What is love... von -hoshi- (... but the strangest of feelings?) ================================================================================ Kapitel 3: -3- -------------- -3- Als Ikuma am Samstagmorgen aufwachte, war es draußen schon taghell. Er hatte mal wieder bis fast zum Mittag geschlafen und das, obwohl er heute eigentlich viel vorgehabt hatte. Er war jetzt seit zwei Wochen an seiner neuen Schule und es war alles in allem doch weniger schlimm, als er gedacht hatte. Er hatte immerhin drei Freunde in seiner Klasse gefunden, das waren schon mal drei mehr als an seiner alten. Obwohl wenn man Mädchen dazu zählt, hatte er in Kanazawa mehr Freunde gehabt. Aber Byou war ja auch irgendwie sein Freund, also waren es in Tokyo auch schon vier. Es war jetzt eine Woche her, dass er ihn am Abend in der Karaokebar kennen gelernt hatte. Als die beiden in der Nacht dann zu Ikuma nach Hause gelaufen waren, hatten sie beschlossen, dass sie sich noch ein bisschen öfter treffen könnten, weil sie einander doch sympathisch fanden. Diese Woche waren sie nach der Schule mal Kaffee trinken und ein anderes Mal shoppen gewesen, Byou kannte wirklich ein paar abgefahrene Läden und er war wirklich nett, aber Ruki war er durch ihn noch nicht näher gekommen. Wobei Ruki diese Woche auch drei Tage gar nicht in der Schule gewesen war und die anderen beiden Tage hatte er sich immer mit Byou im Gebäude verzogen. Er hatte also keine Chance gehabt, sein Plan war aber auch irgendwie großer Mist und er wollte ja auch nicht, dass Byou dachte, er treffe ihn nur wegen Ruki. Ikuma stand auf und schlich langsam ins Bad. Er brauchte jetzt erst mal eine Dusche, seine Haare standen wild in alle Richtungen. Aber heute würde er eine Chance bekommen. Ruki gab heute Abend eine Party bei sich zu Hause und Byou hatte ihn eingeladen. Ob Byou wirklich dazu berechtigt war, Leute zu Rukis Party einzuladen, war zwar fragwürdig, aber zur Not hatte Riku ihn einfach eingeladen und dagegen konnte Ruki dann wohl nichts sagen. Ikuma blickte verschlafen zur Badezimmeruhr, es war schon halb eins, jetzt hatte er nur noch sieben Stunden sich zu stylen und irgendwas zum Anziehen raus zu suchen. Natürlich brauchte er normalerweise nicht mal annähernd solange, aber heute musste er besonders gut aussehen und was seine Fähigkeiten bei der Klamottenauswahl betraf, waren die nicht sonderlich berauschend. Der Blonde stand mit einem Handtuch um die Hüften und nassen Haaren vor seinem Kleiderschrank und schaute sich schon halbverzweifelt seine Sachen an. Er hatte nichts zum Anziehen, überhaupt nichts. Theoretisch war sein Schrank überfüllt mit irgendwelchen Klamotten, aber das war alles irgendwie nicht geeignet. Und er hatte jetzt nur noch knapp sechs Stunden Zeit, wie viele verschiedene Outfits könnte er in der Zeit wohl anprobieren, so dass er noch genug Zeit für Make – Up und Haare hatte? Sinnlose Frage, er würde nicht mal ein passendes Outfit zusammen stellen können. Er brauchte Hilfe, aber wenn konnte er fragen. Akiko hatte ihm immer super geholfen, aber die würde es wohl in der noch verbleibenden Zeit kaum nach Tokyo schaffen. Obwohl sie es sicher versuchen würde, wenn er sie jetzt anrufen würde. Verzweifelt griff er nach seinem Handy. Vielleicht gab es jemanden in seinem Telefonbuch, der in Tokyo wohnte und den er um Hilfe bitten könnte. Aber er kannte hier ja niemanden außer Byou, Riku, Sono und Ayame... Ayame, das war die Lösung. Ayame liebte Mode. Eilig wählte er seine Nummer. Ikuma wippte nervös mit den Füßen, während er dem monotonen Piepen des Handys lauschte. Sei da Ayame, bitte. „Moshi, moshi.