Cassandra von Mad-Dental-Nurse (Das Ende der Volturi) ================================================================================ Prolog: -------- Langsam tropfte das Blut von der stählernen Klinge und fiel platschend in die kleine Pfütze, die sich gebildet hatte. Schweigend stand die junge Vampirin da und blickte auf die anderen Vampire, die am Boden lagen und unter dennen sich das dunkelrote Blut wie Tücher ausgebreitet hatten. Alle waren tot. Zerstückelt und durchbohrt durch ihre Klinge, die sie in kalter Rache geschwungen hatte. Nur einer lebte von ihnen. Ein hochgewachsener Vampir, der fassungslos auf seine toten Verbündeten blickte. Seine Hände hatten sich um die Lehnen seines Stuhls gekrallt, wobei die Knöchel hervorstachen und seine Fingernägel sich in das Holz gruben. Die Zeit schien stehenzubleiben, als sie sich Auge in Auge gegenüberstanden und sich die Vampirin dem anderen näherte. Dabei drehte sie die Klinge ihres Schwertes, sodass es im schwachen Licht aufglänzte und der Schimmer in seine Augen stach. „Jetzt du!“, knurrte sie und schritt langsam auf ihn zu. Doch der Vampir wollte es nicht soweit kommen lassen und sprang mit einem riesigen Satz auf sie zu. Riss den Mund auf entblösste seine Reisszähne, um sie ihr in den Hals zuschlagen und zutöten. Die Vampirin lächelte nur kalt, wich seinem Angriff aus, bohrte das Schwert bis zum Heft in dessen Brust. Aro riss die Augen auf, und verharte in der Bewegung. Er röchelte und seine Mörderin stiess ihn zurück, ließ dabei das Schwert in seiner Brust. Als er wieder in dem Stuhl saß, bohrte sich auf die Klinge in die Lehne und Aro war festgenagelt. Verzweifelt versuchte er das Schwert rauszuziehen und sich zubefreien. Aber die Vampirin ließ ihn nicht und zückte einen Dolch. Krachend fuhr er in das Brustbein des mächtigen Volturioberhauptes und sah mit ruhiger Miene zu, wie Aro zuckte und sich kaum noch mehr bewegte. Noch bevor er seinen letzten Atemzug tat, sah er die junge Vampirin, die es geschafft hatte, die königliche Vampirfamilie auszulöschen, an und stammelte: „Wer bist du? Wer bist du bloss?“ Erneut lächelte die schöne Killerin und beugte sich zu dem sterbenden Aro. „Erinnerst du dich nicht. Hast du mich wirklich vergessen. Anscheinend hast du schon zuviele Menschen auf dem Gewissen, als das du dich nicht an einen erinnern kannst. Aber gut ich werde es dir sagen: Du und deine Freunde haben vor zehn Jahren eine Familie angegriffen. Ein junges Mädchen, mit brauen Haaren und aschgrauen Augen war dabei. Wirklich sehr lieb und stand mitten im Leben. Doch Ihr habt Sie allessamt abgeschlachtet und das Mädchen einfach wie Müll weggeworfen!“, flüsterte sie. „Ich weiss nicht, wovon du redest!“, brachte der Vampir hervor. Die Vampirin fletschte die Zähne, packte Aro am Hals und zwang ihn, ihr in die Augen zusehen. „Dann ließ meine Gedanken. Ich bin sicher, dass du sie deutlich sehen kannst!“, knurrte sie und Aro sah sie deutlich. Die Gedanken der Vampirin, die einer anderen zu gehören schienen. Er sah eine Frau und einen Mann. Bei sich hatten sie zwei Kinder. Teenager. Ein Junge, der älter, war als das Mädchen. Wie die Vampirin schon sagte, hatte das Mädchen brauen Haare und besondere Augen. Und noch etwas, bemerkte, Aro. Dieses Mädchen glich der Vampirin bis aufs Haar. Da verstand er und wurde aus dem Kopf der Vampirin gestossen. Seine Augen wurden größer, als sie es schon vorher waren und Unglauben spiegelte sich in diesen. „Du…!“, japste er und die Vampirin nickte. „Ja, ich!“ Mit diesen Worten zog sie einen zweiten Dolch und stiess ihn in die Stirn des Volturi. Blut quoll aus der Öffnung hervor und floss in einem Rinnsal hinab. Tropfte auf die Lippen des Vampirs, dessen Augen glasig wurden und nicht mehr von Leben erfüllt waren. Einen Augenblick lang blieb sie noch so vor ihm stehen, dann wandte sich Sanguis-Virgo ab und verließ die Halle in der sie das Blutbad verrichtet hatte. Erst als sie diese verlassen hatte, rannen ihr blutige Tränen über die Wangen. Endlich, dachte sie. Endlich ist es vorbei! Endlich konnte sie ihre Familie rächen, die sie auf solch grauenvolle Weise verloren hatte und auch ihr eigenes Leben, welches niewieder so sein würde, wie früher. Doch bevor sie ging, musste sie den letzten Schritt tun. Sie holte aus ihrem Rücksack eine Flasche mit Brennspiritus, verteilte diesen großzügig auf dem Boden und übergoss damit die Leichen. Dann holte sie ein Streicholz, entzündete es und warf dieses in die klare Flüssigkeit. Sofort entzündete sich der Brennspiritus und der Boden glich einem Flammenmeer. Die Leichen verschlingend. Die Vampirin sah eine Weile zu, dann wandte sie sich um und ging. Aber dann blieb sie stehen udn blickte nocheinmal zu den Flammen. Ein trauriger Gedanke kam ihr. Vielleicht sollte sie auch verbrennen. Denn so würde sie endlich von ihrem elenden Dasein erlöst sein. Sie wollte schon einen Schritt zu den Flammen machen, die lockend aufloderten.. Hielt jedoch inne. "Versprich mir, dass du weiterlebst. Für uns beide weiterlebst!" Die Worte waren ihr so plötzlich wieder in den Sinn gekommen, als wollte etwas, sie daran hindern, in die Flammen zugehen. Lange blieb sie wie angewurzelt stehen. Zauderte und kämpfte mit sich. Doch dann gewann ihr Verstand und sie drehte sich um. Kehrte den Feuer und damit ihrer Vergangenheit den Rücken zu und ging. Kapitel 1: Tod und Wiedergeburt ------------------------------- Alles hatte ganz normal angefangen. Ich machte mit meiner Familie einen Ausflug nach Italien. Und sie wollten eine dieser langweiigen Besichtungen machen, die dort angeboten wurden. Ich murrte vor mich hin. Mich interessierte sowas nicht. Doch mit meinen Eltern dagegen zu diskutieren war genauso sinnvoll, wie als wollte man versuchen einen Berg zu verschieben. So trottete ich mit grimmiger Launte hinter ihnen her. Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich lieber an einem Strand und hätte mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Aber leider war ich bloss die jüngere in meiner Familie und von meinem älteren Bruder, der es immer Mama und Papa recht machen wollte, konnte ich keine Unterstüzung erwarten. Trotzdem liebte ich ihn. Genauso wie meine Eltern. Auch wenn sie mir hinundwieder auf den Geist gingen. Man führte uns durch viele Gänge, bis wie in einem Raum ankamen, der mit weissem Marmor ausgelegt war und von dicken Steinsäulen, ebenso aus weissem Marmor gehalten wurde. Drei hochgewachsene Gestalten erwarteten uns mit einem freundlichen Lächeln. Zwei davon waren schwarzharrigen, der dritte hatte blondes Haar. Doch eins hatten sie gemeinsam: Erstens waren sie bildschön und zweitens: Blass. Leichenblass. Sofort musste ich dabei an Vampire denken. Doch das war ja Unsinn. Sie begrüssten uns auf höflichste und ihr Lächeln entblöste Vampirartige Zähne. Einige der Touristen tuschelten und einige lachten leise. „Die sehen aus Vampire aus alten Filmen!“, raunte einer hinter mir. „Echt stark. Diese Führung lohnt sich wirkich!“ Ich tauschte mit meinem Bruder einen Blick. Er zuckte bloss die Achseln. Und dann…dann wurden die Türen verschlossen. Mit einem lauten Knall fielen sie ins Schloss und man sperrte sie ab und uns ein! Wir waren gefangen. Noch bevor einer etwas sagen konnte, tauchten frei weitete Gestalten auf. Ebenso blass und dunklen Umhängen gekleidet. Zuerst dachte ich das sei ein Teil der Show. Was auch immer die sich ausgedacht hatten. Doch dann sah ich die Augen der sechs und ich musste einen Schrei unterdrücken. Die Augen von diesen euten waren rot und ehe ich etwas zu meinen Eltern und meinem Bruder sagen konnte, fielen sie über uns her… Ich erwachte, als ein rasender Schmerz durch meinen Körper jagte. Der Schmerz war kaum auszuhalten und brannte wie Feuer. Für einen kurzen Moment glaubte ich zu verbrennen. Ich woltle schreien, doch mein Mund war wie zugeklebt und das einzige was ich hervorbrachte war ein Stöhnen und wimmern. Ich wälzte mich umher. Versuchte den Schmerz zubekämpfen. Auch wenn ich nicht wusste wie. Aber ich wollte dass er verging. Nach endlosen Minuten, die sich wie eine Ewigkeit hinzogen, klang er endlich ab. Ich blieb noch eine Weile liegen, dann raffte ich mich auf und meine Arme, auf denen ich mich stützte, knickten ein. Ich fühlte mich so schwach, als hätte man mir meine gesamte Kraft ausgesaugt. Und das schlimmste war, ich konnte mich an nichts erinnern. Alles was bisher geschehen war, war wie durch einen Nebel verborgen gewesen und mein Kopf fühlte sich an, als wäre schwer wie ein vollgesogener Schwamm. Mir war außerdem speiübel. Wielange hatte ich nichts mehr gegessen und wo war ich überhaupt. Erst jetzt schaute ich mich um und wurde mir meiner Umgebung bewusst. Dämmriges Licht brach sich seinen Weg durch vergitterte Fenster, die oben an der Decke angebracht waren und neben mir hörte ich Wasser rauschen. Ein bestialischer Gestank hing in der Luft. Die Mauern links und Rechts waren alt und feucht. Hinundwieder hörte ich ein Quieken und etwas pelszigen krabbelte über meine Hand. Angewidert und mit einem Schrei sprang ich auf und sah, wie eine fette Ratte davonlief. „Igitt!“, würgte und solangsam wurde mir klar, wo ich war: Unter der Stadt, in der Kanalisation! Wie bn ich hierhergekommen? Und wo war meine Familie? Waren sie auch hier? „Mama…Papa…Jack! Wo seid ihr?“, rief ich in den Gang vor mir hinein. Das Echo hallte tausendfach zuürck und trug meine Stimme weiter. Bis sie verhallte. Doch ich erhielt keine Antwort. In meinem Bauch wurde es kalt und ich schwindelte etwas. Was war mit ihnen? Ging es ihnen gut? Lebten sie überhaupt noch? Die Frage war einfach so durch meinen Kopf gegeistert und etwas sagte mir, dass ich mir keine großen Hoffnungen machen wollte. Doch ich verdrängte dies. Natürlich lebten sie noch. Ich tat es ja schließlich auch. Und hier weiter rumzustehen, würde nichts bringen. Wenn ich meine Eltern und Jack finden wollte, musste ich losgehen und sie suchen. Also machte ich mich auf den Weg. Es dämmerte bereits, als ich endlich einen Ausweg aus diesem stinkenden Labyrinth fand und die Leiter zu einem der Kanaldeckel hochkletterte. Ich hatte keine Probleme den Deckel hochzuheben und wegzuschieben. Das Sonnenlicht, das zwar nicht mehr so hell war, stach mir jedoch schmerzhaft in die Augen und kurz fühlte sich meine Haut an, als würde sie brennen. Das ging allerdings wieder vorbei und ich zog mich aus dem Gulli. Trotzdem zog ich es vor in den Schatten zu gehen und mich erstmal auszuruhen. Was ging hier nur vor? Nur der Aufstieg und der kurze Blick in die Sonne haben genügt, dass ich mich noch schwächer fühlte als vorher. Was war bloss los mit mir? Ich wartete bis die Sonne ganz untergegangen war und machte mich weiter auf die Suche. Fragte Leute und zeigte ihnen Fotos meiner Familie. Aber keiner will sie gesehen haben. Langsam aber sicher verließ mich der Mut und ich hatte wieder das Gefühl, dass etwas Schreckliches mit ihnen passiert sein musste. Ich musste sie finden. Nur wie? Das Hotel in dem wir wohnten, lag außerhalb von Volterra und ich hatte kein Handy dabei. Also musste ich wohloderübel jeden fragen, der mir entgegen kam. Ich zeigte jedem ein paar Was anderes konnte ich nicht tun. Doch keiner schien sie gesehen zuhaben und mit jeder Minute, in der ich nach ihnen suchte, ohne Erfolg, desto größer wurde meine Angst. Ich fühlte mich in diesem Moment vollkommen hilf-und ratlos. Was konnte ich tun? Wo konnte ich sie finden? Waren sie überhaupt noch hier? Verwirrt und krank vor Sorge durchstreifte ich die Strassen. Mied dabei die Menschenmengen, die sich in den Hauptgassen sammelten und sich die Altstadt anschauten. Nach langem Laufen, ich konnte nicht mal sagen, wielang, bemerkte ich ein schmerzhaftes Ziehen im Magen und mir brannte die Kehle. Ich musste Stunden in diesem Drecksloch verbracht haben, ohne was zu essen oder getrunken zu haben. Aber woher sollte ich etwas zuessen oder zutrinken bekommen. Ich hatte kein Geld. Und klauen wollte ich auch nicht. Aso musste ich mir was anderes einfallen lassen. „Verzeihen Sie, aber haben Sie etwas Kleingeld für mich?“, fragte mich plötzlich jemand und ich blieb stehen. Ein Mann in zerrissenen Klamotten saß auf der Gasse, an einer der Hauswänden gelehnt und wirkte alles andere als nüchtern. Penetranter Alkoholgeruch schlug mir entgegen und ich verzog angewidert die Nase. Normalerweise wäre ich weitergegangen und hätte ihn nicht beachtet. Aber etwas an ihm ließ mich dastehen und zog mich an. Ich konnte nicht sagen was. Ein anderer Geruch mischte sich in dem von Schnaps. Ein süßlicher und zugleich bitterer. Und dann hörte ich es. Das rythmische Schlagen. „Hören Sie? Haben Sie etwas für mich Kleingeld?“, fragte er wieder. Doch ich hörte es nicht. Stattdessen konzentierte mich auf das Schlagen, dass immer lauter zuwerden schien. Ich brauchte eine Weile, bis ich es erkannte. Es war das Schlagen eines Herzens. Das Herz des Obdachlosen. Und der Geruch kam von seinem Blut. Obwohl mich dessen Geruch eigentlich noch mehr anwidern sollte, ließ er den Brand in meiner Kehle noch mehr brennen. Ein heftiges Ziehen machte sich an meinen Eckzähnen bemerkbar und mein Magen rebellierte. Knotete sich schmerzhaft zusammen, als hätte ich seit ein einigen Tagen nichts gegessen und ich musste feststellen, dass dies Durst und Hunger zugleich war. Ich erschrack. Ich hatte Durst!!! „Hey, hören Sie schlecht?“, fragte der Penner und noch ehe ich richtig verstehen konnte, was hier vorging, was mit mir vorging, sprang ich diesem Mann förmlich an die Kehle, riss seinen Kopf zur Seite und grub meine Zähne in den Hals. Sein erschrockener Schrei ging in einem nassen Gurgeln unter und wie Wasser strömte das Blut in meinem Mund. Gierig begann ich es zusaugen. Es in mich aufzunehmen. Spürte, wie der rote Lebenssaft das Feuer in Kehle und Bach löschte. Als es gänzlich erloschen war, ließ ich von dem Mann ab. Dieser hing schlaff und schwer wie ein Sack Kartoffeln in meinen Armen und erst jetzt wurde mir bewusst, was ich getan hatte. Ich habe ihn getötet. Sein lut getrunken. Wie ein Vampir…?! Entsetzt darüber ließ ich von ihm ab und rannte weg. Nicht weil ich fürchtete, bei ihm erwicht und verhaftet wegen Mordes zuwerden, sondern weil es einfach zu schrecklich war. Während ich rannte, rasten immer wieder die lautesten und schrecklichsten Gedanken durch den Kopf. Ich habe ihn ermodert. Ich habe sein Blut getrunken. Ich bin ein Vampir. Vampir…Vampir…Vampir… Aber es gibt doch keine Vampire! Sowas konnte es doch nicht geben. Irgendwann, ich weiss nicht wielange und wie weit ich gerannt bin, blieb ich stehen und stützte mich nach Luft schnappend an einer Mauer ab. Noch immer wollte ich nicht verstehen, was eben gerade passiert war. Die letzten Sekunden des Schreckens blieben mir in den Gliedern und ließen mich frösteln. Kraftlos sank ich in die Knie und umschlang meinen Oberkörper mit meinem Armen. Ich blieb so einige Minuten auf dem Boden hocken und zitterte, als würde ich in eisger Kälte stehen. Keine Ahnung wie lange ich so dagesessen hatte, aber irgenwann hörte ich Schritte hinter mir. Ich drehte mich um. Außer mir war niemand auf der Strasse. Und doch…glaubte ich in der Dunkelheit etwas zusehen. Schatten. Verschwomme Gestalten, die sich heran schlichen und mich belauerten. Ich glaubte sogar ein Knurren zu hören und richte mich langsam auf. Was auch immer da war, es machte mir riesenangst. Ich versuchte diese dunklen Schatten im Auge zubehalten, doch sie bewegten sich so schnell, dass es mir nicht mehr gelang. Was war das bloss? Ein brutaler Schlag im Nacken ließ mich nachvorne stoplern und raubte mir kurz das Bewusstsein. Ich schnappte nach Luft, versuchte mich von dem Schlag zuholen. Aber da griffen schon Hände nach mir und hielten mich an den Armen fest. Drückten mich zu