Herzstolpern. von Deryan (> oh, es ist das arme Herz.) ================================================================================ Kapitel 3: > BEKLOMMENHEIT. --------------------------- K A P I T E L 3 B E K L O M M E N H E I T. „Wir kriegen das schon wieder hin.“ Das waren seine Worte gewesen, als er den kläglichen Versuch wagte, mich zu beruhigen. Wie erwartet, perlte seine Bemühung gänzlich an mir ab und ich fragte mich eine Zeitlang, wie, bei allen Zauberstäben dieser Welt, die Lösung aus dieser schrecklichen Situation wohl aussehen mochte. Die Antwort entsprang keinster Raffinesse: totschweigen, wie es Albus gerne nennen würde, hätte er jemals seine nicht vorhandene Güte erbracht, um mit mir über diese missliche Lage zu sprechen. Drei, der schrecklichsten Wochen meines Lebens sind seither vergangen, ohne, dass mich Mister-Möchte-Gern-Ich-Bekomme-Sie-Doch-Alle kontaktiert hatte. Drei Wochen, in denen ich mich mit allen möglichen Gewissensbissen und Schuldzuweisungen quälte. Nicht, dass ich die Hoffnung auf ein rührendes und klischeehaftes Happy End verspürte, das mein Moralgefühl gänzlich beseitigte und das Herz zum Frohlocken brachte, in dem mir Albus die ewige Liebe beteuerte. Ich war zwar naiv, aber nicht von solch einer Naivität zerfressen, als dass ich mir aussichtslose Hoffnungen machte. Und außerdem waren meine Gefühle für ihn … nun ja, schwer zu definieren. Ich wusste nicht, was ich für ihn empfand. Mal fühlte ich Zärtlichkeit, ein anderes Mal aber die blanke Antipathie, dann wieder leichte Zuneigung und dann machte er wieder irgendetwas, was mich wiederum rasend werden ließ. So war es die Jahre über gegangen. Argh! Was für ein schreckliches Durcheinander. Und dieses Chaos erreichte den qualvollen Höhepunkt, als wir miteinander geschlafen haben. Was sagte man bloß jemandem, mit dem man im berauschten Zustand eine Kostbarkeit geteilt hatte, die man im nüchternen Zustand nicht teilen würde? Albus' Part wäre sicherlich voller übertriebener Melodramatik: „Alice, ich krieche hier auf allen Vieren und flehe dich an. Bitte, bitte, bitte verrat' meiner Freundin nichts von meiner Untreue. Auch wenn ich es ihr oft nicht zeige, ich liebe sie abgöttisch, weißt du?“ - Argh! Welches Mädchen wollte schon solch eine Scheußlichkeit hören? Mein Part hingegen triefte nur so vor Sarkasmus und der Bekenntnis der eigenen Dummheit: „Hey, ich war zwar doof genug und habe mich erstens das erste Mal in meinem Leben Volllaufen lassen und zweitens dir meine geliebte Jungfräulichkeit geschenkt, aber klar doch, diesen Gefallen des Schweigens erfülle ich nur zu gerne und verpetze unser Techtelmechtel nicht deiner Freundin!“ - zumal ich einmal ungewollter Zeuge des Rachefeldzugs der Ophelia De Luce wurde, als besagte junge Frau den Seitensprung ihres Geliebten herausfand. Oh, was war die Vergeltung von Grausamkeit gewesen. Der Unruhestifterin wurden die wunderhübschen Locken abgeschnitten und Albus unternahm nichts, um seine wahnsinnig gewordene Freundin aufzuhalten. Da war sie wieder, diese Antipathie. Sein Desinteresse zu Helfen machte ihn nämlich hässlich. Vielleicht entpuppte sich aus diesem Grund, sein unausgesprochener Schlachtplan, doch als vorteilhaft? Da waren doch diese Stiche in der Brust, die ich bei dem Gedanken der Untreue spürte, doch zu verkraften oder aber der Ethos, der mir immerzu zuflüsterte, dass ich ein schlechter Mensch sei. „Was ist los mit dir, Liebes? Du machst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.