Träume eines Siebenjährigen von yubae (Conan (Shinichi) X Heiji) ================================================================================ Kapitel 6: Wiederholung ----------------------- Und das nächste Kapitel ist fertig und bereit gelesen zu werden! Wieder einmal vielen, vielen Dank für eure Kommentare, die von Kapitel zu Kapitel mehr werden! --------------------------------------- Die folgende Nacht tat Conan kein Auge zu. Unaufhörlich wälzte er sich auf seinem Futon herum, fing an zu frieren und schwitzte, als er die Decke höher zog. Verzweifelt stöhnte er auf. Alles, was seine Nerven, seine Psyche belastete schien sich mehr und mehr auf seinen ganzen Körper auszuwirken. So kam es dann, dass Ran bei ihm am nächsten Morgen eine ungesunde Blässe feststellte. Das Thermometer zeigte eine erhöhte Temperatur von 39°C. Das hieß dann wohl für den Jungen zu Hause bleiben. Es störte ihn nicht wirklich. Er schrieb Ai lediglich eine Nachricht, dass er nicht zur Schule kommen würde, ehe er von Ran Medizin und Reisbrei serviert bekam. Er hasste diesen verkochten Matsch, doch etwas anderes war nun wohl nicht gut. Brav aß er also was ihm vorgesetzt wurde. "Ich hoffe wirklich, dass das hilft, Conan-kun", meinte Ran leise und strich dem Kleineren über die Wange. "Immerhin sollst du die letzten Schultage des Jahres nicht verpassen und bald ist auch Hanami. Da musst du wieder fit sein..." Leicht nickte Conan nur. Weder die Schule, noch das Hanami interessierte ihn wirklich. Viel wichtiger war für ihn seine Gesundheit wegen der Fahrt nach Osaka. Als Ran das Zimmer verlassen hatte, starrte er an die Decke. Osaka... er war sich nicht einmal sicher, ob er dort nun tatsächlich noch hin wollte. Nachdem, was Heiji ihm geschrieben hatte, verzichtete er nur allzu gerne darauf. Tief seufzte er, fuhr sich durch die leicht verschwitzten Haare. Was war das überhaupt für eine Schnapsidee gewesen ihm zu schreiben? Er hätte diesmal wohl doch nicht auf Ai hören sollen. Dann müsste er sich nun keine Gedanken über das machen, was er gesagt hatte. Mit einer Hand ergriff er das Handy, das noch neben ihm lag, ging dann die Mails durch. Natürlich machte es nun nichts besser, dass er die Nachricht immer wieder las, bis ihm wie auch zuvor Tränen in den Augen standen. "Was hast du denn auch erwartet?", meinte Conan zu sich selbst. "Dachtest du etwa wirklich da wäre mehr als das? Als Zuneigung zu einem kleinen Kind? Das hast du geglaubt?" Seine Finger glitten über die Tasten seines Handys. Ai hatte ihm die Situation eingebrockt. Nun musste sie dafür auch geradestehen. So leitete er Heijis Mail an das Mädchen weiter, fügte jedoch noch etwas hinzu: Soll ich nun noch nach Osaka? Er fühlte sich regelrecht dumm dabei etwas dergleichen zu schreiben, doch war er sich so unsicher. Er zweifelte an allem. An seiner Entscheidung, an Ais Worten und an sich selbst. Gerade wollte er das Handy weglegen, als Ais Antwort auch schon eintraf. Kannst du damit leben, dass du nichts weiter bist, als ein kleiner Junge? Dann fahr. Genervt seufzte Conan auf. Das half ihm nun nicht wirklich. Doch dachte er nun tatsächlich darüber nach. Konnte er damit leben? War es ertragbar für ihn, dass er einen Menschen liebte, der ihn doch nur als Kind ansah? Natürlich konnte er dann ohne Probleme die Nähe und Zuneigung auskosten, doch war es das was er wollte? Sollte es dabei bleiben? Er hatte sich nie mehr als eine Freundschaft erhofft. So dumm war er nicht. Doch immerhin eine Freundschaft wäre doch etwas Schönes. Aber das... das war keine Freundschaft. So etwas würde auch nie zu wirklicher Freundschaft werden. Er ballte seine Hände zu Fäusten, schlug auf den Futon. "Verdammt...", zischte