“ „Ayame, gut, dass du da bist. Ich brauche deine Hilfe, kannst du bitte vorbei kommen. Es ist super wichtig. Ich bin total verzweifelt.“, sprudelte es aus Ikuma. „Ikuma? Entspann dich erst mal. Was ist so schlimm?“ Ayame schien doch leichte Bedenken angesichts der Dringlichkeit von Ikumas Problem zu haben. „Erklär ich dir, wenn du kommst. Bitte, es ist wirklich wichtig.“ Ikuma vernahm ein Seufzen am anderen Ende der Leitung und ein unverständliches Gemurmel, das aber eher nicht von Ayame kam. „Okay, ich komme. Aber ich muss mich erst noch anziehen. Ich mach so schnell ich kann. Bis dann.“ „Danke Ayame.“ Der andere schien aber nicht mehr zuzuhören, denn Ikuma konnte hören, wie er zu jemandem sagte, er müsse gehen. Wahrscheinlich war Sono bei ihm oder er bei Sono. Hoffentlich hatte er die beiden nicht geweckt oder gestört. Ikuma legte auf. Nervös lief er in seinem Zimmer auf und ab, lass Ayame schnell kommen, bitte. Ayame hatte fast eine Stunde gebraucht, aber Hauptsache er war gekommen. „Ayame, gut, dass du gekommen bist.“, begrüßte Ikuma den Blonden, der noch etwas zerzaust in seiner Tür stand und ihn mit großen Augen anstarrte. „Hattest du nicht genug Zeit dir was anzuziehen oder ist das Problem, dass du keine Kleider mehr hast. Das hättest du aber vorher sagen sollen, dann hätte ich dir was von Sono mitgebracht.“, lachte Ayame. Ikuma hatte immer noch nur ein Handtuch um die Hüften, irgendwie hatte er das in seiner Aufregung ganz vergessen. „Nein, aber so ähnlich.“, antwortete Ikuma und zog Ayame in sein Zimmer. Es war ihm schon relativ peinlich, dass er hier halbnackt vor seinem Freund stand. Der machte sich unterdessen einen Spaß daraus in von oben bis unten zu mustern. „Aber ganz hübsch bist du ja.“, fügte er lächelnd hinzu. Ikuma war das jetzt nur noch peinlicher. Er schob Ayame durch die Tür und setzte ihn auf sein Bett. „Wow, Süßer. Hast du mich etwa aus meinem schönen Bett geholt um mich in deins zu legen. Das wird Sono gar nicht gefallen.“ Der Lockenkopf machte sich nur zu gerne darüber lustig, dass Ikuma doch immer noch leichte Angst hatte, Sono könnte ihm irgendwann wehtun, weil er glaubte, er stünde auf Ayame. „Ayame, ich habe ein ernstes Problem. Mach dich nicht über mich lustig.“ „Okay, was ist dein Problem?“ Der Blonde überschlug die Beine und versuchte ein ernstes Gesicht aufzusetzen. „Ich habe nichts zum Anziehen. Du musst mir ein Outfit zusammenstellen.“ Ayame brach in schallendes Gelächter aus. „Und deswegen rufst du mich an? Ist ja irgendwie auch süß, aber auch ein bisschen krank. Aber ich helfe dir doch gerne, also zeig mal deine Sachen.“ Ikuma öffnete seinen Schrank und zauberte damit einen Blick des Erstaunens auf das Gesicht des anderen. „Das ist alles dir?“, fragte er entsetzt. „So viel. Das ist ja wie im Himmel.“ Der Blonde stand auf, um sich genauer in dem Schrank umzusehen. Er begann, in Ikumas Augen wahllos, Klamotten aus dem Schrank zu ziehen und auf unterschiedliche Stapel zu werfen. Nach circa einer halben Stunde war er fertig und wendete sich wieder an Ikuma. „Unglaublich wie viele Sachen du hast.