“ Lorcans Hand berührte die meine, drückte sie sanft, und katapultierte mich in die Realität zurück. Sein sorgenvoller Blick streifte meinen. Es traf mich bis ins Mark. Ich schluckte die erlösenden Worte, die mein schlechtes Gewissen vielleicht erleichtern mochten, herunter und zwang mich zu einem Lächeln, auch wenn mein Gemüt die Regung auf meinem Antlitz nicht teilte. „Es ist alles in bester Ordnung.“, log ich und erwiderte dabei den sanften Druck seiner Hand. Ihn zu belügen, machte mir keine Freude. Ihm allerdings die Wahrheit zu offenbaren, löste blanke Panik in mir aus. „Ich kenne dich viel zu gut, um zu wissen, dass dem nicht zutrifft. Du hast dich heute nicht einmal über die überstürzte Hochzeitsfeierlichkeit, wie du es gerne nennst, von Victoire und Ted beschwert.“ „Dieses Thema ist aber auch zu deprimierend. Wie kann man sich bloß mit 24 vermählen? Lorcan, die beiden sind erst 24 Jahre alt! Wie kann man in diesem Alter schon wissen, dass man mit diesem einen Menschen sein restliches Leben verbringen will? Ich kann mich noch nicht einmal zwischen Schokoladen- und schwarzes Vanilleeis entscheiden!“ Abrupt blieb ich mitten auf dem Gehweg stehen und sah Lorcan bestürzt an. Passanten gingen an mir vorbei, plauderten oder schauten sich die Schaufenster der Boutiquen an, die sich über die ganze Straße verteilten. Ich fröstelte, als der kalte Januarwind meinen Körper streifte. Korrektur, meine nackten Beine fröstelten, weil ich, anstatt die dicken Wollstrümpfe anzuziehen, mich für Nylonstrümpfe entschieden hatte – eine eindeutig doofe Entscheidung, liebe Alice! „Diese Entscheidung kann man doch nicht mit Eis vergleichen, Liebes.“, erwiderte er und blieb ebenfalls stehen und wandte sich mir zu. In seiner Hand hielt er einen gepunkteten Regenschirm und der graue Mantel, der seinen Körper umhüllte, stand ihm außerordentlich gut. „Und warum nicht? Es bleibt schließlich eine Entscheidung.“ „Gut, wie du willst. Du kannst dich momentan nicht zwischen Schokoladen- und Vanilleeis entscheiden. Wie sieht es denn nächsten Monat aus? Da wirst du zwischen Pfefferminz und Blaubeere schwanken. Ted und Vic haben ihre Eissorte gefunden und bleiben wahrscheinlich für die nächsten Jahre oder Jahrzehnte bei dieser Wahl.“ Es folgte eine kurze Atempause, dann bildete sich dieses entzückende Lächeln, um seine Mundwinkel. „Außerdem können sich die beiden doch immer noch Scheiden lassen, wenn sie die Nase voll voneinander haben.“ „Du bist alles andere als ein Romantiker!“ Ich versuchte streng zu klingen, aber es gelang mir beim besten Willen nicht. Ich grinste ihn stattdessen an und verbesserte meinen besten Freund bloß gedanklich, als er die Eissorte Vanille erwähnte und nicht schwarze Vanille oder die Tatsache, dass ich mich schon seit Jahren nicht zwischen diesen beiden Eissorten entscheiden konnte. Die wenigen Schritte, die mich von ihm trennten, überwand ich schnell, hackte mich bei seinem dargebotenen Arm unter und wir schlenderten gemeinsam durch die überfüllte Straßen von Paris, die uns zum Palpitation führte; es handelte sich um jenen auserwählten Ort, an dem das trudelnde Paar ihre Hochzeit feiern wollte. An einem Freitag ohne Schnee auf den belebten Straßen, im Januar, in Europa. Warum nicht in Miami oder in irgendeinem anderen Örtchen der Welt, in der es sommerlich, frühlingshaft warm war? Und außerdem: wer heiratete schon im eiskalten Winter und heutzutage mit 24 Jahren? Anscheinend konnte es ihnen nicht schnell genug gehen. „Ich hätte Wollstrümpfe anziehen sollen und Stiefel. Lange Stiefel aus Leder, anstatt diese Pumps, an denen ich mir die Zehen abfriere. Oder besser noch: ich hätte die Pumps im Restaurant anziehen sollen. Dann würden meine Füße auch nicht vom Fußmarsch so schmerzen.