er leise. Wie lang ging das wohl schon so? Wie lange sah Heiji ihn schon als kleines Kind? War es schon von Anfang an so gewesen? Hatte Heiji nie freundschaftliches Interesse an ihm gehabt? War es schon immer nur Zuneigung zu einem Jungen, der so viel älter war, als der Detektiv selbst? Conan Gedanken drehten sich immer wieder im Kreis. Er kam zu keinem Ergebnis, wusste nicht, was er tun sollte. Was wäre das Beste? Sollte er Heiji schreiben? Sollte er ihm sagen, dass er nicht kommen würde, wenn es so wäre? Aber wie lächerlich wäre das... Heiji nähme es ohnehin nicht ernst. Warum auch, wenn er zickte, nur wegen sowas. Außerdem würde er den Grund nicht verstehen. Nicht, wenn er ihn tatsächlich nur so sah. Nervös befeuchtete Conan seine trockenen Lippen. Er musste zu einem Entschluss kommen. Sonst hatte er doch auch keine Probleme logisch zu denken. Warum war es nun so? Gefühle spielten nun eine viel zu große Rolle. Im Gegensatz zu Heiji konnte er auch subjektiv logisch denken, doch die Last alledem was er fühlte war einfach erdrückend. Es schnürte ihn regelrecht ein und er wusste nicht, wie er sich daraus befreien konnte. Sein Blick fiel auf den Kalender an der Wand. Dienstag, 29.März. Es waren also nur noch zwölf Tage, dann müsste die Entscheidung spätestens gefallen sein. Tief seufzte Conan und und schmunzelte leicht. Natürlich würde er zu ihm fahren, egal um welchen Preis. Er wusste, dass es ihm weh tun würde, doch die Sehnsucht nach dem anderen war viel zu groß, als dass er es könnte bleiben lassen. Noch einmal las er die E-Mail. Er hatte nie mit ihm geredet als wäre er ein Kind. Er hatte Heiji nie behandelt, als wäre er der Ältere der beiden. Er hatte immer mit ihm auf gleicher Stufe geredet... Aber wenn Heiji ihn als Kind sah, dann musste es wohl so sein. Alles in ihm sträubte sich dagegen, doch er öffnete eine neue Mail und begann zu tippen. Heiji-niichan! {*≧∀≦}   Ich freu mich so darauf endlich wieder nach Osaka zu fahren. Was machen wir dann zusammen? Ich will mit dir Okonomiyaki essen. Und ich will ein ganz großes Eis. Gehen wir auch mit Kazuha-neechan weg? Ich bin so glücklich sie auch wiederzusehen. Ist so lange her. Liege im Augenblick krank im Bett. Wünsch mir Gute Besserung. (。・ ‿ ・。)/ Conan Seine Augen überflogen noch einmal die Worte, ehe er nickte. Ja, so war es gut. Heiji erwartete einen kleinen Jungen, dann bekam er ihn auch. Entschlossen drückte er auf "senden" und die Nachricht wurde abgeschickt. Im nächsten Moment fand er die ganze Aktion jedoch wieder recht idiotisch. Was brachte es ihm so etwas zu schreiben? Sollte er ihm nicht lieber versuchen klar zu machen, dass er Shinichi war und kein Siebenjähriger? Seufzend legte er das Handy beiseite und schloss die Augen. Ja, er sollte nun schlafen. Die Medizin fing sowieso langsam an zu wirken. Am Nachmittag kamen Ai und die Detective Boys vorbei, leisteten Conan ein wenig Gesellschaft und versuchten ihn aufzumuntern. Eigentlich waren es eher die Detective Boys. Ai hielt sich im Hintergrund, sprach nicht viel. Es war nunmal nicht ihre Art. "Vielleicht solltest du Aal auf Reis essen. Das macht dich sicher schnell wieder fit." "Genta-kun, was redest du für einen Unsinn! Sowas kann man nicht bei Fieber essen.", gab Ayumi zurück und Mitsuhiko stöhnte nur entnervt. "Genau, wenn man krank ist, dann gibt es nur eines: Miso-Suppe. Das bekomme zumindest ich immer.", pflichtete er bei und Ayumi musterte ihn argwöhnisch. "Naja, besser als Aal auf Reis ist es allemal. Aber Reisbrei bleibt das Beste." Ein kurzes Lächeln huschte über Conans Lippen. Die drei waren schon sehr lieb, wie sie sich Mühe gaben um ihn wieder auf die Beine zu bringen. "Ja, Ran-neechan