen sein glühendes Gesicht zu offenbaren. Er sah seinem Freund in die Augen, der plötzlich heiter schmunzelte und hauchte: „Ich glaube es ja nicht, Sie sind doch nicht etwa...“ - „Nein! Sie haben mich mit dieser Aktion lediglich überrumpelt und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie von mir runtergehen könnten. Immerhin haben wir diese Leute zu verfolgen.“ Das Schmunzeln und die Heiterkeit verschwanden aus Sasoris Gesicht, ehe er sich erhob und wieder in seiner gewohnten Art sagte: „Natürlich, Sie haben Recht Doktor. Kommen Sie.“ Auf Beinen, die eher Götterspeise glichen, folgte der Blonde seinem Freund auf dem Fuße. Sie erreichten den verlassenen Hafenteil und pirschten durch jede noch so kleine Gasse, von den Verhüllten jedoch fehlte jede Spur. Sasori blieb stehen und fauchte: „Verflixt, wir haben sie verloren. Aber das kommt davon, wenn man sich ablenken lässt...“ Wütend sah Deidara den Rothaarigen an: „So etwas kann passieren. Verzeihen Sie, wenn Ihr eigenes Versteckspiel Sie mir näher brachte, als nötig.“ Es war verletzend zu merken, dass es Sasori bei Weitem nicht so angenehm gewesen zu sein schien, wie ihm selbst. Und dabei hatte er doch nur für den Anderen seine Impulse unterdrückt gehabt. Sasori bemerkte die Wut und die Traurigkeit des Blonden und sah ihn entschuldigend an: „Bitte verzeihen Sie mir, Doktor. Ich wollte Sie nicht überrumpeln oder gar kränken. Ich wollte Sie auch nicht in eine scheinbar so unangenehme Lage bringen, aber es war nötig schnell und effektiv zu handeln.“ Es war verwirrend für den Rothaarigen, eine so typische Situation, in der er einfach nicht verstand, wie ein Mensch in solch kurzer Zeit zu ein und derselben Szene so häufig seine emotionale Reaktion ändern konnte. Erst war der Doktor sichtlich angespannt und verlegen gewesen, dann forderte dieser ihn zu Konzentration und Pflichtbewusstsein auf, um ihm nun wütend zu unterbreiten, wie schrecklich die Ablenkung für diesen gewesen war. Seufzend registrierte Deidara den nachdenklichen Blick seines Freundes und raunte: „Wir sollten nach Hause gehen. Am Besten, wir kehren bei Tageslicht zurück, was meinen Sie?“ Er stockte kurz. „Und zerbrechen Sie sich nicht den Kopf, ich wollte nicht unhöflich werden.“ Den Heimweg verbrachten die beiden Ermittler eisern schweigend in ihren eigenen Gedanken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)