Herzstolpern. von Deryan (> oh, es ist das arme Herz.) ================================================================================ Kapitel 1: > HERZSTOLPERN. -------------------------- K A P I T E L 1 H E R Z S T O L P E R N. Um mich herum, drehte sich die große, weite Welt oder womöglich war ich es auch einfach, dessen Kopf einer Schwindelattacke ausgesetzt war; eine Achterbahnfahrt in meinem Kopf begann und ich saß direkt in der ersten Reihe und fuhr die Fahrt abermals – gewiss, es blieb nicht bloß bei einer. Dafür hatte ich viel zu viel getrunken. Ich kicherte, weil der Gedanke an mein betrunkenes Ich einfach der Komik entsprach. Es war sicherlich ein Augenschmaus für die eitlen Geschöpfe gewesen, als sie mich auf der Silvesterparty entdeckten – es entsprach so gar nicht meinem Image eine Party aufzusuchen, die auch noch von Ophelia De Luce veranstaltet wurde. Ein jeder kannte unser eisiges Verhältnis und doch hatten wir eine Gemeinsamkeit; Albus Severus Potter, ihrem momentanen Lover und mein Was-auch-immer. Ich war sicher, dass die eitlen Geschöpfe schier ins Staunen gerieten, als sie die sonst so keusche Alice Longbottom auch noch betrunken auf der Party erblickten – welch Seltenheit! Nun gut, es handelte sich hierbei sogar, um das erste Mal und wahrscheinlich auch letzte Mal, denn mir war übel – wirklich übel und ich war geneigt den berühmten Satz im meinem Kopf zu formulieren, den beinahe jede meiner Freundinnen schon zig‘ Mal murmelte, leierte oder elend und leidend, weil sie sich in der Mädchentoilette übergaben, aussprach: ‚Ich werde mich nie wieder so hemmungslos betrinken!‘ und ein jeder wusste, dass dieser Satz eigentlich nichts bedeutete, dass sie aus dem Elend nichts lernten und es immer wieder taten. Tja, so war nun einmal unsere Jugend – na, dann Prost! »Wieso kicherst du so?«, fragte mich mein Was-auch-immer amüsiert und ich war mir wieder bewusst, dass wir alleine in einem gelben Taxi saßen, gemeinsam in der Muggelwelt bei sternklarem Nachthimmel, den wir nicht bewundern konnten, weil der Rauch; ausgelöst von den Feuerwerken, uns daran hinderte, nach Hause fuhren. Korrektur: in das Hotel zurückfuhren. Wir gemeinsam. Ohne seine Freundin Nummer gefühlte-zig-tausend oder meiner beinahe Schwester Rose Weasley. »Ich weiß nicht.«, log ich, weil mich der Gedanke irgendwie beschämte das erste Mal in meinem Leben betrunken zu sein. In der Tat, ich schien tatsächlich, was dies angeht … nun gut, was die meisten Dinge betrifft, zu den sogenannten Spätsündern anzugehören, was mich bislang jedoch niemals störte – außer in diesem Augenblick, weil mir auf schrecklicher Weise bewusst wird, dass ich anders bin, als er und seine Freunde. Es erinnert mich daran, dass ich nicht in seine Welt passe und meinem Image gerecht werde – eine prüde und verkorkste Streberin. Dementsprechend gehören auch meine neuentdeckten Empfindungen für ihn verboten, auch wenn ich sie nur schwer zuordnen konnte und … apropos Gefühle: die Tatsache, dass ich nun zu jenen heranwachsenden Frauen gehörte, die ihm tatsächlich erlagen, erschrak mich zutiefst und bewahrheitete seinen einen Satz, den er irgendwann im siebten Schuljahr mir entgegen spuckte. »Ich könnte jede haben, wenn ich bloß wollte.« Nun, seine Äußerung bewahrheitete sich bedauerlicherweise tatsächlich. Verdammt! Und ich dachte stets, dass ich nicht jede war, viel mehr etwas Besonderes, etwas, dass er niemals haben konnte. So konnte man sich täuschen. Argh! Vor allem, da ich glaubte, mein Herz jemand anderem geschenkt zu haben. Es war dieses schöne Über-beide-Ohren-verlieben und mein Herzallerliebster war ein Wohlklang; kultiviert, intelligent, bescheiden und auf seine Art hübsch … oder attraktiv. Und, als meine Gedanken nur für einen Herzklang um ihn kreisten, wurde mir wieder bewusst, dass es auf ewig eine Träumerei sein würde; eine Beziehung mit ihm. Und dann wäre da auch noch Albus. Albus war mir stets ein Dorn im Auge. Ja, wirklich. Ich war vor Monaten noch der felsenfesten Überzeugung, dass noch nicht einmal eine Freundschaft zwischen uns existieren könnte – wieder etwas, wo ich mich getäuscht habe, auch wenn man unsere momentane Beziehung noch nicht einmal so interpretieren durfte. Und trotzdem waren wir beide hier und ich fühlte mich erschreckend zu ihm hingezogen. »Du weißt es nicht?« Er grinste mich an. Es war dieses typische Potter-Grinsen, der mir jeglichen Atem raubte und mein Herz Karussell fuhren ließ. Ich schaute augenblicklich weg, weil ich es nicht ertragen konnte und widmete mich stattdessen der Aussicht draußen zu, murmelte jedoch mit gespielter Beleidigung: »Halt die Klappe, Potter.