Boden. Ich schrei und strampelte wie eine Wahnsinnige. Eine weitere Hand legte sich mir über den Mund. Ließ jeden Hifeschrei ersticken und dann… Dann spürte ich plötzlich…tja gar nichts mehr. Ich fühlte nichts. Weder Angst noch Wut noch schmerzen. Ich meinte alles in mir wäre tot. Noch ehe ich genauer darüber nachdenken konnte, wurde mein Kopf umfasst und langsam aber kräftig nach links gedreht. Zwar spürte ich nichts mehr, aber mein Kopf funktionierte noch. Und so wurde mir bewusst, dass man mir sprichwörtlich den Hals umdrehen wollte. Ein letztes Mal stiess ich einen verzweifelten Schrei aus, ehe ich merkte, wie mir das Gneick langsam aber sicher zubrechen drohte. Doch dann waren die Hände weg. Das Gefühl innerlich taub zusein, ebenso. Das einzige was ich hörte waren Kampfgeräusche und wütendes Kreischen. Dabei bekam ich eines über den Schädel gezogen und ich sank in eine tiefe Bewusstlosigkeit. Kapitel 2: Vom Regen in die Traufe? ----------------------------------- Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich in einem kleinen Raum, der nur spärlich mit ausgestattet war. Ein Tisch. Ein Kleiderschrank und zwei Stühle. Ich lag auf einer Pritsche, die wohl aus dem tiefsten Mittelalter zu kommen schien. Ausgeleht mit einer kratzigen Decke und einem ausgedientem Kissen. Die Fenster, die weit über meinem Kopf waren, waren mit Brettern zugenagelt und machten einen nicht gerade heimischen Eindruck. Fast glich das ganze einem Verließ… Ein fetter ekeliger Kloß bildete sich in meinem Hals und ich schaute mich panisch um. Die Tür war aus Holz und mit Eisenriegeln versehen. Alles sprach dafür. War ich etwa gefangen worden? Ich erinnerte mich mit leisem Grauen an das Geschehen. Der Überfall, der Versuch mir den Hals umzudrehen und dann der Kampf, auf den die Ohnmacht folgte. Aber da war noch etwas. Nur schwach konnte ich mich daran erinnern. War da nicht etwas mit einem Obdachlosen gewesen…? Ich wusste was, aber irgendwie war die Erinnerung verschwommen, als wäre sie unter Wasser. Ich konnte mich nur daran erinnern, wie ich ihn sah und er mich ansprach. Dann ging alles in einem butroten Strudel unter. Mit einem Schlag kam mir alles wieder in den Sinn und mir wurde eiskalt. Blut. Ich habe sein Blut getrunken… Gott, was nur los mit mir gewesen? Und vorallem, das fragte ich mich erneut, wo war meine Familie? Was war mit ihr geschehen? Ich hoffte, dass es Ihnen gut ging und dass sie mich suchten. Denn noch länger hierbleiben wollte ich nicht. Dieser kleine Raum hatte etwas Beklemmendes. Ich rollte mich auf dem Bett zusammen. Was anderes außer warten, blieb mir sowieso nichts übrig. Also wartete ich und glaubte, die Zeit würde sich wie Kaugummie dehnen. Ingesamt hatte ich jedes Zeitgefühl verloren. Wielange hatte ich in diesen stinkenden Tunneln gelegen und wie lange war ich nun hier. Ich versuchte die Tage zuzählen, was allerdings gründlich schief ging. Frustiert und den Tränen nahe, lehnte ich den Kopf an die Wand und schaute zur Decke hinauf, die, genauso wie der ganze Raum, ziemlich hinteruntergekommen war und nicht gerade aussah, als würde sie noch lange halten. In einigen Ecken sah ich Spinnweben von beachtlicher Größer und sogar Ungeziefer jeglicher Art. Angewidert verziehe ich das Gesicht. Igitt! Wer auch immer mich hier gefangen genommen hat, er hat wirklich einen widerlichen Gemschack, was das Wohnen betrifft. Ein leises Klicken holte mich aus meinen Grübeleien und ich schaute zur Tür. Diese ging mit einem lauten Knarrzen auf und ein hochgewachsener Mann stand darin. Mattes Licht schien aus dem Gang hinein und beleuchtete ihn nur sperrlich. Gerade seine Umrisse konnte ich erkennen. Er schien etwas in den Händen zuhalten. Eine Flasche?! „Du bist wach. Ein Glück. Ich dachte schon, ich käme zuspät!“, sagte er. Seine Stimme war angenehm tief. Glich einem Raunen. Doch das lenkte mich nicht von dem mulmigen Gefühl ab, dass ich im Bauch hatte, als ich ihn sah und er dann eintrat, die Tür hinter sich schloss und mich mit einem prüfenden Blick ansah. „Zuspät?“, wiederholte ich, als mir erst jetzt seine Worte in den Kopf drangen und ich rutschte etwas weiter weg. „Wofür? Und…für wen?“ Zugegeben eine ziemlich dumme Frage. Natürlich war es für mich zuspät gewesen, wenn er nicht gekommen wäre. Aber der Schock und die Angst saßen zutief, als dass ich an was anderes denken konnte. „Für dich. Du hast dich in eine gefährliche Situation gebracht. Es war dumm von dir, dich von den Volturi erwichen zulassen!“, erklärte er und entzündete eine Kerze. Nun konnte ich sein Gesicht sehen und musste zugeben, dass er wirklich gut aussah. Er hatte ein markantes Gesicht, mit hohen Wangenknochen und schmalen Lippen. Seine Augen waren dunkel. Fast schon schwarz. Etwas sagte er mir, dass das kein normaler Mann war und ich bekam noch mehr Angst. Aber da war nocht etwas. Die Volturi!? Wer oder was waren die Volturi? Mir klappte der Mund auf, wollte diese Frage stellen, doch das alles klang zu absurd und verwirrt, als dass ich sie stellen konnte. Ich schloss ihn wieder und blickte dumpf vor mich hin. „Sei das nächste Mal vorsichtiger!“, sagte er und setzte sich mir gegenüber auf einen der Stühle. Nahm die Flasche und öffnete sie. Ein widerwärtiger süßlicher Geruch kam aus dieser und mir zog sich der Magen zusammen. Aber auch knurren. Ich wusste sofort, was es war. Blut! Warum hatte ich plötzlich Hunger? Ohne es zuwissen blickte ich die Flasche an und der Hunger wurde immer größer. Als ich das letzte Mal solch einen Hunger hatte, habe ich diesem armen Mann… Mit Ekel sah ich immernoch zu der Flasche. Aber nicht nur Ekel ergriff mich, sondern auch der Drang die Hand nach der Flasche auszustrecken und sie bis auf den letzten Tropfen auszutrinken. Doch ich zuckte zusammen. Halt, ich trinke doch kein Blut. Ich bin doch kein… „Vampir?“, unterbrach er meine Gedanken und lächelte bitter. „Doch. Ich fürchte, dass bist du… jetzt!“ Mir lief es kalt den Rücken runter und ich versteifte mich. Vampir…Vampir…Vampir… Das Wort hallte mir erneut durch den Kopf und ich weigerte mich. Es gibt keine Vampire!! „Doch die gibt es. Und wie es sie gibt. Ihr seid ihnen geradewegs in die Arme gelaufen. Du und deine Familie!“ Bei der Erwähnung meiner Familie zuckte ich zusammen. „Meine Familie?“, keuchte ich und sprang von der Pritsche. Sofort war ich bei meinem geheimnissvollen Retter und ergriff ihn an den Schultern. „Was ist mit Ihnen? Haben Sie sie gesehen? Wo? Und wie geht es ihnen?“, fragte ich aufgebracht. Doch der Mann sah mich nur mit seinen schwarzen Augen, als würde er mich nicht richtig für voll nehmen. „Ich will wissen, ob Sie sie gesehen haben!“, rief ich nun und bemerkte, wie meine Stimme einige Oktaven höher wurde. Der Mann sah mich noch einen Moment an, dann schlug er meine Hände weg, als seien sie nichts und stand dann auf. Ich wich zurück. Dieser Typ war nicht nur unheimlich, sondern auch unheimlich groß. Er überragte mit zwei Köpflängen und war alles andere als schmächtig gebaut. Mit seinen breiten Schultern und seinen muskelösen Armen. Der hätte wirklich Aronald Schwarzneger Konkurrenz gemacht. „Ich rate dir, nicht länger nach deinen Eltern zu fragen oder gar zu suchen. Sie sind sowieso nicht mehr in Volterra!“, sagte er finster. Ich schluckte. Nicht mehr in Volterra? Was sollte das heissen? Heisst das sie sind einfach weg und haben mich hiergelassen? Aber…warum? „Wo sind sie dann?“, hackte ich weiter nach, wobei der Blick des Mannes vor immer finsterer wurde und mich eigendlich zum Schweigen bringen sollte. Aber ich konnte nicht anders. Ich machte mir schreckliche Sorgen um meine Eltern und meinen Bruder. Nicht nur weil sie verschwunden waren, sondern auch weil sie diesen Vampiren in die Arme gelaufen waren. Das zumindest sagte er und irgendwie glaubte ich ihm. Dennoch wollte ich es nicht wahrhaben. „Willst du das wirklich wissen? Die Wahrheit könnte dir nicht gefallen!“, erwiederte er nur trocken und ich war kurzdavor ihn anzuschreien. Auch wenn…immerhin besser, als gar nichts zuwissen. „Sagen Sie es mir. Bitte!“, flehte ich ihn schließlich an und sank in die Knie. Tränen brannten in meinen Augen. War kurz davor zuweinen. Der Mann sah mich kurz an, dann seufzte er schwer und nickte. „Also gut. Weil du es hören willst!“, sagte er. „Um ehrlich zusein, glaube ich felsenfest daran, dass du die einzige bist, die es überlebt hat!“ Seine Worte ließen mich innerlich vereisen. Als einzige überlebt? Gott, was war nur passiert? „Was meinen Sie damit?“ „Ich meine, dass diese drei Vampire, die Euch begrüsst haben, Euch als Ihre Mahlzeit sahen. Sie haben sich jeden geschnappt. Auch deine Familie. Einfach jeden. Dass du ihren Angriff überlebt hast, ist wirklich seltsam!“ Die letzten Worte hörte ich nicht. Denn ich hatte nur die Worte verstanden. Mahlzeit…Sich jeden geschnappt…Vampire! Nein, nein das kann nicht sein! Sie können doch nicht. „Ich fürchte schon. Du bist die Einzige, die das Massaker überlebt hatte!“ Jedes Wort schnitt tief in mein Herz und verursachte Überlkeit. Ich begriff das einfach nicht. Krampfhaft veruschte ich nachzudenken und diese nahmen eine grauenhafte Richtung. Selbst wenn man sie getötet hat, wären dann nicht ihre Leichen gefunden worden. Dieser Gedanke weckte in mir die schwache Hoffnung, dass dieser Kerl da lügt. Ja, es muss einfach so sein. Da legte sich die Stirn des Mannes in tiefe Falten. „Sei nicht so naiv, Cassandra!“, sagte er und ich stutzte. Woher wusste er nun meinen Namen! Da, zum ersten Mal, lächelte er. „Ich kannte dich schon, seit ihr hier angekommen seid!“, erklärte er. Wie jetzt…? Das wurde ja immer verrückter! Was soll das heissen, Sie kennen mich schon, als wir hierhergekommen sind?“ „Das heisst, wie es heisst. Ich habe Euch, besser gesagt, dich gesehen und habe dich seitdem nicht aus den Augen gelassen. Zumindest solange, bis Ihr Euch freiwillig in diese Schlangengrube begebt habt!“ „Sie meinen…?“, fragte ich erschütternt nüchtern und langsam aber sicher fügte sich alles zusammen. Ich erinnerte mich wieder. Diese Männer, die uns begrüssten und im nächsten Moment… Mir wurde schlecht bei diesem Gedanken und ich schüttelte ungläubig den Kopf. Er hingegen nickte nur. „Endlich hast du es begriffen!“ Ich schluckte die aufkommende Wut und den Schmerz hinunter. Da gab es etwas, was ich nicht ganz begriff. „Wenn Sie mich aber die ganze Zeit beobachtet hanen, wieso dann haben Sie uns nicht geholfen?“ Dass er mich und meine Familie nicht gerettet hatte, machte mich misstraurisch und die Wut wurde immer größer auf ihn. Ich merkte, wie meine Hände, die ich zu Fäusten geballt hatte, zitterten. „Weil Sie mich dann entdeckt und getötet hätten und dann wärst du wirklich tot!“ Diese Antwort brachte das Fass fast zum Überlaufen und ich musste mich wirklich zusammenreissen. „Lieber bin ich tot!“, knurrte ich und Tränen rannen mir über die Wangen. Ich wischte sie weg und erschrack. Statt mit Tränen waren meine Finger mit Blut vershcmiert. Ich keuchte erschrocken auf. Was war das denn? „Das bist du bereits. Nur nicht so, wie du denkst. Du bist nun kein Mensch mehr. Sondern eine von uns!“ Ich sah ihn an und mir wurde schlecht. Eine von ihnen! Ein kleiner Teil wusste, was er damit meinte. Doch ich weigerte mich, es zu glauben. „Das soll wohl ein schlechter Scherz sein!“, kam es aus mir stockend. Der Mann schüttelte den Kopf. „Nein. Ich fürchte nicht, Cassandra. Das alles was passiert ist, ist real. Siehe es endlich ein!“, sagte er kalt. „Nein!“, schrie ich außer mir vor Wut und warf mich an den Mann. Zerrte an seiner Jacke und schüttelte ihn. „Das ist nicht wahr. Sie lügen…sie lügen verdammt!“, weinte und schrie ich immer wieder und dachte erstmal, er würde mich von sich stoßen. Doch er ergriff meine Handgelenke und drückte sie sanft. „Es tut mir leid, Cassandra. Aber leider…musst du es akzeptieren!“ „Nein…nein…!“, wimmerte ich und sank in die Knie. Tränen rannen weiterhin ungehindert über meine Wange und hinterließen blutige Schlieren. Ich konnte und wollte nicht glauben, was er da gesagt hatte. Meine Familie ist tot und ich ein…Vampir! Nein, das konnte einfach nicht sein. Ich konnte niemals ein Vampir sein. Das war doch nicht möglich. Mein Kopf begann sich zudrehen. Das Blut rauschte in meinen Ohren und mein Herz schlug zu hastig, dass ich fürchtete, es wüde aus meiner Brust springen. Aber moment… Wenn mein Herz schug dann… Dann war ich doch nicht tot. Soviel ich weiss, waren Vampire Untote und hatten keinen Herzschlag. Eine leise Hoffnung stieg in mir auf. Ich kann kein Vampir sein… „Aber warum hast du dann das Blut des armen Mannes getrunken und wieso diese Flasche mit dem Blut so angestarrt, als wolltest du es haben, wenn du kein Vampir bist?“, krächzte eine Stimme und ich zuckte zusammen. Das stimmte. Ich habe Blut getrunken und das nicht zu knapp. Und ich bekomme Hunger, wenn ich Blut sehe. Gott, durchfuhr es mich. Mir wurde aufeinmal speiübel und ich zwang mich förmlich nicht mehr die Flasche anzusehen. Doch der Duft des Blutes drang mir immernoch in die Nase und weckte immer mehr diesen Durst. Und je mehr ich das Blut roch, desto mdeutlicher wurde ich mir der Wahrheit bewusst. Es ist wahr…es ist wirklich wahr. Ich bin ein Vampir! Kapitel 3: Enttäuscht! ---------------------- Die Tage dehnten sich. Wurden zu Wochen. Doch egal wieviel Zeit verging, ich konnte den Schmerz über den Verlust meiner Familie und die Erkenntniss, dass ich ein Vampir war, nicht vergessen. Beides brannte so tief und schmerzlich, noch schmerzlicher als der Durst, in mir, in meinem Herz, dass ich Nächte lang wachblieb und mir die Augen ausheulte. Gregor, mein Retter in der Not, hatte bisher geschwiegen und mich in Ruhe gelassen. Doch irgendwann schien ihn das ziemlich auf die Nerven zu gehen. „Hör endlich auf, zuweinen. Davon wird es auch nicht besser. Geschweige denn deine Familie lebendig machen!“, sagte er und in meiner Trauer mischte sich Wut. Ich sprang auf, ging auf ihn zu und wollte ihm ins Gesicht schlagen. Doch erfing meine Faust ab, als hätte ich in Zeitlupe zugeschlagen und drückte zu, sodass ich vor Schmerz aufkeuchte. „Anstatt deine Wut und deine Trauer an mir auszulasen, solltest du sie an denen auslassen, die für all das verantwortlich sind!“, sagte er ruhig. Hielt meine Hand noch eine Weile fest und ich konnte mich nicht mehr vor Schmerz auf den Beinen halten. Es fühlte sich an, als wäre meine Faust in einem Schraubenstock gefangen. Dann ließ er los und ich untersuchte meine Hand, ob sie gebrochen war. Minuten vergingen, ehe der Schmerz nachließ und ich wieder ruhig atmen konnte. Dann schaute ich zu ihm hoch. In dem Moment wirkte er so überlegen und mächtig, dass ich mir klein und unbedeutend vorkam. Und plötzlich war die Wut stärker. Für den Tod meiner Familie verantwortlich! Mit einenmal hatte ich sie wieder deutlich vor Augen. Diese Ungeheuer, die so scheinheilig freundlich getan hatten und uns dann angriffen. Ich konnte die Schreie hören und das Entsetzen darin. Einer dieser Schreie war meiner und ich konnte spüren, wie die scharfen Zähne sich in meinen Hals gruben und mir das Bewusstsein raubten. Doch das alles verlor an Bedeutung, wenn ich daran denke, dass meine Eltern und mein Bruder dadurch gestorben waren. Vergessen war der Schmerz und die Trauer. Das Einzige was blieb, war die Wut. Die Wut darüber, dass man mir einfach so das genommen hatte, was mir wichtig war. Für immer. Und dafür sollten sie bluten. Ich weiss, dass das für jemand anderen nicht nachvollziehbar ist. Manche denken vielleicht, sie übertreibt. Aber in diesem Moment war mir das gleich. Ich hatte meine Familie verloren und war nun ganz allein auf der Welt. Das war wie ein schlimmer Alptraum. Doch aus diesem würde ich nicht erwachen. Weil es die Wirklichkeit war. Dass ich eine Vampirin bin, war zweirangig. Klar, auch das war ein Grund, diese Monster zuhassen. Aber nicht so gut, wie der, dass ich niemals wieder meine Familie sehen würde. Ich ballte die Hände zu Fäusten und zum ersten Mal in meinem Leben fing ich an zuhassen, Richtig zu hassen. Meine Fingernägel bohrten sich so tief in meine Hand, dass das Blut daraus sickerte und ich mahlte mit den Zähnen. Büßen. Sie sollen Büßen. Sie alle! Gregor hatte es wohl deutlich in meinem Gesicht gesehen. Er kam auf mich zu und sah mich mit einem Blick an, mir das versprach, was ich wollte. „Willst du es Ihnen heimzahlen?