Sonnengott & Mondprinzessin von _Natsumi_Ann_ (caroline & tyler) ================================================================================ Kapitel 2: Bedrohliche Witterung : Stickender nasser Hund. ---------------------------------------------------------- » "Alle Menschen müssen sterben", meinte Boileau einst am Hofe Ludwigs XIV. Als der Sonnenkönig ihn darauf scharf ansah, korrigierte sich Boileau sofort: "Fast alle Menschen, Sire, fast alle!" « * * * Ein unendlicher Schmerz durchfuhr sie. Schon lange hatte so etwas nicht mehr gespürt. Fühlte sich so der Tod an? Der richtige Tod? Sie war bereits tot, aber gerade hatte ein Pfahl sie getroffen, mitten in den Magen. Ihr seelenloser Körper war dem Teufel verschrien, so sagte man ihr nach. Jedenfalls erzählten dies all diese Geschichten, die man im Laufe der Jahrhunderte mitbekommen hatte. Eigentlich hätte sie im Nichts verschwinden müssen, sie trug keinen Geist mehr in sich, doch es fühlte sich alles noch so real an, so als ob ihr Körper noch existieren würde. Aber das war unmöglich. Doch hatte sie vor ihrer Verwandlung auch nicht an Vampire geglaubt, vielleicht war also doch alles möglich? »Öffne deine Augen Lexi. « sprach sie zu sich selbst. Doch hatte sie überhaupt noch Augen? Unsicher ließ sie ein Gefühl in ihre Hände gleiten, ihre Fingerspitzen bewegten sich leicht, dann hob sich eine ihrer Hände in die Luft. Langsam führte die Blondine sie an ihr Gesicht. Sie ertastete ihre Wangen, ja das war eindeutig ihre kalte Haut. Nun realisierte sie auch ihren Atem, ihre Brust bewegte sich auf und ab. Dann wanderten ihre Finger weiter nach oben, und tatsächlich da waren ihre Augen. Feine Wimpern, die ihre Glieder umzogen, und weiche Augenbraun, die sie noch einmal umrahmten. Alles war da, alles war echt. War sie in der Hölle oder gar im Himmel? „Ich muss dich enttäuschen. Du bist weder im Himmel, noch in der Hölle.“, eine Stimme, die sie völlig aus dem Bahn riss. Erschrocken riss sie nun ihre Augen auf, starrte in einen Hauch von Nichts. Pure Dunkelheit, die sie umgab. Hätte die ein noch schlagendes Herz besessen, hätte es jetzt gerast. Lexi wollte sich umdrehen, erkunden wo diese Stimme her kam. Doch sie konnte nicht, sie wusste nicht wieso, aber sie hatte Angst, wenn man so Angst definieren konnte. Sie hatte dieses Gefühl lange nicht mehr empfunden. „Du brauchst keine Furcht haben, ich werde dir nichts tun. Ich habe dich sogar gerettet.“, da war sie wieder diese Stimme. Sie gehörte zu einem männlichen Wesen, doch sie kannte sie nicht. Es war weder Damon, noch Stefan. Aber wer dann? Und warum sollte jemand unbekanntes sie retten? Es ergab keinen Sinn. „Du kennst mich nicht. Und der Grund für deine Rettung ist simple, Vampirfräulein.“, woher kam diese Stimme, irgendwoher aus der Dunkelheit. Und woher wusste er, was sie dachte? Konnte er etwas Gedanken lesen? War sie durchschaubar für ihn wie ein offenes Buch? Vampirfräulein ?!, er wusste also was sie war, oder nicht mehr war? Imme mehr Fragen sammelten sich in ihrem Kopf. „Um ihre Frage gleich zu beantworten, Ma’am, ich beherrsche die Gabe der Telepathie teilweise, manchmal jedoch gerate ich in eine Art Funkloch. Wenn sie mich verstehen.“, seine Stimme klang warm und freundlich. Und seine Art zu reden kam ihr vor wie aus damaligen Zeiten, als die Männer noch charmante Gentlemen waren. Was eine angenehme Epoche es gewesen war. „Ich stimme ihnen zu, Madam, die heutige Zeit überfordert mich auch des Öfteren. Aber wie ich sehe, haben sie sich gut angepasst. Ihre Kleidung ist sehr schicklich.