Engel sind immer gut...Ja klar von Ghostwalker ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es heißt immer, die ersten drei Sekunden seien entscheidend ob man jemanden mag oder nicht. Aber ist so etwas wirklich möglich? Kann man den Charakter eines Menschen nach nur drei Sekunden erkennen? Wenn man doch oft erst nach Jahren einen Charakterzug, eines Freundes, entdeckt den einem nie zuvor aufgefallen ist. Jedoch, was wäre wenn wir genau das könnten? Mann wüsste schon auf den ersten Blick, die grundlegende Gesinnung seines Gegenübers. Es wäre kein Problem zu entscheiden ob man mit demjenigen etwas zu tun haben will oder nicht. Wird dadurch nicht dass normale Zusammenleben mit anderen Menschen zerstört? Man muss die Menschen gar nicht näher kennen lernen, man kennt sie ja schon. Weiß alles von ihnen. Kennt ihre tiefsten Geheimnisse und Gefühle. Nach einem Blick in die Augen. Nach einer kurzen Berührung. Nach dem Anfassen eines persönlichen Gegenstands. Was hält einen davon ab vor diesen Dingen zu flüchten? Seine Ruhe in einem dunklen Raum zu finden, in den sonst niemand rein darf? 1.Kapitel --------- Yu klopfte jetzt schon zum dritten Mal an Saras Bürotür, aber auch jetzt bekam sie keine Antwort. So langsam machte sie sich ernsthaft Sorgen und öffnete die Tür. Drinnen saß Sara und konzentrierte sich auf eine vor ihr liegenden Akte. Jetzt schaute sie erschrocken nach oben. „Verdammt Yu, erschreck mich doch nicht so und vor allem warum kommst du einfach rein, ohne zu klopfen?“ brauste Sara auf. Yu sah sie einen Moment ungläubig an, dann antwortete sie: „Ich habe gerade drei Mal geklopft. Als dann wieder keine Reaktion kam, habe ich mir gedacht ich schaue lieber mal nach. Wer weiß ob dich nicht jemand angefallen hat.“ „Ok, wirklich? Entschuldige … Ich war in die Akte, dieses Problemfalls hier, vertieft.“ „Das hab ich gemerkt. Komm zeig mal, wer dir Bauchschmerzen bereitet.“ Noch bevor Sara reagieren konnte, hatte Yu ihr die Akte weggenommen. Sie sah auf den Fragebogen, den man zu Beginn der Ausbildung ausfüllen musste, und das dazu geheftete Bild einer jungen Frau. Sie hatte rote Haare, dunkelgrüne Augen und strahlte eine gewisse Ruhe aus. Ihr Name war Layla Kincaid und das Kästchen für geborene Jägerin war an-gekreuzt. Sara griff nach der Akte und legte sie zugeschlagen wieder auf den Tisch. „Dir ist hoffentlich klar, dass es verboten ist in die Akten anderer zu schauen.“ „Ich hab doch gar nichts gemacht. Du hast die Akte offen auf dem Tisch liegen lassen und ich habe ausversehen rein gesehen. Was ist überhaupt dein Problem mit ihr? Sie ist doch noch in der Ausbildung.“ Sara seufzte: „Genau da liegt das Problem. Sie ist nicht in der Ausbildung, die hat sie nach drei Monaten abgebrochen.“ „Das ist sehr ungewöhnlich für eine geborene Jägerin.“ Geborener Jäger waren nicht direkt Menschen. Sie waren stärker und schneller als gewöhnliche Menschen. Dazu kam noch eine besondere Fähigkeit, bei Yu war es das Wittern von Vampiren und manchmal auch von Engeln. Die Engeln waren aber erst dazu gekommen, nachdem Raphael sie zum Engel gemacht hatte. „Genau das ist ihr Problem, sie kommt mit ihrer Fähigkeit nicht klar.“ „Was hat sie für eine?“ „Kann ich dir nicht sagen. Sie hat es niemandem erzählt und auf ihrem Fragebogen fehlt diese Angabe. Und auf die Fähigkeiten angepasste Übungen macht man erst im zweiten Jahr und das hat sie bei weitem nicht erreicht. Auf jeden Fall zeigen die Engel jetzt Interesse an ihr. Die scheinen von ihrer Fähigkeit zu wissen und die scheint sehr wichtig für sie zu sein.“ Yu schaute erstaunt auf. Layla Kincaid? Natürlich den Namen hatte sie schon mal gehört. Raphael hatte erwähnt, dass der Kader eine neue Jägerin anwerben wolle. Aber dass sie so jung war und vor allem nicht ausgebildet, dass hatte er nicht erwähnt. Jetzt sah Sara sie erstaunt an. „Was machst du überhaupt hier?“ Yu strahlte sie an. „Ich habe Raphael überredet, ich darf wieder für die Gilde arbeiten. Aber nur Teilzeit.“ „Das ist ja fantastisch. Und ich hab gleich deinen ersten Auftag für dich.“ „Ja, welchen Vampir soll ich einsammeln?“ „Keinen Vampir, sondern eine Jägerin. Hier, das ist ihre Adresse. Du kannst sie ja mal besuchen gehen. Vielleicht lässt sie sich ja überreden und hilft den Engeln.“ „Das ist nicht dein Ernst! Ich spiele doch kein Babysitter für eine entlaufene Jägerin. Warte mal! Raphael hat hier angerufen! Was hat er gesagt?“ Sara sah sie mit einer Unschuldsmiene an, die jedem Lämmchen Konkurrenz gemacht hätte. „Ich weiß gar nicht von was du redest. Auf jetzt, die Engel wollen Ergebnisse sehen.“ „Es ist ja nicht so, als wäre ich auch ein Engel. Na warte Raphael, du wirst einiges zu hören bekommen wenn ich Heim komme,“ grummelte Yu vor sich hin, als sie nach draußen ging. 2.Kapitel --------- Layla irrte jetzt schon seit Stunden durch New York und konnte immer noch nicht nach Hause. Ihre Mutter hatte sie nach dem Frühstück rausgeschmissen und sie durfte erst nach 20 Uhr wieder zurück sein. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie noch vier Stunden hatte, die sie totschlagen musste. Sie hatte Hunger, Kopfschmerzen und vor allem keine Lust mehr, in irgendwelchen Seitenstraßen rumzulaufen um möglichst niemandem zu begegnen. „Hey, Schätzchen. Was machst du denn alleine hier draußen? Ich wohne gleich hier, komm doch mit rauf.“ //Na super. Natürlich komme ich mit dir rauf und dann … Nun ja, mal sehen. Ja klar, ich hab nichts besseres zu tun.// Layla zeigte ihm gegenüber keinerlei Reaktion, was ihn jedoch nicht sonderlich zu interessieren schien. Er lief ihr nach und griff nach ihrem Arm. Sie zuckte zusammen und entriss ihm ihren Arm, aber es war zu spät. Innerhalb von Sekunden wusste sie alles von ihm. Er log wann immer er konnte, war unglücklich verheiratet, hatte panische Angst vor Mäusen und so weiter. Es waren alles Dinge die Layla eigentlich gar nicht wissen wollte, aber nun würde sie es nie wieder vergessen. Sie konnte ihn nun jederzeit finden, egal wie groß die Entfernung zwischen ihnen war. Es war wieder einer mehr, der in ihrem Geist war, einer mehr der ihr das Gefühl gab sich zu verlieren. Die Sache, dass sie alles über die Leute wusste, war an sich kein wirkliches Problem für sie. Layla ging sowieso keine engeren Beziehungen mit ihnen ein,daher konnte das auch nicht zwischen ihnen stehen. Ihr eigentliches Problem war, dass sie die Charakterzüge, Wünsche, Ängste etc., die öfters bei verschiedenen Menschen vorkamen, selbst übernahm. Während sie, als Kind, kein Problem mit Spinnen hatte, musste sie heute nur an eine denken und schon bekam sie Gänsehaut. Layla drehte sich um und starrte den Kerl an. Er war einen Kopf kleiner wie sie und trug einen schmuddeligen Trainingsanzug. Jetzt schaute er sie mit weit aufgerissenen Augen an und begann langsam rückwärts zu gehen. Sein Blick wanderte immer wieder zu ihrer rechten Hand und dann wieder zurück zu ihrem Gesicht. Erst als sie nach unten blickte, bemerkte sie eins ihrer Wurfmesser, in ihrer Hand. Sie musste es beim Umdrehen gezogen haben. Auch etwas was gerade während ihrer Zeit bei der Ausbildung zur Jägerin zugenommen hatte, dieser Hang sich gleich mit einer Waffe zu wehren. Ihre Zeit bei den Jägern war anstrengend gewesen, nicht wegen des Trainings. Damit hatte sie keine Probleme gehabt, egal welche Waffe ihr gegeben wurde, sie konnte mit allem nach kurzer Zeit umgehen. Die anderen Jäger waren das Problem, deren allgegenwärtige Abneigung gegen Vampire, deren Gewaltbereitschaft und die Abenteuerlust, die schon fast selbstmörderische Tendenzen annahm. Aber auch die Vampire waren ein Problem. Nachdem sie dem Dritten gegenüber gestanden hatte, verspürte sie den leisen Drang Blut trinken zu müssen. Und es war nun mal die Hauptaufgabe der Jäger der Gilde, abtrünnige Vampire einzufangen, also könnte sie ihnen nicht ausweichen sobald sie die Ausbildung abgeschlossen hätte. Layla machte einen Schritt auf den Kerl zu und machte: „Buh!“ Sie konnte es einfach nicht lassen. Er nahm die Beine in die Hand und verschwand im nächsten Hauseingang. Hinter sich hörte sie schon wieder Schritte und jemand klatschte in die Hände. //Und noch einer, der es auch noch toll findet, dass ich den Anderen abblitzen hab lassen.// Layla atmete tief durch und drehte sich um, hielt aber den Blick bewusste gesengt. Um heute keine zweite geistige Signatur in den Kopf zu bekommen. Sie sah blaue Flügel. //Ein Engel, der Kerl ist ein Engel.// Sie war kurz davor ihren Blick nach oben zu reißen, konnte sich aber gerade noch so davon abhalten. Er trug eine braune Hose, aber obenrum nichts. Was keinesfalls eine Schande war, das musste sie schon zugeben, es wäre eher eine gewesen diese Muskeln unter Stoff zu verstecken. Sie ertappte sich dabei wie ihr Blick nach unten wanderte, aber nach oben war auch keine Option. Also konzentrierte sie sich auf seine Flügel. „Ich wollte Sie nicht erschrecken, aber ich dachte mir Sie könnten vielleicht Hilfe gebrauchen.“ Layla zögert, er war ein Engel, was sollte sie zu ihm sagen. Sollte sie ihm in die Augen schauen und so herausfinden ob er aufrichtig war oder ob er irgendwelche Hintergedanken hatte. Engel gaben sich nicht mit Menschen ab, warum wollte er ihr dann helfen? Er wurde langsam ungeduldig und anhand einer Bewegung seiner Arme, ging sie davon aus, dass er mit den Schultern zuckte. Der Engel breitete seine Flügel aus und erhob sich in die Luft. „Danke,“ flüsterte Layla und sah zu wie er davon flog. 3.Kapitel --------- Layla schloss um Punkt 20 Uhr die Haustiere auf. Sie war kaum drinnen, als ihre Mutter schon aus ihrer Haustüre schoss und auf sie zu stürmte. Sie wappnete sich schon für die Vorhaltung darüber, warum sie schon jetzt da war. „Menschenskinder, wo warst du denn? Ich versuche schon seit einer Stunde dich zu erreichen. Du hättest ruhig etwas früher nach Hause kommen können.“ „Was soll das jetzt heißen? Du wolltest doch, dass ich erst nach 8 wieder da bin. Ich bin eigentlich noch zu früh dran und du motzt.“ Ihre Mutter war ganz nervös und konnte kaum still stehen. Was ganz untypisch für sie war, da sie normalerweise der ruhende Pol der Familie war. „Sonst hältst du dich auch nicht an das was ich sage. Warum also ausgerechnet heute?“ „Warum, ich …“ „Genug geredet, geh jetzt endlich nach oben. In deinem Wohnzimmer sitzt ein Engel.“ Layla erstarrte. Bisher hatte sie es vermieden ihrer Mutter in die Augen zu sehen, jetzt konnte sie nicht anders. Sie wusste was sie erwarten würde. Marissas Liebe für ihren Mann und ihre drei Kinder. Ihre Sorgen um die jüngste Tochter. Aber heute erwartete sie noch etwas Neues. Die Tatsache, dass ein Engel in ihrem Haus war, hatte sie so sehr erschüttert, dass es für Layla spürbare Spuren hinterlassen hatte. Was sollte das, erst ein Engel, der sie in einer Seitenstraße retten wollte. Nun einer in ihrer Wohnung. //Vielleicht war es ja wieder der Engel mit den blauen Flügeln?// „Nein, sie hat schwarzgraue Flügel. Geh jetzt endlich nach oben, sie wartet schon länger.“ Layla hatte gar nicht gemerkt, dass sie ihre Überlegungen laut ausgesprochen hatte. Ihre Frage war zwar beantwortet, aber es war wohl kaum besser mit diesem Engel. Marissa sah sie immer wieder auffordernd an und war wohl kurz davor Layla nach Oben zu schleifen. Layla atmete tief durch und ging nach Oben. Ihre Haustür war nur angelehnt und als sie ihre Wohnung betrat spürte sie deutlich die Anwesenheit des Engels. Sie ging direkt ins Wohnzimmer, dort bot sich ihr ein sehr interessantes Bild. Der Engel, kniete auf dem Boden und versuchte Laylas Katze anzulocken. Jetzt wandte sie der Engel jedoch um und sah Layla lächelnd an. Diese senkte automatisch die Augen. „Sie sitzt schon die ganze Zeit da und beobachtet mich, aber anfassen lässt sie sich nicht.“ „Das ist normal, Mia mag keine fremden Leute.“ Der Engel stand auf und stellte sich vor, dafür streckte sie Layla die Hand entgegen. „Main Name ist Yu Deveraux. Ich bin im Auftrag der Gilde hier.“ Nach einem kurzen Zögern ergriff Layla Yus Hand. Es stürmte alles auf sie ein. Yus Schmerz um den Verlust ihrer Mutter und der beiden älteren Schwestern, ihre Liebe zu Raphael und die Tatsache, dass sie früher mal ein Mensch gewesen war. Layla zog ihre Hand zurück und ging einige Schritte zurück. „Du warst mal ein Mensch?!“ „Ja, woher weißt du das?“ „Keine Ahnung, das weiß doch jeder.“ „Nein, nur die Engel und ein Teil der Vampire wissen es. Aber die Menschen nicht. Also woher weißt du es?