“, fragte er. „Ja!“, war meine Antwort. Ich wusste nicht wielange ich trainierte. Aber es war auch egal. Denn ich hatte nur eines im Sinn: Rache! Gregor lehrte mich Kickboxen, mit den Schwertern umzugehen und wie ich am besten meine Gegner täuschen konnte. Dabei holte ich mir am ganzen Körper blaue Flecke. Aber das war mir egal. Dann erzählte er mir, dass ich die Anführer der Volturi nur auslöschen konnte, wenn ich deren Armee erledige, die besondere Fähigkeiten hatten, die zu einer wirklichen Gefahr werden konnten, wenn ich nicht lernte, dagegen anzukommen. Keine schöne Aussicht. Aber was blieb mir anderes übrig. Sie hatten mir mein Leben und meine Familie genommen. Da sollte das meine kleinste Sorge sein. Eines Tages bekamen wir Besuch. Es waren Vampire und als sie mich sahen, konnte ich in ihren Augen deutlich Misstrauen sehen. Ich glaubte sogar Ekel in ihren roten Augen zu sehen. Zwei von ihnen sahen identisch aus. Zwillinge. Sie waren es, die mich so ansahen. Hochgewachsen und schwarze kurzgeschnittene Haare. Breite Schultern und ein Gesicht, das einem Schauer über den Rücken laufen ließ. Sie sahen nicht gerade freundlich aus. Eher wie wilde Hunde. Während der andere, der kupferfarbene Haare hatte, ein sanftmütiges Gesicht hatte. Als er mich ansah, lächelt er höflich und verneigte sich. Gregor bat die drei Vampire herein und verschloss die Türe sorgfältig. „Ist Euch auch niemand gefolgt, Matthias?“, fragte er dann und der dritte Vampir nickte. „Wir sind durch das ganz Europa gereist, haben falsche Spuren gelegt, sodass sie erstmal eine Weile brauchen werden, um uns zufinden!“, antwortete der Vampir. Gregor nickte, setzte sich auf die Stühle. Matthias genauso. Die anderen beiden stellten sich links und rechts von ihm. Offensichtlich waren das seine Leibwächter. „Kann ich Euch was ztrinken anbieten!“, bot Gregor an, um das Schweigen, welches nun eintrat, zu brechen und Matthias schüttelte den Kopf. „Nein. Lass uns die Zeit, die kostbar ist, nicht durch Kleinigkeiten vergeuden. Wir haben was zubesprechen!“, sagte er und sah dann wieder zu mir. „Das ist sie also. Das Mädchen, von dem du mir erzählt hast?“, fragte er und ich schaute zu Gregeor. Wann hatte er mit ihm gesprochen. Wir waren rundumdie Uhr miteinander beschäftigt. Wie sollte er das machen? Und vorallem, was hatte er ihm erzählt über mich? „Ja, ich habe sie gerade noch retten können. Diese Hunde waren dicht auf ihren Fersen!“, erklärte er knapp und bei der Erinnerung an den Überfall schauerte ich. Einer der Zwillinge murmelte etwas auf russich und es klang nicht gerade freundlich. Matthias hob die Hand, brachte ihn zum Schweigen. „Und jetzt bildest du sie aus, damit sie sich rächen kann!“, sagte er. Es klang kein Hohn oder Spott darin, sondern etwas, was sich wie Bewunderung anhörte. Ich atmete tief ein und versuchte gelassen auszusehen. Was nicht gerade einfach war. So wie er mich anschaute, hatte man den Anschein, als würde er von mir das achte Weltwunder erwarten. „Ist das so außergwöhnlich, wenn ich mich rächen will?“, fragte ich, etwas angesäuert, weil ich das Gefühl hatte, na hätte hinter meinen Rücken geredet und das konnte ich absolut nicht ausstehen. Außerdem war das so komisch. Immerhin..ach, was solls. Ich werde diese Vampire einfach nicht verstehen. Dabei bin ich selber einer. „Außergewöhnlich, nein. Aber es ist das erste Mal, dass das einer versucht!“, sagte Matthias. Ich schaute ihn nun erstaunt an. Schaute dann zu Gregor. Mehr als einmal hatte er deutlich gemacht, was er von den Volturi hielt. Nicht gerade viel. Sie hielten sich für die Königsfamilie und als die Hüter der Vampire. In seinen Augen aber waren sie Machtgierig und das nicht zuknapp. Jeder, der gegen ihre Regeln verstiess, oder der für seine Bedrohung darstellt wurde ausgelöscht. Es war klar, dass sich Gregor nichts sagen ließ. Er war gerne frei und wer würde ihm das verübeln. Wer bärenstark, schnell und unsterblich ist, braucht sich an keine Regeln zuhalten und ich hatte Grego niemals außer Kontrolle erlebt. Er blieb stets ruhig und beherrscht. Bewundernswert. Konnte mir nicht vorstellen, dass er einer von diesen Monstern war, der die Menschen angriff. So wie ich! Ich schluckte und versuchte den alten Obdachlosen zu vergessen. „Wie siehst du ihre Chancen?“, fragte Gregor und holte mich aus meinen Gedanken. Chancen? Momentmal dachte er nun doch am Ende wirklich, dass ich in den sicheren Tod renne? Es gab unzählige Dinge, die ich ihm sagen wollte. Hielt aber meinen Mund. „Wenn alles so passiert, wie ich es gesehen habe, wird sie nicht versagen!“ Nun aber konnte ich nicht anders. Das wurde ja immer schöner. Meine Gedanken überschlugen sich. Alles ergab aufeinmal einen schrecklichen anderen Sinn. „Wie gesehen? Soll das heissen, das das alles geplant war?“, platzte es aus mir heraus und sah Gregor wütnd aber auch geschockt an. Gregor ließ sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen, sondern sagte einfach nur:„ Ja und nein. Matthias sagte nur, dass er eine Frau sieht, die zur Vampirin wurde und den Clan der Volturi auslöscht. Dass es sich dabei um dich handelt, war reiner Zufall!“ Ich war kurz davor ihm eine zuknallen, auch wenn ich wusste, dass ich das nicht schaffen würde. Aber ich war so wütend. Es hätte eine andere treffen können. Aber mich hat es getroffen. Warum ich, fragte ich mich nicht zum ersten Mal. Diesesmal aber wegen Gregor, wobei ich ihm soviel verdankte. Er hat mich gerettet und gelehrt, wie ich mich zuwehren hatte. Dass ich aber für Zwecke eingesetzt wurde, die einem anderen nutzen, war was anderes. „Reiner Zufall!“, keifte ich. „Das ist alles?“ „Was denn noch. Ich habe gesehen, dass sie dich töten wollten und habe dich gerettet. Was willst du noch?“, fragte er und ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Mir war klar gewesen, dass Gregor nicht aus reiner Nächstenliebe gehandelt hatte. Aber das er soweit ging, hätte ich ihm nicht zugetraut. „Vielleicht…!“, schrie ich und hielt im nächsten Moment inne. Ja, was wollte ich. Das er mich mag und das alles nur deswegen gemacht hat. Nein. Er hatte sich mir gegenüber stets auf Abstand gehalten, mich nur angefasst, wenn er mir beim Training die richtige Stellung zeigen wollte und mir gezeigt hatte, wie ich meine Hände und Arme halten musste. Nie hatte er mich getröstet, wenn ich, trotz meines Rachedursts, im Schlaf geweint hatte und immernoch weinte, als ich aufwachte. Beschämt darüber, dass ich mir falsche Hoffnungen gemacht hatte und nun so enttäuscht wurde, senkte ich den Kopf. „Ach, vergiss es!“, sagte ich dann und versuchte meinen Kummer nicht sehen zulassen. Matthias und seine Leibwächter tauschten Blicke. Offentsichtlich war ihnen nicht entgangen, was in mir vorgegangen war. Gregor sah mich auch an. Allerdings anders, als sie. Während sie verwirrt dreinblickten, sah er mich an, als wäre ich eine sechzehnjährige, die sich zum ersten Mal verknallt hatte und nun dastand, wie eine blöde Kuh. Vermutlich war ich das auch. Wütend über ihn, aber auch auf mich selbst, schüttelte ich den Kopf, schob mich an Gregor und an den bulligen Leibwächtern Matthias vorbei und ing zur Tür. Da ich gesehen habe, wie er die Tür veriegelte, war es ein leichtes, sie zu öffnen und raus zu gehen. „Wohin willst du?“, fragte Gregor sofort in einem strengen Ton. „Raus!“, sagte ich bloss. „Ich brauche frische Luft!“ Mit diesen Worten schlug ich die Tür laut hinter mir zu. Kapitel 4: Die Erinnerung kommt zurück! --------------------------------------- Ich war solange nicht mehr draußen gewesen, dass mich die abendliche Kälte fast umhaute. Die ganze Zeit in dem warmen Keller ließ mich schauern und frieren, aber reingehen wollte ich nicht. Mit einem Male war mir der Keller klein und stickig vorgekommen. Nicht nur weil Gregor mir was vorgemacht hatte. Die Erwartung, die man in mich gesteckt hatte, erschien mir nun viel zu groß, als dass ich sie erfüllen würde. Meine Rache, so dachte ich immer, war etwas Persönliches. Nun…anscheinend nicht mehr. Ich lief aufgekratzt hinundher und schimpfte vor mich hin. Und zum ersten Mal sah ich, wo wir uns versteckten. Ich stand auf einer Anhöhe, aus dessen Boden die letzten Überreste einer Burg ragten, die mit Pflanzen bewachsen waren und nun Heimat für viele kleine Tiere waren. Eine Klappe im Boden führte in den Keller. Sie war nur aus einfachem Holz, doch ich brauchte wirklich Kraft, diese aufzustossen. Gregor hatte das Versteck wirklich gut gesichert. Und schon war ich wieder mit den Gedanken bei ihm und schimpfte wieder vor mich hin. Verdammter Gregor! Warum war ich nicht von anfang an ehrlich zu mir, fragte ich mich und setzte mich auf einen Steinbrocken, der mal eine Wand gewesen war. Schaute hoch in den Himmel. Der Himmel war klar und tausend von Sternen funkelten wie Diamanten. Der Halbmond grinste auf mich hinaub und Tränen stiegen mir in die Augen. Wieoft hatte ich mit meinem Bruder die Sterne angesehen und zugehört, wenn er mir Geschichten vorlas, bis ich einschlief. Nun würde ich nicht mehr seiner Stimme lauschen und einschlafen. Niemals mehr! Schmerz verdärngte die Wut und ich vergass meinen Rachedurst. Vielleicht war es auch besser so. Auf einmal schienen meine Rachegelüste sinnlos. Denn was hatte ich gegen diese Vampire entgegen zusetzen. Nichts! Wenn ich mir nun so Gregors Schildergunen nochmal durch den Kopf gehen lasse, dass sie hundert Jahre schon auf dem Buckel hatten oder mehr und ihre Wachen genauso star sind, wie er selbst, war ich mir nicht mehr so sicher. Ich würde unterliegen! Garantiert! Schwer seufzte ich. Man o man. In was war dich da hineingeraten. Ich blieb noch eine Weile so dasitzen. Doch dann wurde mir langsam kalt und ich wollte zurück in den Keller gehen. Langsam ging auf die Tür zu. Doch bevor ich sie erreichte, riss mich etwas brutal zur Seite und kaum dass ich richtig verstand, was vorging, legten sich zwei starke Arme um meinen Kopf. Oh nein. Nicht schon wieder, schoss es mir durch den kopf und der Schrecken fuhr dreifach so heftig in die Glieder, als ich nun wusste wer mich da angriff. Die Wachen der Volturi! Ich versuchte etwas zuerkennen. Meine Angreifer zusehen. Aber es war so dunkel, dass ich nichts sehen konnte, außer ihren roten Augen, die mich gefährlich ansahen. „Jetzt haben wir dich!“, keifte eine weibliche Stimme und der Ruck ließ mich aufschreien. Es fehlte nicht viel und schon bald würde mein Genick brechen. Verzweifelt versuchte ich mich aus dem Griff zubefreien, aber ich war nicht stark genug. Ich öffnete den Mund, wollte um Hilfe schreien, doch ich brachte nur ein Krächzen zustande. Gregor. Hilfe, schrie ich gedanklich und spürte schon, wie mein Rückrat drohend knackte. Da flog die Kellertür auf und Gregor sprang mit einem wilden Gebrüll auf meine Angreifer. Riss den Vampir von mir weg, der mich ebenoch festhielt und prügelte auf ihm ein. Nun mischten sich auch Matthias und seine beiden Männer ein. Es tobte ein wilder Kampf, von dem ich kaum etwas mitbekam, daich nach Luft rang und versuchte den Schwindel in meinem Kopf loszuwerden. Gregor hatte den Vampir, der mir das Genick brechen wollte, nun im selben Griff und bevor dieser mit der Wimper zuckte, hörte ich das Brechen und der Vampir fiel tot zu Boden. Jemand schrie entsetzt auf. „Alec!“ Der Schrei kam von hinten. Etwas oder jemand hetzte an mir vorbei, wollte sich auf Gregor stürzen. Doch ich hetzte ihr nach und warf mich zwischen ihnen. Mochte er mich verarscht haben oder nicht. Das war mir gleich. Gregor hatte mich beschützt und gelehrt. Ich schuldete ihm was. Ich und die Vampirin krachten zusammen. Dabei brach ich mir den Arm. Doch für Scheien und den Schmerz blieb keine Zeit. Kaum dass ich reagieren konnte, wurde ich wieder auf den Boden gerissen. Die Vampirin, sahmich mit mörderischem Blick ansah und plötzlich schrie ich vor Schmerzen auf. Obwohl sie mich nur an den Schultern festhielt. Doch es fühlte sich an, als würde sie tausend Messer gleichtzeitig in meinen Körper stossen und sie alle zur gleichen Zeit drehen. In der Ferne hörte ich immernoch die Kampfgeräusche. Aber auch Gregros Stimme. „Kämpf dagegen an, Cassandra!“, schrie er schrill. „Kämpf dagegen an!“ Ich wusste nicht wie. Wusste nicht, wie ich gegen diese Schmerzen ankämpfen sollte. „Ich kann nicht. Es tut so weh!“, wimmerte ich in Gedanken. „Reiss dich zusammen. Oder willst du es den Mördern deiner Familie soeinfach machen?“, fragte er und ich sah das Bild meiner Eltern und meines Bruders, wie sie von den Volturi ermordet wurden. Und da war die Wut wieder da. Ich schrie zwar immernoch, aber nicht aus Schmerz. Sondern aus der alten Wut, die vorher verloschen war und nun wieder aufflammte, wie ein Feuer. Mit einer mir ungeahnten Kraft, riss ich meinen einen noch heilen Arm hoch und hieb meine Faust in das Gesicht der Vampirin. Die Nase gab unter meinem Schlag nach und die Vampirin schrie auf. Rollte nachhinten und wand sich vor Schmerzen. Ich warf mich auf sie. Ineinander verkeilt rollten wir über den Boden und ich versuchte diesem Miststück irgendwie fertig zumachen. Sie war ganz schön zäh. Kratzte und Biss. Prügelte auf mich ein. Doch ich gab nicht minder Contra. Meine ganze Wut ließ ich an ihr aus und genoss es irgendwie. Ja, mit ihr würde ich all den Schmerz füttern, den ich die ganze Zeit verspürt hatte. Und die Wut. Ich spürte, wie der Schmerz wieder hochkam. Das Miststück wollte mich wieder mit ihrem Blick leiden lassen. Doch ich kam ihr zuvor. Blitzschnell rollte ich mich hoch, sodass ich nun auf ihr saß und drückte dabei meine Knie auf ihre Arme, sodass sie sich nicht bewegen konnte. Und schlug zu. Diesesmal stärker und schickte die Vampirin ins Reich der Träume. Sofort war der Kampf vorbei. Gregor, sowie Matthias und seine Männer als auch die anderen hielten inne und sahen mich an. Ich erhob mich von der bewusstlosen und atmete heftig. Für einen kurzen Moment wurde mir schwarz vor Augen und meine Knie wurden weich. Aber dann hörte es auf und ich fühlte mich einigermassen sicher auf den Beinen. Dennoch war es erstaunlich. Mir war nicht klargewesen, wie viel Adrenalin durch meine Adern gepumpt wurde. Geschweige denn wieviel Kraft es mich kostete. Aber immerhin hatte ich sie für eine Weile außer Gefecht gesetzt. Die Leibwächter von Matthias hielten einen von ihnen fest, während Gregor einen anderen Vampir, den er sich eben am Kragen geschnappt hatte. Er sah mich an. Auch wenn es immernoch dunkel war, glaubte ich etwas wie Erstaunen in seinen Augen zusehen. Ich lächelte schwach. Verzog aber wieder das Gesicht weil sich mein gebrochener Arm meldete. Dann widmete er sich wieder an den Vampir in seinem Griff. „Woher wusstet Ihr, wo wir waren?“, fragte er und schüttelte ihn. Der Vampir fauchte. Beschimpfte Gregor, bleckte die Zähne. Aber davon ließ Gregor sich nicht beeindrucken. Trotz seiner Größe kam er mir nun vor, wie ein Kleinkind. Gregor sah dies genauso und schüttelte ihn, wie einen nassen Sack. „Raus mit der Sprache. Woher wusstet Ihr, wo wir uns verstecken?“, fragte er wieder und diesesmal war der Vampir kooperativer. „Das ist keine Kunst. Dieser Geruch ist so stark, dass man ihm selbst bis ans Ende der Welt wittern kann!