misery business von Dragon-Angel (Das leben danach (Supernatural)) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- 7 Es ging schon auf den Abend zu, als endlich das letzte Möbelstück im Haus verstaut war. Die beiden Männer, mit denen Dean ein paar doch recht lustige Stunden verbracht hatte, wollten auf Nicos Rückkehr warten. Bei dem Gedanken ihr so zu begegnen sträubte sich etwas in dem Winchester, weshalb er sich vom Sofa erhob. „Hört mal, ich muss jetzt los. Auf mich wartet noch ein anderer Auftrag, wisst ihr?“ mit einem schiefen Lächeln verabschiedete er sich von ihnen und ließ nicht mal mehr Zeit für Protest ihrerseits. Gerade noch rechtzeitig hatte er das Haus verlassen, denn ein schwarzer Jeep bog auf die Einfahrt. Stutzig erkannte der Mann diesen Wagen wieder, eilte nun aber erst mal zwischen den Autos zu der Scheune, welche Bobby auch als Garage benutzte und versteckte sich in dieser. Vorsichtig spähte Dean aus einem kleinen Spalt. Dieser Wagen war gestern weggefahren als er ankam! So knapp hatte er sie also verpasst? Was war eigentlich überhaupt los mit ihm, seit wann versteckte er sich vor Bekannten?! Dennoch rührte der Jäger sich nicht von der Stelle und sah den beiden zu wie sie ausstiegen und ins Haus verschwanden. Seufzend wand Dean sich ab und rieb sich einmal über die Augen. Erst danach schweifte sein Blick über das Innere und blieb an einer weißen Plane hängen. Die Umrisse die sich darunter abzeichneten kamen ihm doch sehr vertraut vor! Fast schon zögerlich ging er hinüber und legte eine Hand auf den Stoff. Eigentlich war es ja albern, aber das Herz des Blonden schlug schneller beim Gedanken, was er gleich finden würde. Ungeduldig schlug er die Abdeckung beiseite und hielt nochmal den Atem an, ehe sich ganz langsam sein Lächeln in ein breites Grinsen änderte. „Oh mein Baby! Sie hat dich wirklich nicht weggegeben!“ mit einem Ausruf der Freude schwang er sich hinters Lenkrad. „Du hast mir echt gefehlt!“ zwar hatte er seinen Impala auch im Himmel fahren können, aber das war einfach nicht dasselbe. Ein kurzer prüfender Blick reichte aus um zu wissen, dass nichts an seinem Schatz verändert worden war. Allein dafür liebte er seine ehemalige Jagtpartnerin. Mit beiden Händen am Steuer verharrte er so und gönnte sich ein paar Momente, aber ohne Schlüssel würde er nicht weiterkommen. Resignierend ließ der Mann seine Hände sinken und griff stattdessen zielsicher unter den Fahrersitz, wo er eine Schusswaffe und einen Umschlag hervor fischte. „Mal sehen…“ murmelte Dean gedanklich vor sich hin und prüfte Munition und danach den Inhalte des Umschlags. Es waren nicht viele Hunderter, die ihm dort entgegen blitzten, aber fürs erste würde es reichen. Mit einem fast wehleidigen Blick war er wieder ausgestiegen und zog das Tuch zurecht, aber hier würde seinem Wagen schon nichts passieren. Draußen konnte er derweil wieder Stimmen hören, weshalb er den Winchester zu Tür zurück trieb, wo er Waffe und Geld in der Jacke verstaute. Während Dean unbemerkt über das Gelände stromerte begutachteten die beiden Taylors die Arbeit der Umzugsfirma. Joe war schon in sein Zimmer hoch geeilt um aus zu packen, aber Nico nahm auf einem Sessel platz und ließ sich erzählen, ob alles gut gelaufen war. Bei den ganzen Aufzählungen hörte sie allerdings nur halb zu, denn ein Geruch ließ die Frau nicht mehr in Ruhe. Sie kannte diesen Geruch, konnte ihn aber überhaupt nicht mehr zuordnen. „Ist damit alles zu ihrer Zufriedenheit, Miss Taylor?“ diese Frage holte sie dann aus ihren Gedanken. “Ähm… ja.“ Lächelnd erhob sie sich wieder und reichte beiden Männern die Hand. „Gute Arbeit. Die Rechnung schickt ihr mir dann zu?“ vom älteren der Beiden gab es ein Nicken. „Okay, dann danke nochmal.“ mit diesen Worten brachte die Frau Max und Frank zur Tür und verabschiedete sich, beiden noch ein Trinkgeld in die Hand drückend. Der Lkw war schon längst weggefahren, doch Nicos Blick hing am aufgewühlten Boden. Durch den Regen der letzten Tage war dieser stark aufgeweicht. Eindeutig waren die Wege zu sehen, die die Männer gelaufen waren. Eine Spur führte aber von allem weg, rüber zur Scheune. Eigentlich gab es nichts was sie dort hätten hinbringen sollen. Noch am überlegen, ob sie mal nachschauen sollte, war es Joe der seine Mutter davon abbrachte. „Mom?!