“ Der blonde Vampir versuchte sich zu konzentrieren und der Dunkelheit etwas zu erkennen, denn eigentlich konnte sie alles sehen, schließlich war sie ein übernatürliches Wesen. Er konnte sie definitiv sehen, wie hätte er sonst einen Blick auf ihre Kleidung hätte werfen können? Doch ehe sie weiter in das Tiefe Leer gucken konnte, machte sich ihre Nase bemerkbar. Es lag etwas in der Luft, ein ganz bestimmter Luft, der ihr sehr bekannt vorkam. Den sie lange nicht mehr gerochen hatte, aber dennoch war er ihr unangenehm. Er signalisierte ihr Gefahr, und zwar eine ganz deutliche. Kurz zuckte sie zusammen, als sie verstand um welchen Geruch es sich handelte. Stickender nasser Hund. „Werwolf.“ glitt durch ihre Kehle, sie versuchte nach hinten zu krabbeln, doch sie spürte nur eine kalten harte Wand in ihrem Rücken. Werwölfe waren selten gesehen die letzten Jahrhunderte. Sie waren einmal ein starkes Volk gewesen, hatten viele Vampire ausgerottet, doch dann waren sie plötzlich verschwunden, keiner hatte wirklich gewusst wieso. Man hatte irgendwann einfach gedacht, sie seien ausgestorben. „Sie brauchen wirklich keine Angst vor mir haben, Ma’am. Auch wenn ich ihr natürlicher Feind bin. Ich werde ihnen nichts zu Leide tun.“ Er sprach aus feinem Mund, doch man hatte sie immer vor den Wölfen gewarnt. Denn ein Werwolf konnte einen Vampir töten, zweifelsohne je nach Stärke sogar mit einer Leichtigkeit. Man sagte manchen sogar nach, sie hätten gelernt sich selbst zu verwandeln. Bei klarem Verstand zu bleiben und seine Stärke zu kontrollieren wäre eine Kraft, die selbst jedes Gens eines Vampirs zerschmettern könnte. Dennoch sie waren genauso gute Schauspieler wie die Vampire selbst. Jeder trug seine Maske, und dieser hier schien aus einem alten Zeitalter zu sein, das verriet sein ganzer Satzbau. Angeblich alterten Wölfe auch sehr langsam, wenn sie sich noch regelmäßig verwandelten. Aber diese Informationen waren niemals bestätigt wurden. „Denken sie lieber nicht so viel nach, hübsches Fräulein. Ihre Fragen werden alle noch beantwortet. Sie müssen sich nur noch etwas in Geduld üben.“ Dann war er plötzlich da, genau vor ihr. Heißer Atem streifte ihre Lippen. Sie konnte die Konturen seines Gesichts erkennen. Er hatte ein junges staatliches Gesicht, dennoch war ein kleiner Bartwuchs erkennbar. „Verzeihung, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Wie unhöflich von mir. Ich hoffe sie können mir noch einmal verzeihen. Ich bin George Lockwood. Mein Familienname müsste ihnen zumindest ansatzweise etwas sagen.“, dann nahm er ihre Hand, seine warmen Lippen trafen ihre Handoberfläche. Ein waschechter Gentleman. Der Vampir war einerseits angewidert von seinem Geruch, dennoch ließ jede Frau sein gutes Benehmen schwach werden. Zumindest Frauen, die diese alte Zeit noch mitbekommen hatten. Heut zu Tage zählten andere Werte, von denen sie wohl eher weniger begeistert war. „Das mit meinem Duft tut mir Leid, Madam, es muss unerträglich für sie sein. Aber mir ist noch keine Methode eingefallen, um ihn zu überdecken.“ Etwas ungläubig sah sie ihn an. Zum ersten Mal hörte er ihre Stimme. „Warum entschuldigen sie sich andauernd? Und bitte lesen sie nicht andauernd meine Gedanken. Ich schätze meine Privatsphäre sehr.“ Der Wolfsmann lachte leicht auf. „Sie sind sehr amüsant, Ma’am, das merke ich schon. Ich werde mein Bestes geben, ihnen den nötigen Freiraum zu geben.“ Kurze Stille. „Warum bin ich hier? Was haben sie mit mir vor?“ Wieder Stille. George strich sich leicht seufzend durch die braunen Haare. „Wie soll ich ihnen das erklären. Aber wir sind alle in Gefahr. Sowohl die Vampire als auch die Werwölfe. Denn sie werden zurückkommen. Ihre Ankunft stand bereits in den Sternen.“ „Wer wird zurückkommen?“ „Die Urgestalten unserer Existenz.“ „Klaus?“ „Klaus ist auch ein Urvampir soweit ich informiert bin, aber nicht mal er vermag dem zu trotzen, was dort auf uns zukommt. Denn sie werden nicht an ihre Umwelt denken, nur an sich selbst. Im Grunde sind sie nicht von böser Natur. Doch ihr Zorn hat sie gefährlich gemacht.