“, fauchte er und schaute dabei auf mich. Instinktiv roch ich an mir. Ich roch nichts. Zumindest nichts, was besonders stark oder anziehend war. „Und was hattet ihr vor mit Ihr?“, bohrte Gregor weiter und nun lachte der Vampir wieder. „Warum wohl? Um sie auszulöschen. Sie hat gegen die Regeln verstossen!“ „Und ihr? Lockt Ihr nicht auch ahnungslose Menschen an und saugt sie aus?“, fragte Gregor und der Vampir schnaubte. Nun traute ich mich näher an ihn heran und sah ihm ins Gesicht. Das war wohl einer von ihnen. Einer von den Mördern und der Wunsch ihm eine zuverpassen war groß. Ich ballte meine gesunde Faust und kämpfte dagegen an, ihn mit blossen Händen auseinander zureissen. Der Vampir sah dies und grinste. „Sieh an sieh an. Hast du dich also wirklich mit diesem Abschaum verbündet? Aber wir werden dich sowieso kriegen. Auch wenn du noch so festzuschlagen kannst!“, sagte er und ich konnte nicht anderster. Meine Hand schnellte nachvorne und meine Nägel gruben sich in sein Fleisch. Kratzten ihn und vier Kratzer zierten seine Wange. Aber das kümmerte den Vampir nicht. Er lachte weiter. Bis Gregor nun ihm eine versetzte und seinen Kopf nachvorne warf. Er war sofort still. „Nehmt Euren toten Freund mit und sagt Euren Herren, dass sie es gar nicht versuchen sollen uns zufinden!“, knurrte er und versetzte ihm einen Stoss. Der Vampir taumelte und fing sich dann aber wieder. Auch die Leibwächter ließen ihren Gefangenen gehen und er fauchte wütend. Langsam gingen sie zu den beiden am Bodenliegenden Vanpiren und wuchteten sie, als würden sie gar nichts wiegen auf die Arme. Warfen uns noch einmal einen hasserfüllten Blick zu, dann waren sie weg. Erst als die Luft wieder reinzusein schien, atmete Gregor auf und ging zu mir. Klopfte mir leicht auf die Schultern. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte er und ich hörte zum ersten Mal Sorge in seiner Stimme. Ich nickte bloss. „Ja, mein Arm ist nur…!“, gebrochen wollte ich sagen, doch als ihn bewegte, verspürte ich keinen Schmerz mehr. Er war auch wieder beweglich. Kein Bruch. Gregor schien gesehen zu haben, wie es mich verwunderte er und nahm meinen Arm in die Hand. Untersuchte ihn. Dann wandte er sich an Matthias. „Matthias sieh dir das an!“, sagte er und der Vampir trat an mich heran. Ich begriff nicht, was das sollte. Aber etwas schien an meinem schnellverheiten Arm zustören. Matthias befühlte meinen Arm und nur die dicke Stelle war Zeuge, dass der Knochen einmal gebrochen war. „Erstaunlich!“, murmelte er. „Was denn?“, fragte ich, als es mir zubunt wurde und Gregor und Matthias schienen erst jetzt zumerken, dass ich da war. Auch wenn ich an dem Arm dranhing. „Das sehen wir später. Erstmal müssen wir von hier weg!“, erklärte er und ließ mich damit auf heissen Kohlen sitzen. „Wir sollten schleunigst verschwinden. Sie wissen, wo wir sind. Und ich kann mir gut vorstellen, dass sie es erneut versuchen werden!“, wies er sie an und Matthias nickte. Noch in derselben Nacht fuhren wir zum Flughafen, buchten fünf Tickets für einen Nachtflug und schon saßen wir in einem Flieger. Als ich fragte, wohin es nun ginge, sagte Gregor nur ein Wort: „Rumänien!“ Während des Fluges erzählte mir Gregor, warum wir nach Rumänien flogen. „Dort gibt es zwei Vampire, die uns helfen können. Verbündete sozusagen!“, erklärte er bloss und ich fragte mich wirklich, was noch kommen würde. Erst das mein Arm so schnell heilen konnte und nun diese geheimnissvollen Verbündeten. Dabei musste ich an Matthias denken. Er und Gregor schienen sich lange zukennen und mir wurde zum ersten Mal bewusst, dass ich sogut wie gar nichts von Gregor wusste. Wo er geboren wurde? Wie er zum Vampir wurde und wieso er solch einen Hass auf die Volturi hatte? Irgendwie sorgte das in meinem Innern für ein unwohles Gefühl und ich verspürte den Drang, ihn auszufragen. Doch ich brauchte ihn nur anzusehen, um zuwissen, dass ich nichts aus ihm herausbekommen würde. Er hatte sich ja sonst immer gut betucht gehalten und würde sicherlich nicht anfangen seine Lebensgeschichte zuerzählen. Dennoch wollte ich es wissen. Aber das musste wohl warten. Denn wir hatten nun andere, größere Probleme. In Rumänien trafen wir auf zwei Verbündete, wie Gregor es so schön ausdrückte. Ihre Namen waren Stefan und Wladimir und beide sahen mich an, als sei ich etwas, was sie noch nie gesehen haben. Ich trat unruhig von einem Fuss auf den anderen. „Das ist sie also, die sie töten kann?“, fragte nun Stefan und wandte sich an Gregor. Doch Matthias war es, der sprach. „Ja, und das die Volturi hinter ihr her sind, spricht noch mehr dafür!“, erklärte er. „Darum sind wir zu Euch gekommen. In der Hoffnung, uns zuhelfen. Uns zu verstecken, bis sie soweit ist!“, ergänzte Gregor. Stefan und Wladimir sahen sich an. Schienen mit ihren Blicken Argumente fürs dafür-und dagegensein. Dann aber sahen sie uns wieder an und Stefan sprach:„ Natürlich werden wir euch verstecken!“ Und Wladimir sagte: „Wenn es hilft, diese selbstherrlichen, verlogenen Hunde loszuwerden. Ganz bestimmt!“ „Da gibt es noch etwas. Ihr Arm. Er war gebrochen und von einer Minute auf die nächste, war dieser wieder heil!“, unterbrach Gregor die beiden bei ihrem schadenfrohen Vorstellgungen und sie sahen mich nun wieder voller Erstaunen an. „Wirklich?“, sagte Wladimir. „Das ist ja interessant!“, meinte nun Stefan. „Ja, ich war auch sei verwundert!“, kam es von Gregor und ich kam mir langsam vor, wie ein Freak. Und das war ja schon untertrieben. Langes Schweigen lag nun im Raum. Stefan war der erste, der etwas sagte:„ Ich würde gerne etwas testen!“ Gregor tauschte mit mir einen Blick. Wollte wissen, was ich dazu sagte. Doch er wartete nicht ab, bis ich Nein sagte, denn er nickte und bevor ich es mich versah, packte Wladimir meinen Arm, streckte ihn Stefan hin, der sogleich ein Streichholz zur Hand nahm, es anzündete und mir die kleine Flamme auf die Haut drückte. Der Schmerz war unerträglich und der Geruch von verbrannter Haut stach mir ekelhaft in der Nase. Ich versuchte meinen Arm aus dem unerbittlichen Griff Wladimirs zuwinden. Aber er hielt mich sofest, dass ich keine Chance hatte. Der Schmerz wurde immer schlimmer. Bis ich aufschrie und erst da, als ich schon das Bewusstsein zuverlieren glaubte, ließ mich Wladimir los und das Feuer wich einem dumpfen Brennen. Noch immer roch es nach verbranntem Fleisch und ich blickte mit Tränen in den Augen auf meinen Arm. Eine hässliche Brandblase prangte darauf. Doch ehe ich richtig verstehen konnte, verheilte diese und es blieb nur eine helle Stelle. Nicht mal eine Narbe. „Was…?“, keuchte ich, obwohl ich eigentlich wütend aufspringen und Stefan an die Gurgel gehen sollte. „Interessant. Anscheinend verfügst du über enorme Selbstheilungskräfte!“, sagte Stefan dann. „Hätte das nicht auch etwas weniger schmerzvoller gehen können!“, murmelte ich, da mir das unheimlich war. Seitwann hatte ich solche Fähigkeiten? Etwa seit ich eine Vampirin bin? „Dann sind ihre Chancen noch größer, wenn sie unverwundbar ist!“ Es war meine Feststellung als eine Frage und sie kam von Gregor. Täuschte ich mich, oder hörte ich in seiner Stimme eine Spur von Erstaunen? „Sieht ganz so aus. Wir sollten keine Zeit verschwenden!“, meinte nun Wladimir und besah mich mit einem merkwürdigen Blic. Es sah aus, als würde er es kaum erwarten können, die Voluri auszulöschen und wiedermal frage ich mich, ob ich nicht doch nur benutzt werde. Mein Training wurde fortgesetzt. Doch statt mich nun nur körperlich vorzubereiten, unterrichteten sie mich nun auch im Geiste. Damit ich gegen sie gewappnet bin. „Janes Fähigkeit hast du bereits zuspüren bekommen. Der, den du gekratzt hast, war Demetri. Ein Tracker. Er kann andere Vampire, nur durch ihren blossen Geruch aufspüren und er hört erst auf sie zu jagen, wenn er sie tötet. Chelsea kann Bindungen beeinflussen. Negativ als auch positiv. Sie ist kein starker Gegner. Dennoch solltest du aufpassen und sie nicht unterschätzen. Felix, der auch dabei war, besitzt keine Kräfte. Bei ihm gildet das gleiche!“, erklärte Gregor, während er nach mir schlug und ich hinundwieder nur knapp aber gesckickt auswich. Ich fragte mich immer mehr, wer er wirklich ist. Meine Fragen bezüglich seiner Lebensgeschichte und die, warum er so gut über die Volturi bescheid wusste, drängten immer mehr darauf ausgesprochen zuwerden. Doch ich ließ es. „Habe ich denn eine Chance?“, hatte ich gefragt, da mir die, gegen die ich kämpfen muss, nicht gerade schwach vorkamen. Jane hatte mir schon gereicht. „Wenn du lange und hart genug tranierst und lernst, dich gegen sie wehren zu können, dann ja!“, sagte er. „Du hast es ja schon geschafft, ihnen zu entkommen!“ Da hielt ich inne. Ich konnte mich immernoch nicht daran erinnern, wie ich daraus gekommen und in dieses stinkende Loch bin. Es war, als wenn jemand einen Teil meiner Erinnerung herausgerissen hat und nur tiefe Schwärze zurückgelassen hat. Etwas, was mich wirklich langsam beunruhigte, aber auch erleichterte. Wer weiss, was für schreckliche Bilder, mir verschlossen blieben. „Naja, ich weiss nicht mehr, wie ich ihnen entwicht bin!“, murmelte ich, mehr zu mir selbst, als zu ihm und er sah mich mit großen Augen an. „Nicht? Seltsam!“ Ich zuckte bloss die Schultern und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken. Aber es ließ mich nicht mehr los. „Hast du niemals versucht, dich daran zuerinnern?“ „Ja, mehr als einmal. Aber ich kann es nicht!“ „Willst du dich daran erinnern?“ Ich hielt inne und biss mir auf die Unterlippe. Nein, wollte ich sagen, doch ich nickte. „Aber wie soll ich das machen?“ Gregor schien selber darüber nachzudenken. Dann… „Gehen wir zu Stefan, vielleicht kann er uns ja helfen!“, sagte er und wir verließen den Raum, in dem wir trainierten. „Sie weiss nicht, was danach passiert ist?“, fragte Stefan, als Gregor ihm erzählte, was mich wurmte und ich nickte. „Hmm,…dieses Mädchen verblüfft mich immer mehr!“, sagte der rümanische Vampir und mass mich mit seinen Blicken. „Kannst du ihr helfen?“ Stefan schüttelte den Kopf. „Nein!“, sagte er, beinahe schon milde. „ Zumindest kann ich ihr die Türe zeigen. Aber sie öffnen. Nur sie kann es!“ Dabei zeigte er auf mich und ich machte instinktiv einen Schritt zurück. „Ich? Aber…ich will mich nicht erinnern!“, sagte ich schnell. Nicht so richtig. Auch wenn es nicht schaden würde. Denn dann würde ich vielleicht endlich wissen, was nach dem Angriff passiert ist. Obwohl… Wollte ich das denn? Vielleicht wurde es auch so viel schlimmer, als es jetzt schon war. Ach, es war zum verrücktwerden. Gregor sah, sowie oftmals, was in mir vorging und legte mir die Hand auf die Schulter. Ich blickte zu ihm und er nickte mir aufmunternt zu. Irgednwie, ich wusste nicht warum, glaubte ich etwas wie Beistand in seinen Augen zusehen. Das gab mir neuen Mut und ich versuchte es. Ich setzte mich auf den Boden, Stefan von mir gegenüber. Er wollte mich hypmotesieren um damit meine verborgenen und verdrängten Erinnerungen zu finden. Sie zulassen war meine Aufgabe und mir war ein wenig bang davor. Doch eine innere Stimme sagte mir, dass ich es anders niemals erfahren würde. Ich schloss die Augen, und ließ mich von Stefans Worten leiten. Einige Minuten passierte nichts. Aber dann merkte ich, wie ich in einen Trancezustand hinüberglitt und wie etwas darauf drängt, an die Oberfläche zukommen. Es war als würde ich Bilder verschwommen unter Wasser sehen. Ich versuchte mich stärker auf diese zu konzentieren. Und dann…dann sprangen sie aus dem dunklen Tiefen meiner Erinnerungen und fielen über mich her, wie einst die Volturi. Kapitel 5: Gleiche Gefühle -------------------------- Ich sah es, als würde ich es erneut erleben. Ich stand mittendrin, während sie mich und meine Eltern angriffen. Jane hatte sich auf meinen Bruder geworfen. Ihn zu Boden gerissen und blitzschnell ihren Mund auf seinen Hals gepresst. „Nein!“, schrien ich und mein vergangenes Ich. Panisch blickte ich um mich. Versuchte einen Ausweg zu finden. Fand aber keinen. Dafür sah ich, wie meine Mutter von dem Vampir angegriffen wurde, dem Gregor das Genick gebrochen hatte und meinen Vater, der von einem mit blonden Haaren geschnappt wurde. Ich selbst würde von einem schwarzharrigen angefallen. Als alles vorbei war und jeder Besucher tot war, herrschte einige Minuten lang schweigen. Dann aber… „Hey, das Mädchen lebt noch!“ Mein Herz machte einen Satz, als ich dies hörte und blickte zu mir selbst. Ja, ich lebte noch. Ich konnte noch atmen. Der Vampir, der mir das Blutausgesaugt hatte, ging zu mir und kniete sich neben mich. „Erstaunlich!“, sagte er. Streckte die Hand aus. Da sprang ich auf, stieß ihn von mir und kam wankend auf die Beine. Nun waren die anderen Vampire da. Wollten mich packen. Aber ich war schneller. Oder zumindest in dem Moment. Ich stürzte durch den Raum, eilte auf die Tür und wie durch ein Wunder konnte ich sie öffnen. Ich stolperte den Gang entlang, den ich vor wenigen Minuten mit meiner Familie durchquert habe und ohne zuwissen wie, bog ich eine eine kleine Nebengasse ab. Kam an eine Tür, riss sie auf und warf sie zu. Ekelhafte Kloakenluft schlug mir entgegen, doch ich achtete nicht weiter darauf, sondern ging weiter. Bis ich zusammenbrach und das Bewusstsein verlor. Das war es also! Kaum hatte ich meine verlorene Erinnerung wiedererlangt, schon wurde ich in das Hierundjetzt zurückgerissen und Tränen flossen mir unweigerlich über die Wangen. Weinend und zitternt hielt ich mir das Gesicht. „Nein…nein…nein!“, wimmerte ich. Auch wenn ich wusste, dass es mir das Herz zerreissen würde… Nieundnimmer hatte ich es mir soschlimm vorgestellt. Der Schmerz, der vorher sogut wie vergessen war, durchfuhr mich wieder und riss die alte Wunde in meinem Herz auf. Minutenlang blieb ich so da sitzen, dann umfingen mich Arme und drückten mich sanft an einen Körper. „Schht. Ist gut!“, flüsterte eine Stinme dicht an meinem Ohr. Ich brauchte etwas, bis ich sie erkannte. Gregor?! Ich blickte auf und durch meine Tränen konnte ich nur schwach sein trauiges Gesicht sehen. So als hätte er sich wieder erinnert. Ich schüttelte den Kopf. Drückte mich wieder an ihm. Ich konnte nicht anders. Soviel Schmerz und Wut kamen in mir hoch, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Seit diesem diesen Tag hatte ich mein Zimmer nicht verlassen. Hatte Stunde um Stunde auf meinem Bett gesessen und vor mich hingestarrt. Wie als wenn ich unter Schock stand. Dabei war das, was ich gesehen hatte und erneut mich zerfrass, nur wenige Minuten her, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich fühlte nichts. Keinen Schmerz. Keine Wut… Ich war tot, hallte es immer wieder durch meinen Kopf. Wirklich tot. Lange hielt dieses Gfühl der Leere an. Ich hörte nicht mal, wie die Türe sich öffnete und jemand eintrat. Ich bemerkte es erst, als ich eine Hand auf meinem Knie sah. Ich erkannte sie. Es war die von Gregor. Doch ich schaute ihn nicht an. Auch nicht, als er mich ansprach und versuchte zu mir durchzudringen. „Cassandra…Cassandra…hörst du mich?“ Seine Stimme kam wie aus weiter Ferner und verzog sich zu einem Echo. Er rief solange, bis ich ihn hörte und ihn ansah. „Cassandra!“, flüsterte er nun, legte seine Hand auf meine Wange. Sie fühlte sich warm an. So schön warm. Ich schloss die Augen. Doch kaum hatte ich sie geschlossen sah ich meine Eltern und meinen Bruder, wie sie alle abgeschlachtet wurden. Während ich überlebt habe und davon gelaufen bin. Anstatt mich… Ein schrecklicher und verrückter Gedanke kam mir. Wenn ich nur eher zu mir gekommen wäre, dann hätte ich sie retten können. „Ich habe sie im Stich gelassen…ich habe sie…!“, kam es mir über die Lippen. Immer wieder und wieder und blutige Tränen flossen über meine Wangen. Gregor schüttelte den Kopf. „Nein…hast du nicht. Du hättest ihnen nicht helfen können!