“ Ayame ging zu seinen Stapeln. „Also was ist der Anlass? Das müsste ich wissen, um das perfekte Outfit zu finden.“ Okay, Ikuma würde es mit der Wahrheit versuchen, auch wenn die Ayame sicher nicht gefallen würde. „Für Ruki.“ Ikuma konnte Ayames Gesichtszüge entgleisen sehen. „Byou nimmt mich zu Rukis Party mit und…“ „Ja ich hab verstanden.“, raunte Ayame und sah Ikuma mit vorwurfsvollem Blick an. „Und ich finde das nicht gut, aber wir sind Freunde, also helf ich dir. Aber mein Rat ist und bleibt, vergess Ruki, er macht dich nur unglücklich.“ Ikuma antwortete nicht, er wusste, dass Ayame keine Antwort erwartete. Sie wussten beide, dass nichts seinen Entschluss, Ruki nachzulaufen, ändern würde. „Mal sehen, also ich kenne Ruki nicht so gut, aber ein paar von seinen Ex-Freunden hab ich schon gesehen. Die sahen meistens aus wie Stricher, also zieh möglichst wenig an.“ Ayame musterte Ikuma wieder von oben bis unten. „Außerdem hast du ‘nen schönen Bauch, den kannst du ruhig zeigen.“ Ayame zog aus einem seiner Stapel eine schwarze Kunstlederhose mit offener Schnürung an der Seite und ein weißes Hemd mit dreiviertel –langen Ärmeln, dazu einen silbernen Gürtel und einen schwarzen, dünnen Schal. „Da zieh das an.“ Er schob Ikuma ins Bad und setzte sich dann wieder wartend aufs Bett. Ikuma war froh, dass Ayame ihm half, aber irgendwie fand er seine Outfitwahl nicht sonderlich überzeugend. „Bist du sicher, dass das gut ist?“, fragte er, als er zurückkam. „Eigentlich schon.“, brachte Ayame lachend hervor. „Aber ich sagte, zeig deinen Bauch und nicht knöpf das Hemd komplett zu.“ Der Blonde kam auf Ikuma zu und begann alle Knöpfe außer zwei in Brusthöhe wieder aufzuknöpfen. „So jetzt noch ein bisschen Schmuck und ich hoffe, du hast weiße Schuhe.“ Der Blonde zog ein paar Schmuckstücke aus Ikumas Sammlung und begutachtete dann zufrieden sein Gesamtkunstwerk. „Perfekt, das ist nuttig genug, sieht aber nicht so extrem nach Stricher aus. So und jetzt mach ich dir die Haare und das Make-Up, wo ich schon mal da bin.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, begann Ayame in Ikumas Schränken nach Glätteisen und Schminke zu suchen. Das waren beides wohl Sachen, die Ayame auch deutlich besser konnte als Ikuma, also würde er ihn einfach machen lassen. „So fertig!“ Zufrieden beäugte Ayame sein Werk. Er hatte alle Spiegel auf die Seite gestellt, so dass Ikuma keine Ahnung hatte wie er ungefähr aussah. „Du siehst einfach unglaublich aus, wenn ich keinen Freund hätte, könnt ich mich glatt in dich verlieben.“ An dem Lächeln des anderen konnte Ikuma erkennen, dass er das wahrscheinlich nicht so ganz ernst meinte, es war wohl eher wieder ein Versuch seine Angst vor Sono zu wecken. „Mach dich nicht immer über mich lustig. Gibst du mir einen Spiegel, ich will mich lieber sehen, bevor ich so weggehe.“ „Vertraust du mir etwa nicht?“ Gespielt beleidigt schob er seine Unterlippe vor und versuchte einen möglichst bösen Blick aufzusetzen. Das misslang ihm aber gnadenlos. Er sah einfach immer aus wie ein Engel, heute war es eher ein zerzauster Engel. Ayame reichte Ikuma einen Spiegel aus der Schublade. „Wow, Ayame du bist genial.“ Dankbar fiel Ikuma dem anderen um den Hals und drückte ihn fest an sich. „Ich bin wirklich hübsch.“ Ikuma war leicht überrascht von seinem Spiegelbild. Natürlich fand er schon, dass er gut aussah, mal ganz objektiv betrachtet, aber so gut wie heute hatte er bis jetzt selten ausgesehen. Vielleicht würde er Ruki ja so auffallen. „Danke, du kannst mich jetzt loslassen.