hat mir auch Reisbrei gemacht.", antwortete er auf Ayumis Worte hin und diese errötete leicht, weil Conan ihr zustimmte. Den beiden anderen Streithähnen gefiel das gar nicht. So zogen sie beide nur beleidigte schnuten und verschränkten die Arme. Wäre Conan nicht krank, hätten sie vielleicht anders reagiert, doch so blieb es nun dabei. Ganze drei Stunden verbrachten die fünf miteinander, ehe Ran sie bat zu gehen, da es ja doch schon recht spät war und Conan sich weiter erholen musste. Zuviel Trubel wäre da sicher nicht gut. Sie machte ihm noch einmal Reisbrei, servierte ihm die Schüssel samt Medizin, die neben ihr auf dem Tablett lag. "Schlaf gut, Conan-kun", meinte das Mädchen mit sanfter Stimme und strich ihm durchs Haar. "Nimm die Medizin und werd wieder gesund, ja?" Zärtlich küsste sie seine Stirn, ehe sie aus dem Zimmer ging. Conan sah ihr nach, griff dann die Schüssel und aß ein paar Löffel. Doch so richtig wollte es ihm nicht schmecken. Die Medizin dagegen schluckte er mit etwas Wasser hinunter. Irgendwie musste er ja wieder auf die Beine kommen, da hatte Ran schon Recht. Den nächsten Tag verschlief Conan bis zum Mittag. Als er dann jedoch erwachte, fühlte er sich um einiges besser. Immerhin brachte er es so weit, dass ihm nicht übel wurde, wenn er aufstand um zur Toilette zu gehen. Dennoch blieb er ansonsten den ganzen Tag auf seinem Futon liegen, döste vor sich hin oder las ein wenig. Da die Detective Boys sich auch erst auf Donnerstag ankündigten, hatte er den Rest des Tages ganz für sich. Kogorou arbeitete ja wie üblich und Ran kam erst am Nachmittag von der Schule. Falls Conan Hunger bekäme, hatte sie ihm wieder eine Schüssel Reisbrei bereitgestellt, die er nur noch aufwärmen musste. Aber der Hunger blieb aus und so blickte er erst wieder aus seinem Buch auf, als er das Türschloss hörte und Ran nach Hause kam. Sofort ging sie zu dem Jungen, um nach ihm zu schauen. "Wie geht es dir, Conan-kun?", fragte sie und lächelte. "Besser. Die Medizin hat geholfen. Danke", gab Conan leise zurück, woraufhin das Mädchen wirklich erleichtert wirkte. Sie hatte sich den ganzen Tag in der Schule Sorgen gemacht, ob es Conan auch gut ging. Mit weiterer Pflege von Ran, einigen Besuchen der Detective Boys und jeder Menge Medizin brachte Conan die Tage rum, bis er am Wochenende wieder auf den Beinen war. Ausgiebig beschäftigte er sich mit den Hausaufgaben, die ihm die anderen vorbeigebracht hatten. Immerhin wollte er für Montag alles auf dem neuesten Stand haben. Montag... Dann war es nicht mehr lang. Was für ein Datum war Montag? Gehetzt sah er auf den Kalender und riss die auf. Montag war der vierte April. Am zehnten April würde er fahren. Es war von heute an also noch genau eine Woche. Das Fieber hatte ihm wirklich geholfen nicht allzu sehr darüber nachzudenken, doch nun... Alles schoss wieder in seinen Kopf zurück. Die Tatsache, dass er von Heiji auch nie eine Antwort erhalten hatte, hatte es ihm noch einfacherer gemacht alles zu verdrängen. Nun war es jedoch nicht mehr möglich. Kurz kniff er die Augen zusammen, vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Wie sollte er es nur anstellen? Vielleicht konnte er... Ruckartig sah Conan auf und griff sein Handy, um Professor Agasa anzurufen. Als dieser sich meldete, sprach Conan sofort ohne Punkt und Komma los. "Ai hat bestimmt erzählt, dass ich nach Osaka fahre. Ich werde Samstag Abend kommen. Ich weiß nicht wie ich sonst zum Bahnhof soll. Ran erzähle ich, dass ich die Ferien bei Ihnen verbringe, Professor, in Ordnung?" "Shinichi? Moment, moment. Nochmal langsam. Also du kommst Samstag?" "Ja, ich werde bei Ihnen übernachten. Können Sie mich am Sonntag zur Station