“, sagte er und strich mir über die Wange. Wischte mir die Tränen weg. Seine Berührung ließ mein Herz schneller schlagen und ich konnte in seinen Augen nun auch neben dem Trost noch etwas anderes sehen. Etwas, was ich bisher nur schwach oder gar nicht gesehen habe. Nun aber umso deutlicher. Und ich musste gegen den Impuls ankämpfen, ihn zu umarmen. Was war nur los mit mir? Ich hatte noch nie so empfunden wie jetzt. Nicht mal als ich ihn kennenlernte. Zumindest nicht so stark. Doch nun, wo er neben mir sitzt und meine Wange streichelt und mich mit diesem Blick ansah, waren meine anfänglichen Gefühle, die ich für hoffnunglose Schwärmerei abtun wollte, stärker denn je. Ich beugte mich zu ihm, lehnte mich an ihm und schloss die Augen. Gregor legte seinen Arm um mich und hielt mich so. Lange blieben wir so und ich wollte, dass es nicht so schnell endete. Er war mir in diesem Moment so nahe, wie noch nie zuvor und mein Herz schlug immer schneller. Ich hob den Kopf und schaute ihn an. Mir wurde bewusst, wie schön er war. Vorher war mir das schon aufgefallen. Aber nun… Ich betrachtete sein Gesicht. Schön, wie das eines Engels war es. Seine Augen, rot wie rubine und genauso strahlten. Seine Lippen wohlgeformt. Und ich fragte mich, wie sie sich anfühlten. Ob sie weich und samtig waren? Er musste dasselbe gedacht haben. Denn er senkte langsam den Kopf und schloss die Augen. Ich tat es ihm gleich. Schloss ebenso meine Augen und hob mein Gesicht zu ihm empor. Es verging keine Sekunde, da berührten sich auch schon unsere Lippen und ich glaubte dahinzuschmelzen. Erst zaghaft erwiederten wir gegensetigi unsere Küsse, dann verlangender und Gregor drückte mich aufs Bett. Ich leistete keinen Widerstand. Ließ zu, dass er mich weiter stürmisch, leidenschaftlich küsste und dabei mich aus meinen Klamotten befreite. Mir kamen seine ebenso störend vor und zog und zerrte an seinen. Besonders an seiner Hose. Gergor lachte im Kuss. Half mir dabei, ihn aus der Hose zu bekommen. Schon lagen wir zusammen engunschlungen und nackt im Bett. Gaben uns völlig der Leidenschaft hin und ich vergass die Schrecken. Alles was nur noch für mich zählte, waren wir. Ich und Gergor. Sanft hauchte er ihr mir Küsse auf meinen Körper. Überall. Biss sanft in meine Brustwarzen, leckte dan nechend darüber, bis sie hart wurden. Seine Hände schienen ebenfalls überall auf meinem Körper zusein. Erkundeten diesen und ich merkte, wie das herrlische kribbelnde Gefühl, welches erst in meinem Bauch war, sich nun ausbreitete und sich in eine wohilge Wärme verwandelte. Ich keuchte auf. Bäumte mich auf und Gregors Berührungen wurden immer verlangender. Die Wärme wechselte zu einem waren Brennen und ich konnte nicht mehr anders. Verlangend schlang ich meine Arme um ihn und drängte mich ihm entgegen. Ich wollte mehr. Mehr….MEHR! Gregor schien dies zu spüren, denn er legte seinen linken Arm, ohne seine Küsse dabei zuunterbrechen, um mich, damit ich fest an seinen glühenden Körper gedrückt wurde, fast als wollte er, dass ich mit ihm verschmolz. Während er mit dem anderen meine Beine auseinander drückte und sich dazwischen schob. Ich keuchte auf, als ich deutlich spürte, was er vorhatte und freute mich. Wurde in seinen Armen zu Wachs. Meine Wangen, mein ganzer Körper glühte nun und ich fürchtete schon, ich würde in Flammen aufgehen. Mir war aber auch zur gleichen Zeit kalt. Angenehme Schauer rannen mir über den Rücken, während er weiter über meinem Körper strich und mich küsste. Dann spürte ich einen reissenden Schmerz in meinem Unterleib und stiess einen schmerzerstickten Laut aus. Gregor löste kurz den Kuss, sah mich an. Sorge, aber auch Zuversicht lag darin. Sanft strich er mir über die Wange. „Es…es tut nur kurz weh…entspann dich…!“, flüsterte er und küsste mich wieder. Drang tiefer ein und kurz verkrampfte ich mich weiter. Aber dann entspannte ich mich. Es war so wundervoll. Und ich wollte es nicht zerstören. Gregor schien mich ganz auszufüllen und ich stöhnte auf, als er begann sich zubewegn. Erst langsam, dann immer schneller, bis ich glaubte nun doch in Flammen aufzugehen. Als wäre er mein einzger Halt in diesem stürmischen Meer aus Verlangen und Lust, klammerte ich mich an ihm. Ich hörte das Blut durch meine Adern rauschen und das wilde Schlagen meines Herzens. Gab mich ganz ihm hin und dann… Glaubte ich, mein Körper wurde explodieren. Ich schrie auf, als sich die Expolsion von meinen unteren Körperregionen sich rasendschnell ausbreitete. Bis in die Fingerspitzen. Mich einhüllte in angenehme Wärme, die noch lange anhielt und mich schließlich einschlafen ließ. In Gergors Armen. Als ich wieder aufwachte, fand ich mich immer noch in den Armen meines Retters. Aber es hatte sich etwas verändert. Er war nicht nur mein Retter und Lehrer, sondern auch mein Geliebter. Die gemeinsame Nacht kam mir wie ein Traum vor. Um sicherzustein, und mochte es verrückt klingen, schaute ich unter meine Bettdecke. Es war kein Traum, ging es mir durch den Kopf. Gregor war, ebenso wie ich nackt. Und zwischen meinen Beinen, auf dem Bettlacken konnte ich etwas Blut erkennen. Es ist also wirklich passiert. Glücklich darüber, dass ich es mir nicht nur erträumt habe, legte ich mich zurück und sah Gregor an. Doch statt zuschlafen, schaute er mich an und in seinem Blick lag soviel von den Gefühlen, die ich ihm niemals zugetraut hätte, dass ich beinahe weinen wollte. Stattdessen schmiegte ich mich an ihm und schloss wieder die Augen. Aber schlafen konnte ich nicht. Gregor legte seinen Arm um meine Schulter. Strich mit den Fingern sacht darüber. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen. „Ich liebe dich!“, flüsterte ich. Es war das erste Mal, dass ich dies zu ihm sagte. Letzte Nacht schien es mir nur unötig. Da ich wusste, er würde es so verstehen. Lange sagte Gergor darauf nichts und ich befürchetete, er wäre doch eingeschlafen. Dann aber… „Ich liebe dich auch. Dabei glaubte ich, niemals wieder lieben zukönnen!“, flüsterte er und hauchte mir einen Kuss auf den Kopf. Ich schaute zu ihm hoch. „Heisst das, dass du schonmal…?“, wollte ich fragen, doch ich konnte nicht weitersprechen, da Gregors Augen nun traurig wurden. „Ja…vorlanger Zeit!“, sagte er dennoch, wobei ich mir vorstellen konnte, dass es ihn schmerzte, darüber zureden. „Sie war ein Mensch und obwohl ich wusste, dass gegen die Gesetze dieser Hunde verstoss, verliebte ich mich in sie. Irgendwan kamen sie dahinter und töteten sie. Sie wäre eine Gefahr. Eine schwache Stelle. Das waren ihre einzigen Gründe. Mir wollten sie auch an den Kragen, doch ich entwischte ihnen und versteckte mich!“ Das war es also. Darum hatte er niemals darüber gesprochen. Aber war das denn ein Wunder. Er hatte seine Liebe verloren und sie waren schuld daran. Es war fast dasselbe, wie bei mir. Naja, nicht fast… Der Unterschied zwischen unseren Motiven war groß. Riesengroß! Und doch… hatten wir was gemeinsam. Wir hatten beide diejenigen verloren, die wir liebten. Jeder durch die Hand der Volturi. „Wielange ist das her?“, fragte ich. Gregors Gesicht wirkte verschlossen und er schwieg. Eine lange weile und ich fürchtete ich hätte alte Wunden aufgerissen. Aber dann verschwand dieser Ausdruck und er sagte in einem Atemzug:„ Knapp zweihundertundachtzig Jahre!“ Wow! Schon so alt war er. Da komme ich mir wir ein Kleindkind vor mit meinen mickrigen, was weiss ich wieviel, Wochen. „Wie konntest du dich jahrelang verstecken?“, bohrte ich weiter. Meine Neugier war geweckt. Denn die Volturi fackelten nicht lange, wenn es um die Beseitigung von unerwünschten Vampiren ging. Das konnte ich bezeugen. Wie konnte er also solange unentdeckt bleiben? „Ich habe meinen Tod vorgestäuscht. Ich habe mir einfach eine Leiche, die in einem abrissreifen Haus lag, gegriffen, ihr meine Klamotten angezogen, etwas von meinem Blut auf sie gestrichen, sodass mein Geruch auf ihr stärker wurde und sie dann verbrannt. Als sie die Leiche dann fanden, dachten sie wohl, dass wäre ich gewesen. Denn sie verschwanden und ließen mich in Ruhe. Bis jetzt habe ich Ruhe von ihnen gehabt!“, sagte er und sah mich dann an. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, das sich dazu meinen Beitrag geleistet habe. Dass ich dfür Veranwortlich war. Ich duckte mich und schaute ihn aus verlegenen Augen an. Er hatte sich solange vor diesen Monstern versteckt und war vor ihnen sicher gewesen. Und nun kam ich daher und lockte ihn praktisch aus seinem Versteck. Oh man… „Sag, ist das meine Schuld?“ Gregor lächelte. Es war ein amüsiertes Lächeln, kein zynisches. „Glaubst du an Schicksal?“, fragte er stattdessen und ich runzelte die Stirn. „Nein…!“, sagte ich dann. „Sowas gibt es nicht!“ „Etwa genauso, wie es nicht Vampire gibt!“, fragte er und ich musste grinsen. Und kuschelte mich an ihn. „Das ist was anderes!“, erwiederte ich und küsste ihn auf die Wange. „So, inwiefern?“ „Vampire können einen beissen, das Schicksal nicht!“, erwiederte ich. „Bist du dir da sicher?“, hauchte er. Zog mich enger an sich. Küsst mich auf die Schläfe. „Auch das Schicksal kann einen beissen!“ Nun wurde er wieder ernst. Auch ich und ich verstand was er meinte. „Und wenn, dann beisst es richtig zu!“, murmelte ich. Dann herrschte Schweigen und da gab es etwas, was ich noch wissen wollte. „Wann hast du gemerkt, dass du…naja…das du dich in mich verliebt hast?“ Ich spürte mehr als das ich sah, wie er auf mich hinunterblickte und bereute meine Frage. Was machte ich blöde Kuh da? Ich sollte froh sein, dass er genauso fühlte wie ich. Aber am Anfang war er so abweisend und kühl zu mir, dass ich wirklich fragte, seit wann. Als er nichts sagte, schaute ich nun doch zu ihm hoch und sah, wie er mich anlächelte. „Als die Volturi uns das erste Mal angriffen. Damals in unserem ersten Versteck. Naja, um ehrlich zusein. Als du mich angeschrien hast. Wo du mich so voller Zorn und Enttäuschung angesehen hast. Ich habe mich so gefühlt, als wäre ich es gewesen, der dir was Schlimmes angetan habe und als ich spürte, dass sie kamen, hatte ich panische Angst. Angst um dich. Und ich wollte nicht auch noch dich verlieren!“, sagte er und mir stockte der Atem. Sanft strich er mir über die Wange und küsste mich. Wäre ich schon nicht tot, oder eher untot. So wäre ich bei diesem Kuss gestorben. In diesem lag nicht nur Liebe. Sondern auch Bedauern und Schmerz. Beides, weil er mir so wehgetan und das Vertrauen, welches ich langsam gelernt hatte, in ihm zu setzen, zerstört hatte. Ich lächelte und kuschelte mich an ihm. Das war wirklich die schönste Liebeserklärung, die ich mir jemals vorgestellt hatte. Keine schnulzigen Worte, die besagten, dass er sogar ans Ende der Welt und in die Hölle hinabsteigen würde. Nur um mir seine Liebe zubeweisen. So wie man das bei diesen vor Schmalz triffenden Büchern kannte. Nein, es waren Worte, die nur einer aussprechen konnte, der schon einmal geliebt hatte und wieder liebte. „Ich liebe dich, Gregor!“, flüsterte ich und ehe ich was dagegen unternehmen konnte, war ich wieder eingeschlafen. Doch bevor ich ins Reich der Träume hineintauchte, hörte ich leise flüstern. „Und ich liebe dich!“ Eine Weile blieben wir noch im Bett liegen, dann aber standen wir auf und zogen uns an. Matthias, seine Leibwächter, Stefan und Wladimir schienen nichts von unserer gemeinsamen Nacht zuwissen. Und wenn doch, dann ließen sie sich nichts anmerken. Gregor ließ das Kalt. Aber bei mir. Naja…die Vampirleibwächter von Matthias sahen mich immernoch an, als sei ich ein Freak. Was nun schlimmer geworden war, da sie wohl gerochen hatten, was zwischen uns passiert ist. Eines Nachts wurde ich durch ein Gespräch zwischen Gergor und Matthias wach, dass alles andere als höflich war. „Hast du nun endgültig den Verstand verloren? Dich mit der Sangius-Virgo einlassen?“, sagte er und ich stutzte. Sangius-Virgo? Meinte er etwa mich damit? Wie kam er bloss auf diesen Namen? Etwa durch seine Vision?! Wäre das ganze nich so absurd, würde ich darüber lachen. Doch zusehr machte es mich nervös, was sie noch besprachen. „Jetzt hör mal auf, Matthias. Sie ist ein Vampir, wie du und ich. An ihr ist nichts außerwöhnliches!“, verteidigte er sich. Ich wollte schon empört raustreten und ihm das vorwerfen. Nicht außergewöhnliches. Und wie war das letzte Nacht. Doch das das natürlich Blödsinn war, war mir bewusst. Er meinte eigentlich nur damit, dass ich eine Vampirin bin. Nicht mehr nicht weniger. „Komm, Gregor. Wie naiv bist du eigentlich? Hast du jemals von einer Vampirin gehört, die unverwundbar ist. Die Volturi haben zwar ihre Wache, aber niemals hatten sie jemanden wie sie und es wird auch niemals eine geben wie sie. Sie ist die einzige, mit dieser Fähigkeit!“, erwiederte Matthias. „Na und. Dann ist es ebenso. Ich verstehe einfach nicht, was du dagegen hast!“ „Das habe ich nicht. Nur wird sie dein Untergang sein, wenn du weiterhin für sie Gefühle hast. Denk doch mal daran, was damals passiert ist, als…!“, wollte Mattihas sagen, doch Gregor schnitt ihm wütend das Wort ab. „Sag nichts. Ich weiss, ganz genau, was du sagen willst. Aber. Sag. Es. Nicht!“ Etwas sagte mir, dass das mit seiner toten Geliebten zutun hatte und es schnürrte mir den Hals zusammen. Was zum Teufel meinte Matthias damit. Was hat das, was mit ihm und ihr damals passiert ist, mit mir zutun? Neugierig und mit einem wachsenden unguten Gefühl im Bauch horchte ich weiter. „Was ich sagen will, ist, dass deine Liebe dich verwundbar macht und dir das Genick brechen kann. Das du damals entkommen konntest, war reines Glück. Nun aber wissen sie, dass du lebst und sie schützt. Sie werden garantiert bald kommen und wenn sie dich kriegen, dann wirst du ihnen nicht mehr soschnell von der Klinge hüpfen!“ „Und wenn schon…!“, sagte Gregor und das Knarren der Bodenbretter verreit, dass er sich umdrehen und gehen wollte. Doch Matthias hielt ihn zurück. „Gregor. Sei vernünftig. Bilde sie aus, bis sie soweit ist und dann…mach dich aus dem Staub. Was kümmert sie dich…Ich bin dir zwar dankbar, dass du sie gerettet und dich um sie gekümmert hast, aber du solltest es nicht übertreiben!“, sprach er beherzt auf ihn ein. Und ich wollte ihm schon an den Hals springen. Was nahm sich dieser Mistkerl nur heraus, dass er Gregor davon abraten sollte, weiterhin mit mir zusammen zusein. Geschweige denn mich zu lieben. Doch ich hielt mich zurück. Gregor würde ihm schon Contra geben. „Wann ich übertreibe und wann nicht, geht dich nichts an. Und was sie mich kümmert? Vieles. Seit so langer Zeit habe ich endlich wieder jemanden gefunden, der mir das Gefühl gibt, lebendig zusein!“, waren seine letzten Worte und ich spürte, wie mein Herz raste. Das war das schönste was jemals jemand über mich gesagt hatte. Das zeigte, dass er nicht nur letzte Nacht seine Gefühle für mich zuließ sondern auch jetzt und das musste wirklich an Mut grenzen. Ich lächelte. Ich liebe dich, dachte ich. „Gregor…!“, versuchte es noch einmal Matthias. „Nein, ich werde meine Gefühle für sie nicht aufgrund deiner Paranoia vergessen!“, sagte er entschieden und damit war das Gespräch zwischen ihnen beendet. Doch Matthias wollte ihn nicht so einfach gehen lassen. „Gregor, sie wird dich irgendewann den Kopf kosten. Und dann werde ich dir nicht helfen können!“ Doch Gregor hörte ihm schonlange nicht mehr zu, da er die Tür öffnete und plötzlich vor mir stand. Ich war zu überrascht, als dass ich etwas sagen konnte. Gregor sah mich an, dann trat er ins Zimmer und schloss die Tür. Nahm mich dann in den Arm. „Egal was er sagt, glaube ihm nicht. Dich könnte und will ich nicht verlassen!“, flüsterte er. Ich schmiegte mich eng an ihn. Das brauchte er mir nicht zusagen. Das wusste ich auch so. Er hatte es mich deutlich spüren lassen. Dennoch musste ich immer wieder an die Worte Matthias denken und an den Namen, den er ausgesprochen hatte. „Wieso nannte er mich Sangius-Virgo?