“ Layla wusste nicht was sie sagen sollte. Sie hätte sich gern selbst geschlagen, warum hatte sie ihre Klappe nicht einfach gehalten. Aber jetzt war es zu spät und ihr fehlte eine logische Erklärung. Nur ihre Familie und ihre Psychologin wussten von ihrer Fähigkeit. Sollte sie einer wildfremden Person davon erzählen? Nein, das würde sie nicht. „Ich hab es halt irgendwo gehört.“ „Sicher?“ Layla nickte nur und Yu schien es fürs Erste so hinzunehmen. Die Frage war, wie lange. Jetzt setzte sie sich und auch Yu setzte sich auf den Sessel, jedoch quer. Das war wohl angenehmer mit ihren Flügeln. Sie saß kaum auf dem Sofa, da kam Mia schon angelaufen, sprang neben sie und begann ihr etwas vorzumaunzen. „Na Schnecke, haben wir Besuch und der ist böse. Und ich war auch ganz lange weg, mein armes Mädchen.“ Layla kraulte Mia hinter den Ohren, während diese anfing an ihrem Zeigefinger, der anderen Hand, zu nuckeln. Als sie zu Yu schaute, sah Layla wie diese sie ansah als wäre sie verrückt. „Du redest mit deiner Katze und lässt sie an deinem Finger rumkauen.“ „Na und, sie ist zumindest ein Lebewesen. Manche Leute sprechen mit ihrem PC. Da kommt dann ja wohl gar nichts zurück. Was willst du überhaupt hier?“ „Die Gilde will dich anwerben?“ „Warum das? Ich habe die Ausbildung abgebrochen und ich habe auch nicht vor sie weiter zu führen.“ „Das brauchst du gar nicht. Es ist auch nicht direkt die Gilde, die etwas von dir will.“ „Sonder?“ „Wohl eher die Engel.“ „Warum denn das?“ „Wegen deiner Fähigkeit, sie brauchen dich für irgendwas. Frage mich aber nicht für was.“ „Was soll das heißen? Niemand weiß von meiner Fähigkeit.“ Layla hatte ganz vergessen, dass Mia mittlerweile auf ihrem Schoss saß. Als sie nun aufsprang, suchte Mia Halt, indem sie sich an Laylas Beinen festkrallte. „Au!“ Nach kurzer Zeit ließ sie jedoch los und rannte aus dem Zimmer. Yu wirkte besorgt. Auch sie war aufgestanden und kam langsam auf Layla zu. Diese wich nach Hinten aus, bevor Yu sie am Arm zu fassen bekam. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ „Nein, ist es nicht. Niemand kennt meine Fähigkeit und vor allem nicht die Engel.“ „Ich kenne sie auch nicht, aber…“ „Nein, ich will nichts mehr hören! Du gehst jetzt besser und richtest denen aus, dass ich weder mit der Gilde noch mit den Engeln etwas zu tun haben will.“ Yu starrte sie erschrocken an und schien noch etwas sagen zu wollen. Layla hob ihre rechte Hand, in der sie wieder ihr Wurfmesser hielt. Yu griff in ihre Tasche und holte ein Blatt Papier und ein Stift heraus. Nachdem sie etwas darauf geschrieben hatte legte sie es auf den Couchtisch. „Ich gehe jetzt, wenn du dich beruhigt hast kannst du dich bei mir melden. Auf dem Zettel steht meine Handynummer. Bis dann.“ Yu ging langsam zur Tür und verließ die Wohnung. Layla horchte bis sie die Haustür hörte, dann ließ sie das Messer fallen. //Wann habe ich es gezogen? Warum habe ich es gezogen???// 4.Kapitel --------- Ilium war gerade auf dem Weg zum Erzengelturm, als er Yu im Park stehen sah. Er landete, einige Meter, neben ihr. Die Jägerin reagierte jedoch nicht, sie starrte immer weiter auf den See. „Hallo, Yu. Ich dachte du würdest schon irgendeinem Vampir hinterher jagen. Oder versteckt er sich etwa im Wasser?“ „Nein, ich jage keinen Vampir. Ich bin der Babysitter einer leicht psychotischen geborenen Jägerin, die nichts von der Gilde wissen will und von den Engeln auch nicht.“ Was verstehst unter leicht psychotisch?“ „Sie redet mit ihrer Katze. Man sagt, ihrer Meinung etwas Falsches, und schon tickt sie total aus. Bedroht einen mit einem Messer und lässt es fallen sobald man aus dem Zimmer ist.“ „So was ähnliches hatte ich heute auch schon, Die hat aber nicht mich bedroht, sondern einen Kerl der sie blöd angemacht hat. Sie hat sich gegen ihn gewehrt, aber als er ich mit ihr gesprochen habe zeigte sie keinerlei Reaktion. Zwei Verrückte an einem Tag, das gibt es doch nicht.“ „Vielleicht war es ja die Selbe.“ „Also meine hatte rote Haare. Wie sieht es bei dir aus?“ „Bei mir war es auch rothaarig.“ „Also entweder ticken alle rothaarigen aus, oder es war echt die Selbe.“ „Ich glaube zwar kaum, dass sie sich vorgestellt hat. Aber meine heißt Layla Kincaid und sie wohnt bei dieser Adresse, im zweiten Stock.“ Yu hielt ihm einen Zettel mit einer Adresse hin und wandte sich dann ab um weg zu fliegen. „Was soll denn das, jetzt?“ „Gib doch zu sie geht dir nicht mehr aus dem Kopf. Und vielleicht ist etwas umgänglicher, nachdem du mit ihr geredet hast. Oder was auch immer du mit ihr vorhast.“ Ilium sah auf den Zettel, er wusste wo diese Adresse war. Als er wieder aufblickte war Yu abgeflogen und auf dem Weg zu Raphaels Haus. Er steckte den Zettel in die Hosentasche und flog los. Ilium war einfach so daraufhin geflogen und stand nun vor dieser Adresse. Unten brannte kein Licht mehr, dafür aber im ersten Stock. Er flog nach Oben und landete auf einem Balkon. Der angeschlossene Raum war ein Schlafzimmer, in dem wirklich die Rothaarige von heute Mittag stand. //Layla.// Ilium wollte sich gerade abwenden, als sie begann sich auszuziehen. Nach kurzer Zeit trug Layla nur noch weiße Spitzenunterwäsche und Ilium hatte schon die Hand ausgestreckt um an das Fenster zu klopfen. In seiner Fantasie trugen sie beide deutlich weniger. Das Bett war zwar zu klein für einen Engel, aber für dieses eine Mal würde es reichen und anschließend… Es war nicht so als hätte er kein Bett Seine Fingerknöchel waren nur Millimeter vom Glas entfernt, als plötzlich eine Katze aufs Fensterbrett sprang und miaute. Layla drehte sich um und starrte ihn erst erschrocken und dann wütend an. Ihre rechte Hand fuhr zum Bein, scheinbar um ein Messer zu ziehen. Da war aber nichts, was ihr nun auch auffiel. Die Rothaarige griff nach einer Decke und hielt sie vor sich, dann verließ sie das Zimmer. Ilium schüttelte sich kurz und flog dann auf dem schnellsten Weg zurück zum Erzengelturm. Er war kein Spanner, hatte noch nie den Drang verspürt etwas in der Richtung zu machen. Heute war … Nachdem Layla angefangen hatte sich auszuziehen, konnte er einfach nicht anders als ihr zuzuschauen. Wäre sogar noch weiter gegangen. „Du bist spät dran, Ilium.“ „Und du bist nicht mein Babysitter, Dmitri.“ „Welche Laus ist dir den über die Leber gelaufen. Wollte sie nicht?“ „Leck mich!“ Dmitri schien es auch noch ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Schüttelte dann aber den Kopf. „Ne du, heute nicht. Ich hab da eine Blondine, die auf mich wartet. Aber ich komme bei Gelegenheit darauf zurück.“ „Könnte ich jetzt bitte rein, ich muss Morgen früh raus und wie du gesagt hast, ich bin jetzt schon spät dran.“ Dmitri machte einen Schritt zur Seite und ließ ihn durch, Ilium ging hinein. Er spürte Dmitris Blick im Rücken, biss sich die Fahrstuhltüren hinter ihm schlossen. 5.Kapitel --------- Als Ilium den Besprechungsraum betrat, waren alle anderen schon aufgestanden und auf dem Weg nach draußen. Dmitri kam ihm entgegen und sah nicht gerade begeistert aus. „Du bist gestern eindeutig zu spät ins Bett gekommen. Und jetzt bist du schon wieder zu spät dran.“ „Das hab ich auch gemerkt. Du hättest mir aber auch sagen könne, dass wir uns früher treffen. Ansonsten wäre ich jetzt nämlich pünktlich gewesen.“ „Hab ich das nicht? Dann war ich wohl, von deinem Angebot so abgelenkt, dass ich vollkommen vergessen hatte es dir zu sagen.“ Ilium beschloss nicht darauf einzugehen, sondern das Thema zu wechseln. „Also um was ging es?“ „Ich habe keine Zeit mehr für dich. Venom, erklär der Schlafmütze wie die nächsten Tage ablaufen.“ Ohne ein weiteres Wort verließ Dmitri den Raum, dicht gefolgt von Galen, Naasir, Aodhan und Jason. Ilium wandte sich an Venom und sah ihn fragend an. „Was ist hier eigentlich los?“ „Der Kader trifft sich in drei Tagen, um die Sache mit der neuen Jägerin noch mal besprechen. Die weigert sich im übrigen. Yu war gestern bei ihr.“ //Ich auch. Ich wüsste gerne, ob sie sich bei mir auch geweigert hätte.// Venom fuchtelte mit seiner Hand vor Iliums Gesicht herum. „Wo bist du schon wieder mit deinen Gedanken?“ „Was meinst du? Ich höre dir doch zu.“ Venoms Blick wanderte an Ilium hinunter, blieb kurz hängen und kam dann wieder nach oben. „Ich weiß ja, dass meine Stimme eine solche Wirkung auf Frauen und auch auf manche Männer hat. Aber bei dir, hatte sie die bisher noch nie. Oder ich hab es bisher noch nie mitbekommen. Du hast dich doch nicht etwa umorientiert?“ „Ich weiß gar nicht von was du redest.“ „Ja klar. Wenn du deine Reaktionen nicht zugeben willst, solltest du dir obenrum was anziehen.“ „Ach, weißt du was. Leck mich doch! Ich gehe Galen suchen, der ist wenigstens normal.“ Ilium drehte sich um und wollte gehen, als Venom nach seinem Arm griff und ihn zum stehen bleiben zwang. „Jetzt bleib doch stehen. Ich rufe Dmitri an. Mal sehen ob er Zeit hat, dann machen wir einen Dreier draus.“ Jetzt platzte Ilium der Kragen. Er drehte sich um und holte mit seiner Faust aus. Venom konnte, dank seiner guten Reflexe, gerade noch so ausweichen und hob beruhigend die Hände. „Ho ganz ruhig. Gabriel hat Raphael gestern Abend Bescheid gesagt, dass sie, ihr Bruder und drei ihrer Sieben Heute ankommen. Sie hat hier kein eigenes Haus hier und hat sich kurzerhand bei Raphael einquartiert.“ „Was soll das heißen?“ „Die fünf bekommen das Penthouse und wir sollen aufpassen, dass sie nichts anstellen. Sie scheinen nur für Ärger zu sorgen.“ „Hört sich ja toll an.“ „Das ist es auch. Du, ich muss jetzt los. Du sollst, übrigens, noch mal mit Yu zu dieser Jägerin. Sie wartet oben auf dich und zwar seit zehn Minuten. Ich, an deiner Stelle, würde ganz schnell zu ihr gehen.“ „Das hättest du mir ruhig früher sagen können.“ Ilium rannte zum Fahrstuhl und drückte mehrmals auf den Knopf. Aber er wollte und wollte nicht kommen. Als er dann endlich kam, beeilte Ilium sich reinzugehen. Wobei er eine junge Vampirin erschreckte. Endlich oben angekommen wartete Yu schon auf ihn. „Du hast verdammtes Glück, dass ich dich so mag Glöckenblümchen. Du hast mich eine Viertelstunde warten lassen.“ „Es tut mir leid. Venom hat mich aufgehalten.“ „Ach was, und ich dachte es wäre Dmitri gewesen.“ „Woher …? Ach egal. Lass uns endlich losfliegen.“ „Wenn du meinst. Ich hoffe du warst noch mal duschen. Nachdem du …“ Ilium wollte gerade nach ihr greifen, sie war aber schon losgeflogen. 6.Kapitel --------- Layla wurde geweckt als Mia auf ihrem Bauch landeten und maunzte. „Morgen Schnecke. Gut geschlafen?“ Sie hob ihre Hand und strich ihr über den Kopf, dann fiel Laylas Blick zur Balkontür. Sie würde es zwar niemals zugeben, aber sie hatte die ganze Nacht von einem Engel, mit blauen Flügeln, geträumt. Es war der Selbe wie am Mittag gewesen, nur hatte sie beim zweiten Mal den Fehler begangen ihm in die Augen zu sehen. Sie musste feststellen, dass er einen absolut widersprüchlichen Charakter hatte. „Na, was meinst du, wollte er?“ Layla wartete kurz, dann stupste sie Mia an. Diese hob den Kopf und sah sie an, als wollte sie sagen: „Siehst eigentlich nicht, dass ich schlafe.“ Dann rollte sie sich wieder ein. Nach kurzer Zeit, in der Layla weiter vor sich hin grübelte, läuteten es unten an der Tür. Mia sprang auf und rannte zur Wohnungstür. Layla überlegte wer es sein könnte. Ihre Eltern waren nicht da, also musste sie aufstehen und aufmachen. Ein Blick an sich runter zeigte ihr, dass sie ein altes T-Shirt und eine weite Fleece-Hose trug. Darunter trug sie, bis auf einen Slip, nichts. //Für den Briefträger wird wohl reichen.// Im Vorbeigehen griff sie nach einem Zopfgummi und band ihre Haare nach Hinten. Dann schlüpfte sie aus der Wohnungstür, ohne dass Mia flüchten konnte, und ging runter. Als sie die Tür öffnete standen ihr zwei Engel gegenüber. Die beiden Engel von gestern. Der weibliche Engel streckte ihr die Hand entgegen und Layla griff nach ihr, ohne weiter nachzudenken. Passieren konnte ohnehin nichts mehr, alles was über sie hinweg rollte kannte sie ohnehin schon. „Hallo, Layla. Darf ich dir Ilium vorstellen.“ „Ach so heißt er. Zum vorstellen ist er bisher noch nicht gekommen. Jetzt brauch ich nur noch seine Adresse, dann weiß ich auch wo ich die Rechnung, von letzter Nacht, hinschicken muss.“ Yu starrte sie total perplex an, nachdem Layla nicht reagierte, wandte sie sich an Ilium. Dieser zuckte nur mit der Schulter und meinte dann: „Dürfen wir reinkommen. Wir müssen wichtige Dinge besprechen und so etwas macht man nicht an der Tür.“ Layla ließ sie nicht reinkommen. Sie würde mit Sicherheit keinen Spanner in ihre Wohnung lassen. Sie war schon kurz davor ihnen die Tür vor der Nase zuzuschlagen, als sich Ilium einfach an beiden vorbei schob. „So hier die Treppe hoch, oder?“ „Ja, aber…!?“ „Schon oben. Beweg deinen hübschen Hintern hier hoch und schließ auf.