“ erreichte sie sein Ruf von Oben und ließ die blonde Frau noch kurz unschlüssig zum Nebengebäude sehen, ehe sie sich doch abwand und wieder rein ging. Die Tür hinter sich geschlossen rief der Kleine nochmal „Mom!“ und entlockte ihr damit ein leises Seufzen. „Ich komm ja schon!“ rief sie zurück und traf wenig später in seinem neuen Zimmer ein. Hätte sie nur ein paar Momente mehr gehabt, wäre der ehemaligen Jägerin vielleicht aufgefallen, dass es drei unterschiedliche Fußspuren, anstatt nur zwei waren. Im Türrahmen lehnend und skeptisch eine Augenbraue gehoben, bei dem Chaos das ihr Sohn schon veranstaltet hatte entwich ihr nochmal ein Seufzen. „Was wir das denn?“ Missbilligung schwand in ihrer Stimme mit und ihr tadelnder Blick hing an dem blonden Jungen. Dieser schien sich aber keiner Schuld bewusst zu sein, denn er blickte ihr regelrecht besorgt entgegen. „Hast du Jack gesehen?“ ein verzweifelter und bittender Blick traf die Frau, welche nur leicht mit den Schultern zuckte. „Er war doch gestern noch in deinem Bett!“ „Da ist er aber nicht!“ fuhr ihr Sohn dazwischen und begann wieder in den Kartons zu wühlen. Leicht verdrehte Nico ihre Augen ehe sie ebenfalls mit der Suche begann. Jack war sein Lieblingsplüschtier, ein kleiner Eisbär, den er zu seiner Einschulung bekommen hatte. Benannt wurde der Bär dann nach seinem damaligen Lieblingsfilm oder besser nach seiner Lieblingsfigur – Jack Sparrow. Mit einem leisen Seufzen ließ sich Nico auf dem Bett nieder und fuhr sich durch die Haare, unterm Bett war das Ding auch nicht. „Ok, wie wäre es, wenn du erst mal zu Jake rüber gehst? Der wartet schon auf dich.“ Diese Ablenkung glückte ihr sofort, denn Joe sprang auf, verabschiedete sich und war dann schon aus dem Zimmer verschwunden. Ratlos fiel die Frau nach Hinten aufs Bett, dieser Bär war nirgends zu finden! Wie war das überhaupt möglich? Normalweise hatte sie das Talent immer Sachen wieder zu finden, egal ob bei ihr zu Hause oder bei Freunden. „Oh man…“ leise genervt stöhnend raffte sie sich wieder auf und machte sich ans ein- und aufräumen des Zimmers, das Plüschtier würde schon wieder auftauchen. Erst einmal würde sie die Zeit bis morgen nutzen und das Haus soweit herrichten, bis ihr Sohn von seinem Freund wiederkam. Derweil war der Winchester dabei ums Haus zu schleichen und hatte sich noch in ein Gebüsch retten können, als der blonde Junge aus dem Haus eilte und auf seinem Fahrrad davon fuhr. Dean konnte sich nicht helfen, aber genau das erinnerte ihn an Nico, wie sie damals immer mit ihrem Motorrad losgefahren war. Eine Weile noch hatte er so ins Haus gesehen, aber es dauerte bis sich endlich etwas tat. Mittlerweile war es dunkel geworden und somit zumindest für ihn einfacher zu beobachten und nicht entdeckt zu werden. Wenn ihn die Anderen nur so sehen würden, sie würden ihn auslachen, da war der Mann sich sicher. Die Zeit verging weiter und er wand sich schließlich vom Fenster ab. Er hatte genug gesehen, seine ehemalige Partnerin wirkte nicht, als würde es ihr schlecht gehen. Der Motelschlüssel landete gezielt auf der Kommode im Eingangsbereich, mit dem Fuß trat er die Tür ins Schloss und verschanzte sich mit seinem Fast Food Essen aufs Bett. Der Blondschopf hatte beschlossen Nico noch etwas Zeit zu lassen, damit der Umzug in Ruhe abgeschlossen war, wenn er sie aufsuchen würde. Während er sein Essen vertilgte und sich die Nachrichten ansah, war ihm aber sehr klar, dass er einfach nur Bedenken hatte der Frau unter die Augen zu treten. Wäre Sam jetzt bei ihm, würde dieser sich schlapp lachen über das Verhalten seines Bruders und ihn damit aufziehen. Aber zum Glück war dieser gerade nicht da! Auch wenn Dean diesen gerne wieder in die Arme geschlossen hätte. Nur um zu zeigen, dass er wieder da war und sein kleiner Bruder gefälligst wieder der alte sein sollte. Gezielt landete die zerknüllte Papiertüte neben dem Mülleimer und er zappte gelangweilt durch die Kanäle. Die nächsten Tage würden sehr langweilig werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)