Cassandra von Mad-Dental-Nurse (Das Ende der Volturi) ================================================================================ Kapitel 6: Ein schmerzlicher Verlust! ------------------------------------- Wir trainierten weiter. Und ich wurde immer besser. Nicht nur körperlichen Angriffen konnte ich statthalten sondern auch gedankliche. Matthias half mir dabei am meisten. Rief mithilfe seiner geistigen Kräfte in mir die schlimmsten Erinnerungen hoch, die ich bisher immer gut verdrängt hatte. Die Ermordung meiner Eltern und meines Bruders. Dabei griffen mich Gregor und Matthias Leibwächter an. Wladimir und Stefan hingegen hielten nach den Wachhunden der Volturi Ausschau. Nicht das sie wieder einfach so vor der Tür standen. Doch eines Tages spürten sie uns auf. Soviel zum Thema in Rumänien seien wir sicher. Gregor hatte nicht eine einzige Minute verschwendet. Schnell packte er das wenigste, was wir hatten und wir teilten uns auf. Wladimir und Stefan liefen nach Süden. Matthias und seine Leibwächter nach westen und wir liefen nach Osten. Die anderen sollten sie ablenken und uns damit genug Zeit verschaffen, einen großen Vorsprung zuhaben. Gregor hielt meine Hand so fest, als würde unser Leben davon abhängen. Wir rannten durch den Wald, sprangen über Stock und Stein, legten falsche Spuren. Es schienen schon Stunden vergangen zusein, in denen wir über unser Leben rannten. Igrendwann blieb er stehen und wir machten kurz Pause. Ich setzte mich auf einen Baumstumpf und holte Luft. Gregor indessen behielt die Umgebung im Auge. Falls es den anderen nicht gelungen war, sie von uns abzulenken. „Wie weit ist es noch?“, fragte ich. „Nicht mehr weit!“, erklärte er. „Was passiert eigentlich, wenn wir ihnen entwicht sind!“ Gregor sah mich an und etwas in seinem Blick sagte, dass er soweit noch nicht gedacht hatte. Ich wollte schon darauf sagen, doch er grinste. „Keine Angst. Mir fällt schon was ein!“, beruhgte er mich. Ich nickte. Wir blieben einige Minuten. Und dann…passierte es. Wie wilde Wölfe sprangen sie uns an und rissen mich und Gregor zu Boden. Ich schrie panisch auf und wusste erstmal nicht, wo oben und unten war. Doch dann sah ich das wütende Gesicht der Vampirin Jane, die sich offensichtlich von meinem Schlag ins Gesicht nicht richtig erholt hatte. Ihre Nase war schief und wäre das ganze nicht so gefährlich, hätte ich gelacht. Jane legte ihre Finger um meinen Hals, wollte mich erwürgen. Doch ich stiess sie von mir. Sie wollte wieder angreifen, doch ich wich aus und sie knallte gegen einen Baum. Dieser ging unter der Wucht ihres Aufpralls zu Bruch und brach wie ein Zweig. Jane taumelte. Ich hatte aber keine Zeit mehr für sie. Ich drehte mich um, sah mich nach Gregor um, der gleich von zweien angegriffen wurde. Ich stürmte auf sie zu. Packte den einen am Kragen, schleuderte ihn von ihm weg. Und wollte nach dem anderen greifen. Doch da war auch schon Jane, die mich am Fuss packte und nachhinten riss. Hart prallten wir auf den Boden und rangen miteinander. Während dessen hatte sich der Vampir, den ich von Gregor gezerrt hatte wieder auf ihn geworfen und gemeinsam mit dem anderen drückte er ihn zu Boden. Der eine hielt ihn so gut es geht am Boden fest. Der andere zog nun etwas heraus, das in dem dämmrigen Licht des Mondes glänzte. Silbern und länglich. Ende in einer Spitze, die tödlich blitzte. Ein Dolch, schoss es mir durch den Kopf und ich wollte zu ihnen. Sie von Gregor wegreissen. Sie daran hindern, dieses Ding einzusetzen. Soviel ich über Vampire wusste war, dass man sie nur durch einen gezielten Stich ins Herz, mochte es mit einem silbernen Dolch oder ein Pflock aus Holz sein, töten konnte. Nein, das durften sie nicht. Nicht ihn. Nicht nachdem ich schon meine Familie verloren habe. „Nein!