Drop the bomb von blumenpups (Wer zuerst schießt, stirbt als Zweiter (ZoTa)) ================================================================================ Kapitel 22: Like a punch in the face ------------------------------------ AAAAAACHTUNG! STILLGESTANDEN UND ZUGEHÖRT! Eure Seargants haben eine Mission für euch, also sperrt mal schön die Lauscher auf! Die Aufgabe: Filmt euch, während ihr das Kapitel lest! Warum?! Seit wann werden hier Befehle hinterfragt? Nein, jetzt mal im ernst: Wir fragen uns jedes mal auf Neue, wie ihr wohl auf unseren niedergeschriebenen Hirnfurz reagiert und ob ihr es manchmal genauso zum Brüllen findet wie wir. Deswegen würden wir uns wirklich freuen, wenn ihr mal eure Reaktionen filmen und zuschicken könntet. Natürlich ist das kein Muss, aber wenn ein paar Videos eingegangen sind, kriegt ihr auch ein kleines Dankeschön ;) Wie und wo genau es hochgeladen werden soll, wissen wir selbst noch nicht so genau. Weitere Anweisungen werden folgen! (^^) @StannisBaratheon: Sehr gut, Soldat! Und jetzt auf zum nächsten Kapitel, Zack Zack! Vielleicht werden deine Fragen auf den nächsten Seiten beantwortet.-- vielleicht aber auch nicht MUHAHAHAHA! @ZoRobinfan: Tjaaa, wer weiß, wer weiß ;) @Chaos_NoNo: Privat NoNo, ich muss doch sehr bitten! Die einzige Zuneigung, die ein Rekrut jemals empfinden sollte, ist die Liebe zum Kampf und zur Disziplin! Runter auf den Boden und 50 Liegestütze!! @Moni: Immer brav weiter lesen, dann wird deine Frage beantwortet... so in 200 Jahren. Aber danke, wir nehmen das liebe Kompliment gerne entgegen, aber natürlich ist auch jederzeit Kritik erwünscht. @Hutzi-Keksgetier: Du hingst vor lachen über'm Stuhl?! Dann bitte einmal die Kamera mitlaufen lassen, wenn du das Kapitel hier ließt, Dan-ke! =D Und auch dir sei gesagt: Vielen Dank für deine lobenden Worte! *salutiert* @Ysaye: Wir waren bei "Spielkinder" mit einigen Abschnitten nicht wirklich zufrieden, daher wird's ein Remake geben - irgendwann. Aber psst, nicht weiter sagen! Wo gepöbelt wird, da fallen Zähne. (Ulrich Erckenbrecht) Kapitel 22: Like a punch in the face Endlich! Darauf hatte Ace gefühlte fünf Tage gewartet. Essen, sofern man das Essen nennen konnte, aber gut, er war nicht pingelig im Gegensatz zu seinen Kameraden, die mit Freude ihre Teller zu ihm rüber schoben, wenn es ihnen nicht schmeckte. Und das passierte häufiger, als erwartet. "Alter, ich hab so 'nen Hunger...", jammerte der Gesprosste und hatte das Gefühl, jeden Moment an einem Schwächeanfall zu krepieren. Ob es wirklich am Hunger lag oder daran, dass Tashigi sie abermals mit Sit-ups, Zugliegestützen und unzähligen anderen Methoden gefoltert hatte, konnte er noch nicht mal genau sagen. Fakt war jedoch, dass er ziemlich am Ende war und jemanden erschießen würde, würde er nicht sofort was zu Essen bekommen. "Halt den Rand. Du bist nicht der Einzige, dem der Magen in den Kniekehlen hängt", motzte Zorro, während sie in der Schlange vor der Kantine weiter vorrückten und nach den Tabletts griffen. Die Ausgabe war nun nicht mehr weit entfernt. Angewidert musterte Sanji die wahllos zusammen geschmissenen Lebensmittel in den Behältern. Das Gemüse sah aus, als hätte man ihm gewaltsam alle Nährstoffe entzogen, und das Fleisch war blass wie ein Krebskranker während der schlimmsten Phase einer Chemotherapie. Eine Schande, so etwas als Essen zu bezeichnen. Spätestens, als ihm eine der schrulligen Kantinenfrauen hinter der Theke eine Kelle mit braunem Brei auf den Teller klatschte, dessen Masse undefinierbar war, riss ihm der Geduldsfaden. "WAS ZUR HÖLLE SOLL DAS EIGENTLICH DARSTELLEN?!" "Kannst du nicht lesen? Das ist Rinderbraten...", informierte Ace den Blonden, der sich zusammenreißen musste, nicht alles kurz und klein zu treten. Was war denn bitte so schlimm an dem Essen? Gut, es konnte etwas appetitlicher angerichtet werden, aber letzendlich landete doch eh alles im Magen. Lysop ging vorsichtshalber ein paar Schritte zurück und versteckte sich hinter den breiten Rücken des Mooskopfs. Einen Tritt von Sanji kassieren wollte er nun wirklich nicht. Er hatte bereits live miterlebt, wie heftig sein Kamerad zutreten konnte und ihm war schleierhaft, wie Zorro die Kicks bisher überlebt hatte. Gerade hatte sich Tashigi an einen der Tisch gesetzt, da ging schon wieder das Gezeter los. Genervt aufseufzend verdrehte sie die Augen, ahnte bereits, wer schon wieder Ärger verursachte. Es konnte nur einer aus der Chaosstube sein, da war sie sich sicher. Murrend raffte sich Jenkins wieder auf. Konnte durchaus sein, dass sie gebraucht wurde. "Sind das nicht deine Jungs?", stellte Smoker interessiert fest und blickte ausnahmsweise von seinem Essen auf. Es schien ihm, als würden die Jungs nichts als Blödsinn im Kopf haben. Er erinnerte sich da nur an die Panzer-Aktion von dem Grünschnabel. Langsam fand er Gefallen an ihnen, auch, wenn er das nicht zugeben würde. Sie erinnerten ihn ein bisschen an sich selbst, als er noch jung und dämlich gewesen war. In diesem Moment platzte dem blonden Spargeltarzan der Kragen. "DAS IST KEIN RINDERBRATEN, DAS IST RINDERSCHEIßE, ECHT MAL!", polterte er los und knallte sein Tablett dermaßen heftig auf die Ablage, dass es niemanden gewundert hätte, wenn es sich in das Holz hineingebohrt hätte. Leichtfüßig schwang er sich dann über die Theke und verschwand, immer noch keifend, in der Küche. "Wo er Recht hat, hat er Recht. Lass ihn mal machen, Tashigi", fällte Smoker sein Urteil, lehnte sich abwartend zurück und behielt den Eingang zur Küche genauestens im Auge. Eigentlich war er nicht sonderlich wählerisch, was das Essen betraf, aber dieser Einheitsbrei wurde auf Dauer öde. Und wenn Blondchen die Küche auseinander nahm, kam wenigstens Leben in die Bude. Zorro, Lysop und Ace blieben wie vom Donner gerührt stehen und starrten auf die Stelle, an der Sanji verschwunden war. "Na endlich", seufzte der Grünhaarige schließlich ehrlich erleichtert. "Ich dachte schon, der lässt uns den Fraß ewig futtern!" Insgeheim hatte er schon seit ein paar Tagen darauf spekuliert, das Sanji das Ruder in der Küche an sich riss, sich aber nicht dazu überwinden können, das seinem Freund auch zu sagen. Das wäre einem Kompliment gleichgekommen und Komplimente machten sie sich nur im äußersten Notfall. Praktisch nie. Kurz sah Jenkins nochmal Richtung Küche, bevor sie sich zögernd wieder auf ihren Platz setzte und genervt in ihrem "Essen" rumstocherte, es dekorativ von links nach rechts schob und mit der Gabel hübsche Muster hineinzeichnete. Der Hunger war ihr allerdings vergangen. Revys Aktion auf dem Schießplatz hatte sie mehr genervt, als sie bereit war, sich einzugestehen, und dass sie sich an einen ihrer Rekruten ranschmiss, konnte und wollte sie nicht akzeptieren. Das war gesetzeswidrig, verdammt noch mal! Nicht, dass das auch nur einen der beiden Beteiligten zu stören schien. Was sollte sie machen?! In der Hinsicht war sie absolut machtlos. Petzen war ganz und gar nicht ihr Ding und mit ihr reden machte genauso viel Sinn, wie gegen einen Baum zu rennen. Revy hörte grundsätzlich nur das, was sie hören wollte und sie war stur wie ein verdammter Esel. Mit so jemanden konnte man einfach nicht vernünftig argumentieren, das stachelte sie eher noch an. Das lauthalse Gepolter, Geschepper und Krachen aus der Küche riss sie aus ihrem düsteren, moralischen Gedankenspiel. Knurrend stolperte der Küchenchef aus seinem Revier und sah sich um, bis er Lieutnant Jenkins ins Visier genommen hatte. Anscheinend hatte es sich schon rumgesprochen, dass ihre Rekruten keinen Funken Anstand im Leib hatten. "JENKINS!! BEHALT DEINE DURCHGEKNALLTEN REKRUTEN IM AUGE! WAS KANNST DU EIGENTLICH?!" Tashigi fühlte sich, als hätte man ihr in den Magen geboxt. Mit einem Mal vollkommen entmutigt sah sie zu Smoker herüber. In ihren Augen brannte es verräterisch. Und dabei war sie eigentlich nicht einmal der Typ, der sich von solch hohlen Sprüchen aus dem Konzept bringen ließ. Aber jetzt, jetzt fühlte sie sich angegriffen. „Warum haben Sie mich bloß zum Drill Seargant ernannt, Captain? Womit hab ich das verdient? Warum sind meine Rekruten solche Arschlöcher, die immer alles kaputt machen müssen?“, fragte Jenkins leise und bemerkte kaum, wie weinerlich ihre Stimme im Moment klang. „Können Sie mir das erklären? Warum?