“ Yu befand sich mittlerweile auch auf dem Weg nach Oben und Layla starrte ihnen hinterher. Weder Ilium, noch Yu beachteten sie weiter. Ilium schien jetzt auch den Schlüssel entdeckt zu haben, da er danach griff und aufschloss. „So geht es natürlich auch. Yu komm mit. Layla kommt schon nach. Och, wer bist du denn?“ Kaum hatte er es ausgesprochen, war Mia auch schon an ihm vorbei gewitscht und auf dem Weg nach Unten. Layla packte sie im Nacken, hob sie hoch und lief die Treppe rauf. Bis sie die Türe erreicht und geschlossen hatte, waren Yu und Ilium schon ins Wohnzimmer gegangen. Layla beschloss es jetzt mal mit Höflichkeit zu probieren, vielleicht gingen sie dann schneller. „So, was wollt ihr von mir?“ „Der Kader der Zehn will etwas von dir.“ „Und was?“ „Das will dir Raphael nachher erklären. Wenn du dich also anziehst, dann können wir los.“ „Was ist wenn ich es nicht mache?“ Jetzt schaltete sich Ilium zum ersten Mal in die Unterhaltung ein. „Dann bleiben wir halt hier sitzen. Du wirst uns, erst dann los, wenn du mit spielst.“ „Na, gut ich gehe duschen und mich anziehen.“ „In Ordnung. Beeil dich dann aber.“ „Das habe ich vor, sonst kommst du wieder schauen.“ Layla wartete gar nicht mehr auf die Antwort, sondern ging ins Bad. „Du hast gesagt du warst nicht hier, aber das hört sich ganz anders an. Was hast du letzte Nacht hier gemacht, Ilium?“ „Nichts, ich war gar nicht hier drin.“ „Was, hast du gemacht?“ „Na gut, sie hat sich ausgezogen und ich hab zu geschaut.“ Yu konnte kaum glauben was sie da hörte. „Du hast was??? Ich wollte, dass du mit ihr redest und sie so auf unsere Seite ziehst. Nicht, dass du … spannst.“ „Ich habe nicht gespannt!!!“ „Doch hast du!!!“ „Ich glaube wir kommen hier nicht weiter. Au!!!“ Yu wandte sich um und sah einige von Iliums Federn durch die Luft fliegen. Die Katze hatte ihn angegriffen und einige Federn ausgerissen. „Dieses Mistvieh!!! Gestern Abend hat sie auch alles kaputt gemacht!!!“ Layla kam, nur mit einem Handtuch bekleidet, ais dem Bad. „Wer ist ein Mistvieh. Lass verdammt noch mal meine Katze runter!!!“ Als Yu sich wieder zu Ilium umwandte, hatte dieser die Katze am Nackenfell gepackt und schüttelte sie. Yu griff nach ihm, entwand ihm die Katze und setzte sie auf den Boden. „So jetzt reicht es mir, ihr wartet draußen und ich komme gleich nach. Und anschließend hab ich hoffentlich nichts mehr mit euch zu tun.“ 7.Kapitel --------- Raphael kam gerade an seinem und Yus Schlafzimmer vorbei, als er ein Geräusch hörte. Eigentlich wäre er um diese Zeit gar nicht zu Hause. Aber Yu hatte ihm angerufen und gefragt, ob sie das Treffen mit Layla Kincaid nicht hierher verlegen könnten. Diese war nicht mehr sonderlich kooperativ gewesen, nach dem Ilium irgend etwas mit ihrer Katze gemacht hatte. Jetzt weigerte sie sich standhaft zum Erzengelturm zu gehen. Also würden sie sich jetzt hier treffen und hoffentlich zu einem positiven Ergebnis kommen. Schon wieder ein Geräusch aus dem Schlafzimmer. Vielleicht waren sie schon da und Yu zog sich schnell um. Aber wo waren dann Layla und Ilium? Er ging ins Schlafzimmer und da lag sie auf dem Bett. Nackt, ihre schwarzen Flügel übers ganze Bett ausgebreitet und überall war Engelsstaub. Aus dem Bad kam gerade eine Vampirin, sie hatte genauso viel an wie der Engel. Was zu um Teufel war hier los? „Was soll das?“ „Ach Schatz, du befriedigst mich nicht mehr. Da muss ich mich halt nach Alternativen umsehen. Aber das Richtige war noch nicht dabei. Wenn du nichts dagegen hast, leih ich mir Dmitri mal aus. Mal sehen ob es sich bei ihm lohnt.“ „Ich glaube nicht, dass du das tust!“ „Warum nicht? Eifersüchtig?“ „Nein, auf wenn sollte ich eifersüchtig sein?“ „Nun ja, ich weiß ja nicht auf du so stehst und Dmitri sieht gar nicht so schlecht aus. Also wer weiß?“ Raphael starrte die Beiden nur an. Die Vampirin lag mittlerweile auch auf dem Bett. Zuvor war sie aber noch zu ihm gekommen und hatte ihm das Hemd ausgezogen, welches sie sich anschließend angezogen hatte. Jetzt lag sie auch auf dem Bett, hatte sie ihren Kopf auf die Beine der Anderen gelegt und strich ihr über den Flügel. Beide schienen auf eine Reaktion von ihm zu warten. Sollte er ihnen den Gefallen tun und darauf reagieren oder einfach gehen. Er entschied sich für keine der beiden Varianten. „Gabriel, was zum Teufel machst du in meinem Bett?“ „Ich hab doch gesagt, ich brauche etwas wo ich die paar Tage schlafen kann.“ „Das Penthouse im Erzengelturm ist für euch. Nicht mein Haus!“ „Das ist nicht dein Ernst! Wir sind zu fünft, das Penthouse reicht da niemals.“ „Ach so, dann sollen Yu und ich im Penthouse schlafen?“ „Nein, Shiku und mein Bruder wohnen im Penthouse und Rena, ich und Ana wohnen hier. Was mit euch ist? Nun ja, Ana hat noch Platz, also kannst du ihr mit im Bett schlafen. Und Yu? Im Garten steht ne Bank.“ Raphael wollte gerade antworten, aber Yu kam ihm dazwischen. Sie stürmte ins Zimmer, mit Layla und Ilium im Schlepptau. Yu traute ihren Augen kaum. Da lagen zwei Weiber, nackt, auf ihrem Bett und vor ihnen stand Raphael. Er hatte kein Hemd mehr an, das hatte seinen Weg zu der Vampirin gefunden. „Was soll das hier?“ „Nichts. Darf ich dir unseren Besuch vorstellen. Das ist Gabriel und … ähm.“ Er sah fragend zu dem Engel. Die Beiden hatten sich in der Zwischenzeit aufgesetzt, der Blick der Vampirin lag auf Ilium oder Layla und Gabriel sprang Raphael zur Hilfe. „Das ist Verena. Du musst Yu sein, ich freue mich dich kennen zu lernen. Wer sind denn deinen Freunde?“ Was war denn, dass für Eine. Sie freut sich Yu kennen zu lernen. Sie lag in Yus Bett und zwar nackt, dass konnte es doch nicht sein. Erzengel oder nicht, das war eindeutig zu viel. „Yu, ich glaube du wartest am Besten, zusammen mit Ilium und Layla, Unten. Ich komme auch gleich nach. Und dann spreche ich mit Ihnen, Layla.“ Yu starrte ihn an. //Natürlich, ich lasse dich mit einem nackten Engel und einer fast nackten Vampirin alleine. Immer, doch.// 8.Kapitel --------- Layla kam sich vor wie im Irrenhaus. Der Eine spannte und bedrohte unschuldige Katzen. Die Nächste hatte einen Freund, der zwei nackte Frauen in seinem Bett hatte. Und so weiter… //Na super! Warum bin ich heute Morgen eigentlich aufgestanden?// „Willst du etwas zum trinken?“ „Nein, danke. Ähm, Ilium, wer sind die Beiden, die oben …?“ „Gabriel ist eine der zwei neuen Erzengel und die Vampirin… Keine Ahnung, in welcher Beziehung die Beiden zueinander stehen. Aber soweit ich weiß, müsste sie eine ihrer Sieben sein.“ „Was will sie denn hier? Ich dachte Raphael herrscht über Nordamerika.“ „Das tut er auch. Gabriel und Gabriel herrschen gemeinsam über China und Japan.“ „Ich will ja nichts sagen, aber du hast gerade zweimal den gleichen Namen gesagt.“ „Ja klar, sie heißen auch gleich. Es sind Zwillinge und Gerüchten zu folge, hatte ihr Vater keine Lust sich zwei Namen zu merken. Also haben sie beide gleich getauft. Aber keine Ahnung ob das stimmt.“ „Ihr Engel seid ganz schön faul, kann das sein?“ „Wie kommst du denn da drauf?“ „Nun ja, die einen haben keine Lust einen zweiten Namen zu suchen oder sich zu merken, was weiß ich. Der nächste geht fremd und wenn seine Freundin auftaucht macht er eins auf heile Welt. Stellt sie freundlich vor und alles ist gut. Bloß keine Erklärungsversuche, viel zu anstrengend.“ „Für die Anderen kann ich nicht sprechen, aber ich bin schon faul in manchen Bereichen. Es gibt aber auch Dinge, denen ich meine ganze Aufmerksamkeit schenke. Da nehme ich dann auch alle Anstrengungen in Kauf. Soll ich sie dir mal zeigen?“ Sein Blick zeigt eindeutig, welche Dinge er meinte und Layla spürte wie ihr Herz schneller schlug. //Ja, zeig sie mir. Gleich hier auf dem Tisch und dann auf dem Sofa. Die, da oben, sind mit anderem Beschäftigt.// „Nein, such dir jemand anderes. Ich will hier so schnell wie möglich weg und schauen ob meine Katze ein Schleudertrauma hat.“ Ihre Bemerkung über die Katze ignorierte er vollkommen. „Kannst du mir jemanden Vorschlagen?“ „Wie wäre es mit den Freundinnen deines Chefs? Mit ihm hat es nicht geklappt, also kannst du ihnen jetzt beweisen wie viel besser du bist.“ „Ich glaube kaum, dass er der Richtige für uns ist.“ Der Engel und die Vampirin kamen gerade die Treppe runter, jetzt hatten sie sogar etwas an. Gabriel trat nun vor Layla und reichte ihr die Hand. „Ich konnte mich bisher noch nicht selbst vorstellen, mein Name ist Gabriel. Wobei es einfacher ist wenn du mich Gabby nennst.“ Layla zögerte einen Moment, dann trat sie aber zurück. Sie wusste, dass es unhöflich war. Aber wer wusste schon, was passiert wenn sie einen Erzengel anfasste. Gabby schien es jedoch kaum zu stören, stattdessen wandte sie sich an Ilium. „Ich glaube Sie sollten ihrem Herrn zur Hilfe kommen. Er wird da Oben gerade zur Sau gemacht. Seine Tussi scheint leicht gefrustet zu sein. Sie wirft ihm vor ihr Babysitter Jobs anzudrehen und wenn sie nicht zu Hause ist, macht er so ein Scheiß. Ich weiß gar nicht was sie hat? Obwohl. Vielleicht klappt es mit ihr ja auch nicht.“ „Ich glaube nicht, dass es Ihnen zusteht über Raphaels Privat…“ Layla hörte nicht weiter zu, sie hatte Hunger. Das Frühstück war ausgefallen und mit Mittagessen, sah es auch verdammt schlecht aus. Sie wandte sich und betrachtete die Bilder, die in der Empfangshalle hingen. Das eine Bild zeigte eine Schar Engel, die über eine Stadt flogen. „Es sieht nicht schlecht aus, aber wir haben schönere zu Hause.“ Es war die Vampirin, Verena, sie war neben Layla getreten und schaute nun auch das Bild an. „ Mal sehen, vielleicht zeig ich dir mal welche, wenn du bei uns bist.“ „Was soll das heißen? Wenn ich bei euch bin!?“ „Du bist doch die Jägerin, die geistige Signaturen erkennen kann?“ Layla wirbelte zu ihr herum und starrte Verena an. Nur drehte sich diese auch um. Worauf Layla ihr in die Augen starrte. Diese wollte zwar noch die Augen schließen, aber es war schon zu spät. In ihrem Kopf streckte die Blutgier ihre Krallen aus. „Ist alles in Ordnung bei dir?“ „Nein. Ja, alles klar.“ „Das glaube ich eher nicht. Du bist total bleich. Willst du dich setzen?“ „Nein, es geht mir gut.“ Verena sah so aus als wolle sie Layla zwingen, sich zu setzen. Aber Yu kam ihr dazwischen. Sie ries die Tür auf und stürmte nach unten und zur Haustür raus. Kurz darauf kam Raphael aus dem Zimmer und suchte den Raum mit den Augen ab. Er sah nicht sonderlich begeistert aus und Layla war sich sicher, dass sie nicht alleine mit ihm sein wollte. „Layla, könnten Sie bitte zu mir rauf kommen?“ //Nur über meine Leiche.// „Ja.“ „Ich gehe nicht nach China und suche einen Erzengel!“ Raphael hatte ihr erklärt was für eine Aufgabe er für sie hatte. Der letzte Erzengel von China, Lijuan, lebte nun als Geist und entzog Menschen das Leben. Layla sollte sie, mit Hilfe ihrer Fähigkeit, finden. Anschließend wollten die übrigen Erzengel Lijuan endgültig vernichten. Auf die Frage woher er von ihrer Fähigkeit wüsste, hatte er lächelnd geantwortet, dass ihre Psychologin eine sehr nette Frau sei. „Doch das werden Sie! Ich gehe davon aus, dass sie an ihrer Familie hängen. Es wäre nicht gut wenn sie verschwinden würden, oder?“ „Sie leben hier und nicht in China!“ „Ja, aber nicht nur Lijuan kann Leute verschwinden lassen.“ „Das würden sie nicht tun!“ „Sind sie sicher?“ Layla starrte ihn an, dass konnte nicht sein Ernst sein. Er konnte doch nicht ihre Eltern einfach verschwinden lassen. Oder doch? Er war schließlich ein Erzengel, wer sollte ihn aufhalten. „In Ordnung, ich mache es.“ „Gut. Wie funktioniert Ihre Fähigkeit?“ „Ich muss der entsprechenden Person in die Augen sehen, sie anfassen oder einen persönlichen Gegenstand berühren.“ „In unserem Fall also ein persönlicher Gegenstand. Hier ist nichts von ihr, also verschieben wir das auf später.“ Lijuan war ein Erzengel. Was würde wohl passieren, wenn sie ein Gegenstand von ihr berühren. Hätte sie Raphael sagen sollen, was für Folgen es hatte wenn sie ihre Fähigkeit nutzte? //Nein, er würde es trotzdem von mir verlangen. Er kennt dann nur eine Schwäche von mir.// „Sie können denjenigen dann überall finden?“ „Ja. Yu ist im Park, Ilium sitzt unten auf dem Sofa und Verena ist auf dem Weg zum Erzengelturm.“ „Das sind ziemlich genaue Angaben, ist das immer so?“ „Wenn ich die Gegend kenne, ja. Sonst sind es nur Entfernungen und Richtungen.“ „Das ist in Ordnung. Gibt es noch etwas was Sie brauchen?“ Layla überlegte kurz. Es war wohl nicht schlecht alle einmal zu sehen, die mitarbeiten würden. So konnte sie es verarbeiten bis es zum Ernstfall kam. „Ich würde gerne jeden sehen mit dem ich zusammen arbeiten muss, ... das macht es einfacher für mich.“ „Ok, ich organisiere das. Sie können dann gehen.