“ Ich versuchte meine betrüblichen Gedanken auszusortieren, besonders den Gedanken an Albus. Meckern war aber auch kein großartiger Versuch mein Gemüt zu erhellen. „Deine Schuhe sind hinreißend, Liebes. Außerdem passen sie hervorragend zu deinem Kleid und unterstreichen deinen Fetisch für Schleifen.“ Das war mein Lorcan; strahlend, aufmunternd, liebenswert und ironisch. Ich besaß keinen Fetisch für Schleifen – wir teilten bloß eine besondere Beziehung zueinander – mir war aber auch klar, dass er meine schlechte Laune verpulvern wollte und dafür war ich ihm so dankbar. „Du bist purer Zucker, weißt du das?“ Er grinste nur. . . . Das Palpitation entpuppte sich als eine wundervolle Wahl für eine Hochzeitsfeierlichkeit. Ein Frühlingszauber umhüllte den Garten, ließ die frostigen Januartemperaturen nicht mehr hinein. Laternen schwebten über der Tanzfläche, tauchten den riesigen Garten in trübes Licht. Gewiss, der Abend besaß etwas Romantisches, erweckte den Eindruck von Besonderheit und ich liebte es. Alleine saß ich auf einen der vielen Stühle im Inneren des Palpitation und schaute durch die offene Terrassentür hinaus, beobachtete die tanzenden Paare und entdeckte Ted und Victoire auf den zweiten Blick. Sie erinnerten an das perfekte Brautpaar auf einer vierstöckigen Hochzeitstorte; geschmückt mit goldenen Rosen aus feinstem Marzipan und verziert mit einer Glasur aus weißer Schokolade, die raffiniert Schleifen formte. Sie sahen so verliebt, so glücklich aus. Die Glücksgefühle färbten ab. Unwillkürlich musste auch ich Lächeln, als Victoire in Teddys Armen glockenhell zu Lachen begann. Dann vollführte sie eine Drehung auf dem Tanzparkett und landete wieder in seinen Armen. „Oh, war das ein herrlicher Tanz!“ Es war Lily Luna Potter, die auf den freien Stuhl mir gegenüber plumpste, und gleichzeitig meine Beobachtung störte. Ihre Wangen waren vom Tanzen errötet und sie rang nach Atmen, als sie mit zufriedenen Gesichtszügen nach dem halbvollen und abgestandenen Glas mit Perlenschampus griff. „Die Erfrischung tut gut, wirklich. Henry ist so ein ausgezeichneter Tänzer. Schade, dass du nie in seinen Genuss kommen wirst, weil du dich nie auf die Tanzfläche wagst!“ „Du weißt doch, dass ich nicht Tanzen kann.“ Und außerdem fand ich die Vorstellung mich mit Teddys Arbeitskollegen, Henry Shappert, zu unterhalten einfach grauenerregend. Er war langweilig, interessierte sich nur für Zwerge und Quidditch und … nun, ich schob ihn in die Kategorie: Dummschwätzer. Bedurfte das noch einer näheren Erläuterung? - eindeutig: Nein. „Irrtum, Alice, jeder kann Tanzen. Selbst eine wie du, die mit zwei linken Füßen geboren wurde.“ Zweiter Seitenhieb an diesem Abend, danke Lily. Der Erste galt meiner mädchenhaften Garderobe, die meine 'Figur noch üppiger wirken ließ, als sie schon war', wie Lily es gerne formuliert hatte. Netterweise gebrauchte sie nicht das Wort fett, nein, sie umschrieb es bloß. Das nächste Lied erklang. Unsichtbare Fingerspitzen berührten die Saiten der Harfe, spielten eine mir unbekannte Melodie. Dann erklangen von irgendwoher ein Saxophon und eine Gitarre; sie vermischten sich mit der Melodie der Harfe. Es war traumhaft schön. Ich erwählte, ihre Äußerung zu ignorieren und somit der Konversation zu entfliehen und stattdessen der Musik mehr Beachtung zu schenken, jedoch ließ es Lily nicht zu, denn aus ihren bemalten Lippen sprudelten die nächsten Worte heraus: „Ich weiß, dass meine Mitteilung plötzlich kommt, aber ich kann diese wunderbare Neuigkeit einfach nicht länger für mich behalten. Und außerdem möchte ich nicht, dass dieser dämliche Lorcan Wind von dem bekommt, was ich dir gleich offenbaren möchte. Alice, wir sind doch Freundinnen und Freundinnen erzählen sich doch alles, oder?