“ Smoker lachte sein typisches, bellendes Lachen (ungefähr so komisch, als würde ein Rottweiler zähnefletschend vor einem stehen), tätschelte ihr Knie, ohne auf ihre Worte einzugehen und schob die leeren Teller vor sich. "Hey, Johnson! Was treibt der Kerl da drin?", rief er schließlich quer durch den Raum, nach dem sich sein Second Lieutnant ein wenig beruhigt hatte. Küchenchef Johnson schnaubte wütend und stapfte auf den legendären weißen Jäger zu. "ER BEFÖRDERT DAS GESAMTE ESSEN FÜR HEUTE ABEND IN DIE TONNE UND SCHÄLT KARTOFFELN!", brüllte er dann ohne einen Funken Respekt auf den Captain ein. Dieser schmunzelte nur amüsiert. "Du meinst, er kocht?" "HAST DU MIR NICHT ZUGEHÖRT?! ER SCHMEIßT ALLES WEG!!!" Sanji's Zimmergenossen beobachteten das Geplänkel der beiden Männer für einen kurzen Moment, bevor sie schulterzuckend ihre Tabletts wegstellten und sich an einen freien Tisch sinken ließen. Wenn Sanji jetzt tatsächlich anfing, das Abendessen für die gesamte Kaserne zu kochen, dann konnten sie ruhig warten und auf den grauen Brei verzichten. Immerhin hatte Zorro ihnen ja bereits von den Kochkünsten des Blonden erzählt. Heimlich, wenn Sanji selbst nicht in Hörweite war. Und tatsächlich, wenige Minuten später drang ein verführerischer Duft aus der Küche hervor. "Klasse, Omeletts", identifizierte der Grünhaarige den Geruch, kippelte auf seinem Stuhl vor- und zurück und verschränkte die Arme über dem Bauch. Nur noch eine Frage der Zeit, dann hatten sie ein Gourmet-Essen vor sich stehen. Nicht nur in der Kantine schien man den umwerfenden Geruch von leckerem Essen zu riechen, denn keine zehn Minuten später war es, als würde der Raum aus allen Nähten platzen. Ungläubig nahm Tashigi die Brille ab, putzte die Gläser, rieb sich über die Augen und setzte die Brille wieder auf. Die Leute waren immer noch da. Sie hatte den Raum noch nie so gut besucht gewesen. Und langsam wurde es ihr zu voll. Genervt rappelte sich Jenkins auf die Beine. Scheiß egal, wie lecker es hier roch, sie würde nicht eine Sekunde länger hier bleiben. Hunger hatte sie eh keinen und außerdem nervte sie mittlerweile alles und jeder. Sie hatte eh noch genug Arbeit vor sich, musste die nächsten Stunden für ihren Trupp planen und sich genau überlegen, mit welchen Übungen sie deren Willen brechen konnte. Mürrisch schob sie den Teller von sich weg, stand schon wieder auf, diesmal endgültig, und verließ die Kantine. Kurz nachdem der frischgebackene Drill Seargant den Raum verlassen hatte, erschien Sanji wieder in der Kantine. Über seinem Kopf balancierte er auf beiden Händen ein riesiges Tablett voller Omeletts. Erstaunt blieb er auf der Türschwelle stehen. Soviel Andrang hatte doch vorhin nicht geherrscht?! Leicht irritiert stellte er das Tablett auf die Durchreiche, wo es beinahe augenblicklich geplündert wurde. Beinahe geschmeichelt verschwand der blonde Koch wieder in der Küche, um Nachschub zu holen. Wenn er etwas konnte, dann war es Kochen - auch unter Zeitdruck und für etliche Personen. Auf den Herdplatten köchelten diverse Töpfe mit Nudeln, Kartoffeln und anderen Nahrungsmitteln vor sich hin, in den Pfannen brutzelten etliche Steaks, Eier und verschiedene Gemüsesorten. Damit sollte er alle satt kriegen. Nebenher richtete er einige Teller an, unter anderem für die beiden süßen, weiblichen Lieutnants sowie für seine hirnverbrannten Zimmerkameraden, die es eigentlich gar nicht verdient hatten. Als er die fünf Teller auf dem Armen balancierend herausbrachte, wurde er von der hungrigen Meute beinahe überrannt, aber er trat sich seinen Weg frei, bis er am Tisch seiner Freunde angekommen war. Dort lud er drei Teller ab und ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. "Wo ist den Tashi-Mausi hin?", fragte er verblüfft, als er sie in dem Gemenge nicht ausmachen konnte. "Grade abgehauen!", informierte Lysop ihn, während er zu Messer und Gabel griff und zu Essen begann. "GOTT, IST DAS GUT!" "Abgehauen?", wiederholte Sanji hin- und hergerissen und achtete nicht darauf, wie die drei Jungs über ihre Teller herfielen, als hätten sie seit Tagen nichts zu beißen bekommen. Einerseits wollte er seiner Traumfrau hinterher laufen, aber er hatte noch einige Töpfe und Pfannen auf dem Herd, ausgeschlossen, dass er die unbeobachtet verkohlen ließ und dem Chefkoch hier traute er nichts mehr zu. "Marimo, bring ihr den Teller. Du hast eh noch Wiedergutmachung zu leisten." "Schpinnscht tu?", motzte Zorro mit vollem Mund. "Isch schap auch Hunga!" "Geh jetzt oder du bekommst die Matsche von vorhin vorgesetzt! Und die liegt im Müll!", fauchte Sanji und drückte ihm den sorgsam angerichteten Teller für ihren Drill Seargant in die Hand. Der Grünhaarige schluckte mühsam den Bissen hinunter, den er gerade kaute. "Ich hasse dich!", stellte er trocken fest, stieß aber den Stuhl zurück und verließ die Kantine, um sich auf den Weg zu Jenkins Zimmer zu machen. ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Während Private Grünspan durch die Fluren maschierte, hätte Tashigi zu gern ihren Bürostuhl durch das Fenster geworfen. Waren hier denn wirklich alle verrückt geworden? So hatte sie die U.S.Army nicht in Erinnerung gehabt. Seitdem sie Drill Seargant war, ging alles drunter und drüber. Sie hätte niemals zusagen sollen. Sie hätte niemals Drill Seargant werden sollen. Zum Kotzen! Exakt diesen Moment suchte sich Private Lorenor Zorro aus, um an ihre Tür zu klopfen. Der Teller in seinen Händen war mittlerweile nicht einmal mehr lauwarm und auf seinem unnötig langen Weg zum richtigen Zimmer war er nicht nur einmal in Versuchung gekommen, sich das Steak samt Beilagen selbst einzuverleiben. Stattdessen hatte er den Koch mit sämtlichen Schimpfwörtern bedacht, die ihm eingefallen waren. Das sah ihm ähnlich, erst den Himmel zeigen und dann – ätschibätsch – ab in die Hölle schicken. Sein Magen knurrte unaufhaltsam und laut vernehmlich. Wenn Jenkins die Tür nicht innerhalb der nächsten 20 Sekunden öffnete, war er weg. Murrend ließ sich Jenkins auf ihren Stuhl sinken und legte den Kopf in den Nacken. Das durfte doch alles nicht wahr sein, hatte sie nicht mal fünf Minuten ihre Ruhe?! "WER STÖRT?", verlangte sie zu wissen und setzte sich kurz die Brille ab, um sich dann über die Nasenwurzel zu fahren. "Lieferservice!", rief Zorro genervt zurück und trat mit dem Fuß nochmals gegen die Tür. So hart, dass diese in den Angeln erzitterte. Tashigi rollte die Augen. Tief aufseufzend rappelte sie sich wieder auf die Beine und ging auf die Tür zu, bevor sie noch aus den Angeln getreten wurde. Dann öffnete sie die Zimmertür, hätte sie allerdings gern sofort wieder zugeschlagen, als sie in Lorenors dämliche Visage sah. "Was willst du?", motzte sie und bäumte sich etwas vor ihm auf. Sie war genervt und das wollte sie den Schwachkopf ruhig wissen lassen. Ein wenig überrascht zog Zorro eine Augenbraue in die Höhe, sagte allerdings nichts zur schlechten Laune seines Drill Seargants. So, wie die gerade drauf war, würde sie ihn geradewegs wieder zur bekloppten Hina in die Truppe schicken. Darauf konnte er getrost verzichten. Also drückte er ihr den von Sanji so liebevoll angerichteten Teller in die Hand. "Auf Kosten des Hauses..." Das war's! Ende! Aus! Zu gerne hätte sie Lorenor einfach den Teller aus der Hand gerissen, nur um ihn diesen ins Gesicht zu drücken und das so lange, bis er an diesem verdammten Steak erstickte. "MACHT HIER EIGENTLICH JEDER WAS ER WILL UND WANN ER WILL?! ICH KRIEG'S KOTZEN!", bellte sie ihm geradewegs ins Gesicht, meinte aber die ganze Welt. Warum genau sie ausgerechnet jetzt so an die Decke ging wusste sie ja selbst kaum, immerhin lief dieses Chaos nun seit Anfang ihres Drills auf Hochturen. Vielleicht hatte sich einfach nur einiges angestaut. "PFEIFF' DIE ANDEREN ZUSAMMEN! KAFFEEKRÄNZCHEN IST JETZT VORBEI! IN ZWEI MINUTEN AUF DEM HOF UND GNADE DIR GOTT, WENN NICHT JEDER DA IST!!!" Kaum hatte sie ihre Standpauke beendet, schmiss sie die Tür mit Schmackes wieder zu, ohne darauf zu achten, ob Lorenor seinen Dickkopf schnell genug wieder zurückgezogen hatte. Zorro blinzelte, aber danach war die Tür immer noch zu. Wow. Er hatte das Gefühl, gerade Zeuge eines Jahrhundersturms geworden zu sein. Seufzend kratzte er sich