“ Layla stand auf und ging nach draußen. //Warum mach ich eigentlich immer anderen Dinge, als das was ich eigentlich tuen will?// Kapitel 9.1 ----------- Drei Tage später betrat Raphael, als einer der Ersten, den Raum, in dem die Sitzung des Kaders stattfinden sollte. Ansonsten waren noch Michaela, Elias und Neha im Raum. Er setzte sich auf einen der Sessel und sie warteten schweigend auf die Fehlenden. Am Ende fehlten nur noch Gabby und Gabriel sowie Michaela, die noch mal kurz auf die Toilette gegangen war. Sie hatte Raphael schräg gegenüber gesessen, der Stuhl neben ihr war noch frei. Auch der Stuhl rechts von Raphael war noch nicht besetzt. Was bedeutete, dass die Zwillinge getrennt von einander sitzen mussten. Die Beiden kamen kurz darauf rein und steuerten die leeren Stühle an, die nebeneinander standen. „Können wir dann anfangen? Ich will sobald wie möglich wieder zurück. Ich wurde bei etwas wichtigem unterbrochen“, meinte Gabby. Neha wandte sich ihr zu. „Nein, Michaela musste noch mal wohin.“ „Oje, hat unsere liebe Michi eine schwache Blase?“ Keiner antwortete ihr, nur Favashi und Gabriel zeigten eine Reaktion. Die Anderen waren nicht mehr… menschlich genug. Aber auch die Tatsache, dass Michaela in der Tür stand, konnte der Grund sein. Und sah nicht sonderlich freundlich aus. „Ich habe keine schwache Blase.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher. Setz dich jetzt, damit wir anfangen können, bevor du wieder aufs Töpfchen musst.“ „Selbst wenn ich es wollte, ich kann nicht, du sitzt auf meinem Platz.“ Gabby stand auf und begann den Stuhl zu untersuchen. Schien aber nicht zu finden, da sie sich wieder setzte. „Also ich hab kein Schildchen mit deinem Namen gefunden und auch sonst nichts was zeigt, dass das dein Stuhl ist.“ „Ich bin aber dort gesessen und ich will wieder dort sitzen!“ „Nein jetzt sitze ich hier. Das nächste Mal musst du halt ein Schildchen schreiben. Oh, Moment mal! Kannst du überhaupt schreiben??? … Nein bestimmt nicht. Um so etwas zu können muss man etwas bestimmtes haben und du hast das bestimmt nicht.“ War Michaela bisher wütend gewesen, dann kochte sie jetzt. Gabby griff sich ans Herz und zischte vor Schmerz. „Ich werde dir zeigen wer zu blöd ist! Du bist…“ Weiter kam Michaela nicht, ihr blieb sprichwörtlich die Luft weg. Sie griff sich an den Hals und versuchte zu atmen, was ihr aber sichtlich nicht gelang. Nun griff Gabriel nach Gabby und begann leise auf sie ein zu reden. Woraufhin sie aufhörte Michaela die Luft aubzudrehen. Diese hörte jedoch nicht auf, woraufhin auch Gabby wieder anfing. So vergingen einige Minuten. Umbringen konnten sie sich so nicht. Beide waren Erzengel, und Erzengel konnten nur umgebracht werden wenn man ihnen das Herz raus riss und es durch einen Energieball ersetzte, den man zum explodieren brachte. Dies alles konnte nur ein anderer Erzengel tun. Raphael hatte dies mit Uram getan, nachdem dieser zum Erzengel geworden war. Michaela und Gabby reizten sich nur und verschwendeten Zeit, die der Kader nicht hatte. Jetzt stand Titus auf und trat zwischen die Beiden. „Meine Damen, ich bitte euch. Das bringt doch nichts. Setzt euch hin und dann fangen wir endlich an.“ Die Beiden reagierten jedoch nicht und Michaela begann blau anzulaufen. Raphael hatte keine Geduld für so etwas, er musste noch dafür sorgen, dass Layla alle seine Sieben kennen lernte. „So Mädels, ich weiß ihr hattet noch keinen Mittagsschlaf. Aber wenn ihr jetzt anständig seid, kommt ihr gleich zurück zu eurer Kindergartengruppe, dann könnt ihr ihn nachholen. Also, Gabby bleibt dort drüben sitzen und Michaela, du setzt dich neben mich. Und zwar sofort!“ Dieses Mal hörten beide auf und starrten ihn an. Dann lehnte Gabby sich zurück und Michaela setzte sich zähneknirschend neben Raphael. „Da wir jetzt endlich anfangen können. Ich habe gute Nachrichten, Layla Kincaid macht mit.“ Gabby sah ihn erstaunt an, die Anderen nickten erleichtert und Neha wandte sich zu ihm. „Wann fängt sie an?“ „Morgen Abend fliegt sie nach China.“ „Wer kommt mit?“ „Meine Schwester und ich. Zusammen mit Ana, Shiku und Rena.“ „Das ist logisch Gabriel. Ich komme aber auch mit und nehme noch Yu und einige meiner Sieben mit.“ „Hältst du das für klug?“ Die Diskussion ging noch einige Zeit weiter, wobei sich weder Michaela noch Gabby beteiligten. Das Ergebnis war, dass Raphael mit drei seiner Sieben und Yu mit kam. Jetzt erhoben sich alle und gingen. Kaum draußen angekommen begannen Gabby und Michaela wieder mit ihren Sticheleien. Raphael seufzte. //Selbst im Kindergarten sind sie erwachsener.// Kapitel 9.2 ----------- Als Gabby gerade denn Stuhl eroberte, wartete Venom auf den Fahrstuhl. Raphael hatte ihn beauftragt darauf zu achten, dass Gabbys und Gabriels Wachhunde nicht davon liefen. Als er vor 15 Minuten das erste Mal oben war, hatten sie Karten gespielt und er rechnete damit, dass es auch jetzt noch so war. Aber Befehl, war Befehl. Es machte „Ping“ und die Fahrstuhltüren öffneten sich. Er war jedoch nicht leer. Anastasia stand darin und zog ihn rein. Sie war angezogen als hätte sie vor auf die nächste Party zu gehen, einen kurzen Rock und ein eng anliegendes Top. Was auch immer sie vorhatte, es war bestimmt nicht hierzubleiben. „Kann ich irgendetwas für Sie tun?“ „Nun ja, ich weiß nicht genau. Shaya hat mir einige Dinge über dich erzählt. Ich wollte nur mal sehen, ob sie auch stimmen.“ „Du kennst Shaya? Weißt du wo sie jetzt ist?“ Venom war erstaunt, Shaya war von Neha erschaffen worden,genauso wie er. Sie war aber nach ihren 100 Jahren Dienst bei Neha zu Anoushka gewechselt. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie jetzt wieder bei Neha war, nachdem Anoushka tot war. „Natürlich kenne ich sie und ich weiß sogar wo sie momentan ist. Shaya ist mit Abby zusammen in Japan. Die Beiden gehören zu uns. Abby hat Shaya mitgebracht und Abby kam über Ai zu uns. Ai ist in China, zusammen mit Cassie. Bevor du fragst. Cassie wurde, vor einiger Zeit, von Rena angeschleppt und irgendwie war sie die Erste, die nicht von ihrem Besitzer vermisst wurde.“ Während sie die Fakten runter ratterte, wedelte sie gelangweilt mit der Hand hin und her. Die Fahrstuhltüren hatten sich mittlerweile geschlossen, der Fahrstuhl setzte sich aber nicht in Bewegung. Daraufhin drehte Anastasia sich um und drückte auf den Knopf fürs EG. „Das ist aber die falsche Richtung.“ Sie sah ihn unschuldig an und schüttelte den Kopf. „Die stimmt schon. Ich hab dir doch gesagt, dass ich überprüfen will ob Shaya die Wahrheit gesagt hat. Und es sind eindeutig Dinge, bei denen man ungestört sein sollte. Ich hoffe du verstehst was ich meine.“ Selbst wenn er es nicht verstanden hätte, spätestens jetzt hätte er es verstanden. Sie war auf ihn zugegangen und begann nun sein Hemd aus der Hose zu ziehen. Als das geschafft war, fuhr sie mit ihren Händen unter sein Hemd und küsste ihn. Er ließ sich nicht lange bitten und erwiderte ihren Kuss und begann ihr Top nach oben zu ziehen. Dann machte der Fahrstuhl wieder „Ping“ und Anastasia trat einen Schritt zurück. Sie zog ihr Top wieder zurecht und verließ den Fahrstuhl. Nach einem verführerischen Lächeln machte sie sich auf den Weg in Richtung Ausgang. Venom warf noch einen Blick nach oben, zuckte mit den Schultern und lief ihr hinterher. //Ich kann sie ja schlecht alleine rauslassen, die Beiden anderen stellen schon nichts an.// Vor der Türe blieb sie stehen und sah ihn herausfordernd an. „Hast du irgendwo ein Auto? Die Schuhe bringen mich jetzt schon um und ich bin noch gar nicht lange gelaufen.“ Venom sah nach unten, zu ihren Füßen, und dann wieder hoch. Wobei sein Blick einige Zentimeter zu tief hängen blieb. „Wir können die schwarze Limousine nehmen, die müsste da sein.“ „Gut, hast du die Schlüssel?“ „Die stecken.“ „Gut dann auf geht’s.“ Sie waren nun schon einige Zeit unterwegs. Ana fuhr, sie war auf der Fahrerseite eingestiegen und hatte sich schlichtweg geweigert wieder auszusteigen. Venom hatte es mit einem Schulterzucken hingenommen. Er hatte kein Problem damit, wenn sie fuhr. Nun bog sie in eine Waschstraße und reihte sich in die Schlange für die Waschanlage ein. „Was tust du da?!“ „Das Auto ist dreckig, also muss es gewaschen werden.“ „Die Autos werden regelmäßig gewaschen und das letzte Mal war gestern. Das kann gar nicht dreckig sein.“ „Dann ist es halt nicht dreckig. Aber es gibt auch andere Dinge, die man in einer Waschanlage machen kann.“ Sie schenkte ihm wieder ein verführerisches Lächeln und wandte sich dann an den Kerl im Kassenhäuschen. „Einmal Vollwaschgang, bitte.“ „Setzen sie es auf die Rechnung vom Erzengelturm.“ „Natürlich.“ Ana hob eine Augenbraue und sah ihn fragend an. „Machst du das öfters?“ „Was…? Neeein, wir lassen hier unsere Autos waschen.“ „Ah ja. Wer’s glaubt…“ Nach kurzer Zeit konnte sie das Auto auf dem Förderband abstellen und sie wurden in die Waschanlage befördert. Ana ließ kaum Zeit verstreichen, da setzte sie sich schon auf seinen Schoß und begann sein Hemd aufzuknöpfen. „Dir ist hoffentlich klar, dass es hier Überwachungskamaras gibt!?“ „Natürlicher. Aber mit Publikum ist es doch viel interessanter.“ Sie küsste ihn wieder und begann seine Hose aufzuknöpfen. Als er gerade, seine Hände unter ihr Top schob, klingelte ihr Handy. Ana griff nach ihrer Handtasche, holte es raus und ging, nach einem kurzen Blick darauf dran. „Hey, ihr!“ Venom konnte nicht hören wer dran war, da sie ihr Handy so leise eingestellt hatte, dass niemand mithören konnte. Ana hörte kurz zu und lächelte ihn verschmitzt an. Dann verlagerte sie ihr Gewicht, öffnete die Beifahrertür und warf ihn raus. Er war so überrascht, dass er sich nicht mal wehrte. Er war kaum gelandet, da wurde die Tür schon wieder zugezogen. Als er nach der Tür griff musste er feststellen, dass sie abgeschlossen war. Nun surrte das Fenster runter und Ana grinste ihn an, sie hatte immer noch ihr Handy am Ohr und erzählte was sie gerade gemacht hatte. „Na Süßer, nimm es mir nicht übel. Aber du brauchst unbedingt eine Abkühlung.“ Das Fenster surrte wieder nach Oben und Ana wanderte auf den Fahrersitz. In dem Moment begannen sich die Bürsten zu drehen und von allen Seiten kam Wasser. Innerhalb weniger Sekunden war er komplett durchnässt und kurz darauf bekam er auch noch einige Lappen ins Gesicht. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Ana ihn verarscht hatte. //Oh mein Gott! Was hab ich gemacht?! Raphael bringt mich um!“ Kapitel 9.3 ----------- Ana kam gerade aus ihrem Zimmer, sie hatte sich schnell umgezogen, um nun Venom abzufangen. „Meldet euch bei mir sobald ihr fertig seid.“ „Klar, machen wir. Aber vielleicht willst du ja nicht gestört werden und dann wäre es schlecht wenn wir anrufen.“ Ana sah Rena gespielt entsetzt an. „Was denkst du eigentlich von mir? So leicht bin ich nicht zu haben. Ich würde so etwas nie tun, ich mache das nur weil du mich gezwungen hast!“ „Ja klar. Du bist die Unschuld vom Lande. Die uns nur seit Tagen damit auf die Nerven geht, dass sie Venom endlich kennen lernen will.“ „Ja, kennen lernen, aber doch nicht so was!“ „Wenn du meinst. Dann solltest du aber langsam los, bevor Venom wieder auftaucht.“ „Ja, bis dann.“ Nachdem Ana aus der Tür war, stellte Rena sich ans Fenster und wartete bis sie Ana mit Venom aus der Tür gehen sah. „So Shiku, der Vogel ist ausgeflogen, wir können los.“ „Glaubst du echt, dass das eine gute Idee ist?“ Rena zuckte mit den Schultern. „Ist doch egal solange es Spaß macht.“ „Was für eine Einstellung“, murmelte Shiku. „Murmel nicht vor dich hin. Komm endlich, sonst wird das heute nichts mehr. Oder hättest du vielleicht lieber Venom abgelenkt?“ Shiku sah sie entsetzt und sprachlos an. Rena wartete erst gar nicht auf eine Antwort, sondern griff nach der gerichteten Tasche und ging zur Tür. Nachdem sie auf den Rufknopf, des Fahrstuhls, gedrückt hatte, drehte sie sich um. Hinter ihr stand Shiku und lächelte sie an. „Kommst du doch mit?“ „Ich kann dich doch nicht alleine gehen lassen. Wer holt dich raus, wenn etwas schief geht?“ „Stimmt auch wieder.“ Bei Michaelas Haus angekommen, schlichen Rena und Shiku erst mal in die Küche. Dort stellte Rena erst mal die Tasche ab und öffnete einige Schränke. „Ui, sind das schöne Sachen. Ob Michaela wohl schon mal in der Küche gestanden ist und gekocht hat? Wir werden jetzt auf jeden Fall mal alles umstellen. Was meinst du?“ „In Ordnung.“ Nach einiger Zeit war die Küche umgeräumt. Teller, Tassen, Töpfe… alles stand irgendwo anders. Das einzig erkennbare war eine Pyramide aus Sektgläsern, die auf der Anrichte stand. „So jetzt geht es ins Bad.“ „Was ist wenn uns jemand sieht?