Versklavt von MarieSoledad (Die Hölle auf Erden) ================================================================================ Kapitel 16: Gebrochen --------------------- 16. Kapitel Gebrochen Die Tage verschwammen haltlos ineinander. Irgendwann schliefen sie, immer zu unterschiedlichen Zeiten, so dass einer auf den anderen Acht geben konnte, irgendwann gab es Essen, das Seto meist verweigerte. Irgendwann gingen sie zur Toilette. Duschen wurde irgendwie egal. Man tat es hie und da aus Notwendigkeit. Irgendwann sperrten sie sich im Bad ein und verletzten sich. Irgendwann kamen sie wieder, forderten wieder dasselbe ein. Für Joey wurde es eine Geduldsprobe, da sie gerade ihn gerne triezten. Für Seto war es das alte Spiel. Und wieder ging es weiter. Langsam schaffte Joey, zumindest etwas häufiger ES in den Hintergrund zu drängen, wenn es auch nicht viel gab, um sich abzulenken. Dennoch hörte er nicht auf, sich selbst zu verletzen. Es war wie eine Droge, ein Sog, eine Erlösung. Einmal damit begonnen, konnte er nicht mehr aufhören, weil er endlich einen Fluchtweg gefunden hatte. Endlich etwas, das half, das ihn all das leichter ertragen ließ. Manchmal konnte er dem Brünetten sogar ein Lächeln schenken, manchmal lag in seinen Augen wieder das Feuer, das zeigte, dass er sich selbst noch lange nicht aufgegeben hatte. Doch sie kamen wieder. Und wieder. Und eines Tages brachten sie die beiden wieder in denselben Raum, ohne dass Joey auch nur einmal aufgemuckt hatte. In den Augen des Blonden stand die nackte Angst, in denen seines Partners nur endlose Müdigkeit und der Wunsch, es möge endlich aufhören, irgendwie. Als die Männer es sich gemütlich gemacht hatten und kommandierten: „Ausziehen!“, warf sich Joey vor ihnen zu Boden. „Bitte nicht!“, flehte er. Es war ihm egal, dass er sich gerade völlig unterwarf, völlig auslieferte, wenn sie nur sein Flehen erhörten. Doch die Sklavenjäger begannen roh zu lachen und zogen ihn hoch. „Hast du denn noch immer nicht gelernt, deinem Herrn bedingungslos Folge zu leisten?“, fragte einer. Der Kleinere zitterte am ganzen Körper und senkte den Blick. Sie rissen ihm die Kleider vom Leib und warfen ihn neben seinem folgsameren Partner auf das Bett. Allerdings flößten sie ihm diesmal nichts ein, sondern holten sich einfach, was sie wollten. Grob und rücksichtslos schändeten sie den verwundeten Körper. Joey schluchzte und schrie vor Schmerzen, als er auf dem offenen Fleisch seines Rückens lag, während Seto alles reglos mit sich geschehen ließ, wie immer. Danach wurden sie wieder gemeinsam zurück gebracht. Wieder folgte der Blonde nur wie eine Marionette. Wieder schnitt sich der Größere und fesselte damit seinen Partner, der es ihm nachtat. Wieder musste der Brünette ihn stoppen, bevor in seinem Taumel Schlimmeres geschehen konnte. Doch diesmal rastete der Kleinere nicht aus, sondern schwieg einheitlich, reagierte selbst auf direkte Fragen nur mit vorsichtigen Kopfbewegungen, die man mit viel Geduld als Nicken und Schütteln erkennen konnte. Dennoch durfte sein Partner ihn wieder anfassen und ihm Halt geben. Die Zeit verstrich weiter. Joeys Körper erholte sich. Er fand wieder etwas in die Realität. Doch das Lachen, das Funkeln kehrte nicht in seinen Blick zurück. Die unterschwellige, unbestimmbare Angst vor allem, vor dem Leben, würde seine Augen für immer kennzeichnen, als solche, die zu viel gesehen hatten. Ob die Wunden seiner Seele jemals heilen würden, vermochte keiner der beiden zu sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)