am Hinterkopf. Das konnte unmöglich seine Schuld sein, er war total brav gewesen. Das machte es allerdings nicht einfacher, die aufkommende Wut zu zügeln. "Heißt das, du hast keinen Hunger, Searge?", fragte er schließlich stachelnd durch die geschlossene Tür und verfluchte sich dafür, den Teller aus der Hand gegeben zu haben. Hätte er das scheiß Steak besser doch auf dem Weg verputzt. Mit einem Rumms hatte Jenkins den Teller in den Mülleimer befördert. Schon der Geruch verursachte ihr Übelkeit. Seufzend fuhr sie sich abermals über das Gesicht. Sie hatte gerade ein bisschen überreagiert, zugegeben, aber der Idiot war auch nicht ganz unschuldig gewesen. Erstens hatte Lorenor einfach ein seltendämliches Gesicht, das sie auch ohne weiteres Zutun provozierte. Und zweitens hätte er Revys Annäherungsversuche abschmettern müssen, Hormone hin- oder her. Auch ihm müsste klar sein, was für Probleme das für ihn, Revy und sogar für sie selbst geben könnte. Smoker würde ihr höchstpersönlich den Arsch aufreißen, sollte rauskommen, dass ihre Männer noch nicht mal den Schwanz in der Hose lassen konnten. Der Grünhaarige verharrte unsicher vor der Tür, als er keine Antwort erhielt. Aber das Scheppern und Klirren von Geschirr konnte nichts Gutes bedeuten. Nachdenklich wandte er sich zum Gehen und ließ es dann doch bleiben. Er war neugierig, wo ihr Problem lag, obwohl er sich vollkommen darüber im Klaren war, dass ihn das rein gar nichts anging. Wider besseren Wissens klopfte er also nochmals an der Tür. Seargant Jenkins hatte ich wieder an ihren Schreibtisch gesetzt, das Gesicht schwer in ihre linke Hand gestützt, während sie mit der Rechten ziellos in irgendwelchen Zettelhaufen rumblätterte. Zwei Minuten, bis ihre Truppe auf dem Hof stand, aber wer sagte denn, dass sie selbst auch pünktlich sein musste? Wieder klopfte es an der Tür. Natürlich konnte sie sich denken, dass es Lorenor war, der wieder irgendeinen Blödsinn von sich geben, ihre Einrichtung auseinander nehmen oder sie einfach nur zur Weißglut treiben wollte. Der Kerl wusste auch nicht, wann gut war. "WAS?!", schrie sie, ohne aufzusehen, und bewegte sich auch nicht, als Lorenor die Tür öffnete. Nachdem er eingetreten war, schloss Lorenor die Tür wieder hinter sich und lehnte sich gegen sie. Er runzelte die Stirn, als er seinen Drill Seargant musterte, die leicht zusammengesunken an ihrem Schreibtisch saß. Die Art und Weise, wie sie ihren Kopf auf ihre Hand stützte, als wäre er ihr viel zu schwer geworden. Der Teller mit Essen war nirgendwo zu sehen, wahrscheinlich hatte sie ihn weggeworfen. Schade drum. Ohne auf seinen knurrenden Magen zu achten, verschränkte er die Arme vor der Brust. "Was ist los, Searge? Du bist unausstehlich." "Was glaubst du wohl?", murmelte sie angespannt, rieb sich in einer kurzen Bewegung mit der rechten Hand leicht über die Stirn, als wollte sie die drohenden Kopfschmerzen einfach wegwischen. "Nichts läuft, wie es soll." Genervt aufstöhnend griff sie noch dem Papierstapel und schb ihn in den Mülleimer neben dem Schreibtisch, bevor sie sich mit ihrem Stuhl von Lorenor wegdrehte, damit er nicht noch aus der Miene ablesen konnte, wie entmutigt sie wirklich war. Sie war drauf und dran, einfach alles fallen zu lassen, sogar die Army. Vielleicht sollte sie einfach auswandern, nach Kanada oder Europa. Vielleicht England? Das Wetter dort war zwar konstant scheiße, aber irgendwas musste an dieser 'Fish & Chips'-Sache dran sein, dass die verdammten Briten so sehr darauf abfuhren. Der Private blickte nicht ganz durch, aber Jenkins warf ja auch nicht gerade mit Einzelheiten um sich. Seufzend stieß er sich von der Wand ab - das konnte offenbar ein längeres Gespräch werden, wenn er ihr jede Information aus der Nase ziehen musste - durchquerte das Zimmer und ließ sich auf die Bettkante sinken. Dass sie sich weggedrehte und ihm keinen Platz angebot, ignorierte er gekonnt. Seine leichteste Übung. "Brauchst du den Kram nicht noch?", fragte er schließlich und deutete auf den Mülleimer. "Ich brauch die ganze verdammte Army nicht mehr, mit diesem Loch angefangen! Wird Zeit alles niederzubrennen!!!", erklärte sie bockig und verschränkte stur die Arme vor der Brust, wie nur ein genervter Drill Seargant es konnte. Und überhaupt, was sollte das hier werden? Hatte sie gerade nicht noch gesagt, dass Kaffeekränzchen vorbei war?! Aus den Augenwinkeln sah sie auf ihre Uhr. "Eine Minute, 22 Sekunden, Private." Zorro stützte die Ellbogen auf die Knie und das Kinn in die Hände. Wenn es darum ging, die Kaserne abzufackeln, war er grundsätzlich dabei. Er hätte sogar ein Feuerzeug in der Hosentasche. Aber Jenkins gehörte hier nun mal hin, daran war nichts zu rütteln. Auch ohne dass sie es ihm erzählt hätte, wusste er, welche Anstrengungen sie auf sich genommen haben musste, um so weit zu kommen. Das nahm niemand einfach nur aus Jux und Dollerei auf sich. Und jetzt wollte sie einfach aufgeben? "Dann schmeiß halt hin." Starrköpfig sah Tashigi an die Wand vor sich. Eigentlich gab sie nicht ohne weiteres auf, aber sie hatte es wirklich versucht! Sie hatte ernsthaft versucht, mit ihrer Truppe voranzukommen, was sich allerdings als vergebene Liebesmüh erwiesen hatte. Und je mehr sie sich reinkniete, desto häufiger fuhr sie damit vor die Wand. Es schien, als wolle sich ihr Trupp mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln unter die Erde bringen. "'Ne bessere Alternative hab ich anscheinend auch nicht..." Der Grünhaarige nickte gedankenversunken. "Genau. Scheiß auf die jahrelange Ausbildung, den Drill, den Spott, den beschissenen Muskelkater, den du jeden Tag hattest. Ignorier einfach die Tatsache, dass du soweit gekommen bist und die Anerkennung, die du dir erkämpfen musstest. Gib einfach auf und scheiß auf die ganze Mühe und Kraft, die du in diese Karriere investiert hast...", sagte Zorro ruhig. Dann setzte er sich aufrecht hin und suchte ihren Blickkontakt. "BIST DU EIGENTLICH KOMPLETT BESCHEUERT, AUCH NUR DARÜBER NACHZUDENKEN?! Reiß dich zusammen, anstatt bei dir bei den ersten Problemchen in die Hose zu pinkeln." "ACH JA, DANN ERZÄHL MIR MAL, WAS ICH SONST TUN SOLL, SCHLAUBERGER!", maulte Tashigi und sprang von ihrem Stuhl auf und das so schnell, dass dieser fast umgefallen wäre. "PANZER WERDEN GEKLAUT, DAMIT MAN MEINEN WAGEN PLÄTTEN KANN! WÄHREND DES DRILLS VERPISST IHR EUCH HEIMLICH UND SOBALD IHR 'NE KNARRE IN DER HAND HABT, BRINGT IHR EUCH FAST GEGENSEITIG UM! WAS SOLL MAN DA DENN NOCH MACHEN? NEIN, ICH SCHMEIß LIEBER ALLES HIN, BEVOR IHR EUCH DAS HIRN AUS DEM SCHÄDEL PUSTET!!" Sie hatte lange darüber nachgedacht, was sie falsch gemacht hatte und warum ihre Truppe nicht so gehorchte, wie die anderen es taten. Smoker und Hina beispielsweise hatten immer alles unter Kontrolle. Warum konnte bei ihr nicht auch alles glatt gehen? Warum musste sie ausgerechnet Ace und Lorenor in ihrer Crew haben? "JETZT HÖR AUF, DIE ALTEN GESCHICHTEN AUFZUWÄRMEN!", brüllte Zorro zurück, blieb jedoch sitzen, auch wenn Tashigi deshalb bedrohlich vor ihm aufragte. Ja, er hatte viel Scheiße gebaut, aber er hatte gedacht, dass sie das mittlerweile aus der Welt geschafft hätten. Warum regte sie sich dann immer noch so auf? Nun gut, er war vielleicht im Moment auch nicht das beste Beispiel für eine vernünftige Diskussion. Er atmete tief durch und fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht, um wieder runterzukommen. "Dann mach irgendwas dagegen! Schmeiß Tenner raus, bevor er irgendjemanden oder sich selbst umbringt! Lass uns joggen und trainieren, bis wir umfallen! Mach einfach irgendwas, anstatt nur vor dich hinzuschmollen und aufzugeben. Reiß uns mal so richtig den Arsch auf, anstatt dir immer nur mich auszusuchen! Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich hab dir heute nicht an die Karre- ...ans Bein gepisst!" Ungläubig sah sie Private Lorenor an. War das jetzt wirklich sein ernst? Wie konnte er es nur wagen?!! "SAG MAL, HACKT'S JETZT?! PUNKT EINS: DASS ICH IMMER DICH RAUSSUCHE, UM DICH FERTIG ZU MACHE, KÖNNTE VIELLEICHT DARAN LIEGEN, DASS DU NUR SCHEIßE BAUST! UND PUNKT ZWEII: WARUM, ZUM TEUFEL, SOLLTE ICH TENNER RAUSSCHMEIßEN?! DANN KANN ER HALT NICHT MIT EINER WAFFE UMGEHEN, NA UND?! WENIGSTENS BRETTERT ER NICHT MIT EINEM GOTTVERDAMMTEN PANZER ÜBER MEINEN WAGEN UND TUT GENAU DAS, WAS ICH SAGE!! DEN EINZIGEN, DEN ICH RAUSWERFEN WÜRDE, WÄRST DU, WEIL DU UNKOOPERATIV, NERVTÖTEND, RECHTHABERISCH, UND ARROGANT BIST UND VERSUCHST, MICH BEI JEDER NÄCHSTBESTEN MÖGLICHKEIT FERTIG ZU MACHEN!" Nach ihrem Wutausbruch rang sie nach Luft. Ihr Kopf war rot angelaufen und hinter ihrer Stirn pochte es, aber jetzt, wo sie das Alles mal losgeworden war, ging es ihr tatsächlich ein bisschen besser. Der Knoten in ihrem Magen war verschwunden, als hätte man ihn in einem ätzenden Säurebad aufgelöst. Sauer war sie allerdings immer noch. Der Grünhaarige ließ sie Luft holen. Offenbar hatte sich da bereits einiges an Wut angestaut, vielleicht war es gar nicht mal so schlecht gewesen, dass sie sie rausgelassen hatte. Trotzdem war sie immer noch entmutigt, das sah man ihr an, und er hatte keinen blassen Schimmer, womit er sie noch triezen konnte, um das zu ändern. Seufzend fuhr er sich über den Nacken. "Damit das klar ist: wenn du aufgibst, dann bin ich auch weg. Denn du bist die Einzige, der ich hier noch was beweisen will." "Toll, dann gehen alle meine Probleme mit mir, oder was?!", murmelte sie, schüttelte dann den Kopf und fuhr sich über die Stirn, als sie bemerkte, was sie überhaupt gesagt hatte. "Das war nicht fair, tut mir Leid...", seufzte sie dann und ließ sich wieder auf ihren Bürostuhl fallen. Das hatte sie nicht sagen wollen, eigentlich war es sogar ziemlich schmeichelnd. Sie war sogar noch röter geworden, als er es ausgesprochen hatte. Zorro schwieg eine Weile und beobachtete seinen Drill Seargant stattdessen aufmerksam. "Geht's dir jetzt besser?", fragte er dann und schmunzelte leicht. Wenn er in etwas gut war, dann darin, andere Leute zur Weißglut zu treiben, bis sie sich ausgekotzt hatten. Dieselbe Taktik wendete er manchmal bei Sanji an und - auch wenn er sich das nicht gerne eingestand - Sanji bei ihm. Tashigi verzog das Gesicht. "Ach, halt die Klappe...", murrte Jenkins, musste sich aber eingestehen, dass sie sich wirklich sehr viel besser fühlte. Sie hatte das immer für einen Mythos gehalten, aber manchmal tat es wirklich gut, sich mit jemanden so richtig zu fetzen. Irgendwie befreiend. Leicht grinsend kam der Grünhaarige auf die Beine. "Also... soll ich die Jungs jetzt zum Platz schicken oder kann ich vorher noch was Essen? Ich verhungere nämlich gleich...", stellte er dann fest, schob die Hände in die Hosentaschen und blickte abwartend zu seinem Drill Seargant herüber. Seargant Jenkins erwiderte sein Grinsen nur knapp und musste innerlich den Kopf schütteln. "Du hast zehn Minuten", sagte sie gönnerisch. "Zehn Minuten?! Bis dahin hab ich die Kantine nicht mal gefunden!", fluchte Zorro halblaut und hetzte los. ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... "Ich...werd das...Gefühl...nicht los...dass das...alles...deine Schuld...ist...Marimo!", keuchte Sanji und beschloss, etliche weitere Anschuldigungen für sich zu behalten. Gleichmäßig zu atmen entwickelte sich für ihn im Augenblick nämlich zu einer olympischen Disziplin und er wollte seine Energie nicht verschwenden. Trotzdem, das musste jetzt einfach mal gesagt werden. Seit er den Idioten vor zwei Tagen mit einem Teller bewaffnet zu ihrem süßen Drill Seargant geschickt hatte, war diese nämlich wie ausgewechselt. Nicht, dass sie nicht schon vorher hart zu ihnen gewesen wäre, aber im Vergleich zu dem Drill, den sie seit zwei Tagen über sich ergehen lassen mussten, war das noch das Weichspülprogramm gewesen. Zorro neben ihm ging allerdings nicht weiter auf seine Worte ein. Stattdessen joggte er mit einer Leichtigkeit neben ihnen her, die den blonden Koch in den Wahnsinn trieb. Wenigstens hatte der Grünhaarige den Anstand, auch kräftig zu schwitzen. Das war ja wohl auch das Mindeste. Private Lorenor Zorro wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn und behielt seine Antwort für sich. Nicht nur Sanji hätte ihn umgebracht, wenn seine Schuld eingestanden hätte. Tashigi hatte sich seine Worte scheinbar wirklich zu Herzen genommen, von ihren Zweifeln hatte er jedenfalls nichts mehr bemerkt. Dafür trieb sie ihren Trupp über jegliche körperlichen Grenzen hinaus. Nicht nur einer war in den letzten Tagen zusammengeklappt vor Erschöpfung. Auch er konnte die körperliche Betätigung der letzten zwei Tage am ganzen Körper spüren. Jenkins hatte sie gefühlte 3000 Mal über den Parcour gejagt, unzählige SitUps und Liegestütze angeordnet und der Drill ging bereits los, wenn sie die Augen noch nicht ganz geöffnet hatten. Gestern hatten sie den halben Tag im Wald verbracht und damit begonnen, einen Schützengraben auszuheben. Die schweißtreibende Arbeit saß ihnen allen noch in den Knochen und trotzdem joggten sie jetzt samt Marschgepäck und Waffe durch den Wald, vorbei an den aufgetürmten Erdhaufen vom Vortag. Und das schon seit über einer Stunde. Bisher hatte sich nur ein Schuss gelöst. Dennoch empfand Zorro keine aufrichtige Reue. Sicher, innerlich verfluchte er sich dafür, Jenkins ausgerechnet diesen Ratschlag erteilt zu haben und er fand auch, dass sie die Zügel langsam mal wieder etwas lockern konnte, bevor noch einer von ihnen den Löffel abgab, aber insgesamt ging sein Plan tatsächlich auf: keiner von ihnen hatte überhaupt noch die Kraft, zu widersprechen. Sie waren froh, wenn sie es abends in einem Stück in ihre Betten schafften. Und das hatte auch seine positiven Auswirkungen auf Jenkins. Sie schien deutlich entspannter zu sein als vor zwei Tagen und sogesehen hatte dieser Spießrutenlauf auch durchaus seinen Sinn. Obwohl Jenkins diese Mordstortour erst angezettelt hatte, fragte sie selbst sich immer wieder, welcher Teufel sie geritten hatte, so in die Vollen zu gehen. Gut, Lorenor hatte sie angestachelt der Truppe mal ordentlich die Leviten zu lesen und anscheinend schien es sogar was zu bringen, seitdem hatte es nämlich niemand mehr gewagt, sich zu beschweren oder Schwachsinn zu verzapfen. Sie selbst musste zwar ebenfalls an ihre Schmerzgrenze gehen - immerhin machte sie fast jede verdammte Übung mit - aber das Risiko auf Muskelkater ging sie ein. Bescheuerter Grünspan, er hatte es ja nicht anders gewollt. Mit 20 Kilo Gepäck auf dem Rücken und ihrer Waffe in den Händen sah sie über die Schulter hinweg zu den Soldaten rüber, die allesamt nicht wirklich fit aussahen. Zwei ihrer Männer hatten bereits den Anschluss verloren. Auf dem Absatz machte sie kehrt, gab den Männern in der ersten Reihe ein Zeichen zum Weiterlaufen und ging zu den beiden völlig erschöpften Rekruten zurück. "Alles klar? Los, reißt euch zusammen. Das schafft ihr!" Die beiden schüttelten nur erschöpft die Köpfe und versuchten, irgendwie wieder Luft zu bekommen. "Wir... sind echt im Arsch, Searge...", keuchte Private Warren und versuchte nicht unter der Last des Gepäcks zusammen zusacken. Oh man, da hatte sie es doch etwas übertrieben. Seufzend sah sie wieder zu den anderen rüber, die schon weiter voran marschiert waren. Kurz blieb ihr Blick an den grellen grünen Haarschopf hängen. Der Kerl war bisher immer ziemlich fit gewesen, egal um was für eine Übung es sich gehandelt hatte. Wahrscheinlich kratzte ihn dieser Marsch auch nicht sonderlich, im Gegensatz zu den beiden völlig geschafften Soldaten vor ihr. "PRIVATE LORENOR, ICH BRÄUCHTE MAL KURZ IHRE HILFE!", rief sie nur knapp und biss sich sofort danach auf die Lippe. Verdammt! Sie hatte ihn gar nicht um Hilfe bitten wollen. Das war ihr nur so rausgerutscht! Zorro drehte irritiert den Kopf und warf seinem Drill Seargant über die Köpfe der anderen Soldaten hinweg einen kurzen Blick zu. Aha. Schon wieder zwei, die schlapp machten. Sollte er die beiden jetzt etwa zur Kaserne zurücktragen? Und das Tragen war sein geringstes Problem, viel mehr Sorgen machte er sich über den Rückweg. Er verlangsamte seine Schritte, kehrte um und joggte auf das Trio zu, während er sich gedanklich schon mit den beiden Idioten im Schützengraben übernachten sah. "WAS GIBT'S, SEARGE?" "Wir müssen den beiden das Gepäck abnehmen. Geht leider nicht anders...", erklärte sie knapp und kassierte dankende, mit Freudentränen erfüllte Blicke der beiden Soldaten. Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, klammerten sich die beiden jammernd an der zierlichen Statur ihres Drill Seargants fast. "Sie sind zu gütig, Searge!" "Sie schickt der Himmel!" Tashigi seufzte kurz, störte sich aber nicht weiter daran, dass man ihr die Uniform vollrotzte. Verrückt, dabei war sie es doch gewesen, die sie so triezte. "Ja, ist gut jetzt..." "Luschen", fällte der Grünhaarige sein Urteil, der die Szene stillschweigend mitangesehen hatte. Aber na schön, das bewies nur mal wieder, wie gut sein Plan aufging. Fehlte ja nur noch, dass sie ihr die Füße leckten. Er schüttelte den Gedanken ab, grinste Jenkins bloß kurz zu und streckte dann die Arme nach den Rucksäcken aus. "Her damit." Einen Rucksack hielt die Lorenor entgegen, strafte ihn dabei noch mit mahnenden Blicken à la Lass-deine-kleine-Schwester-in-Ruhe, während sie selbst ebenfalls ein Gepäckstück an sich nahm und versuchte, dieses irgendwie zu schultern. Das würde wohl ihr anstrangendster Marsch überhaupt werden. Zorro schwang sich den 20 Kilo schweren Rucksack über die linke Schulter und sah dann verblüfft dabei zu, wie Jenkins ebenfalls einen der Rucksäcke aufzog. Sie wog doch selbst kaum was, wollte sie etwa mit ihrem doppelten Körpergewicht herummarschieren? Herumjoggen verbesserte er sich selbst gedanklich, aber das machte die Sache auch nicht besser. Kurz spielte er mit dem Gedanken, ihr den Rucksack abzunehmen, aber dann wäre von ihm wahrscheinlich nur noch ein blutiger Haufen Matsch auf dem Boden übrig gewesen. Er verwarf den Gedanken also, zuckte nur mit den Schultern und lief dann den anderen nach. "LOS ABMARSCH!", forderte Jenkins lauthals, während sie sich nochmal die beiden Rucksäcke ordentlich schulterte und versuchte, nicht allzu geschafft auszusehen. Es war wirklich nicht mehr weit, aber diese kurze Strecke würde sich dehnen wie Kaugummi, da war sie sich jetzt schon ziemlich sicher. "JA, SIR!", salutierten die beiden und liefen voran, um den Anschluss nicht komplett zu verpassen. Lysop keuchte und stolperte weiter vorwärts. Als der Grünhaarige wieder zu ihnen aufschloss, fielen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf. Schleppte der Kerl da gerade echt zwei dieser Rucksäcke?! Und dann lief er auch noch schneller als sie alle zusammen. Gedanklich schüttelte er den Kopf. Der Mann war'n Tier! "Kannst du...nicht...meinen...?!", brachte er mühsam hervor und blickte Zorro flehend an. Der musterte ihn nur einmal knapp von der Seite her, fällte dann ein Urteil und streckte die Hand nach seinem Rucksack aus. Lysop wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen. Auch Tashigi wäre vor Unglauben fast hinten rüber gefallen. Sie hatte sich damit abgefunden, dass Private Lorenor Zorro fitter war als alle anderen in ihrer Truppe voller Halbstarken, aber dass er so ein Übermensch war, war wirklich unnormal. "Übertreib es nicht, Alter! Du musst hier niemanden was beweisen", warf Ace ein, hätte seinen Rucksack am liebsten aber ebenfalls an Zorro abgetreten. Wenn er gerade schon mal seine soziale Ader entdeckt hatte... "Hast du dir die Langnase mal angeguckt? Der kippt gleich aus den Latschen, ist dir das Beweis genug?", gab Zorro zurück. Prompt musterten die anderen beiden den Schwarzhaarigen. "Wo er Recht hat", keuchte Sanji, zuckte mit den Schultern und fragte sich, wie lange diese Tortur noch andauern sollte. ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... "OKAY MÄDELS, GEHT ERST MAL WAS ESSEN! WIR SEHEN UNS IN 30 MINUTEN WIEDER!", rief Jenkins der Truppe zu, während sie ihre Rucksäcke auf den Boden fallen ließ und versuchte, nicht allzu geschafft auszusehen. Der Marsch war die reinste Folter gewesen, aber was hätte sie auch sonst anderes machen sollen? Die Soldaten einfach liegen lassen? Wohl kaum! Und wenn sie schon nach 40 Kilo fertig war, wie geschafft war dann erst Private Lorenor, der 60 Kilo mit sich schleppte? Der Kerl war doch als kleines Kind in den Zaubertrank gefallen. "Essen?! ESSEEEEEN!!!", jubelte Ace und war so gut zu Fuß, wie er es nur sein konnte, wenn es um was zu Spachteln ging. Mit Ace an der Spitze rannte die Meute grölend und jubelnd Richtung Kantine. Kaum war die Truppe voran gelaufen, war Jenkins geradewegs hinten rüber gekippt, Arme und Beine von sich gestreckt, und versuchte vergebens, tief Luft zu holen. Nie wieder würde sie das Gepäck eines anderen zusätzlich schleppen! Zorro sah dem Trupp noch nach, bis sie allesamt außer Sichtweite waren. Dann ließ er sich, unisono mit seinem Drill Seargent, hinten über fallen und warf dabei in einer fließenden Bewegung alle drei Rucksäcke von sich. Seine Beinmuskeln brannten wie die Hölle. Um nichts in der Welt würde er diese Tortour nochmals auf sich nehmen, aber Schwäche zeigen kam nicht in Frage. Da hatte er nun mal durch gemusst. Jetzt war er nur noch grenzenlos erleichtert, diese Last endlich los zu sein. Keuchend rang er angestrengt nach Atem. Dass Tashigi nicht weit von ihm genau dasselbe tat, bekam er nur am Rande mit. Keuchend hatte Jenkins die Arme über den Kopf ausgestreckt, um besser nach Luft schnappen zu können. Wenn man aus der Puste war, sollte man die Arme am besten hochreißen und tief durchatmen, zumindest hatte sie es so bei der Army gelernt. Kurz drehte sie den Kopf etwas nach links, sah neben sich einen ebenso fertigen Lorenor Zorro liegen. Tashigi schmunzelte. Also konnte auch ein gewisser Grünspan an seine körperlichen Grenzen stoßen, aber mit 60 Kilo im Schlepptau war das auch nicht verwunderlich. Dennoch... sie musste bewundernd anerkennen, dass sie wohl nicht einmal fünf Schritte an seiner Stelle geschafft hätte. Hut ab dafür! Der Grünhaarige entdeckte Tashigi im selben Moment, in dem sie ihn ansah und versuchte sich an einem Grinsen. Er gab es relativ schnell wieder auf und fuhr damit fort, Luft in seine Lungen zu pressen. Irgendwie hatte er das Gefühl, jetzt etwas sagen zu müssen, aber ihm fiel beim besten Willen nicht ein, was. Einen Moment später hatte sich diese Sorge allerdings auch gleich wieder erledigt. "Ey, Attentäter! Dafür, dass du letztens noch so schlecht von Jenkins geredet hast, liegt ihr aber ganz schön nah beieinander!", lachte Franky gröhlend und schulterte die Blechteile in seinen Händen neu. Matt hob Zorro den Kopf an und winkte dem Tüftler knapp zu. Tashigis gerade noch leicht bewundernder Gesichtausdruck schwappte über in eine alles vernichtende, bitterböse Miene. "DU REDEST SCHLECHT ÜBER MICH?!", blaffte sie den Grünspan an und setzte sich etwas auf. Wie konnte er es nur wagen?! Warum genau sie sich so angegriffen fühlte, war ihr schleierhaft, immerhin hatten sie sich wirklich nicht auf den besten Fuß erwischt. Und vielleicht hatte sie Lorenor auch nicht unbedingt in jeder Situation über den Himmel gelobt. Aber sie durfte das, sie war Drill Seargant. "Reg dich...nicht so auf. Du etwa nicht über mich?", stieß Zorro mühsam aus und warf dem Blauhaarigen einen vorwurfsvollen Blick zu. Musste er das unbedingt in die Weltgeschichte hinausposaunen? Und dann auch noch ausgerechnet vor ihr? Franky schmunzelte und der Grünhaarige erkannte, dass dieser Streit von dem Mechaniker einkalkuliert gewesen war. Rache war Blutwurst. "Wo kamen noch mal deine Ersatzteile her? War das nicht im Osten E-" "Ich muss los", fuhr Franky ihm über den Mund, warf ihm einen ebenfalls bösen Blick zu und stapfte von dannen. Zorro grinste. Skeptisch beäugte der Drill Seargant das Geschehen, bevor sie sich endlich aufraffte und versuchte den Dreck von den Klamotten zu klopfen. Sie war zwar immer noch aus der Puste und hatte pochende Seitenstiche, was allerdings voraussehbar gewesen war. Seufzend griff sie wieder beide Rucksäcke, in jeder Hand jeweils einen, und ging langsam auf das Hauptgebäude zu. Verdammter Lorenor Zorro! Seufzend setzte auch der Verdammte sich auf und rappelte sich mühsam auf die schmerzhaften Beine. Dann wuchtete er sich ebenfalls die Rucksäcke über die Schulter und folgte seinem Drill Seargent, bevor er noch den Anschluss verlor. Kurz spielte er mit dem Gedanken, sich zu entschuldigen, fand aber, dass er das in letzter Zeit oft genug getan hatte. Es musste ja nicht gleich zum Leistungssport ausufern. ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Die Langnase knirschte mit den Zähnen. War der Kerl eigentlich noch zu fassen? Hatte der Penner nicht schon genug Fleisch auf dem Teller? Ja, Sanji kochte wirklich meisterhaft und vor allem auch in ordentlichen Mengen, aber wie kam Ace auf die bescheuerte Idee seinen Teller plündern zu wollen? "Man, lass die Finger von meinem Essen. Hol dir gefälligst einen Nachschlag, wenn du noch Hunger hast, aber nicht von MEINER RATION!!!" Ace blinzelte. Erst einmal, dann ein zweites Mal, sah zu Lysop auf, als ob er ein sprechender Fisch mit Füßen wäre. Irgendwie machten die Worte, die aus seinem Mund purzelten, gar keinen Sinn. Das Einziege, was hängen blieb, war 'Essen'. "...was wolltest du?" "HÖR MIR GEFÄLLIGST ZU!!", motzte Lysop und stand so aprupt von seinem Stuhl auf, um sich vor dem Gesprossten aufzubäumen, dass das Möbelstück fast zu Boden ging. Gerade, als der Lügenbaron über den Tisch hinweg mit gezückter Gabel sein Stück Fleisch zurück erobern wollte, fiel ihm der grüne Haarschopf drei Tische weiter auf. Grüne Haare, braungebrannte Haut und eine stattliche Statur... allerdings war das nicht Zorro, denn der saß gerade neben ihm und stocherte lsutlos in seinem Essen herum. Dann schweifte der Blick wieder einige Tische weiter. "Was zum...", murmelte er und knuffte dem Griesgram an der Schulter. "... zieh dir das rein, der Kerl könnte dein Alter sein!" "Echt? Wo?! Zeig mal!", verlangte Ace prompt, setzte sich kerzengerade auf und streckte den Kopf, um über die Köpfe der anderen Soldaten hinweg Lysop's Fingerzeig zu folgen. Als er den grünen Haarschopf in Sichtweite entdeckte, lachte er schallend los. Unfassbar, diese Ähnlichkeit! Energisch stieß er Zorro, der tief in Gedanken versunken an seinem Essen knabberte, den Ellbogen in die Seite. "Guck mal, die Langnase hat voll Recht, Honey!" Zorro seufzte genervt und hob seinen Blick, kauend. "Ihr habt ja keine Ahnung", seufzte er, folgte aber brav den Blicken der anderen beiden - und verschluckte sich prompt. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht – von einer Abrissbirne. Er kannte diesen Mann. Besser, als er wollte. Obwohl sie sich seit sechs Jahren nicht mehr gesehen hatten, hätte Zorro diesen Kerl unter tausend anderen wiedererkannt. Allein schon die überhebliche Art, wie er die Schultern durchgestreckt hatte, der Rücken kerzengerade...Lysop hatte vollkommen falsch gelegen. Der Kerl könnte nicht bloß sein Vater sein...er war es. In voller Größe und auf freier Wildbahn. Langsam, beinahe in Zeitlupe, ließ Zorro die Gabel in seiner Hand wieder sinken. Das letzte Mal, als er seinen Vater gesehen hatte, hatte er halb bewusstlos in seiner eigenen Blutlache mitten in einem gottverlassenen Sumpfgebiet gelegen und der hochdekorierte Soldat Lorenor Roan hatte sich mit einem blutigen Jagdmesser in der Hand und wirrem Blick über ihn gebeugt. Zorro vergaß zu atmen, geschweige denn zu schlucken. Als hätte Lorenor Senior seinen fassungslosen Blick im Nacken bemerkt, drehte er sich herum. Einen unfassbar langen Moment starrten sie sich quer durch den Raum in die Augen. Roan grinste ihm zu und Zorro hätte schwören können, er winkte kaum merklich mit den Fingern. Der schreckensstarre Moment verflog, als Ace Zorro erneut den Ellbogen in die Seite stieß. "Atme!", erinnerte der Schwarzhaarige seinen Freund hilfsbereit. Zorro blinzelte irritiert, von einer Sekunde auf die andere ins Hier und Jetzt zurückkatapultiert. Er vergaß den Bissen, den er gerade genommen hatte, kam Ace's Vorschlag nach, holte tief Luft und verschluckte sich auf grausamste Art und Weise. Hustend warf er noch einen Blick in Richtung seines Vaters, der immer noch grinsend zu ihnen herübersah, dann ließ er sich langsam und würgend den Stuhl hinuntergleiten und suchte sein außerordentlich männliches Heil in der Flucht - unterm Tisch. Irritiert beobachteten seine Zimmergenossen, wie der Grünhaarige unter dem Tisch abtauchte, warfen sich einen knappen Blick zu, bevor sie mit den Schultern zuckten und sich ebenfalls unter den Tisch duckten, um ihrem Freund dort unten Gesellschaft zu leisten. Warum auch immer. ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Suchend ließ Sanji seinen Blick durch die vollbesetzte Kantine gleiten. Verdammt, wo waren die Penner denn jetzt schon wieder hin?! Die drei Chaoten konnte man wirklich keine Sekunde aus den Augen lassen. Genervt pustete sich der selbsternannte Koch eine Haarsträhne aus dem Gesicht und kämpfte sich mit vielen Tritten und voll beladen seinen Weg durch die hungrige Meute. Endlich entdeckte er den allzu bekannten, verräterischen grünen Haarschopf. Wo der Marimo war, konnten die anderen nicht weit sein. Entschlossen stapfte der Blonde auf den Kanarienvogel zu, fest entschlossen, den dreien den Nachtisch zu verbieten. Was fiel denen auch ein, sich einfach umzusetzen?! "Ey, du Sackgesicht!", posaunte Sanji drauf los, kaum, dass er den Grünhaarigen erreicht hatte. Mit Wucht trat er ihm von hinten gegen das Bein. "Was fällt dir eigentlich ein-..." Sanji's Satz blieb unvollendet, als der Mann sich herumdrehte und sich herausstellte, dass es gar nicht Zorro war - sondern sein vielfach beschimpfter und verfluchter Nichtsnutz von einem Vater. Vor ihm stand Lorenor Roan. Und das war so absurd und vollkommen unmöglich, dass Sanji alles fallen ließ, was er gerade in der Hand hatte und ein nervöses, hysterisches Lachen verlauten ließ. "AHAHAHA!" Roan musterte den lachenden, blonden Kerl vor sich kurz, bevor sich Erkennen auf seinem Gesicht widerspiegelte. "Sanji", stellte der Soldat mit einem freundlichen Grinsen fest und kniff sein Gegenüber in die Wange, ohne das auf dem Boden verteilte Essen auch nur ansatzweise zu beachten. "Du bist ja immer noch so mager. Gibt Jeff dir nicht genug zu Essen?" Der Blonde starrte. Und starrte. Und starrte. Das war nicht Lorenor Roan, wie er ihn kannte, ganz und gar nicht. War der Kerl auf Drogen?! Beinahe panisch wich Sanji vor dem Mann zurück, der seinen besten Freund vor sechs Jahren abgestochen hatte, und sah sich suchend nach eben jenem Trampeltier um, dass ihn unvorbereitet in dieses Fettnäpfchen hatte springen lassen. "ZORRO!!", rief er beinahe hilfesuchend. Zorro zuckte so heftig zusammen, dass er sich den Kopf an der Tischplatte stieß. "Hier", stieß der Grünhaarige dann japsend aus und winkte den Koch halbherzig zu sich. Ein paar atemlose Sekunden hatte er wirklich gehofft, sich Roan nur eingebildet zu haben, aber...Sanji sah ihn offensichtlich auch. Und hatte sich nicht gerade weniger erschrocken als er selbst. Jetzt wünschte er sich nur noch, an Ort und Stelle im Erdboden zu versinken. Oder wahlweise, dass ihm jemand auf den Rücken klopfte, damit der Bissen Fleisch nicht weiter in seiner Luftröhre steckte und ihm das Atmen unmöglich machte. Ace tätschelte seinem nach Luft hechelnden Kumpel den Rücken wie ein kleines Schulmädchen. Was war denn nu kaputt? Hatte ihm die Ähnlichkeit dann doch umgehauen, oder hatte er den absoluten Schlüsselmoment (mal wieder) verpasst? Auch Lysop war den beiden unter den Tisch gefolgt und wunderte sich mindestens genauso sehr, wie Ace es tat. "Alles klar? Ich kann Kaya rufen, wenn du willst." Die Langnase konnhte den Namen nicht einmal ansatzweise aussprechen, ohne dass ihm der Geifer aus dem Mund sickerte. Kaya war einfach zu süß. Aber darum ging's hier gerade nicht - Bruder ging vor-... naja. "Was ist denn los? Du tust ja so, als wärst du auf der Flucht!" ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Drill Seargant Tashigi Jenkins hatte nicht mal fünf Schritte in die Kantine setzen können, ohne dass sie das Gefühl bekam, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Und kaum hatte sie nach dem alles vernichtenden Grünschopf Ausschau gehalten, hatte sie auch schon das Übel gesehen. Lorenor - die Coolness in Person - rührte keinen Finger, während das arme Blondchen den Tränen nahe war. Kein Wunder, so viele Leckereien, die den Boden zierten, da kamen auch ihr beinahe die Tränen. Schade um das schöne Essen. Wer dafür verantworlich war, lag natürlich auf der Hand. Sie war sich jedenfalls ziemlich sicher. "LORENOR, WAS HAST DU SCHON WIEDER ANGESTELLT?! DU HAST NUR SCHEIßE IN DER BIRNE!!", maulte sie, während sie angriffslustig auf die beiden zuging und sich hinter der grünen Haarpracht aufbäumte, die Hände in die Hüften stemmend. Captain Smoker wusste nicht, was er sagen sollte. Mal wieder. Er war es ja gewohnt, dass sein trotteliger Lieutnant vom Dienst sie nicht mehr alle beisammen hatte und gerne jedes Fettnäpfchen mitnahm, das sich ihr gerade darbot, aber das, was sie hier fabrizierte, war jenseits von Gut und Böse. Smoker räusperte sich, einmal, dann ein zweites Mal, aber Jenkins zuckte mit keiner Wimper. Arme Kleine, sie rannte geradewegs in ihr Verderben. Sanji liebte Frauen wirklich von ganzem Herzen. Insbesondere Jenkins war ein absolutes Zuckerstück und er vergötterte sie wie nichts anderes auf der Welt. Dafür, dass sie ihm jetzt, in genau diesem Moment zur Seite sprang (wenn auch bestimmt unwissend), würde er ihr bis ans Ende der Welt folgen und sie auf Händen tragen. Aber nur, wenn Lorenor Roan nicht in der Nähe war. Als Roan vor ihm sich angemessen verwirrt zu seinem Tashigi herumdrehte und sie kritisch musterte, nutzte der Raucher die unerwartete Gelegenheit zur Flucht. Aus den Augenwinkeln hatte er die ganze Zeit schon bemerkt, wie seine Zimmerkameraden ihm von ihrem Hauptquartier unterm Tisch her energische Handzeichen gaben, aber bis jetzt hatte er sich noch nicht von der Stelle rühren können. Kaum hatte Zorro's leiblicher Vater ihm den Rücken zugekehrt, flitzte er auf die drei zu und rutschte auf Knien die letzten Zentimeter zu ihnen herüber. Lorenor Roan war verblüfft, als er sah, wer ihn da gerade angeschrien hatte. Gut, dass sein Sohnemann ihn nicht gerade freudestrahlend in Empfang nehmen würde, damit hatte er bereits gerechnet. Dass er noch mehr Feinde hier hatte, war ihm allerdings nicht bekannt gewesen. Er tauschte einen kurzen Blick mit dem weißen Jäger, der nur mit den Schultern zuckte, und blickte dann zu der zierlichen Frau herunter, die ihm vage bekannt vorkam. Ihr Gesicht konnte er allerdings nicht zuordnen. "Kennt man sich?", hakte er mit kritisch hochgezogener Augenbraue nach. "Sie kommen mir bekannt vor." Jenkins stutzte. "Eh ja... Sie kommen mir auch sehr bekannt vor... Sir", murmelte sie kleinlaut, als sich der Mann zu ihr umdrehte. Was nicht zuletzt daran lag, dass dieser Lorenor Zorro verblüffend ähnlich sah (nur etwas älter, größer und mit mehr Gesichtsbehaarung). Eigentlich sah es so aus, als wäre Private Lorenor Zorro in eine Zeitmaschine gestiegen und soeben von einem 20-jährigen Trip durch die Vergangenheit und / oder Zukunft zurückgekehrt. Verblüfft musste Tashigi feststellen, dass sie sich bisher nicht mal ansatzweise darüber Gedanken gemacht hatte, wie sie ihren verdammten Arsch wieder aus der Schlinge ziehen konnte, stattdessen schwirrte ihr immer wieder diese heftige Ähnlichkeit zwischen dem Private und dem Mann vor ihr im Kopf herum. Erst nach einigen viel zu langen Sekunden fiel ihr wieder das ein, was ihr Chaossoldat ihr im VertrauenSchrägstrich-Suff erzählt hatte. War da nicht was gewesen von wegen: "Daddy war bei der Army"? ... Shit! Smoker räusperte sich vernehmlich und erhob sich endlich von seinem Stuhl, um sich in das aktuelle Geschehen einzuschalten. Und zwar lieber schnell, bevor die beiden sich noch in Grund und Boden starrten. Dass sein alter Freund für Verwirrung sorgen würde, damit hatte er ja bereits gerechnet, aber Jenkins sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen. "Roan, vor dir steht mein Second Lieutnant Tashigi Jenkins. Jenkins, das ist mein alter Freund Lorenor Roan. Sein Sohn ist in deiner Truppe", machte er die beiden miteinander bekannt, die sich immer noch anstarrten wie zwei Boxer im Ring. Roan's Gesicht hellte sich augenblicklich ein wenig auf. "Tatsächlich?", meinte der Grünhaarige und musterte Jenkins kritisch. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass Zorro sich von ihr, einer Frau, etwas sagen ließ. Zorro ließ sich ja grundsätzlich von niemandem was sagen, vorausgesetzt, er hatte in den letzten Jahren keinen radikalen Sinneswandel durchzogen. "Und? Wie macht sich mein Sohnemann?", verlangte er dann zu wissen und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. Der plötzlich wechselnde Gemütszustand des Mannes vor ihr brachte Jenkins keineswegs aus dem Konzept, im Gegenteil. Sie war ungerührt wie ein Fels in der Brandung. Die Frage jedoch, wie Private Arschloch sich machte, brachte Jenkins ins Grübeln und ließ die Wochen nochmal Revue passieren. Er hatte ihr hinterhergepfiffen. Er hatte Reißaus genommen und sich eine wilde Verfolgungsjagd über die Dächer der Kaserne mit ihr geliefert, an dessen Ende sie von einem vier Meter hohen Dach gekracht und sich beinahe das Genick gebrochen hätten. Er verschlief permanent den Fahnenappell, und wenn er mal dabei war, trug er sein Shirt verkehrt herum oder die Stiefel an den falschen Füßen. Er hörte nicht auf ihre Befehle, außer es ging darum, jemandem verflucht wehzutun. Er beleidigte sie. Er beleidigte ihr Aussehen. Er war drei Mal aus dem Fenster gefallen. Er rauchte in der Stube, im Flur, manchmal sogar im Unterricht. Er hatte sie Miststück / Mäuschen / Drache / Tussi / blöde Kuh / blöde Sau / dumme Sau genannt. Sein Wortschatz war total beschränkt. Er stahl sich während des Unterrichts davon, sodass sie ihre eigenen Prinzipien über den Haufen warf und ihm ihn die Eier getreten hatte. Er hatte ihr vor die Füße gekotzt. Er trank Alkohol. Er trank zu viel Alkohol und stand dann nachts besoffen vor ihrer Tür. Er riss sie aus dem Schlaf und laberte ihr die Backe voll. Er belog, betrog und verschaffte sich Vorteile, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte. Er war ungehobelt, unhöflich, unausstehlich und störrisch wie ein Esel. Er war ein Esel. Er gab patzige Antworten und wusste nicht, wann es besser war, die Schnauze zu halten. Er brachte sie in Verlegenheit. Er war egoistisch, großkotzig, arrogant und ließ sich nichts sagen. Er hatte sich vor ihr entblößt. Er ließ sich von Revy anflirten. Er hatte einen Panzer geklaut und damit ihr Auto plattgewalzt. Er verlief sich auf einer Strecke von 20 Zentimetern. Er pennte dauernd ein. Er redete schlecht über sie und grinste andauernd dieses dämliche Grinsen. Er hatte ihr Schlamm ins Gesicht geworfen. Er hatte ihre Lampe zerstört. In dem Sinne blieb ihr nur eine Antwortmöglichkeit: "Ganz gut." Das war mit Abstand die größte Lüge gewesen, die Tashigi je ausgesprochen hatte. Später musste sie sich unbedingt den Mund mit Seife auswaschen, um das Gefühl des dreckigen Lügens wieder loszuwerden. Dennoch, es fühlte sich richtig an. Keine Frage, Lorenor Zorro war das größte Arschloch vor dem Herrn, aber ein noch größeres stand grade vor ihr. Die Narbe, die sich quer über den Oberkörper ihres Soldaten zog, hatte sie nicht vergessen... und das würde sie wohl nie. Angespannt hatte Zorro dem Gespräch zwischen seinem Erzeuger und Drill Seargant gelauscht. Dank einem beherzten Schlag auf den Rücken seitens Sanji bekam er mittlerweile wieder genug Luft und der Druck in seinem Schädel hatte geringfügig nachgelassen. Eine völlig neue Art von Respekt für Lieutnant Tashigi Jenkins wallte in ihm auf. Warum auch immer, aber sie nahm ihn vor Lorenor Roan in Schutz, und dafür war er ihr verflucht dankbar. Genauso gut hätte sie ihm schließlich jegliche Fehltritte seinerseits unter die Nase reiben können und dann hätte er sich später mit seinem Vater deshalb herumschlagen müssen - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Lorenor Roan war kein Fan von Diskussionen, er löste seine Probleme mit Fäusten und vollem Körpereinsatz. Captain Smoker zog nach Tashigi's entschlossenen Worten bloß skeptisch eine Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts. Es war noch keine zwei Wochen her, da war sie kurz davor gewesen, Roan's Sohn mit bloßen Händen und schäumend vor Wut den Schädel einzuschlagen, aber wenn sie das für sich behalten wollte...bitte, von ihm aus gerne. Das war ihr Problem, wenn sie das wandelnde Katastrophengebiet in Schutz nahm. Früher oder später würde Roan wahrscheinlich sowieso merken, wolang der Hase lief, immerhin war er gekommen um zu bleiben. Er straffte die Schultern und ignorierte die offensichtliche Spannung zwischen Jenkins und Lorenor gekonnt. "Lorenor wird bleiben und den Trupp von Seargent Summerset übernehmen. Es wäre nett, wenn du ihm nachher alles zeigen könntest." Der weiße Jäger hoffte, der unterschwellige Befehl, sie solle sich mal zusammenreißen, kam