“, schrie ich, wollte zu ihnen, aber Jane hielt mich von hinten fest, und so musste ich zusehen, wie sie ihn ermordeten. Es ging schnell, aber für mich schien es wie in Zeitlupe zugehen. Das hinabsaussen des Dolches, wie er sich dann in den Rücken Gregors bohrte und damit sein Herz durch stach. Ich glaubte, auch mein Herz wurde durchbohrt, als ich sah, wie Gregors Körper kurz zusammenzuckte und dann erschlafft liegen blieb. Ich schrie und weinte. Hörte das zufriedene Lachen der anderen. Es dröhnte mir in den Ohren und neben dem Schmerz und mit ihrem Lachen und meinen entsetzten Schreien, machte sich auf die Wut in mir breit. Heiss und hell war sie und durchfuhr mich, wie ein flammendes Inferno. Es war wie beim letzten Mal, als ich gegen diese Ungeheuer kämpfte. Nur war diese Wut nun umso stärker. Mein Schrei, war voller Wut und Schmerz zugleich und hallte durch den ganzen Wald. Das Lachen erstarb und ich riss Jane von mir. Schleuderte sie auf die anderen und noch bevor sie es sich versahen, stürzte mich auf sie. Ich schlug auf sie ein wie eine rasende Furie und nach einer Zeit, die mir unendlich vorkam, schaffte ich es, sie in die Flucht zuschlagen. Ich wollte ihn noch hinterher rennen, sie noch ein wenig jagen, doch ich hielt inne. Meine Wut war wie weggeblasen und hatte nun der Trauer, die wieder mit brachialer Wucht zurückgekehrt war, platz gemacht. Langsam ging ich zu Gregor zu, der immernoich leblos auf dem Boden lag und kniete mich neben ihn. Vorsichtig rollte ich ihn dann auf den Rücken und blickte in sein Gesicht. Es war kalkeiss. Nur das schmerhafte Zucken seines Mundes und seiner Augenlider verriet mir, dass er noch lebte. Ein Wunder, doch diese würde nicht lange halten. Sein Hemd färbte sich schin auf der anderen Seite rot, wo sich sein Herz befand. Mit einemale begann ich zu zittern und Tränen brannten in meinen Augen. Ich machte mir nicht die Mühe sie zurück zuhalten. Was sollte es schon bringen. In diesem Moment, als ich Gregor sterbend vor mir sah, war mir alles gleich. Sanft strich ich ihm über die Wange. Seine Augenlider zitterten und er öfffnete sie. Das Rot seiner Augen war dumpf und nicht mehr sie Rubine. Leuchtend und voller Leben. Ein fetter Kloss bildete sich in meinem Hals. „Cass…andra!“, flüsterte er mit dem letzten bisschen Atem, was er noch hatte. Er streckte die Hand aus. Berührte mich an der Wange. Diese Geste war so sanft und schmerzlich zugleich, dass ich ein Wimmern mühsam unterdrücken musste. Ich nahm seine Hand in meine küsste sie. Es gab in diesem Moment soviel, was ich ihm sagen wollte. Doch ich brachte keinen Ton über die Lippen. Zu schmerzlich war der Gedanke, dass ich nun auch noch Gregor verlor. „Schh…sag nichts, Ich…ich werde Hilfe holen. Wir…wir kriegen das wieder hin!“, sagte ich, obwohl ich wusste, dass das Sinnlos war. Gregor wusste es auch. Denn nichts konnte einen Vampir mehr retten, wenn sein Herz erstmal durchbohrt wurde. Sobald der Kopf oder das Herz beschädrigt sind, kann es für einen von uns keine Rettung mehr geben! Das hatte mir einmal Gregor erklärt und nun würde er selbst dadurch sein Ende finden. Er schüttelte den Kopf. Seine Lippen formten sich zu Worten, doch es kam kein Laut hervor. Ich wusste auch, ob ich sie überhaupt hören wollte. „Gregor!