“ „Uns sieht schon niemand. Und wenn doch… Dann haben wir uns halt verlaufen und wollten eigentlich nach L. A..“ „Ist ja gleich um die Ecke.“ „Natürlich.“ Im Bad angekommen verstopfte Rena erst mal den Abfluss der Badewanne und drehte dann das Wasser an. Shiku verstopfte den Abfluss der Dusche und der des Waschbeckens. Auch hier würden sie das Wasser aufdrehen aber erst später. Während Shiku damit begann, Michaelas Make-up an den Fliesen zu testen, widmete Rena ihre ganze Aufmerksamkeit dem Verstopfen der Toilette. Zuerst tunkte sie Klopapierkugeln in Seife und warf sei rein, anschließend nahm sie Michaelas Badeschwämme und stopfte sie auch noch dazu. Als sie fertig waren betrachteten sie ihr Werk. Die Wände zierten Schnörkel, in den unterschiedlichsten Farben, die Badewanne war auch schon halb voll. „Jetzt noch das Schlafzimmer und dann verschwinden wir,“ meinte Rena. „Ahornsirup ins Bett, meinst du nicht, dass das etwas übertrieben ist?“ „Nö, warum? Der bewirkt absolute Wunder mit allen Arten von Federn und damit der Effekt noch besser ist kommt noch Honig mit dazu.“ „Honig? Dieses Wunder sind verklebte Federn.“ Rena grinste sie an, griff nach der Tasche und hielt sie ihr hin. „So schlimm ist das nicht. Du kümmerst dich ums Bett und ich schau mal was unsere liebe Michi im Schrank hat.“ Bevor Rena ging, griff sie noch einmal in die Tasche und holte eine Schere raus. „Das ist eine Schere! Du gehst zu den Klamotten! Das machst du nicht ernsthaft?!“ „Doch, ihre Klamotten sind so knapp, da machen ein paar zusätzliche Luftlöcher auch nichts mehr aus.“ Shiku starrte sie mit offenem Mund an, aber Rena drehte sich einfach um und ging in den begehbaren Kleiderschrank. Dort schnitt sie, an strategisch guten Stellen, Löcher in die Kleidungsstücke. Anschließend schnitt sie noch die Lederriemchen an den Sandalen ein und knackste die Absätze an. Sie hatte gerade den letzten Schuh wieder ins Regal gestellt, als Shiku durch die Tür trat und sich neugierig umsah. „Man sieht gar nichts.“ „Das ist auch Sinn der Sache. Bist du fertig?“ „Ja, ich hab das Bett erst abgezogen, alles drauf gemacht und anschließend wieder bezogen. Kissen und Decken sind auch mit Sirup gedrängt. Können wir dann gehen? Es läuft bisher viel zu gut, dass kann nur noch schiefgehen.“ „Ich will nur noch schnell ins Wohnzimmer und in den Keller.“ Shiku und Rena kamen zeitgleich mit Ana am Erzengelturm an. Diese stellte das Auto am Straßenrand ab und kam zu ihnen an die Tür. „Na, wie lief es bei euch?“ „Gut, ich habe ganz viele Löcher gemacht und Shiku hat sich an der Badezimmertür künstlerisch ausgetobt.“ „Sieht es gut aus, Shiku?“ „Also ich finde es schon gut, Ana. Was Michaela davon hält weiß ich nicht.“ „Michaela wird begeistert sein. Wie lief es bei dir? Beziehungsweise was lief bei dir?“ „Nicht viel, er ist duschen ge… Mist!“ „Was ist?“ Ana starrte durch die Tür in den Erzengelturm und zeigte rein. „Dein Ururur…opi kommt und er sieht leicht stinkig aus.“ Als Rena sich zur Tür drehte musste sie feststellen, dass leicht stinkig stark übertrieben war. Sie erwartete, dass gleich Dampf aus seinen Ohren quoll. Er kam direkt auf sie zu und riss die Tür auf. Sein Blick blieb fast sofort an Rena hängen. „Wo wart ihr? Verena!“ „Nirgends.“ „Natürlich, ihr werdet ja nur schon die ganze Zeit gesucht. Wo ist Venom? Und was war in der Tasche?“ „Da war Venoms Leiche drin und jetzt ist er in dem See im Park. Was ist Shiku?“ Shiku hatte Rena an gestupft und schaute nun Richtung Ausfahrt. Als Rena ihrem Blick folgte, sah sie Venom auf sich zu kommen. Er war klatschnass, wütend und sein Blick war starr auf Ana gerichtet. Shiku wandte sich an sie und flüsterte ihr zu. „Ich glaube du hast ein ernsthaftes Problem, Ana.“ „Das glaub ich auch. Shaya hätte ruhig erwähnen können, dass es keinen Spaß versteht.“ In der Zwischenzeit hatte Rena sich wieder zu Dmitri umgewandt. Dieser sah sie mit gehobener Augenbraue an. Rena zuckte mit den Schultern. „Ups! Da hat er wohl doch noch gelebt. Ich hoffe nur er hat keine unschuldigen Enten verschreckt.“ 10.Kapitel ---------- Raphael sah schon von weitem die Ansammlung an der Tür zum Erzengelturm. Daher landete er nicht auf dem Dach, sondern neben dieser. Es waren Dmitri, Anastasia, Verena, Shikura und ein triefender Venom. //Was ist jetzt schon wieder schief gegangen?!// „Was ist hier los? Dmitri!“ „Wir haben zwei Alternativen. Rena behauptet, sie hätten Venom eine Seebestattung gegönnt. Venom hingegen behauptet, dass er mit Anastasia in der Autowaschanlage war und sie ihn rausgeschmissen hatte. Sie können sich aussuchen was Sie glauben wollen, Sire. Und was in der Zwischenzeit passiert ist… keine Ahnung.“ „Ich will es mir nicht aussuchen. Ich will genau wissen was hier los ist.“ Jetzt landeten auch die beiden Gabriels neben ihm. Gabriel ging zu Shikura, nahm ihre Hand und zog sie Richtung Tür. „Was auch immer hier vorgeht, Shiku stellt sowieso nichts an. Halte dich nur an Ana und Rena, die können gar nicht anders.“ „Hey Alter, das kannst du doch nicht machen. Shiku ist das Unschuldslamm, Ana und ich die Bösen. Das kann doch nicht sein!“ Gabriel reagierte gar nicht mehr darauf, sondern ging einfach rein. Gabby wandte sich an Raphael. „Was ist denn überhaupt passiert?“ „Dein undisziplinierter Haufen hat Venom entweder im See versenkt oder aus dem Auto geschmissen.“ Gabby schaute kurz zu Venom, dann winkte sie Verena und Anastasia zu sich heran. „Na und, vielleicht brauchte er mal ein Bad. Kommt Rena, Ana, wir gehen nach oben.“ „Warte Gabriel! Die Sache ist noch nicht geklärt.“ Aber auch Gabby reagierte nicht, die Drei waren schon durch die Tür. Raphael wandte sich nun Venom zu. „Was war los?!“ Venom zuckte zusammen und sah in reumütig an. „Ana kam mir entgegen, wir sind mit dem Auto unterwegs gewesen und dann wollte sie in die Waschanlage. Dort hat ihr Handy geläutet und Ana hat mich aus dem Auto geschmissen.“ „Hatte ich nicht gesagt, dass die alles versuchen werden um etwas anzustellen?“ „Doch hatten Sie, Sire. Aber ich habe nicht nachgedacht.“ Jetzt mischte Dmitri sich noch ein. „Ich glaube eher, du hast mit einem anderen Körperteil gedacht. Ab jetzt arbeitest du mit Naasir zusammen.“ „Ok Dmitri, dann wäre das geklärt. Venom zieh dich um und dann gehst du zurück auf deinen Posten. Weiß einer von euch wo Yu ist?“ „Im Trainingsraum, mit Ilium.“ „In Ordnung. Morgen treffen wir uns, damit Layla alle kennen lernt.“ Raphael ging in den Trainingsraum. Dort schwebte Ilium knapp unter der Decke und Yu warf mit Messern nach ihm. Zwei gingen daneben und das Dritte blieb im Rand des rechten Flügels stecken. Yu drehte sich um und lächelte Raphael an, währenddessen zog Ilium die Messer aus der Decke und seinem Flügel, dann landete er. „Bist du wieder friedlich?“ „Kommt ganz darauf an, was ich für dich machen soll?“ „Du holst mir bitte Layla hierher.“ „Jetzt gleich?“ „Nein, erst morgen.“ „Ok, dieses Mal nehme ich Ilium aber nicht mit.“ „So schlimm bin ich nun auch wieder nicht. Und zum Schluss hat sie sogar ganz normal mit mir geredet.“ „Klar, aber weiß ich was du die letzten Tage gemacht hast? Das letzte Mal hast du den Mund wegen dem Spanne auch nicht aufgemacht.“ „Ich erzähl dir doch nicht alles.“ 11.Kapitel ---------- Layla hatte seit einigen Tagen nichts mehr von den Erzengeln gehört. Nur Ilium war gelegentlich vorbei gekommen. Sie hatte ihn jedoch nie gesehen, nur immer wieder blaue Federn auf dem Balkon gefunden. Aber sonst nichts, kein einziger Engel. //Vielleicht hat er ja einen anderen Dummen gefunden.// Layla wollte sich gerade an den Esstisch setzen, um Speck mit Eiern zu essen, als es an der Tür klingelte. Sie stand auf und ging nach unten um aufzumachen. Und vor der Tür stand Yu. //Scheiße, zu früh gefreut.// „Lass mich raten. Raphael will mich sehen.“ „Ja, du sollst mitkommen.“ „Gut, ich komme. Mist, ich hab die Katze vergessen.“ „Wie du hast die Katze vergessen?“ „Ich wollte gerade frühstücken und hab das Essen stehen gelassen. Mia frisst alles.“ In der Küche angekommen,sahen sie den Teller, den Mia leer gegessen hatte. Jetzt schien sie auf mehr zu warten. „Immer wenn du auftauchst, bekomm ich kein Frühstück. Findest du das lustig?“ „Nein, eigentlich nicht. Ich mach es auf jeden Fall nicht mit Absicht. Du willst dich bestimmt noch schnell umziehen?“ „Ja, aber was zum Essen wäre auch nicht schlecht.“ „Gut, dann ziehst du dich um und ich mach dir schnell was zum Essen.“ „Ok. Da ist der Kühlschrank und dort findest du Messer.“ „Ich finde schon alles. Geh dich umziehen.“ Yu scheuchte sie aus der Küche. Im Schlafzimmer angekommen öffnete Layla die Schranktüren, ließ sich aber dann doch aufs Bett fallen. //Jetzt ist es soweit, es gibt kein zurück mehr.// Eine gute Stunde später stand Layla in einem Raum im Erzengelturm. Um sie herum standen Yu, Raphael, seine Sieben, Gabby, Verena, eine Vampirin und zwei weitere Engel. Alle beobachteten sie, warteten darauf, dass sie anfing. Layla wusste aber nicht wo sie anfangen sollte, vor allem aber wusste sie nicht ob sie überhaupt anfangen sollte. Aber es führte kein Weg daran vorbei sie musste anfangen. Also schloss sie die Augen und atmete tief durch. Dann drehte sie sich um und ging auf den Vampir zu der am nächsten stand. Er lächelte sie verführerisch an und kam einige Schritte auf sie zu. Layla streckte ihm die Hand entgegen, er ergriff diese und hauchte einen Kuss darauf. „Mein Name ist Dmitri und ich freue mich sehr Sie kennen zu lernen.“ Layla hörte ihm nur am Rand zu. Was über sie einbrach war eine Welle von Macht. So etwas hatte sie noch nie gespürt. Er musste ein sehr alter Vampir sein. Als die Woge über sie hinweg war spürte sie auch andere Dinge. Ihr Blick fiel zu Verena, die Beiden waren verwandt. Er war verdammt stolz auf sie, hatte aber Hemmungen es ihr zu zeigen. Dmitri zog seine Hand zurück, lächelte sie aber weiterhin an. Layla ging zum Nächsten, einem Engel namens Galen. Dann folgten zwei Vampire, Venom und Naasir. Ilium brauchte sie nicht mehr, also fehlten nur noch zwei von Raphaels Sieben. Sie ging erst zu dem der etwas Abseits stand und streckte ihm ihre Hand entgegen. Er wich im ersten Moment zurück, ergriff sie dann aber doch. Für Layla war es ein… Schock. Es fühlte sich an als würde sie über eine Glasplatte mit vielen kleinen und größeren Rissen fahren. Mehr konnte sie nicht spüren, bevor er seine Hand wieder weg zog. „Mein Name ist Aodhan.“ „Es freut mich Sie kennen zu lernen.“ Aodhan wandte ab und ging einfach. Layla sah ihm kurz nach und schaute sich dann nach dem Letzten von Raphaels Sieben um. Dieser stand bei Gabby und unterhielt sich mit dem, ihr noch unbekannten, weiblichen Engel. Als Layla auf sie zu trat drehten sie sich zu ihr um. „Hallo Layla, Rena kennst du ja schon. Und das sind Ana Shiku und mein Bruder Gabriel. Das ist ähm… Shikus Bruder.“ „Mein Name ist Jason.“ Layla hatte gerade alle durch, als die Tür aufgerissen wurde. Durch die Tür kam ein total zerzauster Engel mit einem sehr interessanten Sinn für Mode. Oder sie war leicht freizügig veranlagt. Ihr Oberteil, ein über den Brüsten gekreuztes Tuch, hatte Gucklöcher, durch die ihre Brustwarzen hervorlugten. Sie kam nun direkt auf Layla zu und schäumte nur so vor Wut. „Michi, willst du etwas? Wo bekommt man denn so tolle Klamotten. Rena sucht schon seit einer Ewigkeit nach so was,“ sprach Gabby sie an. Hatte Michi bisher geschämt, dann kochte sie jetzt richtig. Als sie bei Layla ankam, holte sie aus und schlug sie aus dem Weg. Diese wurde von Rena aufgefangen und wurde auf die Beine gestellt. „Alles klar bei dir?“ „Ja, danke.“ Michaela war mittlerweile vor Gabby zum stehen gekommen. Raphaels Sieben, Yu und Raphael legten eine Mischung aus Unglaube und kaum verholener Schadenfreude an den Tag. Da Layla nun etwas hinter Michaela stand, konnte sie auch sehen warum. Michaelas Hose hatte am Po ein riesiges herzförmiges Loch, durch das man einen wunderbaren Blick auf ihren nackten Hintern hatte. //Das Irrenhaus lässt mal wieder grüßen.// „Mir egal was sie sucht! Meine Klamotten sahen gestern noch nicht so aus und jetzt sehen sie so aus.“ „Hast du Motten?“ „Nein, mein Klo ist auch verstopft und für eine Überschwemmung ist auch gesorgt worden.“ „Dein Klo, ich was es nicht. Du Arme, mit deiner schwachen Blase. Ich würde mir mal ein besseres Sicherheitssystem zulegen. Bei solchen Vandalen.“ „Vandalen? Du warst das doch!“ „Ich? Wann? Ich glaube du hast dir dein Gedächtnis weggevögelt. Ich habe dir gestern Mittag die Luft abgedrückt, wann hätte ich dein Haus verwüsten sollen. Und sag jetzt nicht ich wäre schuld, das du nicht mehr alle Gehirnzellen hast. Da waren vorher schon nicht mehr alle anwesend.