“, keuchte Ayame und versuchte sich aus Ikumas Umarmung zu befreien. Es war jetzt schon sechs Uhr, die Party würde um acht beginnen, also hatte Ikuma noch genug Zeit was zu essen zu kochen. Er lud Ayame ein noch zu bleiben, als Dankeschön und nachdem er sich bereit erklärte dessen Lieblingsessen zu machen, willigte der Blonde begeistert ein. Als die beiden gerade fertig mit essen waren, klingelte es an der Tür. Es war Byou, er kam, um Ikuma abzuholen. Jetzt würde er also zu Ruki gehen, endlich bekam er seine Chance. „Also ich geh dann mal.“, verabschiedete Ayame sich. „Ja und noch mal danke.“ Ikuma war dem anderen wirklich unendlich dankbar für die Hilfe. „Kein Problem. Aber du Ikuma, pass auf dich auf.“ Mit diesen Worten schloss er die Haustür hinter sich und war verschwunden. Natürlich nicht ohne Byou im Vorbeigehen noch einen warnenden Blick zu zuwerfen. „Wieso sollst du aufpassen?“ Byou blickte Ikuma verwirrt an. Ikuma schüttelte nur abwinkend den Kopf, griff seine Jacke und lief Byou voraus zu dessen Auto. Der Größere hatte ein verdammt tolles Auto, Ikuma hatte zwar keine Ahnung von Autos, aber Byous roter Sportwagen war bestimmt teuer gewesen. „Hi Byou, Ikuma.“, begrüßte Riku die beiden, als er ihnen die Tür öffnete. Der Schwarzhaarige schien ganz froh darüber zu sein, dass endlich auch mal Gäste kamen, die er leiden konnte. „Spielst du die Empfangsdame für Ruki?“, machte Byou sich über den anderen lustig, worauf er sofort einen leichten Schlag in die Magengegend kassierte. „Schon gut, tut mir leid.“, japste Byou etwas übertrieben. Riku führte die beiden in die Wohnung. Das erste, was Ikuma bei deren Anblick in den Sinn kam, war, dass Ayame maßlos untertrieben hatte, Rukis Eltern waren allem Anschein nach nicht bloß steinreich, sondern Multimilliardäre. Das Gebäude hatte von außen ja schon teuer ausgesehen, aber innen war es noch prunkvoller. Das Penthouse war einfach riesig, es war komplett in hellen Farben, meistens Weiß gehalten und jedes einzelne Möbelstück hier sah so aus, als sei es teurer gewesen als Ikumas komplette Zimmereinrichtung. Riku führte die beiden durch die Wohnung auf die Terrasse. Sie war ziemlich groß, normale Menschen hatte Wohnungen die waren kleiner. Und es gab einen Pool und eine Minibar, die aussah wie die auf Urlaubsbildern aus Hawaii. Für den Abend standen in einer Ecke eine Musikanlage und einige Stühle und Tische neben den Liegestühlen am Pool. Außer den Dreien waren schon fünf andere Gäste da, die Ikuma aber nicht kannte und auch noch nie gesehen hatte, woraus er schloss, dass sie wohl nicht auf ihre Schule gingen. „Hey Byou, wen hast du denn da angeschleppt?“, ertönte eine Stimme neben Ikuma. Wer auch immer das gesagt hatte, musste direkt neben ihm stehen, denn er konnte seinen Atem auf seinem Hals spüren, was Ikuma einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. „Vergiss es Uruha.“ Bestimmt zog Byou Ikuma von dem anderen weg, wofür Ikuma ihm ehrlich gesagt sehr dankbar war. „Das ist Ikuma und du lässt deine Finger von ihm.“ „Och, du bist ein Spielverderber.“, grinste ihn der Braunhaarige dümmlich an. „Trotzdem, freut mich Ikuma, ich bin Uruha und wenn du anderer Meinung bist als Byou, komm einfach zu mir.