fahren? Ich muss doch den Zug bekommen..." "Ja, natürlich, aber denkst du das ist gut?" Conan seufzte schwer. "Es ist egal. Ich werde fahren. Immerhin hat er mich eingeladen und mir schon ein Ticket gekauft. Wäre es nicht unfreundlich das einfach verfallen zu lassen?", hakte er dann nach. Das schien dem Professor wirklich einleuchtend. Wenn man schon ein Ticket bekam, sollte man es auch nutzen. Er wusste ja nicht, wie Ran der Sache gegenüberstand. Und er fragte auch nicht weiter nach, wenngleich es ihn doch interessierte. "Danke, Professor!", ertönte noch Conans Stimme, ehe dieser auflegte. Damit wäre dieses Problem schon mal geklärt. Nach dem Hanami konnte er ja direkt mit zu Professor Agasa. Immerhin wäre er ja sicher auch dabei. Ran sprach ja davon alle mitzunehmen, auch Ai und die Detective Boys, ebenso Sonoko. Da durfte er ja nicht fehlen. Der Junge hoffte nur, dass sich der Professor nicht verplapperte, sonst würde das Ganze ein ungutes Ende nehmen. Wann hatte er das letzte mal angenehme Träume gehabt? Conan konnte sich nicht mehr daran erinnern. Im Fieberrausch hatte er nur wirres Zeug geträumt. Davor hatten in Albträume gequält. Doch als er am Montagmorgen erwachte, hatte er zwar den Traum vergessen, doch er war nicht verstört, wie er sonst gewesen war. Im Gegenteil: Er fühlte sich so gut, wie die ganzen letzten Wochen nicht. Zwar belastete ihn alles noch immer sehr, doch schien er sich langsam mit der Situation abzufinden. Das Fieber hatte wohl doch etws Gutes getan, auch wenn er während dieser Zeit nur verdrängt hatte. Mehr als sonst beschäftigte er sich mit seinen Klassenkameraden, während er in der Schule war. Er lachte mit ihnen, genoss es irgendwie auch so treue Freunde zu haben. Sie hatten ihn immerhin auch seit Donnerstag jeden Tag besucht, auch wenn es nur kurz war, um ihm die Hausaufgaben zu bringen. Langsam aber sicher lernte er es wirklich zu schätzen. Sie waren noch Kinder, aber für ihr Alter doch sehr reif und erwachsen und er war irgendwie stolz darauf mit ihnen befreundet zu sein. Natürlich zog dieses Verhalten nicht einfach an Ai vorbei. Sie merkte sehr wohl, dass sich Conan wieder ganz anders verhielt, als noch die letzte Zeit, doch er wirkte nicht aufgesetzt, schien sich nicht dazu zu zwingen, also störte sie sich nicht allzu sehr daran. Selbst nach der Schule sprach sie ihn nicht darauf an. Doch sie nahm sich vor von zu Hause aus eine E-Mail zu schreiben. Sie wollte ja doch wissen, wie es plötzlich dazu kam, dass er sich so verhielt. Daheim angekommen machte sie sich auch sofort daran zu schreiben. Was ist los mit dir? Du warst so gut drauf. Conan spürte die Vibrationen seines Handys, zog es heraus und antwortete: Ich habe mich irgendwie damit abgefunden. Wenn er ein Kind will, kann ich es sein. Ich werde zu ihm fahren. Warum sollte ich die Chance nicht nutzen? Es macht mich glücklich bei ihm zu sein, vollkommen egal als was er mich sieht und egal wie sehr es weh tut. Ai entschied sich nicht mehr darauf zu antworten. Es erklärte sein Verhalten ein wenig, wenn auch nicht komplett. Ihr fiel es auch recht schwer das einfach zu glauben, doch sie dachte auch nicht daran, dass Conan sie anlog. Er hatte sich selbst versprochen, er würde offener sein und das hielt er auch. Er brauchte einen Ansprechpartner. Das hatte er gemerkt. --------------------------------------- Und wieder ist ein Kapitel zu Ende. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr bleibt mir auch weiterhin treu. Ich habe außerdem noch eine Frage: Soll ich japanische Begriffe, die ich im Text benutze (z.B. auch Namens-Anhängsel) immer am Ende der Geschichte erklären? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)