“, wimmerte ich. Er lächelte. Es war ein letztes, trauriges Lächeln. Dann nahm er seine Hand aus meiner, legte er sie in meinen Nacken und zog meinen Kopf sanft zu sich hinunter und küsste mich. Seine Lippen waren kalt und es durchfuhr mich wie ein Blitzschlag. Noch vor wenigen Tagen hatten wir uns geliebt. Uns gegenseitig gezeigt, was wir für einandern fühlten und nun sollte das alles vorbei sein. Ich konnte und wollte das alles nicht glauben. Er löste den Kuss, nur um mir in die Augen zusehen. Bewegte wieder den Mund und diesesmal hörte ich, was er sagte. „Versprich mir, dass du weiterlebst. Für uns beide weiterlebst!“, flüsterte er mit heiserer Stimme. Und erst wollte ich den Kopf schütteln. Ein Leben ohne Gregor. Nein! Niemals! Doch ich konnte ihm diesen Wunsch auch nicht abschlagen. Wie war das noch: Einem Todgeweihten sollte man seine Bitte niemals abschlagen. Und außerdem liebte er mich und er wollte, dass ich weiterlebte, statt dass ich ihm folgte. Was für ein Liebesbeweis. Ich nickte. Nicht nur weil ich es ihm versprechen wollte, weil ich ihn liebte und er mich. Sondern weil ich es ihm schuldig war. Er hatte mich mit seinem Leben beschützt und ich wollte es ihm so danken. Gregor lächelte nocheinmal. Dann fielen seine Augen zu und sein Kopf rollte zur Seite. Ich wollte noch „Ich liebe dich!“, sagen, doch er würde es nicht mehr hören. Gregor war tot. Noch lange blieb ich bei ihm. Hielt ihn in meinem Armen und weinte. Weinte, bis ich keien Tränen mehr hatte. Irgendwann kamen auch Matthias, seine Leibwächter. Stefal und Wlaidmir und ich hätte sie zu gerne angeschrien. „Wieso habt Ihr es nicht geschafft, sie uns vom Hals zu halten!“, „Wieso kommt Ihr erst jetzt. Wärt Ihr früher dagewesen, würde er noch leben!“ Diese Worte lagen mir förmlich auf der Zunge und ich hätte mehr als nur diese ihnen ins Gesicht geschrien. Ich hätte sie gepackt und geschüttelt. Ihnen die Knochen gebrochen. Sooft, dass sie sich nicht mehr rühren konnten. Geschweige denn sie heilen lassen konnten. Aber ich war vielzusehr von der Trauer erfüllt, als dass ich etwas dergleichen machen konnte. So konnte ich nur zu ihnen hinüber starren und es reichte schon, sie mit dem Zorn, der in mir tobte anzusehen. Matthias war der erste, der in meine Nähe kam und Gregor voller Trauer ansah. „Widerlicher Heuchler!“, ging es mir durch den Kopf. „Du hast gewusst, dass das passiert!“ „Gregor!“, flüsterte er und senkte den Kopf. Seine Wächter und die beiden anderen Vamüire blieben etwas weiter abseits. Gut so. Denn sonst hätte ich mich nicht mehr beherrschen können. Matthias blickte noch eine Weile zu Gregor, dann hob er den Blick und sah mich mitleidig, aber auch, ich konnte mich ja täuschen, anklagend an. Ich ignorierte den Blick und sah wieder zu Gregor. Er sah nicht aus, wie tot. Sondern so als würde er schlafen. Doch das er nicht mehr aufwachen würde, war mir bewusst. Er ist tot…er ist tot… Und ich…ich lebte. Dieser Gedanke verfolgte mich noch die ganze Nacht. Während wir ihn verbrannten. Gregor war ein Krieger gewesen, hatte Matthias gesagt. Also soll er auch so bestattet wrden. Doch das war mir gleich. Ob er ein Krieger war, oder nicht. Er war mein Retter, mein Lehrer gewesen und am Ende sogar mein Geliebter. Auch wenn unsere Liebe ein jähes Ende gefunden hatte. Aber das spielte keine Rolle. Nicht mehr. Hätte ich ihm nicht das Versprechen gegeben, so wäre ich ihm gefolgt. Aber irgendwie wollte ich auch nicht gehen. Noch nicht. Ich hatte da noch eine Rechnung offen. Der alte Rachedurst war wieder da. Noch stärker und brennender, als das Feuer, welches meinen Liebsten verschlang. Die Volturi hatten mir nicht nur meine Familie genommen, sondern auch den, den ich über alles liebte. Ich blickte in die Flammen. Sah, wie sie ihn auffrassen und meine Trauer, vermischte sich immer mehr, mit auflodern des Feuers, mit meiner Wut. So sollten auch diese Bastarde brennen. Brennen sollen sie. Bis in alle Ewigkeit. Matthias trat an mich heran. „Ich weiss, was du vorhast!