“ Durch Gregor ging ein Ruck und er drückte mich etwas von sich. Sah auf mich hinunter. „Vergiss diesen Namen. Er ist der reinste Schwachsinn!“, sagte er. Doch ich konnte diesen Namen nicht vergessen. Er kam mir immer wieder ins Gedächtniss. Sangius-Virgo…. Das war Latein und bedeutete Blut-Jungfrau. Ich schluckte. Als ich zu einer Vampirin wurde, war ich noch Jungfrau und ich hatte wirklich ein blutiges Ende gefunden. Ich schauderte. „Wieso ist er so dagegen, dass du und ich…?“, fragte ich. Konnte jedoch den Satz nicht beenden. Gregor lächelte matt und schüttelte den Kopf. „Lass dich davon nicht verwirren. Matthias macht sich immer Sorgen um mich, wenn ich mich in seinen Augen in Gefahr begebe!“, erklärte er. „Und begibst du dich gerade in Gefahr?“ Gregor hob die Schultern und grinste verschwörerisch. „Wer weiss. Wenn Liebe tödlich ist, finde ich, dass es die schönste Art zu sterben ist!“ „Hör auf solche Sachen zu sagen!“ Es machte mir Angst, dass er sowas sagte. Igrendwie hatte ich das Gefühl, dass Matthias Worte nicht nur Worte waren, sondern etwas was die Zukunft betraf. Gregor strich mir sanft über die Wange. „Darüber mach dir keine Sorgen. Es wird mir schon nichts passieren!“, versprach er mir und küsste mich. Kapitel 6: Ein schmerzlicher Verlust! ------------------------------------- Wir trainierten weiter. Und ich wurde immer besser. Nicht nur körperlichen Angriffen konnte ich statthalten sondern auch gedankliche. Matthias half mir dabei am meisten. Rief mithilfe seiner geistigen Kräfte in mir die schlimmsten Erinnerungen hoch, die ich bisher immer gut verdrängt hatte. Die Ermordung meiner Eltern und meines Bruders. Dabei griffen mich Gregor und Matthias Leibwächter an. Wladimir und Stefan hingegen hielten nach den Wachhunden der Volturi Ausschau. Nicht das sie wieder einfach so vor der Tür standen. Doch eines Tages spürten sie uns auf. Soviel zum Thema in Rumänien seien wir sicher. Gregor hatte nicht eine einzige Minute verschwendet. Schnell packte er das wenigste, was wir hatten und wir teilten uns auf. Wladimir und Stefan liefen nach Süden. Matthias und seine Leibwächter nach westen und wir liefen nach Osten. Die anderen sollten sie ablenken und uns damit genug Zeit verschaffen, einen großen Vorsprung zuhaben. Gregor hielt meine Hand so fest, als würde unser Leben davon abhängen. Wir rannten durch den Wald, sprangen über Stock und Stein, legten falsche Spuren. Es schienen schon Stunden vergangen zusein, in denen wir über unser Leben rannten. Igrendwann blieb er stehen und wir machten kurz Pause. Ich setzte mich auf einen Baumstumpf und holte Luft. Gregor indessen behielt die Umgebung im Auge. Falls es den anderen nicht gelungen war, sie von uns abzulenken. „Wie weit ist es noch?“, fragte ich. „Nicht mehr weit!“, erklärte er. „Was passiert eigentlich, wenn wir ihnen entwicht sind!“ Gregor sah mich an und etwas in seinem Blick sagte, dass er soweit noch nicht gedacht hatte. Ich wollte schon darauf sagen, doch er grinste. „Keine Angst. Mir fällt schon was ein!“, beruhgte er mich. Ich nickte. Wir blieben einige Minuten. Und dann…passierte es. Wie wilde Wölfe sprangen sie uns an und rissen mich und Gregor zu Boden. Ich schrie panisch auf und wusste erstmal nicht, wo oben und unten war. Doch dann sah ich das wütende Gesicht der Vampirin Jane, die sich offensichtlich von meinem Schlag ins Gesicht nicht richtig erholt hatte. Ihre Nase war schief und wäre das ganze nicht so gefährlich, hätte ich gelacht. Jane legte ihre Finger um meinen Hals, wollte mich erwürgen. Doch ich stiess sie von mir. Sie wollte wieder angreifen, doch ich wich aus und sie knallte gegen einen Baum. Dieser ging unter der Wucht ihres Aufpralls zu Bruch und brach wie ein Zweig. Jane taumelte. Ich hatte aber keine Zeit mehr für sie. Ich drehte mich um, sah mich nach Gregor um, der gleich von zweien angegriffen wurde. Ich stürmte auf sie zu. Packte den einen am Kragen, schleuderte ihn von ihm weg. Und wollte nach dem anderen greifen. Doch da war auch schon Jane, die mich am Fuss packte und nachhinten riss. Hart prallten wir auf den Boden und rangen miteinander. Während dessen hatte sich der Vampir, den ich von Gregor gezerrt hatte wieder auf ihn geworfen und gemeinsam mit dem anderen drückte er ihn zu Boden. Der eine hielt ihn so gut es geht am Boden fest. Der andere zog nun etwas heraus, das in dem dämmrigen Licht des Mondes glänzte. Silbern und länglich. Ende in einer Spitze, die tödlich blitzte. Ein Dolch, schoss es mir durch den Kopf und ich wollte zu ihnen. Sie von Gregor wegreissen. Sie daran hindern, dieses Ding einzusetzen. Soviel ich über Vampire wusste war, dass man sie nur durch einen gezielten Stich ins Herz, mochte es mit einem silbernen Dolch oder ein Pflock aus Holz sein, töten konnte. Nein, das durften sie nicht. Nicht ihn. Nicht nachdem ich schon meine Familie verloren habe. „Nein!“, schrie ich, wollte zu ihnen, aber Jane hielt mich von hinten fest, und so musste ich zusehen, wie sie ihn ermordeten. Es ging schnell, aber für mich schien es wie in Zeitlupe zugehen. Das hinabsaussen des Dolches, wie er sich dann in den Rücken Gregors bohrte und damit sein Herz durch stach. Ich glaubte, auch mein Herz wurde durchbohrt, als ich sah, wie Gregors Körper kurz zusammenzuckte und dann erschlafft liegen blieb. Ich schrie und weinte. Hörte das zufriedene Lachen der anderen. Es dröhnte mir in den Ohren und neben dem Schmerz und mit ihrem Lachen und meinen entsetzten Schreien, machte sich auf die Wut in mir breit. Heiss und hell war sie und durchfuhr mich, wie ein flammendes Inferno. Es war wie beim letzten Mal, als ich gegen diese Ungeheuer kämpfte. Nur war diese Wut nun umso stärker. Mein Schrei, war voller Wut und Schmerz zugleich und hallte durch den ganzen Wald. Das Lachen erstarb und ich riss Jane von mir. Schleuderte sie auf die anderen und noch bevor sie es sich versahen, stürzte mich auf sie. Ich schlug auf sie ein wie eine rasende Furie und nach einer Zeit, die mir unendlich vorkam, schaffte ich es, sie in die Flucht zuschlagen. Ich wollte ihn noch hinterher rennen, sie noch ein wenig jagen, doch ich hielt inne. Meine Wut war wie weggeblasen und hatte nun der Trauer, die wieder mit brachialer Wucht zurückgekehrt war, platz gemacht. Langsam ging ich zu Gregor zu, der immernoich leblos auf dem Boden lag und kniete mich neben ihn. Vorsichtig rollte ich ihn dann auf den Rücken und blickte in sein Gesicht. Es war kalkeiss. Nur das schmerhafte Zucken seines Mundes und seiner Augenlider verriet mir, dass er noch lebte. Ein Wunder, doch diese würde nicht lange halten. Sein Hemd färbte sich schin auf der anderen Seite rot, wo sich sein Herz befand. Mit einemale begann ich zu zittern und Tränen brannten in meinen Augen. Ich machte mir nicht die Mühe sie zurück zuhalten. Was sollte es schon bringen. In diesem Moment, als ich Gregor sterbend vor mir sah, war mir alles gleich. Sanft strich ich ihm über die Wange. Seine Augenlider zitterten und er öfffnete sie. Das Rot seiner Augen war dumpf und nicht mehr sie Rubine. Leuchtend und voller Leben. Ein fetter Kloss bildete sich in meinem Hals. „Cass…andra!“, flüsterte er mit dem letzten bisschen Atem, was er noch hatte. Er streckte die Hand aus. Berührte mich an der Wange. Diese Geste war so sanft und schmerzlich zugleich, dass ich ein Wimmern mühsam unterdrücken musste. Ich nahm seine Hand in meine küsste sie. Es gab in diesem Moment soviel, was ich ihm sagen wollte. Doch ich brachte keinen Ton über die Lippen. Zu schmerzlich war der Gedanke, dass ich nun auch noch Gregor verlor. „Schh…sag nichts, Ich…ich werde Hilfe holen. Wir…wir kriegen das wieder hin!“, sagte ich, obwohl ich wusste, dass das Sinnlos war. Gregor wusste es auch. Denn nichts konnte einen Vampir mehr retten, wenn sein Herz erstmal durchbohrt wurde. Sobald der Kopf oder das Herz beschädrigt sind, kann es für einen von uns keine Rettung mehr geben! Das hatte mir einmal Gregor erklärt und nun würde er selbst dadurch sein Ende finden. Er schüttelte den Kopf. Seine Lippen formten sich zu Worten, doch es kam kein Laut hervor. Ich wusste auch, ob ich sie überhaupt hören wollte. „Gregor!“, wimmerte ich. Er lächelte. Es war ein letztes, trauriges Lächeln. Dann nahm er seine Hand aus meiner, legte er sie in meinen Nacken und zog meinen Kopf sanft zu sich hinunter und küsste mich. Seine Lippen waren kalt und es durchfuhr mich wie ein Blitzschlag. Noch vor wenigen Tagen hatten wir uns geliebt. Uns gegenseitig gezeigt, was wir für einandern fühlten und nun sollte das alles vorbei sein. Ich konnte und wollte das alles nicht glauben. Er löste den Kuss, nur um mir in die Augen zusehen. Bewegte wieder den Mund und diesesmal hörte ich, was er sagte. „Versprich mir, dass du weiterlebst. Für uns beide weiterlebst!“, flüsterte er mit heiserer Stimme. Und erst wollte ich den Kopf schütteln. Ein Leben ohne Gregor. Nein! Niemals! Doch ich konnte ihm diesen Wunsch auch nicht abschlagen. Wie war das noch: Einem Todgeweihten sollte man seine Bitte niemals abschlagen. Und außerdem liebte er mich und er wollte, dass ich weiterlebte, statt dass ich ihm folgte. Was für ein Liebesbeweis. Ich nickte. Nicht nur weil ich es ihm versprechen wollte, weil ich ihn liebte und er mich. Sondern weil ich es ihm schuldig war. Er hatte mich mit seinem Leben beschützt und ich wollte es ihm so danken. Gregor lächelte nocheinmal. Dann fielen seine Augen zu und sein Kopf rollte zur Seite. Ich wollte noch „Ich liebe dich!“, sagen, doch er würde es nicht mehr hören. Gregor war tot. Noch lange blieb ich bei ihm. Hielt ihn in meinem Armen und weinte. Weinte, bis ich keien Tränen mehr hatte. Irgendwann kamen auch Matthias, seine Leibwächter. Stefal und Wlaidmir und ich hätte sie zu gerne angeschrien. „Wieso habt Ihr es nicht geschafft, sie uns vom Hals zu halten!“, „Wieso kommt Ihr erst jetzt. Wärt Ihr früher dagewesen, würde er noch leben!“ Diese Worte lagen mir förmlich auf der Zunge und ich hätte mehr als nur diese ihnen ins Gesicht geschrien. Ich hätte sie gepackt und geschüttelt. Ihnen die Knochen gebrochen. Sooft, dass sie sich nicht mehr rühren konnten. Geschweige denn sie heilen lassen konnten. Aber ich war vielzusehr von der Trauer erfüllt, als dass ich etwas dergleichen machen konnte. So konnte ich nur zu ihnen hinüber starren und es reichte schon, sie mit dem Zorn, der in mir tobte anzusehen. Matthias war der erste, der in meine Nähe kam und Gregor voller Trauer ansah. „Widerlicher Heuchler!“, ging es mir durch den Kopf. „Du hast gewusst, dass das passiert!“ „Gregor!“, flüsterte er und senkte den Kopf. Seine Wächter und die beiden anderen Vamüire blieben etwas weiter abseits. Gut so. Denn sonst hätte ich mich nicht mehr beherrschen können. Matthias blickte noch eine Weile zu Gregor, dann hob er den Blick und sah mich mitleidig, aber auch, ich konnte mich ja täuschen, anklagend an. Ich ignorierte den Blick und sah wieder zu Gregor. Er sah nicht aus, wie tot. Sondern so als würde er schlafen. Doch das er nicht mehr aufwachen würde, war mir bewusst. Er ist tot…er ist tot… Und ich…ich lebte. Dieser Gedanke verfolgte mich noch die ganze Nacht. Während wir ihn verbrannten. Gregor war ein Krieger gewesen, hatte Matthias gesagt. Also soll er auch so bestattet wrden. Doch das war mir gleich. Ob er ein Krieger war, oder nicht. Er war mein Retter, mein Lehrer gewesen und am Ende sogar mein Geliebter. Auch wenn unsere Liebe ein jähes Ende gefunden hatte. Aber das spielte keine Rolle. Nicht mehr. Hätte ich ihm nicht das Versprechen gegeben, so wäre ich ihm gefolgt. Aber irgendwie wollte ich auch nicht gehen. Noch nicht. Ich hatte da noch eine Rechnung offen. Der alte Rachedurst war wieder da. Noch stärker und brennender, als das Feuer, welches meinen Liebsten verschlang. Die Volturi hatten mir nicht nur meine Familie genommen, sondern auch den, den ich über alles liebte. Ich blickte in die Flammen. Sah, wie sie ihn auffrassen und meine Trauer, vermischte sich immer mehr, mit auflodern des Feuers, mit meiner Wut. So sollten auch diese Bastarde brennen. Brennen sollen sie. Bis in alle Ewigkeit. Matthias trat an mich heran. „Ich weiss, was du vorhast!“, sagte er nur. Ich sah ihn nicht an. Schaute nur in die Flammen. Spürte ihre Wärme auf meiner Haut und stellte mir vor, wie es wäre SIE brennen zulassen. Welch eine Freude muss es sein, ihnen zu zusehen, wie sie sich vor Schmerzen winden und ihren Schreien zu lauschen. Ich lächelte. Schon allein dieser Gedanke…Herrlich. „Du willst Rache?“, fragte er überflüssiger weise und ich sah ihn nun an. Das Feuer spiegelte sich in meinen Augen und egal was Matthias noch gesehen haben musste. Er wich vor mir zurück. Ich brauchte nichts zusagen. Er wusste auch so die Antwort. Ohne ein Wort, drehte ich mich und verließ den Kreis der trauernden Vampire. Als ich zu den Bäumen kam und sicher war, dass mich keiner sah, blieb ich stehen, schaute nocheinmal zurück und flüsterte:„ Leb wohl, mein Schatz!“ Fünf Tage nach Gregors Feuerbestattung, führte ich ein Gespräch mit Matthias. In seinen Augen hatte ich eine gewisse Mitschuld an seinem Tod. Doch darauf ließe ich mich nicht ein. Gregor hatte mir selbst versichert, dass er nie, selbst wenn sein Leben dadurch ausgelöscht wurde, auhören würde, mich zu lieben. Und das sagte ich auch mitten ins Gesicht, weil seine Worte mal zumal härter und schmerzlicher wurden. Die Wunde, die Gregors Tod in mich gerissen hatte, wieder öffneten und darin bohrten. „Gregor wusste, was er tat. Im Gegensatz zu dir, hatte er Zuversicht, dass alles gut wird!“, sagte ich und meine Stimme brach bei den letzten Worten. Es wurde nichts gut. Zumindest nicht für ihn.Matthias teilte diese Ansicht, denn er stand auf, kam auf mich zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihm stehen. „Nein, das wusste er nicht. Er war blind vor Liebe. Ich habe ihn mehr als einmal gewarnt und er hat nicht auf mich gehört!“, zischte er. „Da. Du hast es selber gesagt, du hast ihn gewarnt und er hat nicht auf dich gehört. Also lass mich aus dem Spiel!“, keifte ich zurück und schubste ihn. Kurz verlor Matthias den Halt, taumelte, fing sich aber wieder. Zum Glück waren seine beiden Leibwächter nicht da. Ausnahmsweise. Denn sonst hätte ich ihn nicht mal anhauchen können, ohne dass sie mir die Knochen brachen. Seit Gregor tot ist, war ihre Ansicht, was mich betraf nicht besser geworden. „Aber du hast ihn den Kopf verdreht, wie ich es in meiner Vision gesehen habe!“, warf er wieder mir vor und ich schluckte. Ein beklemmendes Schweigen lag nun über uns. Da wurde mir nun zum ersten Mal bewusst, was ich schon lange vergessen und nicht mehr beachtete hatte. „Wieso nanntest du mich eigentlich Sangius-Virgo?“ Matthias rührte sich nicht. In seinem Gesicht arbeitete es, als würde er sich wirklich überlegen, ob es Sinn hatte mit mir darüber zureden. Dann aber holte er tief Luft und sagte, als er ausatmete:„ Weil ich dich so in meinem Traum nannte. Manchmal sind Namen Ausdrücke unserer Persönlichkeit. Und Sangius-Virgo schien meiner Meinung nach für dich der passande Name zusein!“ Er sagte das so kalt und deutlich, dass ich unwillkürlich einen Schritt zurückmachte. Dieser Name sollte zu mir passen? Wäre da nicht eine harmlosere Beschreibung für mich, wie „Das Opfer!“, oder „Die zerrissene Seele!“, passender? Musste es dieser Name sein? „Und warum?“, fragte ich und war erschrocken wie trocken und brüchtig meine Stimme klang. Matthias lächelte abfällig. „Weil ich sah, wie du, trotz dass du unschuldig warst, mit Freude Blut vergossen hast. Mochte es das deiner Feinde oder das Gregors sein. Blut war But in diesem Falle und du hast es vergossen!