an. Unter dem Tisch zuckte Zorro erneut zusammen und stieß mit dem Kopf so heftig gegen die Tischplatte, dass es klonk machte. Der Alte blieb hier?! Als er Jenkins gesehen hatte, war er sich schon ziemlich sicher gewesen, in der Hölle gelandet zu sein. Hina hatte ihn an den Rand des Wahnsinns gebracht. Aber dass sein Vater plötzlich hier auftauchte und beschloss, sein Lager hier aufzuschlagen, ging eindeutig zu weit und sprengte alle Grenzen. Drill Seargant Tashigi Jenkins verschränkte die Arme vor der Brust und straffte ebenfalls ihre Haltung, um den bohrenden Blicken der beiden Männer stand zuhalten. Ob sie den Befehl unterschwellig wahrgenommen hatte? "Reicht schon, dass ich für einen Lorenor Babysitter spielen muss." Natürlich nicht. Gut, eigentlich schon, dem Befehl nachkommen würde sie allerdings nicht. Wenn Smoker wirklich glaubte, dass sie den Neuankömmling rumführen würde, hatte er sich gewaltig geschnitten. Ohne ein weiteres Wort zu sagen und die überraschten Gesichtsausdrücke missachtend, machte sie auf dem Absatz kehrt und ging auf den verdächtig leeren Tisch zu, von wo aus gerade das schmerzhafte Geräusch eines Kopfes, der gegen eine Tischplatte geschlagen wurde, ertönt war. Mittlerweile war auch bei ihr der Groschen gefallen und sie hatte längst gemerkt, dass der Katastrophentrupp unter dem Möbelstück verschwunden war. Dachte Lorenor wirklich es würde niemanden auffallen, wenn sich vier körperlich(!) erwachsene junge Männer wie kleine Memmen unter einen Tisch verkrochen?! Jenkins schüttelte unmerklich den Kopf. Lorenor dachte gar nicht, diese Tatsache musste sie endlich akzeptieren. Die beiden hochdekorierten Soldaten, die dem Vietnamkrieg ruhmreich überstanden hatten, blickten dem Second Lieutnant Tashigi gleichermaßen irritiert nach. Das war eine klare Absage gewesen. Smoker verkniff sich ein amüsiertes Schmunzeln und ließ sich wieder am Tisch sinken, während Roan Jenkins immer noch verwundert nachstarrte. Unter dem Tisch musste sich Zorro ein Jubeln verkneifen, als Jenkins die beiden Männer einfach eiskalt stehen ließ. Erst eine Sekunde später wurde ihm klar, was sie da eigentlich genau gesagt hatte, und auch nur, weil neben ihm die anderen drei unterdrückt loskicherten. Naja, trotzdem war ihre Antwort ziemlich cool gewesen. Die junge Frau spürte die Blicke in ihrem Nacken, als würden sich diese wie Nadeln in ihren Hinterkopf bohren. Zu gerne wäre sie ebenfalls unter das vierbeinige Möbelstück gekrabbelt, nur um ihrer Abscheu freien Lauf zu lassen. Stattdessen ging sie an diesem nur vorbei und trat unmerklich gegen einen der Füße, die etwas unter der Tischdecke hervorlugten. "In mein Büro, sobald ihr eine Möglichkeit habt zu flüchten, kapiert?!", zischte sie leise und stapfte entnervt aus der Kantine. Das Thema "Essen" hatte sich im wahrsten Sinne des Wortes gegessen. Die vier Jungs nickten eifrig, obwohl sie genau wussten, dass Jenkins es nicht sehen konnte. Kaum hatten sich ihre Schritte entfernt und die absurde Situation im Allgemeinen ins Nichts aufgelöst, stieg der Lärm in der Kantine wieder auf den normalen Pegel an, sodass die vier Privates eine Unterhaltung starten konnten. Wobei...Zorro saß immer noch schreckensstarr da und stierte angestrengt auf die Maserung der Holzbeine, als versuchte er, einen komplizierten Code zu entschlüsseln und Sanji nagte so energisch auf seiner Unterlippe herum, als wolle er sie zum Abendessen verspeisen. Lysop und Ace tauschten einen kurzen Blick und wandten sich dann gleichzeitig an den blonden Koch. "Alter, was geht hier eigentlich ab? Haben wir was verpasst?!" Sanji gestikulierte matt in Richtung von Smoker und Roan. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass Roan hier war - und noch weniger die Tatsache, dass er hier bleiben würde. "Das ist Zorro's Dad da drüben!" "Ja...und?", hakte Lysop irritiert nach und musterte seinen grünhaarigen Zimmergenossen irritiert. Okay, dann hatte er vielleicht mit seiner Vermutung ganz richtig gelegen, aber ein Drama war das nun auch wieder nicht. Jedenfalls noch lange kein Grund, um aus der Wäsche zu schauen, als würde man gerade auf der eigenen Beerdigung zuschauen. Und genauso sah Zorro aus. Der Grünhaarige linste nur knapp zu ihm herüber. "Weißt du noch, als wir letztens bei Franky saßen?", hakte er mit tonloser Stimme nach und die Langnase rekapitulierte ihren letzten Besuch bei dem blauhaarigen Tüftler. Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Ach jaaaaAAAAAAAAAAAAH!", stieß Lysop aus und seine träge Erkenntnis verwandelte sich in einen spitzen Schrei, als irgendjemand nach seinen Fußgelenken griff und ihn unter dem Tisch hervorzog. Rücklings lag der Schwarzhaarige dann auf den Boden und stierte fassungslos in das Gesicht eines wesentlich älteren Lorenor Zorro's. Vor ihm stand der Psychopath, der Zorro vor ein paar Jahren aufgeschlitzt hatte. Der Mann, wegen dem Zorro sich unter dem Tisch versteckt hatte, was ja mal so gar nicht seine Art war. Über ihm stand Lorenor Roan. "Ups", sagte Zorros Vater in diesem Moment und sah angemessen verblüfft aus der Wäsche. "Sorry, dich wollt' ich nicht." "Kein Problem", kiekste Lysop und winkte hastig ab, bevor er wieder unter den Tisch geschoben wurde. Aus den Augenwinkeln sah er gerade noch, wie Zorro genervt das Gesicht verzog und bockig die Arme vor der Brust verschränkte, dann wurde der Grünhaarige unter dem Tisch hervorgezerrt. "Hallo, Sohnemann!", strahlte Roan, als Zorro vor ihm auf dem Boden lag und finster zu ihm heraufstarrte. Zorro salutierte halbherzig. "Hallo, Sir." Dann versuchte er, sich aus dem Griff seines Vaters zu befreien, aber der hielt ihn immer noch fest an den Fußgelenken fest. "Du hast deine Schuhe mal wieder nicht geputzt", stellte Roan fest und starrte auf die schlammbespritzten Stiefel seines Sohnes. Nur ein Zucken an seinem Auge verriet, wie sehr ihn das auf die Palme brachte. "Steht als nächstes auf der Liste, unmittelbar nach 'Flüchte vor deinem biologischen Vater'", gab Zorro bissig zurück und strampelte mit den Füßen. "Lass mich los!", raunzte er dann gereizt. Roan grinste flüchtig. "Setz dich doch zu uns an den Tisch, Soldat", schlug er dann vor und deutete auf den Tisch, an dem auch Smoker und die anderen Vorgesetzten saßen. Die Antwort kam ohne zu zögern: "Auf keinen Fall." Der Ältere zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. "Du missachtest einen direkten Befehl?" Zorro grinste bösartig. "Ich würde sogar einen indirekten Befehl missachten, Sir." Seargent Lorenor Roan schnaubte. Das Ganze lief nicht im entferntesten so, wie er sich das vorgestellt hatte. "Na, da war dir dein Drill Seargent ja ein prima Beispiel", gab er bissig zurück. In derselben Sekunde riss Zorro sich aus seinem festen Griff los und sprang in einer geschmeidigen Bewegung auf die Beine, vor Wut sichtlich kochend. Obwohl er den Rücken durchstreckte und sich aufbäumte, ragte Roan immer noch ein paar Zentimeter über ihm auf, aber das konnte ihn nun auch nicht mehr zurückhalten. "LASS MEINEN SEARGE AUS DEM SPIEL! WENN EINER JENKINS BELEIDIGT, DANN BIN DAS IMMER NOCH ICH!", stellte Zorro lautstark klar, warf seinem Erzeuger noch einen verächtlichen Blick zu und marschierte dann geradewegs aus der Kantine heraus, ohne noch einen letzten Blick zurückzuwerfen. Während Lorenor Roan noch sichtlich überrumpelt von dem Wutausbruch seines Sohnes dastand und auf die Stelle starrte, in die er verschwunden war, krabbelten Lysop, Ace und Sanji unter dem Tisch hervor, um ihrem Zimmerkameraden zu folgen. Auf halbem Weg stellte sich ihnen Smoker in den Weg. Wortlos zeigte der Captain auf die Essensreste, die nach wie vor auf dem Boden verschmiert lagen, genau dort, wo Sanji sie vor Schreck hatte fallen lassen. "Aber-", setzten sie unisono an und deuteten vage in die Richtung, in der Zorro den Raum verlassen hatte. Der Grünhaarige war dermaßen auf 180 und neben der Spur, dass sie ihn nur ungern alleine lassen wollten. "Nix 'aber'", gab Smoker trocken zurück und deutete erneut auf den Boden. "Wegmachen!", befahl er knapp und ließ sich wieder sinken. Seufzend blickten die drei sich an, bevor sie sich auf den Weg in die Küche machten, um den dort gebunkerten Wischmopp zu holen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)