“ Sie wartete noch nicht einmal eine Antwort von mir ab. „Ich bin verliebt!“ Ihre Stimme wurde leiser. Lily beugte sich weiter zu mir vor. „Ich meine so richtig verliebt; ich offenbare alle möglichen Symptome. Wenn ich ihn ansehe, dann bekomme ich Schmetterlinge im Bauch, mein Mund wird trocken und ich werde ganz verlegen. Dies musst du dir einmal vorstellen! Ich, ich meine wirklich ich, werde verlegen! Ich will in seiner Nähe sein – immerzu, möchte ich das.“ Ihre braunen Augen glitzerten. „Wenn man das nicht Liebe nennen kann, dann weiß ich auch nicht weiter.“ „Und wer ist der Glückspilz, wenn ich fragen darf?“ Meine Frage war eher zaghaft, vorsichtig gewählt, denn es war ein kein wohlbehütetes Geheimnis, dass Lily Luna ihr Herz gerne und immerzu überstürzt verschenkte und dass manchmal mit solch einer Gedankenlosigkeit … es verschlug mir jedes Mal die Sprache. „Seine Identität ist auch gleichzeitig sein einziger Makel. Meine Brüder würden mich umbringen, du und Rose würdet mich belehren wollen und Lorcan würde mich verspotten, weil es jemand ist, der nicht in eurer Gunst steht, jemand Verbotenes. Du darfst mich nicht verurteilen, nicht böse auf mich sein, Alice. Er hat sich geändert, ja, wirklich. Er ist umwerfend, charmant, hilfsbereit und so höflich. Ich bin jedes Mal verblüfft, um seine Wandlung.“ Mit einem Mal, da hatte ich einen leisen Verdacht, eine vage Vermutung. Bitte, bitte, sag nicht, dass er es ist, Lily. Bitte! Aber wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich so auf schicksalhafter Weise irgendwo begegneten? - eher schwindend gering, so rein realistisch betrachtet. Das Kapitel Hogwarts war beendet, seit Jahren schon. Und Hogwarts war der einzige Ort, an dem sie so flatterhafte Gefühle entwickeln konnte. „Es ist Scorpius Hyperion Malfoy.“ Natürlich. Wie hätte es auch anders kommen können, als dass die Kandidatin mitten ins Schwarze traf? Etwas anderes hätte ich nicht erwarten dürfen, nicht bei meinem fortgelaufenen Glück. Aber trotzdem: wieso musste sie sich ausgerechnet in ihn verlieben?! Schließlich gab es so viele Muggel und Zauberer auf der Welt, aber, nein, das Fräulein Egozentrisch suchte sich ausgerechnet den zynischen Malfoy aus! Oh, arme Lily. Sie hatte die Schlacht bereits verloren, bevor sie richtig zu kämpfen begannen hatte … und apropos Lily, da fiel mir wieder ein, dass sie noch immer auf eine Antwort von mir wartete. Nur leider fiel mir partout nichts Brauchbares ein, außer ein Oh zu hauchen. An ihren feinen Gesichtszügen merkte ich, dass ihr meine Reaktion eindeutig nicht zusprach. Argh – wo blieb denn bloß Lorcan, wenn man ihn denn einmal brauchte?! Die Besorgung eines Butterbieres und einer Beerenschorle (selbstverständlich war die Schorle für mich bestimmt, weil niemals, wirklich niemals wieder auch nur ein Tropfen Feuerwasser, meine Lippen berühren würden) bedurfte doch nicht solch eine Zeitspanne! Und wenn wir gerade einmal meine Seelenverwandten auflisteten, wo zum Kuckuck blieb Rose?! „Ich wusste, dass du nicht angetan über meinen zukünftigen Bräutigam werden würdest, aber solch eine Reaktion hätte ich nicht von dir erwartet. Es ist beinahe verletzend.“ Zukünftiger Bräutigam? Ja, war sie denn von allen guten Geistern verlassen? Und vor allem: wusste Scorpius von ihren makaberen Zukunftsplänen? „Lily-“, aber schon wurde ich von ihr unterbrochen. „Nein, sag nichts mehr. Ich dachte, dass du dich für mich freuen würdest, wenngleich es auch nur ein bisschen wäre.“ „Lily“ Meine Stimme klang beinahe flehentlich und doch prallte auch das gänzlich an ihr ab, denn sie fiel mir wieder ins Wort: „Ich ertrage deine Eifersucht nicht länger.