“ Noch lange halten Matthias scharfe Worte, die mich übel werden ließen, in den Ohren. Ich soll Blut an den Händen haben? Das war doch absurd. Ich war doch nicht irgendeine mordlüsterne Vampirin. Das waren die Volturi. Sie haben mich zudem werden lassen. Ich war das Opfer! Ein Opfer, dass ein Menschenleben auf dem Gewissen hat, schallte es, wie als wollte es meine Versuche, mich als das Unschuldslamm hinzustellen, zunichte machen. Und ich zuckte zusammen. Es war meine eigene Vernunft gewesen, die das sagte und mir wurde kalt. Ich war kein Opfer. Zumindest nicht ein Unschuldiges Opfer. Sondern auch ein Täter. Wieder sehe ich den armen Obdachlosen, wie er in meinen Armen starb, während ich ihm sein Blut aussaugte. Nein. Ich war nicht unschuldig! Vielleucht war es doch war. Ich war vielleicht doch die blutige Jungfrau, die zwar unschuldig starb und aber ich war es nicht. Ich blickte in den Spiegel und war zuerst erschrocken darüber, wie ich mich verändert hatte. Von der lebensfrohen Cassandra, die ich mal war, selbst als Vampir machte ich noch einen guten Eindruck, war n un nichts mehr zusehen. Trotz dass ich nicht mehr alt werden konnte, schien ich es doch. Meine Augen wirkten in den tiefen Höhlen leer. Mein Mund voller Verbitterung verzogen und mein Gesicht weiss. Beinahe schon transparent. Ich blickte in das fremde Gesicht im Spiegel, Hob die Hand und berührte meine Wange. Das Spiegelbild tat es mir nach. Das bin ich nicht, dachte ich und im nächsten Moment, sagte ich mir: Das bin ich! Ja und nein! So ging es eine ganze Weile. Dann schlug ich in den Spiegel. Merkte nicht den Schmerz, als die Scherben sich in meine Haut schnitten und beachtete auch nicht das Blut, das aus den Wunden quoll. Laut klirrend fielen die Scherben zu Boden und in den zerbrochenen Splittern konnte ich mich tausendfach wieder sehen. Es war bizarr was für ein Vergleich das war. Tausend Gesichter von einem einzigen Menschen. Nein, keinem Menschen. Sondern von einer Vampirin. Und nicht nur von irgendeiner. Sondern die tausend Gesichter der Sanguis-Virgo, ging es mir durch den Kopf und ich schauderte. Noch immer blickte ich hinunter zu den Scherben und ich bildete mir für einen kurzen Moment ein, dass sie mit mir sprachen. Flüsterten. Dinge, die sich wiedersrpachen. Verstecke dich! Schütze dich, damit sie dich nicht finden! Gehe zu ihnen. Räche dich dafür, was sie getan haben! Nein, flieh. Du hast keine Chance gegen sie! Gehe und zahle es ihnen heim. Jedem einzelnen. Lass sie bluten und brennen! Ja, sie sollen brennen. Denn das ist es, was ich vorhatte. Nicht mehr davon laufen und mich verkriechen. Nein. Diese Zeiten waren vorbei endgültig. Denn nun würde ich Jagd auf sie machen. Das Flüstern verebte und nun sahen mich die Gesichter in den Scherben wieder stumm an und diesesmal schienen sie mir nicht fremd oder gar unterschiedlich zusein. Sondern zu einem einzigen Gesicht zu gehören. Zu meinem! Zu der, die einst mal Cassandra gewesen war und nun eine andere war. Cassandra gab es nicht mehr. Sie war gestorben. Doch an ihre Stelle war eine andere getreten. Mit den Erinnungen, die einst mal Cassandra gehörten. Eine Vampirin, namens Sanguis-Virgo. Und diese Vampirin war ich. Ich bin Sanguis-Virgo! Kapitel 7: Blutige Rache ------------------------ Die Reise zurück nach Volterra verlief ohne Schwierigkeiten. Wladimir und Stefan gingen vorraus, um alles vorzubreiten. Matthias bezahlte meinen Flug und als ich des Nachts in der alten Stadt ankam, erwarteten mich schon die Rumänen. Sie gaben mir einen Rucksack, mit dem, was ich wollte und ein schmales, jedoch rasiermesserscharfes Schwert, dessen Klinge aus Silber bestand. Für einen Menschen wäre es zuschwer gewesen. Doch für mich war es federleicht. Ich wog es in meiner Hand. Der Griff war mit Leder verbunden, sodass ich mich nicht selber an der Klinge verbrenne. Stefal und Wladimir hatte wunderbare Arbeit geleistet. „Danke. Ich bin sicher, dass mir das eine große Hilfe sein wird!“, sagte ich und steckte das Schwert in die Scheide. „Pass auf dich auf!“, sagte Stefan. „Diese Hunde werden sicherlich mit dir rechnen und dich nicht aus den Augen lassen!“, erwiederte Wladimir grimmig. Ihnen schien es wohl nicht zu gefallen, dass ich allein gegen sie ins Feld ziehe. Ich lächelte. „Genau das sollen sie. Und sie sollen wissen, dass ich nicht so einfach zuvernichten bin!“, sagte ich. „Solltest du dennoch unsere Hilfe brauchen, pfeiffe!“, bot Stefan wieder an und seine Worte waren ehrlich und gut gemeint. Ich nickte. Klopfte ihm aufmunternt auf die Schultern. „Natürlich!“, sagte ich und lief los. Während ich die Strassen entlanglief, die nun menschenleer waren, erinnerte ich mich zurück. Der Tag war wunderbar sonnig und warm. Die Strassen Volterras überfüllt mit Einheimischen und Touristen. So wie ich und meine Familie es waren. Wie ausgelassen sie damals waren. Und wie mürrisch ich war, weil wir nicht nach Hawaii oder nach Brasilien geflogen waren. Jetzt wo ich nun ein Vampir bin und zurück an den Ort gehe, wo ich einst alles verlor, erschien mir das nicht mehr so wichtig. Wichtig war nur, dass ich es diesen Mördern heimzahlte und dass ich mehr als entschlossen war. Mit festen Schritten ging ich zu dem Kanalisationsdeckel, aus dem ich damals gestiegen war und hob ihn hoch. Der ekelhafte, süßliche Gestank, der mir in die Nase drang, beachtete ich nicht. Geschmeidig glitt ich durch die Öffnung, schob den Deckel wieder zu und kletterte die Leiter hinunter. Laut hallte das Echo durch die zahlreichen Gänge, als ich auf dem Boden sprang und schaute mich um. Es hatte sich nichts verändert. Umso besser. Dann würde ich keine Probleme haben, den Eingang zu finden, durch den ich in das Innere der Falle kommen würde. Schwungvoll stiess ich die Türe zum Saal auf und blieb stehen. Sie hatten mich erwartet. Jane, Demetri, Felix und die drei Oberen Vampire, die selbsternannten Könige der Vampire. Aro, Caius und Marcus. Alle sahen mich voller Verachtung an. Nur Aro schien mich mit neugierifen Blicken zu mustern. Es verging eine halbe Ewigkeit, ehe er sprach. „Willkommen. Endlich sehen wir dich mit unseren eigenen Augen. Und ich muss sagen, die Gerüchte um dich werden nicht gerecht!“ Für einen kurzen Augenblick fragte ich mich, was das für Gerüchte waren. Hatte Matthias mich etwa verraten und den Volutri erzählt, wer ich war. Das würde ich ihm nicht raten. Denn sonst würde er der nächste auf meiner Liste sein. Dich eigentlich spielte es keine Rolle, woher sie diese Gerüchte hatten. Gerüchte waren nichts weiter als leeres Geschwätz. Und ich wollte auf dieses nichts geben. „Ihr habt mich erwartet?“, fragte ich und schaute die anderen an. Und sah, dass ich Felix, Demetri und sogar Jane, die vorher schon ziemlich von mir angeschlagen war, übersät waren mit Blutergüssen und Kratzen. Alle drei sahen danach aus, als wollten sie sich gleich auf mich stürzen. Doch Aro ließ sie nicht. Nicht nachdem er mit mir etwas geplaudert hatte. „Ja, wir konnten deutlich fühlen, dass du uns besuchen kommst!“, erwiederte er. Gab sich höflich. Ich rümpfte nur die Nase. Verlogener Bastard! „Dann wisst Ihr auch, was ich hier will?“, sagte ich kalt und legte die Hand überdeutlich auf den Griff meines Schwertes. Sofort waren Jane und die anderen auf Kampfbereitschaft und fletschten die Zähne. Ich ließ mich jedoch davon nicht beeindrucken. Aro anscheinend auch nicht, denn er stand auf und hob die Hand. Die drei Vampire sahen zu ihm und wurden wieder ruhig. Dennoch ließen sie mich nicht aus den Augen. Ich sie auch nicht. Ich kannte ihre verschlagene, heimtückische Art anzugreifen nur zugut. „Was auch immer das ist. Ich bin sicher, wir werden uns einigen!“, sagte Aro und die anderen warfen ihm entsetzte Blicke zu. Selbst seine beiden Kollegen schien dieser Vorschlag nicht zugefallen. Ich rümpfte nur die Nase. Einigen? Soweit kommt es noch! Das ich mich mit diesen Mördern in Ruhe hinsetzte und bei einer Tasse Blut alles kläre. Bah! Ich war nicht hierher in diese Stadt gekommen, um jetzt meine Rache aufzugeben. Dafür hatte ich sie viel zu lange nachhinten geschoben. „Ich habe gehört, dass du über enorme Selbstheilungskräfte verfügst!“, begann Aro und warf mich für einige Minuten aus der Bahn. Doch ich fing mich wieder und nickte. Woher er diese Information hatte, konnte ich mir schon denken. Einer von diesen Missgeburten muss gesehen haben, wie ich meinen gebrochenen Arm wieder bewegen konnte. „Das ist korrekt!“ „Dürfte ich es selber sehen. Ich bin sehr neugierig!“, bat mich Aro höflich. „Natürlich!“, sagte ich, griff nach einem Dolch, streckte den Arm demonstrativ aus und schnitt mir ins eigene Fleisch. Es war kein Silber, sodass es nicht wie Feuer brannte und wieder schnell verheilte. Das frische Blut rann nur einige Sekunden aus der Wunde, ehe sie sich wieder schloss. Ein Raunen ging durch die Reihen meiner Feinde. Aro war der este, der wieder sprach. Offensichtlich war er der Oberste Vampir und hatte hier das Sagen. „Interessant!“, murmelte er. „Ich habe schon vieles gesehen. Aber ein Vampir, der solch gute Heilungsfähigkeiten hatte, ist mir noch nie untergekommen!“ „Und so wird das auch bleiben. Denn du wirst es nicht mehr erleben, dass es noch einen geben wird!“, dachte ich voller Groll. Doch ich behielt meine Gedanken für mich. „Und was soll das heissen?“, fragte ich stattdessen. „Das heisst, dass du mehr wert bist, als wir am Anfang dachten. Wir haben schon viele unsergleichen mit besonderen Kräften. Aber du…du wärst wirklich eine Bereicherung!“ Ich lächelte. „Ja, das kann ich mir gut vorstellen!“, dachte ich mir. Stefan und Wladimir hatten Recht: Sie sind Machtbesessen! „Euer Angebot schmeichelt mir. Aber leider muss ich dieses anschlagen!“, erklärte ich. Die Vampire fauchten entrüstet. Anscheinend waren sie es nicht gewohnt, dass man ihr Angrbot abschlug. Aro machte ein betroffenes Gesicht. „Wirklich nicht? Schade, denn dann würdest du so weiterleben dürfen und hättest ein Leben, dass deiner würdig wäre!“ „Tut mir leid. Aber lieber lebe ich als freilaufende Beute, als das ich mich zu Euch machthungrigen Mördern anschließe!“, sagte ich und nun legte ich all meine Verachtung in meine Stimme und zog das Schwert. Jane und die anderen bleckten wütend die Zähne. Nun schien auch Aros Höflichkeit ein Ende gefunden zu haben. Denn sein Gesicht wurde zu einer wütenden Grimasse und al er sprach, hörte er sich an, wie ein Richter, der das Todesurteil aussprach. „Dann soll es so sein. TÖTET SIE!“, rief er und schon warfen sie sich auf mich. Felix griff mich gleich direkt von vorne an. Er wollte mit seinen Pranken nach mir greifen. Doch ich duckte mich einfach unter ihm weg und stiess den Griff meines Schwertes in seinen Magen. Felix brüllte auf, als sich der kleine silberne Dorn, der auf Knopfdruck aus dem Griff geschossen kam, in sein Fleisch bohrte und eine hässliche Wunde hinterließ. Blut strömte aus der Wunde und für einen kurzen Moment war Felix vielzusehr von dem Schmerz und der Überraschung übermannt. Diesen Moment jedoch nutzte Demetri, um mich nun von hinen anzugreifen. Ich wirbelte herum. Sprang im selben Moment hoch und schleuderte ihm meinen Fuss ins Gesicht. Schwer getroffen davon taumelte er nach hinten. Blieb nur noch Jane. Sie konnte ich gerade noch aus dem Augenwinekl auf mich zu sprinten sehen. Das Miststück wollte mich allen ernstes aus dem Hinterhalt angreifen. Doch soleicht würde ich mich diesesmal nicht zu Boden werfen lassen. Ich steckte schnell das Schwert wieder ein, drehte mich um und stiess sie mit einem kräftigen Hacken beiseite. Da war auch schon Demetri, der sich von seiner Wunde wieder einigermassen erholt hatte, schob seine Arme unter meine, verschränkte die Hände hinter meinem Genick und nahm mich so in den Schwitzkasten. Ich hingegen ließ mich davon nicht beeindrucken geschweige denn unterkriegen. Zeit Für den ersten Toten. Mit aller Kraft trat ich ihm auf den Fuss. Zwar vermochte der Tritt es nicht, ihn gänzlich loszuwerden, aber immerhin lockerte sich so etwas sein Griff und ich kontne darunter hinweg schlüpfen. In derselben Bewegung zog ich wieder mein Schwert und stiess es nach hinten zwischen seine Beine. Demetri schrie gellend auf, als die Klinge seine Familienjuwelen zerfetzte und ich zog es aus ihm heraus. Demetri sackte in die Knie, genau in dem Moment drehte ich mich zu ihm herum, sodass wir uns kurz ansahen, dann sausste auch schon mein Schwert auf ihn zu und trennte seinen Kopf von den Schultern. Der Kopf routierte noch von dem Schlag, als der Vampir zusammen brach und nun Felix auf mich zu sprang. Ein wilder Schrei, der nach Vergeltung für seinen Bruder, klang, kam ihm aus dem Mund und er wollte mich mit blossen Händen packen und in Stücke reissen. Ich ließ ihn kommen, duckte mich wieder. Als er sich zu mir herum drehte und mich wieder zu packen versuchte, stiess ihm geradewegs das Schwert in seine Brust. Minuten vergingen, in denen er völlig überrascht auf die Klinge in seiner Brust schaute, dann sah er mich an und Blut floss aus seinem Mund. „Verdammtes Mist…stück!“, brachte er noch von sich, als ich die Klinge ruckartig nachoben riss und dann raus zog. Er ging nicht in die Knie, das brauchte er auch nicht. Denn ich konnte ihm auch so wunderbar den Kopf abschlagen. Chelsea wagte es nicht, mich anzugreifen. Unsicher blickte sie zu ihren Herren, dann zu mir. Aro schien ihr einen stummen Befehl zu geben. Denn in ihren Augen machte sich Angst breit. Und dennoch zwang sie sich dazu mich anzugreifen. Womöglich hatte sie mehr davor Angst, den Zorn ihrer Meister zuspüren zubekommen, als den eines gewöhnlichen Vampirs. Irgendwie konnte man Mitleid mit ihr haben. Doch diesen Gedanken verwarf ich wieder. Ich würde niemals mir einer von denen Mitleid haben. Das fehlte geradenoch! „Los, greif an. Wenn du Mut hast!“, knurrte ich, steckte dabei mein Schwert weg. Diesesmal würde ich es nicht gebrauchen. Dafür reichten schon meine Hände. Chelsea schluckte, doch dann schien sie sich zusammenzureissen und griff an. Ein Blick auf ihre toten Brüder und auf ihre tote Schwester hatte wohl genügt, um ihre Angst zu vergessen. Ich ließ sie kommen, wich ihrem Angriff aus, packte sie von hinunten und drehte mit einem kräftigen Ruck ihren Kopf um hundertachtzig grad. Leblos sackte ihr Körper zu Boden. Blieb nun nur noch Jane und die ließ nicht lange auf sich warten. Mit anzusehen, wie erst ihr Bruder und dann nun ihre beiden „Freunde“, durch die Hand eines schäbigen Vampirs starben, musste sie wirklich wütend gemacht haben und mit ihr werde ich meinen Spass haben. Mit ihr hatte ich noch ein Hühnchen zu rupfen. „Für meine Bruder!“, knurrte ich in Gedanken und hetzte auf sie zu. Genauso sie auf mich. Zeitgleich prallten wir aufeinander. Teilten harte Tritte und Schläge aus. Und ich war selber überrascht wie gut ich ihre Angriffe wegstecken konnte. Noch vor wenigen Monaten war ich ihr nicht gewachsen. Nun aber war ich genauso gut wie sie. Vielleicht noch besser. Aber es blieb keine Zeit um sich zu überschätzen. Überschätzung, ist der Schlüssel zum schnellen Untergang, hatte mir Gregor einst eingeschärft, wie sovieles und die Erinnerung an ihm, gab mir zusätzliche Kraft. Es war, als sei mein Durst nach Rache in einziger, großer Motor und die Wut und die Trauer waren das Benzin, mit dem er lief. So schlug nach ihr und genoss das Gefühl, sie immer mehr zurück zudrängen. Da sprang sie auf mich und stiess mich nachhinten. Ich landete hart auf dem Boden und konnte mich erstmal nicht rühren. Ouch! Soviel zum Thema Selbstüberschätzung! Und kaum dass ich aufstehen und wieder angreifen konnte, spürte ich, wie mein ganzer Körper sich vor Schmerzen zusammenkrümmte. Ich schrie auf, als meine Organe zuplatzen drohten und krümmte mich auf dem Boden. Dabei sah ich zu Jane, die mit einem triumphierenden Grinsen auf mich zu kam und nocheinmal zu ihren Herren blickte. Dann ging sie in die Hocke, hob das Schwert, was mir beim Sturz aus den Händen geschleuderte wurde auf und richtete es auf meinen Hals. „Jetzt stirbst DU!