“ Uruha zwinkerte dem Blonden zu und verzog sich dann Richtung Bar. „Ich weiß schon, was du sagen willst.“, begann Riku den doch etwas verwirrten Ikuma aufzuklären. „Das war Uruha. Ruki und er kennen sich aus der Grundschule. Sie waren bis zur Mittelschule zusammen in einer Klasse. Uruha ist dann nicht auf die Oberschule gegangen, angeblich weil er direkt einen Job in der Firma seines Vaters bekommen hatte, aber ich denke, es liegt eher daran, dass er zu dumm für die Oberschule ist. Der hätte nicht einmal mit den Bestechungsgeldern seiner Eltern die Aufnahmeprüfung bestanden. Das er wirklich arbeitet, halte ich auch für ein Gerücht.“ Riku schien den Braunhaarigen nicht sonderlich zu mögen, was Ikuma aber auch nicht wirklich verwunderlich fand. „Aber glaub mir, er ist noch einer der angenehmeren Freunde von Ruki, wenn er betrunken ist, ist er ganz lustig.“, fügte der Schwarzhaarige hinzu und begann dann die anderen Fünf vorzustellen. „Der neben Uruha an der Bar ist Saga, der ist noch viel arroganter als mein Cousin, glaub mir, ich hielt das nicht für möglich, aber es geht. Die beiden an dem Tisch dahinten sind Tora, der Schwarzhaarige und Reita. Tora ist ganz okay, Reita ist ein bisschen seltsam, er redet nie. Und die beiden dahinten sind Reno und Kazuki. Der mit den Mädchenstrapsen ist Reno. Von denen solltest du dich besser fern halten, wenn du morgen noch laufen können willst.“ „Du hast aber ein ziemlich mieses Bild von meinen Freunden.“, kam eine Stimme von hinten. „Abgesehen davon zwingt dich niemand hier zu sein, Riku.“ Es war Ruki. Und er sah einfach atemberaubend aus, in seiner goldenen Glanzhose und dem schwarzen Top. Dazu trug er einen schwarzen Hut, er sah wirklich gut aus mit Hut. Ikuma war jetzt wahrscheinlich schon wieder knallrot alleine von Rukis Anblick. „Und warum hast du den bitte mitgebracht, Byou.“ Ruki klang angepisst wie immer, kaum zu glauben, dass er wirklich auch gute Laune haben konnte, Byou behauptete das zumindest. „Du solltest ihn erst mal kennen lernen, bevor du ihn hasst. Ikuma ist echt nett.“ „Na wenn du meinst, soll er halt hier bleiben.“ Ruki drehte sich genervt weg und ging zu Uruha und Saga an die Bar. Riku war unterdessen lieber in sein Zimmer verschwunden, er hatte keine Lust sich mit Rukis ätzenden Freunden abzugeben. Insgesamt waren ungefähr dreißig Leute zu Rukis Privatparty gekommen. Byou hatte die meiste Zeit des Abends damit verbracht Ikuma alle vorzustellen, wobei dieser ehrlich gesagt die meisten Namen schon wieder vergessen hatte. Rikus Einschätzungen waren auch wenn Byou vehement das Gegenteil behauptete absolut zutreffend, die meisten waren arrogant, pervers oder seltsam. Ikuma konnte nicht wirklich nachvollziehen wie jemand so Nettes wie Byou da rein passte und mittlerweile befürchtete er doch, dass Ruki vielleicht so schlimm war, wie gesagt wurde. „Gut Byou, da du ja offensichtlich lieber mit deinem neuen Freund rumhängst als mit mir, will ich dir mal den Gefallen tun und ihn kennen lernen. Auch wenn das meine Meinung sicher nur bestätigen wird.“ Ruki stand mit einem Glas in der Hand vor dem Tisch an dem Byou und Ikuma saßen. „Also wie heißt du noch mal?“, fragte er, wobei er darauf achtete, dass seine Stimme auch möglichst desinteressiert klang. „I…Ikuma.“ Er konnte es nicht glauben, Ruki redete mit ihm. Anscheinend war er eifersüchtig, dass Byou Ikuma mehr aufmerksam schenkte als ihm. „Aha, hübscher Name. Ich mag deine Klamotten, obwohl du ein bisschen billig aussiehst.