Wolfsliebe von Satnel ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Titel: Wolfsliebe Teil: 2 Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall. Deimos seufzte genervt und schloss die Augen. Manchmal war es wirklich ein Übel, ein besseres Gehör als andere Menschen zu haben. Der Lärm im Wartezimmer war wirklich überwältigend, leider gab es nichts was er dagegen unternehmen konnte. Es gab auf der Welt wirklich nur einen Beruf, in dem man lernte Kinder zu hassen und er hatte sich gerade diesen ausgesucht. Jeden Vormittag dasselbe Theater und da fragte ihn Kaja auch noch, warum er jeden Morgen mit einem Kopfschmerzmittel begann? Weil es sonst unerträglich war. Deimos zwang ein Lächeln auf seine Lippen und wand sich der jungen Frau vor sich zu. Geduldig fragte er die Daten ab, oder erkundigte sich nach deren Aktualität. Das war immerhin sein Job. Dabei fiel sein Blick auf das Kleinkind in ihrem Arm. Was wollten sie hier, das Kind sah doch gesund aus? Noch immer lächelnd, wies er sie an Platz zu nehmen, mit der Versicherung das sie bald an der Reihe wäre. Jeder Idiot mit Augen im Kopf, sah an der Anzahl der Leute im Wartezimmer das er log, doch die Meisten nickten erleichtert. Sein Blick fiel auf die Uhr neben ihm an der Wand und er zog das Fenster vor ihm zu. Es blendete den Lärm zwar nicht aus, dämpfte ihn aber. Von allen möglichen Ärzten auf der Welt hatte er unbedingt bei einem Kinderarzt landen müssen. Warum hatte er nicht auf seine Mutter gehört und studiert? Obwohl, dann hätte er die Hilfe des Rudels in Anspruch nehmen müssen und das wollte er nicht. ‚Du könntest dir das alles ersparen und das weißt du.’ Mit einem unterdrückten Stöhnen stand Deimos auf und ging zu den Behandlungsräumen. Es war klar, das er nicht einmal jetzt seine Ruhe haben konnte. Doch es waren genau solche Tage, an denen die Vorschläge des Dämons richtig verlockend waren und das wusste Raj. Allerdings wusste Deimos auch, das der Preis dafür zu hoch war. ‚Nur für einen Moment und du bist alle Probleme los.’ „Ja klar, für einen Moment und den Rest meines Lebens.“ Diese Worte murmelte Deimos eher zu sich selbst. Neben ihm öffnete sich eine Tür und eine Frau mit einem weinenden Kleinkind kam heraus. Warum weinten eigentlich die meisten Kinder, wenn sie zum Arzt mussten? Ohne das wäre sein Job um einiges weniger stressig. Er betrat den Raum und sah seine Kollegin, die am Computer saß und etwas darauf schrieb. Nur kurz sah sie auf. „Oh, Deimos kannst du bitte den nächsten Patienten hereinrufen?“ „Natürlich und dann gehe ich. Es ist ein Uhr.“ Dabei deutete er auf die Uhr an der Wand. Überrascht sah sie auf. „Schon so spät?“ Lächelnd wand sie sich ihm zu. „Dann wünsche ich dir einen schönen Tag. Wir sehen uns übermorgen?“ Es zwar eine Frage, doch sie beide kannten die Antwort. Es war jede Woche der gleiche Dienstplan, natürlich würde er übermorgen wiederkommen. Deswegen nickte er nur. Auf dem Weg zu den Umkleiden, rief er die nächste Dame mit ihrem Kind herein. Dabei wies er ihr noch schnell den Raum zu, in den sie musste und verschwand im Privatbereich der Praxis. Geschafft lehnte er seinen Kopf gegen seinen Kasten. „Wie ich solche Tage hasse.“ ‚Du müsstest dir das nicht antun. Es wäre ganz einfach für dich, dich zurückzulehnen und dir alles einfach nur anzusehen.’ Die Stimme des Dämons klang verlockend. „Der Preis ist mir einfach zu hoch.“ Deimos öffnete den Kasten und begann sich umzuziehen. ‚Mit deinem Starrsinn zerstörst du meinen Ruf, ich hoffe das ist dir klar.’ Nun war die Stimme in seinem Kopf eher trotzig, wie die eines Kindes das seinen Willen nicht bekam. „Dann verschwinde, ich habe dich nie darum gebeten bei mir einzuziehen.“ ‚Dann stirb. Anders wirst du mich nämlich nicht los.’ „Das werden wir ja sehen.“ Damit nahm Deimos seinen Rucksack und verließ die Umkleide. Es war ja nicht so, das er Raj damit entkam. Nein, er folgte ihm egal wohin er auch ging. Ständig war er bei ihm, in ihm und langsam trieb ihn das in den Wahnsinn. Leider keimte auch in ihm langsam der Verdacht, das nur sein Tod etwas an der Lage ändern konnte. Nur war das keine Option für ihn. Lieber ertrug er dafür den Dämon sein Leben lang. ‚Das schaffst du nicht und irgendwann triumphiere ich.’ ‚Verdammt hör auf meine Gedanken zu lesen!’ Das war wohl die schrecklichste Kraft seines Mitbewohners. Privatsphäre war ihm nämlich ebenso fremd wie Taktgefühl. ‚Dämon, Hallo? Man erwartet das von mir.’ Deimos stieß die Tür des Gebäudes auf. In diesem Gebäude befanden sich nur einige Büros und Arztpraxen, weswegen um diese Uhrzeit nicht viel los war. Aus diesem Grund fiel die Limousine vor der Tür ihm auch sofort ins Auge. Er stöhnte, als er sie erkannte. ‚Er ist da!’ Rajs Stimme klang richtiggehend erfreut. ‚Darf ich mit ihm spielen, bitte?’ „Du hältst dich gefälligst zurück, ich habe schon genug Ärger mit ihm.“ Damit ging er zu der Limousine und wartete bis der Fahrer die Tür geöffnet hatte. Raj war wohl der Einzige, der sich über Cys Auftauchen freute. Denn er tat es nicht und an Cys Miene konnte man erkennen, das es ihm auch nicht gefiel hier zu sein. Deimos nahm auf der Bank ihm gegenüber Platz. Nachdenklich betrachtete er den Anderen. Cy war ebenso groß, wie er und hatte auch die gleichen grauen Augen, doch dann endeten die Ähnlichkeiten auch schon. Anders als er war Cy kräftig und man sah ihm sein tägliches Training an, ebenso wie sie ihre Haarfarbe unterschied die bei seinem Gegenüber blond war. „Fahren wir ein Stück.“ Damit richtete sich Cy auf und beugte sich zu der Fahrerscheibe neben Deimos. Er klopfte einmal gegen das Glas. Noch während er sich wieder setzte, bewegte sich der Wagen. „Was willst du?“ Eigentlich konnte er sich den Grund denken, doch irgendwie musste er das Gespräch in Gang bringen. Zwischen ihnen gab es kaum Gesprächthemen, weswegen es anders nicht ging. „Glaub nicht das ich freiwillig hier bin. Es ist der Wille des Anführers, den ich hier ausführe.“ Cy warf einen Blick aus dem Fenster. Man sah ihm den Widerwillen deutlich an. „Was will Vater denn wieder? Das Übliche?“ Wie gesagt, Deimos war nicht sonderlich überrascht deswegen. Allerdings hatte er mit Cy keinen schlimmeren Überbringer wählen können. „Ja.“ „Dann ändert sich auch an meiner Antwort nichts, Bruder.“ Das reichte um Cy aus seiner Regnungslosigkeit zu holen. Mit einem wütenden Knurren fuhr er zu Deimos herum. „Halbbruder und wenn es mir etwas bringen würde, würde ich auch das vor jedem Gericht dieser Welt bestreiten.“ „Keine Sorge, ich bilde mir auch nichts darauf ein. Ich wollte nur deine ungeteilte Aufmerksamkeit haben. Du kannst unserem Vater mitteilen, das ich mich nicht weiter in das Rudel einbinden werde. Ich werde nicht an einem Ort bleiben, an dem ich nicht erwünscht bin.“ „Warum bist du dann hier?“ Allerdings beantwortete Cy sich diese Frage selbst mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Ich werde es ihm mitteilen. Da diese Frau deine Erziehung übernommen hat, ist es für uns wahrscheinlich sowieso das Beste.“ Deimos Faust traf die Sitzbank und er knurrte seinen Bruder bei dieser Bemerkung wütend an. Ihm war bewusst, das er sich beherrschen musste. Raj wartete nur darauf das er die Beherrschung verlor und ihm so das Feld überließ. „Diese Frau ist meine Mutter. Sie hat vielleicht damals ihr Rudel verlassen und sie hatte vielleicht auch Gründe dafür, aber das ist ihre Sache. Es steht weder mir und schon gar nicht dir, oder einem anderen Werwolf zu sie dafür zu verurteilen. Das war ihre Entscheidung, ebenso wie es meine Entscheidung ist den Kontakt mit euch zu meiden.“ Aus gutem Grund wie man eben sah. Sie mochten ihn nicht wegen seiner Herkunft und er mochte sie nicht, weil sie so waren wie sie waren. Rudel so ein Blödsinn, das war nur eine Ansammlung von geifernden Hunden. ‚Ein treffender Vergleich, hätte ich dir nicht zugetraut.’ Die Zähne zusammenbeißend, verkniff er sich eine Bemerkung in Rajs Richtung. Cy antwortete nichts darauf, aber sein Blick war Antwort genug. So sah man ein Insekt an, das einer Antwort nicht einmal wert war. Wie immer hatte er nichts verstanden. Deimos seufzte und klopfte an die Scheibe hinter sich. Einige Momente passierte nichts, dann merkte man wie der Wagen an die Straßenseite fuhr. „Dieses Gespräch ist dann wohl beendet.“ Er öffnete die Tür, wurde aber noch einmal von Cy zurückgehalten. „Deimos.“ Sein Bruder benutzte seinen Namen selten genug, weshalb er sich noch einmal zu ihm umwand. „Was?“ „Besuch Vater doch wieder einmal. Er ist alt, seine Verletzung setzt ihm zu, wer weiß wie lange er noch lebt. Außerdem will er dich sehen.“ Er wusste welche Überwindung Cy diese Worte gekostet hatten. Ihr gemeinsamer Vater war ein sehr heikles Thema, ihm war es ja nicht einmal gestattet ihn in der Öffentlichkeit so anzureden. Deswegen nickte er nur. „Ich werde sehen was sich machen lässt.“ Damit stieg er nun endgültig aus. Sobald er die Türe hinter sich geschlossen hatte, setzte sich die Limousine wieder in Bewegung. Deimos benötigte nur einen Moment um sich zu orientieren, immerhin kannte er diese Stadt gut genug. Wenigstens war es von hier aus nicht mehr weit zu seiner Wohnung. Er benötigte einige Stunden Schlaf für den heutigen Abend. Besuche bei Manu waren immer anstrengend, vor allem wenn eine seiner Töchter anwesend war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)