“, knurrte sie und setzte zum Gnadenstoss an. Doch da hörte ich auf mich vor den Schmerzen zuwinden, die nicht da waren und es niemals gegeben hatte, grinste boshaft und sagte:„ Überraschung!“ Jane völlig perplex starrte auf mich, versuchte es erneut. Aber auch diesesmal blieb dieser ohne Erfolg und ich trat ihr die Beine weg. Ich hatte damit gerechnet, dass sie ihre Gabe gegen mich einsetzen würde. So feige wie sie war und ch hatte nur so getan. Um sie in Sicherheit zuwiegen und dann im besten Moment anzugreifen. Da shatte ich nun und warf mich auf sie. Schlug fünfmal mit der Faust zu, dann spreitzte ich Zeige-und Mittelfinger und bohrte sie eiskalt in Janes Augen. Angeekelt verzog ich das Gesicht, als ich spürte, wie meine Finger ihre Augäpfel durchstiessen und diese sprichwörtlich in die Höhlen eingedrückt wurden. Wenn Demetri schon vorher wie am Spiess geschrien hatte, nun…so würden mir und den Königs-Mördern jetzt die Trommelfelder platzen. Jane schrie auf, wie eine Wahnsinnige und schlug um sich. Ich erhob mich. Jetzt wo sie nichts sehen konnte, war sie ungefährlich und würde keinem etwas zuleide tun. Doch auch sie würde ich nicht entkommen lassen. Langsam ging ich zu meinem Schwert, nahm es in beide Hände, stellte mich breitbeinig über sie und setzte es, wie sie es bei mir getan hatte, zum letzten Stich an. „Fahr zur Hölle!“, schrie ich und ließ das Schwert auf sie niederfahren. Janes Geschrei erstarb sofort, als sich mein Schwert senkrecht in ihre Schädeldecke bohrte. Ich drehte es und hörte, wie der Schädel in zwei Hälften gebrochen wurde. Nun war die letzte der Wache tot. Aber noch war meine Rache nicht vollkommen. Nun mussten noch die drei Obervampire drankommen. Ich drehte mich herum und sah sie mit einem kalten Lächeln an. Aro, Caius und Markus, die sich bisher nicht gerürht hatten, blickten mit kalkweissen Gesichtern zu mir. Deutlich konnte ich in ihren Augen Unglaube und Entsetzen sehen. Offensichtlich hatten sie es noch nie mit einem Vampir zutun, der stärker war, als sie. Gut so. Denn dann würden sie etwas sehr wichtiges lernen. „Es gibt immer jemanden, der stärker ist, als du!“ Doch wenn ich so richtig darüber nachdenke, werden sie davon nichts lange haben. Herausfordent streckte ich die Klinge nach ihnen aus, die mit dem Blut ihrer Lakeien bedeckt war. Noch immer rührten sie sich nicht und blickten mich noch immer so an, als sei ich das Monster und nicht sie. Caius war es, der zuerst aus seiner Starre erwachte. „Wie kannst du es wagen?“, keifte er und erhob sich. „Wie kannst es wagen, dich gegen uns zu stellen?“ Ich lächelte. Oh man. Der leidet wirklich an zu großem Selbstbewusstein. Auch Markus stand nun auf und beide bauten sich drohend vor mich auf. Raubtierhaft kamen sie die Stufen hinunter. Blickten voller Hass auf mich. „Dafür wirst du büßen!“, knurrte nur Markus und beide stürzten sie sich auf mich. Wie bei den anderen ging alles rasend schnell. Allerdings waren die beiden Meistervampir schnell. Ziemlich schnell. Doch das war ich auch. Wie in Zeitlupe sah ich ihre Angriffe und wich aus. Griff sleber an. Mein Schwert zischte durch die Luft. Sang förmlich. Caius attackierte mich von vorne, aähren Markus es von hinten versuchte. Ich lachte nur. Die Cassandra, die ich einmal war, wäre bei diesem Lachen erschrocken. Doch ich nicht. Ich war nicht mehr Cassndra. Sondern Sanguis-Virgo. Die Blutjungfrau! Ich sprang hoch in die Luft, ließ die beiden unter mir zusammenstossen und machte mich auf den nächsten Angriff bereit. Wie wilde Tiere hechteten sie mir nach. Schlugen sich abwechselnt nach mir. Einmal bekam mich Caius zu fassen und wollte mich festhalten, damit Markus mir das Genick brechen konnte. Ich versetzte ihm einen Tritt in den Magen, riss ihm damit praktisch von mir weg und widmete mich Markus, der mir immernoch meinen Hals brechen wollte. Doch bevor er mich zufassen bekam, schwang ich das Schwert und nach wenigen Sekunden, lagen seine abgeschnittenen Arme auf dem Boden. Stossweise schoss das Blut aus seinen Stümpfen. Als nächstes nahm ich mir seine Beine vor. Ich war in reinem Blutrausch. Wo ich mich noch vorher bei den anderen zurückgehalten hatte und keine Zeit verloren hatte, hielt ich mich nun nicht mehr zurück. Denn immerhin waren sie es gewesen, die uns in die Falle gelockt und so getan hatten, als seien sie Menschen. Sie waren es, die meine Familie nahmen. Markus lag in seinem eingen Blut sich vor Schmerzen krümment und ich machte mit ihm das gleiche, wie mit den anderen. Caius war der nächste. Kaum hatte er sich auf mich gestürtzt, schon ließ ich meine Klinge von oben nach unten durch seinen Körper fahren. Einige Minuten blieb Caius reglosstehen, blickte erst mich dann die Wunde an. Dann rutschte seine obere Körperhälfte hinunter. Langsam und schmatzend. Noch die beiden Hälften zu Boden glitten, machte ich eine schwungvolle Bewegung und auch sein Kopf rollte. Nun war nur noch Aro übrig. Aro, der fassungslos auf seine toten Verbündeten blickte. Seine Hände hatten sich um die Lehnen seines Stuhls gekrallt, wobei die Knöchel hervorstachen und seine Fingernägel sich in das Holz gruben. Dann schaute er mich an. Die Zeit schien stehenzubleiben, als wir uns Auge in Auge gegenüberstanden und ich mich näherte. Dabei drehte ich die Klinge meiens Schwertes, sodass es im schwachen Licht aufglänzte und der Schimmer in seine Augen stach. Er sollte sehen, dass ich nun ihn töten werde. Und das ich nun jetzt mehr als vorher Entschlossne war. Denn immerhin hatte er meine Mutter angefriffen. Und ihm werde ich es nicht leicht machen. Mochte er ein Meister sein oder nicht. „Jetzt du!“, knurrte ich und schritt langsam auf ihn zu. Doch Aro wollte es nicht soweit kommen lassen. Anscheinend war er der Meinung, dass er, jetzt wo er gesehen hatte, wozu ich in der Lage war, nun leichtes Spiel haben würde. Doch da hatte er sich geschnitten. Ich spannte jeden Muskel an. Bereit zurückzuschlagen. Und ich brauchte auch nicht lange zu warten. Denn er sprang mit einem riesigen Satz auf mich zu. Riss den Mund auf entblösste seine Reisszähne, um sie mir in den Hals zuschlagen und zutöten. Ich lächelte nur kalt. Wich seinem Angriff aus, bohrte dabei das Schwert blitzschnell bis zum Heft in dessen Brust. Aro riss die Augen auf, und verharte in der Bewegung. Blickte dann auf das Schwert und dann auf mich. Unglauben war nun das einzige, was ich in seinen roten Augen sah. Mein Lächeln blieb. Er röchelte. Ich stiess ihn zurück, ließ dabei das Schwert in seiner Brust. Als er wieder in dem Stuhl saß, bohrte sich die Klinge in die Lehne und Aro war festgenagelt. Verzweifelt versuchte er das Schwert rauszuziehen und sich zubefreien. Aber ich ließ ihn nicht und zückte einen Dolch. Krachend fuhr er in das Brustbein des mächtigen Volturioberhauptes und sah mit ruhiger Miene zu, wie Aro zuckte und sich kaum noch mehr bewegte. Ich genoss es richtig, wie er dasaß und litt. ER soll leiden. So wie ich einst. Noch bevor er seinen letzten Atemzug tat, sah er mich, die es geschafft hatte, die königliche Vampirfamilie auszulöschen, an und stammelte: „Wer bist du? Wer bist du bloss?“ Mein Lächeln wurde nun grimmig. Er hatte wohl schon zuviele Menschenleben ausgelöscht, als dass er sich an einziges Gesicht erinnerte. Langsam beugte ich mich zu dem sterbenden Aro. Zwar war es sinnlos es ihm zusagen. Doch es bescherte mir ein Hochgefühl des Sieges. So musste sich ein Bösewicht fühlen, wenn er den Helden besiegt hatte. Nur dass manche Helden doch noch etnwichen. Aber Aro war kein Held. Sondern ein Ungeheuer und das sollte nun sein Ende finden. „Erinnerst du dich nicht? Hast du mich wirklich vergessen? Anscheinend hast du schon zuviele Menschen auf dem Gewissen, als das du dich nicht an einen erinnern kannst. Aber gut ich werde es dir sagen: Du und deine Freunde haben vor zehn Jahren eine Familie angegriffen. Ein junges Mädchen, mit brauen Haaren und aschgrauen Augen war dabei. Wirklich sehr lieb und stand mitten im Leben. Doch Ihr habt Sie allessamt abgeschlachtet und das Mädchen einfach wie Müll weggeworfen!“, flüsterte sie. „Ich weiss nicht, wovon du redest!“, brachte Aro hervor. Ich fletschte die Zähne. Es machte mich unwillkürlich wütend, dass er sich dumm stellte. Wie konnte man sein Opfer nur vergessen. Wenn er nur etwas Anstand hätte, würde er sich an mein Gesicht erinnern. Schließlich war er es, der mich tötete. Fauchend packte ich Aro am Hals und zwang ihn, in meine Augen zusehen. „Dann ließ meine Gedanken. Ich bin sicher, dass du sie deutlich sehen kannst!“, knurrte ich und ließ zu, dass Aro durch meine Berührung in meine Gedanken eindringen konnte. Konnte fühlen wie er meine Erinnerungen sah und kurz wurde mir schwindelig. Als ich jedoch sah, wie sich seine Augen weiteten und er nur verständnissloses Bebabbel von sich gab, stiess ich ihn aus meinen Gedanken. Mehr musste er nicht sehen. Seine Augen wurden größer, als sie es schon vorher waren, als er nun wusste, wer ich war und Unglauben spiegelte sich in diesen. „Du…!“, japste er und ich nickte. Endlich hat es er begriffen. Ich konnte es deutlich in seinen Augen sehen. „Ja, ich!“ Mit diesen Worten zog ich einen zweiten Dolch und stiess ihn, ohne ein weiteres Wort in die Stirn des Volturi. Blut quoll aus der Öffnung hervor und floss in einem Rinnsal hinab. Tropfte auf die Lippen des Vampirs, dessen Augen glasig wurden und nicht mehr von Leben erfüllt waren. Aro, der letzte der Volturi, war tot! Kapitel 8: Endlich frei! ------------------------ Noch lange blieb ich vor dem, was mal Aro gewesen war stehen, dann wandte ich mich ab. Ich habe meine Rache endlich bekommen und ein Gefühl des Friedens erfüllte mich. Doch meine Aufgabe war nicht erfüllt. Die Leichen mussten weg! Und was würde besser dafür sorgen, dass sie verschwanden, ja schon gar unerkennbar waren, als Feuer. Ich holte den Rucksack aus einer Nische hervor, öfffnete den Verschluss und holte die Flasche mit Brennspiritus hervor. Zugegeben keine unauffällige Art, um die Leichen verschwinden zulassen. Aber ich hatte mir vorgenommen sie brennen zulassen. Auch wenn sie schon tot waren. Und diese ganzen toten Vampire durch die Kanalitsation zuschleifen, erschien mir etwas zu mühselig. Also blieb nur diese Variante. Ich schraubte den Deckel auf und schüttete die durchsichtige Flüssigkeit auf den Boden. Begoss damit auch die zerstückelten Vampir-Leichen. Als die Flasche dann leer war, warf ich sie weg und holte ein Streichholz hervor. Entzündete es und warf es in die Lache. Sofort fing der Spiritus Feuer und verteilte sich rasenschnell im Raum. Ich trat beiseite. Ich sah eine Weile zu. Beobachtete, wie die Flammen langsam die Leichen aufzerrte, bis nur noch schemenhafte Umrisse zusehen war. Dann wandte ich mich um und wollte gehen. Aber dann blieb ich stehen unf blickte nocheinmal zu den Flammen. Das Feuer zog mich plötzlich magisch an und ich musste mich daran erinnern, dass Gregor, mein Freund genauso verbrannt wurde. Und aufeinmal spielte ich mit dem Gedanken, mich ebenso von den Flammen einhüllen und verzerren zulassen. Denn irgendwie war mir ein Leben ohne ihn nicht möglich. Liebe wollte ich bei ihm sein. Bei ihm und vielleicht auch bei meiner Familie. Ja, das wäre wirklich das Beste. Denn jetzt wo ich endlich die Mörder meiner Familie und meines Freundes getötet habe, erscheint mir das hochgefühl der Ruhe und des Friedens trügerisch. Was würde nun kommen? Würde ich leben wie bisher. Oder müsste ich mich verstecken, aus Angst, dass andere kommen werden und nun mich jagen würden? Diese Vorstellung ließ mir erschauern und ich ging auf die Flammen zu. Betete, dass ich in den Himmel kommen würde. Trotz der schlimmen Dinge, die ich getan hatte. Vielleicht würde ja der da oben Gnade vor Recht wallten lassen. Nur noch ein Schritt trennte mich von dem Feuer. „Versprich mir, dass du weiterlebst. Für uns beide weiterlebst!“ Ich hielt abrupt inne. Die Worte waren so deutlich neben meinem Ohr zuhören gewesen, dass ich glaubte Gregor würde leibhaftig neben mir stehen und mich davor bewahren, in die Flammen zu gehen. Törichterweise, als würde ich wirklich darauf hoffen, dass er doch neben mir stand, schaute ich neben mich. Doch da war nichts. Nur ich! Und dennoch… Gregors Nähe und Liebe war so deutlich spürbar, als sei er noch am Leben. Ich schloss die Augen, rief mir sein Gesicht vors innere Auge und sah ihn. Lächelnd. Aber es war in trauriges Lächeln. Als wollte er so damit sagen, dass ich, wenn ich nun doch in die Flammen gehen würde, nicht bei ihm sein würde. Und allein das sorgte dafür, dass meine Vernunft siegte. Ich öffnete die Augen wieder und meine Todesehnsucht war wie weggeblasen. Als hätte sie es nie gegeben. Und ich lächelte. Dankbar, dass er, auch im Tode auf mich achtete und glücklich, dass er immer bei mir sein würde. Menschen, die wir lieben, sterben nie! „Ich liebe dich, Gregor!“, sagte ich, schloss die Augen nocheinmal und sah nocheinmal sein Gesicht, das nun glücklich lächelte. „Ich liebe dich auch!“, flüsterte er. Dann, als hätten seine Worte mich nun endlich gerettet, kehrte ich dem Feuer und damit alles was damit zutun hatte den Rücken zu und ging. Die Nacht war draußen angenehm kühl. Wo eben noch der Himmel voller dunkler Wolken war, war er nun voller Sterne, die ihr Licht hinabwarfen und ich blickte hinauf. Es war wie, als sei eine schwere Last von mir abgefallen und ich fühlte mich frei. Wirklich frei. Endlich…endlich würde ich frei sein. Eine ganze Weile blickte ich zu den Sternen hinauf und fragte mich, ob auch meine Eltern, mein Bruder und Gregor auf mich hinunter sahen. Wünschte es mir und glaubte sie zusehen. Oben im samtblau der Nacht. Auf mich hinabsehend und lächelnd. Auch ich lächelte. Weinte. Dann aber wandte ich den Blick von den Sternen ab und verließ die Stadt Volterra. Ich hatte mit dieser nun nichts mehr zuschaffen und während ich so die Strassen entlang lief, merkte ich, wie all das hinter mir ließ. Schritt für Schritt. Wow, das ging ja recht flott, mit dem Schreiben der Geschichte. Man bin ich gut ^^ Ja, ich weiss: Eigenlob stinkt. Darum jetzt mal wieder ganz im Ernst.Ich hoffe, einige der Twilight-Fans reissen mir nicht den Kopf an, wenn ich die Volturi abgeschlachtet habe, eher besser gesagt, Cassandra sie abschlachten ließ. Aber ich hatte was gegen die WIr-sind-ja-mächtig-Vampire, die sich als Hüter ausgeben und dann doch Menschen anspringen, aussaugen und dann( vermutlich, ich weiss es nicht mehr) verschwinden lassen. Vermutlich denken einige, die Königsfamilie der Vampire sei nicht machbessesen. Aber wie erklärt Ihr euch dann Aros hirnrissige Idee, Jacob und seine Brüder als die Wachhunde der Volturi zusehen. Hallo? Wäre ich eine von ihnen, würde ich garantiert nicht auf so eine dämliche Idee kommen. Aber nagut, Stephanie Meyer hat sowieso das Vampirgenere, was man aus den alten Filmen kennt mächtig verhunzt. Vampire, die in der Sonne glitzern. Gehts noch? Bram Stoker mit seinem Dracula und Ann Rice mit ihrem Loui sollten beid er mal klingeln und tachles reden...Di würde sich wundern. Ich köntne noch ewiglange darüber schimpfen, wie schnulzig das ganze geworden erst. Schon ab Brand drei und dass diese Mary-Sue von Bella wirklich zum kotzen ist. Aber hier machte ich jetzt Schluss. Sonst kriege ich noch selber einen Blutrausch und fliege extra nach Canada, um mal bei Miss Meyer anzuklopfe und zu zeigen, zuwas eine Zahnmedizinische Fachangestellte, mit der Neigung bei Blut Hunger zubekommen, in der Lage ist. Habe schon zuviel geschrieben. Liest das überhaupt einer? Na, egal. Kritik muss sein... Mit lieben Grüßen an meine treuen Leser... Eure BlackBeauty Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)