“ „Ich versteh sie nicht. Können sie sich nicht deutlich ausdrücken?“ „Noch nicht, es ist zu früh. Aber ich brauche ihre Hilfe. Wir brauchen jede Unterstützung, die wir kriegen können. Der Zusammenhalt einer Gruppe, die aus feindlichen Einzelteilen besteht, ist schwierig zu führen.“ Doch Lexi verstand nicht viel. Von welcher Gefahr sprach er nur, wenn nicht von einem der Urväter der Vampire? „Wir müssen die Lockwood Familie intrigieren. Dazu brauch ich die Hilfe von einem von euch, der es schafft seine Aggressivität gegen über uns zu steuern. Ich spreche von Stefan Salvatore. Sie als seine engste Vertraute müssen mich zu ihm führen.“ Dann lächelte er sie an. „Darf ich sie bitten mir zu helfen, schönes Fräulein?“ » "Freundlichkeit ist wie ein Luftkissen.....- es mag zwar nicht viel `drin sein, aber es mildert die Stöße des täglichen Lebens.“ « ~*~ Bonnie starrte in zwei eiserne blaue Augen, die sie intensiv beäugten. Ihr Atem stockte für einen kurzen Moment. Das war einfach unmöglich, denn das was sie vor sich sah war eigentlich bereits nicht mehr auf dieser Welt. Sie wich einen Schritt zurück, doch er folgte ihr sogleich auch schon. Sie schluckte hart, als sie zu ihm hinauf sah, denn er überragte sie knapp über drei Köpfe. Seine Gestalt kam ihr mächtiger vor, als sie sie in Erinnerung hatte. „Hallo kleine Hexe.“ hört sie ihn sagen, ein Lächeln zog sich über seine Lippen. Er wirkte wie immer freundlich und höflich, doch sie wusste was er war. „Das kann nicht sein, Damon hat ihnen das Herz rausgerissen.“ stotterte die Dunkelhäutige fast und öffnete leicht den Mund. Immer noch behielt er sein Lächeln auf den Lippen. „Wunder gibt es immer wieder süßes Bennettmädchen.“ erwiderte er und legte dann eine Hand auf seine Schulter. „Wir können das Ganze jetzt angenehm oder unangenehm gestalten. Wobei ich dir wirklich nicht wehtun will.“, seine Stimme war für einen Toten äußerst deutlich, aber auch sanft. Dennoch konnte sie es immer noch nicht fassen, wie konnte er noch am Leben sein? Ungläubig musste sie ihn anstarren. „Was wollen sie von mir?“ konnte sie gerade noch so aussprechen, während sie glaubte, dass ihr Verstand ihr einen Streich spielte. Als er sich bewegte und ihre Schulter etwas fester drückte, fuhr automatisch ihr Arm aus, er landete auf seiner Brust. Sie spürte hartes Fleisch. Er war wirklich real, sie bemerkte wie seine Muskeln sich leicht anspannten unter ihrer Hand. „Ich möchte nur bei einer Sache deine Hilfe, mehr nicht.“ „Katherine will das sie mich benutzen nicht wahr?“ „Wer mich geschickt hat spielt keine Rolle. Vielleicht brauche ich selbst auch einfach deine Hilfe.“ „Niemals. Sie lügen. Mason Lockwood, sagen sie mir sofort wo sie ist.“ „Wer? Katherine? Nein, das werde ich dir nicht sagen.“ „Dann werde ich ihnen auch nicht helfen.“ „Versuchst du mich gerade zu erpressen? Du hast leider keine andere Wahl, Kleines.“ „Und ob ich das habe, sie wissen von meinen Kräften, ich habe sie schon mal in die Knie gezwungen.“ „Deiner Kräfte bin ich mir höchst bewusst. Und ich habe vorgesorgt.“ Die Junghexe sah wie der Lockwood einen Stein aus seiner rechten Hosentasche hervor holte. Verwirrt betrachtete sie ihn und sah ihn fragend an. „Was ist das für ein Stein?“, der Schwarzhaarige drehte den glatten roten Stein in seiner Handfläche. „Ein Schutz, so lange ich ihn bei mir trage, bin ich immun gegen jegliche magische Angriffe. Du kannst es gerne testen, auch wenn uns das unnötig Zeit kosten wird.“ „Woher haben sie denn?“ „Psst!“, er legte kurz einen Finger auf ihre Lippen. „Willst du wirklich weiter versuchen mir irgendwelche Antworten zu entziehen, obwohl zu genau weißt, dass ich sie dir nicht beantworten werde?