« Es war das Einzige, was mir mein beinahe leerer und vor allem benebelter Verstand an Worten schenkte. Er lachte leise. Dies war seine Antwort an mich und er schenkte mir mit seiner heiseren Stimme unbewusst eine Gänsehaut. Dann herrschte wieder eine angenehme Stille zwischen uns. Meine geröteten Augen hingen am Fenster, schauten sich die vagen Umrisse von hohen Gebäuden und Bäumen und gelegentlich von Straßenlaternen, die gefüllt von Neonlichtern waren, beim Vorbeifahren an. Ich glaubte, er täte das Selbe. Es war ein Irrtum. Seine kalten Fingerspitzen berührten meine Handfläche, kitzelten das Innere. Ich wandte mich vom Fenster ab, schaute direkt in seine dunklen Augen, obwohl sie eigentlich nicht dunkel waren, sondern grün; ein strahlendes und hypnotisierendes Grün, welches jedoch vom trüben Licht viel dunkler wirkte. Und dann geschah alles viel zu schnell. Seine freie Hand berührte mutig meine gerötete Wange und seine Lippen fanden stürmisch die meine – es erweckte beinahe den Eindruck von Besitzergreifen. Albus‘ Körper drückte sich an meinen und ich ließ es zu. Er schenkte mir einen leidenschaftlichen Kuss, auch dies war mir durchaus willkommen. Seine Hände wanderten weiter, berührten meine Schenkel, meinen Nacken und seine Lippen hauchten mir Küsse auf die empfindsame Stelle an meinem Hals. Natürlich ließ ich aus das, ohne jegliche Proteste, gewähren. Ich war eine Gefangene. Vielleicht seine oder aber eine Gefangene des Alkohols, der jedes, auch so kleinstes Widerstreben ausmerzte. Das Taxi hielt an. Es war der Augenblick, als wir das erste Mal voneinander abließen. In diesen kläglichen Sekunden müsste uns wieder die Realität bewusst werden und die Realität sah unser Tun, als nicht richtig an. Er mochte mich nicht – es gab unzählige Situationen, in denen er seine Empfindung hinausschrie. Aber so, wie er mich nicht mochte, mochte ich ihn auch nicht. Denn das Einreden, Albus Severus Potter nicht zu mögen war von Leichtigkeit, so bequem, als über die Gefühle nachzudenken, die er plötzlich in mir erweckte. Albus bezahlte rasch und wir stiegen in die kalte Winternacht aus. Noch immer war der Verstand benebelt und das Einzige, was er forderte waren Albus‘ Lippen auf meine oder auf meiner Haut – das war ihm egal. Mein Atem ging unregelmäßig, aber auch seiner, als ich sah, wie er auf meine Seite schritt, mich dann wieder packte und seine Lippen gierig auf meine drückte. Ich vergaß die Welt um mich herum, vergaß die Kälte, die meine Glieder noch vor wenigen Herzklängen erzittern ließen und vergaß meinen minimalen Entschluss unser skandalöses Verhalten zu unterbinden. Ich war betrunken. In diesem Augenblick erschien es, als perfekte Ausrede. Er spielte mit meiner Zunge, nagte an meinen Lippen, während wir beim Küssen in das bescheidene Hotel hineingingen. Als wir uns alleine im Fahrstuhl befanden, drückte er mich gegen den kalten Spiegel. Seine Hände wanderten unter meinen Rock, umfassten meinen Po, nur um mich im nächsten Augenblick hochzuheben. Meine Beine umschlangen, wie von selbst, seine Hüften. »Bist du betrunken?«, fragte er an meine Lippen und für den Hauch eines Herzklangs hörte er mit seinem Tun auf. »Nein.«, log ich, wusste aber nicht, warum. Dann küsste ich ihn. Es war das erste Mal gewesen, dass ich die Initiative ergriff. Die goldenen Scheiben des Fahrstuhls öffneten sich endlich und er trug mich in mein Zimmer. Ich war verloren, er aber auch. Nachwort: Hallo meine Lieben :) ich glaube, dass man diese FanFic einen zweiten Anlauf nennen darf. Sie ist nämlich ein Mix aus dem wahren ‚Herzstolpern‘ (das Original sprach mich irgendwann nicht mehr an, wie früher) und meiner neuesten Kreation ‚Herzjäger‘. Aufgrund eines neuen Plots, habe ich mich entschieden diese zu löschen und einfach beide Fanfics miteinander zu verknüpfen. Und weil ich mich von meinem geliebten Titel nicht trennen konnte, wurde er für diese FanFic noch einmal verwendet. Ich hoffe, dass euch das erste Kapitel gefallen hat. Es ist anders, als all das, was ich eigentlich je geschrieben habe. Auch befinde ich mich im Neuland, was die Ich-Perspektive angeht, muss jedoch gestehen, dass sie sich gut schreiben lässt (damit will ich ausdrücken, dass ich das erste Kapitel nicht 10 Mal überarbeiten musste, wie es sonst immer der Fall ist). Meine liebste Dahlie, versehentlich habe ich ‚der Kuss des Todessers‘ gelöscht. Darum möchte ich Dir diese FanFic widmen – du weißt sicherlich warum und doch möchte ich es noch einmal erwähnen: Du bist ein Goldstück! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)