“ „Ich… Du verdammtes Miststück!“ Layla starrte von einer zur anderen. Die beiden Erzengel waren kurz davor sich zu prügeln, so viel zur höheren Rasse. Und die anderen schauten nur zu. Plötzlich griff sich Gabby ans Herz und Michaela sich an den Hals. „Na, willst du wieder verlieren?“ Nachdem sie es gesagt hatte, zuckte Gabby zusammen und Rena trat vor. „Lass sie los!“ Keine Reaktion. „Lass sie los! Ich zähle bis drei. Eins... zwei… drei…“ Immer noch keine Reaktion. „Ich habe dich gewarnt.“ Noch bevor Layla es realisieren konnte, flog Michaela einmal quer durch den Raum. Als sie auf dem Boden landete, knackten ihre Absätze weg und sie landete auf dem nackten Hintern. Layla drehte sich zu Rena um, die zu Gabby getreten war. „Das warst du?“ „Ja.“ Am anderen Ende des Raums trat Raphael zu Michaela und half ihr auf. „Naasir bring sie bitte nach draußen und sorg dafür, dass sie nach Hause kommt.“ „Ja, Sire.“ Nachdem Naasir mit Michaela draußen war, wandte Raphael sich an Layla. „Wir fliegen noch heute Abend nach China.“ „Heute Abend? Ich hab noch nicht mal gepackt.“ „Kein Problem. Yu kommt mit und hilft dir.“ Jetzt schien auch Herz normal zu schlagen, da sie nun auch zu ihnen trat. „Ich schicke dir noch Shiku und Rena mit.“ „Nein, ich will nicht packen helfen. Shiku und Ana können ja helfen.“ „Doch du gehst und das ist mein letztes Wort.“ 12.Kapitel ---------- Layla wünschte sich nun schon, zum gefühlten tausendsten Mal, heute Morgen nicht aufgestanden zu sein. Sie hatte tierische Kopfschmerzen, die von den ganzen Empfindungen und Charakterzügen herrührten, die auf sie eingestürmt waren. Außerdem musste sie die Lust auf Blut im Zaun halten, was ihre komplette Willensanstrengung kostete. Sie wollte nur noch in Bett und schlafen. Ihr Problem war nur, dass ein gewisser Erzengel andere Pläne hatte und diese in die Tat umgesetzt werden mussten. Und zwar sofort. Also saß sie jetzt mit einer schmollenden Vampirin im Auto, deren Augenfarbe sich geändert hatte, zumindest glaubte Layla das. Wobei es auch gewisse Bedenken, im Bezug zu ihrem Geisteszustand, gab. Über ihr flogen noch zwei Engel und alles nur um ihren Koffer zu packen. Damit sie noch am heutigen Abend nach China fliegen konnten. Ihre Eltern wussten noch nichts davon und dann gab es noch eine Katze, die es gar nicht lustig fand wenn Layla länger weg war. Wobei sie schwer damit rechnen musste, dass ihre Mutter absolut begeistert von der Idee war. Ihre Tochter ging endlich länger aus dem Haus und das auch noch mit ganz vielen fremden Manschen. Wie es Layla dabei ging war egal. Sie rieb sich die Schläfen und seufzte, sie hatte das Gefühl als würde die Blutgier, aus Rache weil sie diese verdrängte, anfangen ihr Gehirn zu bearbeiten. Als sie nun vor dem Haus ihrer Eltern anhielten, stiegen sie und Rena aus und Shiku und Yu landeten neben ihnen. „Könntet ihr kurz draußen warten? Ich muss meinen Eltern noch schnell sagen, dass ich die nächste Zeit nicht da bin.“ „Natürlich,“ sagte Shiku, noch bevor Yu reagieren konnte. Layla wartete auch nicht länger, sondern ging rein und zu ihren Eltern. Ihre Mutter saß mit ihrem Nähzeug am Tisch und ihr Vater schaute Rapunzel. Nun schaute beide fragend zu ihr auf. „Du bist schon wieder da?“ „Ist alles in Ordnung mit dir, du siehst bleich aus?“ „Es ist alles gut Mama. Ich muss euch nur sagen, dass ich noch heute Abend nach China fliege.“ „Heute Abend schon? Das ist aber kurzfristig. Du hast doch noch gar nicht gepackt.“ „Das mach ich jetzt. Mit einer Vampirin und zwei Engeln.“ „Ok, wo sind die denn?“ „Noch draußen. Passt ihr auf Mia auf, solange ich weg bin?“ „Natürlich. Auch wenn sie nicht sonderlich begeistert sein wird.“ „Ich weiß, aber trotzdem danke.“ „Kommst du noch mal vorbei bevor du gehst?“ „Ja klar.“ Layla ging die anderen Drei holen und dann nach oben. Dort ging sie in die Abstellkammer und holte ihren Koffer raus. Ihre Eltern hatten ihn damals extra gekauft, als sie zur Gilde ging. Als sie zurückkam waren Shiku und Yu schon in ihrem Schlafzimmer und begannen Kleidung rauszulegen. Von Rena war nichts zu sehen. „Du brauchst gar nicht so viel mitnehmen. Notfalls kannst du etwas nachkaufen und waschen kannst du ja auch.“ „Gibt es sonst noch etwas was du unbedingt brauchst?“ „Ähm... Waschzeug wäre wohl nicht schlecht.“ „Da ist ja ne Katze!!!“ Layla legte ein T-Shirt weg und stürmte ins Wohnzimmer. Dort lag Rena halb auf dem Sofa, vor ihr lag Mia und wälzte sich im Licht der Stehlampe. Nun streckte Rena ihre Hand nach ihr aus. „Vorsicht! Sie mag nicht wenn Fremde sie...anfassen.“ Rena kraulte sie am Kinn und Mia schmiss den Motor an. Layla musste ehrlich sagen, dass sie ihre Katze noch so laut schnurren gehört hatte. Jetzt rollte Mia sich auch noch auf den Rücken und ließ sich den Bauch kraulen. „Was hast du mit meiner Katze gemacht und was ist das für Eine?“ „Ich weiß gar nicht was du hast. Sie ist doch eine ganz normale Katze.“ „Sie mag aber keine Fremden und lässt sich deshalb nicht von ihrem anfassen.“ „Von mir aber schon. Nimmst du sie mit? Wie heißt du überhaupt?“ „Mia. Nein sie kommt nicht mit.“ „Warum nicht? Na Schätzchen, du willst doch mit?“ „Es geht nach China, da liegt Zoll, Quarantäne und so dazwischen. Also nein sie geht nicht mit!“ Rena war mittlerweile aufgestanden und baute sich, mit Mia auf dem Arm, vor Layla auf. Mia sah sie ganz böse an und kuschelte sich in Renas Arm. //Na super. Jetzt hat sie meine Katze gegen mich aufgehetzt.// „Lass meine Flirtkanone doch selbst entscheiden. Sie will mit und dann kommt sie auch mit. Da kannst du sagen was du willst. Stimmts mein Mädchen? Sie bevormundet dich immer, du bist so ein armes Mädchen.“ Jetzt reichte es Layla aber, es hörte sich fast so an als würde sie Mia misshandeln. „Du kennst sie doch gar nicht. Also kannst du gar nicht wissen was sie will.“ „Doch ich weiß es!“ „Dann weißt du es halt. Aber ich glaube kaum, dass es Mia gefällt, wenn sie drei Wochen in Quarantäne muss.“ „Sie kommt doch nicht in Quarantäne. Ich bekomm sie da auch ohne rein.“ „Du willst sie nach China schmuggeln?! Das kannst du nicht machen!“ „Warum nicht?“ „Das ist illegal und ich glaube kaum, dass das so einfach geht.“ Jetzt schaltete sich Shiku ein. „Glaub mir sie schafft das schon. Sie hat auch schon ein Krokodil aus dem Zoo geklaut und meine beiden Katzen hat sie von einer Katzenshow mitgenommen. Weil sie noch kein Geburtstaggeschenk für mich hatte und ich gesagt hab, dass mir die Beiden gefallen als wir dort waren.“ Layla starrte sie erstaunt an und war nun absolut sprachlos. „Wie bitteschön klaut man ein Krokodil?“ fragte die absolut erstaunte Yu. Rena winkte mit der Hand ab, mit der sie bisher über Mias Rücken gestreichelt hatte. Was die Kleine gar nicht lustig fand. „Das war ganz einfach. Ich hab gewartet bis niemand mehr im Zoo war, dann bin ich ins Krokodilhaus eingebrochen und dort ins Gehege geklettert. Dann hab ich so lange sie eingeredet bis sie ruhig war und ich sie hochnehmen konnte. Dann ging es nach Hause.“ „Hast du sie in den Schlaf gesungen?“ „Nein, ich kann Tiere beeinflussen.“ Jetzt fand auch Layla ihre Stimme wieder. „Das erklärt einiges. Du hast meine Katze verhext!“ „Nein, hab ich gar nicht. Sie will mit und es ist mir egal was du sagst, sie ist auf jeden Fall dabei.“ Als Layla zu einer Erwiderung ansetzen wollte, schüttelte Shiku nur den Kopf. „Lass es, du bringst sie sowieso nicht davon ab.“ Layla fügte sich in ihr Schicksal und packte ihr Zeug fertig, während Rena mit Mia kuschelte. Am Ende stand ein Koffer, ein Katzentransporter und eine Kiste mit Mias Sachen an der Tür. „Das ist gar nicht gut, ich schmuggle meine Katze nach China.“ Shiku klopfte ihr tröstend auf den Rücken, als sie an Layla vorbei kam. „Ganz ruhig, das wird schon.“ „Hoffen wir mal.“ Laylas Eltern waren sichtlich erleichtert, als sie hörten, dass Mia mitkam. Insgesamt wurde es eine kurze Abschiedsszene und dann waren sie auf dem Weg zum Flughafen. 13.Kapitel ---------- Layla konnte es kaum glauben, sie waren ohne Probleme über den Zoll gekommen. Rena war kurzzeitig, mit den drei Katzen, verschwunden, während Layla, Ana, Dmitri und Venom an der Kontrolle vorbeigegangen waren. Die Engel, Raphael, Yu, Gabby, Gabriel und Ilium, warteten vor dem Flughafen auf sie. Da diese selbst geflogen waren. Jetzt standen sie vor einem riesengroßen Haus, an dessen Haustür eine weißhaarige Vampirin und ein, fast hinter der Vampirin versteckter, blauhaariger weiblicher Engel standen. Gabby und ihr Gefolge traten zu ihnen und sie begrüßten sich. „Ist soweit alles in Ordnung hier?“ Gabby hatte die Frage zwar eindeutig an den Engel gestellt, da diese aber nicht antwortete, sondern eher noch weiter hinter der Vampirin verschwand, kam ihr diese zur Hilfe. „Es ist im Großen und Ganzen alles gut. In den letzten Tagen sind vier Menschen verschwunden, die wir alle mit Lijuan in Verbindung bringen können. Ansonsten ist hier nichts vorgefallen.“ „In Ordnung. Habt ihr was von Shaya und Abby gehört?“ „Ja, bei ihnen läuft alles gut. Nur Jin macht mal wieder Ärger.“ „Und ich dachte er hätte seit dem letzten Mal dazu gelernt. Aber egal. Layla komm mal her.“ Layla trat zögernd nach vorne, dass waren dann wohl die nächsten Zwei und irgendwann wohl noch Shaya und Abby. „Ai, Cassie das ist Layla. Sie wird für uns Lijuan finden. Nicht so schüchtern Layla. Cassie sieht zwar so aus, aber sie beißt nicht, sie ist eine liebe Vampirin.“ Cassie zeigt ihre Meinung zu dieser Aussage, indem sie ihre Zähne entblößte. Trat dann aber doch einige Schritte auf Layla zu und streckte ihr die Hand entgegen. „Glaub ihr ja nicht alles, ich kann auch beißen, wenn ich will.“ Layla ergriff ihre Hand und fühlte nichts. Nein, nichts stimmte nicht. Da waren Gefühlen und alles andere auch, aber sie schienen nicht zu Cassie zugehören. Es gab aber noch was anderes, dass unter einer schwarzen Schicht eingesperrt war. Auch alles andere war schwarz, normalerweise gab es Farben, und Layla spürte einen dumpfen Schmerz, der immer stärker wurde. Layla schreckte zurück, in ihrem ganzen Körper hallte der Schmerz nach. Cassie sah sie besorgt an und wollte nach ihrem Arm greifen, um sie zu stützen. Aber Layla wich zur Seite aus, sie wollte sich mit Sicherheit nicht noch mal von Cassie anfassen lassen. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Cassie sie besorgt. Auch die anderen machten besorgte Gesichter. „Was ist dir passiert?!“ „Was…? Nichts.“ //Spürt sie diesen Schmerz denn nicht? Das kann doch nicht schon immer so gewesen sein?// „Doch da muss irgendwas sein. Bei dir fühlt es sich nicht normal an und es verursacht mir Schmerzen wenn ich dich anfasse.“ „Was soll das heißen? Du fühlst was?“, fragte Gabby entsetzt. „Ich fühle Ängste und alles mögliche andere was tief genug in der Psyche verankert ist. Ich übernehme auch Dinge.“ Jetzt war auch Raphael zu ihnen getreten. „Warum haben Sie nichts gesagt?“ „Hätte es einen Unterschied gemacht?“ „Ja hätte es. Wir wollen nicht, dass du Schaden nimmst bei dem Ganzen“, meinte Yu, noch bevor Raphael reagieren konnte. „Willst du weiter machen, oder sollen wir hier abbrechen?“, fragte Gabriel sie. Layla überlegte kurz. Würde sie jetzt abbrechen, würden weitere Menschen verschwinden. Sie bekam jetzt schon ein schlechtes Gewissen, wenn sie nur daran dachte. „Ich mache weiter, jetzt hab ich eh schon angefangen.“ „In Ordnung, du sagst es aber, wenn es nicht mehr geht,“ meinte Gabby „Ja,“ meinte Layla und wandte sich an Ai. Bei ihr war alles normal, es häuften sich nur einige Ängste mehr an. „Meinst du es klappt mit Shaya und Abby auch noch?“, fragte Gabby. „Ja“, antwortete Layla ohne zu zögern. „Ok, Cassie kannst du nach Japan und die Beiden ablösen?“ „Natürlich.“ „Bekommst du es allein hin, oder soll Ana mitkommen?“ Cassie warf ihr einen ironischen Blick zu. „Mit Jin wurde ich schon öfters alleine fertig und alles andere läuft auch ziemlich gut.“ Eine Stunde später lag Layla auf ihrem und spürte immer noch den dumpfen Schmerz. Es war ihr immer noch ein Rätsel, dass Cassie ihn scheinbar nicht spürte. //Vielleicht spürt sie ihn ja, will es aber nicht zugeben.// Mia lag neben ihr und ließ sich kraulen. Rena hatte sie erst nach einer längeren Diskussion wieder hergegeben. Jetzt klopfte es an der Tür. „Herein.“ „Ich wollte nur sehen wie es dir geht.“ „Ganz gut, mir tut nur alles weh.“ „Du weißt schon, dass das ein Widerspruch ist?“ Layla zuckte mit den Schultern, musste aber feststellen, dass das keine gute Idee war. „Dann ist es halt einer. Magst du dich zu mir setzen?