“ ~*~ Caroline starrte auf die weiße leere Zimmerwand und saugte lustlos an einem Strohhalm, der in ein Päckchen Blut führte. Immer wieder durchzogen die gleichen Dinge ihre Gedanken. Tyler war also hier gewesen, und er hatte sie mehr oder weniger gerettet. Zumindest laut Elenas Erzählungen. Aber wie ? Die Blonde führte ihre Finger zu ihren Lippen, auch wenn es schon Stunden her gewesen sein musste, sie hatte das Gefühl ihn immer noch zu spüren, wieso auch immer. Auch wenn Elena immer vermutet hatte, dass ihre Gefühle zu Tyler sich verändert hatten, was hatte Damon Tyler gesagt? Wie hatte er es geschafft ihn wieder hier her zu treiben? Damon war nicht gerade der einfühlsamste Vampir, und sie konnte nur hoffen, dass er Tyler nichts Falsches erzählt hatte, oder noch schlimmer etwas von ihren starken Gefühlen zu ihm. Wie peinlich, aber zuzutrauen wäre es Damon, er war schließlich nicht darauf bedacht ihr irgendetwas zu ersparen an Pein und Scharm. Wenn er das wirklich getan hatte, war Tyler zwar wegen ihr zurückgekehrt, das hieß dass sie ihm nicht egal gewesen war, aber dennoch war er wieder verschwunden und sie wusste nicht wann sie ihn wieder sehen würde. Und wenn, wie würde er reagieren ? Nach diesem Vorfall vor allem? Sie wusste es nicht… Und egal wie lange sie darüber nachdenken würde, sie würde es niemals wissen, bevor er nicht leibhaftig vor ihr stehen würde. Einerseits hatte sie Angst vor seiner Reaktion, anderseits sehnte sie sich so sehr nach ihm, dass es sie manchmal fast innerlich zerriss. Sie hatte nie wirklich verstanden wieso ihre Gefühle für diesen Jungen auf einmal so zugenommen hatten. Immerhin war er früher nur eingebildeter Macho gewesen, der nichts Besseres zu tun hatte als ihr Widerworte zu geben und sie schief anzusehen, wenn sie mit Damon oder Matt ausgegangen war. Er hatte nicht viel von ihr gehalten, sie nicht von ihm, und dann wurde sie zum Vampir, er zum Werwolf. Zwei Wesen, die sich eigentlich hassen sollten, doch erst als sie zu solchen Kreaturen wurden, hatten sie sich besser verstanden… immer besser und besser. Plötzlich wurde sie auf geschreckt, denn durch ihre empfindlichen Ohren drang ein dumpfes Geräusch. Just richtete sie sich auf und legte den Beutel voller Blut zur Seite. Eigentlich hörte man deutlich, wenn jemand zur Tür reinkam, aber dieses Geräusch ließ etwas ganz anders vermuten. Ihr Vampirinstinkt sagte ihr sich vorsichtig zu verhalten. Langsam ging sie einige Schritte nach vorne und betrachtete jeden Winkel des Raumes genau. Das Geräusch war verstummt, aber sie konnte die Abwesenheit eines anderen Wesens deutlich spüren, und es war nicht die Aura eines normalen Menschens. Ihre Nasenflügel bewegten sich leicht und sie schnüffelte. Ein eigenartiger Geruch, man konnte ihn fast als Gestank bezeichnen, lag in der Luft. Er kam ihr bekannt vor, doch sie war sich sicher, sie hatte ihn noch nie so intensiv erlebt. „Ich weiß, dass jemand hier ist. Ich rieche dich.“ entschied Caroline spontan preiszugeben. Dann blieb sie stehen. Fixierte den Stuhl, der an Tisch stand. „Ich setze mich jetzt hier hin, und du mir gegenüber. Ich will keinen Ärger und du sicher auch nicht.“, dann machte sie kleine kurze Schritte zum Tisch und lies sich schließlich auf dem gepolsterten Stuhl nieder. Auch wenn sie noch nicht wusste, um wen es sich handelte, der Gestank drang immer heftiger in ihre Nasenhöhlen. Die Kreatur würde sich zeigen, früher oder später, denn noch hatte kein Angriff stattgefunden und das konnte nur eins bedeuten. „Wenn du mich hättest töten wollen, hättest du es schon längst getan, also was ist dein Anliegen?