“ Auch wenn das sicher kein Kompliment war, lief Ikuma augenblicklich knallrot an. In Gedanken dankte er Ayame wieder. „Danke, mein Freund Ayame hat mir geholfen.“ „Ach richtig, du hängst ja immer mit Rikus Loser-Kumpeln rum, aber ich muss zugeben das Mädchen hat einen Sinn für Styling.“ Ruki zog einen Stuhl an den Tisch und setzte sich neben Ikuma. Er stützte seinen Kopf auf die Handflächen und beäugte den Blonden eindringlich. „Also dann erzähl mal was von dir. Bist du wenigstens spannend oder nur nervig.“ Der Kleine klang mittlerweile ein bisschen weniger genervt, er konnte vielleicht widererwarten doch nett sein. „Ich befürchte so spannend bin ich nicht.“ Blöd, dass Ikuma jetzt nichts erzählen konnte, aber er wollte auch nicht irgendwas erfinden. „War klar!“ Rukis Gesichtsausdruck wechselte von halbinteressiert zu gelangweilt. „Kannst du tanzen?“ Wie kam er denn jetzt da drauf? Ikuma blickte peinlich berührt zu Boden, Byou starrte etwas verwirrt zu Ruki. „J…ja…a.“, stotterte Ikuma, der möglichst vermied Ruki anzusehen. Irgendwie war es in seiner Vorstellung leichter gewesen Ruki für sich zu gewinnen. Im nächsten Moment spürte er, wie eine warme Hand seine griff und ihn von seinem Stuhl zog. „Los, dann tanzen wir.“ Ruki zog den Größeren hinter sich her zur Anlage, den erstaunten Byou ließen sie einfach sitzen. Der Kleine legte seine Hände auf Ikumas Hüften und zog den Blonden bestimmt an sich. Er hätte nie gedacht, dass der Kleine so stark war, selbst wenn er sich hätte wehren wollen, wäre ihm das sicher nicht gelungen. Vorsichtig legte er seine Hände um Rukis Hals und begann sich ebenfalls leicht zur Musik zu bewegen, es war ein bisschen seltsam, weil der andere ein Stück kleiner war als er, aber jetzt war er Ruki schon näher als er es sich am Anfang des Abends noch erhofft hatte. Ikuma spürte wie Rukis Finger langsam unter sein Hemd über seine nackte Haut wanderten. Von seinen Hüften, über seinen Bauch bis zu seiner Brust. Er erschauerte angenehm unter den sanften Berührungen des anderen. Wie er mit seinen warmen Fingern seinen Körper koste. Das Herz des Jüngeren war jetzt schon kurz davor aus seiner Brust zu springen und seinen ganzen Körper zierte eine Gänsehaut. „Na, willst du mich?“, hauchte Ruki Ikuma zärtlich entgegen. Von diesem kam ein zustimmendes Seufzen, ja er wollte Ruki unbedingt. Und als er in Rukis Gesicht sah, lächelte dieser ihn das erste Mal an, er hatte ein wunderschönes Lächeln. „Du Loser.“ Ikuma spürte wie Ruki ihn von sich schubste und im nächsten Moment landete er schon mit einem lauten Platsch im Pool. „Du bist so jämmerlich.“ Ruki blickte abschätzig auf den nassen Ikuma, der zu seinen Füßen im Wasser stand. Die anderen Partygäste hatten die Szene belustigt beobachtet. Bis gerade hatte Ikuma noch geglaubt dieser Abend würde wunderschön werden, aber jetzt wollte er am liebsten nur noch verschwinden, er könnte am besten gleich hier im Pool ertrinken. Seine Augen füllten sich langsam mit Tränen. „Komm Ikuma, ich helf dir raus.“ Byou streckte ihm seine Hand entgegen und zog den triefenden Blonden aus dem Wasser. „Komm wir gehen rein.“ Er warf dem anderen ein Handtuch um die Schulter, legte seinen Arm um ihn und schob ihn durch die Terrassentür, durchs Wohnzimmer in einen Raum am anderen Ende der Wohnung. „Was ist mit dir passiert?