“ Ilium setze sich neben sie. Nach einiger Zeit ergriff Layla seine Hand. Er wollte sie zwar wegziehen, aber sie hielt sie nur fester. „Macht es dir nichts aus, wenn du mich berührst?“ „Nein, es ist nicht das erste Mal. Jetzt ist es nur noch als würde ich eine Erinnerung auffrischen.“ „Ah ja, nicht mehr?“ „Nein.“ „Auch nicht, wenn ich das tue?“ Ilium beugte sich nach vorne und küsste sie. Diese erstarrte im ersten Moment, begann dann aber doch seinen Kuss zu erwidern. Da erstarrte Ilium und löste sich von ihr. Layla wurde rot. „Was ist los? Hab ich was falsch gemacht?“ „Deine Katze starrt mich an!“ Layla drehte sich um, da lag Mia und schaute sie mit halb geschlossenen Augen an. Dann drehte sie sich wieder zu Ilium. „Mia starrt dich nicht an. Sie ist kurz vorm Einschlafen.“ „Sie starrte mich an! Ich sollte dann auch mal los. Heute war ein harter Tag für dich und der morgige wird auch nicht besser.“ Und schon war er zur Tür raus und Layla drehte sich wieder zu Mia um. „Ich glaube du machst ihm Angst?“ Mia maunzte nur zustimmend und schloss die Augen. Mia legte sich auf die Seite und schnurrte leise vor sich hin. Sie war mächtig stolz auf sich. //Ich habe das blöde Federvieh verscheucht.// Sie hatte es von Anfang an nicht gemocht. Es war einfach so in ihr Revier eingedrungen und hatte ihre Layla angestarrt. Auch da hatte Mia ihn verscheucht, aber er war mit dem anderen Federvieh wiedergekommen. Da hatte sie es auch angegriffen und das würde sie immer wieder tun, bis er Layla endlich in Ruhe ließ. //Dieses blöde Federvieh. Warte nur ich werde dich schon noch los.// 14.Kapitel ---------- Layla wurde geweckt als es an der Tür klopfte, sie setzte sich gerade auf als sie schon aufgerissen wurde. Rena und Ana kamen rein, Shiku mit gemächlicheren Schritten und Ai blieb in der Tür stehen. Rena war schnurstracks zu Mia gegangen und hatte sie hochgenommen. „Guten Morgen Mia. Hast du gut geschlafen?“ Shiku trat zu Laylas Bett und setzte sich auf die Bettkante. „Geht es dir besser?“ „Ja, ich bin nur noch etwas müde.“ „Dann ist ja gut. Shaya und Abby sind angekommen.“ „Schon?!“ „Du hast den ganzen Tag geschlafen, daher hatten sie genug Zeit um herzukommen.“ „Aber ich hätte schon mal mit der Suche nach Lijuan anfangen können.“ „Nein, der Gegenstand von Lijuan ist auch erst vor einer Stunde angekommen.“ In Layla sträubte sich alles, sie wollte diesen Gegenstand nicht anfassen. Nicht heute und auch nicht in hundert Jahren. Aber ein Zurück gab es nicht mehr. Oder doch? //Aber dann verschwinden weiter Menschen. Das kann mir doch eigentlich egal sein, ich kenne die Leute noch nicht mal. Aber was ist wenn Raphael seine Drohung wahr macht?// „Erde an Layla. Erde an Layla.“ Layla schreckte auf, vor ihr stand Ana und wedelte mit ihrer Hand vor Laylas Augen rum. „Wo warst du denn?“ „Ähm... Auf meinem Bett?“ „Körperlich ja, aber geitig bestimmt nicht“; warf Shiku dazwischen. Layla konnte darauf nichts erwidern, da nun auch Yu ins Zimmer trat. „Schön, dass du wach bist. Kannst du dich richten, dann können wir weiter machen?“ „Ja klar.“ Kurze Zeit später betrat Layla mit Ai, Ana, Shiku, Rena und Yu den Empfangssaal. Dort warteten schon Gabby, Raphael, eine Vampirin und ein Engel. Beide trugen trotz der Wärme Handschuhe und auch sonst schien der Engel darauf zu achten, möglichst viel Haut zu verdecken. „So das sind Abby und Shaya und das ist Layla.“ Layla ging zu ihnen und wollte gerade die Hand ausstrecken, als ihr die Handschuhe wieder einfielen. „Sie müssten die Handschuhe ausziehen, bitte. Es klappt nur mit direkten Berührungen.“ Die Beiden sahen sich an und schienen wortlos zu kommunizieren, dann sahen beide wieder zu Layla. „Bei mir ist es kein Problem, aber bei Abby geht es nicht. Sie darf niemanden direkt berühren.“ Layla sah Abby neugierig an aber fragen wollte sie nicht, dass wäre unverschämt gewesen. „Das ist schon in Ordnung. dann machen wir es halt über die Augen.“ „Wenn das auch geht ist es in Ordnung.“ Shaya begann ihren rechten Handschuh auszuziehen und streckte Layla ihre Hand entgegen. Sie ergriff diese und auch bei ihr war alles normal. Kaum hatte sie Shayas Hand losgelassen, da zog diese wieder ihren Handschuh an. Nun trat Abby nach vorne und Layla schaute ihr in die Augen. Hier spürte sie die tiefe Angst vor Berührungen. Abby brach den Augenkontakt ab, trat einige Schritte zurück und wandte sich an Gabby. „Brauchst du uns noch? Wir würden gerne noch einige Freunde besuchen, bevor wir zurück fliegen.“ „Nein. Bleibt aber nicht zu lange, Cassie ist sonst alleine.“ „Sie stellt schon nichts an und Jin frisst ihr mittlerweile auch schon aus der Hand.“ „Na dann, viel Spaß euch noch.“ Shaya und Abby verließen den Raum und Raphael kam mit einer Schatulle auf Layla zu. Als er sie öffnete kam eine Brosche in Schmetterlingsform zum Vorschein. „Ein Schmetterling?“ „Ja, Lijuan findet sie faszinierend. Sie hat auch eine Schmetterlingssammlung.“ Layla nickte, griff nach der Brosche und bereute es sofort. Es war als würde etwas an ihr ziehen. Nein, viele verschiedene zogen an ihr und jeder in eine andere Richtung. Es war Macht was sie spürte, pure Macht, die sie zu zerreißen drohte. Layla wachte auf als sie eine Hand auf ihrem Kopf spürte. Sie öffnete die Augen und sah in Iliums besorgtes Gesicht. //Wo bin ich? Was ist passiert?// Sie wollte sich aufsetzen, wurde aber von Ilium zurück gedrückt, bis ihr Kopf wieder in seinem Schoß lag. „Schatz, bleib liegen.“ „Was...? Wo bin ich?“ „Du bist ohnmächtig geworden, als du die Brosche angefasst hast und hast gewimmert. Jetzt sind wir in meinem Zimmer, das war näher.“ „Oh, ich muss in mein Zimmer. Du willst bestimmt auch schlafen. Da bin ich dann nur im Weg. Ich will dich nicht stören. Was red ich hier eigentlich für einen Scheiß?“ Layla spürte sein unterdrücktes Lachen. „Du warst ohnmächtig, da ist es nur normal wenn du etwas konfus bist. Aber jetzt schlaf noch etwas, Liebling.“ Layla schloss wieder die Augen und spürte wie er über ihre Haare strich, bis sie eingeschlafen war. 15.Kapitel ---------- Layla fuhr jetzt schon seit Stunden mit Rena durch die verregneten Straßen. Es war wie die Sache, mit der Nadel im Heuhaufen. Nur war die Nadel so gnädig und verschwand nicht ständig, was Lijuan aber tat. Layla spürte sie einem Ort, dann verschwand Lijuan plötzlich und tauchte an einem ganz anderen wieder auf. Layla war schier am verzweifeln und Rena hob ihre Laune auch nicht gerade. Sie stocherte immer wieder darin rum, was letzte Nacht mit Ilium passiert war, auch jetzt fing sie wieder an. „Du ich krieg das schon raus. Wenn du es mir nicht erzählst, dann frag ich halt Ilium, der ist bestimmt gesprächiger.“ „Es ist gar nicht passiert!“ „Ja klar. Du hast ja nur blauen Engelsstaub an dir.“ „Na und. Den verlieren die doch ständig.“ „Ne, falsch geraten. Engel verlieren Engelsstaub nicht unbewusst, außer beim Sex. Also, willst du mir irgendwas sagen?“ Rena hatte mittlerweile das Auto am Straßenrand abgestellt und sah Layla auffordernd an. „Ich warte.“ „Da war nichts. Ich habe die ganze Nacht geschlafen und als ich aufgewacht bin, lag ich auf seinem Flügel und hab ihn gekrault. Das mach ich normalerweise nachts mit Mia, sie schläft neben mir. Ich mache es aber auch wenn Mia nicht da ist, meine Mutter hat es schon beobachtet. Was ist eigentlich mit dir los?“ Rena krümmte sich vor Lachen, wäre sie nicht im Auto gesessen, würde sie bestimmt schon auf dem Boden liegen. Jetzt wischte sie sich die Tränen aus den Augen und versuchte zu antworten. „Der arme Kerl, wenn du ihm wirklich die ganze Nacht den Flügel gekrault hast. Flügel sind erogene Zonen bei Engeln.“ „OH! Das wusste…“ „Das wusstest du nicht, schon klar. Mädchen du hast ihn die ganze Nacht geil gemacht und er kam nicht zum Zug. Außer heute Morgen?“ „Nein, er hat noch geschlafen und ich bin gegangen. Als ich in meinem Zimmer war, hab ich den Engelsstaub gesehen.“ „Na dann mach dich mal auf was gefasst. Du hast Schulden gemacht.“ „Aber ich hab es doch nicht mit Absicht getan.“ „Du hast es aber getan, also musst du auch mit den Konsequenzen leben.“ Layla wollte gerade etwas erwidern als sie etwas spürte. Da war Lijuan in einer Gasse, keine 20 Meter vor ihnen. Sie sprang aus dem Auto und rannte in die Richtung, Rena hinter ihr her. Doch als sie in der Gasse ankamen war da nichts mehr, auch Layla fühlte nichts mehr. Es war nur ein leises Wimmern zu hören. Rena trat zu einer Holzkiste am Boden und öffnete sie. Darin saß ein kleines schwarzes Etwas, welches Rena nun hoch nahm. Es war ein Hundewelpe. „Komm Layla. Wir verschwinden, Lijuan ist sowieso nicht mehr da und der Kleine sollte ins Trockene.“ Sie stiegen ins Auto und Rena drückte Layla den Welpen in die Hand. Auf dem schnellsten Weg ging es zurück zum Haus, dort trennten sich ihre Wege. Layla ging in ihr Zimmer, um nach Mia zu sehen, und Rena wollte Gabby den Welpen zeigen. Gabby saß in ihrem Lieblingssessel und überflog einen der Berichte über die verschwunden Menschen. Als es an der Tür klopfte sah sie erst gar nicht auf. „Herein.“ „Hi Gabbs.“ Sie sah immer noch nicht auf, sie erkannte auch schon an der Stimme, dass es Rena war. „Oh schon zurück. Habt ihr was gefunden?“ „Nicht direkt. Layla hat Lijuan zwar immer wieder gespürt, aber sie ist dann plötzlich wieder verschwunden. Aber ich hab einen Welpen gefunden.“ Nun blickte Gabby dann doch auf. Und es stimmte, auf Renas Arm saß tatsächlich ein schwarzer Welpe. „Du brauchst gar nichts sagen. Er hat bestimmt keine Besitzer, wir haben ihn in einer Holzkiste, in einer Gasse, gefunden.“ Gabby seufzte. Es sah wirklich nicht so aus als würde ihn jemand vermissen. //Vielleicht schleppt sie ja nichts mehr an, wenn sie den Hund behalten darf.// „Na gut, du darfst ihn behalten.“ „Gut, dann geh ich ihn jetzt waschen und entflohen.“ Rena kam kurz zu Gabby, gab ihr einen Kuss und verschwand dann Richtung Bad. 16.Kapitel ---------- Eine Woche später saß Layla mit Dmitri im Auto und Yu flog über ihnen. Lijuan tauchte immer noch auf und verschwand dann wieder. Aber sie hatten rausgefunden, dass sie immer wieder für längere Zeit an der selben Stelle auftauchte. Sie planten sie dort anzugreifen. Was sie aber vor eine schwierige Frage stellte. Wie bringt man einen Geist um? Deshalb hatten sie sich in Gruppen aufgeteilt und suchten jetzt nach einer Möglichkeit sie einzusperren. Würden sie etwas finden um sie zu töten, wäre es aber auch in Ordnung. Es wurde jedoch nicht nur in China gesucht, auch Abby, Ashaya und Cassie suchten und die anderen Erzengel hatten auch Leute beauftragt. Dmitri, Layla und Yu waren heute in einer Privatbibliothek gewesen, hatten aber nichts gefunden. „Was machst du heute noch, Layla?“ „Schlafen und nach Möglichkeit nie wieder aufstehen. Was ist mit dir?“ „Ich suche mir eine Blondine.“ Layla schaute zu ihm. „Na dann, viel Spaß?“ „Wenn du willst, darfst du auch. Was rothaariges hatte ich schon lange nicht mehr.“ „Ähm...lieber nicht.“ „Wenn du Angst wegen Ilium hast... Er muss es ja nicht erfahren.“ „Selbst wenn, ich wüsste nicht was es ihn angeht.“ Auch so etwas, was ihr Kopfzerbrechen bereitete. Ilium hatte die besagten Schulden, zwei Tage später eingefordert. Und Layla musste sich insgeheim eingestehen, dass sie gerne noch öfters Schulden machen würde. Aber ansonsten war nichts mehr passiert. Er kam nicht mehr zu ihr ins Zimmer und auch sonst schien er ihr aus dem Weg zu gehen. Eigentlich war er bei ihnen in der Gruppe, weil er aber nicht wollte, hatte er mit Yu getauscht. „So dann wünsche ich dir schöne Träume.“ „Danke.“ Layla machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Als sie die Tür öffnete, sah sie hunderte Kerzen. Sie waren überall verteilt, auf dem Boden, der Kommode,... Auf dem Tisch stand alles für ein Abendessen bereit. „Was ist denn hier los?“ Layla wollte gerade das Licht anschalten, als jemand ihre Hand ergriff. „Nein Schatz lass es aus. Es ist doch so schon hell genug.“ Layla zuckte zurück und wollte Ilium ihre Hand entziehen. „Was soll das? Und wo ist Mia?! Eine Katze und ganz viele brennende Kerzen, dass passt nicht wirklich gut zusammen!“ Layla schaute sich nach der Katze um, aber sie konnte Mia nirgends entdecken. „Mach dir keinen Kopf, Verena hat sie vorhin abgeholt. Du setzt dich jetzt hin und entspannst dich. Auch Lijuan vergisst du erst mal.“ „Aber...“ „Kein Widerspruch! Du ziehst dich jetzt erst mal aus und dann...“ „Nein, ich zieh mich nicht aus! Du hast mich die ganze Zeit ignoriert. Jetzt hast du Lust und erwartest von mir, dass ich springe wenn du mit den Fingern schnippst!