“ Es dauerte nur wenige Sekunden bis Caroline einen starken Windstoß in ihr Gesicht bekam und sie nur blondes Haar erkannte, was vor ihren Augen irgendwann zum Stillstand kam. Und dann saß sie vor ihr. Blaugraue Augen trafen Dunkelgrüne. Caroline war fast wie versteinert von ihrem hypnotisierten Blick und dem abfälligen Geruch, von dem ihr fast schlecht wurde. „Versuch so wenig wie möglich durch die Nase zu atmen, ihr Vampire vertragt unseren Geruch anfangs nichts besonders. Aber ich kann dich beruhigen ihr riecht für uns auch nicht gerade aromatisierend.“ Erwiderte die junge Frau, die leicht grinsen musste als sie den angewiderten Blick des Vampires wahrnahm. Stickender nasser Hund… Jetzt roch sie es deutlich und gleichzeitig schoss ihr Tyler wieder in den Kopf, und die Frage warum sie sich vor seinem Geruch nicht widerte, obwohl er doch auch einer von ihnen war. „Jules.“ „Du hast mich also wieder erkannt.“ „Wie könnte ich dich vergessen, nachdem was du und die anderen Werwölfe mir angetan haben.“ „Wenigstens bleib ich dir ein Leben lang im Gedächtnis.“ „Im negativen Sinne.“ „Das spielt keine Rolle.“ „Was willst du hier?“ Auf diese Frage antwortete die blonde Werwölfin zunächst nicht, ihr Gesichtsausdruck veränderte sich, er sah fast besorgt aus. Sie seufzte und bewegte dann wieder langsam ihre Lippen. „Ich brauche deine Hilfe.“ „Du willst meine Hilfe nach alldem was passiert ist?“ „Hier geht es nicht um unseren persönlichen Konflikt, hier geht es um uns alle.“ „Du kannst mir viel erzählen, ihr habt mich gefoltert. Noch einmal gelingt euch das nicht.“ „Wir wollen dich nicht foltern. Ich zumindest nicht. Ich brauche deine Hilfe, Tyler braucht deine Hilfe.“ „Als ob ich dir…. Tyler? Wo ist er?“ „Das ist unwichtig.“ „Ist es nicht.“ „Du magst ihn doch, nicht wahr?“ „Ja schon, aber was hat das damit zu tun, dass ….“, doch weiter kam sie nicht. „Dann hilf mir, es geht auch um sein Leben. Außerdem hat er auch zugelassen, dass wir dich foltern, und du hast ihm anscheinend schon verziehen, also verzeih auch mir, ich würde niemals freiwillig einen Vampir um Hilfe bitten, würde es nicht um eine ernste Sache gehen, die ich als Werwolf nicht allein bezwingen könnte.“ Kurz hielt Caroline inne und sah die Blondine gebannt an, sie scherzte nicht, doch was sollte sich dahinter verbergen? Konnte sie ihr wirklich trauen und warum ging es um Tylers Leben? Warum war es unwichtig, wo er war? War er in Sicherheit? „Dann brauche ich mehr Informationen, wobei ich mir nicht vorstellen kann, was so schlimm sein könnte, dass ihr als Gruppe von wildgewordenen Werwölfen nicht damit klar kommen könntet. Katherine ? Klaus? Oder beide zusammen?“ „Nein, nicht mal Katherine und Klaus zusammen könnten das aufhalten, was auf uns zukommt. Aber die beiden könnten wir unter Umständen gut gebrauchen.“ „Du bist verrückt, ich wüsste nicht wie man mit diesen Personen zusammen arbeiten sollte. Sie sind der Egoismus in Menschengestalt.“ „Mit guter Überredungskunst ist alles möglich.“ „Dann viel Erfolg.“ „Ich dachte da eher an dich.“ „An mich ? Ich soll mich freiwillig in die Höhle des Löwin und der Schlange begeben? Ich bin nicht lebensmüde.“ „Du bist schon tot.“ „Und ohne Seele, wer weiß was passiert, wenn ich völlig weg vom Fenster bin. Ich will mein totes Leben noch etwas genießen.“ „Forbes, ich kann nicht in Worte fassen, wie stark das sein wird, was uns erwartet, ich habe Angst, wir haben alle Angst.“ Caroline biss sich leicht auf die Unterlippe und verkrampfte ihre Hände. Nach all den Ereignissen schraubte sich alles in ihr , doch wenn das was sie sagte wirklich stimmte und sie alle in Gefahr waren, war sie es am Ende Schuld, wenn alle Personen, die ihr etwas bedeuteten, verletzt wurden? Sie atmete tief ein und schloss kurz die Augen, dann faltete sie die Hände auf dem Tisch zusammen und seufzte. „Ich helfe dir unter einer Bedingung.“ „Und die wäre?“ „Ich will Tyler sehen.“ Liebe, der Versuch der Natur, den Verstand aus dem Weg zu räumen. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)