“, schrie Riku, sprang von seinem Bett auf und lief auf den vollkommen durchnässten Ikuma zu. „Oh mein Gott, ich hol dir was neues zum Anziehen.“ Riku griff ein paar Klamotten aus seinem Schrank und schob den Blonden dann in das Bad, welches zu seinem Zimmer gehörte. Als Ikuma zurück kam, saßen Byou und Riku auf dessen Bett und warfen ihm mitleidige Blicke zu. Anscheinend hatte Byou erzählt, was draußen passiert war. „Ich geh meinen Cousin töten.“, verabschiedete sich der Schwarzhaarige bevor Ikuma überhaupt die Chance hatte etwas einzuwenden. Aber eigentlich wollte er jetzt auch gar nichts zu Rukis Verteidigung sagen. „Komm setz dich.“, bot Byou dem Blonden an sich zu ihm aufs Bett zu setzen. „Tut mir leid, ich hätte besser auf dich aufpassen sollen.“ Er strich Ikuma eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Sein Blick war immer noch voller Mitleid. „War meine eigene Schuld.“, antwortete er zerknirscht. Er hatte immer noch Tränen in den Augen. Sanft zog Byou Ikuma in seine Arme und wiegte ihn hin und her. Er fühlte sich ein bisschen wie ein Baby, aber es war beruhigend so in den Armen des anderen zu liegen. Er hatte so wunderbar starke Arme, Ikuma fühlte sich irgendwie sicher und geborgen. „Danke Byou.“, nuschelte er leise. „Wofür? Wir sind doch Freunde.“ Er strich wieder zärtlich durch Ikumas nasse Haare. Ikuma kuschelte sich noch tiefer in Byous Umarmung und Byou lächelte ihn sanft an. Sein Lächeln sah aus wie das von Ruki, sie hatten beide ein wunderschönes Lächeln. Sie waren sich äußerlich wirklich unheimlich ähnlich. Warum konnte Ruki nicht einfach genauso lieb wie Byou sein, warum musste er so ein Arsch sein, Ikuma liebte ihn doch. Und warum dachte er überhaupt schon wieder an den Kleinen, obwohl der ihn doch gerade so gemein behandelt hatte. Warum hatte er sich auch in Ruki verlieben müssen, er hätte sich auch einfach in Byou verlieben können. „Ikuma.“ „Hmm.“ Er blickte zu Byou, direkt in seine großen, braunen Augen, genau wie die von Ruki. „Was ist?“ „Ich…“ Er streichelte mit seinen Fingern sanft über Ikumas Wange. Seine Finger hinterließen ein angenehm warmes Gefühl auf seiner Haut. Vorsichtig legte er seine Hand unter Ikumas Kinn und zog dessen Gesicht näher an seins. „Byou?“, hauchte der Blonde ihm unsicher entgegen. Dann spürte er zwei weiche Lippen, die sich zärtlich auf seine legten und ihn vorsichtig küssten. Ein wohliges Gefühl durchfloss Ikumas Körper. Byous Kuss fühlte sich einfach so gut an, und er sah aus wie Ruki. Ikuma öffnete seinen Mund ein Stück um Byou einzulassen und erwiderte dann seinen Kuss leidenschaftlich, krallte sich dabei fast verzweifelt in das Shirt des Älteren. „Ikuma, ich liebe dich.“, platzte es aus dem anderen, als er den Kuss gelöst hatte. Wenn nur Ruki das sagen könnte, aber er konnte sich auch einfach vorstellen Byou sei Ruki, sie sahen ja so gleich aus. tbc -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- ja, also hab ich was dazu zu sagen... eigentlich nicht (^-^) wie immer hoffe ich doch es hat denen die es gelesen haben gefallen und ich freue mich natürlich über kommentare und kritik... ja und der pool auf der dachterasse...nya, funktioniert zwar in echt eher nicht, aber ich ändere die realität einfach mal so, dass sie zu meiner geschichte passt(^o^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)