“, sagte er nur. Ich sah ihn nicht an. Schaute nur in die Flammen. Spürte ihre Wärme auf meiner Haut und stellte mir vor, wie es wäre SIE brennen zulassen. Welch eine Freude muss es sein, ihnen zu zusehen, wie sie sich vor Schmerzen winden und ihren Schreien zu lauschen. Ich lächelte. Schon allein dieser Gedanke…Herrlich. „Du willst Rache?“, fragte er überflüssiger weise und ich sah ihn nun an. Das Feuer spiegelte sich in meinen Augen und egal was Matthias noch gesehen haben musste. Er wich vor mir zurück. Ich brauchte nichts zusagen. Er wusste auch so die Antwort. Ohne ein Wort, drehte ich mich und verließ den Kreis der trauernden Vampire. Als ich zu den Bäumen kam und sicher war, dass mich keiner sah, blieb ich stehen, schaute nocheinmal zurück und flüsterte:„ Leb wohl, mein Schatz!“ Fünf Tage nach Gregors Feuerbestattung, führte ich ein Gespräch mit Matthias. In seinen Augen hatte ich eine gewisse Mitschuld an seinem Tod. Doch darauf ließe ich mich nicht ein. Gregor hatte mir selbst versichert, dass er nie, selbst wenn sein Leben dadurch ausgelöscht wurde, auhören würde, mich zu lieben. Und das sagte ich auch mitten ins Gesicht, weil seine Worte mal zumal härter und schmerzlicher wurden. Die Wunde, die Gregors Tod in mich gerissen hatte, wieder öffneten und darin bohrten. „Gregor wusste, was er tat. Im Gegensatz zu dir, hatte er Zuversicht, dass alles gut wird!“, sagte ich und meine Stimme brach bei den letzten Worten. Es wurde nichts gut. Zumindest nicht für ihn.Matthias teilte diese Ansicht, denn er stand auf, kam auf mich zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihm stehen. „Nein, das wusste er nicht. Er war blind vor Liebe. Ich habe ihn mehr als einmal gewarnt und er hat nicht auf mich gehört!“, zischte er. „Da. Du hast es selber gesagt, du hast ihn gewarnt und er hat nicht auf dich gehört. Also lass mich aus dem Spiel!“, keifte ich zurück und schubste ihn. Kurz verlor Matthias den Halt, taumelte, fing sich aber wieder. Zum Glück waren seine beiden Leibwächter nicht da. Ausnahmsweise. Denn sonst hätte ich ihn nicht mal anhauchen können, ohne dass sie mir die Knochen brachen. Seit Gregor tot ist, war ihre Ansicht, was mich betraf nicht besser geworden. „Aber du hast ihn den Kopf verdreht, wie ich es in meiner Vision gesehen habe!“, warf er wieder mir vor und ich schluckte. Ein beklemmendes Schweigen lag nun über uns. Da wurde mir nun zum ersten Mal bewusst, was ich schon lange vergessen und nicht mehr beachtete hatte. „Wieso nanntest du mich eigentlich Sangius-Virgo?“ Matthias rührte sich nicht. In seinem Gesicht arbeitete es, als würde er sich wirklich überlegen, ob es Sinn hatte mit mir darüber zureden. Dann aber holte er tief Luft und sagte, als er ausatmete:„ Weil ich dich so in meinem Traum nannte. Manchmal sind Namen Ausdrücke unserer Persönlichkeit. Und Sangius-Virgo schien meiner Meinung nach für dich der passande Name zusein!“ Er sagte das so kalt und deutlich, dass ich unwillkürlich einen Schritt zurückmachte. Dieser Name sollte zu mir passen? Wäre da nicht eine harmlosere Beschreibung für mich, wie „Das Opfer!“, oder „Die zerrissene Seele!“, passender? Musste es dieser Name sein? „Und warum?