“ „Hättest du mich aussprechen lassen. Dann wüsstest du jetzt, dass ich dir Wasser in die Badewanne laufen gelassen habe. Ich wollte gar nichts von dir. Zumindest noch nicht“, meinte er, wobei er das Letzte so leise sagte, dass Layla es kaum verstand. „Oh, entschuldige.“ Eine Stunde später saß Layla, nur mit einem Bademantel bekleidet, am Esszimmertisch und aß. Ilium war nach kurzer Zeit zu ihr ins Bad gekommen und hatte sich dann nur ein Handtuch um die Hüfte geschlungen. „Was hast du heute gemacht?“ „Ich habe die Kerzen aufgestellt und angezündet. Was ich davor gemacht habe ist egal, wir reden heute Abend nicht über Lijuan.“ Layla konnte nicht mehr antworten, da es an der Tür klopfte und sie kurz darauf aufgerissen wurde. Venom kam rein, ohne auch nur eine Notiz davon zu nehmen was er da störte. „Abby, Shay und Cassie haben eine Möglichkeit gefunden. Ihr sollt in zehn Minuten im Saal sein, dann erklären sie uns was wir tun müssen.“ „Ok, wir sind gleich da.“ Venom hatte gar nicht wirklich auf eine Antwort gewartet, sondern rannte schon zur nächsten Tür. 17.Kapitel ---------- 15 Minuten später kamen Layla und Ilium im Saal an. Darin warteten schon die Anderen, außerdem waren Shaya, Abby und Cassie wieder da. Cassie hatte ein dickes Buch in der Hand und Abby ein Säckchen. „Nachdem unsere Turteltauben jetzt da auch sind, können wir ja jetzt anfangen“, meinte Gabby. Jetzt trat Ashaya nach vorne und begann zu erklären. „Wir haben ein altes Ritual gefunden um Geister einzusperren. Wir wissen zwar nicht zwar nicht wie alt es ist und auch nicht woher es ursprünglich stammt. Aber wir haben einige Aufzeichnungen gefunden in denen es erfolgreich war.“ „Gibt es auch Berichte in denen von Erzengeln oder Engeln, als Ursprung für den Geist, die Rede war?“, fragte Gabriel. „Jein, wir wissen, dass es bei drei Menschen und bei zwei Vampire gewesen sind. Bei den anderen gibt es keine Information darüber.“ „Glaubt ihr, dass es bei Lijuan klappt?“, fragte Raphael. Shaya antwortete nicht gleich, stattdessen drehte sie sich zu Abby und Cassie um. Diese deutete ein Nicken an, während Abby keine sichtbare Reaktion zeigte. Trotzdem schien Shaya eine Antwort von ihr bekommen zu haben, da sie sich wieder umdrehte. „Die Anzahl der Teilnehmer ist flexibel. Bei dem einen waren es nur vier Teilnehmer und beim nächsten acht. Der Unterschied liegt darin, dass es einmal ein Mensch war und das andere Mal ein Vampir. Bei den Unbekannten fängt es mit zwei Teilnehmern an und hört mit zwölf auf. Wir vermuten, dass die Anzahl davon abhängt wie stark der Geist ist.“ „Du hast die Frage nicht beantwortet?“, stellte Yu fest. „Ich kann sie nicht beantworten. Wir wissen nicht ob wir Lijuan auf diesem Weg einsperren können. Es ist ein Versuch, mehr nicht.“ Keiner sagte etwas. Auch Layla machte sich Gedanken über die Konsequenzen. Was würde passieren wenn es nicht klappte. Würde Lijuan erstrecht anfangen Leute verschwinden zulassen. Wäre es daher nicht besser zu warten bis sie einen sicheren Weg fanden? Aber die Entscheidung lag zum Glück nicht bei ihr. „Ok, wir versuchen es“, sagte Raphael nach einiger Zeit. „Was müssen wir vorbereiten?“, fragte Gabby. „Wir müssen nur noch die Teilnehmer abklären. Alles andere haben wir schon vorbereitet.“ „Gut, was müssen wir beachten?“ „Wir haben uns überlegt, dass eine Kombination aus Engeln und Vampiren nicht schlecht wäre. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass die immer Anzahl teilbar ist. Deshalb nehmen wir zwölf Teilnehmer. Davon sind sechs Vampire und sechs Engel, genauso wie sechs weibliche und sechs männliche Teilnehmer. Innerhalb der Gruppen gibt es die Aufteilung, drei weibliche und drei männliche. Außerdem gibt es zwei die das Ritual leiten, dass werden Abby und Cassie sein. Die Leitung übernehmen immer zwei und sie müssen das Gleiche Geschlecht wie der Geist haben.“ „Ok, dann setzen wir es für Übermorgen an. Bis dahin haben wir auch alle Teilnehmer“, meinte Raphael und alle anderen nickten. 18.Kapitel ---------- Sie standen alle in Lijuans altem Palast und warteten bis sie anfangen konnten. Layla konnte Lijuan zwar nicht spüren, dies war jedoch egal, sie würden sie ohnehin herrufen. Es war nur wichtig, dass es ein Ort war an dem Lijuan oft gewesen war. Da dieser Ort eine Verbindung zu ihr hatte, was es einfacher machen sollte sie zu rufen. Das Ritual bestand aus zwei Teilen, Lijuan zu rufen und anschließend einzusperren. Die zwölf Teilnehmer standen schon in einem lockeren Kreis. Immer abwechselnd ein Vampir und ein Engel, laut Abby war es zwar nicht nötig, aber schaden konnte es auch nicht. Sie hatte irgendwas von Kräftegleichgewicht gefaselt, aber Layla hatte ihr nicht richtig zugehört, um vier Uhr nachts. Jetzt begannen Abby und Cassie damit, die Steine auf dem Boden zu verteilen. Jeder bekam einen vor die Füße gelegt, sie würden das Gebiet begrenzen in dem Lijuan bleiben würde. Abby begann bei Dmitri und Cassie bei Rena. Diese Beiden standen sich gegenüber, genauso wie Shiku und Jason. In beiden Fällen arbeiteten sie mit der Tatsache, dass sie jeweils verwandt waren. Sie stellten dadurch ein Art Stützkreuz da. Nachdem die Steine verteilt waren , stellte sich Abby hinter Rena und Cassie hinter Dmitri. Dann legte sie ihre Hand auf sein Schulter, worauf er nach den Händen von Yu und Galen griff. Diese wiederum griffen nach den Händen ihrer Nachbarn, so ging es weiter bis der Kreis geschlossen war. Nun legte nur noch Abby ihre Hand auf Renas Schulter, dann passierte nichts sichtbares oder hörbares mehr. Bei diesem Ritual wurde nicht gesprochen, zumindest nicht laut. Es gab schon eine Formel, diese wurde jedoch nicht laut ausgesprochen und nur Abby, Cassie und wahrscheinlich Shaya kannten sie. Sie sagten diese lautlos vor sich hin und warteten bis Lijuan erschien. Was sie nach einiger Zeit auch tat. Sie sah wie zu Lebzeiten aus, nur war sie jetzt durchscheinend. Lijuan betrachtete einfach nur die Umstehenden, schien aber die Situation nicht ernst zu nehmen. Nach einiger Zeit nahm Abby ihre Hand von Renas Schulter und die Hände wurden wieder eine nach der anderen losgelassen. Zum Schluss nahm Cassie ihre Hand noch von Dmitris Schulter dann war der Kreis wieder aufgelöst. Nur die Steine blieben liegen. Cassie hatte ihnen letzte Nacht erklärt, dass die Steine nicht mehr bewegt werden konnten, selbst wenn der Bannkreis nicht mehr benötigt würde. Und dies wäre irgendwann der Fall, da Lijuan ohne Nahrung langsam verblassen würde, es konnte nur niemand sagen wie lange das dauerte. „Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass mich so ein einfacher Steinkreis aufhält?!“ Alle sahen besorgt zu ihr, jetzt würde sich zeigen ob das Ritual bei Erzengeln funktionierte. Wobei es ganz danach aussah. Da Lijuan immer noch da war und ihr selbstsicherer Gesichtsausdruck verblasste. Nun ging sie auf die Steine zu und wollte über sie schreiten. Was ihr aber sichtlich nicht gelang, stattdessen wurde sie zurückgeschleudert, auf die gegenüberliegende Wand. Diese schleuderte sie auch zurück, woraufhin sie einige Male hin und her geschleudert wurde, bevor sie sich mit ihren Flügeln abfangen konnte. //Wir haben es tatsächlich geschafft!// Alles begann zu jubeln, nur Abby und Cassie nicht. Sie standen am Rand und rieben sich die Köpfe. Nun trat Gabriel zu ihnen. „Geht es euch gut?“ Abby nickte kurz und Cassie wandte sich an Gabriel. „Wir haben nur rausgefunden wie dieses Ritual funktioniert.“ „Wirklich und wie funktioniert es nun?“, fragte Gabby, da sich nun alle um die Beiden geschart hatten. „Nur Abby und ich waren wirklich an diesem Ritual beteiligt. Ihr wart ganz einfach ein Sinnbild für den Kreis und habt uns miteinander verbunden. Ich glaube, dass selbst die Anzahl keine große Rolle spielt. Wir hätten auch mit zwei arbeiten können, dann wäre halt der Kreis kleiner gewesen.“ „Deshalb musstet auch nur ihr die Formal benutzen?“ „Genau. Wir sind nun ein Teil des Kreises und spüren jede Veränderung. Jetzt höre ich nur ein Summen in meinem Kopf, aber als Lijuan versucht hat rauszukommen tat es weh.“ „Mit anderen Worten, ihr spürt es wenn etwas mit dem Kreis nicht stimmt?“, fragte Raphael. „So ist es. Das Problem dabei ist aber, sollte eine von uns sterben bricht der Kreis zusammen.“ 19.Kapitel ---------- Ein Jahr später stand Layla auf dem Dach des Erzengelsturm und beobachtete wie Ilium flog. Es hatte sich einiges verändert seit China. Sie hatte ihre Ausbildung als Jägerin im Schnelldurchlauf beendet und bildete nun ein Team mit Yu. Dies war untypisch, aber Raphael und Ilium bestanden darauf, dass keine alleine gehen durfte. Layla hatte es nach einigem Abwägen hingenommen. Yu dagegen, hatte sich mehr gewehrt. Nicht wegen Layla, sondern weil sie bisher auch gut alleine klar gekommen war. Außerdem war Layla vor einem Monat zu Ilium gezogen. Mia hatte diese Entscheidung mit Missbilligung hingenommen, aber zumindest hatte sie die Wohnung nach kurzer Zeit akzeptiert. Auch wenn sie diese erst mal nach ihren Wünschen verändert hatte. Ihr Verhältnis zu Ilium hatte sich auch stark verbessert, sie fiel ihn tagsüber nur noch selten an und in der Nacht ließ sie ihn zumindest mit ins Bett. Am Anfang war er nur ins Schlafzimmer gekommen und sei hatte ihn schon angefallen. Die Folge waren einige kahle Stellen an Iliums Flügeln gewesen. Außerdem war Layla noch einige Male in China bzw. Japan gewesen, obwohl sie eigentlich nicht wieder dorthin wollte. Aber nachdem sie drei Einladungen ignoriert hatte, waren eines Abends Ana und Rena vor ihrer Haustüre gestanden und hatten sie kurzerhand mitgenommen. Dort war alles in Ordnung. Diego, Renas Hund, hatte es sich zur Angewohnheit gemacht Gabbys Schuhe auseinander zu nehmen, aber wirklich nur Gabbys. Lijuan saß in ihrem Kreis fest und verblasste langsam und Cassie und Abby... Die saßen im goldenen Käfig. Der Kader der Zehn hatte entschieden, dass man kein Risiko eingehen sollte. Was für die Beiden bedeutete, dass sie allen möglichen Gefahren aus dem Weg gehen mussten. Sie sollten eigentlich auch aus den Sieben austreten, dagegen hatten sich Gabby und Gabriel jedoch vehement ausgesprochen. Sie könnten die Zwei besser an der kurzen Leine halten, wenn sie ihnen direkt unterstellt waren. Shaya wurde als Gefängniswärterin abbestellt und lebte mit ihnen in China. Abby schien keine großen Probleme mit diesem Leben zu haben. Sie führte schon allein wegen ihrer Fähigkeit ein zurückgezogenes Leben. Bei Cassie war es anders. Sie hatte ein Leben außerhalb der Gruppe geführt und musste diese Unabhängigkeit nun aufgeben. So kam es schon zu mehr als einem Streit zwischen Shaya und ihr. Der bisher schlimmste endete damit, dass sich Cassie für einen Monat abgesetzt hatte. Layla spürte wie Ilium hinter ihr landete, schlang seine Arme um sie und küsste sie auf den Nacken. Layla spürte alles Mögliche. Dies wurde aber alles von seiner Liebe zu ihr überschattet. Es war unglaublich, sie hätte nie gedacht, dass ihre Fähigkeit auch Positives bringen könnte. Aber genau das war passiert, jetzt da sie viel mehr Leute an sie ran ließ und diese ihr freundschaftliche Gefühle oder gar Liebe entgegen brachten, hatte sie nicht mehr das Gefühl sich zu verlieren. Und dafür war sie ihren Freunden auch zutiefst dankbar. „Ich liebe dich auch.“ Ilium küsste sie erst noch mal auf den Nacken, bevor er ihr antwortete. „Deine Fähigkeit macht es mir manchmal schon leicht, ich muss erst gar nicht nach den richtigen Worten suchen.“ „Natürlich, sie zeigt mir aber auch wenn du eine Andere hast.“ „Nun dann musst du halt dafür sorgen, dass ich gar keine Andere brauche.“ Epilog: Epilog -------------- Was hält einen davon ab vor diesen Dingen zu flüchten? Seine Ruhe in einem dunklen Raum zu finden, in den sonst niemand rein darf? Menschen die zu einem kommen und sich nicht wieder wegschicken lassen. Die einem zeigen, dass man zwar alles sofort erkennen kann. Das es aber trotzdem möglich ist, dass sich die Dinge in einem verändern. Die einem ohne Misstrauen begegnen und es hinnehmen, dass man schon alles weiß. Da man nie alles wissen kann. Die Erkenntnis, dass diese Menschen einem helfen könne. Indem sie die schlimmsten Folgen abwehren und einem so ein annähernd normales Leben bescheren. So kann man den Raum vergessen. Oder man nimmt die anderen mit in den Raum. Dann ist er nicht dunkle und kahl. Da jeder etwas mitbringt. Gefühle die strahlen, Gegenstände die demjenigen wichtig sind,... Selbst die mitgebrachten schlechten Gefühle und Ängste finden ihren Platz und schaffen etwas ganz besonders. Etwas ganzes, etwas einzigartiges. Es wäre doch zu schade wenn man sich in einem Raum versteckt hätte und dies alles nicht miterlebt hätte. Oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)