“ Sie stand abrupt auf und ich wusste, dass sie ihren perfekt inszenierten und melodramatischen Abgang vollführen wollte, wäre Lorcan nicht plötzlich aufgetaucht. Mit voller Wucht stieß sie gegen ihn und in die Getränke, die er in beiden Händen hielt. Meine Augen weiteten sich erschrocken, der Atem stockte. Oh, das war gar nicht gut … das Butterbier und die Beerenschorle schwebten für Herzklänge in der Luft, bevor sie dann gänzlich Lilys Kleid durchtränkten. Die Gläser landeten auf den nackten Boden, zerbrachen jedoch nicht. Lily taumelte einige Schritte zurück, dabei verweilten ihre Hände auf ihrem Gesicht, untersuchten präziser die Nase nach womöglichen Spuren von Blut, jedoch fand sie keines. Ihre Nasenspitze war trotzdem rosarot – sie erinnerte an Rudolf, das rotnasige Rentier. Dann folgte das erwartete Unheil und bedauerlicherweise war ich nicht das einzige Augenpaar, welches diese Szene mitverfolgen durfte – Oh! Ihre schönen, braunen Augen schauten auf sich herab. Das Antlitz erstarrte für einen Atemzug, als sie das Fiasko an ihrem grünen Kleid erblickte, welches ihr so perfekt stand und all die Kurven betonte, die betont werden mussten und nun, bedauerlicherweise, stark nach Butterbier und Heidelbeeren rochen. Das Antlitz färbte sich Purpurrot – schätze, dass es sich um Zornesröte handelte – und ihre rot bemalten Lippen bebten, zuckten auf. Die Augen blitzten regelrecht, als sie wider Lorcan fixierte. „Du, widerliche, kleine Kakerlake! Dass hast du doch sicherlich mit Absicht getan!“ Die widerliche, kleine Kakerlake hob lediglich die Augenbraue, sah Lily mit leicht erstaunter Mimik an. „Ich wünschte, dass es so wäre, ja, wirklich, jedoch muss ich dich enttäuschen. Du hättest schlicht besser auf deine Umgebung aufpassen müssen.“ Der abschätzige Gesichtsausdruck, der daraufhin folgte, war so typisch für ihn, wenn er auf Lily Luna traf. „Aber ich vergaß, du achtest auf nichts anderes, als auf dich.“ Ich lauschte, wie Lily aufgebracht nach Luft schnappte und mir war auch im Klaren, dass eine bissige Antwort gleich folgen würde, aber das würde ich nicht zulassen. Schließlich befanden wir uns auf einer Hochzeitsfeierlichkeit und auf Hochzeitsfeierlichkeiten wurde kein Streit entfacht! Ruckartig erhob ich mich vom Stuhl, meine Mission: Rette die Hochzeitsgäste vor einer fiesen und lauten Auseinandersetzung, die bekanntlich niemals gut endete. Nur, dass der Gedanke an eine Rettung gänzlich verpulverte, als ich diese Stimme vernahm. Jene Stimme, die meinen Körper augenblicklich zu Marmor erstarren ließ. Jene Stimme, die die feinen Härchen auf meinen nackten Armen aufrichten ließ. Der Atem versagte und ich glaubte, jeden Moment würden meine Beine nachgeben. Es war doch nur mein Was-auch-immer. Albus. Zwar reichlich spät, aber er war gekommen und ich wusste, dass er die Streitigkeit verhindern würde, weil er nun einmal der Held dieser Geschichte war. Mein Herz, es stolperte. Fortsetzung folgt. ------------------------------------ Nachwort: Ich möchte mich ganz herzlich bei euch für eure lieben Kommentare zu dem vorletzten Kapitel bedanken! Sie sind einfach nur traumhaft und ermutigen mich wirklich weiterzuschreiben. Ganz lieben Dank!! Zu diesem Kapitel kann ich nur schreiben, dass es ursprünglich länger werden und dafür mehr Charaktere auftauchen sollten. Nur leider hat sich eine Hausarbeit angekündigt, so dass ich mich kurzfristig dazu entschieden habe, nur das zu Veröffentlichen (damit Ihr nicht noch länger warten müsst). Aber ich hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel gefallen hat. Freut euch auf mehr :) Liebste Grüße Deryan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)