“, fragte ich und war erschrocken wie trocken und brüchtig meine Stimme klang. Matthias lächelte abfällig. „Weil ich sah, wie du, trotz dass du unschuldig warst, mit Freude Blut vergossen hast. Mochte es das deiner Feinde oder das Gregors sein. Blut war But in diesem Falle und du hast es vergossen!“ Noch lange halten Matthias scharfe Worte, die mich übel werden ließen, in den Ohren. Ich soll Blut an den Händen haben? Das war doch absurd. Ich war doch nicht irgendeine mordlüsterne Vampirin. Das waren die Volturi. Sie haben mich zudem werden lassen. Ich war das Opfer! Ein Opfer, dass ein Menschenleben auf dem Gewissen hat, schallte es, wie als wollte es meine Versuche, mich als das Unschuldslamm hinzustellen, zunichte machen. Und ich zuckte zusammen. Es war meine eigene Vernunft gewesen, die das sagte und mir wurde kalt. Ich war kein Opfer. Zumindest nicht ein Unschuldiges Opfer. Sondern auch ein Täter. Wieder sehe ich den armen Obdachlosen, wie er in meinen Armen starb, während ich ihm sein Blut aussaugte. Nein. Ich war nicht unschuldig! Vielleucht war es doch war. Ich war vielleicht doch die blutige Jungfrau, die zwar unschuldig starb und aber ich war es nicht. Ich blickte in den Spiegel und war zuerst erschrocken darüber, wie ich mich verändert hatte. Von der lebensfrohen Cassandra, die ich mal war, selbst als Vampir machte ich noch einen guten Eindruck, war n un nichts mehr zusehen. Trotz dass ich nicht mehr alt werden konnte, schien ich es doch. Meine Augen wirkten in den tiefen Höhlen leer. Mein Mund voller Verbitterung verzogen und mein Gesicht weiss. Beinahe schon transparent. Ich blickte in das fremde Gesicht im Spiegel, Hob die Hand und berührte meine Wange. Das Spiegelbild tat es mir nach. Das bin ich nicht, dachte ich und im nächsten Moment, sagte ich mir: Das bin ich! Ja und nein! So ging es eine ganze Weile. Dann schlug ich in den Spiegel. Merkte nicht den Schmerz, als die Scherben sich in meine Haut schnitten und beachtete auch nicht das Blut, das aus den Wunden quoll. Laut klirrend fielen die Scherben zu Boden und in den zerbrochenen Splittern konnte ich mich tausendfach wieder sehen. Es war bizarr was für ein Vergleich das war. Tausend Gesichter von einem einzigen Menschen. Nein, keinem Menschen. Sondern von einer Vampirin. Und nicht nur von irgendeiner. Sondern die tausend Gesichter der Sanguis-Virgo, ging es mir durch den Kopf und ich schauderte. Noch immer blickte ich hinunter zu den Scherben und ich bildete mir für einen kurzen Moment ein, dass sie mit mir sprachen. Flüsterten. Dinge, die sich wiedersrpachen. Verstecke dich! Schütze dich, damit sie dich nicht finden! Gehe zu ihnen. Räche dich dafür, was sie getan haben! Nein, flieh. Du hast keine Chance gegen sie! Gehe und zahle es ihnen heim. Jedem einzelnen. Lass sie bluten und brennen! Ja, sie sollen brennen. Denn das ist es, was ich vorhatte. Nicht mehr davon laufen und mich verkriechen. Nein. Diese Zeiten waren vorbei endgültig. Denn nun würde ich Jagd auf sie machen. Das Flüstern verebte und nun sahen mich die Gesichter in den Scherben wieder stumm an und diesesmal schienen sie mir nicht fremd oder gar unterschiedlich zusein. Sondern zu einem einzigen Gesicht zu gehören. Zu meinem! Zu der, die einst mal Cassandra gewesen war und nun eine andere war. Cassandra gab es nicht mehr. Sie war gestorben. Doch an ihre Stelle war eine andere getreten. Mit den Erinnungen, die einst mal Cassandra gehörten. Eine Vampirin, namens Sanguis-Virgo. Und diese Vampirin war ich. Ich bin Sanguis-Virgo! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)